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Das Kun<strong>de</strong>nmagazin – Sommer 2013<br />

<strong>www</strong>. 3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>


2 Editorial Inhalt<br />

3<br />

Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Willkommen im Vi<strong>de</strong>o-Reisezentrum<br />

Mit <strong>de</strong>m ÖPNV durch <strong>de</strong>n Sommer<br />

Wie das Smartphone zum Fahrschein wird<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Fahrradland<br />

High Heels und Helme gemeinsam auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

Für Radtouren im Alltag und in <strong>de</strong>r Freizeit<br />

8<br />

9<br />

Seite 8<br />

Seite 6<br />

Sommer im 3-Löwen-Takt<br />

Bahnhof verstehen<br />

Ab in die Sommerferien<br />

mit <strong>de</strong>m Schüler-Ferien-Ticket<br />

Rein in <strong>de</strong>n Zug – rauf aufs Fahrrad!<br />

10<br />

11<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

bestimmt haben Sie für <strong>de</strong>n Sommer bereits Urlaubspläne<br />

geschmie<strong>de</strong>t, Tages- o<strong>de</strong>r Wochenendausflüge<br />

geplant. Kultur, Sport, Freizeit und Erholung – Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg hat viel zu bieten. Und das Gute dabei ist:<br />

Die meisten Ziele sind mit Bussen und Bahnen bequem<br />

zu erreichen. Sind Sie noch unentschlossen?<br />

Dann lassen Sie sich in <strong>de</strong>r aktuellen Ausgabe von<br />

unseren abwechslungsreichen Reisetipps inspirieren.<br />

Wie komme ich am besten an meine Fahrkarte? Das<br />

ist eine durchaus berechtigte Frage, <strong>de</strong>nn es gibt viele<br />

Möglichkeiten, einen Fahrschein zu erwerben. Online-<br />

Ticket, Handy-Ticket, E-Ticket, Touch&Travel, Vi<strong>de</strong>o-<br />

Reisezentrum sind Begriffe, die für <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen<br />

Fahrscheinkauf stehen. Auf <strong>de</strong>n Seiten 6 und 7 erfahren<br />

Sie mehr über die Unterschie<strong>de</strong>, sodass Sie zukünftig<br />

<strong>de</strong>n für Sie bequemsten Weg <strong>de</strong>s Fahrscheinerwerbs<br />

wählen können.<br />

So unterschiedlich die Mobilitätsbedürfnisse <strong>de</strong>r Menschen<br />

sind, so unterschiedlich sind die Fragestellungen,<br />

die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Nutzung von Bussen und<br />

Bahnen stehen. Kann ich mein Fahrrad an <strong>de</strong>r Haltestelle<br />

sicher abstellen? Wo befin<strong>de</strong>t sich am Zielort <strong>de</strong>r<br />

Busbahnhof o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Taxistand? Wie fin<strong>de</strong> ich mich im<br />

Bahnhof zurecht? Diese und an<strong>de</strong>re Fragen beantwortet<br />

zukünftig die „Stationsdatenbank“ <strong>de</strong>s 3-Löwen-Takts,<br />

die wir Ihnen auf Seite 10 vorstellen.<br />

Ob mit <strong>de</strong>r Stationsdatenbank o<strong>de</strong>r mit einem unserer<br />

zahlreichen an<strong>de</strong>ren Serviceangebote: Wir arbeiten<br />

kontinuierlich daran, Ihnen die Nutzung von Bussen und<br />

Bahnen noch komfortabler zu machen.<br />

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen<br />

Sonja Haas-Andreas<br />

Leiterin Marketing und Pressesprecherin<br />

Seite 16<br />

Seite 18<br />

Hinter <strong>de</strong>n Kulissen<br />

Sicherheitscheck für die S-Bahn alle<br />

11 000 Kilometer<br />

Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Auf <strong>de</strong>utschen Gleisen durch die Schweiz<br />

