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killerzins - es geht um einen fehler in unserem wirtschaftssystem ...

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www.<strong>killerz<strong>in</strong>s</strong>.de<br />

Wor<strong>um</strong> <strong>geht</strong> <strong>es</strong> hier?<br />

Es <strong>geht</strong> <strong>um</strong> <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Fehler <strong>in</strong> <strong>unserem</strong> Wirtschaftssystem und d<strong>es</strong>sen Auswirkungen:<br />

Der Z<strong>in</strong>s.<br />

Klimakiller Killerz<strong>in</strong>s<br />

Über die "grüne" Partei anno 2004 Worte zu verlieren ist eigentlich vertane Zeit. Die<br />

ehemaligen Umweltschützer s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em Witz geworden, e<strong>in</strong>em Witz ohne<br />

Rückgrat. Sie gehören <strong>in</strong>zwischen selbst zu den größten Klimakillern di<strong>es</strong>er Welt,<br />

da sie alle Vorgaben der Industrie <strong>in</strong> vorauseilendem Gehorsam abnicken. E<strong>in</strong>e<br />

Schande für alle, denen die Umwelt und damit das eigene Leben wirklich wichtig ist.<br />

Die Schwarzen Löcher<br />

"Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen" sagt der Volksmund und wie so<br />

oft, hat er auch <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Fall Recht. Wer viel hat, bekommt noch mehr. Das ist<br />

nunmal so im Kapitalismus. Wer Geld übrig hat und <strong>es</strong> zur Bank br<strong>in</strong>gt, bekommt<br />

mehr oder weniger automatisch mehr Geld, denn <strong>es</strong> gibt Z<strong>in</strong>sen. Gezahlt werden<br />

di<strong>es</strong>e Z<strong>in</strong>sen von denen, die sich das Geld borgen - aus welchen Gründen auch<br />

immer. Es fließt also Geld von denen, die wenig haben (sonst würden sie sich ke<strong>in</strong><br />

Geld borgen) zu denen, die welch<strong>es</strong> übrig haben (sonst könnten sie <strong>es</strong> nicht<br />

verborgen). Je größer der Geldhaufen ist, den man b<strong>es</strong>itzt, <strong>um</strong>so größer s<strong>in</strong>d die<br />

Geldströme, die di<strong>es</strong>em Haufen zufließen und ihn vergrößern. Man nehme sich mal<br />

e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute Zeit <strong>um</strong> darüber nachzudenken, wie di<strong>es</strong><strong>es</strong> Szenario langfristig<br />

aussieht...<br />

War<strong>um</strong> die Demontage d<strong>es</strong> Sozialstaats nur logisch ist.<br />

Alle regen sich auf: Der böse Schröder, der macht uns mit se<strong>in</strong>er Agenda 2010 den<br />

ganzen schönen Sozialstaat kaputt. Natürlich macht er das. Aber das liegt nicht an<br />

Schröder, der kann nämlich nicht anders. Nur ist <strong>es</strong> für Politiker schwer,<br />

e<strong>in</strong>zusehen, daß ihr Tun gar nicht ihrem eigenen Willen unterliegt. Und noch<br />

schwerer ist <strong>es</strong> zuzugeben, daß sich von denen ka<strong>um</strong> jemand Gedanken dar<strong>um</strong><br />

macht, war<strong>um</strong> der Sozialstaat nicht mehr f<strong>in</strong>anzierbar se<strong>in</strong> soll. Denn das hieße ja<br />

zuzugeben, daß man von Wirtschaft ke<strong>in</strong>e Ahnung hat. Und das zehrt am<br />

Selbstbewußtse<strong>in</strong>. Dabei ist das all<strong>es</strong> nur e<strong>in</strong> bißchen Mathematik ...<br />

Geld: Der System<strong>fehler</strong> d<strong>es</strong> Kapitalismus.<br />

"Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!" - so locken die Banken de<strong>in</strong>e hart<br />

erarbeiteten Moneten <strong>in</strong> ihren Tempel. Wenn du zu denen gehörst, die Geld niemals<br />

arbeiten sahen, könnte di<strong>es</strong>er Text für dich <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant se<strong>in</strong>. Wenn du Geld<br />

schonmal hast arbeiten sehen: Uns würde e<strong>in</strong> Foto davon <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sieren ...<br />

Seite 1 - (P) by HDS


www.<strong>killerz<strong>in</strong>s</strong>.de<br />

Wor<strong>um</strong> <strong>geht</strong> <strong>es</strong> hier?<br />

Es <strong>geht</strong> <strong>um</strong> <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Fehler <strong>in</strong> <strong>unserem</strong> Wirtschaftssystem und d<strong>es</strong>sen Auswirkungen:<br />

Der Z<strong>in</strong>s.<br />

Di<strong>es</strong>e Seite heißt Killerz<strong>in</strong>s.de, weil der Z<strong>in</strong>s wie wir ihn kennen, verschiedene<br />

Auswirkungen hat, die extrem zerstörerisch s<strong>in</strong>d. Z<strong>in</strong>sen zu erhalten wird als etwas<br />

positiv<strong>es</strong> ang<strong>es</strong>ehen. Doch meistens übersieht man: Was der e<strong>in</strong>e an Z<strong>in</strong>sen erhält, muß<br />

der andere an Z<strong>in</strong>sen zahlen.<br />

Wenn die Deutschen also 3,6 Billionen Euro Geldvermögen haben, die sie verz<strong>in</strong>st haben<br />

möchten, so müssen auf der anderen Seite Schulden <strong>in</strong> der gleichen Höhe existieren,<br />

deren Schuldner Z<strong>in</strong>sen zahlen müssen.<br />

Z<strong>in</strong>sen führen über den Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s-Effekt zu exponentiellem Wachst<strong>um</strong> von Vermögen:<br />

Bei 4% Z<strong>in</strong>sen verdoppelt sich jed<strong>es</strong> Vermögen nach 17,5 Jahren. Aus 1000 Euro werden<br />

nach 17,5 Jahren also 2000, nach 35 s<strong>in</strong>d <strong>es</strong> 4000, nach 52,5 s<strong>in</strong>d <strong>es</strong> 8000, nach 70<br />

Jahren s<strong>in</strong>d <strong>es</strong> 16.000. Meistens hört man hier auf zu rechnen, weil: Wer lebt schon so<br />

lange, daß ihn das Problem <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert? Aber: Was ist mit unseren K<strong>in</strong>dern und Enkeln?<br />

S<strong>in</strong>d uns deren Probleme egal? (Ehrlich aufg<strong>es</strong>chlossene Menschen können di<strong>es</strong>e<br />

Berechnung gern weiterverfolgen und sich fragen, wie e<strong>in</strong> Wirtschaftssystem leben soll,<br />

wenn <strong>es</strong> <strong>in</strong> gar nicht so langer Zeit plötzlich bei zig-Trillionen Euro Geldvermögen<br />

angelangt ist und immer schneller weiter wächst). 3,6 Billionen Euro verdoppeln sich also<br />

dank Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitra<strong>um</strong>, den wir erleben werden. Das bedeutet, daß auch die<br />

Schulden sich verdoppeln werden, die unsere Wirtschaft ertragen muß - denn wenn die<br />

Geldvermögen nicht als Schulden <strong>in</strong> die Wirtschaft gedrückt werden, wer zahlt dann die<br />

Z<strong>in</strong>sen für die Vermögen?<br />

Fazit: Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s führt zu immer schnellerer Verschuldung. D<strong>es</strong>halb f<strong>in</strong>den sich auf<br />

Killerz<strong>in</strong>s.de aktuelle L<strong>in</strong>ks zur Verschuldungsproblematik <strong>um</strong> zu zeigen, daß <strong>es</strong> sich<br />

hierbei nicht <strong>um</strong> e<strong>in</strong> theoretisch<strong>es</strong> Problem handelt, sondern daß di<strong>es</strong><strong>es</strong> Problem <strong>in</strong> der<br />

Realität unsere Lebensgrundlage langsam aber sicher zerstört.<br />

Weiter<strong>es</strong> Fazit: Immer größer werdende Vermögen auf der <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Seite machen Reiche<br />

noch reicher. Immer größere Schulden auf der anderen Seite machen Arme noch ärmer.<br />

D<strong>es</strong>halb f<strong>in</strong>den sich auf Killerz<strong>in</strong>s.de L<strong>in</strong>ks <strong>um</strong> zu dok<strong>um</strong>entieren, wie die Schere<br />

zwischen Arm und Reich immer weiter ause<strong>in</strong>ander<strong>geht</strong> - weil die Armen das zahlen, was<br />

die Reichen kriegen.<br />

Die Reichen kriegen immer mehr, die Armen müssen immer mehr zahlen - di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />

Problem läßt sich natürlich auch auf die Unternehmen übertragen. Es kommt d<strong>es</strong>halb zu<br />

e<strong>in</strong>er immer stärkeren Ausl<strong>es</strong>e von Unternehmen, bei denen die Kl<strong>e<strong>in</strong>en</strong> verlieren und die<br />

Großen gew<strong>in</strong>nen. Langfristig bewegen wir uns also auf e<strong>in</strong>e Monopolisierung unserer<br />

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Wirtschaft zu, da die Großen die Kl<strong>e<strong>in</strong>en</strong> schlucken. Wundern wir uns also noch über die<br />

Pleitewelle <strong>in</strong> Deutschland, die ebenfalls auf Killerz<strong>in</strong>s.de dok<strong>um</strong>entiert wird?<br />

Z<strong>in</strong>sen belasten die Volkswirtschaft. E<strong>in</strong> Unternehmen, welch<strong>es</strong> sich Geld leiht, legt die<br />

Kosten für di<strong>es</strong>en Kredit auf die Preise <strong>um</strong>. Das heißt, jeder Käufer zahlt über den Preis<br />

Z<strong>in</strong>sen mit. Der Z<strong>in</strong>santeil <strong>in</strong> den Preisen beträgt <strong>in</strong>zwischen ca. 30%, Tendenz steigend.<br />

In den Steuern beträgt der Z<strong>in</strong>santeil derzeit bereits über 20%, weil der Staat über 20%<br />

se<strong>in</strong>er Steuere<strong>in</strong>nahmen als Z<strong>in</strong>sen wieder ausgibt. DEINE STEUERN! Für die Reichen!<br />

Natürlich wachsen di<strong>es</strong>e Z<strong>in</strong>skosten ebenfalls immer mehr, je mehr Schulden der Staat<br />

macht. Wundert <strong>es</strong> uns also noch, daß der Sozialstaat demontiert wird?<br />

Das, was unsere Volkswirtschaft produziert ist wie e<strong>in</strong> Kuchen zu betrachten, der<br />

aufgeteilt wird. Das e<strong>in</strong>e Stück erhalten die, die ihre Arbeitskraft bereitstellen, das andere<br />

die, die ihr Geld für Inv<strong>es</strong>titionen bereitg<strong>es</strong>tellt haben und darauf Z<strong>in</strong>sen erwarten. So weit<br />

ist di<strong>es</strong>er Vorgang völlig normal und auch <strong>in</strong> Ordnung, Volkswirtschaftler nennen di<strong>es</strong>e<br />

zwei E<strong>in</strong>kommensarten "Arbeitse<strong>in</strong>kommen" und "Kapitale<strong>in</strong>kommen". Menschen sparen<br />

aber ständig Geld, vor allem jene, die so wohlhabend s<strong>in</strong>d, daß sie ihre E<strong>in</strong>kommen gar<br />

nicht verkons<strong>um</strong>ieren können. Wenn immer mehr Geld g<strong>es</strong>part wird, auf das man Z<strong>in</strong>sen<br />

erwartet, so werden die Kapitale<strong>in</strong>kommen immer größer. D<strong>es</strong>halb schreien unsere<br />

Politiker nach mehr Wachst<strong>um</strong>: Denn nur wenn der Kuchen im Ganzen wächst, den man<br />

verteilen kann, so wird niemand schlechter g<strong>es</strong>tellt als zuvor. Nur ist die wirtschaftliche<br />

Situation so, daß der Kuchen nicht mehr wächst. Aber die Kapitale<strong>in</strong>kommen wachsen<br />

weiter. Was passiert, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> immer größer<strong>es</strong> Stück vom Kuchen abhaben will?<br />

Das andere K<strong>in</strong>d bekommt weniger Kuchen. Im Fall der Wirtschaft heißt das: die<br />

Arbeitse<strong>in</strong>kommen müssen zurückgehen, damit die Kapitale<strong>in</strong>kommen steigen können.<br />

