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Benchmarking<br />

Schwerpunkt Controlling<br />

Sommersemester 2013<br />

Gruppe 10<br />

Jennifer Falk<br />

Daniela Paul<br />

Evelyn Schmidt<br />

Tanja Schoppelrey


Inhaltsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... III<br />

1. Einleitung – Daniela Paul ........................................................................................ 1<br />

2. Grundlagen des Benchmarking – Evelyn Schmidt .................................................. 2<br />

2.1 Definition Benchmarking.................................................................................... 2<br />

2.2 Historische Entwicklung des Benchmarking ...................................................... 3<br />

3. Organisationsformen des Benchmarking – Evelyn Schmidt ................................... 4<br />

3.1 Der Benchmarking-Stern ................................................................................... 4<br />

3.2 Der Benchmarking-Zirkel ................................................................................... 5<br />

3.3 Das Benchmarking-Rad .................................................................................... 5<br />

3.4 Das Benchmarking-Konsortium ......................................................................... 5<br />

4. Ziele und Nutzen des Benchmarking – Evelyn Schmidt ......................................... 6<br />

4.1 Ziele mit direkten Nutzen ................................................................................... 6<br />

4.2 Ziele mit indirekten Nutzen ................................................................................ 6<br />

5. Arten des Benchmarking – Evelyn Schmidt ............................................................ 7<br />

5.1 Benchmarking nach dem zu untersuchenden Objekt – Evelyn Schmidt ........... 8<br />

5.1.1 Prozess-Benchmarking ............................................................................... 8<br />

5.1.2 Produkt-Benchmarking ................................................................................ 9<br />

5.1.3 Strategisches Benchmarking..................................................................... 10<br />

5.2 Benchmarking nach der Art des Vergleichspartners – Evelyn Schmidt ........... 10<br />

5.2.1 Internes Benchmarking – Evelyn Schmidt ................................................. 11<br />

5.2.2 Externes Benchmarking – Tanja Schoppelrey .......................................... 12<br />

6. Verhaltensregelungen und Rechtliches – Jennifer Falk ........................................ 13<br />

6.1 Benchmarking Verhaltenskodex ...................................................................... 14<br />

6.2 Etikette und Ethik ............................................................................................ 15<br />

6.3 Rechtlicher Aspekt .......................................................................................... 16<br />

7. Verschiedene Prozessmodelle des Benchmarkings – Jennifer Falk .................... 16<br />

8. Das Fünf-Phasen-Konzept des Benchmarkings – Jennifer Falk ........................... 18<br />

8.1 Zielsetzungsphase – Jennifer Falk .................................................................. 19<br />

8.1.1 Vorbereitung.............................................................................................. 19<br />

8.1.2 Auswahl des Benchmarking-Objekts ......................................................... 20<br />

I


8.1.3 Zieldefinition .............................................................................................. 22<br />

8.1.4 Teambildung & Projektorganisation .......................................................... 23<br />

8.1.5 Das Mercedes-Beispiel in der Zielsetzungsphase ..................................... 23<br />

8.2 Interne Analyse – Jennifer Falk ....................................................................... 24<br />

8.2.1 Analyse des Benchmarking-Objekts ......................................................... 25<br />

8.2.2 Erstellung eines Fragebogens................................................................... 25<br />

8.2.3 Das Mercedes-Beispiel in der internen Analyse ........................................ 26<br />

8.3 Vergleichsphase – Tanja Schoppelrey ............................................................ 27<br />

8.3.1 Auswahl eines Benchmarking-Partnerunternehmen ................................. 28<br />

8.3.2 Kontaktaufnahme und Datenerhebung bei den Vergleichsunternehmen .. 29<br />

8.3.3 Durchführung des Vergleichs .................................................................... 30<br />

8.3.4 Bewertung der Ergebnisse ........................................................................ 31<br />

8.3.5 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Vergleichsphase ............................... 31<br />

8.4 Ableitung von Maßnahmen – Tanja Schoppelrey ............................................ 33<br />

8.4.1 Bildung von Stärken-/Schwächen Profile .................................................. 33<br />

8.4.2 Interpretation des Vergleichsergebnisses ................................................. 33<br />

8.4.3 Erstellung eines Maßnahmenkataloges .................................................... 33<br />

8.4.5 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Maßnahmenphase ........................... 34<br />

8.5 Umsetzung der Maßnahmen – Tanja Schoppelrey ......................................... 35<br />

8.5.1 Umsetzung der Maßnahmen ..................................................................... 35<br />

8.5.2 Überwachung der Umsetzung ................................................................... 36<br />

8.5.3 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Umsetzungsphase ............................ 36<br />

9. Erfolgsfaktoren des Benchmarking – Daniela Paul ............................................... 37<br />

10. Abgrenzung zu anderen Management Methoden – Daniela Paul ...................... 40<br />

11. Kritische Würdigung von Benchmarking – Daniela Paul ..................................... 42<br />

11.1 Gründe für Benchmarking und Vorteile für Unternehmen ............................. 42<br />

11.2 Nachteile und Problemfelder des Benchmarking ........................................... 44<br />

12. Beurteilung und Ausblick – Daniela Paul ............................................................ 46<br />

Literaturverzeichnis ................................................................................................... IV<br />

Eidesstattliche Erklärung ........................................................................................... IX<br />

II


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Organisationsformen ............................................................................. 4<br />

Abbildung 2: Arten des Benchmarking ....................................................................... 8<br />

Abbildung 3: Benchmarking-Prozessschritte nach Camp ......................................... 18<br />

Abbildung 4: Das Fünf-Phasen-Konzept des prozessorientierten Benchmarkings ... 19<br />

Abbildung 5: QPD-Matrix .......................................................................................... 21<br />

Abbildung 6: Ishikawa-Diagramm ............................................................................. 21<br />

Abbildung 7: Ablaufplan im Versuchsbereich ........................................................... 27<br />

Abbildung 8: Der Aspekt des gegenseitigen Lernens ............................................... 30<br />

Abbildung 9: Bewertungsmatrix ................................................................................ 32<br />

Abbildung 10: Stärken/Schwächen Profil .................................................................. 34<br />

III


1. Einleitung – Daniela Paul<br />

Es gibt viele verschiedene Managementmethoden zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit<br />

einer Unternehmung. Eine davon ist das Benchmarking-Konzept. Dieses wird<br />

immer bedeutender. Dabei können Unternehmen auf die immer schwieriger werdenden<br />

Bedingungen reagieren, indem sie sich mit anderen Unternehmen messen und<br />

an diesen ausrichten. Dies geschieht auf ähnliche Weise wie im Sport. Auch hier<br />

messen sich Sportler täglich miteinander, um daraus neue Kraft und Motivation zu<br />

schöpfen. Um die größten Erfolge erzielen beziehungsweise um sich möglichst effizient<br />

zu verbessern, sollten sich Unternehmen dabei branchenübergreifend miteinander<br />

vergleichen und messen. So vergleichen sich auch Sportler nicht nur in der gleichen<br />

Disziplin, sondern auch beispielsweise ein Leichtathlet mit einem Fußballer, um<br />

dessen Trainingsmetoden zur Verbesserung seiner Sprintqualitäten zu verwenden.<br />

Benchmarking ist dabei in vorhandenen Managementinstrumenten integriert beziehungsweise<br />

bedient sich dieser. 1 Ziel dieser Arbeit soll es sein, das Benchmarking-<br />

Konzept näher zu betrachten. Dabei erfolgt als erstes eine Erläuterung wichtiger<br />

Grundlagen des Benchmarking-Konzeptes. Dazu gehört die Definition des<br />

Benchmarking-Begriffes, die historische Entwicklung und die verschiedenen Organisationsformen<br />

der Benchmarking-Methode sowie deren Ziele, Nutzen und Funktionen.<br />

Danach werden die verschiedenen Formen des Benchmarking näher betrachtet.<br />

Im nächsten Schritt wird der Benchmarking-Prozess näher beleuchtet. Dabei wird<br />

konkret auf die verschiedenen Phasen des Prozesses eingegangen entsprechend<br />

des 5-Phasen-Konzeptes. Die Durchführung des 5-Phasen-Konzeptes wird anhand<br />

eines Beispiels veranschaulicht. Anschließend werden die einzuhaltenden Richtlinien<br />

sowie wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Durchführung der Benchmarking-<br />

Methode dargelegt. Danach erfolgt eine Abgrenzung der Benchmarking-Methode im<br />

Kontext zu anderen Managementmethoden. Abschließend erfolgt die Beurteilung des<br />

Benchmarking-Konzepts durch eine Gegenüberstellung der Vorteile beziehungsweise<br />

Gründe für Benchmarking und der Nachteile sowie der Problemfelder.<br />

1 Vgl. Simon, von der Gathen (2010), S. 219<br />

1


2. Grundlagen des Benchmarking – Evelyn Schmidt<br />

Im nachfolgenden Absatz werden die Grundlagen des Benchmarking erläutert, zu<br />

Beginn wird Benchmarking genauer definiert und anschließend wird auf die Historie<br />

eingegangen.<br />

2.1 Definition Benchmarking<br />

In der Literatur gibt es zahlreiche Definitionen des Benchmarking. Generell kann<br />

Benchmarking als ein fortlaufender Prozess gesehen werden, der es ermöglicht die<br />

eigenen Leistungen zu bewerten und mit einem oder mehreren Benchmarking-<br />

Partnern zu vergleichen. Die unterschiedlichen Leistungen werden analysiert, eventuelle<br />

Veränderungen in den speziellen Unternehmensbereichen werden vorgenommen,<br />

um anschließend die eigene Leistung zu steigern. 2<br />

Im Englischen beschreibt „benchmark“ bei der Landvermessung einen festen Bezugspunkt<br />

in der Landwirtschaft. Übertragen auf das Benchmarking bedeutet dies,<br />

das Ausrichten aller Messwerte auf diesen Punkt. Der Kerngedanke wird von dem<br />

Begründer der Benchmarking-Methodik, Robert C. Camp mit folgenden Worten beschrieben:<br />

„Benchmarking ist die Suche nach Lösungen, die auf den besten Methoden<br />

und Verfahren der Industrie, den „Best Practices“ basieren und ein Unternehmen<br />

zu Spitzenleistungen führen“. 3 Bezogen auf das oben genannte Beispiel sind die<br />

„Best Practices“ die Punkte an denen sich andere Unternehmen orientieren.<br />

Benchmarking wird als eine Managementmethode angewandt und bedeutet somit,<br />

das Lernen von Organisationen und Unternehmen anhand von Best Practices. Anschließend<br />

werden die besten Vorgehensweisen auf die eigenen Unternehmensprozesse<br />

übertragen. Ziel des Benchmarking ist es, in einzelnen Unternehmensbereichen<br />

oder in der Gesamtheit besser zu werden um Wettbewerbsfähig zu bleiben. 4<br />

Oder vereinfacht ausgedrückt „Benchmarking hilft dabei, konsequent und zielorientiert<br />

nach neuen Ideen für Methoden, Verfahren und Prozessen außerhalb der eigenen<br />

Unternehmens- beziehungsweise Organisationswelt zu suchen“. 5<br />

2 Vgl. Wienck (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

3 Vgl. Camp (1994), S. 15 f<br />

4 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

5 Vgl. Fraunhofer-Institut (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

2


2.2 Historische Entwicklung des Benchmarking<br />

Bereits seit mehreren Jahrhunderten verfolgen Menschen bei ihrem alltäglichen geschäftlichen<br />

und privaten Umgang miteinander die dem Benchmarking zugrunde liegende<br />

Kernidee, von anderen Menschen diejenigen Dinge zu lernen, die sie besser<br />

beherrschen als man selbst. Die Menschen lernten schon immer durch Beobachtung<br />

und Nachahmung, zu Beginn von der Natur und später auch von anderen Menschen.<br />

Den entscheidenden Unterschied macht aber das bewusst und strategische eingesetzte<br />

Prinzip des Lernens von Anderen. 6<br />

Auch wenn der Begriff Benchmarking in den frühen Zeiten noch gar nicht bekannt<br />

war, stellen zum Beispiel die Einführung der ersten Fließbänder in der Automobilindustrie<br />

für ein gezieltes Lernen von Anderen die direkten Vorläufer des eigentlichen<br />

Benchmarking-Prinzips dar. Die Idee dazu stammte aus dem Besuch bei einer Großschlachterei<br />

im Jahre 1916, wo Schweinehälften fließbandartig von Arbeitsplatz zu<br />

Arbeitsplatz transportiert wurden. Davon inspiriert, übertrug Henry Ford dieses Verfahren<br />

auf die Automobilindustrie. Diese Art der Adaption branchenfremder Methoden<br />

auf das eigene Unternehmen entspricht der klassischen Vorgehensweise des<br />

Benchmarking. Erste systematische Betriebsvergleiche wurden im Handelssektor in<br />

den 20er und 30er Jahre durchgeführt. Hier wurden hauptsächlich Kostenstrukturen<br />

und Bilanzdaten miteinander verglichen. 7<br />

Der Begriff des Benchmarking im eigentlichen Sinne wurde allerdings im Jahr 1979<br />

von Xerox geprägt. Bei dem US-amerikanischen Unternehmen Xerox Cooperation<br />

handelt es sich um ein Technologie- und Dienstleistungsunternehmen im Dokumenten-<br />

und Managementbereich. Zu deren Produkte zählen besonders Office Produkte<br />

wie Drucker, Kopierer, Multifunktionssysteme und Produktionslösungen wie Digitaldrucksysteme.<br />

8<br />

Das Unternehmen stand in den 70er Jahren wirtschaftlich sehr schlecht dar. Der<br />

größte Konkurrent von Xerox war die japanische Firma Canon. Diese brachte Kopiergeräte<br />

zu Verkaufspreisen auf den Markt die weit unter den Selbstkosten von<br />

Xerox lagen. Auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem, verglich Xerox<br />

sich mit einer japanischen Tochterfirma auf Prozessebene. Durch diesen Vergleich<br />

6 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 25<br />

7 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

8 Vgl. Xerox GmbH(2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

3


wurden Unterschiede in den Prozessabläufen, längere Durchlaufzeiten und die hiermit<br />

verbundenen höheren Kosten entdeckt. Diese Erkenntnis und der daraufhin bei<br />

Xerox weiter entwickelte Vergleich auf Prozessebene, stellt somit den Ursprung der<br />

Managementmethode Benchmarking dar. 9<br />

3. Organisationsformen des Benchmarking – Evelyn Schmidt<br />

Das Benchmarking kann, neben der Art des Benchmarkings, auch in vier<br />

Organisationsformen unterteilt werden. Die Organisationsformen regeln primär den<br />