Sonntagstour: Grüezi Rheinfall – ein Zwischenstopp<br />

auf <strong>de</strong>r Hochrheinstrecke<br />

Bitte aussteigen in Miltenberg und Amorbach<br />

400 Höhenmeter Natur pur – Tour zum Belchen<br />

Im Gespräch<br />

Gemeinsam mehr erreichen<br />

Gewinnspiel<br />

Info<br />

Jetzt als Buch – die 3-Löwen-Takt-Sonntagstouren<br />

Im Ländle gibt es viele interessante Ausflugsziele zu<br />

ent<strong>de</strong>cken. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern,<br />

wohin es gehen soll, haben wir zehn tolle<br />

3-Löwen-Takt-Sonntagstouren nun in einem Buch zusammengestellt.<br />

So können Sie in Ruhe schmökern<br />

und überlegen, welchen Teil Ba<strong>de</strong>n-Württembergs<br />

Sie näher erkun<strong>de</strong>n möchten. Ob unterwegs entlang<br />

<strong>de</strong>r Tauberbahn, ob mit Rückenwind rund um<br />

die höchsten Schwarzwaldberge o<strong>de</strong>r auf tierischer<br />

Familientour am Bo<strong>de</strong>nsee: Sicherlich ist auch für Sie<br />

eine passen<strong>de</strong> Tour dabei.<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

23<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Nahverkehrsgesellschaft</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mbH (NVBW), Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart,<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong><br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt: Sonja Haas-Andreas<br />

Konzept: NVBW<br />

Redaktion: Andrea Toll, Heiko Focken, Korbinian Fleischer, Saskia Klima, Sonja Haas-Andreas,<br />

Thomas Zehen<strong>de</strong>r, Uwe Neumann<br />

Repro, Druck und Gestaltung: Süd<strong>de</strong>utsche Verlagsgesellschaft Ulm<br />

Bildnachweis: Titelseite: istock, Rückseite: 123rf, 3-Löwen-Takt (S. 9), Andrea Toll (S. 6, 7, 8, 10, 22), DB (S. 4),<br />

Heiko Focken (S. 14, 15), Korbinian Fleischer (S. 18, 19), Oliver Haug (S. 3), Sabine Geller (S. 9), Saskia Klima (S. 17, 20, 21),<br />

Schaffhauserland Tourismus (S. 16), Südba<strong>de</strong>nbus (S. 5), Thomas Zehen<strong>de</strong>r (S. 12, 13)<br />

Bei je<strong>de</strong>r Sonntagstour fin<strong>de</strong>n Sie eine <strong>de</strong>taillierte<br />

Tourenbeschreibung, eine Übersichtskarte, zahlreiche<br />

Informationen, Adressen, Tipps ebenso wie praktische<br />

Hinweise zur An- und Abreise. Denn alle Ziele<br />

erreichen Sie bequem mit Bus und Bahn, sodass Sie<br />

Ihr Auto einfach stehen lassen können.<br />

Als Clubmitglied können Sie das Sonntagstourenbuch<br />

kostenfrei bei uns bestellen. Bitte schicken Sie eine<br />

E-Mail mit <strong>de</strong>r Lieferadresse an reinhardt@nvbw.<strong>de</strong>.<br />

Wir sen<strong>de</strong>n Ihnen das Buch dann zu.


4 Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Mit <strong>de</strong>m ÖPNV durch <strong>de</strong>n Sommer<br />

OSB: Ersatzverkehr mit Fahrradmitnahme<br />

5<br />

Vom 19. August bis zum 1. September 2013 wird die<br />

Kinzigtalbahn (KBS 721) zwischen Freu<strong>de</strong>nstadt, Alpirsbach<br />

und Schiltach wegen Bauarbeiten gesperrt. Im<br />

Schienenersatzverkehr (SEV) fahren Busse. Damit Radler<br />

diese beliebte Strecke entlang <strong>de</strong>s Kinzigtalradwegs <strong>de</strong>nnoch<br />

nutzen können, setzt die Ortenau-S-Bahn jeweils<br />

morgens, mittags und abends versuchsweise zusätzliche<br />

SEV-Busse mit Fahrradanhänger ein, die bis zu 20 Fahrrä<strong>de</strong>r<br />

transportieren können (keine Liegerä<strong>de</strong>r, E-Bikes,<br />

Anhänger etc.). In Freu<strong>de</strong>nstadt und Schiltach geht es<br />

mit <strong>de</strong>m Zug weiter Richtung Stuttgart bzw. Hausach<br />

– Offenburg. Die Busfahrten mit Fahrradmitnahme (ab<br />

Freu<strong>de</strong>nstadt um 09:45, 12:45 und 15:45, ab Schiltach<br />

um 08:05, 11:05, 14:05 und 17:05) sind im Fahrplan<br />

beson<strong>de</strong>rs gekennzeichnet.<br />

Zu Ausflugszielen im Schwarzwald unterwegs: <strong>de</strong>r Panoramabus.<br />

