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Dekan Fachbereich Pflege Prof. Dr. Thomas Schumacher

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Career Day 03.05.2013<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Johannes Kemser - <strong>Dekan</strong> <strong>Fachbereich</strong> <strong>Pflege</strong><br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Thomas</strong> <strong>Schumacher</strong> – Studiendekan <strong>Fachbereich</strong><br />

Soziale Arbeit<br />

1. Routinen - <strong>Schumacher</strong><br />

1. Routinen - Einmündungsroutinen in der <strong>Pflege</strong><br />

Es gibt 3 <strong>Pflege</strong>studiengänge an der KSFH: <strong>Pflege</strong>management (PM) Beginn<br />

1995 – <strong>Pflege</strong>pädagogik PP (Beginn) 2005 – <strong>Pflege</strong> dual Pd (Beginn 2009)<br />

Die Studiengänge PM und PP sind konsolidiert und haben sich auf hohem<br />

Niveau etabliert. In Pd werden die ersten Absolventen im Jahr 2014<br />

erwartet.<br />

PM wurde als Diplomstudiengang eingerichtet mit dem Abschluss Diplom<br />

<strong>Pflege</strong>wirtin/Diplom <strong>Pflege</strong>wirt (FH).<br />

Seit 1999 sind Diplom <strong>Pflege</strong>wirte auf dem Markt in teilweise<br />

Spitzenpositionen der <strong>Pflege</strong> (vgl. <strong>Pflege</strong>direktoren) tätig.<br />

Im Jahr 2005 haben wir begonnen, die Bolognareform in Form von<br />

Bachelorstudiengängen umzusetzen.<br />

In der <strong>Pflege</strong> hieß das, dass wir den Diplomstudiengang PM nach zehn<br />

Jahren in einen BA-Studiengang mit dem Abschluss Bachelor of Arts und<br />

einer Verkürzung um ein praktisches Studiensemester geändert haben.<br />

Im selben Jahr 2005 sind wir - wiederum als erste Hochschule in Bayern –<br />

mit dem Studiengang <strong>Pflege</strong>pädagogik gestartet. Dies war zwar schon in<br />

den neunziger Jahren vorgesehen, aber aus Spargründen damals nicht<br />

sofort zu realisieren. Gleichermaßen gab es eine Gesetzesänderung<br />

(2003/2004), die uns quasi nötigte, Lehrer für Berufsfachschulen Gesundheit<br />

und <strong>Pflege</strong> auf Hochschulniveau auszubilden. Die bis dato<br />

weitergebildeten Lehrer für <strong>Pflege</strong>berufe haben zwar immer noch


Bestandsschutz, im Falle von Neubesetzung von Lehrerstellen muss ein<br />

<strong>Pflege</strong>pädagogik-Studium nachgewiesen werden.<br />

Unser jüngstes Kind heißt <strong>Pflege</strong> dual, mit dem wir 2009 begonnen haben.<br />

Der curriculare Schwerpunkt liegt auf der Gerontologie/Altenpflege. Dies<br />

ist dem anderen Münchner Hochschulstandort, der Hochschule München<br />

geschuldet, die ein Jahr früher mit Pd begonnen haben und ihren<br />

Schwerpunkt auf die Krankenpflege legen.<br />

Mögliche Einmündungen in <strong>Pflege</strong> dual können sein:<br />

Power Point Folie 2 – 3 – 4<br />

Einmündungen in PM sind:<br />

Power Point 5<br />

Einmündungen in PP können sein:<br />

Power Point 6<br />

2. Aktuelle Fragen<br />

Die <strong>Pflege</strong>landschaft bewegen mehrere aktuelle Fragen:<br />

a) Im Zusammenhang mit einem Berufegesetz für eine generalistische<br />

<strong>Pflege</strong>ausbildung – also des einheitlichen Abschlusses von<br />

Gesundheits/Kranken-und Altenpflege ist auch die Diskussion um eine<br />

12-jbzw. 10-jährige Schuldbildung als Zugangsvoraussetzung entfacht<br />

worden. Damit ist ausdrücklich nicht das fälschlicherweise so<br />

bezeichnete „<strong>Pflege</strong>abitur“ gemeint, sondern beispielsweise eine 12-<br />

jährige Ausbildungszeit, die auch eine 10-jährige Schulbildung z.B. die<br />

Mittlere Reife plus zwei Jahre Weiterbildung oder Praxis einschließen<br />

kann.<br />

2


Was will man damit erreichen?<br />

Ähnlich wie ursprünglich in der Sozialen Arbeit auch eine gewisse<br />

Lebensreife und Lebenserfahrung, um in dem anspruchsvollen und<br />

anstrengenden Beruf eine (Lebens)Stabilität und Strukturerfahrung<br />

gewährleistet zu wissen.<br />

Die meisten Landesregierungen, Träger und Verbände lehnen die<br />

Forderung nach einer 12-jährigen Schulbildung ab und plädieren für<br />

eine 10- statt 12-jährige Schulbildung, um in den <strong>Pflege</strong>beruf einsteigen<br />

zu können.<br />

b) Die Errichtung einer <strong>Pflege</strong>kammer.<br />

Seit zwanzig Jahren gibt es bereits einen Verein zur Gründung einer PK<br />

in BY. Möglicherweise bringt das Wahljahr 2013 eine Entscheidung.<br />

Mehrere Länder haben bereits in Umfragen eine deutliche Zustimmung<br />

der <strong>Pflege</strong>nden gezeigt, in Schleswig-Holstein sogar eine Zustimmung<br />

durch den Landtag in Kiel. Der 1. Vorsitzende des SH-<strong>Pflege</strong>rats wird aus<br />

diesem Grund am diesjährigen Alumni-<strong>Pflege</strong>fachtag am 13. Juni hier<br />

an dieser Hochschule über die Entwicklung im nördlichsten Bundesland<br />

referieren. Wir hoffen, dass dies auch für bayerisches<br />

<strong>Pflege</strong>fachpersonal eine zündende Wirkung haben wird. Derzeit läuft<br />