Umgang zwischen den Partnern. 10<br />

Abbildung 1: Organisationsformen 11<br />

3.1 Der Benchmarking-Stern<br />

Bei dem Benchmarking-Stern gibt es einen zentralen Initiator und Koordinator für das<br />

Benchmarking Projekt. Der Koordinator definiert das Benchmarking-Objekt, erarbeitet<br />

die Fragebögen für das Benchmarking und wertet diese aus. Anschließend stellt er<br />

9 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

10 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 57<br />

11 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

4


die Daten zum Abschluss dem Benchmarking-Partner zur Verfügung. Da es keinen<br />

Kontakt zwischen den beiden Partnern gibt, hat der Koordinator einen sehr hohen<br />

Aufwand. Wohingegen der Aufwand beim Benchmarking-Partner relativ gering ist, da<br />

dieser die Fragebögen nur zu beantworten braucht. Diese Form ist für ein Branchenoder<br />

Konkurrenz-Benchmarking oder bei einer großen Teilnehmerzahl geeignet, da<br />

es über einen hohen Grad an Anonymisierung verfügt. Wie beispielsweise die Studien<br />

von Unternehmensberatungen zu verschiedensten Themenstellungen. 12<br />

3.2 Der Benchmarking-Zirkel<br />

Beim Benchmarking-Zirkel gibt es keinen zentralen Koordinator. Die Benchmarking-<br />

Partner erarbeiten gemeinsam den Fragebogen und werten diesen auch gemeinsam<br />

aus. Ein erheblicher Vorteil des Benchmarking-Zirkels ist der gemeinsame Informationsaustausch<br />

zwischen den Partnern und das Gefühl einer geschlossenen Gesellschaft<br />

ohne Einmischung von außen. Dies ist aber zugleich auch ein Nachteil dieser<br />

Form, denn durch die enge Zusammenarbeit fehlt eine Kontaktperson, die die Umsetzung<br />

leitet. Deshalb ist der Benchmarking-Zirkel nicht für Erstprojekte geeignet,<br />

sondern vielmehr für kontinuierliche Benchmarking-Prozesse sinnvoll. 13<br />

3.3 Das Benchmarking-Rad<br />

Das Benchmarking-Rad kombiniert die Vorteile des Benchmarking-Sterns und des<br />

Benchmarking-Zirkels. Das Rad ist die häufigste verwendete Form. Die Erarbeitung<br />

und Ausarbeitung der Fragebögen wird gemeinsam durch die Benchmarking-Partner<br />

vorgenommen. Im Gegensatz zum Benchmarking-Zirkel gibt es aber dem<br />

Benchmarking-Rad einen Koordinator, der zum einen Projektmanagementaufgaben<br />

übernimmt und zum anderen seine fachlichen Erfahrungen in das Projekt mit einbringt.<br />

Da ein Austausch zwischen den Benchmarking-Partnern stattfindet ist diese<br />

Form für Erstprojekte als auch für dauerhafte Projekte geeignet. 14<br />

3.4 Das Benchmarking-Konsortium<br />

Diese Organisationsform zeichnet sich durch einen kleinen Kreis von ca. zwei bis<br />

fünf Benchmarking-Partnern aus. Der Aufbau entspricht dem des Benchmarking-<br />

Rads. Dieser Kreis erarbeitet und wertet anschließend den Fragebogen aus und ein<br />

12 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

13 Vgl. Bretschneider, Stang (2004), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

14 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

5


Koordinator fungiert als Steuerung und unterstützt mit seinen Erfahrungen. Um eine<br />

breitere Informationsgrundlage zu bekommen wird der Kreis der Benchmarking-<br />

Partner ausgeweitet. Diese weiteren Partner bekommen allerdings nur eingeschränkte<br />

Informationen zu dem Benchmarking, deshalb sind sie primäre Informationslieferanten.<br />

Ein Vorteil dabei ist, dass die Kosten des Benchmarking aufgrund des Aufbaus<br />

in Grenzen gehalten werden und trotzdem wird eine ausreichend große Datenbasis<br />

zur Verfügung gestellt. 15<br />

4. Ziele und Nutzen des Benchmarking – Evelyn Schmidt<br />

Die wesentlichen Ziele eines Benchmarkings lassen sich in zwei Bereiche untergliedern:<br />

in den direkten Nutzen und den indirekten Nutzen.<br />

4.1 Ziele mit direkten Nutzen<br />

Durch das Benchmarking können eigene Stärken und Schwächen des Unternehmens<br />

aufgedeckt werden, somit können diese besser eingeschätzt werden. Diese<br />

Stärken und Schwächen können verstärkt beziehungsweise ausgeräumt werden und<br />

die internen Prozesse können besser nachvollzogen werden. 16 Durch ein<br />

Benchmarking wird der Entwicklungsstand des Benchmarking-Partners aufgedeckt<br />

und dadurch können eventuelle Rückschritte beziehungsweise Stillstände im eigenen<br />

Unternehmen aufgehoben oder vermindert werden. Ein weiteres Ziel des<br />

Benchmarking ist es, die Prozessleistungen zu optimieren. Dies kann durch die Darlegung<br />

und Analyse der Prozessabläufe geschehen. Hierdurch können bestehende<br />

Prozesse gesteigert oder komplett neu überarbeitet werden. Es kann durch<br />

Benchmarking nicht nur die Prozessleistung optimiert werden sondern auch die Prozessziele<br />

können optimiert werden und somit besser auf den Prozess abgestimmt<br />

werden. Dies geschieht durch Anpassung an die Analyseergebnisse. Somit sind die<br />

Prozessziele klarer definiert und einfacher realisierbar. 17<br />

4.2 Ziele mit indirekten Nutzen<br />

Da sich das Unternehmen vor einem Benchmarking mit seinen eigenen Geschäftsprozessen<br />

und –abläufen auseinandersetzen muss, wird hier ein hoher Grad an Ver-<br />

15 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

16 Vgl. Lohmüller (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

17 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 24<br />

6


ständnis an die eigenen Geschäftsabläufe erzeugt. Zudem wird die eigene Unternehmensstrategie<br />

überprüft, ob sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet.<br />

Des Weiteren wird durch das Benchmarking ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

(KAIZEN) initiiert und somit wird die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt oder sogar<br />

verbessert. Neben der detaillierten Betrachtung der einzelnen Abläufe im Unternehmen<br />

durch das Benchmarking wird auch die Unternehmenszielsetzung kritisch<br />

hinterfragt. 18<br />

5. Arten des Benchmarking – Evelyn Schmidt<br />

Es gibt eine Vielzahl von Benchmarking-Arten, im weiteren Verlauf werden diese genauer<br />

betrachtet. Diese Arten werden nach dem zu untersuchenden Objekt und nach<br />

der Art des Vergleichspartners untergliedert. Bei dem zu untersuchenden Objekt wird<br />

nach dem Prozess-, Produkt- und dem strategischen Benchmarking unterschieden.<br />

Auch bei der Art des Vergleichspartners kann eine Unterscheidung nach dem internen<br />

und dem externen Benchmarking erfolgen. Zur genaueren Orientierung dient<br />

unten stehende Grafik<br />

18 Vgl. . Mertins, Kohl (2009), S. 24<br />

7


Objekt<br />

Partner<br />

Abbildung 2: Arten des Benchmarking 19<br />

5.1 Benchmarking nach dem zu untersuchenden Objekt – Evelyn Schmidt<br />

Das Benchmarking sollte sich zunächst auf die Kernprozesse und Hauptleistungen<br />

eines Unternehmens konzentrieren. Die primären Prozesse eines Unternehmens<br />

können nach folgenden Objekten gegliedert werden:<br />

Prozesse<br />

Produkte<br />

Strategien<br />

5.1.1 Prozess-Benchmarking<br />

Die Geschäftsprozesse eines Unternehmens sind neben den angebotenen Produkten<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Gerade wenn diese Geschäftsprozesse den Endkunden<br />

betreffen. Bei dem Prozess-Benchmarking geht es darum fundierte und wiederholbare<br />

Vergleiche mit anderen Unternehmen zu ermöglichen, die ähnliche Aufgabenstellungen<br />

und Kundenanforderungen aufweisen, um anschließend daraus kon-<br />

19 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

8


krete Aussagen über Verbesserungspotenziale zu erhalten. Für solch eine Analyse<br />

müssen allerdings die Prozesse bis ins kleinste Detail bekannt sein. Ziel des Prozess-Benchmarking<br />

ist es die Prozessqualität zu verbessern und diese effektiver zu<br />

gestalten. Beispiele für das genannte Benchmarking können die Durchlaufzeiten, die<br />

Produktivität, die Prozesskosten und die Fehlerraten im Prozess sein. 20 Ein Vorteil<br />

des Prozess-Benchmarking ist, dass durch eine Vertiefung der Einblicke in die Prozesse<br />

anderer Unternehmen die eigenen Ideen des Unternehmens zur Prozessoptimierung<br />

angeregt werden können und zu Verbesserungspotenzial führen. 21 Die<br />

Schwierigkeit des Prozess-Benchmarking liegt darin einen geeigneten<br />

Benchmarking-Partner zu finden. Denn kein Unternehmen lässt Fremde gerne in die<br />

unternehmenseigenen Prozesse hineinschauen. Zudem können noch Probleme bei<br />

fehlender Ähnlichkeit der Prozessstruktur auftreten oder bei der Nichtübereinstimmung<br />

der Messgrößen. 22<br />

5.1.2 Produkt-Benchmarking<br />

Bei dem Produkt-Benchmarking handelt es sich um einen Vergleich der eigenen<br />

Produkte mit denen des Benchmarking-Partners. Hier werden die Produkte in ihre<br />

Einzelteile zerlegt um sie miteinander vergleichen zu können. Die Unterschiede werden<br />

meist in Kosten ausgedrückt um diese leichter vergleichen zu können. Ziel dieser<br />

Form ist es, Schwachstellen oder Verbesserungspotenzial am eigenen Produkt zu<br />

erkennen und diese zu optimieren. Produkt-Benchmarking dient hauptsächlich der<br />

Kostenreduktion, wobei bereits existierende Produkte meist einem Redesign unterzogen<br />

werden und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Entwicklung neuer Produkte<br />

realisiert werden. 23 Ein Vorteil dieser Benchmarking Art ist, dass die Datenbeschaffung<br />

relativ einfach ist und das die Durchführung unabhängig vom Benchmarking-<br />

Partner ist. Ein Nachteil dagegen ist, dass diese Art des Benchmarking häufig nur bei<br />

technischen Produkten angewendet werden kann. Auch mögliche Verbesserungspotenziale<br />

sind häufig nur auf das zu untersuchende Produkt anzuwenden und nicht auf<br />

das eigene. Deshalb findet meist nur ein Abgleich der Produkte statt und bringt somit<br />

selten einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. 24<br />

20 Vgl. Wildemann (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

21 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 69<br />

22 Vgl. ebenda, S.68f.<br />

23 Vgl. ebenda<br />

24 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.67<br />

9


5.1.3 Strategisches Benchmarking<br />

Das Benchmarking kann auch zur Überprüfung und Entwicklung von Unternehmensstrategien<br />

herangezogen werden. Hierzu werden die eigenen Strategien mit denen<br />

der Benchmarking-Partner verglichen. Ziel des strategischen Benchmarking ist es<br />

Strategien sowie die Voraussetzung für Strategieentwicklungen zu verbessern. Auch<br />

das erlangen von Wettbewerbsvorteilen und deren Ausbau ist ein Ziel dieser<br />

Benchmarkingart. Strategisches Benchmarking ist also die Suche nach den besten<br />

Strategien, die zu Spitzenleistungen führen. 25 Bei dieser Art des Benchmarking soll<br />

eine Positionierung und Bewertung der eigenen Organisation erfolgen. Deshalb haben<br />

die Bereiche der Markt- und Wettbewerbsführerschaft, die Produkt- und Technologieführerschaft<br />

und der Kostenführerschaft eine besondere Bedeutung. 26 Beispiel<br />

eines strategischen Benchmarkings können die Markteintritts-, Marktbearbeitungsoder<br />

Marktaustrittsstrategien sein. 27 Ein Vorteil dieser Benchmarking-Art ist es, die<br />

Fehler und Defizite in der eigenen Strategie zu erkennen und mit Hilfe der Ergebnisse<br />

diese zu korrigieren. Auch die Wettbewerbsposition des eigenen Unternehmens<br />

kann hierdurch festgestellt werden. Dennoch ist das Hauptproblem des strategischen<br />

Benchmarkings, den passenden Benchmarking-Partner zu finden. Da der Erfolg einer<br />

Strategie im hohen Maße vom Umfeld abhängt in welchem sie eingesetzt wird<br />

und da das Umfeld beim Vergleichen immer ein anderes ist, ist es schwer diese klar<br />

zu definieren. Des Weiteren wird bei diesem Vergleich ein tiefer Einblick in sensible<br />

Unternehmensdaten abverlangt, ohne diesen wäre eine genaue Bewertung des Strategieerfolges<br />

nur unzureichend möglich. 28<br />

5.2 Benchmarking nach der Art des Vergleichspartners – Evelyn Schmidt<br />

Neben der Unterscheidung nach dem zu untersuchenden Objekt kann Benchmarking<br />

auch nach der Art des Vergleichspartners unterschieden werden. Diese Unterscheidung<br />

wird als internes und externes Benchmarking bezeichnet. Die obengenannten<br />

Objekte, Produkt-, Prozess- sowie Strategisches-Benchmarking, können intern als<br />

auch extern angewendet werden.<br />

25 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S.52<br />

26 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.70<br />

27 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

28 Vgl. Böhnert (1999), S.31<br />

10


5.2.1 Internes Benchmarking – Evelyn Schmidt<br />

Das interne Benchmarking ist eine vergleichsweise einfache Methode, da die Datenbeschaffung<br />

und Durchführung keine Probleme aufweisen. Die Datenbeschaffung ist<br />

unabhängig von einem externen Benchmarking-Partner. 29 Durch ein internes<br />

Benchmarking können erste Erfahrungen mit einem Benchmarking gesammelt werden,<br />

die für ein externes Benchmarking sinnvoll sind. Das interne Benchmarking lässt<br />

sich zum einen in unternehmensbezogenes und zum anderen in konzernbezogenes<br />

Benchmarking untergliedern.<br />

Das unternehmensbezogene Benchmarking bezieht sich auf das eigene Unternehmen<br />

beziehungsweise Organisation. Hier werden meist die Prozesse und Leistungen<br />

