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Studie zum wissenschaftlichen Erkenntnisstand über das ... - BLE

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Pollenflug und Prognosemethoden<br />

Abbildung 5: Gemittelte tageszeitliche Veränderung des Graspollengehaltes der Luft im<br />

Zentrum der Stadt Gelsenkirchen von 14 warmen, regenfreien Junitagen (3. - 29.) der Jahre<br />

1967-1971 mit ± konstanten Windverhältnissen. Oben: gemittelter Tagesgang der Temperatur<br />

( ___ ) und Luftfeuchte (---); unten: Graspollengehalt in % des höchsten Stundenwertes (nach<br />

FUCKERIEDER, 1976: 56).<br />

Für Gehölzpollen kann dieser Sachverhalt, der für Gräserpollen gilt, nicht <strong>über</strong>tragen werden,<br />

da die Pollenfreigabe bei Gehölzen kein aktiver, sondern ein passiver Vorgang ist (vgl.<br />

Kap. 4, S. 18). Hohe Temperaturen und geringe Luftfeuchtigkeit bestimmen den Austrocknungsvorgang<br />

und damit den Zeitpunkt der Freisetzung (FUCKERIEDER 1976). Außerdem<br />

werden Gehölzpollen in Abhängigkeit von der Wuchshöhe in höheren Luftschichten als<br />

Gräserpollen freigesetzt und sind damit stärker dem Wind ausgesetzt. „Sie haben damit<br />

bessere Transportchancen [als Gräserpollen] unter sonst gleichen meteorologischen Bedingungen“<br />

(FUCKERIEDER, 1976:13). „Wieviel [sic] von den freigesetzten Pollenkörnern tatsächlich<br />

in die Atmosphäre aufgenommen werden, d.h. in höhere Luftschichten verfrachtet wird,<br />

hängt u. a davon ab, in welcher Höhe der Pollen dem Wind <strong>zum</strong> Abtransport angeboten wird.<br />

Denn mit der Höhe nimmt auch die Windgeschwindigkeit [und die Turbulenz, Anmerkung des<br />

Verfassers] zu, was die Verwehung des Pollens erleichtert“ (WACHTER, 1982: 8). Neben der<br />

Wirbelbewegung (Turbulenz) sorgen weitere vertikale Luftströmungen, die bei Sonneneinstrahlung<br />

auftretende Thermik, für einen Transport der Pollen in höhere Luftschichten<br />

(WACHTER 1982). „Starker Niederschlag kann durch Auswaschen der Atmosphäre den<br />

Pollenflug vor<strong>über</strong>gehend abschwächen oder <strong>zum</strong> Erliegen bringen“ (WACHTER, 1982: 9).<br />

In vielen Informationsbroschüren <strong>über</strong> Pollenallergien wird der Tagesgang <strong>über</strong> die Pollenbelastung<br />

von FUCKERIEDER (1976) <strong>über</strong>nommen, jedoch ohne den Hinweis, <strong>das</strong>s dieser nur<br />

für Gräserpollen gilt. Nach JÄGER (1990) variiert der typische Tagesgang des Gehölzpollen-<br />

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