Ballonfahren – Aerostatik - Virtuelle Schule
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Oktober 2010<br />
Mag. Markus Artner, BG & BRG Neunkirchen<br />
<strong>Ballonfahren</strong> <strong>–</strong> <strong>Aerostatik</strong><br />
Szenario für den Einsatz mobiler Endgeräte in Museen<br />
Grundlagen: Luft, Druck und Temperatur<br />
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Um Heißluftballone und Luftschiffe verstehen zu können, musst du Einiges über Luft, Druck<br />
Temperatur und Dichte wissen. Der Druck ist die Kraft, die pro 1m 2 wirkt.<br />
Auf Meereshöhe wirkt ein mittlerer Luftdruck von 1,013 bar. Das entspricht etwa der<br />
Gewichtskraft eines 10-Tonnen LKWs auf 1m 2 . Dieser Druck wird durch die Bewegung der<br />
Luftteilchen verursacht.<br />
Die Temperatur entsteht durch die Wärmebewegung, je schneller sich die Teilchen bewegen,<br />
desto größer ist die Temperatur.<br />
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Warme Luft steigt auch immer nach oben, kalte Luft bleibt am Boden: Asche steigt in der<br />
warmen Luft über einem Feuer auf, bevor sie in einiger Entfernung wieder nach unten fällt.<br />
In einem Zimmer verteilt sich die warme Luft, indem sie vom Heizkörper aufsteigt.<br />
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König Hieron II beauftragte 250 v. Chr. Archimedes mit der Überprüfung der Echtheit einer<br />
Goldkrone. Archimedes löste das Problem, indem er die Krone in Wasser eintauchte. Aus dem<br />
überlaufenden Wasser konnte der die Dichte der Krone berechnen. Der Sage nach lief er<br />
danach nackt durch Syrakus und schrie "Heureka, ich hab's".<br />
Es dauerte aber fast 2000 Jahre, bis die Brüder Montgolfier und andere Pioniere diese<br />
Entdeckung für Heißluftballone nutzen konnten.
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Eine sehr berühmte Frau in den Reihen der Ballonfahrer war Elise Garnerin (Ende 18. Jhdt.).<br />
Die "Venus im Ballon" wagte auch Fallschirmsprünge aus 1000 Meter Höhe und beeindruckte<br />
damit sogar König Wilhelm III.<br />
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Die Brüder Montgolfier entdeckten, dass Fallschirme, wenn sie mit warmer Luft gefüllt<br />
waren, nach oben stiegen. Sie dachten, es wäre der Rauch des Feuers, der das Aufsteigen<br />
verursachte und suchten nach einem Brennstoff, welcher möglichst viel Rauch erzeugen kann.<br />
1782 war die erste "aerostatische Maschine" fertig gestellt. Im Freien stieg sie etwa 20<br />
Meter hoch.<br />
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Eine öffentliche Aufführung des Experiments fand 1783 statt. Ein qualmendes Feuer wurde<br />
unter der Öffnung entfacht. Der etwa 10 m große Ballon schoss in die Höhe und landete etwa<br />
2 km vom Startort entfernt. Leider war man damals nicht in der Lage, die Flughöhe zu<br />
messen.<br />
Für die Wissenschaft war es lange das "Feuergas" aus Stroh und Wolle, welches für den<br />
Auftrieb verantwortlich war. Dass es aber das archimedische Prinzip war, stellte sich erst<br />
später heraus.<br />
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Wilhelmine Reichard war die erste deutsche Frau, die mit einem Ballon 1811 aufstieg. 1820<br />
wohnte in Prag sogar der österreichische Kaiser einer ihrer Fahrten bei. Damit erlangte sie<br />
große Berühmtheit.