überprüft. Denn häufig wird innerhalb einer Organisation die gleiche Arbeit an zwei<br />

Orten verrichtet. Deshalb ist es wichtig, hier die beste Praxis herauszufinden und<br />

diese auf alle Ebenen zu übertragen. Unternehmensbezogenes Benchmarking ermittelt<br />

die Gemeinsamkeiten der ähnlichen Tätigkeiten und isoliert diejenigen, die standardisiert<br />

sein sollen. 30 Der Vergleich dieser Benchmarking Art wird meist nur auf<br />

einzelne Abteilungen oder Zweigwerke einer bestimmten Region beschränkt, beispielsweise<br />

nur auf die Vertriebsabteilung. 31 Die Vorteile des unternehmensbezogenen<br />

Benchmarkings sind, dass sich die Durchführung und der Datenzugriff relativ<br />

leicht gestalten lassen und die Umsetzung ist schneller realisierbar als die nachfolgenden<br />

Varianten, da eine langwierige Suche nach Vergleichsentitäten entfällt. Hinzu<br />

kommt die relativ einfache Informationsbeschaffung, wodurch interne Kommunikationskanäle<br />

verbessert werden können. Desweiteren lassen sich Bestlösungen oft<br />

ohne übermäßigen Aufwand auf andere vergleichbare Ebenen des Unternehmens<br />

übertragen. 32 Die Nachteile sind, dass das Auffinden „weltmeisterlicher Spitzenleistungen“<br />

hier eher unwahrscheinlich ist, da kein Austausch mit externen Prozessen<br />

und Verfahren besteht, deshalb ist auch das Potenzial für Innovationen begrenzt.<br />

Desweiteren ist das Verbesserungspotential auf die bereits bestehenden Praktiken<br />

innerhalb der Organisation beschränkt und es werden keine großen Erneuerungen<br />

stattfinden. 33<br />

29 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S.34<br />

30 Vgl. Jochem, Mertins, Knothe (2010), S.140<br />

31 Vgl. Reisbeck, Schöne (2009 ), S. 46<br />

32 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.33<br />

33 Vgl. Lohmüller (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

11


Bei dem konzernbezogenen Benchmarking findet ein Vergleich von mehreren Unternehmensteilen<br />

innerhalb eines Konzerns statt, beispielsweise Niederlassung Süd mit<br />

Nord. 34 Die Vorgehensweise dieser Art ist ähnlich der des unternehmensbezogenen<br />

Benchmarkings, mit dieser Methode kann die beste Praxis innerhalb eines ganzen<br />

Konzerns ermittelt werde. 35 Ein Vorteil des konzernbezogenen Benchmarkings ist,<br />

dass die Vergleichsmöglichkeiten dieser Benchmarking Art weitaus höher sind als bei<br />

dem unternehmensbezogenen Benchmarking und somit stellen sie ein größeres Optimierungspotenzial<br />

dar. 36 Der Zugriff auf Vergleichsdaten und die Durchführung ist<br />

hier vergleichsweise einfach. Die Nachteile des konzernbezogenen Benchmarkings<br />

sind ähnlich denen des unternehmensbezogenen Benchmarkings. Auch bei dieser<br />

Art sind die Verbesserungsmöglichkeiten von bestehenden Prozessen und Methoden<br />

meist eher gering. Wertvolle Anregungen für umfassende Veränderungen stellen sich<br />

selten ein, da bei dem konzernbezogenen Benchmarking keine Orientierung an wirklichen<br />

Weltklasse-Leistungen erfolgen kann. 37<br />

5.2.2 Externes Benchmarking – Tanja Schoppelrey<br />

Die Vergleichspartner werden beim externen Benchmarking im Gegensatz zum internen<br />

Benchmarking außerhalb des eigenen Unternehmens gesucht. 38 Eine Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass eine gewisse Ähnlichkeit der zu vergleichenden Objekten<br />

vorhanden ist. Ohne diese Gegebenheit ist ein Vergleich nicht sinnvoll. 39 Das<br />

externe Benchmarking gliedert sich in konkurrenzbezogenes, branchenbezogenes<br />

sowie branchenunabhängiges Benchmarking. Anhand der letzteren Methode entsteht<br />

größtmögliche Innovationsmöglichkeit, weil bei einem Wettbewerbsvergleich<br />

nur ein begrenztes Potenzial zur Erzielung von Vorteilen bietet. 40<br />

Das konkurrenzbezogene Benchmarking entspricht dem Vergleich mit einem direkten<br />

Wettbewerber. Dies hat den Vorteil, dass eine hohe Vergleichbarkeit der Produkte,<br />

Organisation sowie der Strategie vorhanden ist. Folglich ist eine eindeutige Positionierung<br />

des Unternehmens möglich sowie eine relativ einfache Auswahl des<br />

34 Vgl. Reisbeck, Schöne (2009 ), S. 46<br />

35 Vgl. Jochem, Mertins, Knothe (2010), S.140<br />

36 Vgl. Reisbeck, Schöne (2009 ), S. 46<br />

37 Vgl. Jochem, Mertins, Knothe (Hrsg.) (2010), S.37<br />

38 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

39 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.37<br />

40 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

12


Benchmarking-Partners gegeben. Eine Gefahr besteht jedoch darin im Missbrauch<br />

der eigenen Daten durch den Benchmarking-Partner. 41<br />

Bei einem branchenbezogenen Benchmarking wird der Vergleich mit einem Unternehmen<br />

durchgeführt, die in der gleichen Branche tätig sind. Es handelt sich hierbei<br />

aber um keine Wettbewerber. Diese Art des externen Benchmarking hat das Ziel den<br />

Trend innerhalb einer Branche sowie die Leistungsfähigkeit einzelner branchenweiter<br />

Systeme und Prozesse zu erkennen. Ein Vorteil im Vergleich zum konkurrenzbezogenen<br />

Benchmarking ist, dass keine direkte Wettbewerbssituation entsteht. Dies hat<br />

häufig einen offeneren Datenaustausch zur Folge. Im Vergleich zum branchenunabhängigen<br />

Benchmarking besteht aber eine höhere Vergleichbarkeit der Untersuchungsgegenstände,<br />

da diese branchenintern verglichen werden. Jedoch besteht die<br />

Gefahr einer branchenorientierten Kopie des Benchmarking-Partners. 42<br />

Unter einem branchenunabhängigen Benchmarking versteht man einen Vergleich mit<br />

Unternehmen, die nicht in derselben Branche tätig sind und demnach auch keine<br />

Wettbewerber sind. Dies hat den Vorteil, dass man sich branchenunabhängig weltweit<br />

einen Benchmarking-Partner mit den Best-Practices auswählen kann. Eine wichtige<br />

Voraussetzung hierfür ist, dass das zu vergleichende System beziehungsweise<br />

Prozess klar definiert wurde. Diese Art des externen Benchmarking birgt auch ein<br />

hohes Potenzial für innovative Lösungen. Entgegen dieser zahlreichen Vorteile stehen<br />

einige Nachteile, zum Beispiel, dass das branchenunabhängige Benchmarking<br />

einen hohen Zeitaufwand beinhaltet aufgrund der Anpassung der Lösungen beziehungsweise<br />

Erkenntnisse auf das eigene Unternehmen. 43<br />

6. Verhaltensregelungen und Rechtliches – Jennifer Falk<br />

Im persönlichen Umgang mit unseren Mitmenschen erwarten wir ein bestimmtes<br />

Verhalten, wie zum Beispiel ein höflicher Umgang miteinander. Ebenso gibt es beim<br />

Benchmarking einige Grundsätze, die eingehalten werden sollten. Gerade Unternehmen<br />

stehen in der heutigen Zeit unter einem enormen Druck ethisch zu handeln.<br />

Eine typische Verhaltensregel ist es beispielsweise den Wettbewerber nicht um vertrauliche<br />

Informationen zu bitten. Diese Verhaltensregelungen werden Code of<br />

41 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (2002), S.16<br />

42 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.40<br />

43 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.40 f.<br />

13


Conduct genannt. Er beinhaltet Richtlinien, die sich Unternehmen selbst und freiwillig<br />

auferlegen. 44<br />

Im Gegensatz zum Code of Conduct gibt es aber auch einen gesetzlichen Aspekt,<br />

der beim Benchmarking nicht außer Acht gelassen werden darf. Die folgenden beiden<br />

Unterpunkte behandeln diese beiden Gesichtspunkte.<br />

6.1 Benchmarking Verhaltenskodex<br />

Die Grundlage für jeden Benchmarking-Prozess sind streng vertrauliche Unternehmensdaten.<br />

Damit Unternehmen bereit sind, diese Daten Externen gegenüber preiszugeben,<br />

sind gewisse Verpflichtungen unverzichtbar. Der Verhaltenskodex soll dadurch<br />

allen Teilnehmern ein gewisses Maß an Sicherheit bieten. 45<br />

Aus diesem Grund wurden vom International Benchmarking Clearhouse des American<br />

Productivity & Quality Center (APQC) und dem Strategic Planning Institut (SPI)<br />

Council on Benchmarking spezielle Richtlinien erarbeitet. Das Informationszentrum<br />

Benchmarking (IZB) hat diese anschließend in die deutsche Sprache übersetzt. Die<br />

Teilnehmer eines Benchmarking-Prozesses stimmen zu, sich an diesen Kodex zu<br />

halten. 46<br />

Im Folgenden werden einige der Verhaltensrichtlinien kurz erläutert.<br />

Prinzip der Rechtmäßigkeit<br />

Dieses Prinzip besagt, dass der Wettbewerb nicht eingeschränkt werden darf. Preisabsprachen,<br />

Bestechung oder Unterschlagung sind zu vermeiden. Ebenfalls zu unterlassen<br />

ist der Austausch mit Konkurrenten über Kosten, sofern diese zur Preisbildung<br />

beitragen. 47<br />

Austauschprinzip<br />

Das Austauschprinzip regelt den Austausch von Informationen der Benchmarking-<br />

Partner. Das Unternehmen erwartet von seinen Partnern die Bereitstellung von be-<br />

44 Vgl. Springer Gabler / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

45<br />

Vgl. Winter (2007), S. 48<br />

46<br />

Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 102<br />

47<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 93 f.<br />

14


stimmten Daten. Im Gegenzug muss es selbst auch bereit sein, die gleichen Daten<br />

von sich, dem Partner ebenfalls zur Verfügung zu stellen. 48<br />

Vorbereitungsprinzip<br />

Hier kann das Unternehmen dem Partner sein eigenes Engagement unter Beweis<br />

stellen, indem es sorgfältig auf das Treffen und einen erneuten Informationsaustausch<br />

vorbereitet ist. 49<br />

Vertrauensprinzip<br />

Einen vertraulichen Umgang mit den erhaltenen Informationen hingegen fordert das<br />

Vertrauensprinzip. So dürfen Daten nicht ohne Erlaubnis des Benchmarking-Partners<br />

veröffentlicht werden. 50<br />

Nutzungsprinzip<br />

Erhaltene Daten oder beobachtete Verfahrensweisen vom Benchmarking-Partner<br />

sind nur für den internen Gebrauch bestimmt und sollen zur Verbesserung von eigenen<br />

Abläufen dienen. Deshalb schreibt das Nutzungsprinzip vor, dass erhaltene Informationen<br />

durch den Benchmark-Partner im Zusammenhang mit dessen Namen,<br />

nur mit seiner Zustimmung verwendet werden dürfen. 51<br />

6.2 Etikette und Ethik<br />

Beim Benchmarking mit Konkurrenzunternehmen sind weitere Aspekte zu beachten.<br />

Eine der Grundregeln sollte hier lauten, dass der Fokus auf dem gemeinsamen Lernen<br />

liegt und nicht darin sich durch die Zusammenarbeit eigene Vorteile zu verschaffen.<br />

Im Vordergrund für das Gelingen eines solchen Projektes steht der Mensch mit<br />

all seinen Emotionen, die auf jeden Fall respektiert werden müssen. Deshalb ist es in<br />

jedem Fall erforderlich das Unternehmen eines Konkurrenten nicht schlecht darzustellen.<br />

Die Benchmarking-Kooperation könnte sonst in den ersten Gesprächen<br />

schon scheitern. Ebenfalls sollte das Benchmarking-Projekt nicht dazu dienen den<br />

Wettbewerb zu schmälern. 52<br />

48 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

49 Vgl. Tucher von Simmelsdorf (2000), S. 82<br />

50<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 93 f.<br />

51<br />

Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

52<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 120 f.<br />

15


6.3 Rechtlicher Aspekt<br />

Um einen fairen Vergleich zu erstellen, werden sensible Daten unter Beachtung des<br />

Code of Conduct untereinander ausgetauscht. Trotz Einhaltung oben erklärter Prinzipien<br />

müssen auch die Gesetze des Kartellrechts (GWB) beachtet werden. 53<br />

„Das Kartellrecht verbietet Verträge von Unternehmen schon dann, wenn sie eine<br />

Beeinträchtigung des Wettbewerbs zur Folge haben. Allerdings sind für den Wettbewerb<br />

schädliche Nebenabreden in kartellrechtlich zulässigen Verträgen erlaubt, wenn<br />

und soweit sie erforderlich sind, um den Vertragszweck zu erreichen.“ 54<br />

Um kartellrechtlichen Risiken vorzubeugen, können allerdings verschiedene Vorkehrungen<br />

getroffen werden. So ist beispielsweise die Rechtsabteilung von Anfang an in<br />

den Prozess zu integrieren. Ebenfalls sollte schriftlich, mit dem Benchmark-Partner<br />

zusammen, festhalten werden, welches Ziel erreicht werden soll und die Grenzen<br />

sollten klar definiert sein. Eine Abwicklung über einen neutralen dritten Partner ist<br />

ebenso sinnvoll. 55<br />

7. Verschiedene Prozessmodelle des Benchmarkings –<br />

Jennifer Falk<br />

Der Prozess des Benchmarkings verläuft in mehreren aufeinander aufbauenden<br />

Phasen, die im Wesentlichen die Punkte Planung, Durchführung und Kontrolle beinhalten.<br />

Eine ganze Reihe von Autoren oder auch Unternehmen hat hierzu ihr eigenes<br />

Modell entwickelt. Diese Modelle unterscheiden sich vorwiegend nur durch die Anzahl<br />

der einzelnen Phasen und deren Bezeichnung voneinander, die Inhalte sind allerdings<br />

sehr ähnlich. 56<br />

Nachfolgend werden einige Modelle und ihre Entwickler kurz beschrieben.<br />

Jürgen Meyer entwickelte das Modell des Drei-Phasen-Prozesses. Es ist in die Phasen<br />

