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Gesunde Natur &Wandern Das Fasten gehört zu den ältesten Ritualen der Menschheit. Hanne Pierre kombiniert die heilsamen Wirkungen des Nahrungsverzichts mit langen Wanderungen an den Küsten von Nord- und Ostsee. 73
Schon die antike abendländische Medizin erkannte in dem vorübergehenden völligen Verzicht auf feste Nahrung eine Voraussetzung für ein gesundes Leben. Dabei ging es den Ärzten in der Nachfolge des berühmten Hippokrates (460-370 v. Chr.) nicht nur um eine innere Einkehr und die Konzentration auf die geistigen Dinge, sondern es sollten vor allem die „überflüssigen und verdorbenen Körpersäfte“ beseitigt werden (siehe Seite 18). Fasten wurde von ihnen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt – und gehört somit zu den ältesten Naturheilverfahren überhaupt. Schad- und Giftstoffe ausleiten „Dieser Ansatz ist mit der modernen Sichtweise in gewisser Hinsicht durchaus vergleichbar. Heute fasten die Menschen ebenfalls, um die Schlacken auszuleiten, die sich im Laufe der Zeit in den Geweben angereichert haben“, erklärt die Heilpraktikerin Hanne Pierre, die sich beruflich unter anderem auf die Stoffwechseltherapie spezialisiert hat. Diese Schad- und Giftstoffe, die über Darm, Lunge, Haut und Schleimhäute ins Körperinnere gelangt sind, blockieren die Versorgung der Zellen mit Nähr- und Wirkstoffen und den Abtransport von Ablagerungen. Die Therapeutin: „Die Folge sind typische Stoffwechselkrankheiten, wie Weichteil- und Gelenkrheumatismus, Erhöhung der Harnsäure und Fettstoffe im Blut, Arteriosklerose, Allergien, Infektanfälligkeit und Abwehrschwäche.“ Eine Gewichtsreduzierung ist daher beim Heilfasten ein willkommener Nebeneffekt, der eigentliche Sinn liegt jedoch darin, vermehrt Gifte und Abfallstoffe auszuscheiden. Hanne Pierre blickt auf über 20 Jahre eigene Fastenerfahrung zurück und hat in dieser Zeit eine ganz besondere Variante kennen und schätzen gelernt – das Fastenwandern: „Die täglich mehrstündige Bewegung an der frischen Luft verstärkt den Prozess des Fastens nachhaltig und macht den Kopf frei. Man denkt nach ein paar Kilometern gar nicht mehr an den Verzicht aufs Essen, sondern genießt voll und ganz das Naturerlebnis.“ Die Begeisterung war so groß, dass sie sich 1997 zur Fasten-Wander-Leiterin ausbilden ließ und seitdem mehrmals im Jahr Kleingruppen von zehn bis 15 Teilnehmern betreut. Entlastungstag 1,5 kg Obst oder Gemüse nach eigener Wahl werden über den Tag verteilt gegessen Großes Foto: Beim Fastenwandern ist immer eine Thermoskanne voll mit heißem Kräutertee dabei. Auch Mineralwasser, ein Fläschchen Obstsaft und ein Glas Honig befinden sich im Marschgepäck. Unten links: Es empfiehlt sich, beim Fasten für die Darmreinigung abends einen Löffel Bittersalz in einem Glas Wasser aufgelöst einzunehmen. Unten Mitte: Kurze Pause für eine Meditationsübung – Hanne Pierre genießt die Einsamkeit. Unten rechts: Beim Fasten hat man Zeit, zur Besinnung zu kommen und mal wieder zu lesen 74
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Seite 5 und 6: 2. und 3. Fastentag Morgens: Kräut
Seite 7 und 8: 4. Fastentag Morgens: Kräutertee (

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