Arbeitse<strong>in</strong>kommen s<strong>in</strong>d vor allem Löhne. Fazit: Der Z<strong>in</strong>s erzw<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ken der Löhne<br />

oder er rationalisiert Arbeitsplätze weg. Denn jeder Arbeitnehmer, der nicht mehr bezahlt<br />

werden muß, verkle<strong>in</strong>ert natürlich die Arbeitse<strong>in</strong>kommen und läßt somit mehr Kuchen für<br />

die Kapitale<strong>in</strong>kommen. Killerz<strong>in</strong>s.de dok<strong>um</strong>entiert, wie der Arbeitsplatzverlust immer<br />

weiter voranschreitet - als Ergebnis der Umverteilung durch den Z<strong>in</strong>s.<br />

Und noch e<strong>in</strong> Fazit läßt sich schließen: Es gibt <strong>in</strong> der Natur k<strong>e<strong>in</strong>en</strong> e<strong>in</strong>zigen Prozeß, der<br />

langfristig exponentiell wächst, ohne irgendwann an se<strong>in</strong>em Wachst<strong>um</strong> zugrunde zu<br />

gehen oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gleichgewicht mit se<strong>in</strong>er Umgebung überzugehen. Aber <strong>in</strong> der<br />

Wirtschaft soll <strong>es</strong> möglich se<strong>in</strong>? Ist die Wirtschaft losgelöst von der Natur? Oder ist<br />

Wirtschaft nur e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die Natur und muß sich eigentlich an die Regeln der Natur<br />

halten? Wenn langfristig exponentiell<strong>es</strong> Wachst<strong>um</strong> nicht möglich ist, aber Geldvermögen<br />

durch Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s exponentiell wachsen, so muß <strong>es</strong> irgendwann z<strong>um</strong> Zusammenbruch d<strong>es</strong><br />

Währungssystems und damit der Wirtschaft kommen. Killerz<strong>in</strong>s.de dok<strong>um</strong>entiert, wie die<br />

Währungen der Welt immer <strong>in</strong>stabiler werden, wie Banken den Bach runter gehen und<br />

das bl<strong>in</strong>de Volk nur danebensteht und <strong>es</strong> akzeptiert wie e<strong>in</strong> Naturereignis.<br />

Aber: Wo man Ursachen e<strong>in</strong><strong>es</strong> Problem<strong>es</strong> kennt, kann man die Ursachen bekämpfen.<br />

Während unsere Politik sich also weiter abmüht, die Symptome mit zweifelhaften<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> den Griff zu bekommen, setzen sich schlaue Menschen überall auf der<br />

Welt für die Behebung der Ursachen e<strong>in</strong> - nämlich e<strong>in</strong> Mittel zu entwickeln, den Z<strong>in</strong>s zu<br />

neutralisieren. Verbote nützen nichts, das ist h<strong>in</strong>reichend bekannt. Aber Mechanismen<br />

gibt <strong>es</strong> wohl, den Killerz<strong>in</strong>s abzutöten. Man muß <strong>es</strong> nur wollen und praktizieren.<br />

Killerz<strong>in</strong>s.de dok<strong>um</strong>entiert d<strong>es</strong>halb, wie die Projekte von z<strong>in</strong>slosem Geld vorangehen.<br />

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Denn: Es gibt z<strong>in</strong>slos<strong>es</strong> Geld, nur s<strong>in</strong>d unsere konditionierten Hirne zu skeptisch<br />

gegenüber neuen Ideen - wir halten lieber an Traditionen f<strong>es</strong>t, "weil <strong>es</strong> ja schon immer so<br />

war", auch wenn die Welt <strong>um</strong> uns her<strong>um</strong> zusammenfällt.<br />

Viele Menschen halten Diskussionen über di<strong>es</strong><strong>es</strong> Thema überflüssig. Innerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Sekunde tun sie ab, was ihnen als ungewohnter Gedanke ersche<strong>in</strong>t. Das ist schade, aber<br />

wohl offenbar "typisch Mensch". Sie vertrauen darauf, daß "die da oben schon wissen,<br />

was sie tun" und "wenn <strong>es</strong> so e<strong>in</strong>fach wäre, wäre da wohl schonmal jemand drauf<br />

gekommen". Verantwortung abzugeben und Probleme zu verdrängen ist, was der Mensch<br />

bislang wohl am b<strong>es</strong>ten kann. War<strong>um</strong> haben alle großen Religionen den Z<strong>in</strong>s<br />

jahrhundertelang verboten (im Islam ist di<strong>es</strong> immer noch der Fall!)? War<strong>um</strong> schrieben<br />

Menschen wie der allseits anerkannte Wirtschaftler John Maynard Keyn<strong>es</strong> ganze Bücher<br />

über die Auswirkungen d<strong>es</strong> Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong> auf die Wirtschaft? War<strong>um</strong> wird so viel Wert darauf<br />

gelegt, wenn die Europäische Zentralbank oder die us-amerikanische FED die Leitz<strong>in</strong>sen<br />

mal wieder geändert hat, wenn di<strong>es</strong> all<strong>es</strong> so unwichtig ist?<br />

War<strong>um</strong> fällt den Politikern aller Länder seit Jahrzehnten ke<strong>in</strong> Mittel gegen immer<br />

wiederkehrende Wirtschaftskrisen e<strong>in</strong>? Vielleicht wegen dem, was Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> sagte:<br />

"Es ist schwieriger, e<strong>in</strong>e vorgefaßte Me<strong>in</strong>ung zu zertrümmern als e<strong>in</strong> Atom".<br />

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Klimakiller Killerz<strong>in</strong>s<br />

Über die "grüne" Partei anno 2004 Worte zu verlieren ist eigentlich vertane Zeit. Die<br />

ehemaligen Umweltschützer s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em Witz geworden, e<strong>in</strong>em Witz ohne<br />

Rückgrat. Sie gehören <strong>in</strong>zwischen selbst zu den größten Klimakillern di<strong>es</strong>er Welt,<br />

da sie alle Vorgaben der Industrie <strong>in</strong> vorauseilendem Gehorsam abnicken. E<strong>in</strong>e<br />

Schande für alle, denen die Umwelt und damit das eigene Leben wirklich wichtig ist.<br />

Doch auch Menschen, denen die Umwelt wirklich am Herzen liegt, muß man <strong>e<strong>in</strong>en</strong><br />

Vorwurf machen: Denn sie versuchen nicht, die Logik d<strong>es</strong> Systems zu verstehen, welch<strong>es</strong><br />

unsere Umwelt vernichtet. Di<strong>es</strong>e Logik f<strong>in</strong>det man im Wirtschaftssystem, denn die<br />

Wirtschaft ist <strong>es</strong>, die Wälder rodet, mit Abgasen die Luft verp<strong>es</strong>tet, ri<strong>es</strong>ige Müllhalden<br />

fabriziert und den Planeten <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>en</strong> ri<strong>es</strong>igen, betonierten Parkplatz verwandelt. In der<br />

Wirtschaft wieder<strong>um</strong> ist <strong>es</strong> das Geldsystem, welch<strong>es</strong> <strong>e<strong>in</strong>en</strong> massiven E<strong>in</strong>fluß auf die<br />

zerstörerische Wirkung der Wirtschaft hat. Aus dem Geldsystem entspr<strong>in</strong>gt der Z<strong>in</strong>s.<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> unsche<strong>in</strong>bare Stückchen Z<strong>in</strong>s soll verantwortlich se<strong>in</strong> für die Umweltzerstörung?<br />

Nun, natürlich benötigt di<strong>es</strong>er Z<strong>in</strong>s die Menschen, die das Werk verrichten, aber er ist der<br />

Motor, der sie antreibt:<br />

Jeder Inv<strong>es</strong>tor hat immer 2 Möglichkeiten: Er kann se<strong>in</strong> Geld <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tieren oder <strong>es</strong> zur Bank<br />

br<strong>in</strong>gen. Er <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tiert <strong>es</strong> nur dann, wenn die Inv<strong>es</strong>tition m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens soviel abwirft, wie er<br />

Z<strong>in</strong>sen auf der Bank bekommt. Wirft die Inv<strong>es</strong>tition weniger als den Bankz<strong>in</strong>s ab, so f<strong>in</strong>det<br />

sie nicht statt und die Kohle landet stattd<strong>es</strong>sen für Z<strong>in</strong>sen auf der Bank. Inv<strong>es</strong>titionen <strong>in</strong><br />

die Umwelt, wie Aufforstungen von Wäldern, Installation von Solarenergie, Entwicklung<br />

<strong>um</strong>weltschonender Produktionstechniken usw. müssen sich ebenso an di<strong>es</strong>em Kriteri<strong>um</strong><br />

m<strong>es</strong>sen lassen - so lange sie ke<strong>in</strong>e Rendite, also k<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Z<strong>in</strong>s abwerfen, f<strong>in</strong>den sie schlicht<br />

nicht statt. Erst bei e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>ssatz von 0% würden viele <strong>um</strong>weltschonende Inv<strong>es</strong>titionen<br />

überhaupt erst möglich - so lange plündern wir unseren kl<strong>e<strong>in</strong>en</strong> blauen Planeten, bis er<br />

kahl und öde wie der Mars ist.<br />

Eben di<strong>es</strong>er Z<strong>in</strong>s ist <strong>es</strong>, der dafür sorgt, daß <strong>es</strong> aus f<strong>in</strong>anzieller Sicht s<strong>in</strong>nvoller ist, <strong>e<strong>in</strong>en</strong><br />

Wald sofort und heute abzuholzen. Denn je schneller man das Holz schlägt und verkauft,<br />

<strong>um</strong>so eher kann man die E<strong>in</strong>nahmen gegen Z<strong>in</strong>sen zur Bank br<strong>in</strong>gen, wo sie sich<br />

sche<strong>in</strong>bar von ganz alle<strong>in</strong>e vermehren. Würde man mit dem Abholzen bis morgen warten,<br />

so würde man sich Z<strong>in</strong>sgew<strong>in</strong>ne entgehen lassen - aus wirtschaftlicher Sicht also ziemlich<br />

d<strong>um</strong>m. Je höher der Z<strong>in</strong>s ist, <strong>um</strong>so lohnender ist <strong>es</strong>, Umwelt kaputtz<strong>um</strong>achen und zu<br />

verkaufen <strong>um</strong> Z<strong>in</strong>sen zu erzielen. Erst bei e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>s von 0% würde <strong>es</strong> s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, den<br />

Wald erst dann zu schlagen, wenn er wirklich gebraucht wird.<br />

Unsere Wirtschaft ist längst ke<strong>in</strong>e Wirtschaft mehr, die auf die Bedürfnisse der Menschen<br />

reagiert. Wenn <strong>es</strong> danach g<strong>in</strong>ge, würden wir mehr Lehrer e<strong>in</strong>stellen oder auch mehr<br />

Bä<strong>um</strong>e pflanzen statt zu schlagen. Unsere Wirtschaft ist nur noch auf <strong>e<strong>in</strong>en</strong> e<strong>in</strong>zigen<br />

Parameter optimiert: Rendite! Jed<strong>es</strong> Wirtschaften muß Rendite, also Z<strong>in</strong>sen auf das<br />

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e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzte Kapital abwerfen. Wenn <strong>es</strong> das nicht tut, so wird das G<strong>es</strong>chäft verkauft und<br />

das Geld zur Bank gebracht. So e<strong>in</strong>fach funktioniert der Kapitalismus. All<strong>es</strong>, was<br />

Z<strong>in</strong>sen/Rendite br<strong>in</strong>gt, wird gemacht, egal ob <strong>es</strong> s<strong>in</strong>nvoll ist, oder nicht. Das führt so weit,<br />

daß von der Pharma<strong>in</strong>dustrie Krankheiten erfunden werden, damit man den Leuten mehr<br />

Medikamente verkaufen kann. Je mehr Medikamente man verkauft, <strong>um</strong>so mehr<br />

E<strong>in</strong>nahmen hat man, <strong>um</strong>so b<strong>es</strong>ser also die erzielte Rendite. Man stellt also D<strong>in</strong>ge her, die<br />

niemand braucht, man optimiert das g<strong>es</strong>amte Wirtschaftssystem so, daß <strong>es</strong> möglichst<br />

hohe Kapitalrenditen (Z<strong>in</strong>sen!!) erzielt - und tut di<strong>es</strong> gern auf Kosten der Vernunft und auf<br />

Kosten der G<strong>es</strong>undheit. Doch wenn man di<strong>es</strong><strong>es</strong> Konzept konsequent anwendet - und di<strong>es</strong><br />

wird <strong>in</strong> der Wirtschaft getan, man redet nur nicht gern darüber - so bedeutet di<strong>es</strong>, daß<br />

Produkte so herg<strong>es</strong>tellt werden, daß sie möglichst kurz funktionieren. Denn je kürzer<br />

