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EIN AKTUELLER BLICK AUF DAS GARTENCENTER VON MORGEN

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<strong>EIN</strong> <strong>AKTUELLER</strong> <strong>BLICK</strong> <strong>AUF</strong> <strong>DAS</strong> <strong>GARTENCENTER</strong> <strong>VON</strong> <strong>MORGEN</strong><br />

ecocore: FAKTEN UND ZAHLEN<br />

Gesamtareal<br />

2.2 ha<br />

Pflanzen und Gartenbedarf 6000 m 2<br />

Über die gesamte vorwiegend unbeheizte Fläche des Erdgeschosses erstreckt sich im Bereich des<br />

zentralen Atriums ein Panoramadach. Somit sollten auch bei schlechten Witterungsbedingungen die<br />

Verkaufszahlen im Laufe des Jahres kaum zurückgehen. Dieses "grüne Herz" bringt das<br />

Verkaufskonzept des Gartencenters wieder zu seinen Ursprüngen zurück.<br />

Beheizte Verkaufspavillons 3854 m 2<br />

Im ersten Obergeschoss des Centers sind aus wärmedämmendem Material bestehende, in sich<br />

geschlossene Verkaufspavillons für Lifestyle-Artikel zu finden. Ihre Lage unter den mit Mauerpfeffer<br />

bepflanzten Teilen des Daches verleiht ihnen ein "sattgrünes" Erscheinungsbild.<br />

Baumhaus-Café 235 m 2<br />

In luftiger Höhe über dem Pflanzenverkaufsbereich wahrt dieses mit etwa 100 Sitzplätzen<br />

ausgestattete Café das Outdoor-Flair und dient zudem als Aussichtsplattform über das restliche<br />

Gartencenter.<br />

Anbauzone 3600 m 2<br />

Hier werden im Rahmen einer Lebensmittelkooperative unter Beteiligung des Gartencenters auf dem<br />

Dach der Parkgarage Obst und Gemüse angebaut.<br />

Die geernteten Erzeugnisse gehen entweder in den Verkauf oder werden zu den Gerichten auf der<br />

Speisekarte des "Baumhaus-Cafés" verarbeitet.<br />

Parkgarage<br />

218 Stellplätze<br />

Die Parkgarage ist mit ausgewiesenen Parkplätzen für Behinderte und Fahrzeuge mit mehreren<br />

Insassen ausgestattet. Dieses Konzept fördert die Bildung von Fahrgemeinschaften und reduziert<br />

durch ein geringeres Fahrzeugaufkommen zum Gartencenter zudem die Abgasemissionen.


ENERGIEVERBRAUCH DER CENTERANLAGE (JÄHRLICH)<br />

Heizbedarf<br />

Beheizt wird die Anlage über eine Niederdruck-Heisswasser-Fussbodenheizung, die unter dem Estrich<br />

auf einer Ortbeton-Fussbodenplatte installiert ist.<br />

Als Ergänzung dienen Heizstrahler über den Kassen im grossen verglasten Verkaufsbereich. Dieses<br />

Zusatzsystem gewährleistet angenehme Arbeitstemperaturen für das Kassenpersonal, ohne dass die<br />

umliegenden Bereiche beheizt werden.<br />

Bemessungslast<br />

130 Wm 2 x 4.080 m 2 = 530,4 kW<br />

Läuft die Heizung im Winter (z.B. 168 Tage) pro 24 Stunden jeweils etwa 6 Stunden, beläuft sich der<br />

Jahresbedarf auf 168 x 3.186 = 535.248 kW, abzüglich 30 % (160.5749) "verschiedene Verbraucher",<br />

also 374.674 kW.<br />

Lichtbedarf<br />

Erstes Obergeschoss<br />

Erdgeschoss<br />

Erdgeschoss verglast<br />

4.080 m 2 mit 23 Wm 2 Leuchtstofflampen = 9,38 kW/h<br />

3.600 m 2 mit 23 Wm 2 Leuchtstofflampen = 8,28 kW/h<br />

2.400 m 2 wetterfeste Natriumstrahler mit 45 Wm 2 = 10,8 kW/h.<br />

Kleinverbraucher<br />

48 Steckdosen/Abzweigdosen mit je 3 kW = 252 kW ergeben bei typischer Nutzung von maximal<br />

50 % zu irgendeiner Zeit beispielsweise maximal 126 kW/h.<br />

Restauration<br />

Die kulinarische Versorgung besteht aus kleinen Gerichten aus den ecocore-Erzeugnissen, die auf dem<br />