Willkommen im<br />

Vi<strong>de</strong>o-Reisezentrum<br />

Seit Mitte April sind fünf Bahnhöfe im Schwarzwald<br />

mit Vi<strong>de</strong>o-Reisezentren ausgestattet. Das europaweit<br />

einzigartige Pilotprojekt läuft zunächst einmal sechs<br />

Monate, in <strong>de</strong>nen die Akzeptanz <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n ebenso<br />

wie die technische Belastbarkeit <strong>de</strong>s Systems getestet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Von Andrea Toll<br />

Man muss schon nach Gengenbach, Triberg, St. Georgen,<br />

Engen o<strong>de</strong>r Löffingen reisen, um die europaweit<br />

einzigartigen Vi<strong>de</strong>o-Reisezentren näher in Augenschein<br />

zu nehmen. Hier können Kun<strong>de</strong>n ihre DB Fahrkarten<br />

mit persönlicher Vi<strong>de</strong>oberatung kaufen. Warum gera<strong>de</strong><br />

in diesen Orten im Schwarzwald? Die Pilotstandorte<br />

liegen sowohl an <strong>de</strong>r Schwarzwaldbahn als auch an <strong>de</strong>r<br />

Höllentalbahn. Viele Touristen zieht es hierhin und die<br />

Nachfrage nach Reiseberatung ist groß. In Engen und<br />

Löffingen konnten Fahrkarten nur noch am Automaten<br />

gekauft wer<strong>de</strong>n, Fahrplanauskünfte gab es keine mehr.<br />

Die erhalten die Fahrgäste jetzt wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>o-<br />

Reisezentren vor Ort.<br />

Die etwa zwei Quadratmeter große Nische besteht aus<br />

jeweils einem 17-Zoll-Bildschirm mit Web-Kamera, einer<br />

Ruftaste sowie einem speziell programmierten Automaten.<br />

Das Ganze funktioniert ganz einfach: Per Knopfdruck<br />

wird eine Verbindung zu einem <strong>de</strong>r Reiseberater in<br />

<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>otelefonie-Zentrale in Villingen hergestellt, <strong>de</strong>r<br />

kurz darauf auf <strong>de</strong>m Bildschirm erscheint. „Willkommen<br />

im Vi<strong>de</strong>o-Reisezentrum. Wohin wollen Sie reisen?“, fragt<br />

Claudia Vollmer freundlich. Sie o<strong>de</strong>r einer ihrer Kollegen<br />

beraten die Kun<strong>de</strong>n persönlich und führen die einzelnen<br />

Schritte am Automaten durch, die <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> live auf<br />

<strong>de</strong>m Monitor verfolgen kann. Nach<strong>de</strong>m er bar o<strong>de</strong>r mit<br />

Karte am Automaten bezahlt hat, erhält er die Fahrkarte.<br />

„Haben Sie sonst noch eine Frage?“, möchte Claudia<br />

Vollmer wissen. Hat <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> nicht. Die Reiseberaterin<br />

verabschie<strong>de</strong>t sich und verschwin<strong>de</strong>t vom Bildschirm.<br />

Längere Öffnungszeiten<br />

Wenn an <strong>de</strong>n Bahnhöfen mehrere Kun<strong>de</strong>n gleichzeitig<br />

Anfragen stellen, erscheint auf <strong>de</strong>m Bildschirm <strong>de</strong>r<br />

Hinweis, dass in Kürze ein Reiseberater zur Verfügung<br />

steht. Insgesamt vier Mitarbeiter sind in <strong>de</strong>r Zentrale in<br />

Villingen für die Reiseauskunft zuständig. Auch Heinrich<br />

Seebacher, <strong>de</strong>r zuvor 44 Jahre lang in St. Georgen im<br />

Reisezentrum gearbeitet hat. Wenn er im Urlaub o<strong>de</strong>r<br />

krank war, mussten die Reisen<strong>de</strong>n auf eine persönliche<br />

Beratung verzichten, <strong>de</strong>nn Vertretung gab es keine. Das<br />

hat sich mit <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>o-Reisezentren<br />

geän<strong>de</strong>rt. Fahrplanauskünfte und Buchungen sind nun an<br />

fünfzig Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Woche möglich, und zwar montags<br />