Produkte funktionstüchtig s<strong>in</strong>d, <strong>um</strong>so schneller kommen die Kunden wieder. Natürlich<br />

muß hier e<strong>in</strong>e Balance gefunden werden: Halten die Produkte zu kurz, kommt der Kunde<br />

gar nicht wieder. Das wär d<strong>um</strong>m. D<strong>es</strong>halb muß die Haltbarkeit genau so lang se<strong>in</strong>, daß<br />

der Kunde k<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Verdacht schöpft, aber genau so kurz, daß er möglichst oft e<strong>in</strong> neu<strong>es</strong><br />

Produkt kaufen kann. Da alle Konzerne so denken und handeln fällt den Kunden gar nicht<br />

auf, daß sie b<strong>es</strong>chissen werden. Obwohl die technische Entwicklung <strong>es</strong> erlauben würde,<br />

daß unsere Produkte viel länger halten, als di<strong>es</strong> im letzten Jahrhundert der Fall war,<br />

passiert genau das Gegenteil. Die Werbung redet den Kunden zudem e<strong>in</strong>, sie mögen<br />

immer wieder das Neu<strong>es</strong>te, das Modernste haben. Dabei wird verg<strong>es</strong>sen, daß jed<strong>es</strong><br />

Produkt R<strong>es</strong>sourcen verbraucht. Metall, Plaste, Energie, Holz usw. - all das wird unnötig<br />

verbraucht, wenn Produkte immer schneller auf dem Markt landen. Und all di<strong>es</strong>e<br />

Rohstoffe müssen aus der Erde gegraben oder abgebaut oder herg<strong>es</strong>tellt werden und<br />

schädigen d<strong>es</strong>halb die Umwelt - und zwar massiv! Und war<strong>um</strong> ist unsere Wirtschaft so auf<br />

Rendite erpicht? Weil jede Inv<strong>es</strong>tition sich mit dem Bankz<strong>in</strong>s m<strong>es</strong>sen lassen muß. Wirft<br />

sie weniger ab als der Bankz<strong>in</strong>s, so gefährden die Ang<strong>es</strong>tellten ihren eigenen Arbeitsplatz.<br />

Sie s<strong>in</strong>d d<strong>es</strong>halb durch die Systemlogik d<strong>es</strong> Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong> gezwungen, ihren Mitmenschen<br />

Drecksprodukte zu verkaufen - und die Spirale dreht sich immer schneller!<br />

Wie jeder, der sich e<strong>in</strong> bißchen mit natürlichen Vorgängen befaßt hat weiß, muß all<strong>es</strong>,<br />

was <strong>in</strong> der Natur existieren will, e<strong>in</strong> Gleichgewicht mit se<strong>in</strong>er Umwelt herstellen. Di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />

Gleichgewicht br<strong>in</strong>gt das menschliche Wirtschaftssystem durche<strong>in</strong>ander, da <strong>es</strong> auf immer<br />

während<strong>es</strong> Wachst<strong>um</strong> fixiert ist. Der Wachst<strong>um</strong>szwang kommt aus dem Z<strong>in</strong>ssystem, denn<br />

Geld, welch<strong>es</strong> gegen Z<strong>in</strong>s/Rendite angelegt bzw. <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tiert ist, wird immer mehr. Wenn<br />

aber immer mehr Geld vorhanden ist, müssen auch immer mehr Waren erstellt werden,<br />

die di<strong>es</strong>em Geld gegenüberstehen. Würden die Waren nicht da se<strong>in</strong>, so hätte das Geld ja<br />

k<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Wert - denn Geld an sich ist nur Papier. Z<strong>in</strong>sen, welche Geld also immer weiter<br />

"wachsen" lassen zw<strong>in</strong>gen auf di<strong>es</strong>em Wege die ganze Wirtschaft, immer weiter zu<br />

wachsen. Hört das Wachst<strong>um</strong> auf, kommt <strong>es</strong> zur Wirtschaftskrise - und das will niemand.<br />

Aber wie lange kann e<strong>in</strong>e Wirtschaft wachsen? Spät<strong>es</strong>tens, wenn der Planet mit e<strong>in</strong>er<br />

Betonschicht überzogen ist, werden wir alle <strong>e<strong>in</strong>en</strong> qualvollen Tod sterben. Viel früher,<br />

wenn der Klimawandel für steigende Meere und e<strong>in</strong> versunkend<strong>es</strong> Hamburg, für extreme<br />

W<strong>in</strong>de und h<strong>in</strong>weggefegte Hochhäuser, für Rekordtemperaturen und an Kreislaufkollaps<br />

sterbende Menschen und Tiere, für Sommer-Temperaturen im W<strong>in</strong>ter und Wüsten-<br />

Temperaturen im Sommer, für ausgetrocknete Felder und sterbende Fischb<strong>es</strong>tände und<br />

d<strong>es</strong>halb hungernde Menschen g<strong>es</strong>orgt hat, werden die Menschen erwachen. Aber auch<br />

dann kann <strong>es</strong> bereits zu spät se<strong>in</strong>.<br />

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Menschen, die die Natur lieben, sollten d<strong>es</strong>halb langsam aufwachen und sich mit den<br />

wirtschaftlichen H<strong>in</strong>tergründen d<strong>es</strong> Irrs<strong>in</strong>ns befassen! Menschen, die nur an sich denken,<br />

sollten di<strong>es</strong> ebenso tun: Denn wenn die Natur stirbt, werden sie mitsterben - denn sie s<strong>in</strong>d<br />

auch nur Natur und hemmungslos abhängig von di<strong>es</strong>er. E<strong>in</strong> Mittel gegen di<strong>es</strong>e<br />

Wachst<strong>um</strong>sp<strong>es</strong>t ist längst gefunden, e<strong>in</strong> Geld, welch<strong>es</strong> frei von Z<strong>in</strong>sen funktioniert. Di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />

"Freigeld" wird nicht nur der Umwelt helfen, <strong>es</strong> wird auch weitere Fehler <strong>in</strong> <strong>unserem</strong><br />

Wirtschaftssystem lösen. Oder hälst du <strong>es</strong>, lieber L<strong>es</strong>er, etwa für "natürlich", daß Millionen<br />

Menschen arbeitslos zuhause sitzen, während doch offenbar so viel zu tun ist...!?<br />

Wenn da nicht e<strong>in</strong> Fehler im System steckt.....<br />

22.02.2004 - ylt<br />

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Die Schwarzen Löcher<br />

"Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen" sagt der Volksmund und wie so<br />

oft, hat er auch <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Fall Recht. Wer viel hat, bekommt noch mehr. Das ist<br />

nunmal so im Kapitalismus. Wer Geld übrig hat und <strong>es</strong> zur Bank br<strong>in</strong>gt, bekommt<br />

mehr oder weniger automatisch mehr Geld, denn <strong>es</strong> gibt Z<strong>in</strong>sen. Gezahlt werden<br />

di<strong>es</strong>e Z<strong>in</strong>sen von denen, die sich das Geld borgen - aus welchen Gründen auch<br />

immer. Es fließt also Geld von denen, die wenig haben (sonst würden sie sich ke<strong>in</strong><br />

Geld borgen) zu denen, die welch<strong>es</strong> übrig haben (sonst könnten sie <strong>es</strong> nicht<br />

verborgen). Je größer der Geldhaufen ist, den man b<strong>es</strong>itzt, <strong>um</strong>so größer s<strong>in</strong>d die<br />

Geldströme, die di<strong>es</strong>em Haufen zufließen und ihn vergrößern. Man nehme sich mal<br />

e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute Zeit <strong>um</strong> darüber nachzudenken, wie di<strong>es</strong><strong>es</strong> Szenario langfristig aussieht<br />

...<br />

"Die erste Million ist die schwerste" ist e<strong>in</strong> Spruch der erst klar wird, wenn man weiß, daß<br />

sich Geldvermögen dank Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen verdoppeln. Wer se<strong>in</strong><br />

Geld zu 7% anlegt darf alle 10 Jahre e<strong>in</strong>e Verdopplung erleben. Bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren<br />

Z<strong>in</strong>ssatz dauert <strong>es</strong> länger, aber trotzdem ergibt sich e<strong>in</strong>e Verdopplung. Die erste Million<br />

heranzuschaffen ist also entweder mit viel Wartezeit verbunden, wenn man will daß sich<br />

z.B. hart erarbeitete 10.000 Euro so oft verdoppeln, daß e<strong>in</strong>e Million herauskommt oder <strong>es</strong><br />

ist eben mit harter Arbeit und Sparen verbunden. Doch wenn die erste Million erstmal da<br />

ist, vermehrt sie sich ja quasi von selbst und - schwups - die zweite ist viel leichter.<br />

Es ist für viele Menschen überhaupt nicht seltsam, sondern völlig normal, daß e<strong>in</strong> Haufen<br />

von Geld noch mehr Geld anzieht. Und <strong>es</strong> ersche<strong>in</strong>t vielen Menschen immer noch <strong>in</strong><br />

Ordnung, daß große Geldhaufen viel mehr frisch<strong>es</strong> Geld anziehen als kle<strong>in</strong>e Geldhaufen<br />

und sich so eben <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen verdoppeln. Doch wer zahlt di<strong>es</strong>e<br />

Verdopplung? Denn Geld kommt ja nicht aus dem Nichts. Wir alle zahlen di<strong>es</strong>e Zuwächse<br />

großer Geldvermögen, denn die Z<strong>in</strong>sen, die sie vergrößern, zahlen wir über die Preise der<br />

Güter, die wir kaufen.<br />

E<strong>in</strong> Haufen Geld ist also wie e<strong>in</strong> Staubsauger, wie e<strong>in</strong> Schwarz<strong>es</strong> Loch: Es saugt all<strong>es</strong>,<br />

was sich ansaugen läßt an und vergrößert so se<strong>in</strong>e Saug-Kraft <strong>um</strong> noch mehr<br />

anzusaugen. Es wundert leider viel zu wenige Leute, daß Deutschland genausoviel<br />

produziert wie <strong>in</strong> den letzten Jahren aber trotzdem sparen muß. Ja aber wenn die<br />

Menschen genausoviel produzieren, war<strong>um</strong> müssen sie denn dann den Gürtel enger<br />

schnallen? Weil die Schwarzen Löcher der B<strong>es</strong>itzenden <strong>in</strong>zwischen so groß s<strong>in</strong>d, daß sie<br />

bereits Auswirkungen auf alle Bürger haben. Und je mehr di<strong>es</strong>en Geldhaufen <strong>in</strong> die<br />

Hände fällt, <strong>um</strong>so mehr werden sie sich den Rück-Verleih und die Rück-Vermietung<br />

di<strong>es</strong>er D<strong>in</strong>ge an die bedürftigen Menschen bezahlen lassen - also ihre Macht durch<br />

weiter<strong>es</strong> Ansaugen vergrößern.<br />

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Langfristig bedeutet das, daß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er "leerg<strong>es</strong>augten Wüste" e<strong>in</strong>ige ri<strong>es</strong>ige, aber gut<br />

b<strong>es</strong>chützte "Kapitalhaufen" existieren, im B<strong>es</strong>itz e<strong>in</strong>iger weniger. Und noch langfristiger<br />

bedeutet <strong>es</strong>, daß di<strong>es</strong>e wenigen Kapitalb<strong>es</strong>itzer anfangen werden, Krieg gegene<strong>in</strong>ander<br />

zu führen, <strong>um</strong> ihre eigenen Kapitalhaufen durch die der anderen zu vergrößern. Da aber<br />

Kapitalb<strong>es</strong>itzer selten selbst an der Front sterben wollen, werden sie <strong>in</strong> der <strong>in</strong>zwischen<br />

hungernden Bevölkerung dankbare Rekruten f<strong>in</strong>den. Weltkrieg, wir kommen!<br />

Und wenn die Erde dann noch existiert, so gehört e<strong>in</strong>em all<strong>es</strong>. Die ersten Anzeichen s<strong>in</strong>d<br />

doch schon da, denn <strong>es</strong> ist zur Zeit - bei aller Objektivität! - abzusehen, wo auf di<strong>es</strong>er Welt<br />

die größten Geldhaufen liegen: In den USA. Und dort fließen demzufolge die großen<br />

Geldströme h<strong>in</strong>. Und siehe da, <strong>es</strong> ist auch so: "Cross Border Leas<strong>in</strong>g" nennt man den<br />

Ausverkauf öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen an US-Inv<strong>es</strong>toren. Unsere Städte verkaufen<br />

Wasserwerke, U-Bahnen, Brücken und viel<strong>es</strong> mehr an Inv<strong>es</strong>toren. Hier soll ke<strong>in</strong> Fe<strong>in</strong>dbild<br />

aufgebaut werden, denn Fe<strong>in</strong>dbilder blenden den Verstand, aber wenn man von solchen<br />

