Test Igel 60 Stereoplay - SAC
Test Igel 60 Stereoplay - SAC
Test Igel 60 Stereoplay - SAC
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<strong>Test</strong> und Technik I Monoblock-Endverstärker<br />
Abbildung<br />
in<br />
Originalgröße<br />
WIE NEU<br />
GEBOREN<br />
Die Ur-<strong>Igel</strong> hat stereoplay schon 11/1986<br />
getestet. Doch nach dem jüngsten Update<br />
leben die Monos in sensationeller Weise auf.<br />
<strong>Test</strong>: Johannes Maier Fotos: Julian Bauer<br />
A<br />
uch wenn <strong>SAC</strong> jetzt mit<br />
Freuden die frischen <strong>Igel</strong><br />
<strong>60</strong> für 1300 Euro pro Paar<br />
präsentiert, so drängen die<br />
Essener ihre Kundschaft nicht<br />
unbedingt dazu, neue Verstärker<br />
zu kaufen. Walter Fuchs<br />
und Axel Schäfer nehmen sich<br />
auch liebevollst altvorderer, in<br />
die Jahre gekommener <strong>Igel</strong> an.<br />
Also den Urversionen 40 und<br />
40 Mk 2 sowie den stärkeren<br />
Ausführungen 50 und 50 T.<br />
Für moderate 250 Euro pro<br />
Paar gibt es dann eine umfassende<br />
Kontrolle und – wo immer<br />
nötig – Austauschteile.<br />
Und in jedem Fall neue Netzteil-Elkos<br />
von Panasonic sowie<br />
– nebst induktionsärmeren<br />
Emitterwiderständen – frische<br />
Endtransistoren. Was zunächst<br />
verwundert, weil es sich nach<br />
wie vor um die Typen 2SC2837<br />
und 2SA1294 handelt.<br />
Die stammen nun allerdings<br />
statt von Sanken von der<br />
chinesisch-indischen Firma<br />
ISC, die ihren Halbleitern ein<br />
deutlich musikfreundlicheres<br />
Verzerrungsverhalten anerzog,<br />
wie <strong>SAC</strong> herausfand und was<br />
stereoplays Klirrverlaufs-Messung<br />
(rechts) an dem entsprechend<br />
bestückten neuen <strong>Igel</strong><br />
<strong>60</strong> prompt belegen kann.<br />
Auch bei den Newcomern<br />
blieb es bei der Grundschaltung,<br />
die stereoplay einst die<br />
„deutsche“ nannte, weil sie in<br />
Variationen auch bei AVM,<br />
T+A, Fidelity und anderen<br />
16<br />
stereoplay 3/2006<br />
www.stereoplay.de
stereoplay<br />
Highlight<br />
<strong>SAC</strong> <strong>Igel</strong> <strong>60</strong><br />
2 x 650 Euro (Herstellerangabe)<br />
Vertrieb: <strong>SAC</strong>, Essen<br />
Telefon:0201/793479<br />
Internet:www.sac.de<br />
Auslandsvertretungen siehe Internet<br />
Maße: je B:17 x H:8,2 x T:20,5 cm<br />
Gewicht: je 4,5 kg<br />
Messwerte<br />
Frequenzgang<br />
18dB<br />
15dB<br />
12dB<br />
Reinigungs-Kondensatoren: Der weiße rechts filtert Netz-<br />
Störschnipsel, die roten (Mitte) Gleichrichtungs-Verzerrungen.<br />
9dB<br />
6dB<br />
3dB<br />
0dB<br />
10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz<br />
Extrem ausgewogen und breitbandig<br />
an praktisch jeder Last<br />
Klirranalyse (k2 bis k9 vs. Leistung)<br />
0dBV<br />
-20dBV<br />
-40dBV<br />
-<strong>60</strong>dBV<br />
-80dBV<br />
-100dBV<br />
-120dBV<br />
10mW 100mW 1W 10W 100W 300W<br />
Sehr geringer Klirr mit makellos steigenden<br />
und harmonisch abgestuften<br />
Komponenten<br />
Sättigungsfester Trafo: <strong>SAC</strong> wählte ein unkritisches, „weiches“<br />
Wicklungsschema, um Brummprobleme zu vermeiden.<br />
stereoplay Leistungsprofil<br />
8Ω<br />
105W<br />
6Ω<br />
4Ω<br />