bis freitags von 8 bis 18 Uhr.<br />

Das Angebot wird von <strong>de</strong>n Fahrgästen gut angenommen.<br />

Und dass die bekannten Reiseberater aus St. Georgen<br />

und Triberg nun in <strong>de</strong>r Zentrale in Villingen arbeiten,<br />

kommt ebenfalls gut an. „So viel hat sich nicht geän<strong>de</strong>rt“,<br />

stellt eine Kundin fest „es sind ja dieselben Mitarbeiter,<br />

die auf <strong>de</strong>m Bildschirm zu sehen sind.“ Auch die<br />

Technik spielt mit. In <strong>de</strong>n nächsten Monaten soll getestet<br />

wer<strong>de</strong>n, ob das auch so bleibt. Dann entschei<strong>de</strong>t die<br />

DB, ob es auch in an<strong>de</strong>ren Bahnhöfen zukünftig heißen<br />

wird: Willkommen im Vi<strong>de</strong>o-Reisezentrum.<br />

TGO: Mit Südwestbus auf die Hornisgrin<strong>de</strong><br />

Bis zum 1. November 2013 fährt die „Panorama-<br />

Linie“ 7123 ab Mummelsee bis zur Hornisgrin<strong>de</strong>. Die<br />

erweiterte Linie 7125, die „Naturerlebnis-Linie“, bringt<br />

Fahrgäste vor Oppenau über Allerheiligen, Ottenhöfen,<br />

Seebach, Ruhestein, Mummelsee bis zur Hornisgrin<strong>de</strong>.<br />

Die Busse holen Fahrgäste an <strong>de</strong>n Bahnhöfen in Achern,<br />

Ortenau und Oppenau von <strong>de</strong>n Zügen <strong>de</strong>r Schwarzwaldbahn<br />

und <strong>de</strong>r Ortenau S-Bahn ab und bringen sie wie<strong>de</strong>r<br />

zurück. Die KONUS-Gästekarte gilt in allen Zügen und<br />

Bussen ebenso wie das Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-Ticket.<br />

<strong>www</strong>.ortenaulinie.<strong>de</strong><br />

RAB: Mehr Platz für Fahrrä<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Südbahn<br />

zwischen Ulm und Bo<strong>de</strong>nsee<br />

An <strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n und Feiertagen bis zum 20.<br />

Oktober 2013 setzt die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-<br />

Bo<strong>de</strong>nsee GmbH (RAB) für die Radtouristen bei einigen<br />

Zügen auf <strong>de</strong>r Südbahn und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nseegürtelbahn<br />

(Kursbuchstrecken 751 und 731) zwischen Ulm und Lindau<br />

zusätzlich einen Wagen zur Fahrradbeför<strong>de</strong>rung ein.<br />

<strong>www</strong>.zugbus-rab.<strong>de</strong><br />

VAG: Von <strong>de</strong>r Fahrplan-App direkt zum Fahrschein<br />

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) bietet seit 2012 die<br />

kostenlose Fahrplan-App „VAG mobil“ an. Diese enthält<br />

nun einen praktischen Zusatznutzen: Kun<strong>de</strong>n können<br />

aus <strong>de</strong>r App heraus direkt einen Fahrschein <strong>de</strong>s Regio-<br />

Verkehrsverbunds Freiburg (RVF) kaufen. Im Angebot<br />

sind Einzelfahrscheine sowie die 24-Stun<strong>de</strong>n-Karte<br />

„REGIO24“ für ein bis fünf Personen. Fahrgäste müssen<br />

sich zuvor bei HandyTicket Deutschland anmel<strong>de</strong>n und<br />

die App „VAG mobil“ auf <strong>de</strong>m Smartphone installieren.<br />

Die mobile Fahrplanauskunft <strong>de</strong>r VAG zeigt die besten<br />

Verbindungen und Alternativrouten mit Bus und Bahn an.<br />

Darüber hinaus sind Informationen zu <strong>de</strong>n Tarifen und<br />

verschie<strong>de</strong>ne Liniennetzpläne verfügbar. Hat <strong>de</strong>r Fahrgast<br />

