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10<br />

Test ><br />

Randonneur-<br />

Avantgarde<br />

5 Tourenrenner mit Disc im Test<br />

Text: Jan Gathmann / Fotos: Frank Gleitsmann<br />

Wer mit Gepäck schnell fährt, braucht eine gute Bremse.<br />

RADtouren hat fünf ganz unterschiedliche Randonneure mit<br />

Disc getestet – darunter auch ein semi-hydraulisches System.<br />

><br />

Es gibt viele gute Gründe, ein Rad<br />

mit Rennlenker für eine Reise mit<br />

Gepäck zu wählen. Der wichtigste ist sicher:<br />

Weil man ein Rennrad gewohnt ist<br />

und sich mit dem schmalen Bügel einfach<br />

wohlfühlt. Ein handfesterer Vorteil sind<br />

da schon die zahlreichen Griffpositionen.<br />

Vier Möglichkeiten stehen zur Wahl: auf<br />

dem Oberlenker, auf den Bremsschalthebeln<br />

und zwei Unterlenkerpositonen. Das<br />

beugt nicht nur einschlafenden Händen<br />

vor. Die beiden unteren Positionen erlauben<br />

ab einem Tempo von über 25 km/h<br />

auch deutlich kraftsparenderes Fahren,<br />

vorausgesetzt, der Lenker ist so eingestellt,<br />

dass die Haltung genutzt wird – was in der<br />

Praxis meist auf ein „nicht zu tief“ hinausläuft.<br />

Nicht zuletzt kann man auf einem<br />

Tourenrad mit Rennlenker dank meist<br />

niedrigen Gewichts und agiler Geometrie<br />

soviel Fahrspaß haben wie mit keiner anderen<br />

Reiseradgattung, solange man sich<br />

auf Asphalt bewegt – Ausnahmen wie das<br />

Salsa im Test bestätigen die Regel.<br />

Bremsen passen nicht<br />

Aber etwas am Reisen mit Rennlenker will<br />

nicht recht zum Gepäcktransport passen.<br />

Und das sind bislang die Bremsen. Bei unserem<br />

Randonneur-Test im vorigen Jahr<br />

(5/09) konnte nur ein Rad überzeugen, das<br />

auf eine Kombination von V-Bremsen mit<br />

angepassten Bremshebeln setzte – und dafür<br />

auf Schaltbremshebel verzichtete. Die<br />

sind jedoch der Inbegriff für bequemes<br />

Rauf- und Runterschalten beim sportlichen<br />

Fahren.<br />

Eine Alternative für beides – schnelles<br />

Schalten und sicheres Bremsen – ist die<br />

Kombination Schaltbremshebel mit Scheibenbremse.<br />

Für sie spricht, dass die Disc<br />

bauartbedingt sogar Vorteile hat. Erstens:<br />

Ihre Bremswirkung setzt bei Nässe genauso<br />

unmittelbar ein wie bei Trockenheit.<br />

Zweitens: Die Felge verschleißt nicht bei<br />

jedem Bremsvorgang, was Viel- und Ganzjahresfahrern<br />

entgegenkommt. Drittens:<br />

Die Felge erhitzt nicht bei starkem und<br />

anhaltendem Bremsen, wie es etwa Abfahrten<br />

mit Gepäck in den Bergen erfordern<br />

und womit immer das Risiko eines<br />

Schlauchplatzers verbunden ist. Ob auch<br />

die Bremswirkung besser sein kann als mit<br />

Felgenstoppern, sollte unser Test klären.<br />

Bei der Recherche des Testfeldes stießen<br />

wir gleich auf den ersten Nachteil: Die<br />

Auswahl ist alles andere als groß, Räder<br />

mit Rennlenker und Scheibenbremse sind<br />

eine Avantgarde. Allen gemeinsam ist,<br />

dass sie nach Kundenwunsch entweder<br />

aus Baukasten-Systemen oder vollkommen<br />

individuell aufgebaut werden. Eine<br />

StVZO-gemäße Lichtanlage gibt es bei allen<br />

Herstellern als Option, sie war aber für<br />

den Test nicht gefragt. Schutzbleche sollten<br />

dagegen an Bord sein – ein Kriterium,<br />

das Salsa nicht erfüllte. Weil die passenden<br />

Ösen im Rahmen vorhanden sind, beließen<br />

wir das Rad im Test. Außerdem war<br />

ein Gepäckträger am Rahmen gefordert,<br />

den alle bieten.<br />

RADtouren 5 | 10


Tourenrenner mit Disc 11<br />

Unter den Kandidaten finden sich zwei eher<br />

klassische Randonneure mit 28-Zoll-Laufrädern<br />

und modernen Stahlrahmen: das Tout<br />

Terrain aus einem Dedacciai COM Rohrsatz,<br />

das als Besonderheit mit einem rahmenintegrierten<br />