Vorbereitung, Analyse und Umsetzung eingeteilt. Den Phasen werden verschiedene<br />

Fragestellungen oder Aufgaben zugeordnet. Zum Beispiel die Erstellung einer<br />

Stärken- und Schwächen-Analyse und die Festlegung des Benchmarking-Objektes in<br />

53<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 96<br />

54<br />

Ebenda<br />

55<br />

Vgl. ebenda, S. 97<br />

56<br />

Vgl. Winter (2007), S.43<br />

16


der Phase der Vorbereitung. In der Phase Analyse gilt es nach seinem Modell herauszufinden,<br />

wie groß die Leistungslücken sind und welche Zielgrößen durch das<br />

Benchmarking erreicht werden sollen. Seine letzte Phase, die Umsetzungsphase<br />

fordert die Entwicklung eines konkreten Maßnahmenplans sowie die Festlegung von<br />

Meilensteinen im Projekt. Der ganze Vorgang ist nach seinem Modell ein rollierender<br />

Prozess. 57<br />

Des Weiteren gibt es den Vier-Phasen-Prozess von Gregory H. Watson, welchen er<br />

in 1993 entwickelt hat. Das Vorgehensmodell besteht aus vier iterativen Stufen, die<br />

an den PDSA-Cycle von Deming angelehnt sind. Deming beschreibt in seinem Modell<br />

die vier Phasen „Plan“, „Do“, „Study“ und „Act“, welchen Watson wiederum konkrete<br />

Aktivitäten im Bezug auf das Benchmarking zugeordnet hat. 58<br />

Das Vorgehensmodell des APQC wurde in 1993 aus einer Befragung von 87 Mitgliedern<br />

des APQC entwickelt, die selbst Benchmarking im Betrieb genutzt haben. Die<br />

Befragten gaben an, Modelle mit drei Schritten bis hin zu Modellen mit dreiunddreißig<br />

Schritten zu benutzen. Das Modell des APQC besteht letztendlich aus vier Stufen<br />

und stellt ein einheitliches Rahmenkonzept dar. Es war möglich sämtliche Modelle<br />

der beteiligten Unternehmen in dieses Rahmenkonzept zu integrieren. Das Modell ist<br />

ebenfalls an den PDSA-Cycle von Deming angelehnt. 59<br />

Das Modell von Robert C. Camp beschreibt ein Vorgehen in zwölf Schritten, welche<br />

zusätzlich in 5 Phasen untergliedert sind. Die Phasen hat er in Planung, Analyse,<br />

Integration, Aktion und Reife eingeteilt. In den ersten vier Phasen soll eine kontinuierliche<br />

Verbesserung erreicht werden. Das Benchmarking wird nach diesem Modell<br />

solange durchgeführt, bis das betreffende Unternehmen die Marktführung erlangt<br />

hat. Robert C. Camp, zur damaligen Zeit Logistikmanager bei Rank Xerox, hat dieses<br />

Modell in 1989 entwickelt und gilt als einer der Mitbegründer der Benchmarking-<br />

Idee. 60<br />

57<br />

Vgl. Meyer (1996), S. 19<br />

58<br />

Vgl. Griebele (2003), S. 6 f., URL siehe Literaturverzeichnis<br />

59 Vgl. ebenda, S. 7, URL siehe Literaturverzeichnis<br />

60 Vgl. Griebele (2003), S. 5, URL siehe Literaturverzeichnis, sowie Ester (1997), S. 12<br />

17


Abbildung 3: Benchmarking-Prozessschritte nach Camp 61<br />

Es existiert noch eine Reihe weiterer Modelle, wie beispielsweise das zyklische Vorgehensmodell<br />

von Spendolini, welches er in 1992 entwickelt hat, das Modell von Andersen<br />

und Pettersen, welches in 1996 entstanden ist oder das Modell von Heib,<br />

Daneva und Scheer, ebenfalls aus dem Jahr 1996. 62<br />

8. Das Fünf-Phasen-Konzept des Benchmarkings – Jennifer Falk<br />

Im Folgenden wird das Fünf-Phasen-Konzept, welches vom Informationszentrum<br />

Benchmarking (IZB) entwickelt wurde, näher betrachtet und mit einem Beispiel des<br />

Mercedes-Benz Werks der Daimler AG in Berlin verdeutlicht.<br />

Das Konzept setzt sich aus der Zielsetzungsphase, der internen Analyse, der Vergleichsphase,<br />

der Ableitung von Maßnahmen und deren Umsetzung zusammen. In<br />

der Praxis werden die oben genannten Phasen jedoch oft, individuell auf das jeweilige<br />

Unternehmen zugeschnitten, erweitert. 63<br />

Das Schaubild zeigt die fünf Kernphasen, die in der Praxis häufig vorkommen:<br />

61 Vgl. Camp (1994), S. 21<br />

62 Vgl. Griebele (2003), S. 4 ff., URL siehe Literaturverzeichnis<br />

63<br />

Vgl. Winter (2007), S.50 f.<br />

18


Abbildung 4: Das Fünf-Phasen-Konzept des prozessorientierten Benchmarkings 64<br />

Die Praxiserfahrung zeigt, dass den Unternehmen ein möglichst reibungsloser Ablauf<br />

wichtiger ist, als „das eine richtige Modell“ für das Benchmarking zu finden. Hinzu<br />

kommt, dass die Anpassung in die jeweilige Landessprache für zusätzliche Akzeptanz<br />

bei seinen Anwendern führt. 65<br />

8.1 Zielsetzungsphase – Jennifer Falk<br />

Wichtigste Anforderung an ein erfolgreiches Benchmarking ist die Entwicklung von<br />

einem ausführlichen Konzept. 66 Dazu gehören ein gut strukturierter Ablauf, eine festgelegte<br />

Reihenfolge und zu erreichende Meilensteine. Die Zielsetzungsphase ist<br />

ausschlaggebend für den Erfolg des Projektes. Diese Phase hat tendenziell einen<br />

hohen Zeitaufwand, denn nur durch eine gute Vorbereitung des Projektes können<br />

viele Fehler vermieden werden. 67 Oft auftretende Fehler sind beispielsweise der Einsatz<br />

von nicht genügend qualifizierten Mitarbeitern oder die Auswahl eines nicht geeigneten<br />

Benchmarking-Objekts. 68<br />

8.1.1 Vorbereitung<br />

Im allerersten Schritt müssen Informationen beschafft werden. In erster Linie sind<br />

dies Daten über die eigenen Marktanteile, die Unternehmenssituation im Vergleich<br />

zur Konkurrenz, eine Stärken-Schwächen-Analyse des eigenen Betriebs, themenspezifische<br />

Recherchen und die dafür zur Verfügung stehenden Mittel. Damit sind<br />

64<br />

Vgl. Informationszentrum Benchmarking (2009), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

65<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 72<br />

66<br />

Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 115<br />

67<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 47<br />

68<br />

Vgl. Winter (2007), S.52<br />

19


hauptsächlich die Mitarbeiter gemeint, welche für das Projekt abgestellt werden können<br />

sowie das finanzielle Budget. Die zur Verfügung stehenden Mittel entscheiden<br />

somit über die Größe und den Detaillierungsgrad des Benchmarking-Projekts. 69<br />

Die benötigten Informationen kann das Unternehmen intern oder extern beschaffen.<br />

Interne Informationen stammen direkt aus dem eigenen Unternehmen. Sie fließen<br />

aus Selbstauswertungen, Audits, internen Prozessbewertungen oder auch aus den<br />

strategischen, also langfristigen Zielen, des Unternehmens in die Bewertung ein. Des<br />

Weiteren kann der Betrieb auf Daten aus dem Berichtswesen zurückgreifen. Somit<br />

stehen auch Informationen über die Kunden- und Lieferantenstruktur, sowie die aktuellen<br />

Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen für das Benchmarking-Projekt<br />

zur Verfügung. 70<br />

Schon durch das Sammeln der internen Informationen kann das Projekt unübersichtlich<br />

werden. Deshalb sind die großen Datenmengen auf das Wesentliche zu reduzieren.<br />

71<br />

Zu den externen Informationen zählen Branchenberichte, Kundenbefragungen oder<br />

aber auch Produktvergleiche. 72<br />

8.1.2 Auswahl des Benchmarking-Objekts<br />

Nach Beschaffung und Auswertung der internen und externen Daten kann das Unternehmen<br />

beginnen, die eigenen kritischen Prozesse zu definieren. Das kann beispielsweise<br />

ein Bestellvorgang von einem Ersatzteil sein, welcher zu viel Zeit in Anspruch<br />

nimmt. Somit ist das eigene Problem bestimmt. Zur Auswahl des kritischen<br />

Prozesses gibt es verschiedene Methoden, wie die Quality-Process-Deployment-<br />

Matrix (QPD). Die Prozesse werden bei dieser Methode aufgelistet und mit Punkten<br />

bewertet. Der Prozess mit der höchsten Punktzahl wird anschließend für das Projekt<br />

genutzt. Um eine höhere Objektivität zu erhalten, erfolgt die Bewertung zusätzlich<br />

aus verschiedenen Sichtweisen. Das heißt, nicht nur die Unternehmenssicht wird<br />

berücksichtigt, sondern auch die Kunden- oder Konkurrenzsichtweise. 73<br />

69<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 48<br />

70<br />

Vgl. ebenda<br />

71<br />

Vgl. Winter (2007), S.52<br />

72<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S.77<br />

73<br />

Vgl. ebenda, S. 77 ff.<br />

20


Abbildung 5: QPD-Matrix 74<br />

Des Weiteren wird zur Identifikation von Schwachstellen und ihren Ursachen häufig<br />

das Ursache-Wirkungs-Diagramm, welches auch als Ishikawa-Diagramm oder<br />

Fischgräten-Diagramm bezeichnet wird, genutzt. Es dient zur Sammlung von möglichen<br />

Ursachen zu einem Problem. Die visualisierte Darstellung soll helfen, die<br />

Hauptursachen für ein Problem aufzuzeigen und somit Lösungsmöglichkeiten zu finden.<br />

75 Der Aufwand zur Erstellung des Diagramms ist relativ gering und dementsprechend<br />

einfach zu erlernen. Des Weiteren eignet sich diese Methode gut für Gruppenarbeiten.<br />

76 Abbildung 6: Ishikawa-Diagramm 77<br />

74<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 78<br />

75<br />

Vgl. TQM Training & Consulting (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

76<br />

Vgl. Bundesministerium des Inneren (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

77<br />

Vgl. ebenda<br />

21


Die Schwachstellen sind den Mitarbeitern im Projekt nun bekannt und das<br />

Benchmarking-Objekt kann festgelegt werden. Für diese Entscheidung ist in der Regel<br />

das mittlere Management oder die Geschäftsführung selbst zuständig. 78 Sollte<br />

die Analyse der Schwachstellen ergeben haben, dass mehrere Probleme gefunden<br />

wurden, so sind Prioritäten zu setzen. Die meisten Benchmarking-Projekte sind in<br />

Zeit und Budget begrenzt. Somit muss eine Selektion der in Frage kommenden Objekte<br />

erfolgen. 79 Die Verantwortlichen beschließen nun, was überhaupt verglichen<br />

werden soll. Dazu müssen die strategischen Ziele des Betriebes und deren Erfolgsfaktoren<br />

klar definiert sein. Des Weiteren müssen die Verantwortlichen des Projekts<br />

hinterfragen, ob die Verbesserung, die herbeigeführt werden soll, auch tatsächlich<br />

eine Verbesserung auf den Unternehmenserfolg ausübt. 80<br />

Jede Abteilung im Unternehmen ist zuständig für eine bestimmte Wertschöpfung<br />

oder Leistung. Deshalb können die Benchmarking-Objekte sehr unterschiedlich sein,<br />

wie z. B. Produkte, Dienstleistungen, die Kundenzufriedenheit, bestimmte Prozesse<br />

oder Abläufe im Betrieb, Funktionsbereiche und vieles mehr. 81 Für all diese Leistungen<br />

oder Abläufe kann man den Klassenbesten definieren. Dabei hängt die Entscheidung<br />

maßgeblich davon ab, ob das Benchmarking-Objekt eine strategische Bedeutung<br />

für das Unternehmen besitzt oder ob gar die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

verbesserungswürdig ist. 82<br />

8.1.3 Zieldefinition<br />

Nach der Auswahl des Benchmarking-Objekts sollte das Ziel genauer definiert werden.<br />

Der Fortschritt kann nur gemessen werden, wenn im Vorfeld messbare Größen<br />

festgehalten wurden. Des Weiteren dienen die Ziele zur Kontrolle von bereits erledigten<br />

Aktionen. Auch die Zieldefinition sollte sich weitestgehend an den strategischen<br />

Unternehmenszielen orientieren. 83 Das Ziel sollte dabei möglichst konkret beschrieben<br />

werden, also nicht nur festlegen, dass sich beispielsweise die Ausschussquote<br />

verringern soll, sondern einen realistischen Wert dafür vorgeben und auch eine Zeitangabe<br />

vereinbaren. Die Vorgabe könnte dann wie folgt lauten: Die Ausschussquote<br />

78<br />

Vgl. Mertins (2004), S. 61<br />

79<br />

Vgl. Tucher von Simmelsdorf (2000), S. 109<br />

80<br />

Vgl. Staatl. Studienakademie Breitenbrunn (2013), S. 2, URL siehe Literaturverzeichnis<br />

81<br />

Vgl. Staatl. Studienakademie Breitenbrunn (2013), URL siehe Literaturverzeichnis, sowie Mertins (2004), S. 61<br />

82<br />

Vgl. Mertins (2004), S. 61<br />

83<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 52<br />

22


soll innerhalb der nächsten sechs Monate um 10 % reduziert werden. Zur Definition<br />

dieser Ziele hilft die SMART-Methode. Nach dieser müssen Ziele konkret, messbar,<br />

attraktiv, realistisch und terminiert sein. 84<br />

8.1.4 Teambildung & Projektorganisation<br />

An dieser Stelle wird ein Team zusammengestellt, bestehend aus speziell für das<br />

Benchmarking qualifizierten Personen. Unter Berücksichtigung des Objektes und der<br />

geplanten Zielsetzung kann die Anzahl der Mitarbeiter bestimmt werden. 85 Ein ebenso<br />

wichtiger Faktor ist die Auswahl der Mitarbeiter, denn hier können insbesondere<br />

die Mitarbeiter, die direkt mit dem Benchmarking-Objekt in Verbindung stehen, durch<br />

ihre Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich, entscheidend zum Erfolg des<br />