Cross Border Leas<strong>in</strong>g-G<strong>es</strong>chäften hört, ist immer e<strong>in</strong> US-Inv<strong>es</strong>tor beteiligt. Die ganze Welt<br />

schaut <strong>in</strong> die USA. E<strong>in</strong> Stromausfall <strong>in</strong> den USA? Ohje! Daß nahezu zeitgleich <strong>in</strong><br />

Osteuropa ebenfalls Stromausfälle passierten, wissen die Menschen nichtmal. Und daß<br />

weltweit viele hundert Millionen Menschen nichtmal wissen, was Strom überhaupt ist,<br />

g<strong>es</strong>chweige denn ihren nicht vorhandenen Rasierapparat damit betreiben ist den<br />

wohlgenährten Menschen vollkommen egal.<br />

Und auch sonst ist e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong> Konzentrations-Prozeß zu beobachten: Immer weniger<br />

Reichen gehört immer mehr. Das beg<strong>in</strong>nt bei den Medien-Konzernen, die <strong>in</strong>zwischen der<br />

Manipulation der Bevölkerung überführt s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> den USA b<strong>es</strong>itzt Rupert Murdoch e<strong>in</strong>e<br />

erdrückende Medienmehrheit, <strong>in</strong> Italien Silvio Berlusconi und auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

gehören viele e<strong>in</strong>zelne Zeitungen z<strong>um</strong> gleichen Verlag!) aber trotzdem weitermanipulieren<br />

und <strong>es</strong> endet bei ri<strong>es</strong>igen und mächtigen Pharmakonzernen, die unsere "gewählten<br />

Volksvertreter" so mit Lobbyarbeit bedrängen, daß wir vermuten müssen, nicht mehr <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Demokratie zu leben. Microsoft kauft, was <strong>es</strong> kriegen kann, die Rüstungskonzerne<br />

s<strong>in</strong>d auch nur noch e<strong>in</strong>e Handvoll - dafür aber ri<strong>es</strong>engroß, mit entsprechender Macht <strong>in</strong><br />

Politik und G<strong>es</strong>ellschaft.<br />

Doch das geme<strong>in</strong>e Volk bleibt weiter auf se<strong>in</strong>em Kurs, weil <strong>es</strong> me<strong>in</strong>t, "die Experten wissen<br />

schon, was sie tun" und "<strong>es</strong> steht doch <strong>in</strong> der Zeitung, daß <strong>es</strong> der Wirtschaft schlecht<br />

<strong>geht</strong>". Man könnte zu dem Schluß kommen, die Schwarzen Löcher saugen nicht nur Geld<br />

aus jeder Ritze d<strong>es</strong> Wirtschaftslebens, sondern auch das Hirn aus unseren Mitmenschen.<br />

Wo bleibt z<strong>um</strong> Beispiel der Aufschrei wegen d<strong>es</strong> offensichtlichen Klimawandels? Die US-<br />

Repräsentanten reden von "Umwelt-Extremisten" (!!!), wenn sie warnende Stimmen <strong>in</strong> die<br />

Ecke von Terroristen stellen wollen und sie verleugnen völlig, daß der Mensch sich s<strong>e<strong>in</strong>en</strong><br />

eigenen Lebensra<strong>um</strong> zerstört. Doch auch <strong>in</strong> Europa passiert NICHTS, die Politiker spielen<br />

bl<strong>in</strong>de Kuh! Letzt<strong>es</strong> Jahr g<strong>in</strong>g Europa im Wasser unter, di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr trocknet <strong>es</strong> erst aus,<br />

so daß man befürchten muß, die Wüstenbildung setzt e<strong>in</strong> und <strong>es</strong> folgen Stürme und<br />

Hagelkörner, wie man sie selten g<strong>es</strong>ehen hat. Wen <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert, daß man früher mit e<strong>in</strong>em<br />

Lichtschutzfaktor von 2 mehrere Stunden (!) <strong>in</strong> der Sonne se<strong>in</strong> konnte, während man sich<br />

heute mit e<strong>in</strong>em zehnfach höheren Schutz <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Sonnenbrand e<strong>in</strong>fängt!? Wen<br />

<strong>in</strong>ter<strong>es</strong>siert, daß Europas Landwirte durch die Dürre Ernteausfälle haben? "Ernten" heißt<br />

"Essen". Noch ist Europa reich genug, <strong>um</strong> Essen <strong>in</strong> der ganzen Welt e<strong>in</strong>zukaufen. Aber<br />

ob den Europäern jemand Weizen verkaufen wird, wenn Ernteausfälle die ganze Welt<br />

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erschüttern? Hunger <strong>in</strong> Europa? Für die meisten völlig unvorstellbar. Ke<strong>in</strong> Wunder, bei<br />

e<strong>in</strong>em b<strong>es</strong>chränkten Planungs-Horizont von 2 Jahren <strong>in</strong> die Zukunft. An die Zukunft ihrer<br />

K<strong>in</strong>der, Enkel und etwa der ganzen Spezi<strong>es</strong> Mensch denkt heute ka<strong>um</strong> jemand. Und wozu<br />

führt das? Direkt dorth<strong>in</strong>, was die Christen Hölle nennen. Der Tag d<strong>es</strong> Jüngsten Gerichts<br />

sieht <strong>in</strong> der modernen Fassung so aus, daß Umweltkatastrophen ganze Landstriche<br />

<strong>um</strong>g<strong>es</strong>talten, Waldbrände wie die <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Jahr s<strong>in</strong>d doch nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Vorg<strong>es</strong>chmack.<br />

Stürme nehmen zu, Sturzfluten (irgendwo muß das Wasser ja runterkommen, was sich<br />

früher auf ganz Europa verteilte - alle Vorgänge auf der Erde s<strong>in</strong>d Kreisläufe, Wasser ist<br />

nie weg, <strong>es</strong> ist nur woanders!), die Gletscher schmelzen, die Meere steigen an, so daß wir<br />

uns von b<strong>es</strong>timmten Stränden bereits jetzt verabschieden sollten.<br />

Die Geldb<strong>es</strong>itzer, die <strong>in</strong> der Lage wären, di<strong>es</strong>e Entwicklung aufzuhalten, s<strong>in</strong>d aber nur<br />

damit b<strong>es</strong>chäftigt, ihre Geldhaufen zu vergrößern.<br />

Dabei ist auch das, was sich die meisten Menschen unter dem Paradi<strong>es</strong> vorstellen<br />

eigentlich nicht weit weg: Millionen Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den hoch<strong>in</strong>dustrialisierten Ländern<br />

arbeitslos! Sie könnten nicht nur ihren eigenen Reicht<strong>um</strong> vergrößern, sondern auch den<br />

Reicht<strong>um</strong> der armen Länder. Aber die re<strong>in</strong>e Fixierung der Herrschenden auf<br />

Kapitalzuwächse hält sie davon ab, ihre Arbeitskraft zu nutzen. Das auch das völlig<br />

irrational und ka<strong>um</strong> nachvollziehbar ist, br<strong>in</strong>gt leider trotzdem die Menschen ka<strong>um</strong> dazu,<br />

über Alternativen nachzudenken. Ja, l<strong>es</strong>t ihr nur eure Bild-Zeitung, <strong>geht</strong> ihr nur weiter<br />

arbeiten - ihr schaufelt euer eigen<strong>es</strong> Grab. Leid tut <strong>es</strong> mir nur <strong>um</strong> die Generationen, die<br />

nach uns kommen, die anstatt im Paradi<strong>es</strong> <strong>in</strong> der Hölle leben werden. Schwarze Löcher <strong>in</strong><br />

der Wirtschaft und Schwarze Löcher im Kopf sei Dank.<br />

22.08.2003 - ylt<br />

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War<strong>um</strong> die Demontage d<strong>es</strong> Sozialstaats nur logisch ist.<br />

Alle regen sich auf: Der böse Schröder, der macht uns mit se<strong>in</strong>er Agenda 2010 den<br />

ganzen schönen Sozialstaat kaputt. Natürlich macht er das. Aber das liegt nicht an<br />

Schröder, der kann nämlich nicht anders. Nur ist <strong>es</strong> für Politiker schwer,<br />

e<strong>in</strong>zusehen, daß ihr Tun gar nicht ihrem eigenen Willen unterliegt. Und noch<br />

schwerer ist <strong>es</strong> zuzugeben, daß sich von denen ka<strong>um</strong> jemand Gedanken dar<strong>um</strong><br />

macht, war<strong>um</strong> der Sozialstaat nicht mehr f<strong>in</strong>anzierbar se<strong>in</strong> soll. Denn das hieße ja<br />

zuzugeben, daß man von Wirtschaft ke<strong>in</strong>e Ahnung hat. Und das zehrt am<br />

Selbstbewußtse<strong>in</strong>. Dabei ist das all<strong>es</strong> nur e<strong>in</strong> bißchen Mathematik ...<br />

Am Anfang war das Wirtschafswunder. Die deutsche Wirtschaft wuchs und wuchs und<br />

zwar so schnell, daß jedermann auf den Gedanken kam, di<strong>es</strong><strong>es</strong> Wachst<strong>um</strong> wird nie<br />

enden. Falsch gedacht. Denn schaut man sich die Wachst<strong>um</strong>sraten an, die die deutsche<br />

Wirtschaft fabriziert, so werden die immer kle<strong>in</strong>er. Das heißt nicht, daß die Deutschen<br />

weniger produzieren. Ne<strong>in</strong>! Sie produzieren nur nicht mehr soviel mehr. Kl<strong>in</strong>gt<br />

verwirrend? D<strong>es</strong>halb haben sich die deutschen Politiker ja auch darauf gee<strong>in</strong>igt, all<strong>es</strong> für<br />

neu<strong>es</strong> Wachst<strong>um</strong> zu machen - denn sie verstehen die Welt ja selbst nicht mehr.<br />

Früher wuchs die Wirtschaft schonmal mit 10% oder so, das heißt die Leute produzierten<br />

nicht mehr das gleiche wie im Vorjahr, sondern eben 10% mehr. Nett. E<strong>in</strong>en Luftballon mit<br />

e<strong>in</strong>em Liter Luft zu füllen ist nicht schwer. Da 10% draufzulegen s<strong>in</strong>d grade mal 0,1 Liter<br />

mehr. Das ist ke<strong>in</strong> Problem. Bläst man aber e<strong>in</strong> Weilchen und kommt irgendwann bei 10<br />

Litern an, so muß man plötzlich schon <strong>e<strong>in</strong>en</strong> ganzen Liter zusätzlich re<strong>in</strong>pusten, <strong>um</strong><br />

wieder 10% Wachst<strong>um</strong> zu erzielen. Bei 100 Litern Luftballonfüllung s<strong>in</strong>d 10% plötzlich 10<br />

Liter. Ke<strong>in</strong> Wunder, daß e<strong>in</strong>em da langsam die Puste aus<strong>geht</strong>.<br />

Genaus ist das mit der Wirtschaft. So lange e<strong>in</strong>e Wirtschaft am Boden ist, kann sie<br />

vergleichsweise große Sprünge machen. Aber irgendwann <strong>geht</strong> ihr die Luft aus. Die<br />

Leuten wollen nicht mehr soviel kaufen, denn sie haben schon all<strong>es</strong>; die Produktion wird<br />

immer effizienter, weil man so fleißig ist, also werden Leute arbeitslos und die können -<br />

logischerweise - nicht mehr soviel e<strong>in</strong>kaufen. Da stellt sich die Wirtschaft ihr eigen<strong>es</strong> Be<strong>in</strong><br />

und was rauskommt ist: Weniger Wachst<strong>um</strong> als früher.<br />

Das all<strong>es</strong> wär ja grundsätzlich ke<strong>in</strong> Problem, denn: Ke<strong>in</strong> Wachst<strong>um</strong> heißt, immer "nur" das<br />

gleiche zu produzieren wir im Jahr zuvor. Und wenn ich letzt<strong>es</strong> Jahr satt geworden b<strong>in</strong>,<br />

werde ich <strong>es</strong> auch di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr, wenn ich das gleiche zur Verfügung habe - das trifft auf<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen genauso zu wie auf Gruppen von Personen, also die Wirtschaft. Es sei<br />

denn, irgendwer <strong>in</strong> der Gruppe zweigt immer mehr ab, als im Vorjahr. Dann muß für die<br />

anderen natürlich weniger bleiben. Aber <strong>in</strong> unser "Sozialen Marktwirtschaft" passiert doch<br />

sowas nicht, weil wir doch alle so furchtbar sozial s<strong>in</strong>d... Denken wir lieber nochmal drüber<br />

nach...<br />

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Helmut Creutz hat im Deutschlandfunk folgenden Vergleich gezogen: Man stelle sich vor,<br />

e<strong>in</strong> Mensch wächst, bis er ausgewachsen ist. Aber irgendwas <strong>in</strong> ihm, z<strong>um</strong> Beispiel die<br />