Gepäckträger aus Edelstahl aufwartet<br />

sowie das Bendixen, das vom Rahmenbauer<br />

als Unikat angefertigt wird. Nichts mit Klassik<br />

am Hut haben das Salsa Fargo, das mit<br />

29-Zoll-Laufrädern und dicken MTB-Pneus<br />

auch für Reisen über Schlaglochpisten taugt<br />

und das i:sy, das mit ebenso dicken 20-Zoll-<br />

Reifen auf Komfort beim Städtetrip sowie<br />

einfachen Transport und Handhabung im Alltag<br />

getrimmt ist. Velotraum schickt mit dem<br />

Speedster das gründlich überarbeitete sportliche<br />

Modell des Hauses in den Test, das auf<br />

26-Zoll-Rädern rollt und mit einem eloxierten<br />

Alurahmen aufwartet.<br />

Am Velotraum sitzt direkt unter dem Vorbau<br />

auch ein besonders interessantes Bauteil: ein<br />

Kasten, der die Bremshebel-Mechanik in eine<br />

Hydraulik überführt. Alle anderen Räder arbeiten<br />

mit mechanischen Scheibenbremsen<br />

von Avid (Bendixen, Salsa, i:sy) oder Shimano<br />

(ToutTerrain).<br />

Was leisten die Bremsen?<br />

Was leisten die Bremsen also? Das wichtigste<br />

Ergebnis unserer Probefahrten (siehe Kasten):<br />

Alle verzögern stärker und sind besser<br />

dosierbar als die Cantilever, Mini-V- oder<br />

V-Bremsen mit Adapter, auf die Randonneurfahrer<br />

sonst festgelegt sind. Allerdings ist der<br />

Druckpunkt bei den mechanischen Systemen<br />

ziemlich schwammig, besonders am i:sy,<br />

wo – ansonsten löbliche, weil die Sicherheit<br />

erhö hende – Zusatzbremshebel den Zugweg<br />

unterbrechen.<br />

Eine Klasse für sich ist die semi-hydraulische<br />

Velotraum-Lösung, die im direkten Vergleich<br />

einen klar definierten Druckpunkt bietet, nahe<br />

an dem, was man von vollhydraulischen Systemen<br />

gewohnt ist. Auch in Sachen Bremskraft,<br />

Dosierbarkeit und Standfestigkeit liefert die<br />

Velotraum-Variante mit Abstand die beste<br />

•••<br />

Sicher und bequem: Abgeflachter Syntace<br />

oversize Rennlenker aus Alu mit Zusatz-<br />

Bremshebeln am i:sy.<br />

Leistung. Sie kristallisierte sich als einzige<br />

Bremse heraus, die auch bei wiederholter Notbremsung<br />

auf der Abfahrt mit Gepäck kein<br />

Fading, also Bremskraftverlust durch Erhitzung,<br />

zeigte. Von den mechanischen Bremsen<br />

schnitt die Avid BB7-MTN am Salsa mit 160<br />

mm-Scheibe am besten ab, allerdings muss<br />

man auch bei ihr auf Schaltbremshebel verzichten;<br />

Salsa arbeitet mit Lenkerendschaltern.<br />

Ähnlich gut verzögerte die Road-Version der<br />

BB7 mit großer 180 mm Scheibe am i:sy. Am<br />

wenigsten konnte in Sachen Verzögerung die<br />

Shimano BR505 am Tout Terrain überzeugen,<br />

trotz ebenfalls großer Scheibe vorne.<br />

Weniger Stottern<br />

Ein Vorteil der Scheibenbremsen ist, dass sie<br />

weniger zum Stottern neigen als Canti & Co.<br />

Ganz ausmerzen können allerdings auch sie<br />

das Phänomen nicht, besonders bei den filigraneren<br />

Gabeln am Salsa und Bendixen kam<br />

es am Ende der Vollbremsung bei geringen<br />

Geschwindigkeiten zu merklichem Vibrieren,<br />

das aber die Sicherheit nicht beeinträchtigt.<br />

Besonders resistent gegen Vibrationen und die<br />

hohen Kräfte, die von der Gabel aufgenommen<br />

werden müssen, zeigte sich dagegen die kleine<br />

20-Zoll-Gabel im i:sy sowie die Alu-Gabel am<br />

Velotraum. Auch die seitensteife Wound-up<br />

Gabel mit Carbon-Scheiden des ToutTerrain<br />

konnte noch überzeugen, vibrierte aber ebenfalls<br />

etwas. Am Hinterbau kann die Disc zu<br />

Platzproblemen mit der Gepäckträgeraufnahme<br />

führen – hier haben aber fast alle Hersteller<br />

sehr gut gearbeitet und kommen ohne improvisierte<br />

Lösungen mit vielen Distanzstücken<br />

oder „Zurechtbiegen“ aus. Vor allem an Salsa,<br />

