Die Sammlungen, Museen und Gärten der Universität ... - GWDG
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VOR BILDNISSEN UND SCHERBEN – KULTURWISSENSCHAFTEN<br />
Ozeanien (Südsee) – Ethnologische Sammlung<br />
Institut für Ethnologie <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Göttingen<br />
Theaterplatz 15 • 37073 Göttingen • www.uni-goettingen.de/ethnologischesammlung<br />
<strong>Die</strong> Ozeanien-Sammlung basiert auf den drei Südsee-Expeditionen (1768–<br />
1779/80) des englischen Kapitäns James Cook (1728–1779). Während <strong>der</strong><br />
Reisen Cooks, die im Auftrag <strong>der</strong> Royal Society durchgeführt wurden <strong>und</strong><br />
die neben kolonialpolitischen Interessen vornehmlich naturk<strong>und</strong>lichen<br />
Zielsetzungen folgten, wurden ca. 2.000 ethnographische Gegenstände<br />
gesammelt. <strong>Die</strong>se verteilen sich heute auf mehr als 40 museale Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Privatsammlungen. Überwiegend stammen sie aus Polynesien<br />
(Vielinselwelt), einer Teilregion Ozeaniens. Sie wurden in Tahiti <strong>und</strong> auf<br />
den Gesellschaftsinseln, im Inselreich Tonga, auf den Marquesas-Inseln<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Osterinsel, in Neuseeland <strong>und</strong> auf den Hawai´i-Inseln erworben.<br />
Fe<strong>der</strong>bildnis ki´i hulu manu, Darstellung<br />
des Kriegsgottes Kuka´ilimoku.<br />
Hawai´i, Polynesien, Höhe<br />
46,5 cm, Erwerb: Cook-Sammlung,<br />
1782, Fotos: Harry Haase<br />
In dem von Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840) im Jahr 1778 erstellten<br />
Catalogus Musei Academici (Nr. 39-41) werden drei Ethnographica<br />
aus <strong>der</strong> Südsee aufgeführt, ein Rindenbaststoff, ein Fischkö<strong>der</strong> <strong>und</strong> ein<br />
Halsschmuck. <strong>Die</strong>se polynesischen Kulturdokumente können heute zweifelsfrei<br />
als die ältesten nachweisbaren Gegenstände <strong>der</strong> Cookschen Reisen<br />
im Besitz des ehemaligen Akademischen Museums (1773–1840) bezeichnet<br />
werden. Sie gelangten über den englischen Naturforscher Joseph<br />
Banks (1743–1820), Teilnehmer <strong>der</strong> ersten Cookschen Weltumsegelung<br />
(1768–1771), kurz nach dessen Rückkehr von London nach Göttingen. Auf<br />
Betreiben von Blumenbach wurden in <strong>der</strong> Folge dann jene großen Südsee-Bestände<br />
erworben, die heute die Bezeichnung Cook/Forster-Sammlung<br />
tragen. <strong>Die</strong>ses Konvolut ist das Ergebnis <strong>der</strong> Verschmelzung einer Königlichen<br />
Schenkung Georg III. von England aus dem Jahr 1782 <strong>und</strong> des<br />
1799 erhaltenen Nachlasses des deutschen Naturforschers Johann Reinhold<br />
Forster (1729–1798), <strong>der</strong> Cook auf dessen zweiter Reise (1772–1775)<br />
zusammen mit seinem Sohn Georg Forster (1754–1794) begleiten durfte.<br />
Göttingen besitzt mit r<strong>und</strong> 500 kulturellen Zeugnissen aus Polynesien <strong>und</strong><br />
Aufhängehaken aus Holz, mit<br />
Ahnendarstellung. Mittlerer Sepik,<br />
Neuguinea, 20. Jh., Höhe 67 cm,<br />
Erwerb: Hild, 1941<br />
Totenerinnerungsmaske kepong,<br />
Malanggan-Feiern. Holz <strong>und</strong><br />
pflanzliche Fasern. Neuirland,<br />
Melanesien, Höhe 75 cm, Erwerb:<br />
Wilkens/Kreibohm, 1887<br />
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