die gewünschte Verbindung gefun<strong>de</strong>n, wird ihm<br />

jetzt an dieser Stelle angeboten, mit einem Klick auf <strong>de</strong>n<br />

„Einkaufswagen“ in die App <strong>de</strong>s HandyTicket Deutschlands<br />

zu wechseln und das entsprechen<strong>de</strong> Ticket für die<br />

gewählte Verbindung zu beziehen. Dieses gilt dann zum<br />

sofortigen Fahrtantritt.<br />

<strong>www</strong>.vag-freiburg.<strong>de</strong><br />

RVF/VSB: Panoramabus<br />

verbin<strong>de</strong>t touristische Regionen<br />

Der Schwarzwald-Baar-Kreis bietet in Kooperation<br />

mit Südba<strong>de</strong>nbus eine seit vielen Jahren gewünschte<br />

Buslinie an: An Wochenen<strong>de</strong>n und Feiertagen verkehrt<br />

zwischen Triberg und <strong>de</strong>m Thurner <strong>de</strong>r neue „Panoramabus“,<br />

<strong>de</strong>r mit einem Umstieg eine Weiterfahrt nach<br />

Titisee-Neustadt o<strong>de</strong>r auch Richtung St. Peter/St. Märgen<br />

ermöglicht. Bisher bestand diese Verbindung nur<br />

über große Umwege. Das Angebot gilt auch für Ausflügler<br />

aus <strong>de</strong>m Hochschwarzwald, die mit <strong>de</strong>m neuen Panoramabus<br />

jetzt auch Ausflugsziele zwischen Furtwangen<br />

und Triberg erreichen. Für Fahrgäste, die mit <strong>de</strong>r Bahn<br />

nach Triberg o<strong>de</strong>r Titisee anreisen, ist <strong>de</strong>r Fahrplan an die<br />

Züge angepasst. Im Panoramabus gelten die Tarife <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen Verkehrsverbun<strong>de</strong>s: Regio-Verkehrsverbund<br />

Freiburg (RVF) und Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar<br />

(VSB) sowie die KONUS-Gästekarte und bei Busfahrten<br />

über die Verbundgrenze hinweg am Wochenen<strong>de</strong> und an<br />

Feiertagen auch das SBG-Freizeit-Ticket.<br />

<strong>www</strong>.suedba<strong>de</strong>nbus.<strong>de</strong><br />

HNV: Neues Angebot für Bahnkun<strong>de</strong>n – City mobil<br />

Seit Juni 2013 gibt es für Bahnreisen<strong>de</strong> das Angebot<br />

„City mobil“, das zum DB-Fahrschein hinzu gebucht<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Damit hat <strong>de</strong>r Bahnkun<strong>de</strong> die Möglichkeit,<br />

bereits vor Fahrtbeginn ein Ticket für die Busse und Bahnen<br />

am Zielort <strong>de</strong>r Bahnreise zu kaufen. Die City-mobil-<br />

Option kann als Einzelfahrschein o<strong>de</strong>r als TageskarteSolo<br />

bereits mit <strong>de</strong>m Bahnfahrschein gelöst wer<strong>de</strong>n. Im HNV<br />

ist „City mobil“ ausschließlich für die Stadt Heilbronn<br />

(Zone A) erhältlich.<br />

<strong>www</strong>.h3nv.<strong>de</strong>


6<br />

Neues aus <strong>de</strong>m Nahverkehr<br />

Hat <strong>de</strong>r Fahrgast sich für eine Zugverbindung entschie<strong>de</strong>n,<br />

sen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r DB Navigator die Daten an die DB<br />

Tickets App weiter. Falls die App nicht installiert ist, wird<br />

<strong>de</strong>r Nutzer automatisch zum kostenlosen Download zum<br />

iTunes App Store bzw. Google Play Store geführt.<br />

7<br />

Wie das Smartphone<br />

zum Fahrschein wird<br />

So funktioniert Touch&Travel: Einmal registrieren, danach<br />

am Smartphone direkt o<strong>de</strong>r an einem Touchpoint<br />

<strong>de</strong>r Haltestelle bei <strong>de</strong>r Abfahrt anmel<strong>de</strong>n, losfahren und<br />

beim Ausstieg wie<strong>de</strong>r abmel<strong>de</strong>n. Umsteigen ist ohne<br />

An- und Abmeldung beliebig oft möglich, selbst wenn<br />

sich während <strong>de</strong>r Reise das Ziel än<strong>de</strong>rn sollte. Am Monatsen<strong>de</strong><br />

erfolgt eine Abrechnung über die getätigten<br />

Fahrten, die ganz bequem im Lastschriftverfahren bezahlt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Allerdings müssen einige VorausseteTicket<br />