Velotraum und ToutTerrain überzeugt die<br />

Aufnahme. Ein rahmenintegrierter Ständer<br />

sitzt nur am i:sy. Tout Terrain bietet immerhin<br />

eine entsprechende Rahmen vorbereitung.<br />

Konsequent im Rahmen<br />

Weil die Komponenten der Testräder vom<br />

Kunden zusammengestellt werden, lohnt sich<br />

ein Blick auf die Rahmen. Wer besonderen<br />

•••<br />

Immer ein Einzelstück: Mint pulverbeschichteter<br />

Stahlrahmen des Bendixen<br />

mit handgemachten Holzschutzblechen.<br />

Wert auf Detailarbeit<br />

und filigrane Optik<br />

legt, wird bei den<br />

Stahlmodellen fündig:<br />

Trotz Serienfertigung<br />

bietet Salsa hier viele<br />

schöne Details wie<br />

gefräste Ausfallenden,<br />

Pumpenspitze oder<br />

ein metallenes Steuerkopfemblem.<br />

Vergleichsweise<br />

geringes<br />

Gewicht und sehr hohe<br />

Steifigkeit sind die<br />

Stärken des Speedster<br />

Alurahmens, die<br />

Schwaben haben beim<br />

neuen Modell einige<br />

Hundert Gramm<br />

gegenüber dem Vorgänger<br />

gespart. Fit<br />

für den Alltag ist der<br />

Alu-Rahmen des i:sy.<br />

Der tiefe Einstieg erleichtert<br />

das Aufsatteln<br />

mit Gepäck, eine<br />

Querstrebe in der Mitte<br />

dient als Tragehilfe,<br />

ein Exzenter-Tretlager<br />

zeigt, dass das i:sy<br />

auch mit Nabenschaltung<br />

zu haben ist. Dass<br />

•••<br />

•••<br />

Kleiner Kasten, große Wirkung:<br />

Velotraum hat mit<br />

Magura einen Konverter<br />

entwickelt, der mechanischen<br />

Zug in Hydraulik-<br />

Druck umwandelt. Am<br />

Testrad ist er per Kabelbinder<br />

am Vorbau fixiert; ...<br />

... das Teil ist kompatibel<br />

mit Magura-Scheibenbremsen<br />

wie der Louise<br />

Discbremse (203 mm).<br />

Damit bringt er satte<br />

Verzögerung und – neu<br />

für Randonneure – einen<br />

klaren Druckpunkt. Velotraum<br />

bietet den Adapter<br />

auch separat zur Montage<br />

im Fachhandel an. Ab<br />

April 2011 für 299 Euro.<br />

der Rahmen auch als Basis für Modelle mit<br />

V-Bremsen dient, sieht man bei Velotraum und<br />

i:sy – alle anderen haben eine „saubere“ Optik<br />

ohne Canti-Sockel. Ösen für die Montage von<br />

Lowridern sind dagegen an allen Rädern vorhanden,<br />

oder es können entsprechende Gabeln<br />

verbaut werden (Tout Terrain).<br />

Ein gar nicht hoch genug zu bewertender Pluspunkt<br />

aller Testkandidaten ist, dass sowohl<br />

zwischen den Gabelholmen als auch den Kettenstreben<br />

genug Platz für richtig dicke Reifen<br />

ist. Damit steht einerseits dem Umrüsten<br />

auf Allroundreifen für leichtes Gelände oder<br />

Waldwege nichts im Weg. Andererseits sind<br />

•••<br />

Edelstahl und edle Teile: rahmenintegrierter<br />

Gepäckträger mit Kabeldurchlass<br />

und ChrisKing-Nabe am ToutTerrain.<br />

><br />

RADtouren 5 | 10


12<br />

Test ><br />

Bendixen Custom<br />

1.350 Euro (Rahmen-Kit)<br />

Vertrieb / Internet Bendixen Bikes, Tel. (0175) 790 35 87,<br />

www.bendixen-bikes.de<br />

Rahmen / Radstand 28-Zoll, Stahl, 2-fach konifiziert / 1.040 mm<br />

Gabel / Federung starr, Stahl, Stahlschaft, Ahead-Set, Lowriderösen<br />

Rahmenhöhen auf Maß nach Kundenwunsch<br />

Gewicht<br />

12,36 Kg (gewogen m. Pedalen)<br />

Entfaltung<br />

1,7- 9,5 m / Pedalumdrehung<br />

Zul. Gewichte Gesamt / 140 / 15 / 25 kg<br />

Träger vo. / Träger hi.<br />

Ausstattung<br />

Salsa Fargo<br />

ca. 2.000 Euro<br />

Vertrieb / Internet Cosmic Sports, Tel. (0911) 310 75 50,<br />

www.cosmicsports.de<br />

Rahmen / Radstand 28-Zoll, Stahl, 2-fach konifiziert / 1.150 mm<br />

Gabel / Federung starr, Stahl, Stahlschaft, Ahead-Set, Lowriderösen<br />

Rahmenhöhen Unisex: Medium 46 cm (Test)<br />

Gewicht<br />

14,19 Kg (gewogen m. Pedalen)<br />

Entfaltung<br />

2,0-9,1 m / Pedalumdrehung<br />