3Ω<br />
2Ω<br />
128W<br />
171W<br />
200W<br />
209/221W<br />
1000W<br />
0 20W 100W 500W<br />
MODELLPFLEGE FÜHRTE<br />
ZUM TOLLEN KLANG<br />
Verstärker-Germanen Verwendung<br />
fand. Dabei treibt ein<br />
Eingangs-Verstärker-IC (während<br />
sein eigentlicher Ausgang<br />
von einem kleinen Lastwiderstand<br />
abgeschlossen wird)<br />
über seine Plus/Minus-Versorgungsleitungen<br />
die folgenden<br />
Gegentaktstufen an, wobei<br />
sich auf genial einfache Weise<br />
vollendete Symmetrie ergibt.<br />
Und – zusammen mit dem<br />
Feintuning – vollendeter Klang.<br />
Schon mit den ersten Takten<br />
Musik nahmen die <strong>Igel</strong> <strong>60</strong> die<br />
<strong>Test</strong>er für sich ein. Herrje,<br />
da mussten sich preisähnliche<br />
Vollverstärker fast schon schämen.<br />
Denn im Gegensatz zu<br />
denen traf bei den <strong>SAC</strong>s jeder<br />
Basstrommelschlag haarscharf<br />
ins Schwarze, genau mit der<br />
rechten Verve und Energie –<br />
egal, ob sie von einer highendigen<br />
Cello Encore oder von<br />
einer selbstgebauten passiven<br />
Vorstufe angesteuert wurden.<br />
Stimmen reanimierten die<br />
<strong>Igel</strong>s mit jedem Lippenbeben<br />
und jedem Hauch. Anstatt nur<br />
irgendwie Zingern und Zischen<br />
zu erzeugen, zeigten die<br />
<strong>60</strong>er unfassbar eindringlich,<br />
wie ein Drummer zart an den<br />
Hihats rührt oder aber Funken<br />
spritzen lässt. Bald war klar,<br />
dass die <strong>SAC</strong>s weder unten<br />
noch oben noch sonstwo<br />
Grenzen setzen. Statt einem<br />
„so ungefähr“ schufen die<br />
1300-Euro-Monoblöcke musikalische<br />
Fakten, die selbst<br />
den Endverstärker XXVIII<br />
von Exposure (<strong>Test</strong> 6/04, 2200<br />
Euro) in Bedrängnis brachten.<br />
Die <strong>Igel</strong>s stellten klarer und<br />
genüsslicher vor, wie ein Brad<br />
Mehldaus („Largo“/Werner)<br />
nicht nur mit dem Tasten, sondern<br />
auch mit den Filzen<br />
spielt. Höchstens bei tiefen<br />
Akkorden und Bassläufen erschien<br />
der Exposure noch voller<br />
und geschmeidiger, sodass<br />
er mit einem blauen Auge davon<br />
kam. Wer rechnen muss<br />
und letzte Klarheit in den<br />
Höhen will, holt sich die <strong>SAC</strong>-<br />
Tiere ins Haus.<br />
■<br />
Sehr hohes und auch an komplexer<br />
Last stabiles Musik-Leistungsniveau<br />
bis 221 Watt an 2 Ω<br />
Sinusleistung an 8Ω/4Ω 104/167 W<br />
Dämpfungsfaktor<br />
100 Hz / 10 kHz 1075 / 780<br />
Rauschabstand<br />
97 dB<br />
Standby-Verbrauch -<br />
Bewertung<br />
Klang (max.70 Punkte) 51<br />
0 10 20 30 40 50 <strong>60</strong> 70<br />
Messwerte (max.10 Punkte) 9<br />
■■■■■■■■■■<br />
Praxis (max.10 Punkte) 8<br />
■■■■■■■■■■<br />
Wertigkeit (max.10 Punkte) 8<br />
■■■■■■■■■■<br />
Die <strong>Igel</strong> <strong>60</strong> von <strong>SAC</strong> stellen einerseits<br />
eine Weiterentwicklung eines bewährten<br />
Konzeptes dar.Andererseits<br />
bedeuten sie einen Quantensprung:<br />
Soviel Klang fürs Geld gab’s noch nie.<br />
stereoplay <strong>Test</strong>urteil<br />
Klang<br />
Spitzenklasse<br />
Gesamturteil:<br />
gut - sehr gut<br />
Preis/Leistung<br />
51 Punkte<br />
76 Punkte<br />
überragend<br />
www.stereoplay.de stereoplay 3/2006 17