Projektes beitragen. 86 Grundlegend für das Gelingen des Projektes ist auch, dass<br />

mindestens ein Teammitglied schon Erfahrungen im Bereich Benchmarking mitbringt.<br />

Das Team kann sowohl aus Betriebsangehörigen als auch aus externen Personen<br />

bestehen. 87 Des Weiteren wird hier ein Zeitrahmen erarbeitet, der in der Regel sechs<br />

bis neun Monate nicht überschreiten sollte. Zugleich sollten die Kosten des Projektes<br />

geplant werden. Anfallende Kosten sind in Personalkosten, Reisekosten, externe<br />

Kosten und Kosten für Projektsitzungen zu untergliedern. 88 Ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />

der Zielsetzungsphase ist die Kommunikationsstrategie. Um Fehler zu vermeiden<br />

sollten deshalb die Ziele des Projektes von Anfang an kommuniziert werden und Mitarbeiter<br />

so auf den gleichen Kenntnisstand gebracht werden. 89<br />

8.1.5 Das Mercedes-Beispiel in der Zielsetzungsphase<br />

In der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Mercedes Benz Werks in Berlin<br />

arbeiten 100 Mitarbeiter. Die Abteilung beschäftigt sich hauptsächlich mit der Entwicklung<br />

von innovativen Systemen für den Öl- und Wasserkreislauf von Motoren,<br />

sowie mit der Ventilverstellung. Die Abteilung hat Schnittstellen zur Produktplanung<br />

und zur Produktion und gilt damit als kritischer Erfolgsfaktor bei Neuentwicklungen.<br />

Aufgrund von immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen und häufigen Änderun-<br />

84<br />

Vgl. Heimann, Kendler (2013), S. 1, URL siehe Literaturverzeichnis<br />

85<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 76<br />

86<br />

Vgl. Töpfer (1997), S. 45<br />

87<br />

Vgl. Tucher von Simmelsdorf (2000), S. 111 f.<br />

88<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S.65 ff.<br />

89<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 54<br />

23


gen in der schon laufenden Entwicklung hat die Geschäftsführung einen<br />

Benchmarking-Prozess in die Wege geleitet. 90<br />

Das übergeordnete Ziel des Projekts lag in der Analyse und Verbesserung von Abläufen<br />

des Versuchsbereichs als auch deren Schnittstellen. Im benannten Versuchsbereich<br />

wurden im Wesentlichen Wasser- und Ölpumpen mit einem Funktionstest<br />

geprüft und Dauerlauferprobungen der entsprechenden Teile durchgeführt. Das<br />

Benchmarking-Objekt ist also der Ablauf im Versuchsbereich und seinen Schnittstellen.<br />

91<br />

Nachdem das Management ein Team zusammengestellt hatte, welches bereit war,<br />

Veränderungen anzunehmen, konnte ein Zielworkshop durchgeführt werden. Hierbei<br />

konnten Management und Benchmarking-Team einige weitere Unterziele klar definieren.<br />

Auf dem Plan stand eine Reduktion der variablen Kosten, die Reduktion von<br />

variablen Zeiten, wie beispielsweise Rüstzeiten, ein erfolgreicher Wissenstransfer der<br />

Methode Benchmarking, eine Standardisierung der Abläufe und die Steigerung der<br />

Effizienz im Bereich der Produktivität. Letzteres soll durch die Steigerung der Auslastung<br />

und Mitarbeitermotivation erreicht werden. 92<br />

Durch die Bereitstellung von zwei Mitarbeitern des Mercedes-Werkes und zwei Mitarbeitern<br />

des Informationszentrums Benchmarking (IZB), einer gut geplanten Durchführung<br />

des Projekts und der Einhaltung von gesetzten Meilensteinen war die Abwicklung<br />

des kompletten Projekts in gerade einmal vier Monaten möglich. 93<br />

8.2 Interne Analyse – Jennifer Falk<br />

Das zuvor ausgewählte Benchmarking-Objekt wird nun genauer analysiert. Hier gilt<br />

es alle relevanten Informationen für den weiteren Projektverlauf schriftlich zu fixieren.<br />

Die interne Analyse ist mit einer Dauer von ca. 45 % der gesamten Projektzeit die<br />

zeitaufwendigste Phase. Das Team muss hier ein Grundverständnis für die eigenen<br />

Prozesse entwickeln, denn nur so ist der darauffolgende Vergleich mit anderen Unternehmen<br />

möglich. Am Ende der Phase sollte ein Fragebogen entstehen, der die<br />

Grundlage für den Datenaustausch und gleichzeitig zur Überprüfung der quantifizier-<br />

90<br />

Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 358 f.<br />

91 Vgl. ebenda<br />

92 Vgl. ebenda<br />

93 Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 77 ff.<br />

24


aren Größen dient. Es können hier bereits erste Verbesserungspotenziale identifiziert<br />

werden. 94<br />

8.2.1 Analyse des Benchmarking-Objekts<br />

Die Identifikation von Teilprozessen und zahlreichen Details über das Benchmarking-<br />

Objekt wird schriftlich festgehalten. Die Dokumentation der Prozesse erfolgt unternehmensspezifisch<br />

und kann durch einfache Programme, wie zum Beispiel Excel<br />

oder auch Powerpoint festgehalten werden. 95 Wichtig zu wissen ist, dass der<br />

Benchmarking-Partner in diesem Stadium noch nicht ausgewählt werden kann, da<br />

die Vergleichskriterien noch nicht feststehen. 96 Diese werden erst in der folgenden<br />

Vergleichsphase bestimmt. Vergleichskriterien sind zum Beispiel Kosten- und Erfolgskennzahlen,<br />

aber auch die Kundenzufriedenheit. 97<br />

Hilfreich in dieser Phase ist ebenso die Erstellung von einem Prozessmodell, welches<br />

das Benchmarking-Objekt durch die Visualisierung transparenter macht. Zwar<br />

stellt die Entwicklung dieses Modells zunächst einmal einen Arbeitsaufwand dar,<br />

dennoch kann es für weitere Analysen nach eventuellen Anpassungen immer wieder<br />

genutzt werden. 98 Bei der Modellentwicklung kann die 80/20 Regel eine Hilfestellung<br />

sein. Sie besagt, dass mit 20 % des Zeitaufwandes 80 % der Ergebnisse erreicht<br />

werden sollten. Dementsprechend sollte hier nicht jedes Detail beachtet werden. 99<br />

8.2.2 Erstellung eines Fragebogens<br />

Ziel der internen Analyse ist es, einen Fragebogen zu erarbeiten. Dieser besitzt<br />

gleich mehrere Funktionen. Er dient zur Orientierung im direkten Austausch von Informationen<br />

mit dem Benchmarking-Partner, die Kommunikation zu Vorbereitung des<br />

Austausches läuft über ihn und er übernimmt die Dokumentationsfunktion der Ergebnisse.<br />

100<br />

Bei der Erstellung des Fragebogens sind einige Hinweise zu beachten. Der Fragebogen<br />

benötigt eine Struktur, die beispielsweise durch die Gruppierung von zusammenhängenden<br />

Fragen erreicht werden kann. Des Weiteren muss der Fragebogen<br />

94 Vgl. Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 46 f.<br />

95 Vgl. Benchmarking for sustainability (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

96 Vgl. Siebert u. a. (2008), S. 84<br />

97 Vgl. Winter (2007), S. 56<br />

98 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 57<br />

99 Vgl. Schmidt-Voigt (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

100 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 57<br />

25


die Anforderungen an Reliabilität und Validität erfüllen. Reliabilität bedeutet, dass das<br />

Messergebnis möglichst genau ist, also bei der Messung des gleichen Sachverhalts<br />

auch immer wieder das gleiche Ergebnis erzielt wird. Validität hingegen stellt die Anforderung<br />

an den Fragebogen, auch tatsächlich das zu messen, was gefragt ist.<br />

Ebenso empfiehlt es sich von allgemeinen Fragen, die leicht zu beantworten sind, in<br />

detailliertere Fragen überzugehen. 101 Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Länge<br />

des Bogens. Der Fragebogen sollte deshalb nicht mehr als zwanzig Seiten umfassen.<br />

102<br />

Bei der Entwicklung der Fragen sollten die verschiedenen Fragetypen beachtet werden.<br />

Ja-oder-Nein-Fragen sind einfach und schnell zu beantworten und ebenso<br />

schnell auswertbar. Offene Fragen hingegen dauern in Beantwortung und Auswertung<br />

länger, können aber oft zu neuen Erkenntnissen führen. 103<br />

Bevor der Fragebogen schließlich im Unternehmen eingesetzt wird, sollte ein Pretest<br />

durchgeführt werden. Dabei wird er von Testpersonen ausgefüllt, die insbesondere<br />

auf die Verständlichkeit der Fragen achten. In vielen Fällen können Fragebögen nach<br />

der Pretest-Phase noch optimiert werden. 104<br />

Am Ende der internen Analyse sind alle Arbeiten, die zur Sammlung von Daten aus<br />

dem eigenen Unternehmen dienen, durchgeführt. 105<br />

8.2.3 Das Mercedes-Beispiel in der internen Analyse<br />

Nach Bündelung der Ergebnisse aus der ersten Phase konnte mit der Prozessanalyse<br />

begonnen werden. Hierzu wurden mit Mitarbeitern des betroffenen Bereichs und<br />

Mitarbeiter aus den Schnittstellen-Abteilungen Interviews geführt. Anhand dieser Interviews<br />

und Unterlagen aus dem Qualitätsmanagement konnte der Auftragsdurchlauf<br />

im Versuchsbereich grafisch dargestellt und analysiert werden. Diese Grafik<br />

kann auch im weiteren Projektverlauf zur Veranschaulichung bei den Benchmark-<br />

Partnern genutzt werden. Der Ablaufplan entspricht dem Prozessmodell, dessen<br />

Entwicklung im Theorieteil der internen Analyse schon beschrieben wurde. Bei Veränderungen<br />

von den einzelnen Abläufen kann dieser Plan nun durch einen nur sehr<br />

101<br />

Vgl. Karlöf, Östblom (1993), S. 139 ff.<br />

102<br />

Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 58<br />

103<br />

Vgl. Karlöf, Östblom (1993), S. 139 ff.<br />

104<br />

Vgl. Springer Gabler / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

105<br />

Vgl. Siebert, u. a. (2008), S.88<br />

26


geringen Aufwand aktualisiert werden. Die nächste Abbildung zeigt das Modell, welches<br />

im Rahmen der internen Analyse bei Mercedes entwickelt wurde. 106<br />

Abbildung 7: Ablaufplan im Versuchsbereich 107<br />

Schon durch die interne Analyse konnten drei wesentliche Auffälligkeiten entdeckt<br />

werden:<br />

- Im Modell tragen nur wenige Handlungen direkt zur Wertschöpfung bei<br />

- Es herrscht ein sehr starker Zusammenhang zwischen einzelnen Handlungen<br />

in der Versuchsvorbereitungsphase<br />

- Einige Abläufe, die bisher hintereinander abgelaufen sind, könnten parallel ablaufen<br />

Nach der Prozessanalyse konnte ein Fragebogen mit 60 Fragen konstruiert werden.<br />

Dieser durchlief anschließend eine Testphase und konnte anschließend in einigen<br />

Teilen hinsichtlich der Verständlichkeit der Fragen noch verbessert werden. 108<br />

8.3 Vergleichsphase – Tanja Schoppelrey<br />

In dieser Phase liegt der Fokus auf der Auswahl der Benchmarking-<br />

Partnerunternehmen sowie auf Durchführung des eigentlichen Vergleiches des<br />

Benchmarking-Objektes. 109 Ebenso wird die erste Kontaktaufnahme und Datenerhe-<br />

106<br />

Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 363 ff.<br />

107<br />

Vgl. ebenda, S. 364<br />

108 Vgl. ebenda<br />

109 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

27


ung bei den Vergleichsunternehmen sowie der Vergleich dieser durchgeführt. Eine<br />

Bewertung der Ergebnisse erfolgt im Anschluss. 110<br />

8.3.1 Auswahl eines Benchmarking-Partnerunternehmen<br />

Es ergeben sich immer wieder Schwierigkeiten in dieser Phase bei der Suche eines<br />

geeigneten Benchmarking-Partnerunternehmens, da sich der potenzielle Vergleichspartner<br />

zu einem vertrauensvollen Datenaustausch bereit erklären muss. Des Weiteren<br />

muss dieser einen gleichkommenden Prozess in seinem Unternehmen verankert<br />

haben sowie auf gleichem Niveau mit dem eigenem Unternehmen sein beziehungsweise<br />

idealerweise besser. 111<br />

Diesbezüglich unterscheidet man drei Formen der Beteiligung an Benchmarking-<br />

Projekten.<br />

- das sogenannte selbstinitiiertes Benchmarking<br />

- der Benchmarking-Partner<br />

- Benchmarking-Partnerschaft<br />

Im Falle eines selbstinitiierten Benchmarking legt das veranlassende Unternehmen<br />

das Benchmarking-Objekt fest und sucht hierzu einen passenden Vergleichspartner.<br />

Unter einem Benchmarking-Partner versteht man solche Unternehmen, die sich aufgrund<br />

eines selbstinitiierten Benchmarking als Partner zur Verfügung stellen. Bei einer<br />

Benchmarking-Partnerschaft hingegen, kommt eine Gruppe von Unternehmen<br />

zusammen zur Verfolgung eines gemeinsamen Zieles sowie der Einigung über ein<br />

Benchmarking-Objekt und die zu erhebenden Vergleichsgrößen. 112<br />

Die Auswahlphase eines geeigneten Benchmarking-Partners wird in eine Generierungs-<br />

sowie eine Selektionsphase gegliedert. 113<br />

Generierungsphase<br />

In dieser Phase ermittelt das Projekt-Team potentielle Benchmarking-Partner und<br />

erstellt eine Liste von möglichen Unternehmen. Hierzu gibt es eine Vielzahl an Mög-<br />

110 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 98<br />

111 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.50<br />

112 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.93<br />

113 Vgl. ebenda, S.50<br />

28


lichkeiten. Im Folgenden sind verschiedene Wege und Methoden der Benchmarking-<br />

Partnerwahl genannt: 114<br />

- Brainstorming<br />

- Mund-zu-Mund-Propaganda über erfolgreiche Unternehmen<br />

- Literaturanalysen<br />

- Wettbewerbsanalysen<br />

- Preisträger<br />

- Datenbankabfragen<br />

- Benchmarking-Zentren mit Spezialisierung auf die Auswahl von<br />

Benchmarking-Partnern<br />

- Expertenurteile<br />

Selektionsphase<br />

In der Selektionsphase werden die gesammelten Informationen anhand verschiedener<br />