Zul. Gewichte Gesamt / k.A. / optional / 36 Kg<br />

Träger vo. / Träger hi.<br />

Ausstattung<br />

Schaltung<br />

Kurbelsatz<br />

Bremsen / Bremshebel<br />

Naben vo. / hi.<br />

Felgen / Speichen<br />

Reifen<br />

Vorbau / Lenker<br />

Sattel / Sattelstütze<br />

Gepäckträger vo. / hi.<br />

Ständer<br />

Besonderheiten<br />

27-Gang, Deore XT-Kettenschaltung, 11-34 Zähne<br />

Shimano Deore XT 175mm, Hohlachse außenl. Lager,<br />

48-36-26 Zähne<br />

Avid BB7 Road mech. Scheibenbremsen, 160/160 mm<br />

/ Shimano STI<br />

Shimano Deore XT / XT<br />

DT Swiss X 470, geöst / v. + h. 32 Speichen<br />

35 - 622, Schwalbe Marathon Racer, Reflex<br />

Syntace F139, starr / Syntace Racelite, Alu (455 mm)<br />

fi‘zi:k Rondine / Tune, Alu<br />

Tubus Tara / Tubus Vega<br />

Aufnahme optional<br />

3 Flaschenhalter-Befestigungen, Holzschutzbleche<br />

Schaltung<br />

27-Gang, Deore XT-Kettenschaltung, 11-25 Zähne<br />

Kurbelsatz<br />

Raceface Atlas 175 mm, Hohlwelle außenl. Lager,<br />

44-32-22 Zähne<br />

Bremsen / Bremshebel Avid BB7 MTN mech. Scheibenbremse, 160/160 mm<br />

/ Cane Creek RL520<br />

Naben vo. / hi. SON Nabendynamo / Sun Ringlé<br />

Felgen / Speichen Salsa Semi 29er Disc, geöst / v. + h.: 32 Speichen<br />

Reifen 50 - 622, WTB Vulpine 2.1<br />

Vorbau / Lenker Salsa / Salsa, Alu (620 mm)<br />

Sattel / Sattelstütze SDG Bel-Air RL / Cane Creek Thud Buster ST<br />

Parallelogramm-Federung<br />

Gepäckträger vo. / hi. nein / Surly<br />

Ständer<br />

nein<br />

Besonderheiten 6 Flaschenhalter-Befestigungen + 3 Halter<br />

Testbrief<br />

Bendixen macht als Rahmenbauer aus Stahl alles möglich. Unser Testrad lötetete<br />

er aus Columbus Zona Rohr – die Lötung versteckt sich unter einer<br />

robusten Pulverbeschichtung. Für Kunden wählt er die Rohrsätze nach Fahrergewicht<br />

und Fahrverhalten, für die Geometrie erfragt er die Körpermaße,<br />

guckt sich schon vorhandene Räder genau an. Fünf Monate dauert es, bis ein<br />

fertiges Rad wie unser Randonneur dasteht. Außer den Custom-Made Zutaten<br />

wie handgefertigten Radschützern aus Holz und dem aufgelöteten Logo am<br />

Steuerrohr übt unser Bendixen Zurückhaltung. Positiv auffällig ist das Fahrverhalten.<br />

Das 12,36 Kilo leichte Rad beschleunigt agil, legt sich gerne in die<br />

Kurve und rollt sehr leicht auf den 35 mm dicken Marathon Racer Pneus. Im<br />

Rahmen wäre Platz für dicke 26-Zoll-Reifen (circa 50 mm) – für etwas Komfort<br />

ist dank filigraner Gabel und dünner Tune-Sattelstütze auch so gesorgt. Hoch<br />

ist das Reisepotenzial dank 140 Kilo Gewichtszulassung, Tubus Tara-Lowrider<br />

und standfestem Vega-Gepäckträger. Mit Last fährt das Rad sicher, wirkt aber<br />

bei Lastwechseln weniger steif als die Testbesten. Eine hervorragende Wahl<br />

für Radreisen und funktional top ist die verbaute 27-Gang-XT-Gruppe mit MTB-<br />

Kassette. Sie bietet als einzige im Test einen echten Berggang.<br />

Fazit Das Bendixen fährt am ehesten wie ein klassischer Randonneur.<br />

Stärken sind der Komfort und die ausgewogenen Fahreigenschaften bei<br />

guten Gepäckqualitäten. Sein größtes Plus aber ist die individuelle Maß-<br />

Anfertigung mit vielen schönen Details.<br />

Testbrief<br />

„Fargo“ – darin klingt „Fracht“ und „Weite“ an. Das Salsa Fargo ist der radgewordene<br />

Ausdruck von beidem. Das fängt an beim filigranen, geschweißten<br />

Stahlrahmen mit vielen schönen Details und vergleichsweise hohen Wandstärken.<br />

Sein stark abfallendes Oberrohr erleichtert das Auf- und Absteigen,<br />

sechs (!) Ösenpaare für Flaschenhalter sind an Bord, Gewinde für Schutzbleche<br />

ebenfalls. Das Salsa bietet den höchsten Komfort im Test; dafür sorgen<br />

eine aufrechte Sitzposition, der angenehm angewinkelte Unterlenker, die tolle<br />