Deutschland, Online-Ticket, Handy-Ticket,<br />

Touch&Travel – die Möglichkeiten, einen Fahrschein für<br />

<strong>de</strong>n ÖPNV zu erwerben, sind heute vielfältig und richten<br />

sich ganz nach <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Fahrgäste.<br />

Von Andrea Toll<br />

Natürlich kann man als Bahnkun<strong>de</strong> sein Ticket noch<br />

immer am Schalter <strong>de</strong>r Reisezentren kaufen. Neuerdings<br />

sogar auch in einem Vi<strong>de</strong>o-Reisezentrum, wo <strong>de</strong>r Kon<strong>takt</strong><br />

zum Kun<strong>de</strong>nberater via Bildschirm besteht (s. Seite 4).<br />

Doch im digitalen Zeitalter stehen <strong>de</strong>m Nutzer von Bus<br />

und Bahn noch weitere, durchaus komfortablere Varianten<br />

zur Verfügung, wie er an seine Fahrkarte kommt.<br />

eTicket für ganz Deutschland<br />

Bereits in <strong>de</strong>n 1990er Jahren wur<strong>de</strong>n die ersten Chipkarten<br />

im ÖPNV eingeführt, allerdings waren die unterschiedlichen<br />

Systeme nicht kompatibel. Also beschloss<br />

<strong>de</strong>r Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein<br />

einheitliches elektronisches Ticket- und Fahrgeldmanagementsystem<br />

zu entwickeln, das die Interoperabilität<br />

zwischen <strong>de</strong>n Verkehrsverbün<strong>de</strong>n sichern sollte. Ziel ist,<br />

dass Kun<strong>de</strong>n sämtliche Dienstleistungen aller Verkehrsverbün<strong>de</strong><br />

in Deutschland bequem nutzen können, ohne<br />

sich Gedanken machen zu müssen, ob sie <strong>de</strong>n richtigen<br />

Fahrschein und genug Geld mit dabei haben. Als digitale<br />

Fahrtberechtigung dient entwe<strong>de</strong>r eine Chipkarte o<strong>de</strong>r<br />

das Mobiltelefon.<br />

Tickets online kaufen<br />

Wer einen Internetzugang hat, kann <strong>de</strong>n Fahrausweis<br />

für sich und für Mitfahren<strong>de</strong> bis kurz vor Reiseantritt mit<br />

ein paar Klicks online buchen, egal an welchem En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Welt man sich befin<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Bildschirmmasken gibt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> alle Daten zu seiner<br />

Reise ein, Start- und Zielort, Datum, Personenanzahl,<br />

gewünschte Verkehrsmittel, Sitzplatzreservierungen.<br />

Danach wählt er aus, ob er die Fahrkarte als Online-<br />

Ticket, Handy-Ticket o<strong>de</strong>r per Post zugesandt haben<br />

möchte. Letzteres dauert allerdings zwei bis drei Tage,<br />

hinzukommt eine Versandpauschale von 3,50 Euro.<br />

Gezahlt wird per Lastschrift o<strong>de</strong>r Kreditkarte. Ist <strong>de</strong>r<br />

Vorgang abgeschlossen, steht das Ticket umgehend im<br />

Mailaccount o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Handy zur Verfügung. Ausgedruckt<br />

auf Papier o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Handy wird es zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierungskarte bei <strong>de</strong>r Kontrolle vorgezeigt.<br />

Wichtig hierbei ist, dass die bei <strong>de</strong>r Buchung verwen<strong>de</strong>te<br />

I<strong>de</strong>ntifizierungskarte auch im Zug mitgeführt wird. Wenn<br />

für an<strong>de</strong>re Personen gebucht wur<strong>de</strong>, haben diese ihre<br />

persönliche I<strong>de</strong>ntifikationskarte vorzuzeigen. Es gelten<br />

hohe Sicherheitsstandards sowohl für <strong>de</strong>n Datenschutz<br />

als auch für die Zahlung.<br />

Das Handy-Ticket fürs Smartphone<br />

Das Handy-Ticket ist das Online-Ticket, nur ohne Papier.<br />

Auch hierfür gilt: Ob spontan o<strong>de</strong>r längerfristig geplant,<br />

ob Normal- o<strong>de</strong>r Sparpreis – das Ticket lässt sich einfach<br />

mit mobilem Endgerät und Kreditkarte kaufen. Wie das<br />

Online-Ticket ist es bis kurz vor Abfahrt buchbar.<br />

Neben <strong>de</strong>m Ticket erhält <strong>de</strong>r Fahrgast Informationen<br />

zur Abfahrtzeit, <strong>de</strong>m Gleis, Umstiegen, <strong>de</strong>r genauen<br />