über Infratest eine vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene<br />

Studie, die noch bis Mitte Juni andauert.<br />

Natürlich gibt es auch Gegner einer <strong>Pflege</strong>kammer, wie zum Beispiel<br />

die Gewerkschaften oder private Berufsverbände, aber auch<br />

Trägerverbände, zumindest diejenigen, die sich noch uneinig sind , ob<br />

sie dafür oder dagegen sein sollen.<br />

Vorteile in Stichworten: Die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen –<br />

allein in Bayern über 100.000 <strong>Pflege</strong>nde – braucht eine eigene<br />

Selbstverwaltung, um es psychologisch auszudrücken: <strong>Pflege</strong> braucht<br />

eine eigene Stimme. Vorteile sind des Weiteren eine klare<br />

Positionierungsmöglichkeit in allen Fragen der <strong>Pflege</strong>ausbildung, Fortund<br />

Weiterbildung, sowie in Fragen ihrer Akademisierung, um nur einige<br />

3


zu nennen. Andere Berufe wie die Ärzte, Apotheker, Handwerker etc.<br />

besitzen längst diese Möglichkeit der Selbstverwaltung. Für die <strong>Pflege</strong> ist<br />

sie überfällig.<br />

Härteste Punkte der Auseinandersetzung sind Fragen der<br />

Mitgliedschaft, der Kosten und der tariflichen Einflussnahme.<br />

Weiter <strong>Schumacher</strong><br />

3. Perspektiven<br />

Leider müssen wir uns in der <strong>Pflege</strong> immer wieder dahingehend<br />

rechtfertigen, wozu wir eigentlich wissenschaftlich generiertes Wissen in<br />

der <strong>Pflege</strong>praxis benötigen?<br />

Zunächst ist dies gesetzlich geregelt. Zum anderen geht es bei ständig<br />

sich verändernden Anforderungen in der <strong>Pflege</strong> um ihre Qualifizierung<br />

und Optimierung.<br />

Um Handeln theoretisch auch begründen zu können, ist ein<br />

permanenter Transfer von <strong>Pflege</strong>praxis – <strong>Pflege</strong>forschung – und Theorie<br />

unabdingbar.<br />

Wie gelangt das vermittelte Wissen in die <strong>Pflege</strong>praxis?<br />

Auch hier wieder zunächst über die gesetzlich geregelte<br />

Berufsausbildung an den Berufsfachschule und durch Fort- und<br />

Weiterbildung. Dafür braucht es motiviertes und innovationsbereites<br />

Personal. Im konkreten Fall gelangt das Wissen, das wir an der<br />

Hochschule lehren am ehesten und schnellsten durch die <strong>Pflege</strong> dual<br />

Studierenden in die Praxis.<br />

Gleichwohl ist in der Praxis noch viel Handlungsbedarf. Nur durch neue<br />

Strukturen, d.h. durch die Öffnung für veränderte Einstellungs- und<br />

Praxisbedingungen sind Vorraussetzung für eine konstruktive und<br />

innovative <strong>Pflege</strong>perspektive herzustellen.<br />

4


Lassen Sie mich eine Bitte und Wunsch an die Träger von unserer Seite<br />

richten: Denken Sie bei Ihren Ausschreibungen die Pd-Absolventen mit!<br />

Es werden ab diesem Herbst ca. 45, ab den kommenden Jahren ca. 80<br />

- 90 Personen jährlich sein, die dem Markt zur Verfügung stehen. Und<br />

denken Sie bitte auch mit, dass Qualität nicht für nichts zu haben sein<br />

wird. Es müssen vor diesem Hintergrund dringend Tarif-Verhandlungen<br />

über ergänzendes und erweitertes <strong>Pflege</strong>fachpersonal geführt werden.<br />

Anrede!<br />

Viele Probleme, die Herr <strong>Schumacher</strong> und ich kurz angerissen haben, sind<br />

gemeinsame Themen, Einiges ist dennoch getrennt zu betrachten, allerdings<br />

nicht trennend!<br />

Sozial- und Gesundheitsberufe können nur gemeinsam dazu beitragen, eine<br />

insgesamt bessere und vielleicht auch gerechtere Versorgung sicherzustellen.<br />

Gesundheitsförderung braucht das Soziale genauso wie die akademische<br />

Bildung.<br />

Interessant ist ja, und dies zum Schluss - dass Alice Salomon, - vor ihr im<br />

Übrigen Florence Nightingale, schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts - von der<br />

Notwendigkeit sozialer Heilung und sozialer Hygiene in der Gesellschaft<br />

gesprochen haben. Dies hat damals bereits zur Akademisierung der sozialen<br />

Arbeit, leider für die <strong>Pflege</strong> in Deutschland erst in den neunziger Jahren.<br />

Der Transfer der Innovation aus der Praxis in die Wissenschaft dauert i.d.R. bis<br />

zu 20 Jahren. Dies haben wir in der Sozialen Arbeit schon lange, in der <strong>Pflege</strong><br />

ungefähr zum jetzigen Zeitpunkt erreicht. Das stimmt hoffnungsvoll.<br />

Vielen Dank<br />

5

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