Lunge, hört nicht auf zu wachsen, sondern wächst immer weiter, immer weiter. Was<br />

passiert? Er wird nicht lange leben. Genau di<strong>es</strong><strong>es</strong> Problem hat unsere Wirtschaft auch,<br />

nur ist das bis zu Onkel Schröder noch nicht durchgedrungen. Das kann man ihm aber<br />

ka<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Vorwurf machen, denn den wenigsten Leuten ist di<strong>es</strong><strong>es</strong> Problem bislang<br />

bewußt geworden. Aber wozu gibts eMail, da kann man dem Herrn Schröder ja mal e<strong>in</strong>e<br />

e-mail schicken.<br />

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 3 nach der vielgefeierten Jahrtausendwende nicht<br />

mehr wachst<strong>um</strong>sfähig. Aus, vorbei, wenn wir Glück haben, wächst das Häufle<strong>in</strong> Elend<br />

nicht mehr, wenn wir Pech haben, schr<strong>um</strong>pft sie sogar. Bei mehreren Millionen<br />

Arbeitslosen eigentlich ke<strong>in</strong> Wunder, aber anstatt die Gründe für di<strong>es</strong>e Pleite zu suchen,<br />

machen wir den Faulenzern lieber Feuer unterm H<strong>in</strong>tern. Hocken sie doch schließlich nur<br />

den ganzen Tag r<strong>um</strong>, anstatt die vielen, vielen, vielen Arbeitsplätze zu b<strong>es</strong>etzen, die<br />

überall auf der Straße r<strong>um</strong>lungern. Und so lange unser Arsch im eigenen Arbeitsplatz<br />

noch halbwegs f<strong>es</strong>t hängt, brauchen wir uns <strong>um</strong> die armen Schwe<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e Gedanken zu<br />

machen. Die Politiker und die Experten, die werden mit Hilfe der Lobbyisten das<br />

Schiffchen schon wieder auf Kurs br<strong>in</strong>gen.<br />

Werden sie nicht! Die Mathematik hat was dagegen! Die Mathematik sorgt dafür, daß die<br />

Lunge d<strong>es</strong> Patienten Wirtschaft immer weiter wächst, obwohl der Patient schon nah am<br />

Koma das mit dem Wachsen e<strong>in</strong>fach nicht mehr h<strong>in</strong>kriegt. Also: Lungen-Operation. Doch<br />

halt! Bevor wir wie die Lobbyisten nach dem Motto "all<strong>es</strong> was stört fliegt raus" e<strong>in</strong>e Total-<br />

Narkose machen, sollten wir uns vielleicht erstmal anschauen, woher Patient Wirtschaft<br />

se<strong>in</strong> Krebsg<strong>es</strong>chwür hat und was da so immer weiter wächst. Es ist: Geld! Ja! Geld<br />

wächst! Noch nie g<strong>es</strong>ehen? Jede Bank wirbt doch mit "Lassen Sie Ihr Geld für sich<br />

arbeiten, <strong>es</strong> wächst von ganz alle<strong>in</strong>e". Jawohl! Geld wächst. Die Bankexperten müssen <strong>es</strong><br />

doch wissen. Wer, wenn nicht die?<br />

Wie wächst eigentlich Geld? Durch Z<strong>in</strong>s. Jed<strong>es</strong> K<strong>in</strong>d weiß das. Wird <strong>es</strong> von der Schule bis<br />

<strong>in</strong> die feuchten "Ich wär so gerne Millionär"-Trä<strong>um</strong>e durchexerziert bis z<strong>um</strong> <strong>geht</strong>-nichtmehr.<br />

Der Z<strong>in</strong>s sorgt dafür, daß Geld immer mehr wird. Und hey, Geld wächst genauso,<br />

wie unsere Wirtschaft! 100 Euro zu 10% angelegt br<strong>in</strong>gen 10 Euro Z<strong>in</strong>sen. 110 Euro für<br />

10% angelegt br<strong>in</strong>gen 11 Euro Z<strong>in</strong>sen. 121 Euro für 10% angelegt br<strong>in</strong>gen 12,10 Euro<br />

Z<strong>in</strong>sen. Und so weiter und so fort. Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>seffekt nennt man, was dazu führt, daß wenn<br />

man heute <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Cent zu 5% angelegt, <strong>in</strong> 2000 Jahren mehrere Milliarden Goldkugeln<br />

vom Gewicht der Erde abholen kann. Ja!! Mehrere Milliarden Erdkugeln aus Gold warten<br />

auf jeden, der heute <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Cent zu 5% anlegt und ihn von s<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Nachfahren <strong>in</strong> 2000<br />

Jahren wieder abholen läßt. Das kl<strong>in</strong>gt unglaublich, ist aber mathematisch korrekt. Und<br />

grafisch anschauen kann man sich das nochmal hier.<br />

Na hoppala, da haben wir ja nicht nur das Krebsg<strong>es</strong>chwür im Körper unser<strong>es</strong><br />

Wirtschaftspatienten ausgemacht, sondern auch noch das, was das Krebsg<strong>es</strong>chwür<br />

immer weiter wuchern läßt. Nun, gegen Z<strong>in</strong>s ist ke<strong>in</strong> Kraut gewachsen. Den gabs schon<br />

immer, den wirds auch immer geben - so könnte der Kommentar e<strong>in</strong><strong>es</strong> Fantasielosen, der<br />

sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Schicksal ergibt, aussehen. Se<strong>in</strong> Schicksal ist, irgendwoher mehrere<br />

Milliarden Goldkugeln <strong>in</strong> Erdgröße herzukriegen, denn irgendjemand wird sich f<strong>in</strong>den, der<br />

<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Cent zu 5% anlegt. Oder se<strong>in</strong> Schicksal (und das se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der und K<strong>in</strong>d<strong>es</strong>k<strong>in</strong>der)<br />

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ist, immer mal wieder Wirtschaftszusammenbrüche mitz<strong>um</strong>achen, denn ganz<br />

offensichtlich <strong>geht</strong> das mit dem Milliarden Goldkugeln nicht.<br />

Wirtschaftszusammenbrüche? Kl<strong>in</strong>gelt da irgendwas? Hey, ist <strong>es</strong> nicht genau das<br />

Problem, was wir grade haben? Aber was haben Goldkugeln mit<br />

Wirtschaftszusammenbrüchen zu tun? Das ist eigentlich ganz e<strong>in</strong>fach: Geld vermehrt sich<br />

nämlich gar nicht von alle<strong>in</strong>e. Das, was die Banken da erzählen ist Blöds<strong>in</strong>n. Geld<br />

vermehrt sich nur, wenn jemand anders di<strong>es</strong><strong>es</strong> Geld als Schulden aufnimmt und dafür<br />

Z<strong>in</strong>sen zahlt. Wenn e<strong>in</strong>er also 1000 Euro übrig hat und dafür Z<strong>in</strong>sen will, muß e<strong>in</strong> anderer<br />

die 1000 Euro aufnehmen und dafür Z<strong>in</strong>sen zahlen (ist Ihnen eigentlich schonmal die viele<br />

F<strong>in</strong>anz-Anlagen-Werbung <strong>in</strong> letzter Zeit aufgefallen?). Und wenn man auf der Bank 5%<br />

Z<strong>in</strong>sen kriegt, so will man auch für alle anderen Inv<strong>es</strong>titionen m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 5% Z<strong>in</strong>sen<br />

haben. Jeder wäre doof, wenn er se<strong>in</strong> Geld <strong>in</strong> Haribo-Aktien stecken würde, wenn er dort<br />

nur 4% bekommt! Denn dann wäre er b<strong>es</strong>ser dran, er würde <strong>es</strong> zur Bank br<strong>in</strong>gen und dort<br />

5% kassieren. Der Z<strong>in</strong>ssatz gibt also vor, mit wieviel Rendite alle Inv<strong>es</strong>titionen sich<br />

verz<strong>in</strong>sen müssen.<br />

Jetzt haben wir also 2 Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Möglichkeit N<strong>um</strong>mer 1: Arbeit.<br />

Ihhgitt. Möglichkeit N<strong>um</strong>mer 2: Se<strong>in</strong> Geld arbeiten lassen (wobei wir ja <strong>in</strong>zwischen wissen,<br />

daß nicht das Geld selbst arbeitet, sondern e<strong>in</strong> anderer, der von se<strong>in</strong>em erarbeiteten Geld<br />

unsere Z<strong>in</strong>sen bezahlt). Also teilt sich all<strong>es</strong>, was man so produziert und verkauft auf: In die<br />

E<strong>in</strong>kommen für Arbeit und die E<strong>in</strong>kommen für Kapital, also Arbeitse<strong>in</strong>kommen und<br />

Kapitale<strong>in</strong>kommen. Logisch dürfte se<strong>in</strong>, daß Arbeitse<strong>in</strong>kommen und Kapitale<strong>in</strong>kommen<br />

zusammen das ergeben müssen, was die Wirtschaft produziert. Oder andersr<strong>um</strong>: Das,<br />

was die Wirtschaft produziert wird aufgeteilt auf die, die arbeiten und die, die das Kapital<br />

für di<strong>es</strong>e Arbeit zur Verfügung g<strong>es</strong>tellt haben. Und jetzt kommt das, wo Schröder leider<br />

noch ke<strong>in</strong>e Ahnung von zu haben sche<strong>in</strong>t.<br />

Denn: Die Kapitale<strong>in</strong>kommen wachsen immer weiter. Geld fließt dank Z<strong>in</strong>s immer dorth<strong>in</strong>,<br />

wo schon Geld ist. Kapital fließt zu Kapital. Also werden auch die Kapitale<strong>in</strong>kommen<br />

immer größer. Aber unsere Wirtschaft wächst nicht mehr und wir haben somit immer nur<br />

das gleiche zu verteilen. Wenn aber von e<strong>in</strong>em gleich großen Kuchen die <strong>e<strong>in</strong>en</strong> immer<br />

mehr kriegen (nämlich durch die immer weiter wachsenden Kapitale<strong>in</strong>kommen), so<br />

müssen - logischerweise - die anderen, also die Arbeitse<strong>in</strong>kommen immer weniger<br />

kriegen.<br />

Nun sitzt da nirgendwo jemand r<strong>um</strong>, der die Wirtschaftsleistung verteilt. Sondern <strong>es</strong><br />

passiert über millionenfache klitzekle<strong>in</strong>e Vorgänge: hier e<strong>in</strong>e Lohnzahlung, da e<strong>in</strong>e<br />

Z<strong>in</strong>szahlung, hier e<strong>in</strong>e Arbeitslosenhilfe, dort e<strong>in</strong>e Dividende. Die wenigsten sehen, was<br />

im Großen Ganzen passiert, weil jeder nur die vergleichsweise klitzekl<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Zahlungen<br />

<strong>um</strong> sich her<strong>um</strong> betrachtet und dann denkt, so schlimm kann <strong>es</strong> schon nicht se<strong>in</strong>. Nunja.<br />

Onkel Schröder jedenfalls kriegt von den vielen Arbeitnehmern Steuern. Leider zahlen <strong>in</strong><br />

<strong>unserem</strong> "Sozialstaat" die Bezieher von Kapitale<strong>in</strong>kommen ka<strong>um</strong> noch Steuern. Also s<strong>in</strong>d<br />

Steuern vor allem Teile der Arbeitse<strong>in</strong>kommen. Und weil der Staat selbst haufenweise<br />

Z<strong>in</strong>sen zahlen muß (das was der Staat an Z<strong>in</strong>sen zahlt, kriegen andere als<br />

Kapitale<strong>in</strong>kommen!) muß eben irgendwo g<strong>es</strong>part werden. Bislang g<strong>in</strong>gen die Steuern vor<br />

allem für Sozial<strong>es</strong> drauf. Sozial<strong>es</strong> nutzt jeder von uns, <strong>in</strong>dem er K<strong>in</strong>der im K<strong>in</strong>dergarten<br />

oder Schule hat, <strong>in</strong>dem er krank wird, <strong>in</strong>dem er Arbeitslosengeld bekommt oder Wohngeld<br />

oder K<strong>in</strong>dergeld oder Straßen benutzt! Aber das sehen die meisten Leute nicht, sie lassen<br />