Bewertungskriterien verdichtet. Einige dieser Vergleichskriterien sind aus der<br />

Bewertungsmatrix in Abbildung 9 ersichtlich. Im Anschluss wird aus diesen gewonnenen<br />

Daten eine Bewertungsmatrix erstellt. Dabei wird eine Gewichtung der einzelnen<br />

Vergleichskriterien mittels Notenvergabe vorgenommen. Aufgrund eines Vergleiches<br />

der potenziellen Benchmarking-Partner anhand dieser Bewertung ergibt sich<br />

eine Rangliste dieser. Dies ist die Grundlage für die Wahl des am besten geeigneten<br />

Unternehmens. 115<br />

Bei der Partnerauswahl werden vielfach Wettbewerber oder brancheninterne Unternehmen<br />

angestrebt. Dadurch wird zugegeben die Auswahl potentieller Vergleichspartner<br />

stark verkleinert. 116<br />

8.3.2 Kontaktaufnahme und Datenerhebung bei den Vergleichsunternehmen<br />

Nach der Auswahl des Benchmarking-Partners wird nun Kontakt zu diesem aufgenommen<br />

um die Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit schriftlich bestätigen zu lassen<br />

sowie die Vorgehensweise und den Terminplan abzuklären. Da es sich meist um<br />

sehr sensible Daten hierbei handelt ist es sinnvoll, diese erste Kontaktaufnahme, wie<br />

auch im weiteren Verlauf des Benchmarking-Projektes einen unabhängigen Dritten<br />

114 Vgl. ebenda, S.94<br />

115 Vgl. ebenda, S.95<br />

116 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

29


mithin zu nehmen, ein so genanntes Benchmarking-Clearinghouse. Dieses regelt<br />

den Datenaustausch wie auch die Kommunikation zwischen den Benchmarking-<br />

Partnern. 117 Bei einem Benchmarking-Projekt handelt es sich nicht um einen einseitigen<br />

Datenaustausch beziehungsweise einseitiges Lernen. Vielmehr entstehen Erkenntnisse<br />

auf beiden Seiten, da kaum ein Unternehmen in allen Gesichtspunkten<br />

eines Benchmarking-Objektes eine Best-Practice aufweist. Die nachfolgende Abbildung<br />

zeigt ein Paradebeispiel für den Aspekt des gegenseitigen Lernens.<br />

Abbildung 8: Der Aspekt des gegenseitigen Lernens 118<br />

8.3.3 Durchführung des Vergleichs<br />

Der Datenerhebung folgt die Durchführung des Vergleichs. Man beginnt mit der Versendung<br />

der Fragebögen, die in der Analysephase erstellt wurden. Ebenfalls erfolgt<br />

die Aufnahme der Geschäftsprozesse bei den Benchmarking-Partnern von unabhängigen<br />

Dritten um mögliche Mängel vorzubeugen, die durch fehlende Neutralität entstehen<br />

könnten. Es finden die ersten persönlichen Gespräche statt um die Hauptziele<br />

festzulegen beziehungsweise Unklarheiten auszuräumen, die sich aus dem Fragebogen<br />

ergeben könnten. Durch die Erhebung der Geschäftsmodelle mittels Interviews<br />

um mögliche Unterschiede in Teilprozessen sowie Praktiken der Unternehmen<br />

zu ermitteln. Die folgenden Benchmarking-Austauschtreffen dienen gezielter Detail-<br />

117 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.97<br />

118 Mertins, Kohl (2009), S.98<br />

30


fragen sowie Erkenntnissen bezüglich der Divergenzen und der daraus folgenden<br />

Vor- und Nachteile bei einer möglichen Adaption. 119<br />

8.3.4 Bewertung der Ergebnisse<br />

Die Ergebnisbewertung erfolgt mit Hilfe von Leistungsparametern der Prozesse. Aufgrund<br />

verschiedener Rahmenbedingungen müssen diese in Verbindung mit der internen<br />

Situation sowie der Umwelt des jeweiligen Benchmarking-Partners gebracht<br />

werden und diesbezüglich bewertet werden. Hierdurch werden die unterschiedlichen<br />

Potenziale der untersuchten Prozesse erkannt und für mögliche Anwendung im eigenen<br />

Unternehmen bereit gelegt. 120<br />

8.3.5 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Vergleichsphase<br />

Auf Basis der Ergebnisse aus der Analysephase wurde mit der Erarbeitung einer<br />

Bewertungsmatrix potentieller Benchmarking Partner anhand der folgenden Meilensteine<br />

begonnen. 121<br />

- Auswahl der Vergleichskriterien<br />

- Gewichtung der Vergleichskriterien<br />

- Bewertung der Vergleichskriterien mittels Notenvergabe<br />

Hieraus ergab sich eine Liste von 15 potentiellen Benchmarking-Partnern, die alle<br />

einem möglichen Vergleich zustimmten. Hierunter fielen sowohl direkte Wettbewerber,<br />

als auch fachfremde Unternehmen. Man wollte sich nicht für einen direkten<br />

Wettbewerber entscheiden um den Fokus auf die Entwicklung von neuen Herangehensweisen<br />

im Versuchsbereich nicht zu verlieren. Dies wäre möglicherweise gegeben<br />

bei einem Vergleich mit einem Wettbewerber und würde zu einem „schlichten<br />

Wettbewerbsvergleich“ 122 führen. Mit den gewonnen Daten wurde folgende Bewertungsmatrix<br />

erstellt. 123<br />

119 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.99 f.<br />

120 Vgl. ebenda, S.52<br />

121 Vgl. ebenda, S.366<br />

122 Mertins, Kohl (2009), S.366<br />

123 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 366<br />

31


Abbildung 9: Bewertungsmatrix 124<br />

Anhand dieser Matrix entschied man sich zum Benchmarking-Vergleich mit Firma B<br />

und Firma F. Ein solcher Vergleich mit nur zwei Benchmarking-Partnern entspricht<br />

zwar der Mindestgröße, ist aber in diesem Fall in Anbetracht der Ressourcenschonung<br />

optimal, da ansonsten ein Ungleichgewicht zwischen Aufwand und zu erwartender<br />

Nutzen entstanden wäre. 125<br />

Der zweite Teil der Vergleichsphase, der Kontaktaufnahme bzw. Datenerhebung bei<br />

den Vergleichsunternehmen, wurde von der IZB, ein unabhängiger Dritte, in die Wege<br />

geleitet, damit eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstehen konnte. Es folgten<br />

die Versendung der Fragebögen, die Bewertung der damit erhalten Daten bzw.<br />

Kennzahlen sowie mehrere Austauschtreffen mit Analyse der Geschäftsprozessmodelle<br />

und Ermittlung der Best Practices. 126<br />

124 Mertins, Kohl (2009), S. 367<br />

125 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 366 ff.<br />

126 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 368 ff.<br />

32


Als Fazit der Vergleichsphase waren alle beteiligten Firmen nicht abgeneigt von einer<br />

weiterbestehenden Benchmarking-Partnerschaft. Die neu gewonnenen Erkenntnisse<br />

waren für alle unverzichtbar geworden. 127<br />

8.4 Ableitung von Maßnahmen – Tanja Schoppelrey<br />

In dieser Phase wird das erworbene Wissen aus den ersten drei Phasen in Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der eigenen Prozesse anhand von Stärken/Schwächen<br />

Profilen sowie Interpretation des Vergleichsergebnisses umgesetzt. Es werden die<br />

erkannten Leistungsdefizite geschlossen und somit die Ziele des Benchmarking-<br />

Projektes erreicht. 128<br />

8.4.1 Bildung von Stärken-/Schwächen Profile<br />

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse aus der Vergleichsphase ergeben sich die<br />

Stärken und Potenziale der Vergleichspartner. Diese werden nun mit Hilfe von Stärke-/Schwächen<br />

Profilen (siehe Abbildung 10) dargestellt um Verbesserungsmöglichkeiten<br />

sowie Best Practices grafisch offenzulegen. 129<br />

8.4.2 Interpretation des Vergleichsergebnisses<br />

Im folgenden Schritt werden die gewonnen Ergebnisse der Führungsebene wie auch<br />

den betroffenen Mitarbeitern präsentiert um zu einer Diskussion über mögliche Verbesserungsmaßnahmen<br />

anzuregen. Hierdurch wird ein einheitliches Verständnis der<br />

Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens erreicht. Auf dieser Basis entsteht<br />

im nächsten Schritt ein realisierbarer Maßnahmenkatalog. 130<br />

8.4.3 Erstellung eines Maßnahmenkataloges<br />

In diesem Schritt werden die im Projekt festgestellten Benchmarks den in der Zielsetzungsphase<br />

festgelegten Zielen sowie der Unternehmenssituation angepasst. Diesbezüglich<br />

entsteht ein Maßnahmenkatalog, der in den Unternehmensalltag integrierbar<br />

ist um das Erreichen der Verbesserungsziele zu ermöglichen. 131<br />

127 Vgl. ebenda, S.370<br />

128 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

129 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.370<br />

130 Vgl. ebenda, S.53<br />

131 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 102<br />

33


Hierbei ist die Festlegung von Meilensteinen ein wichtiger Aspekt für ein erfolgreiches<br />

Durchführen der Maßnahmen. 132 Denn durch ein solches Monitoring werden ein<br />

Zeitverzug sowie Umsetzungsprobleme frühzeitig erkannt und können gegebenenfalls<br />

korrigiert werden. 133 In manchen Fällen sind aufgrund der Komplexität Testläufe<br />

im Vorfeld der Umsetzungsphase zu entwerfen. 134<br />

8.4.5 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Maßnahmenphase<br />

Mit dem erlangten Wissen aus der Vergleichsphase wurden Stärken-/Schwächen<br />

Analysen durchgeführt. Hieraus ergaben sich verschiedene Vergleichsmatrizen, die<br />

die Stärken wie auch die Schwächen der einzelnen Vergleichsunternehmen aufzeigen.<br />

135 Abbildung 10: Stärken/Schwächen Profil 136<br />

Nun war die zu erledigende Aufgabe des Benchmarking-Teams die erlangten Kenntnisse<br />

aus diesen Analysen an die zuständige Stelle weiterzuleiten, zu besprechen<br />

sowie zukunftsorientierende Lösungsansätze abzuleiten. In diesem Schritt wurde<br />

Handlungsbedarf erkannt. Es ergaben sich harte Faktoren wie Reduktion der Anzahl<br />

der Prüfstände, Reduktion der Wartungs- und Instandhaltungskosten, Reduktion variabler<br />

Zeiten, Senkung der variablen Kosten sowie Steigerung der Auslastung pro<br />

132 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.53<br />

133 Vgl. Wagner, Käfer (2010), S.301<br />

134 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (2002), S.27<br />

135 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.370<br />

136 Mertins, Kohl (2009), S.371<br />

34


Prüfstand. Diesbezüglich wurden folgende messbare Maßnahmen mit einer sechsmonatigen<br />

Umsetzungsfrist geplant. 137<br />

• Verminderung um zwei Prüfstände, mögliche Reduktion um weitere Prüfstände<br />

nach Kapazitätsbedarf<br />

• Gezielte Analyse der Wartungs- und Instandhaltungskosten zur Senkung der<br />

Kosten bei den Hauptkostentreibern<br />

• Steigerung der Effizienz des Lagersystems<br />

• Automatisierte Erstellung eines Angebotes<br />

• Reduzierung der Mitarbeiteranzahl durch Versetzung eines Mitarbeiter<br />

Auf der anderen Seite ergaben sich auch weiche Faktoren, wie Erweiterung der bestehenden<br />

Zusammenarbeit zwischen Versuchsbereich und Konstruktion sowie Bedarf<br />

eines Prozess-Controlling Systems. 138<br />

8.5 Umsetzung der Maßnahmen – Tanja Schoppelrey<br />

In der Phase der Maßnahmenumsetzung ist ein entscheidender Punkt, dass das Gelernte<br />

nicht nachgeahmt, sondern auf die individuellen Bedürfnisse des eigenen Unternehmens<br />

angewandt wird. Zudem ist eine Kontrolle der Umsetzung zwingend<br />

notwendig für eine erfolgreiche Umsetzung eines Benchmarking-Projektes. Die entscheidende<br />

Verbesserung der Geschäftsprozesse, Methoden, Produkte oder Dienstleistungen<br />

entspricht dem Hauptziel der Umsetzungsphase beziehungsweise des<br />

Benchmarking-Projektes. Der Erfolg des entwickelten Aktionsplans lässt sich durch<br />

ein erneutes Benchmarking kontrollieren. 139<br />

8.5.1 Umsetzung der Maßnahmen<br />

Neben der Vorbereitung der Maßnahmenumsetzung ist auch die Berücksichtigung<br />

der folgenden Punkte entscheidend für den Erfolg und Akzeptanz des Maßnahmenplanes.<br />

140<br />

• Information und Integration der zuständigen Mitarbeiter zu jeder Zeit im Umsetzungsprozess<br />

• Darlegung der Zielsetzung sowie Wirkungsbreite der Umsetzung<br />

137 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.371 ff.<br />

138 Vgl. ebenda, S.372<br />

139 Vgl. Deutsches Benchmarking Zentrum (2013),URL siehe Literaturverzeichnis<br />

140 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.373<br />

35


• Rechtszeitige Aufhebung entstandener Reibungspunkte bei der Umsetzung<br />

Bei der Umsetzung selbst ist darauf zu achten, dass die zur Verfügung stehenden<br />

Ressourcen bestmöglich genutzt werden. 141 Ebenfalls ist die Adaption anstelle des<br />

Kopierens der erarbeiteten Best Practices von wichtiger Bedeutung für den langfristigen<br />

Erfolg eines Benchmarking-Projektes. 142<br />

8.5.2 Überwachung der Umsetzung<br />

Der Erfolg eines Benchmarking-Projektes zeigt sich erst mit Umsetzung aller Maßnahmen<br />

und Implementierung dieser in die Unternehmensorganisation. 143 Zudem ist<br />

eine Kontrolle der Umsetzung unumgänglich. Mit verschiedenen Überwachungs- und<br />

Dokumentationsansätzen lässt sich dies bewerkstelligen. 144 Es kann durch Einhaltung<br />

und Überprüfen der Meilensteine erfolgen, aber auch durch eine stetige Überwachung<br />

der Ereignisse durch einen Verantwortlichen. 145 Ebenfalls kann durch ein<br />

erneutes Benchmarking-Projekt die Umsetzung des Erfolgten bewertet werden. 146<br />