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Experiment<br />
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Die Wärmebewegung der Luftteilchen kannst du mit dem Modellexperiment zur Gaskinetik"<br />
im Raum "Konzepte und Konsequenzen" durchführen.<br />
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Eine Teebeutelrakete kannst du dir selbst bauen:<br />
Schneide von einem Teebeutel das Ende mit der Klammer ab, entferne die Teeblätter und<br />
stelle ihn wie eine Röhre auf (verwende dazu am besten einen Teller). Achte darauf, dass die<br />
Röhre nicht umfällt. Zünde anschließend den Teebeutel oben an. Beobachte was geschieht.<br />
Auf der nächsten Seite gibt es das Video dazu:<br />
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Video Teebeutel
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Warme Luft und Auftrieb<br />
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Wird Luft oder ein anderes Medium von einem Gegenstand wie z.B. einem Luftballon<br />
verdrängt, wirkt auf den Luftballon eine Kraft nach oben. Der physikalische Grund ist<br />
derselbe wie bei einem Wasserball, auf den, wenn er unter Wasser gehalten wird, eine Kraft<br />
nach oben wirkt. Diese Kraft nennt man den Auftrieb.<br />
Die Auftriebskraft ist genauso groß wie die Gewichtskraft der verdrängten Wasser- oder<br />
Luftmenge.<br />
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Wenn sich Teilchen schneller bewegen, dehnt sich ein Medium wie Luft aus, weil die<br />
Teilchen mehr Platz benötigen. Darum hat warme Luft eine kleinere Dichte als kalte.<br />
1m³ warme Luft wiegt weniger als 1m³ kalte Luft. Deshalb ist die Auftriebskraft<br />
größer als die Gewichtskraft und die warme Luft steigt nach oben.<br />
Ein Luftballon mit warmer Luft steigt nach oben, wenn seine Auftriebskraft größer<br />
ist als die Gewichtskraft des Ballons und der warmen Luft.<br />
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Der Teebeutel wirkt wie ein Rauchfang. Die bei der Verbrennung erzeugte Hitze erwärmt die<br />
Luft im Inneren des Teebeutels. Da warme Luft nach oben steigt, hebt der nun abgebrannte<br />
Teebeutel ab und schwebt mit dem Luftstrom nach oben.<br />
Beschleunigend wirkt auch, dass die noch zusammenhängende Asche des abgebrannten<br />
Teebeutels deutlich leichter geworden ist als der ursprüngliche Teebeutel. Nach Abkühlung<br />
sinkt der restliche Teil langsam wieder ab.
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Die Formel für die Gewichtskraft lautet F = mg<br />
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Auftrieb: F A = m Luft g = V Luft ρ Luft g<br />
Gewicht: F G = m Luft(warm) g = V Luft ρ Luft(warm) g<br />
ρ Luft =1,3 kg/m 3 bei 25°C, ρ Luft = 388,6/T (50% rel. LF), also für 100°C: ρ Luft = 1,04<br />
F = F A <strong>–</strong> F G = 13 - 10,4 = 2,6 N pro m 3<br />
Ein Heißluftballon mit einem Volumen von 4000 m³ (20 m Durchmesser) könnte damit eine Masse von<br />
etwa 1040 kg heben.
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Riesen der Lüfte<br />
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In Heißluftballons wird die Luft im Ballon erhitzt, wodurch der Ballon aufsteigt. Die heiße<br />
Luft im Ballon besitzt eine geringere Dichte als die umgebende kühle Luft. Kühlt die heiße<br />
Luft im Inneren mit der Zeit ab, wird auch der Auftrieb geringer. Aus diesem Grund erhitzt<br />
der Ballonfahrer die Luft immer wieder mit einem Gasbrenner.<br />
Heißluftballone besitzen einen vom Korb aus steuerbaren Deckel, um für das Sinken warme<br />
Luft ausströmen zu lassen (der Auftrieb wird kleiner).<br />
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Ferdinand Graf von Zeppelin erhielt er am 13. August 1898 ein Patent für ein „Lenkbares<br />
Luftfahrzeug“. Der Gasraum war gefüllt mit Wasserstoffgas und aufgeteilt in mehrere<br />
zylindrische Zellen.