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sich von den "Experten" sagen, daß die Lohnnebenkosten zu hoch s<strong>in</strong>d (aber die meisten<br />

denken gar nicht drüber nach, was mit den "Kosten" passiert). Also ziehen wir alle<br />

zusammen an e<strong>in</strong>em Strang, damit die Kapitale<strong>in</strong>kommen ihren Tribut kriegen. Im Amfalschen-Strang-ziehen-weil-e<strong>in</strong>-Experte-<strong>es</strong>-g<strong>es</strong>agt-hat<br />

s<strong>in</strong>d wir wirklich gut!<br />

Und die Moral von der G'schicht? Durch Z<strong>in</strong>s und Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s werden automatisch<br />

diejenigen reicher, die schon viel haben und bezahlen müssen das die ganzen anderen -<br />

unter anderem durch den Abbau d<strong>es</strong> Sozialstaats. Und Onkel Schröder kann gar nichts<br />

dafür, er sorgt unwissend dafür, daß der Pr<strong>in</strong>z von Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s s<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Tribut erhält. Wenn<br />

er <strong>es</strong> nicht tut, hätte <strong>es</strong> e<strong>in</strong> Herr Stoiber getan, z<strong>um</strong> Schluß kommt <strong>es</strong> aber auf dasselbe<br />

heraus.<br />

Es gibt Leute, die m<strong>e<strong>in</strong>en</strong>, <strong>es</strong> gäbe Geld, das frei von Z<strong>in</strong>s sei, sie nennen <strong>es</strong> d<strong>es</strong>halb<br />

"Freigeld". Lächerlich<strong>es</strong> Pack. Wer will schon Geld ohne Z<strong>in</strong>sen? LIEBER VERZICHTE<br />

ICH AUF DEN SOZIALSTAAT, ALS MIR VON SCHRÖDER UND KONSORTEN MEINE<br />

EHRLICHEN 59,20 EURO ZINSEN PRO JAHR AUF MEIN VERMÖGEN VON 2368<br />

EURO WEGNEHMEN ZU LASSEN! Me<strong>in</strong> Ziel ist wenigstens e<strong>in</strong>e di<strong>es</strong>er vielen Milliarden<br />

Erdkugeln aus Gold...<br />

11.08.2003 - ylt<br />

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Geld: Der System<strong>fehler</strong> d<strong>es</strong> Kapitalismus.<br />

"Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!" - so locken die Banken de<strong>in</strong>e hart<br />

erarbeiteten Moneten <strong>in</strong> ihren Tempel. Wenn du zu denen gehörst, die Geld niemals<br />

arbeiten sahen, könnte di<strong>es</strong>er Text für dich <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant se<strong>in</strong>. Wenn du Geld<br />

schonmal hast arbeiten sehen: Uns würde e<strong>in</strong> Foto davon <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sieren ...<br />

Geld: Der heilige Mammon, dem wir alle h<strong>in</strong>terher rennen. Wir gehen "Geld verdienen"<br />

und nicht etwa "Urlaub verdienen" oder "Essen verdienen". Geld muß <strong>es</strong> schon se<strong>in</strong>. Aber<br />

unser Geld br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> "klitzekle<strong>in</strong><strong>es</strong>" Problem mit sich. E<strong>in</strong> unsche<strong>in</strong>bar<strong>es</strong> Problem, was<br />

immer größer wird, was aber oft übersehen wird: Der Z<strong>in</strong>s.<br />

Jeder von uns kennt die Freude, die <strong>um</strong> sich greift, wenn man sich vorstellt, man sei<br />

Millionär. 1.000.000 Euro auf dem Konto und läppische 5% Z<strong>in</strong>sen (bei Millionären s<strong>in</strong>d<br />

die Banken weit weniger geizig als beim Kle<strong>in</strong>sparer!): Also "verdient" man ohne <strong>e<strong>in</strong>en</strong><br />

F<strong>in</strong>ger kr<strong>um</strong>m zu machen 50.000 Euro im Jahr. Soviel kriegen die wenigsten Menschen<br />

mit harter Arbeit!<br />

Doch stellt sich die Frage: Woher kommen die Z<strong>in</strong>sen? Geld arbeitet nicht wirklich selbst,<br />

jemand borgt <strong>es</strong> sich und zahlt Z<strong>in</strong>sen. Die 50.000 die wir als Millionäre also kriegen<br />

würden, muß jemand anders bezahlen. Woher nimmt er di<strong>es</strong>e Z<strong>in</strong>sen? Er kauft mit<br />

unserer Million Masch<strong>in</strong>en, bezahlt Leute und schlägt unsere Z<strong>in</strong>sen auf die Preise für die<br />

Produkte drauf, die er verkauft. Also: Nicht unser Geld erarbeitet mehr Geld, sondern die<br />

Menschen, die die Produkte kaufen bezahlen von ihrem Arbeitslohn unsere Z<strong>in</strong>sen.<br />

Obwohl sie also nicht e<strong>in</strong>mal Schulden haben müssen, bezahlen sie die Z<strong>in</strong>sen der<br />

Millionäre. Und die Leute, die sich die Million geborgt haben, treten <strong>in</strong>direkt als<br />

Z<strong>in</strong>se<strong>in</strong>treiber auf.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel: Die Deutsche Telekom zahlt 7,5% Z<strong>in</strong>sen auf ihre 64 Mrd. Euro Schulden.<br />

Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Leider hören die MDR-Leute dann auf<br />

mit rechnen, also machen wir hier mal ihren Job.<br />

Die Telekom zahlt also ca. 4,8 Mrd. Euro Z<strong>in</strong>sen pro Jahr, wenn sie mit dem<br />

Schuldenabbau nicht h<strong>in</strong>terherkommt. Und <strong>in</strong> der aktuellen Situation fällt das der Telekom<br />

nicht so leicht. Die Telekom macht 40 Mrd. Euro Umsatz, das heißt, sie nimmt von ihren<br />

Kunden also 40 Mrd. Euro pro Jahr e<strong>in</strong>. Von di<strong>es</strong>em Umsatz muß sie die Z<strong>in</strong>sen<br />

bezahlen. 4,8 Mrd. Euro von 40 Mrd. Euro s<strong>in</strong>d etwa 12%, was nichts ander<strong>es</strong> heißt, als<br />

daß jeder Telekom-Kunde 12% Z<strong>in</strong>sen auf den Betrag se<strong>in</strong>er Telekom-Rechnung bezahlt,<br />

obwohl er gar ke<strong>in</strong>e Schulden haben muß. Nun kann jeder mal se<strong>in</strong>e Telefonrechnungen<br />

rauskramen und zusammenrechnen. Wenn jemand z.B. 100 Euro im Monat<br />

Telefonkosten hat, (bei Familien oder Internet-Nutzern ke<strong>in</strong> Problem!) s<strong>in</strong>d das im Jahr<br />

1.200 Euro, 12% davon, also 144 Euro s<strong>in</strong>d davon Z<strong>in</strong>sen. Um ke<strong>in</strong> "Verlierer <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em<br />

Z<strong>in</strong>s-Spiel" zu se<strong>in</strong>, muß die Person also m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 144 Euro pro Jahr an Z<strong>in</strong>sen<br />

erhalten. Bei e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>ssatz von 5% muß man dazu m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 2880 Euro angelegt<br />

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haben, wer weniger hat, gehört also zu den Verlierern d<strong>es</strong> Z<strong>in</strong>sspiel<strong>es</strong>. Auf welcher Seite<br />

stehst du <strong>in</strong> di<strong>es</strong>em Spiel?<br />

Nun kommt das Problem dazu, daß die Telekom ja selbst auch wieder Produkte kauft, <strong>in</strong><br />

denen Z<strong>in</strong>sen enthalten s<strong>in</strong>d. Wenn die Telekom sich von e<strong>in</strong>er Elektronik-Firma ihre<br />

Vermittlungsanlagen kauft, so s<strong>in</strong>d auch dar<strong>in</strong> Z<strong>in</strong>sen enthalten. Die tauchen aber nicht <strong>in</strong><br />

der obigen Rechnung auf, kommen also noch h<strong>in</strong>zu. Und da auch di<strong>es</strong>e Zulieferer wieder<br />

Zulieferer haben, kann sich das ganz schön zusammenläppern.<br />

Doch selbst dann s<strong>in</strong>d wir noch nicht fertig! Denn auch der deutsche Staat zahlt Z<strong>in</strong>sen,<br />

<strong>in</strong>zwischen etwa 20 Prozent se<strong>in</strong>er sämtlichen E<strong>in</strong>nahmen! E<strong>in</strong>nahmen hat der Staat vor<br />

allem über Steuern. Und Steuern s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> der Rechnung der Telekom enthalten. Da<br />

ist die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer), die <strong>in</strong> jeder Rechnung ausgewi<strong>es</strong>en ist, aber<br />

unsichtbar s<strong>in</strong>d z.B. die Lohnsteuern, die die Ang<strong>es</strong>tellten der Telekom an den Staat<br />

entrichten müssen. Di<strong>es</strong>e Lohnsteuern müssen ja aber auch von der Telekom erarbeitet<br />

werden, also s<strong>in</strong>d sie ebenfalls <strong>in</strong> den Preisen versteckt. Und <strong>in</strong> allen di<strong>es</strong>en Steuern s<strong>in</strong>d<br />

wiederr<strong>um</strong> ca. 20% Z<strong>in</strong>sen enthalten.<br />

Wenn du also Kunde bei der Telekom bist, zahlst du e<strong>in</strong>e ganz ansehnliche Menge an<br />

Z<strong>in</strong>sen - auch wenn du gar ke<strong>in</strong>e Schulden hast. Und auf der Rechnung der Telekom<br />

steht leider nicht "Warnung: Di<strong>es</strong>e Rechnung enthält soundsoviel Prozent Z<strong>in</strong>sen".<br />

Nun könnte man m<strong>e<strong>in</strong>en</strong>, die Telekom se<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausnahmefall und vielleicht bist du ja auch<br />

gar ke<strong>in</strong> Kunde der Deutschen Telekom. Doch leider ist die ganze deutsche Wirtschaft mit<br />

über 3 Billionen Euro verschuldet. Entsprechend werden die Z<strong>in</strong>sen für di<strong>es</strong>e Schulden<br />

auf die Preise <strong>um</strong>gelegt. Wir alle zahlen die Schulden, die die Unternehmen haben und<br />

die Z<strong>in</strong>sen, die sie darauf zahlen müssen.<br />

Und wir alle s<strong>in</strong>d Z<strong>in</strong>s-Verlierer, so lange wir nicht m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens ebensoviele Z<strong>in</strong>sen auf<br />

unser Vermögen bei der Bank erhalten, wie wir auf di<strong>es</strong>em unsichtbaren Wege bezahlen.<br />

Wie viel Geld müssen wir also b<strong>es</strong>itzen, <strong>um</strong> ke<strong>in</strong> Z<strong>in</strong>s-Verlierer zu se<strong>in</strong>? Dazu müssen wir<br />

erstmal wissen, wie viele Z<strong>in</strong>sen tatsächlich <strong>in</strong> den Preisen stecken. Helmut Creutz hat<br />

sich hierzu Gedanken gemacht und kommt auf <strong>e<strong>in</strong>en</strong> durchschnittlichen Z<strong>in</strong>santeil von<br />

30%-40%. UNGLAUBLICH?<br />

E<strong>in</strong> weiter<strong>es</strong> Beispiel soll zeigen, daß di<strong>es</strong>e Zahlen durchaus real s<strong>in</strong>d. Nehmen wir uns<br />

die Miete vor. Jemand kauft e<strong>in</strong>e Wohnung <strong>um</strong> sie zu vermieten. Im Internet gibt <strong>es</strong> viele<br />

Immobilienbörsen, du kannst dir also bei Gelegenheit e<strong>in</strong> Bild machen, was Wohnungen<br />

so kosten. Wir rechnen hier e<strong>in</strong>fach mal mit 150.000 Euro. Wenn jemand soviel Geld<br />

übrig hat, so hat er 2 Möglichkeiten: Entweder br<strong>in</strong>gt er <strong>es</strong> zur Bank und kassiert Z<strong>in</strong>sen<br />

oder er kauft dafür etwas, was ihm Gew<strong>in</strong>n abwirft. Aber er wäre d<strong>um</strong>m, wenn das, was er<br />

kauft, nicht m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens ebenso viel abwirft, wie die risikoarme Geldanlage auf der Bank.<br />

Wenn er also auf der Bank 5% Z<strong>in</strong>sen erhalten würde, so muß se<strong>in</strong>e Inv<strong>es</strong>tition ebenso<br />

m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 5% abwerfen - als Z<strong>in</strong>sersatz sozusagen.<br />

Wenn du also 150.000 Euro übrig hätt<strong>es</strong>t und dafür e<strong>in</strong>e Wohnung z<strong>um</strong> Vermieten kaufen<br />

willst, so muß di<strong>es</strong>e Miete für de<strong>in</strong>e Inv<strong>es</strong>tition m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens 5% Z<strong>in</strong>sen abwerfen - sonst<br />

hast du das mit dem Kapitalismus noch nicht richtig verstanden. 5% auf 150.000 Euro<br />

s<strong>in</strong>d 7.500 Euro - im Jahr versteht sich. Di<strong>es</strong>e Geld kommt natürlich vom Mieter, der über<br />

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die Miete di<strong>es</strong>en Z<strong>in</strong>s bezahlt. Mieten werden meist monatlich bezahlt, also teilen wir die<br />