Auskunftszeit sowie zu <strong>de</strong>n Zwischenstationen auf sein<br />

Handy. Neu ist, dass die getrennte Verwaltung von<br />

Privat- und Geschäftsreisekonten möglich ist. Dadurch<br />

können Firmenkun<strong>de</strong>n die DB Tickets App für die mobile<br />

Buchung besser nutzen. Bereits 1,2 Millionen Nutzer<br />

haben die App. Den Erfolg <strong>de</strong>r App erklärt Birgit Bohle,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r DB Vertrieb GmbH:<br />

„Unsere Kun<strong>de</strong>n schätzen die einfache Zustellung durch<br />

die DB Tickets App auf ihr Smartphone. Dies haben wir<br />

mit diesem Schritt jetzt auch für unsere Firmenkun<strong>de</strong>n<br />

möglich gemacht.“<br />

Handy-Tickets können für Fahrten innerhalb Deutschlands<br />

für bis zu fünf Personen gebucht wer<strong>de</strong>n. Anschlussreisen<br />

mit City mobil bzw. City Ticket für BahnCard-Inhaber<br />

sind allerdings nicht möglich. Auch Tickets für Fahrten innerhalb<br />

von Verkehrsverbün<strong>de</strong>n können aus technischen<br />

Grün<strong>de</strong>n noch nicht gebucht wer<strong>de</strong>n. Daran wird zurzeit<br />

gearbeitet.<br />

Flexibel und spontan reisen mit Touch&Travel<br />

Alle bisherigen Reiseangebote haben eines gemeinsam,<br />

egal ob im Vorverkauf o<strong>de</strong>r unmittelbar vor Fahrtantritt:<br />

Der Fahrgast muss sich vorher um eine Fahrkarte kümmern.<br />

Ganz an<strong>de</strong>rs läuft es bei Touch&Travel: Hiermit<br />

fährt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> erst und bezahlt dann exakt das, was er<br />

wirklich gefahren ist. Die flexible Art <strong>de</strong>s Reisens wird<br />

von allen Mobilfunknetzen unterstützt und ist vor allem<br />

für Gelegenheitskun<strong>de</strong>n von Bus und Bahn attraktiv.<br />

Bei <strong>de</strong>r Einführung von Touch&Travel:<br />

Thomas Reumann, Dieter Pfeffer und Birgit Wirth.<br />

zungen erfüllt und Schritte vorgenommen wer<strong>de</strong>n, um<br />

Touch&Travel nutzen zu können. So gilt, dass Kun<strong>de</strong>n<br />

min<strong>de</strong>stens 18 Jahre alt sein und über einen Mobilfunkvertrag<br />

eines <strong>de</strong>utschen Anbieters verfügen müssen.<br />

Das System funktioniert mit iPhone, Smartphone mit<br />

Android-Betriebssystem o<strong>de</strong>r Nokia-Smartphone. Die<br />

Touch&Travel-App kann kostenlos im Apple-App-Store,<br />

bei Google Play o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Nokia Store heruntergela<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>r einmaligen Registrierung unter<br />

<strong>www</strong>.touchandtravel.<strong>de</strong> kann die Fahrt mit Touch&Travel<br />

dann losgehen.<br />

Das Angebot gilt aktuell für alle Fernverkehrsverbindungen<br />

<strong>de</strong>utschlandweit sowie für einzelne Verbindungen<br />

ins Ausland. In einzelnen Stadtgebieten, wie<br />

beispielsweise in Berlin, können damit alle Verkehrsmittel<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n. Als erste Verbün<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg haben <strong>de</strong>r KreisVerkehr Schwäbisch Hall,<br />

<strong>de</strong>r Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV),<br />

<strong>de</strong>r Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) sowie <strong>de</strong>r<br />

Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) Touch&Travel<br />

eingeführt. „Zukunftsweisen<strong>de</strong> Technologien sind eine<br />

wichtige Voraussetzung für neue Mobilitätslösungen,<br />

mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Öffentliche Personenverkehr noch attraktiver<br />

wird“, sagte Thomas Reumann, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

naldo-Aufsichtsrats, bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Systems in<br />

Tübingen. Was Touch&Travel attraktiv macht, veranschaulichte<br />

Birgit Wirth, Projektleiterin Touch&Travel bei <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Bahn: „Mit Touch&Travel reisen Sie mit nur<br />

zwei Klicks quer durch Deutschland.“ Gute Aussichten<br />

für Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Nah- und Fernverkehrs.


