Das Interview DAS BLAUE im Gespräch mit Frank Lachmann Ziele hat der Vorstand des <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong> noch viele, Träume sowieso. Ein ganz wichtiges Ziel allerdings hat er bereits erreicht. „Die Menschen identifizieren sich wieder mit dem <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong>, das zu erreichen hatte für uns immer Priorität“, erklärt <strong>VfB</strong>-Präsident Frank Lachmann im Gespräch mit „Das Blaue“. Auf jeden Fall, allein diese Saison. Das hat alles schon etwas von einem Traum. Ich hätte nie damit gerechnet, dass wir als Aufsteiger so eine gute Rolle spielen können. Allerdings haben die Leistungen in der Vorrunde dazu geführt, dass der Erfolg jetzt schon selbstverständlich ist. Wird der <strong>VfB</strong> heute anders wahrgenommen als noch zu Beginn Ihrer Amtszeit? Ich denke schon, dass sich die Wahrnehmung sehr deutlich verändert hat. Als wir damals angetreten sind, musste der Verein eine Krise durchmachen, war gerade in der fünften Liga hän- Wie sehen die Perspektive, auch angesichts der Reformen, die im Fußball durchgeführt werden? Ich bin vom Aufstieg überzeugt. Der Sprung der dann kommt, wird auf jeden Fall größer, als von der Niedersachsenliga in die Oberliga. Ziel kann in der Regionalliga „Identifikation war ein wichtiges Ziel.“ Wenn Sie heute auf die vergangenen drei Jahre zurückblicken, kommt Ihnen die Entwicklung des <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong> dann ein wenig unwirklich vor? Man setzt andere Maßstäbe an den <strong>VfB</strong>. Dem müssen wir uns stellen. Ingesamt ist es für alle Beteiligten aber eine fantastische Zeit. Sie haben die Maßstäbe angesprochen. Ist der Anspruch an den <strong>VfB</strong> ungerecht? Ich will das nicht verteufeln, denn der Anspruch nützt uns ja auch. Wir finden mehr Beachtung und haben eine große Aufmerksamkeit. Der <strong>VfB</strong> ist kein 0815-Verein, sondern ein Traditionsverein, das kann auch ein Türöffner sein. Aber es ist auch nicht immer ganz einfach. gen geblieben. In dieser Zeit gab es oft Spott und Mitleid. Heute identifizieren sich die <strong>Oldenburg</strong>er wieder mit dem <strong>VfB</strong>. Sie sind stolz auf ihren Verein und tragen ihr Trikot auch mal in der <strong>St</strong>adt. Es ist ein Imagewandel eingetreten. Diese Identifikation zu schaffen, das war für uns immer ein ganz wichtiges Ziel. Die <strong>St</strong>adionfrage ist zuletzt kaum noch öffentlich thematisiert worden. Ist das Thema nicht mehr aktuell? Doch, das ist es nach wie vor. Ich bin auch davon überzeugt, dass <strong>Oldenburg</strong> ein neues <strong>St</strong>adion bekommt. Es ist klar, dass wir bei einem Aufstieg und der Lizenzerteilung nur ein Jahr im Marschwegstadion spielen dürfen. nur der Klassenerhalt sein. Wir müssen uns insgesamt neu ordnen, ganz einfach auch mal durchschnaufen und das Drumherum stabilisieren. Das Tempo der Entwicklung war enorm, wir arbeiten ständig am Limit. Dennoch sollte man ein Fernziel haben. <strong>Oldenburg</strong> zählt zu den fünfzig größten <strong>St</strong>ädten in Deutschland, da muss man auch an die dritte Liga denken dürfen, ohne jetzt einen Plan aufzustellen, wann man bis dahin aufgestiegen sein muss. Jedem sollte erstmal klar sein, dass es ganz schwer wird, sich in der Regionalliga zu etablieren. Dann braucht man Flutlicht. Das ist im Marschwegstadion nicht möglich, denn dort sind Abendspiele nicht erlaubt. Sollte es so weit kommen, muss man Alternativen finden. Wie die aussehen können, ist ein anderes Thema. Aber so weit ist es noch nicht. Ich halte es da schon mit unserem Trainer. Der denkt nur an den nächsten Gegner. Wenn wir genug Punkte haben, werden wir den nächsten Schritt machen. 14 DAS BLAUE 30. April 2008 - <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong> : <strong>FC</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pauli</strong> II
30. April 2008 - <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong> : <strong>FC</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pauli</strong> II DAS BLAUE 15