Cane-Creek-Federsattelstütze und vor allem richtig dicke (50 mm) 29-Zoll-Reifen,<br />

die viele Schlaglöcher schon wegen ihres Durchmessers glattbügeln und<br />

mit Semi-MTB-Profil auch auf der Sraße leicht rollen. Unbeladen bewahrt sich<br />

das Salsa einen Rest Spritzigkeit. Es geht nur träge in die Kurve, läuft dafür<br />

dank des langen Radstands wie von allein geradeaus. Das leichte Testgepäck<br />

wirkt auf dem belastbaren (36 kg) Surly-Gepäckträger fast verloren. Die mit<br />

V-Brake-Bremshebeln kombinierte Avid BB7 MTN-Bremse verzögert von den<br />

mechanischen Disc-Systemen am besten, ausreichend für Abfahrten mit Gepäck.<br />

Bergauf wäre eine MTB-Kassette hinten wünschenswert – dank Custom-<br />

Aufbau ebenso kein Problem wie die Wunschfarbe der Top-Lichtanlage.<br />

Fazit Der Langstrecken-Komfort-Transporter. Entspanntes Rollen in<br />

jedem Terrain und mit viel Gepäck sind die Domäne des Fargo.<br />

Am individuell komplettierten, fein verarbeiteten Rahmen-Kit sitzt<br />

robuste Technik für die Fernreise. Für die gebotene Leistung günstig.<br />

Sitzposition<br />

Einsatzbereich<br />

Radreise<br />

Kurztouren<br />

City/Alltag<br />

Fitness<br />

Gelände<br />

komfortabel ausgewogen sportlich<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Fahrverhalten<br />

Testkategorien<br />

Fahrleistungen<br />

Komfort<br />

Ausstattung<br />

Verarbeitung<br />

Preis / Leistung<br />

Testurteil: Sehr gut<br />

spurstabil ausgewogen wendig<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Sitzposition<br />

Einsatzbereich<br />

Radreise<br />

Kurztouren<br />

City/Alltag<br />

Fitness<br />

Gelände<br />

komfortabel ausgewogen sportlich<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Fahrverhalten<br />

Testkategorien<br />

Fahrleistungen<br />

Komfort<br />

Ausstattung<br />

Verarbeitung<br />

Preis / Leistung<br />

Testurteil: Sehr gut<br />

spurstabil ausgewogen wendig<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