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Zeppelin besaßen Höhen- und Seitenruder, Propeller für den Vortrieb und fest mit dem<br />
Gerippe verbundene Gondeln für die Passagiere.<br />
Der größte Zeppelin war das deutsche Luftschiff “Hindenburg“, es trug ein Gasvolumen von<br />
über 200.000 m³.<br />
Moderne Zeppeline verwenden anstatt des entzündlichen Wasserstoffs das nicht brennbare<br />
Edelgas Helium, dessen Dichte etwa doppelt so groß ist wie Wasserstoff.<br />
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Leichter als Luft<br />
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In der Ausstellung "Verkehr" im obersten Stockwerk befinden sich im Schaukasten Modelle<br />
der bekanntesten Zeppeline. Luft besitzt ein sehr geringes Gewicht und obwohl diese<br />
Giganten eine Masse von hunderten Tonnen besaßen, waren sie wirklich "leichter als Luft".<br />
An der Rückseite des Schaukastens findest du einen Querschnitt durch die Hülle des<br />
Zeppelins.<br />
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Einer dieser Zeppeline wurde leider durch ein Unglück beim Landemanöver zerstört. Das<br />
Unglück beendete den Personenverkehr durch Luftschiffe.<br />
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Im Schaukasten findest du die ersten fahrbereiten Ballone. Neben der Heißluft gab es auch<br />
noch andere Möglichkeiten, Ballone aufsteigen zu lassen.
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Diese beiden Ballonkörbe unterscheiden sich in einigen Punkten. Finde heraus, in welchen.<br />
Wurde bei allen beiden Heißluft verwendet?
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Quiz:<br />
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1 m³ heiße Luft wiegt<br />
a) mehr als 1m 3 kalte Luft<br />
b) weniger als 1m 3 kalte Luft<br />
c) gleich viel wie 1m 3 kalte Luft<br />
d) Luft hat kein Gewicht<br />
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Wenn Luft in einem Ballon erwärmt wird...<br />
a) sind Luftteilchen schneller<br />
b) dehnen sich die Luftteilchen aus<br />
c) steigt das Volumen des Ballons<br />
d) sind Luftteilchen langsamer<br />
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Welche (irrtümliche) Begründung fanden die Montgolfiers für das Aufsteigen des Ballons?<br />
a) Das Prinzip von Archimedes<br />
b) Qualmenden Rauch<br />
c) Die Anziehungskraft des Mondes<br />
d) Das Verbrennungsprodukt CO 2<br />
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Womit war das Luftschiff „Hindenburg“ gefüllt, um in Luft Auftrieb zu bekommen?<br />
a) Helium<br />
b) warme Luft<br />
c) Sauerstoff<br />
d) Wasserstoff<br />
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Ein Heißluftballon steigt nach oben wenn der...<br />
a) Auftrieb 0 ist<br />
b) Auftrieb > als sein Gewicht ist<br />
c) Auftrieb < als sein Gewicht ist<br />
d) Ballon mit Luft gefüllt ist
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6. Wie lang war der größte Zeppelin?<br />
a) etwa 165 m<br />
b) etwa 205 m<br />
c) etwa 225 m<br />
d) etwa 245 m<br />
7. Wozu benötigte ein Zeppelin dieses Bauteil?<br />
a) Zum Lenken<br />
b) Zum Steigen<br />
c) Zum Sinken<br />
d) Um Überdruck auszugleichen<br />
8. Unter welchem Namen war das Luftschiff LZ129 bekannt?<br />
a) Graf Zeppelin<br />
b) Graf Zeppelin II<br />
c) Hindenburg<br />
d) Deutschland<br />
9. Ein Luftschiff kann im Gegensatz zu einem Heißluftballon<br />
a) steigen und sinken<br />
b) leicht transportiert werden<br />
c) große Höhen erreichen<br />
d) mit einem Ruder gelenkt werden<br />
10. 50° heiße Luft wiegt<br />
a) 1290 Gramm<br />
b) 1087 Gramm<br />
c) 590 Gramm<br />
d) 170 Gramm