Dach der Parkgarage angebaut werden. Im Café sollen vor allem leichte Snacks und Getränke für<br />

gesundheitsbewusste Ernährung sorgen. Daher sind in der Küche für die Zubereitung von Speisen und<br />

Getränken nur Elektrogeräte vorgesehen. Dies liegt in erster Linie daran, dass die Bereitstellung einer<br />

umweltverträglich konzipierten Gasversorgung äusserst komplex und kostenaufwendig ist.<br />

Restauration: Bedarfsberechnung<br />

Es sind 25 kW, 240 V für Mikrowellengeräte, Kontaktgrills, Boiler und Kaltgetränkespender zu<br />

veranschlagen.<br />

Mechanische Systeme<br />

Pumpen für Bewässerung und Wassermanagement<br />

Motoren für den Dach-Öffnungsmechanismus<br />

Motoren für Sicherheitsklappen<br />

Automatische Türen<br />

Heizstrahler über Kassenbereichen<br />

Aufzüge, 16 Personen<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (Inbetriebnahme)<br />

Alarm-, USV-, Daten-, Begleitsysteme<br />

50 kW<br />

40 kW<br />

90 kW<br />

10 kW<br />

250 kW<br />

je 41 kW<br />

20 kW<br />

15 kW<br />

Hauptenergiesysteme vor Ort<br />

Durch die Einbindung passiver energieerzeugender Systeme in das Gebäudekonzept werden die<br />

Anforderungen an ein modernes Gartencenter erfüllt.<br />

Die Systeme wurden nach Bedienerfreundlichkeit und einfacher praktischer Integration in ein<br />

gewerbliches Umfeld im Hinblick auf die Gewährleistung einer maximalen Rendite für das investierte<br />

Kapital ausgesucht.


DIE NACHHALTIGEN ECOCORE ENERGIESYSTEME<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />

Solarpaneele im Dach sammeln Sonnenenergie an sonnigen und bewölkten Tagen. Dank einer<br />

wesentlichen Verbesserung der Konstruktion dieser Paneele in den letzten 4 Jahren, kann die<br />

Sonnenenergie nun besonders im nordeuropäischen Klima äusserst wirkungsvoll das ganze Jahr über<br />

eingefangen werden.<br />

Die Solarpaneele erhitzen eine Wasser/Sole-Lösung auf etwa 180 °C, die dann in grossen Speichern<br />

unter dem Verkaufsbereich im Erdgeschoss gelagert wird. Eine 1,5 m unter dem 2.100 m 2 grossen<br />

Pflanzenverkaufsbereich gelegene Kammer fasst etwa 3.000.000 Liter. Hier verbleibt die aufgeheizte<br />

Lösung, bis sie zur Stromerzeugung gebraucht wird. Zu diesem Zweck wird sie zunächst in feuchten<br />

Dampf verwandelt, der wiederum eine Gasturbine antreibt, die dann die Elektrizität für die<br />

Centeranlage erzeugt. Da die Wasser/Sole-Lösung voraussichtlich extrem lange aufgeheizt bleiben<br />

kann, handelt es sich hierbei um ein hocheffektives System zur Energieerzeugung.<br />

Kraft-Wärme-Kopplungssystem (als Alternative oder Ergänzung zu oben)<br />

Die Energiegewinnung aus kommunalem oder industriellem Abfall kann das Problem der<br />

Abfallbeseitigung in eine Möglichkeit zur Erzeugung von Wärme und Strom verwandeln.<br />

Als Alternative oder Ergänzung zur solarbetriebenen Anlage kann ein Kraft-Wärme-Kopplungssystem<br />

verwendet werden, das die aus der Abfallverbrennung erzeugte Wärme in Elektrizität und Wärme<br />

verwandelt.<br />

Windkraft<br />

Als Erweiterung zu den oben genannten Anlagen besitzt ecocore ein speziell konstruiertes Dach. Der<br />

darüber streichende Wind wird mittels zweier horizontal gegenüberliegender Flügelhälften in eine<br />