8.5.3 Das Mercedes-Benz Beispiel in der Umsetzungsphase<br />

Die Umsetzung der aus der vorherigen Phase geplanten Maßnahmen wurde nun als<br />

erstes gewissenhaft geplant und daraufhin ausgeführt. Es ergaben sich aber trotz<br />

dieser Sorgfalt bei der Umsetzungsphase einige Reibungspunkte. 147<br />

Aufgrund fehlender Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Benchmarking-Team<br />

entstand Misstrauen auf Seiten der Arbeitnehmer, zum Beispiel beim Umsetzen der<br />

Maßnahme der Reduktion von Prüfständen oder der Verlagerung eines Arbeitsplatzes<br />

in eine andere Abteilung. Doch mit der Erläuterung der dementsprechenden<br />

Verbesserung erwarb man sich das Vertrauen der Mitarbeiter zurück und verhalf somit<br />

der Maßnahme zum Erfolg. 148<br />

141 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (2002), S.28<br />

142 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.53<br />

143 Vgl. ebenda, S.130<br />

144 Vgl. Camp (1994), S. 254<br />

145 Vgl. Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (2002), S.28<br />

146 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 104<br />

147 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.373<br />

148 Vgl. ebenda<br />

36


Eine weitere entscheidende Umsetzungsmaßnahme war es die Senkung der Wartungs-<br />

und Instandhaltungskosten um mehr als 20 Prozent durch Adaption von Vorgehensweisen<br />

des Benchmarking-Partners. 149<br />

Aufgrund dieser sehr guten Erfahrungen sowie erfolgreichen Ergebnissen eines solchen<br />

Projektes, hat die Entwicklungsabteilung des Mercedes-Benz Werks in Berlin<br />

weitere Benchmarking-Projekte in den folgenden Jahren durchgeführt. 150<br />

9. Erfolgsfaktoren des Benchmarking – Daniela Paul<br />

Wie die vorherigen Ausführungen bereits gezeigt haben, ermöglicht die Anwendung<br />

des Benchmarking eine wesentliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen.<br />

Der Erfolg des Benchmarking-Konzepts hängt jedoch von einer Reihe unternehmensspezifischer<br />

Einflussfaktoren ab. 151 Dabei kann in "harte" und "weiche"<br />

Erfolgsfaktoren unterschieden werden. Die erfolgreiche Durchführung des<br />

Benchmarkings wird im Unternehmen durch die im Folgenden dargestellten Faktoren<br />

unterstützt. 152<br />

• Genaue Abgrenzung des Projektes<br />

Es ist von großer Bedeutung die eigentlichen Ziele nicht zu vergessen. Es ist somit<br />

unbedingt notwendig den festgelegten Umfang sowie die Grenzen für das<br />

Benchmarking Projekt einzuhalten.<br />

• Exakte Zeitplanung<br />

Die festgelegten Zeitpläne müssen eingehalten werden!<br />

• Einhaltung von Qualitätsstandards<br />

Die Wünsche und Erwartungen des Auftraggebers sollten während des Projektes<br />

erfüllt werden.<br />

• Einhaltung von Budgetvorgaben<br />

Das Kostenbudget sollte unter keinen Umständen überschritten werden, selbst<br />

wenn die Ergebnisse des Projektes noch so gut sind.<br />

• Gutes Klima der Zusammenarbeit<br />

149 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S.374<br />

150 Vgl. ebenda, S.375<br />

151 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S.42<br />

152 Vgl. Karlöf, Östblom (1994), S.83<br />

37


Es ist wichtig ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, bei welchen Teamarbeit an erster<br />

Stelle steht und alle dasselbe Ziel verfolgen.<br />

• Qualitätsbewusstsein<br />

Der Auftraggeber sollte durch die Ergebnisse des Benchmarking beeindruckt<br />

werden. Es sollte versucht werden die bestmöglichsten Ergebnisse zu erzielen<br />

und wenn möglich sollten dem Kunden unerwartete Ergebnisse vorgelegt werden.<br />

153<br />

• Einbeziehung aller Mitarbeiter<br />

Benchmarking betrifft das gesamte Unternehmen. Daher sind alle Mitarbeiter der<br />

betroffenen Bereiche des Unternehmens mit ihren Fachkenntnissen und ihrer<br />

Kreativität in die Benchmarking-Studien einzubeziehen.<br />

• Einbeziehung des Management<br />

Für den Erfolg des Benchmarking ist eine hierarchieübergreifende Projektunterstützung<br />

erforderlich. 154 Das heißt der Erfolg hängt im Wesentlichen davon ab,<br />

dass das Management inklusive des Top-Management bei der Durchführung<br />

mitwirkt. Dabei sind die Mitglieder des Top-Managements nicht nur als Führungskraft<br />

tätig sondern auch als Wissens-Träger. 155 Ein Benchmarking-Team, welches<br />

auf sich selbst gestellt ist, stößt sehr schnell an seine Grenzen. Dies kann<br />

durch die Unterstützung beziehungsweise durch die Mitwirkung des Top-<br />

Management vermieden werden. 156<br />

• Durchsetzung der Grundphilosophie des Benchmarking<br />

Die Grundphilosophie des Benchmarking muss von allen Beteiligten anerkannt<br />

werden, damit das Konzept erfolgreich sein kann und die Verbesserungspotentiale<br />

letztendlich komplett ausgeschöpft werden können. Hierzu zählt insbesondere<br />

die Bereitschaft und Fähigkeit von anderen Unternehmen zu lernen sowie einen<br />

offenen Informationsaustausch mit anderen zu ermöglichen. Außerdem gehört<br />

hier ebenfalls die Erkenntnis dazu, dass die ständige Veränderung von Bestleistungen<br />

wie auch Konkurrenzleistungen in ihrer Dynamik erfasst werden müssen.<br />

Des Weiteren ist Benchmarking als kreatives Instrument zu verstehen, welches<br />

die Arbeit der Mitarbeiter unterstützt und lenkt. Es kann nicht mit bürokratischen<br />

153 Vgl.Karlöf, Östblom (1994), S.83<br />

154 Vgl. Luczak, Weber, Wiendahl (2004), S. 14<br />

155 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 43<br />

156 Vgl. Luczak, Weber, Wiendahl (2004), S. 14<br />

38


Arbeitsweisen und mit der formalen Übernahme oder Nachahmung anderer Leistungen<br />

vereint werden.<br />

• Verständnis der Arbeitsabläufe<br />

Es ist außerdem wichtig, dass die eigenen Prozesse und Arbeitsabläufe verstanden<br />

werden. Nur so können die richtigen Bewertungskriterien für den Vergleich<br />

mit den Benchmarking-Partnern ausgewählt werden. Letztendlich beginnt<br />

Benchmarking immer mit einer gründlichen und selbstkritischen Eigenanalyse.<br />

• Konzentration auf Schwerpunkte<br />

Damit die verfügbaren Ressourcen mit der größten Effektivität eingesetzt werden<br />

können, ist es notwendig sich auf die für die Unternehmensentwicklung wichtigsten<br />

Kernprobleme zu fokussieren. Dies ist sowohl notwendig bei der Auswahl der<br />

Benchmarking-Objekte als auch bei der Untersuchung der wichtigsten Vergleichspartner.<br />

• Effizientes Projektmanagement<br />

Die Benchmarking-Aktivitäten müssen durch ein Projektmanagement geführt<br />

werden. Dies beinhaltet eine klare Projektabgrenzung, die Festlegung von eindeutigen<br />

Verantwortlichkeiten, die Definition von Meilensteinen sowie die Planung<br />

des Zeitablaufs und des Ressourceneinsatzes. Es ist sinnvoll den Prozessablauf<br />

auf der Grundlage der behandelten Arbeitsschritte durchzuführen.<br />

• Integration in die Unternehmenstätigkeit<br />

Benchmarking ist in die Grundprozesse wie beispielsweise Planung, Controlling<br />

oder Berichtswesen zu integrieren und darf nicht neben den übrigen Unternehmenstätigkeiten<br />

ablaufen.<br />

• Zusammenwirken mit anderen Management-Methoden<br />

Es ist Voraussetzung für die Akzeptanz beim Management und bei den Mitarbeitern,<br />

die Benchmarking-Methode zusammen mit anderen Management-Methoden<br />

zu realisieren. Außerdem werden dadurch die Erfolgsaussichten erhöht und<br />

durch die Kombination verschiedener Methoden kann auch der Aufwand positiv<br />

beeinflusst werden. 157<br />

Neben diesen Aspekten ist es ebenso wichtig auch die Prozessbeteiligten außerhalb<br />

des Benchmarking-Teams jederzeit in das Projekt einzubinden. Denn eine offene<br />

Kommunikation sowie die Einbindung neutraler Dritter sind wichtige Faktoren<br />

157 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 43<br />

39


zur erfolgreichen Durchführung des Benchmarkings. Die externe Unterstützung also<br />

die Einbindung Dritter ist zu empfehlen, wenn das Unternehmen noch keine<br />

ausreichende Benchmarking-Erfahrung besitzt. Durch die neutrale Beratung von<br />

externen und internen Beratern kann eine Betriebsblindheit oder die Einbringung<br />

persönlicher Interessen einzelner Beteiligter verhindert werden. Diese Erfolgsfaktoren<br />

sind Grundvoraussetzung für die Durchführung von Benchmarking. Jedoch<br />

kann der Projekterfolg nur durch das Unternehmen selbst beeinflusst werden. 158<br />

10. Abgrenzung zu anderen Management Methoden – Daniela Paul<br />

Benchmarking ist eine der am häufigsten angewandten Managementmethoden in<br />

Unternehmen. 159 Daneben existieren jedoch noch eine Vielzahl anderer Methoden<br />

zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. 160 Allerdings soll<br />

Benchmarking nicht die anderen Managementmethoden ersetzten, sondern diese<br />

vielmehr ergänzen. So kann Benchmarking unter anderem auch in die anderen Managementmethoden<br />

integriert werden. 161 In diesem Kapitel soll daher Benchmarking<br />

zu anderen Methoden abgegrenzt werden. Dafür wird insbesondere auf die Managementmethoden<br />

Total Quality Management (TQM), Kaizen, Reengineering, Kennzahlenvergleich<br />

sowie der Wettbewerbsanalyse eingegangen. Diese Methoden werden<br />

im Folgenden kurz vorgestellt und bewertet, um dann letztendlich vom<br />

Benchmarking abgegrenzt zu werden.<br />

Der Benchmarking-Prozess weist Überschneidungen mit dem Kennzahlenvergleich<br />

auf. Die bekannteste Form des Kennzahlenvergleich ist der Betriebsvergleich. Der<br />

Kennzahlenvergleich betrachtet konkurrenzbezogene und brancheninterne Daten<br />

und findet meistens Anwendung auf wirtschaftlicher und technischer Seite. 162 Beim<br />

Betriebsvergleich werden meistens Daten aus dem Rechnungswesen der Konkurrenz<br />

oder Unternehmen der gleichen Branche betrachtet. 163 Hierbei geht es ähnlich<br />

wie beim Benchmarking um den strukturierten Vergleich betrieblicher Größen. Er ist<br />

ein Hilfsmittel zur Planung, Kontrolle und Steuerung des Betriebsgeschehens. 164 Der<br />

Unterschied der beiden Verfahren besteht darin, dass beim Betriebsvergleich nur die<br />

158 Vgl. Luczak, Weber, Wiendahl (2004), S.14<br />

159 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 40<br />

160 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 27<br />

161 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 41<br />

162 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 29<br />

163 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 41<br />

164 Vgl. Springer Gabler/Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH(2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

40


Ergebnisse von Prozessen betrachtet werden, wohingegen beim Benchmarking hinterfragt<br />

wird, wie es zu diesen Leistungsunterschieden kommen konnte. 165<br />

Ein weiteres Instrument, welches Ähnlichkeiten zum Benchmarking aufweist ist die<br />

Wettbewerbsanalyse. Bei diesem Verfahren handelt es sich um ein Instrument aus<br />

dem Marketing. Dieses dient zur Bestimmung der eigenen Wettbewerbsposition innerhalb<br />

des Marktes, wobei der Schwerpunkt der Informationsbeschaffung auf der<br />

Marktentwicklung und den Wettbewerbsstrategien liegt. Hauptinformationsquellen bei<br />

der Durchführung der Wettbewerbsanalyse sind dabei die betrieblichen Kennzahlen.<br />

166 Die Informationsgewinnung erfolgt dabei über Sekundärquellen und Beobachtungen,<br />

da der offene Austausch von wettbewerbsrelevanten Informationen katellrechtlich<br />

bedenklich ist. Im Gegensatz zum Benchmarking wird die bilaterale Kommunikation<br />

zwischen gleichberechtigten Partnern hier durch eine Einwegkommunikation<br />

von außen nach innen ersetzt. 167 Ein weiterer Unterschied zwischen den beide<br />

Verfahren besteht darin, dass beim Benchmarking nicht nur marktnahe Bereiche<br />

analysiert werden, sondern auch interne Prozesse wie die Leistungserstellung mit<br />

einbezogen werden. 168<br />

Das Total Quality Management (TQM), Kaizen sowie das Business Reengineering<br />

zählen dagegen zu den unterstützenden Managementmethoden. Diese Verfahren<br />

verfolgen ähnliche Ziele wie das Benchmarking. Daher wird hier das Benchmarking<br />

oft als Ergänzung herangezogen. 169<br />

Beim Total Quality Management (TQM) geht es um die Qualitätsverbesserung von<br />

Prozessen. 170 Die Ergebnisse des Benchmarking werden dabei für die Festlegung<br />

der Qualitätsziele verwendet. 171 Benchmarking ist somit eine wichtiger Baustein für<br />

das Total Quality Management, denn es liefert den Vergleich mit Unternehmen die<br />

Spitzenpositionen im Qualitätsbereich inne haben und gibt letztendlich Anregungen<br />

für Qualitätsverbesserungen im eignem Unternehmen. 172<br />

165 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 31<br />

166 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 42<br />

167 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 31<br />

168 Vgl. Hunder (2012), S. 12<br />

169 Vgl. ebenda<br />

170 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 24<br />

171 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 41<br />

172 Vgl. Siebert Kempf (2000), S. 37<br />

41


Das japanische Verfahren Kaizen umfasst die kontinuierliche Verbesserung in kleinen<br />