RADtouren 5 | 10


Tourenrenner mit Disc 13<br />

auch der Erhöhung des Komforts durch<br />

breitere Pneus keine Grenzen gesetzt.<br />

Reifen und Laufräder<br />

An unseren Testrädern finden sich alle Reifenvarianten<br />

und Laufradgrößen, sodass<br />

sich der Einfluss auf das Fahrverhalten<br />

leicht nachvollziehen lässt. Sprintfreudig<br />

und sehr spurtreu in Kurven präsentiert<br />

sich das Velotraum mit den 26-Zoll-Systemlaufrädern<br />

der Shimano-XT-Serie sowie<br />

recht komfortablen 37-mm-Slicks, eine gelungene<br />

Mischung für maximale Beschleunigung<br />

am Berg<br />

und viel Sicherheit<br />

in der Abfahrt.<br />

Auch die kleinen<br />

20-Zoll-Laufräder<br />

mit 55 mm-Pneus<br />

des i:sy kommen<br />

schnell auf Tour,<br />

rollen aber weniger<br />

leicht ab<br />

und wirken etwas<br />

nervöser. Wer auf<br />

geschmeidiges Abrollen<br />

und gleichmäßige<br />

Fahrt gesteigerten Wert legt, ist mit<br />

klassischen 28-Zoll-Laufrädern am besten<br />

bedient, wobei die dickeren Reifen am Bendixen<br />

keine fühlbaren Einschränkungen<br />

bei der Beschleunigung bringen, wohl aber<br />

einen spürbaren Komfortgewinn. Die Top-<br />

Note beim Komfort schafft das Salsa, dessen<br />

29-Zoll MTB-Walzen schon wegen ihres<br />

Umfangs viele Löcher glattbügeln und mit<br />

50 mm Breite auch viel Dämpfung bieten.<br />

Mit Rennradfahren hat das wenig zu tun,<br />

macht aber wegen der dennoch überraschenden<br />

Dynamik viel Spaß.<br />

Fazit: Die Scheibenbremse ist fürs Touren<br />

mit Rennlenker und Gepäck die beste unter<br />

vielen unzufriedenstellenden Lösungen<br />

– allerdings ist bei den mechanischen<br />

Systemen das Zusammenspiel von Gabel,<br />

Belägen und Scheibe noch optimierbar.<br />

Erfreulich: Trotz optischen MTB-Anleihen<br />

durch die Disc fahren alle Randonneure<br />

außer dem i:sy wie echte Renner. Die einzelnen<br />

Konzepte sind dabei so verschieden,<br />

dass sich ein echter Vergleich verbietet.<br />

In sich rundum stimmig und ohne Fehler<br />

umgesetzt sind alle Konzepte, so dass das<br />

„Sehr gut“ für alle wohlverdient ist. Das<br />

Velotraum und das ToutTerrain bieten mit<br />

und ohne Gepäck die besten Fahreigenschaften.<br />

Die Auszeichnung Top-Produkt<br />

verdient das Velotraum nicht nur, aber auch<br />

für die neue „semihydraulische“ Scheibenbremse,<br />

die ganz ungeahnte Bremswelten<br />

für Randonneur-Fahrer eröffnet. Hier hat<br />

die Zukunft gerade erst begonnen, denn die<br />

UCI, die weltweit die Regeln für Radrennen<br />

festlegt, hat Scheibenbremsen für Querfeldeinrennen<br />

freigegeben. Das wird die<br />

Entwicklung von Schaltbremshebelkompatiblen<br />

Systemen beschleunigen.


14<br />

Test ><br />

Empfehlung<br />

Test<br />

5|10<br />

Top-Produkt<br />

Velofactur i:sy <br />

Sitzposition<br />

Einsatzbereich<br />

Radreise<br />

Kurztouren<br />

City/Alltag<br />

Fitness<br />

Gelände<br />

komfortabel ausgewogen sportlich<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Fahrverhalten<br />

Testkategorien<br />

Fahrleistungen<br />

Komfort<br />

Ausstattung<br />

Verarbeitung<br />

Preis / Leistung<br />

Testurteil: Sehr gut<br />

ca. 2.300 Euro<br />

Vertrieb / Internet Velofactur, Tel. (05744) 921 90 82,<br />

www.velofactur.de<br />

Rahmen / Radstand 20-Zoll, Alu, 2-fach konifiziert / 1.075 mm<br />

Gabel / Federung starr, Alu, Stahlschaft, Ahead-Set, Lowriderösen<br />

Rahmenhöhen Unisize: 47 cm (Test)<br />

Gewicht<br />

12,85 kg (gewogen mit Pedalen)<br />

Entfaltung<br />

2,2-7,4 m / Pedalumdrehung<br />

Zul. Gewichte Gesamt / 140 / 15 / 40 kg<br />

Träger vo. / Träger hi.<br />

Ausstattung<br />

Schaltung<br />

20-Gang, 105-Kettenschaltung, 11-25 Zähne<br />

Kurbelsatz<br />

Shimano 105 172,5 mm, Hohlwelle außenl. Lager,<br />

50-34 Zähne<br />

Bremsen / Bremshebel Scheibenbremse Avid BB7 Road, 180/160 mm /<br />

Shimano 105 STI<br />

Naben vo. / hi. P.O.G. / P.O.G.<br />

Felgen / Speichen Rigida, ungeöst / v. + h. 32 Speichen<br />

Reifen<br />

55 - 406, Schwalbe Big Apple Lite Skin, Reflex<br />

Vorbau / Lenker Syntace F119 / Syntace Racelite, Alu, (445 mm)<br />

Sattel / Sattelstütze Sqlab 610 / Syntace P6, Alu<br />

Gepäckträger vo. / hi. Tubus Tara / Tubus Cargo<br />

Ständer<br />

Hebie Hinterbauständer, rahmenintegriert<br />

Besonderheiten Zusatz-Bremshebel, Shimano PDA-600 Klickpedale,<br />

Exzenter-Tretlager, SKS-Sicherheitsschutzbleche<br />

Testbrief<br />

Kleine 20-Zoll-Laufräder mit dicken 55-mm Big Apple-Reifen, ein tiefer Einstieg,<br />

ein Kreuzrahmen aus Alu und obendrauf der Rennlenker – alles am i:sy<br />

widerspricht den Sehgewohnheiten. Macht aber Sinn, vor allem in der Stadt:<br />

Der Aufstieg ist leicht, der „Griff“ in der Rahmenmitte vereinfacht Tragepassagen.<br />

Dazu passen die wartungsarm durchgehend verlegten Schaltzüge und<br />

der standsichere Hebie Hinterbauständer. Auch der Komfort liegt hoch: Dafür<br />

sorgen die breiten Pneus in Kombi mit dem bequemen SQ-Lab-Sattel und<br />

dem flachen Oberlenker. Nur die Griffposition an den STI-Hebeln fällt gestreckt<br />

aus, ein Lenker mit weniger Vorbiegung wäre besser. Auch vom Oberlenker<br />

lässt es sich dank Zusatzbremshebeln sicher stoppen, wobei die mechanische<br />

Avid BB7 mit 180er-Scheibe vorne kräftig zupackt, hinten wirkt sie schwammiger.<br />

Das Kleine fährt fast wie ein Großes: Dank des weiten Radstandes läuft es<br />

gut geradeaus, wirkt zwar etwas unruhiger, aber nie nervös. Der Rahmen, der<br />

mit einem Exzenter-Tretlager dem 2011er Modell entspricht, ist überraschend<br />

verwindungssteif. Deshalb und wegen des niedrigen Gepäckschwerpunkts<br />

lässt sich das i:sy mit Gepäck gut kontrollieren, läuft sicher durch die Kurve –<br />

verteilt man die Last auf Lowrider und Tubus Cargo-Heckträger sind dank ausreichender<br />

