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Anmerkung der Redaktion: Ungekürzter Bericht von ... - Ycsi.de

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<strong>Anmerkung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Redaktion</strong>: <strong>Ungekürzter</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>von</strong> Fahrtenleiter Wolfgang Renz.<br />

Ausfahrt 2 Yachtclub Sipplingen<br />

Hatte ich nach <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Ausfahrt <strong>von</strong> einem reichlich nassen Ereignis geschrieben,<br />

wird diese 2. Ausfahrt in die Clubannalen wohl als kälteste Ausfahrt eingehen:<br />

Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittwochsregatta am 28. Mai war bereits klar: Nicht alle gemel<strong>de</strong>ten Schiffe wür<strong>de</strong>n an<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Ausfahrt teilnehmen.<br />

Der Donnerstag war noch einigermassen erträglich, es war zwar empfindlich kalt, doch <strong><strong>de</strong>r</strong> Regen<br />

verschonte die fünf Schiffe, die sich reichlich spät auf <strong>de</strong>n Weg nach Güttingen machten. Der Wind<br />

war „segelbar“, am späten Nachmittag wur<strong>de</strong> fleissig gegrillt, das übrig gebliebene Bier aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ersten Ausfahrt fand reichlichen Zuspruch. Ein strahlend blauer Himmel und warme Temperaturen<br />

liessen auf ein schönes Wochenen<strong>de</strong> hoffen. Als es dann immer später wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> das geheizte<br />

Clubhaus aufgesucht, es wur<strong>de</strong> ein langer Abend.<br />

Die zehn Fragen für <strong>de</strong>n Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>pokal „die Intelligenzbestie“ mussten beantwortet wer<strong>de</strong>n.<br />

Der nächste Morgen war eine echte Katastrophe. Es regnete wie aus Kübeln, ein kräftiger Wind aus<br />

Südwest trieb die Flotte Richtung Langenargen. Ich selbst begnügte mich mit halb ausgerollter<br />

Genua, mein neun Tonnen schweres Schiff erreichte so immerhin fünf Knoten.<br />

Bald hatte ich <strong>de</strong>n BMK Hafen in Langenargen erreicht.<br />

Kurz darauf erfuhr ich das Neueste:<br />

Ein Segler war mit einer Festmacherleine auf <strong>de</strong>n regennassen und daher gefährlich glatten<br />

Schwimmsteg gesprungen, war ausgeglitten und ins Hafenbecken gestürzt.<br />

Der Aufschrei<br />

„Willi schwimmt im Hafenbecken“ machte rasch die Run<strong>de</strong>. Nun, Willi war nichts passiert, er<br />

schwamm zur Ba<strong>de</strong>leiter eines Schiffes und war bald wie<strong><strong>de</strong>r</strong> an Land.<br />

Es regnete weiter in Strömen, ein Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Sipplinger besuchte die Fischbrut Anstalt, am Abend traf<br />

man sich im „Ahoi“.<br />

Dank Elektroheizung war bald alles wie<strong><strong>de</strong>r</strong> trocken, eine weitere kalte Nacht lag vor uns.<br />

Wohl niemand benei<strong>de</strong>te die Segler <strong><strong>de</strong>r</strong> diesjährigen „Rund um“, die am Abend in Lindau gestartet<br />

waren.<br />

Ich selbst erwachte am Morgen um 05:30 Uhr und realisierte: Kein Regen. Sofort entschloss ich<br />

mich, ab zu legen und war so schon um sechs Uhr ausserhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Hafenanlage und kämpfte mich<br />

buchstäblich durch das massive Treibholz, das durch die hochwasserführen<strong>de</strong> Argen in <strong>de</strong>n See<br />

gespült wur<strong>de</strong>. Mitunter musste richtigen Bäumen ausgewichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich hatte um neun Uhr Meersburg querab, da begann es wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu regnen. Kurz vor Unteruhldingen<br />

würgte ich mich in Ölzeug und Seestiefel.<br />

Ich war gera<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hafeneinfahrt, da erhielt ich ein Telefonat <strong>von</strong> Martin Schirrmeister, <strong><strong>de</strong>r</strong> mir<br />

mitteilte, „man wisse nicht, ob man noch eine Nacht in Langenargen bleiben wolle, ich wür<strong>de</strong> per<br />

Telefon Bescheid bekommen.“<br />

Gegen 15:00 Uhr, es regnete schon wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Bindfä<strong>de</strong>n, da rief mich Martin an und erklärte mir,<br />

„man wür<strong>de</strong> eine weitere Nacht in Langenargen bleiben.“<br />

Ich fand am Hauptsteg 1 einen schönen Liegeplatz und schaute mir im warmen Schiff das Fussball<br />

Spiel Bayern Mündchen gegen VFB Stuttgart an. Es regnete noch immer.<br />

Am Morgen um 07:30 Uhr: Kein Regen. Ich legte sofort ab und fuhr Richtung Sipplingen.<br />

Zwischenzeitlich setzte immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Starkregen ein, die Sicht war teilweise stark<br />

eingeschränkt.Um 10:30 Uhr hatte ich meinen Liegeplatz erreicht, das Wetter besserte sich, die<br />

Barometerkurve zeigte permanent aufwärts. Ich zog alle Segel hoch und nach<strong>de</strong>m zeitweilig die<br />

Sonne schien waren die Tücher bald trocken und konnten verpackt wer<strong>de</strong>n. Bald war alles versorgt<br />

und ich verliess das Schiff, um nach Hause zu fahren.<br />

Am Nachmittag hörte ich übers Telefon, wie es <strong><strong>de</strong>r</strong> übrigen Flotte ergangen war:<br />

Jost Knoop war mit Mary Claudine am selben Tag wie ich ausgelaufen und direkt nach Sipplingen<br />

gefahren


Einen Tag später wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Hafen total gesperrt, die Besatzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> drei verbliebenen Schiffe<br />

hatten schon erwogen, per Bun<strong>de</strong>sbahn nach Sipplingen zu fahren, da wur<strong>de</strong> auf Druck einiger<br />

Schweizer <strong>von</strong> Mitarbeitern <strong>de</strong>s Hafens um 14:15 Uhr eine Gasse durch das Treibholz gebahnt.<br />

Trotz<strong>de</strong>m blieb Markus Schaudt im Treibholz stecken und kam durch eigene Kraft nicht mehr frei.<br />

Er hatte sich einen Motorscha<strong>de</strong>n geholt und musste geschleppt wer<strong>de</strong>n. Gegen 18:00 Uhr hatte die<br />

restliche Flotte Unteruhldingen querab, und steuerte Sipplingen an.<br />

Die Resultate für die Intelligenz Bestie sollen hier nicht verschwiegen wer<strong>de</strong>n:<br />

Nach<strong>de</strong>m die Fragen und Antworten bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Ausfahrten gewertet wur<strong>de</strong>n, ergaben sich folgen<strong>de</strong><br />

Wertungen:<br />

Den 1. Preis holten sich Thomas Biller und Martin Schirrmeister auf „Kama“<br />

Den 2. Preis teilten sich auf „Full Life“ die Segler Marianne und Walter Müller mit Christof<br />

Kammerlan<strong><strong>de</strong>r</strong> und das Schiff „Vitesse“ mit Elke und Kurt Sanktjohannser.<br />

Es war eine abwechslungsreiche, interessante, aber reichlich nasskalte Ausfahrt 2 2013.<br />

Hans-Wolfgang Renz<br />

(Fahrtenleiter)

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