Schritten. 173 Dabei werden sowohl die Führungskräften als auch die Mitarbeiter<br />

einbezogen. Kaizen ist sehr stark vom Engagement der Mitarbeiter abhängig. Fördert<br />

dagegen aber auch das prozessorientierte Denken, da Prozesse verbessert werden<br />

müssen bevor überhaupt Ergebnisse sichtbar werden. Im Gegensatz zum Kaizen,<br />

finden die Veränderungen beim Benchmarking sprunghaft statt. 174<br />

Unter Reengineering wird dagegen die radikale Neugestaltung der Unternehmensabläufe<br />

verstanden. Dabei wird eine Verbesserung, Erweiterung oder Modifizierung aller<br />

bestehenden Strukturen und Verfahrensweisen im Unternehmen abgelehnt. 175<br />

Reengineering ist ohne die Benchmarking-Informationen nicht realisierbar und baut<br />

auf einer Benchmakring-Analyse der besten Unternehmen auf. 176 So kann ein Auslöser<br />

für ein Reengineering ein interner oder externer Vergleich, ein Benchmarking mit<br />

erfolgreichen Unternehmensteilen oder anderen Unternehmen innerhalb oder außerhalb<br />

der Branche sein. 177<br />

Letztendlich kann festgehalten werden, dass das Benchmarking in fast jede Managementmethode<br />

integriert werden oder diese ergänzen kann. Es ist somit eine wichtige<br />

Methode zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens geworden.<br />

178<br />

11. Kritische Würdigung von Benchmarking – Daniela Paul<br />

An dieser Stelle, sollen die Gründe für Benchmarking und die damit verbundenen<br />

Vorteile für Unternehmen sowie die Nachteile und Problemfelder des Benchmarking<br />

näher betrachtet und einander gegenüber gestellt werden.<br />

11.1 Gründe für Benchmarking und Vorteile für Unternehmen<br />

Mit keinem anderen Verfahren ist eine Analyse und ein Vergleich von Produkten,<br />

Geschäftsprozessen, Dienstleistungen, Methoden, Unternehmen oder der Unternehmensumwelt<br />

möglich, unter dem Gesichtspunkt mit den daraus folgenden Verän-<br />

173 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 41<br />

174 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 27<br />

175 Vgl. ebenda, S. 28<br />

176 Vgl. Sabisch, Tintelnot (1997), S. 42<br />

177 Vgl. Siebert, Kempf (2000), S. 40<br />

178 Vgl. Hunder (2012), S. 13<br />

42


derungen und der eigenen Leistung eine Spitzenposition einzunehmen. 179 Wie bereits<br />

aus der Definition des Benchmarking ersichtlich wurde, ist der grundsätzliche<br />

Nutzen des Benchmarking, die bereits bestehenden Benchmarking-Objekte durch<br />

einen relativ kostengünstigen Vergleich zu verbessern. 180 Auf die damit einhergehenden<br />

Vorteile wird im folgenden eingegangen.<br />

Generell lässt sich durch den Vergleich mit anderen Unternehmen objektiv feststellen,<br />

wie gut das Unternehmen bei seinen Benchmarking-Objekten positioniert ist. Die<br />

hierfür relevanten Ursachen sind dabei auch ersichtlich. Außerdem steigt durch den<br />

Vergleich mit anderem die Motivation bei den Mitarbeitern. Diese erhalten durch den<br />

Vergleich einen Ansporn ihre Leistung zu verbessern, da hierbei der Wettbewerbsgedanke<br />

bei den Mitarbeitern zunimmt. Indem man sich an besseren Wettbewerbern<br />

orientiert, kann letztendlich auch die Wettbewerbsfähigkeit und<br />

-position der eigenen Unternehmung verbessert werden. 181<br />

Eine wesentliche Anforderung an jedes Unternehmen ist es, die Bedürfnisse der<br />

Kunden mit Hilfe der eigenen Produkte oder Dienstleistungen zu erreichen oder zu<br />

befriedigen. 182 Benchmarking trägt dazu bei eine höhere Kundenzufriedenheit zu erlangen,<br />

indem die Leistungserbringung optimiert und sich an den Kundenanforderungen<br />

orientiert wird. 183<br />

Des Weiteren kann durch die Anwendung des Benchmarking-Konzeptes ein Best-in-<br />

Class Status erreicht werden. Dies geschieht durch die Berücksichtigung von Best-in-<br />

Class Praktiken in der eigenen Branche. Aber ein Unternehmen kann insbesondere<br />

auch in anderen Branchen einen Best-in-Class Status erhalten. Mit der Erlangung<br />

einer Best-in-Class Position kann dabei auch das Image des Unternehmens gegenüber<br />

den Stakeholdern verbessert werden. Dazu zählen sowohl die Mitarbeiter als<br />

auch Geschäftspartner und die Öffentlichkeit. Durch eine umfassende Betrachtung<br />

aller Bereiche wird eine offene und kompetitive Unternehmenskultur gefördert und<br />

somit die bestehende Unternehmenskultur verbessert. 184<br />

179 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 17<br />

180 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

181 Vgl. ebenda<br />

182 Vgl. Lindenbach (2006), S. 12<br />

183 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

184 Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 77 ff.<br />

43


Außerdem ist Benchmarking ein schnelles und kosteneffizientes Verfahren zur Entscheidungsfindung.<br />

Dieses Verfahren ersetzt somit eine zeitlich und kostenmäßig<br />

aufwendige Entscheidungsfindung. 185<br />

Zusammengefasst sind somit die wesentlichen Vorteile des Benchmarking:<br />

⇒ Objektivität bei Benchmarking-Objekten<br />

⇒ Motivation der Mitarbeiter<br />

⇒ Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

⇒ Verbesserung der Kundenzufriedenheit<br />

⇒ Erreichung eines Best-in-Class-Status<br />

⇒ Erhöhung des Firmenimages<br />

⇒ Verbesserung der Unternehmenskultur<br />

⇒ Schnellere und kosteneffiziente Entscheidungsfindung<br />

Neben diesen Vorteilen ergeben sich bei der Durchführung des Benchmarking jedoch<br />

auch einige Nachteile und Problemfelder die im nächsten Abschnitt betrachtet<br />

werden.<br />

11.2 Nachteile und Problemfelder des Benchmarking<br />

Der Benchmarking-Prozess bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern ist auch mit<br />

einer relativ großen Anstrengung für das Unternehmen verbunden. Vor allem zu Beginn<br />

ist das Benchmarking sehr zeit- und kostenintensiv. Daher ist es nicht sinnvoll<br />

das Verfahren für die reine Informationssammlung oder bei kleineren bis mittleren<br />

Fragestellungen einzusetzen. Desweiteren muss beim Benchmarking eine strenge<br />

Vertraulichkeit gewährleistet werden. Hierfür kommt der in Kapitel 6 bereits erwähnte<br />

Verhaltenskodex zur Anwendung, der eingehalten werden muss. Denn die wichtigste<br />

Voraussetzung beim Benchmarking ist Vertrauen gegenüber den Vergleichspartnern.<br />

186<br />

Hauptsächlich besteht der Nachteil des Benchmarking gegenüber anderen Verfahren<br />

darin, dass es sich um ein relativ junges Verfahren handelt. Daher fehlen für die pro-<br />

185 Vgl. Siebert, u. a. (2008), S. 77 ff.<br />

186 Vgl. Mertins, Kohl (2009), S. 109<br />

44


fessionelle Durchführung des Prozesses häufig die notwendigen Experten. Auf<br />

Deutschland bezogen kann man sagen, dass die sehr langsame Verbreitung der Methode<br />

im Land einen Nachteil darstellt, da die eigenen Fachleute oftmals mit dem<br />

Benchmarking-Prozess noch nicht vertraut sind. Daher ist es oft notwendig externe<br />

Fachleute für das Verfahren einzustellen. Dies wiederum verursacht jedoch weitere<br />

Kosten. 187<br />

Des Weiteren sind auch die zur Verfügung stehenden Informationen über den<br />

Benchmarking-Prozess noch sehr unausgereift. 188 Die Verfügbarkeit von<br />

Benchmarking-Daten hat sich zwar durch die Gründung von Benchmarking-Zentren<br />

und der Schaffung von zentralen Sammelstellen für Daten in den letzten Jahren etwas<br />

verbessert, aber es sind immer noch zu wenig vergleichbare und aktuelle<br />

Benchmarking-Daten vorhanden. Außerdem kann es auch dazu kommen, dass<br />

Benchmarking-Partner ihre Daten zurückhalten, weil diese ihr Wissen nicht preisgeben<br />

wollen. 189<br />

Beim Benchmarking-Prozess erfolgt in der Regel ein Datenaustausch zwischen Unternehmen.<br />

Dabei ist insbesondere beim Vergleich mit Konkurrenzunternehmen darauf<br />

zu achten, dass es sich hierbei nicht um Daten von Kerngeschäftsprozessen<br />

handelt. 190 Daraus resultiert ebenfalls, dass mit den ausgetauschten Daten sensibel<br />

umgegangen werden muss. 191 Zusätzlich sind beim Austausch bestimmter Daten<br />

auch kartellrechtliche Einschränkungen zu beachten. 192 Dabei müssen bei der Wahl<br />

des passenden Benchmarking-Partners Aspekte wie die Informationsbeschaffung<br />

oder Bereitschaft zur Mitarbeit, das heißt zum offenen Datenaustausch, berücksichtigt<br />

werden. 193<br />

Zum anderem ist die Vergleichbarkeit der Unternehmen nicht immer unproblematisch,<br />

da jedes Unternehmen unterschiedliche Prozesse sowie Mitarbeiter mit unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten besitzt. Dadurch ist die Vergleichbarkeit nicht immer gegeben.<br />

Aber gerade dies ist ein wichtiger Punkt bei der Durchführung des<br />

187 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 19<br />

188 Vgl. ebenda<br />

189 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

190 Vgl. ebenda<br />

191 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S.20<br />

192 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

193 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 20<br />

45


Benchmarking-Prozesses. 194 Die Vergleichbarkeit ist insbesondere bei Vergleichen<br />

zwischen internationalen Benchmarking-Objekten von großer Bedeutung, da hier<br />

meistens kulturelle Unterschiede bestehen. 195<br />

Es kommt des Weiteren vor, dass viele Unternehmen ihre eigene Leistung höher als<br />

die der anderen einschätzen. Außerdem kommt hinzu, dass viele Mitarbeiter es nicht<br />

korrekt finden Leistungen anderer zu kopieren anstatt ein Problem selbstständig zu<br />

lösen. 196<br />

Generell ist für die erfolgreiche Durchführung des Benchmarking-Konzeptes eine<br />

durchgängige Unterstützung durch das Top-Management notwendig. Dies bedarf<br />

neben der umfassenden Unterstützung des Top-Management auch der Unterstützung<br />

bis hin zu den operativen Ebenen. Dazu ist gegebenenfalls eine entsprechende<br />

Überzeugungsarbeit notwendig. 197 Außerdem führt das Benchmarking nur zur einem<br />

Best-in-Class, jedoch nicht zu einem "Better-in-Class". Dies bedeutetet, dass durch<br />

das Benchmarking lediglich eine Annäherung an den Klassenbesten angestrebt wird,<br />

dagegen wird allerdings nicht versucht den Klassenbesten zu überbieten. 198<br />

Letztendlich werden die möglicherweise auftretenden Nachteile und Probleme jedoch<br />

durch die Vorteile und dem daraus resultierenden Nutzen des Benchmarking wieder<br />

aufgehoben. 199<br />

12. Beurteilung und Ausblick – Daniela Paul<br />

Durch Benchmarking kann nicht schlagartig eine bessere Marktposition erreicht werden,<br />

aber es kann dazu dienen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen dauerhaft<br />

zu sichern. 200 Dabei veranlasst Benchmarking einen ständigen Lernprozess im<br />

Unternehmen. Es sollte keinesfalls nur einmal durchgeführt werden, denn es kann<br />

erst nach mehrmaliger Durchführung erfolgreich werden. 201 So deckt zwar eine einmalige<br />

Durchführung Schwächen im Unternehmen auf, allerdings können Mängel im<br />

194 Vgl. Keller (1996), S. 36<br />

195 Vgl. ebenda<br />

196 Vgl. Karlöf, Östblom (1993), S. 26<br />

197 Vgl. nic media GmbH (2013), URL siehe Literaturverzeichnis<br />

198 Vgl. ebenda<br />

199 Vgl. Siebert, Kempf (2008), S. 22<br />

200 Vgl. Mertins (2009), S. 132<br />

201 Vgl. Vollmuth (2003), S. 257<br />

46


Unternehmen erst nach mehrmaliger Anwendung dauerhaft beseitigt werden. Des<br />

Weiteren darf insbesondere der Kosten- und Ressourcenaufwand für alle Beteiligten<br />

nicht unterschätzt werden. Benchmarking ist keineswegs ein Projekt, dass man in<br />

Auftrag gibt, um dann passiv auf die Ergebnisse zu warten. Nur durch aktive Teilnahme<br />

können aufkommende Zweifel im Unternehmen beseitigt werden. Außerdem<br />

ist es für die erfolgreiche Durchführung notwendig sich auf die wesentlich zu untersuchenden<br />

Kernbereiche zu fokussieren, damit so letztendlich auch die besten Ergebnisse<br />

erzielt werden können. 202 Sobald die Benchmarking-Studie im eigenen Unternehmen<br />

erfolgreich integriert und umgesetzt wurde, ist ein Instrument geschaffen<br />

worden, welches auch in Zukunft erfolgreich angewendet werden kann. 203 Vor allem<br />

der branchenübergreifende Vergleich und der daraus resultierenden Änderungsdruck,<br />

kann helfen, die Lern- und Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens und seiner<br />

Mitarbeiter zu verbessern. Man spricht hier häufig auch vom sogenannten<br />

Benchlearning. 204<br />

202 Vgl. Mertins (2009), S. 132<br />

203 Vgl. Vollmuth (2003), S. 257<br />

204 Vgl. Keller (1996), S. 47<br />

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VIII


Eidesstattliche Erklärung<br />

Wir erklären ehrenwörtlich, dass wir die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe angefertigt<br />

haben. Die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung<br />

der Gedanken anderer Autoren haben wir an den entsprechenden Stellen innerhalb<br />

der Arbeit gekennzeichnet.<br />

Wir sind uns bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.<br />

Würzburg, den 11. Juni 2013<br />

______________________<br />

Jennifer Falk<br />

______________________<br />

Daniela Paul<br />

______________________<br />

Evelyn Schmidt<br />

______________________<br />

Tanja Schoppelrey<br />

IX

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