Gesamt-Gewichtszulassung (140 Kilo) sogar längere Reisen drin.<br />

Fazit Das i:sy ist ideal für alle, die auf dem Arbeitsweg nicht auf den<br />

Rennbügel verzichten wollen und auf Komfort Wert legen. Es kommt<br />

auch mit Tourengepäck noch gut klar. Spritzig, praktisch, wartungsarm,<br />

ansprechend verarbeitet – und in diesem Testumfeld sogar günstig.<br />

spurstabil ausgewogen wendig<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Velotraum <br />

Sitzposition<br />

Einsatzbereich<br />

Radreise<br />

Kurztouren<br />

City/Alltag<br />

Fitness<br />

Gelände<br />

komfortabel ausgewogen sportlich<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Fahrverhalten<br />

Testkategorien<br />

Fahrleistungen<br />

Komfort<br />

Ausstattung<br />

Verarbeitung<br />

Preis / Leistung<br />

Testurteil: Sehr gut<br />

Speedster ca. 3.000 Euro<br />

Vertrieb / Internet Velotraum, Tel. (07033) 99 90,<br />

www.velotraum.de<br />

Rahmen / Radstand 26-Zoll, Alu, 2-fach konifiziert / 1.060 mm<br />

Gabel / Federung starr, Alu, Aluschaft, Ahead-Set, Lowriderösen<br />

Rahmenhöhen Unisex: s, m, l, xl, xxl<br />

Gewicht<br />

11,55 Kg (gewogen m. Pedalen)<br />

Entfaltung<br />

2,4-9,3 m / Pedalumdrehung<br />

Zul. Gewichte Gesamt / 120 / optional / 25 Kg<br />

Träger vo. / Träger hi.<br />

Ausstattung<br />

Schaltung<br />

20-Gang, Ultegra-Kettenschaltung, 11-28 Zähne<br />

Kurbelsatz<br />

Shimano Ultegra 175mm, Hohlwelle außenl. Lager,<br />

50-34 Zähne<br />

Bremsen / Bremshebel Magura Louise hydr. Scheibenbremse, 203/160 mm /<br />

Shimano Ultegra STI<br />

Naben vo. / hi. Shimano Deore XT / XT<br />

Felgen / Speichen XT Systemlaufräder / v. + h. 24 Speichen<br />

Reifen<br />

37 - 559, Panasonic Panaracer RinMo PT<br />

Vorbau / Lenker Syntace F99 / Syntace Racelite, Alu (455 mm)<br />

Sattel / Sattelstütze fi‘zi:k Aliante / Syntace P6, Alu, starr<br />

Gepäckträger vo. / hi. nein / Tubus Vega<br />

Ständer<br />

nein<br />

Besonderheiten 2 Flaschenhalter-Befestigungen, PDA-530<br />

Kombi-Klickpedale, Bremshydraulik-Adapter,<br />

SKS-Sicherherheitsschutzbleche<br />

Testbrief<br />

Mehr Rennrad beim Fahren, mehr MTB beim Bremsen. Der Speedster-Rahmen<br />

ist neu. Eine robuste Anodisierung und optimierte Alu-Rohrprofile drücken das<br />

Gewicht des mit Syntace-Teilen leicht aber sicher aufgebauten Rades auf 11,55<br />

kg – der Bestwert und eine reife Leistung bei Ausstattung mit (vorbildlich<br />

weit heruntergezogenen) Schutzblechen, Disc und belastbarem Tubus Vega-<br />

Gepäckträger. Die Sitzposition ist leicht sportlich, aber nicht zu gestreckt,<br />

die sortenreine Ultegra-Schaltgruppe mit Kompaktkurbel liefert das beste<br />

Schaltverhalten mit schnellen, präzisen Gangwechseln. Schnell ist auch die<br />

bevorzugte Gangart: Der verwindungssteife Rahmen gibt auf Abfahrten ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit, läuft spurtreu, aber macht auch in Serpentinen<br />

Spaß. Dabei verbinden die Shimano 26-Zoll XT-Systemlaufräder Seitensteifigkeit<br />

mit Spurtfreudigkeit. Die hydraulische Bremsanlage mit 203 mm Magura<br />

Louise-Scheibe ist bei Verzögerung, Druckpunkt und Dosierbarkeit in diesem<br />

Test eine Welt für sich. Die 120 Kilo zulässiges Gesamtgewicht steckt der<br />

schnelle Speedster so locker weg wie kein anderes Rad im Test. Wer viel Komfort<br />

oder lange Kletterpassagen mit Gepäck anstrebt, sollte einen anderen<br />

Ausstattungsvorschlag aus dem Velotraum-Konzept wählen.<br />

Fazit Die Fahrmaschine. Sprinten, Kurve anbremsen und durch – das<br />

macht mit dem Speedster am meisten Spaß. Die innovative Semi-<br />

Hydraulik-Bremanlage setzt den Maßstab, die Gepäckqualitäten sind sehr<br />

gut. In der getesteten Ausstattung ein Sporttourer im besten Sinne des<br />

Wortes.<br />

spurstabil ausgewogen wendig<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