7.500 Euro durch 12 Monate und kommen auf 625 Euro pro Monat. ZINSKOSTEN.<br />

Natürlich bekommt man für 150.000 Euro e<strong>in</strong>e recht schicke und große Wohnung und die<br />

kostet b<strong>es</strong>timmt mehr als 625 Euro Miete, aber selbst wenn sie "nur" 800 Euro kostet, so<br />

entsprechen die 625 Euro e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>santeil von fast 80%!<br />

Circa 80% unserer Miete, die die vielen Millionen Mieter nicht nur <strong>in</strong> Deutschland sondern<br />

weltweit zahlen, s<strong>in</strong>d Z<strong>in</strong>sen. Und sie fließen denen zu, die eigentlich schon genug haben.<br />

Wer jetzt sagt "das ist doch unrealistisch, das kann man doch nicht so rechnen", der sei<br />

erneut gefragt: Würd<strong>es</strong>t du de<strong>in</strong> Geld <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Inv<strong>es</strong>tition stecken, die weniger abwirft, als<br />

du auf der Bank bekommst?<br />

Das "klitzekle<strong>in</strong>e Problem" genannt Z<strong>in</strong>s, entwickelt sich also zu e<strong>in</strong>em recht großen<br />

Problem, wenn man sich die Sache mal genauer anschaut. Es sorgt dafür, daß all jene<br />

<strong>in</strong>direkt über die Preise für Produkte oder Dienstleistungen (die Miete e<strong>in</strong>er Wohnung ist <strong>in</strong><br />

dem Fall eher e<strong>in</strong>e Dienstleistung) mehr bezahlen, als sie bekommen, wenn sie nicht<br />

e<strong>in</strong>ige hunderttausend Euro z<strong>in</strong>sbr<strong>in</strong>gend angelegt haben - sei <strong>es</strong> auf der Bank oder als<br />

"Inv<strong>es</strong>tition". Über 80% der Deutschen dürften somit Z<strong>in</strong>sverlierer se<strong>in</strong>.<br />

Hast du gedacht, die G<strong>es</strong>chichte ist damit zuende? Denk nochmal!<br />

Es ist also so, daß die meisten Menschen viel mehr Z<strong>in</strong>sen zahlen, als sie bekommen -<br />

auch wenn sie gar ke<strong>in</strong>e Schulden haben. Wie sagt man so schön: "Geld ist doch nie<br />

weg, <strong>es</strong> hat nur jemand anders". Wenn die <strong>e<strong>in</strong>en</strong> zuviel zahlen, müssen die anderen<br />

zuviel kriegen. Wer kriegt also die ganzen Z<strong>in</strong>sen, die der Großteil der Bevölkerung zahlt?<br />

Natürlich der andere Teil der Bevölkerung, der kle<strong>in</strong>ere. Die Leute, die schon genug<br />

haben. Denn nur WEIL sie genug haben kriegen sie eben mehr Z<strong>in</strong>sen als die, die nicht<br />

genug haben. Oder kurz zusammengefaßt: Die Reichen werden reicher, die Armen<br />

werden ärmer. Daß wir alle ärmer werden sehen wir z.B. daran, daß der Staat die<br />

Ausgaben für die Bildung kürzt oder die Arbeitslosenhilfe oder die G<strong>es</strong>undheitsvorsorge.<br />

Der Staat - das s<strong>in</strong>d wir alle, denn <strong>es</strong> s<strong>in</strong>d unsere Steuern. Und da der Staat <strong>in</strong>zwischen<br />

20% se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>nahmen gleich wieder für Z<strong>in</strong>sen ausgibt (wohlgemerkt: Direkte Z<strong>in</strong>sen! Die<br />

<strong>in</strong>direkten, die er selbst über die Preise mitbezahlt von dem, was er von Firmen e<strong>in</strong>kauft,<br />

s<strong>in</strong>d da noch gar nicht mitgerechnet!) - also da der Staat so viel für Z<strong>in</strong>sen an die ausgibt,<br />

die schon genug haben, muß also weniger für die bleiben, die <strong>es</strong> gebrauchen könnten.<br />

Und die, die schon genug haben, <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tieren ihr neu<strong>es</strong> Geld natürlich wieder. Sie br<strong>in</strong>gen<br />

<strong>es</strong> zur Bank oder sie stecken <strong>es</strong> <strong>in</strong> die Wirtschaft - wo <strong>es</strong> aber, wie am Beispiel der<br />

Wohnung gezeigt, m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens soviel abwerfen muß wie auf der Bank. Und das Geld, was<br />

sie dann als Z<strong>in</strong>sen kriegen, stecken sie wieder <strong>in</strong> die Wirtschaft oder br<strong>in</strong>gen <strong>es</strong> zur Bank<br />

und so weiter und so fort. Sie werden also reicher und reicher und ihr Reicht<strong>um</strong> wächst<br />

exponentiell.<br />

Es gibt mehrere Arten von Wachst<strong>um</strong>. Das menschliche Gehirn me<strong>in</strong>t meistens l<strong>in</strong>ear<strong>es</strong><br />

Wachst<strong>um</strong>, wenn <strong>es</strong> von Wachst<strong>um</strong> redet und das sieht ungefähr so aus, daß man jed<strong>es</strong><br />

mal die gleiche S<strong>um</strong>me dazubekommt, also z.B. jed<strong>es</strong> Jahr 50.000 Euro. Aber durch den<br />

Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s, den man dadurch bekommt, daß man die erhaltenen Z<strong>in</strong>sen wieder <strong>in</strong>v<strong>es</strong>tiert<br />

und somit Z<strong>in</strong>sen auf Z<strong>in</strong>sen erhält, wächst der Reicht<strong>um</strong> exponentiell. Wenn wir also<br />

Millionär wären, würden wir im ersten Jahr 5% auf e<strong>in</strong>e Million, also 50.000 Euro erhalten,<br />

im Jahr darauf erhalten wir aber 5% auf 1.050.000 Euro, also 52.500 Euro. Im Dritten Jahr<br />

erhalten wir also 5% auf 1.102.500 Euro, also schon 55.125 Euro. Und so <strong>geht</strong> das weiter,<br />

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wobei die Z<strong>in</strong>sen nicht konstant bleiben, sondern immer mehr werden. Und je mehr <strong>es</strong><br />

werden, <strong>um</strong>so mehr werden sie. Exponentiell<strong>es</strong> Wachst<strong>um</strong> eben. Es b<strong>es</strong>chleunigt sich<br />

immer mehr, je weiter <strong>es</strong> fortg<strong>es</strong>chritten ist.<br />

Das bedeutet aber nichts weiter, als daß die Reichen immer schneller noch reicher<br />

werden - und wir auf der anderen Seite immer schneller noch mehr zahlen müssen.<br />

Geld wandert Dank Z<strong>in</strong>s und Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s also immer dah<strong>in</strong>, wo schon genug davon<br />

r<strong>um</strong>liegt. Und <strong>es</strong> wird immer stärker von denen genommen, die schon sehr wenig haben.<br />

Wundert <strong>es</strong> uns da noch, daß <strong>es</strong> auf der <strong>e<strong>in</strong>en</strong> Seite trotz "Wirtschaftskrise" immer mehr<br />

Millionäre gibt und auf der anderen Seite die Sozialsysteme immer mehr leiden müssen?<br />

Die Wirtschaft fordert heute von uns, wir sollen länger arbeiten, weil da ja "di<strong>es</strong>e Krise" ist.<br />

"Di<strong>es</strong>e Krise" heißt aber nichts weiter, als daß wir "nur" genausoviel produzieren wie im<br />

letzten Jahr. Unsere Wirtschaft wächst nicht mehr, das bedeutet aber, daß wir alle<br />

zusammen eigentlich nicht weniger haben, sondern eben nur das gleiche. In Zahlen<br />

ausgedrückt: Die Deutschen produzieren Güter und Dienstleistungen im Wert von 24.000<br />

Euro pro Kopf im Jahr. "Pro Kopf" heißt hier aber vom Säugl<strong>in</strong>g bis z<strong>um</strong> Rentner!<br />

Es entstehen 2 Fragen:<br />

1. Wie soll die Wirtschaft wachsen, wenn durch Lohnsenkungen (länger arbeiten bei<br />

gleichem Lohn ist nichts ander<strong>es</strong> als e<strong>in</strong>e Lohnsenkung!) die Leute für ihren Lohn immer<br />

weniger kaufen können?<br />

2. War<strong>um</strong> soll unsere Wirtschaft eigentlich noch wachsen, wo wir doch 24.000 Euro pro<br />

Kopf haben. Offenbar ist das Land doch reich genug, <strong>es</strong> wird durch Z<strong>in</strong>s und Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s<br />

nur falsch verteilt: Die Reichen kriegen noch mehr, die Armen immer weniger.<br />

Die ganzen Güter und Dienstleistungen, die die Menschen produzieren, werden<br />

zusammengerechnet und dann wird geteilt: Die Arbeiter kriegen den Lohn für ihre Arbeit,<br />

nennen wir das Arbeitse<strong>in</strong>kommen. Die Leute, die das Geld für die Inv<strong>es</strong>titionen zur<br />

Verfügung g<strong>es</strong>tellt haben, kriegen den Lohn für ihr Kapital: Die Kapitale<strong>in</strong>kommen.<br />

Belohnung für Geld ist aber nichts ander<strong>es</strong> als Z<strong>in</strong>s. Ob man nun Wohnungen kauft oder<br />

Masch<strong>in</strong>en - das Geld muß m<strong>in</strong>d<strong>es</strong>tens soviel abwerfen wie <strong>es</strong> das durch Z<strong>in</strong>sen auf der<br />

Bank täte. Nun haben wir aber f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>tellt, daß der Reicht<strong>um</strong> der Reichen exponentiell<br />

wächst. Also wachsen auch die Kapitale<strong>in</strong>kommen exponentiell.<br />

In unserer "Wirtschaftskrise" produzieren wir aber nur genausoviel wie im Jahr davor. Also<br />

dürften wir das, was wir haben, nur wieder genauso aufteilen wie im Jahr davor: In<br />

Arbeitse<strong>in</strong>kommen und Kapitale<strong>in</strong>kommen. Aber die Kapitale<strong>in</strong>kommen, also die<br />

Entlohnung für die Bereitstellung für Geld bzw. Kapital, wachsen dank Z<strong>in</strong>s und Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s<br />

immer weiter, niemand hat di<strong>es</strong>e Automatik abg<strong>es</strong>tellt. Wenn die Kapitale<strong>in</strong>kommen also<br />

weiter wachsen und die G<strong>es</strong>amtwirtschaft tut <strong>es</strong> nicht, müssen die Arbeitse<strong>in</strong>kommen,<br />

also die Entlohnung für echte Arbeit, also kle<strong>in</strong>er werden. Und damit das nicht passiert,<br />

muß unsere Wirtschaft wachsen, wachsen, wachsen. Sie unterliegt e<strong>in</strong>em<br />

Wachst<strong>um</strong>szwang, wenn nicht breite Teile der Bevölkerung weniger haben sollen als im<br />

Jahr zuvor. Doch di<strong>es</strong><strong>es</strong> exponentielle Wirtschaftswachst<strong>um</strong> kann nicht <strong>in</strong> alle Ewigkeit<br />

funktionieren, weil unsere Erde ist auch nicht unendlich groß, woher sollen also all die<br />

Rohstoffe kommen und wer soll den ganzen Mist kaufen? Und manchmal, so wie <strong>in</strong> der<br />

jetzigen Wirtschaftskrise, wächst unsere Wirtschaft e<strong>in</strong>fach nicht mehr - und wir<br />

produzieren "nur" das gleiche wie wir schon letzt<strong>es</strong> Jahr produziert haben.<br />

Und das ist der Grund, w<strong>es</strong>halb wir unsere Sozialsysteme demontieren, länger arbeiten<br />

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sollen, weniger Feiertage haben sollen, uns privat krankenversichern sollen,<br />

Lohne<strong>in</strong>bußen angedroht werden und so weiter und so fort.<br />

"Das kann doch gar nicht se<strong>in</strong>, so e<strong>in</strong>fach ist das doch all<strong>es</strong> gar nicht" höre ich schon<br />

e<strong>in</strong>ige L<strong>es</strong>er schreien. Ach ja? Wenn e<strong>in</strong> Mensch jed<strong>es</strong> Jahr dasselbe produziert, <strong>geht</strong> <strong>es</strong><br />

ihm dann jed<strong>es</strong> Jahr schlechter als im Jahr zuvor? Wenn e<strong>in</strong>e Gruppe an Menschen jed<strong>es</strong><br />