Vorrichtung befördert, in deren Innern sich horizontal montierte windbetriebene Rotoren befinden.<br />

Diese Rotoren drehen sich bei fast allen Windverhältnissen und erzeugen Elektrizität, die direkt für die<br />

Beleuchtung der Centeranlage oder zur Versorgung der Pumpen genutzt werden kann. Die<br />

Konstruktion wurde deshalb gewählt, weil damit die Windkraft bei ungeachtet der Windverhältnisse<br />

gleich bleibender Wirksamkeit linear eingefangen werden kann. Die bauliche Auslegung der<br />

Centeranlage würde der vorherrschenden Windrichtung folgen, damit optimaler Windeinfall und somit<br />

maximale Effizienz gewährleistet ist.<br />

Die bausteinartig kombinierbaren, nachhaltigen ecocore-Energieerzeuger vor Ort werden den Bedarf<br />

des gesamten Standortes decken können und somit kohlenstoffneutral im laufenden<br />

Betriebsenergieverbrauch sein. Als Backup-Massnahme wäre ein Anschluss an das lokale<br />

Elektrizitätsnetz vorgesehen, sodass die Stromversorgung auch bei einem Systemausfall gewährleistet<br />

bleibt.<br />

Zuschüsse und Steuervergünstigungen<br />

Die Klima-Abgabe (Climate Change Levy 2 ) muss von Unternehmen auf ihren Gas- und Stromverbrauch<br />

gezahlt werden.<br />

Befreit von dieser Steuer sind Unternehmen, die anhand einer entsprechenden Bescheinigung<br />

nachweisen können, dass die von ihnen erzeugte/gekaufte Elektrizität aus erneuerbaren<br />

Energiequellen stammt.<br />

Gegenwärtig wird die Installation von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen gefördert. Photovoltaische Anlagen werden zwar speziell (mit 'Solar Grants' und 'Clear<br />

Skies Grants' 3 ) bezuschusst, aber auch für andere Formen der erneuerbaren Energieerzeugung gibt es<br />

staatliche Unterstützung.<br />

Anm. d. Übers.:<br />

2 UK-Steuer vergleichbar der Ökosteuer.<br />

3 Spezifisch für GB; aber auch in D und der Schweiz gibt es hierfür Zuschüsse.


WASSERMANAGEMENT<br />

Über das Wassermanagementsystem vor Ort wird möglichst viel Wasser gesammelt, das dann<br />

aufbereitet für die Toiletten und die Bewässerung zum Einsatz kommt.<br />

Regenwasser<br />

Regenwasser, das sich auf den Dächern und anderen externen Flächen angesammelt hat, wird über<br />

In-Line-Filter und von den Parkplätzen stammendes Regenwasser über bepflanzte Bodenfilter in die<br />

Speicher vor Ort geleitet.<br />

Grauwasser<br />

Aus Waschbecken und sonstigen Waschgelegenheiten gesammeltes Wasser wird über bepflanzte<br />

Bodenfilter zur Wiederverwertung vor Ort abgeleitet.<br />

Abwasser<br />

Aus den Toiletten und der Küche gesammeltes Abwasser gelangt über Klärbecken in vertikal<br />

durchströmte bepflanzte Bodenfilter. Hier wird es durch einen natürlichen mikrobakteriellen Prozess,<br />

verbunden mit Pflanzenwachstum, gereinigt. Der Einsatz eines pflanzenbasierten Reinigungssystems<br />

verdeutlicht den zentralen Grundsatz des neuen Gartencenter-Modells sehr anschaulich.<br />

Bedarfsberechnung<br />

Die Dachfläche der Centeranlage beträgt etwa 7.500 m 2 . Hier könnten pro Jahr wohl schätzungsweise<br />

5.500.216 Liter Wasser gesammelt werden (abhängig vom geografischen Standort). Das entspricht<br />

etwa 12 m 3 pro Tag. Zusammen mit der Grauwasser-Aufbereitung würde dies ohne weiteres<br />

ausreichen, um den Wasserbedarf<br />

für die Toilettenspülungen zu<br />

decken.<br />

Bei sorgfältiger Bemessung der<br />

Speichereinrichtungen vor Ort<br />

könnte der für die Bewässerung der<br />

zum Verkauf stehenden Pflanzen<br />

erforderliche Wasserbedarf von<br />

4.000.000 Liter pro Jahr problemlos<br />

intern gedeckt werden.