RADtouren 5 | 10


15<br />

Tout Terrain Grand Route 3.890 Euro (Custom)<br />

Vertrieb / Internet Tout Terrain, Tel. (0761) 589 97 44,<br />

www.tout-terrain.de<br />

Rahmen / Radstand 28-Zoll, Stahl, 2-fach konifiziert / 1.045 mm<br />

Gabel / Federung starr, Karbon, Aluschaft, Ahead-Set<br />

Rahmenhöhen Unisex: 48, 53 (Test), 58, 63 cm<br />

Gewicht<br />

11,71 Kg (gewogen m. Pedalen)<br />

Entfaltung<br />

2,0-8,5 m / Pedalumdrehung<br />

Zul. Gewichte Gesamt / 160 / nein / 40 Kg<br />

Träger vo. / Träger hi.<br />

Ausstattung<br />

Schaltung<br />

30-Gang, Ultegra-Kettenschaltung, 12-23 Zähne<br />

Kurbelsatz<br />

Middleburn X-Type 175 mm, Hohlwelle, Chris King-<br />

Lager, 48-36-24 Zähne<br />

Bremsen / Bremshebel Shimano R505 mech. Scheibenbremse, 180/160 mm,<br />

Shimano Ultegra STI<br />

Naben vo. / hi. Chris King ISO Disc / Chris King ISO Disc<br />

Felgen / Speichen DT Swiss TK7.1, geöst / v. + h.: 32 Speichen<br />

Reifen<br />

28 - 622, Schwalbe Durano<br />

Vorbau / Lenker Syntace F139, / Syntace Racelite, Alu (430 mm)<br />

Sattel / Sattelstütze Brooks Swift / Syntace P6, Alu, starr<br />

Gepäckträger vo. / hi. nein / integr. Edelstahlgepäckträger, 2. Packebene<br />

Ständer<br />

Aufnahme für integrierten Hinterbauständer<br />

Besonderheiten 3 Flaschenhalter-Befestigungen, Brooks Leder-<br />

Lenkerband, Brooks-Satteltasche, rahmenintegrierter<br />

Lenkanschlag<br />

Testbrief<br />

Das Grand Route ist einer der wenigen Randonneure mit rahmenintegriertem<br />

Gepäckträger weltweit. Ein Lenkanschlag am Steuerrohr, fein mit Mini-Muffen<br />

abgeschlossene Durchlässe für Lichtkabel und eine glänzende Pulverbeschichtung<br />

stehen für die erstklassige Verarbeitung des Rahmen-Kits aus Dedacciai<br />

COM Stahlrohr. Dazu gehört serienmäßig eine asymmetrische Stahlgabel, die<br />

wiederum ein symmetrisches und damit stabiles Vorderrad zuläßt. Die Carbongabel<br />

am Testrad ist eine Custom-Option und gefiel mit guter Stoßdämpfung<br />

bei sehr guter Seitenführung. Edle Chris King-Lagerkomponenten versprechen<br />

extreme Langlebigkeit. Individuell ist auch die leichte Middleburn-Kurbel mit<br />

24er Kettenblatt. Sie arbeitet zwar nicht ganz so schaltfreudig wie die Shimano-Ensembles,<br />

bietet dafür aber ein für sportlich orientierte Fahrer optimales<br />

Übersetzungsspektrum: kleine Gangsprünge und eine angemessene Entfaltung.<br />

Ohne Gepäck macht das sehr leichte Rad (11,71 Kilo) mit am meisten<br />

Spaß, sei es bei Antritten oder in Kurvenlage. Für Touren mit Gepäck hat der<br />

steife Rahmen nicht nur dank des vorbildlich hohen zulässigen Gesamtgewichts<br />

mehr als genug Reserven. Er läuft auch jederzeit sicher – hier sorgt der<br />

integrierte Gepäckträger für herausragende Ruhe. Wenig bissig wirkten trotz<br />

180er-Scheibe vorne die Shimano-Scheibenbremsen.<br />

Fazit Dem Grand Route gelingt der Spagat zwischen klassischem Auftritt<br />

und zeitgemäßem Fahrverhalten vorzüglich. Viel Fahrvergnügen und sehr<br />

hohe Fahrsicherheit zeichnen es aus. Hervorragende Verarbeitung. Auch<br />

günstiger als das edel ausgestattete Testrad zu haben.<br />

Sitzposition<br />

Einsatzbereich<br />

Radreise<br />

Kurztouren<br />

City/Alltag<br />

Fitness<br />

Gelände<br />

komfortabel ausgewogen sportlich<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

Fahrverhalten<br />

Testkategorien<br />

Fahrleistungen<br />

Komfort<br />

Ausstattung<br />

Verarbeitung<br />

Preis / Leistung<br />

Testurteil: Sehr gut<br />

spurstabil ausgewogen wendig<br />

schlecht<br />

sehr gut

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