Jahr dasselbe produziert, <strong>geht</strong> <strong>es</strong> der Gruppe dann jed<strong>es</strong> Jahr schlechter als im Jahr<br />

zuvor? Unsere Wirtschaft ist e<strong>in</strong>e sehr große Gruppe an Menschen und wir produzieren<br />

jed<strong>es</strong> Jahr dasselbe wie im Jahr zuvor - ne<strong>in</strong>, eigentlich produzieren wir seit Jahren und<br />

Jahrzehnten immer etwas mehr als zuvor - und jetzt soll <strong>es</strong> uns plötzlich e<strong>in</strong>fach so<br />

schlechter gehen? Das passiert nur dann, wenn <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe an Menschen e<strong>in</strong>e<br />

Teilgruppe mehr bekommt und die andere entsprechend weniger.<br />

Und genauso ist <strong>es</strong> <strong>in</strong> <strong>unserem</strong> Wirtschaftssystem: Dank Z<strong>in</strong>s und Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong>z<strong>in</strong>s bekommen<br />

all jene immer mehr, die schon sehr viel haben. Und bezahlen müssen das die ganzen<br />

anderen.<br />

Doch Schluß mit dem Jammern!<br />

Wenn e<strong>in</strong> Auto nicht mehr funktioniert, schaut man, woran <strong>es</strong> liegt und behebt das<br />

Problem. Wenn e<strong>in</strong> Computer nicht mehr funktioniert, <strong>in</strong>stalliert man im schlimmsten Fall<br />

das Betriebssystem neu. Das wichtigste, <strong>um</strong> e<strong>in</strong> Problem zu beheben, ist zu wissen, wo<br />

die Ursachen für das Problem liegen. Die Umverteilung von Arm zu Reich, immer<br />

wiederkehrende Wirtschaftskrisen, der Wachst<strong>um</strong>szwang unserer Volkswirtschaft - das<br />

all<strong>es</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>direkte Auswirkungen d<strong>es</strong> Z<strong>in</strong>s<strong>es</strong> - so kle<strong>in</strong> di<strong>es</strong>er Z<strong>in</strong>s auch se<strong>in</strong> mag. Wenn<br />

man <strong>es</strong> schafft, den Z<strong>in</strong>s "wegz<strong>um</strong>achen", dann würden all di<strong>es</strong>e Auswirkungen aufhören.<br />

Im islamischen Ra<strong>um</strong> gilt <strong>es</strong> noch heute und im christlichen existierte <strong>es</strong> sehr lange: Das<br />

Z<strong>in</strong>sverbot. Gläubigen war <strong>es</strong> verboten, Z<strong>in</strong>s zu nehmen - man könnte m<strong>e<strong>in</strong>en</strong>, die<br />

Kirchen wußten <strong>um</strong> die Gefahren, die vom Z<strong>in</strong>s ausgehen. Doch den Z<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>fach zu<br />

verbieten funktioniert nicht, denn dann würde niemand mehr Geld verborgen. Firmen, die<br />

kurzzeitig Zahlungsschwierigkeiten haben, würden Pleite gehen, obwohl e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Kredit<br />

ihnen über die kurze Krise h<strong>in</strong>weghelfen würde. Großprojekte, wie Kraftwerke oder<br />

Hochhäuser würden nicht f<strong>in</strong>anziert werden können, weil dafür immer das Geld vieler<br />

Leute nötig ist. E<strong>in</strong> Z<strong>in</strong>sverbot funktioniert also nicht.<br />

Doch bereits Anfang d<strong>es</strong> 20. Jahrhunderts hat sich e<strong>in</strong> Mann namens Silvio G<strong>es</strong>ell<br />

Gedanken zu dem Thema gemacht und e<strong>in</strong>e relativ e<strong>in</strong>fache Lösung gefunden. Sie ist<br />

schon fast so e<strong>in</strong>fach, daß die meisten Menschen sagen "wenn <strong>es</strong> so e<strong>in</strong>fach wäre, wäre<br />

sicher schonmal jemand drauf gekommen". Klar, Silvio G<strong>es</strong>ell ist drauf gekommen. Leider<br />

werden se<strong>in</strong>e Theorien derzeit weder an Unis gelehrt oder auch nur diskutiert noch f<strong>in</strong>den<br />

sie <strong>in</strong> der Politik oder <strong>in</strong> der Wirtschaft groß Beachtung - und das, obwohl e<strong>in</strong>er der<br />

"großen Ökonomen", John Maynard Keyn<strong>es</strong>, me<strong>in</strong>te, die Welt könne von "Silvio G<strong>es</strong>ell<br />

tausend mal mehr lernen als von Karl Marx".<br />

Silvio G<strong>es</strong>ell schlug vor, Geldb<strong>es</strong>itzer müssen "Lagerkosten" auf ihr Geld bezahlen, wenn<br />

sie <strong>es</strong> nicht ausgeben. Realisiert werden soll das, <strong>in</strong>dem man z.B. e<strong>in</strong>mal monatlich e<strong>in</strong>e<br />

Marke kaufen muß und di<strong>es</strong>e als "Entwertungsnachweis" auf den Geldsche<strong>in</strong> kleben muß.<br />

Die Marke kostet z.B. 0,5% d<strong>es</strong> Geldsche<strong>in</strong>-Wert<strong>es</strong>, also bei e<strong>in</strong>em 10-Euro-Sche<strong>in</strong> kostet<br />

sie 5 Cent. Bei e<strong>in</strong>em 100-Euro-Sche<strong>in</strong> 50 Cent. Erst wenn di<strong>es</strong>e Marke draufklebt, hat<br />

der Sche<strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong>en</strong> vollen Wert.<br />

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Was würde passieren? Jeder, der Geld hat, wäre bemüht, <strong>es</strong> vor dem Monatsende<br />

auszugeben. Da wir alle den Großteil unser<strong>es</strong> Geld<strong>es</strong> für Miete und <strong>es</strong>sen und K<strong>in</strong>o usw.<br />

ausgeben, s<strong>in</strong>d wir den Großteil unser<strong>es</strong> Geld<strong>es</strong> sowi<strong>es</strong>o los. Den R<strong>es</strong>t sparen wir meist -<br />

gegen Z<strong>in</strong>s auf der Bank. Doch wenn <strong>es</strong> plötzlich Geld kosten würde, wenn wir unser Geld<br />

zuhause horten, so würden wir <strong>es</strong> zur Bank br<strong>in</strong>gen mit den Worten: "Ich will nichtmal<br />

Z<strong>in</strong>s, ich will nur genau di<strong>es</strong>elbe S<strong>um</strong>me zurück, die ich e<strong>in</strong>zahle". Jeder würde also, <strong>um</strong><br />

der Gebühr zu entgehen, Kredite für 0% vergeben. Der Z<strong>in</strong>s wäre also nicht "weg", er<br />

wäre auf 0% g<strong>es</strong>unken.<br />

"Da kann ich ja nichts mehr sparen" ist der ablehnende Ausruf derjenigen, die m<strong>e<strong>in</strong>en</strong>,<br />

gute Ideen mit e<strong>in</strong>er Sekunde Nachdenken über den Haufen werfen zu können. Wenn du<br />

1000 Euro zur Bank br<strong>in</strong>gst, und du kriegst <strong>in</strong> 10 Jahren 1000 Euro wieder, kannst du<br />

wohl etwas sparen. "Aber dann komme ich ja schlechter weg, weil ich ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen mehr<br />

kriege": Ne<strong>in</strong>, du kriegst auf de<strong>in</strong>e paar Kröten ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen mehr, aber du mußt auch auf<br />

die ganzen Sachen, die du kaufst, ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen mehr bezahlen! De<strong>in</strong> Vermieter steht<br />

plötzlich vor der Wahl, 150.000 Euro zu e<strong>in</strong>em Null-Z<strong>in</strong>s auf die Bank zu br<strong>in</strong>gen oder sie<br />

zu e<strong>in</strong>em Null-Z<strong>in</strong>s plus e<strong>in</strong> bißchen <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Wohnung zu stecken. Wieviel Z<strong>in</strong>sen<br />

würd<strong>es</strong>t du also alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Miete sparen? Wenn man Helmut Creutz' Berechnungen<br />

nimmt, hätte der Großteil der Menschen plötzlich 30% mehr Geld <strong>in</strong> der Tasche - Geld,<br />

welch<strong>es</strong> nicht mehr automatisch zu den Reichen fließt, sondern bei den Menschen<br />

verbleibt, die <strong>es</strong> brauchen können und die <strong>es</strong> erarbeitet haben.<br />

Es gibt sicherlich für den <strong>e<strong>in</strong>en</strong> oder anderen Denker hier noch e<strong>in</strong>ige Problempunkte, die<br />

auftauchen ("das muß dann aber weltweit passieren" oder "wie läuft das denn mit<br />

Bankkonten, auf die kann ich schlecht Marken kleben") - doch die e<strong>in</strong>fachsten di<strong>es</strong>er<br />

Probleme s<strong>in</strong>d längst von vielen Menschen durchdacht worden - und für lösbar befunden<br />

worden. Denn Fakt ist: Der Z<strong>in</strong>s sorgt für e<strong>in</strong>e ri<strong>es</strong>ige Umverteilungsmasch<strong>in</strong>e vom Arm zu<br />

Reich und man sollte sich nicht von auftauchenden Problemen abhalten lassen. Denn für<br />

die meisten Probleme gibt <strong>es</strong> entweder e<strong>in</strong>e Antwort bzw. Erklärung oder e<strong>in</strong>e Lösung.<br />

Alle<strong>in</strong> die Aussicht sollte Optimismus verbreiten: Jeder arbeitende Mensch hat 30% mehr<br />

<strong>in</strong> der Tasche... lohnt <strong>es</strong> dafür nicht, sich e<strong>in</strong> bißchen mit di<strong>es</strong>er Idee zu befassen?<br />

Freiwirtschaft.de<br />

Geldreform.net<br />

System<strong>fehler</strong>.de<br />

Geldreform.de<br />

INWO<br />

E<strong>in</strong> erklärender Zusatz mit offenen Worten: Man sollte verstehen, was die obigen<br />

Informationen bedeuten. Sie bedeuten, daß 90% der Bevölkerung 30-40% ihre<br />

Lebensarbeitszeit damit verbr<strong>in</strong>gen, die übrigen 10% der Bevölkerung (die Reichen!) noch<br />

reicher zu machen. Sie bedeuten, daß wir Teil e<strong>in</strong><strong>es</strong> ri<strong>es</strong>igen Umverteilunssystems s<strong>in</strong>d,<br />

ja man kann von Sklaverei sprechen, denn wir können uns nicht aussuchen, ob wir an<br />

di<strong>es</strong>em Spiel teilnehmen wollen oder nicht. Wir s<strong>in</strong>d Teil der Wirtschaft, also zahlen wir<br />

Z<strong>in</strong>sen. Und da wir (also die 90% der Bevölkerung) dafür arbeiten müssen, leben wir e<strong>in</strong>e<br />

sehr lange Zeit für den Reicht<strong>um</strong> von Menschen, denen wir nie begegnen werden, weil sie<br />

genug Geld haben, sich mit Sicherheitsfirmen von uns abschotten zu lassen.<br />

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Es bedeutet weiterh<strong>in</strong>, daß sämtliche Diskussionen <strong>in</strong> der Politik, wer wo wieviel<br />

e<strong>in</strong>zusparen hat, sei <strong>es</strong> bei Bildung, Arbeitslosigkeit, Sozialausgaben,<br />

Krankenversicherung usw. nur der vergebliche Versuch ist, dem exponentiellen<br />

Wachst<strong>um</strong> der Geldvermögen gegenzusteuern. Aber das <strong>geht</strong> nicht, denn je größer die<br />

Vermögen werden, <strong>um</strong>so mehr Kraft haben sie, weiter<strong>es</strong> Vermögen anzuziehen. Man<br />

fragt sich manchmal, ob die Politik nicht nur die Show ist, die uns davon ablenken soll,<br />

selbst nachzudenken oder ob die Politiker wirklich so bl<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d.<br />

Es bedeutet aber auch, daß e<strong>in</strong><strong>es</strong> Tag<strong>es</strong> - wenn nichts Bedeutsam<strong>es</strong> dazwischenkommt,<br />

was wir aber stark hoffen sollten - e<strong>in</strong>er Person ALLES gehört.<br />

PS: Und die bis hierher genannten Überlegungen s<strong>in</strong>d nur die Spitze d<strong>es</strong> Eisbergs! Der<br />

"kle<strong>in</strong>e, süße Z<strong>in</strong>s" ist nur der rote Faden, der <strong>in</strong> die tiefsten Tiefen d<strong>es</strong> Kan<strong>in</strong>chenbaus<br />

führt, vorbei an Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit, Inflation, Umweltzerstörung und Krieg.<br />

Unglaublich, aber leider wahr...<br />

28.06.2003 - ylt<br />

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