GRUNDSÄTZE DER VERK<strong>AUF</strong>SSTRATEGIE<br />

1. Das grüne Herz<br />

Ein kundenfreundlicherer Pflanzenverkaufsbereich inmitten des Gartencenters. Das "grüne Herz"<br />

präsentiert Pflanzen in einem neuen Licht. Schilder und Aufsteller geben das natürliche Umfeld<br />

an, aus dem die Pflanzen jeweils stammen: Wüste, tropischer Regenwald, Mittelmeerraum und<br />

nördliche Regionen.<br />

Hoch über dem "grünen Herz" befindet sich das wetterfeste Glasdach, das im Frühjahr und<br />

Sommer geöffnet werden kann und so den Verkaufsraum für die Pflanzen bereichert. Bei<br />

schlechtem Wetter lässt sich das Dach natürlich schliessen, damit die Kunden ungehindert<br />

bummeln können.<br />

Unmittelbar neben dem zentralen Verkaufsbereich werden atemberaubende neue<br />

Pflanzenarrangements und Gartendekorationen gezeigt. Produkte rund um den Garten sind<br />

harmonisch in die Präsentation der Garten- und Innengestaltung integriert. So entsteht eine<br />

Produktpräsentation ganz eigener Art, die sich von den Regalsystemen der Grossanbieter<br />

deutlich abhebt.<br />

2. Die bunte Pflanzeninsel<br />

Beim Bummeln durch das "grüne Herz" des Gartencenters können die Kunden ausser den<br />

eigentlichen Pflanzen auch gleich alle für deren Pflege zu Hause notwendigen Artikel<br />

mitnehmen, da diese in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Pflanzen stehen. So wird nichts<br />

vergessen und man findet alles auf einen Blick.<br />

Inmitten des Verkaufsbereichs befindet sich die bunte Pflanzeninsel, eine musterhaft mit den<br />

angebotenen Produkten begrünte Präsentationsfläche.<br />

3. Baumhaus-Ökocafé und E-Bibliothek<br />

Das Baumhaus-Café unterstreicht das Outdoor-Flair des Pflanzenverkaufsbereichs. Hoch über<br />

den Pflanzen kann man von dort aus zudem entspannt einen Rundblick geniessen.<br />

Hauptsächlich angeboten werden vor<br />

Ort angebaute Erzeugnisse, unterstützt<br />

durch Fair-Trade-Produkte aus der<br />

ganzen Welt.<br />

Die zur Lifestyle-Zone im ersten<br />

Obergeschoss gehörende E-Bibliothek<br />

nebenan dient als Informationsquelle<br />

für die Kunden. Denn sie finden hier<br />

nicht nur alle Pflanzen, die zum<br />

Angebot gehören, und Tipps für die<br />

Gestaltung des eigenen Gartens,<br />

sondern auch alles Wissenswerte über<br />

die zur Energieerzeugung vor Ort<br />

eingesetzten Anlagen und die<br />

Umsetzung ähnlicher Massnahmen im<br />

häuslichen Bereich.<br />

4. Beheizte Verkaufspavillons<br />

Beim ecocore-Konzept ist nur der Lifestyle-Bereich im ersten Obergeschoss beheizt. Die hier<br />

befindlichen Verkaufspavillons besitzen dank des hochdichten Materials, aus dem sie bestehen,<br />

mehr thermisch wirksame Masse und einen höheren energetischen Wirkungsgrad.<br />

Bei ihrem Bummel von einem Verkaufspavillon zum nächsten haben die Kunden die Pflanzen im<br />

Herzen des Gartencenters zudem immer von oben im Blick.

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