Lesben und Schwule in Schulen
GEW-LeSchwu.pdf
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Wertschätzung <strong>und</strong> Vielfalt<br />
– Aufgabe <strong>und</strong> Chance der<br />
Schule<br />
Schule hat e<strong>in</strong>en vielfältigen Auftrag. Neben der<br />
Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
soll sie Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler zur Achtung<br />
der Würde <strong>und</strong> der Lebense<strong>in</strong>stellungen<br />
anderer erziehen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Entfaltung ihrer Persönlichkeit<br />
<strong>und</strong> Begabung fördern.<br />
In der Schule lernen alle K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mite<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> vone<strong>in</strong>ander, ihren Weg zu f<strong>in</strong>den.<br />
Dazu gehört, dass Unterschiede zugelassen<br />
<strong>und</strong> akzeptiert werden <strong>und</strong> niemand ausgegrenzt<br />
wird. Ziel ist die gegenseitige Wertschätzung. Um<br />
das zu erreichen, muss die Schule lesbische <strong>und</strong><br />
schwule Lebensweisen genauso <strong>in</strong> den Unterricht<br />
e<strong>in</strong>beziehen wie die verschiedenen heterosexuellen<br />
Lebensformen. Ziel e<strong>in</strong>er solchen Lebensweisenpädagogik,<br />
e<strong>in</strong>er Pädagogik der Vielfalt, ist es, Unterschiede<br />
sichtbar zu machen, Normalität <strong>und</strong> Ausgrenzung<br />
<strong>in</strong> Frage zu stellen, um zu e<strong>in</strong>em humaneren<br />
<strong>und</strong> weniger angstgeprägten <strong>und</strong> ausgrenzenden<br />
Umgang mit „Andersse<strong>in</strong>“ zu kommen.<br />
E<strong>in</strong> selbstverständlicher<br />
Umgang mit<br />
anderen<br />
Lebensweisen<br />
kann ohne<br />
weiteres <strong>in</strong> den<br />
Schulalltag<br />
<strong>in</strong>tegriert<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong> selbstverständlicher Umgang mit anderen<br />
Lebensweisen kann ohne weiteres <strong>in</strong> den Schulalltag<br />
<strong>in</strong>tegriert werden: Im Englischbuch besucht<br />
Mary ihren schwulen Opa, schaut Peter die „Gay<br />
Games“ im Fernsehen an, verliebt sich Sarah <strong>in</strong><br />
die beste Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>. Jede zehnte vorkommende<br />
Person wäre also homosexuell. Im Lesebuch der<br />
Gr<strong>und</strong>schule fänden K<strong>in</strong>der Alle<strong>in</strong>erziehender<br />
ihre Familienform genauso wieder wie K<strong>in</strong>der, die<br />
mit ihren Eltern leben oder ihren Großeltern oder<br />
eben mit zwei Vätern. Im Mathematikunterricht<br />
könnten die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler e<strong>in</strong>mal<br />
den Prozentanteil der <strong>Lesben</strong> <strong>und</strong> <strong>Schwule</strong>n e<strong>in</strong>er<br />
gegebenen Bevölkerung ausrechnen.<br />
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