8 Fahrradland Für Radtouren im Alltag und in <strong>de</strong>r Freizeit<br />

9<br />

Nach <strong>de</strong>r mobilen Version für das iPhone stellt die<br />

<strong>Nahverkehrsgesellschaft</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg nun<br />

auch eine kostenlose Radroutenplaner-App für<br />

Android-Smartphones zur Verfügung.<br />

High Heels und Helme<br />

gemeinsam auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

Passen Mo<strong>de</strong> und Radfahren zusammen? Natürlich!<br />

Wie, das zeigte die erste RadCOUTURE im Mannheimer<br />

Trafowerk.<br />

Von Andrea Toll<br />

Für die RadCOUTURE hatten sich die Initiative Rad-<br />

KULTUR <strong>de</strong>s Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg gemeinsam mit <strong>de</strong>r Stadt Mannheim<br />

und 21 lokale Designer und Kreative etwas ganz Beson<strong>de</strong>res<br />

einfallen lassen. Denn „Radfahren soll noch populärer<br />

und selbstverständlicher wer<strong>de</strong>n. Es muss vom Kopf<br />

in die Beine – das funktioniert nur, wenn man Menschen<br />

anregt, umzusteigen und das mit Freu<strong>de</strong> am Radfahren.<br />

Die RadCOUTURE ist eine beson<strong>de</strong>re Möglichkeit, um<br />

<strong>de</strong>n Reiz am Fahrrad mal von einer an<strong>de</strong>ren Blickrichtung<br />

zu betrachten“, so Winfried Hermann, Minister für<br />

Verkehr und Infrastruktur Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, bei <strong>de</strong>r<br />

Eröffnung <strong>de</strong>r Veranstaltung.<br />

Konzept kam gut an<br />

Die rund 600 Gäste konnten neben Fashion und Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />

auch Fahrkunst auf <strong>de</strong>r Bühne bestaunen. Mountainbike-Trail-Fahrer<br />

Max Schrom begeisterte das Publikum<br />

mit seiner BMX-Show genauso wie die Kunstrad-Vorführung<br />

<strong>de</strong>s Weltmeisterduos Katrin Schultheis und Sandra<br />

Sprinkmeier. Doch nicht nur langjährige Profis zeigten<br />

ihr Können. Zu Beginn <strong>de</strong>r RadCOUTURE trat die Gruppe<br />

RedRoom mit <strong>de</strong>m Song „Mit <strong>de</strong>m Rad durchs Quadrat“<br />

auf, <strong>de</strong>r Siegerbeitrag <strong>de</strong>s RadKULTUR-I<strong>de</strong>enwettbewerbs<br />

2012 in Mannheim. Das ungewöhnliche Konzept<br />

ging auf und kam bei <strong>de</strong>n Gästen gut an.<br />

Wer Ausflüge mit <strong>de</strong>m Rad o<strong>de</strong>r die täglichen Touren zur<br />

Arbeit, Schule o<strong>de</strong>r Uni planen möchte, ist mit <strong>de</strong>m Radroutenplaner<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg bestens bedient. Den<br />

gibt es nun auch als App für alle Android-Smartphones<br />

zum kostenlosen Herunterla<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m liefert die App<br />

stets aktuelle Neuigkeiten aus <strong>de</strong>m Fahrradland Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg.<br />

Die App funktioniert ganz einfach: Nach <strong>de</strong>r Eingabe<br />

von Startpunkt und Zielort zeigt <strong>de</strong>r Radroutenplaner<br />

<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Weg auf <strong>de</strong>m über 40.000 Kilometer<br />

umfassen<strong>de</strong>n Radwegenetz an – und macht auch nicht<br />

an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgrenze halt. Für Freizeittouren schlägt <strong>de</strong>r<br />

Standortfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Radroutenplaners schöne Touren<br />

direkt in <strong>de</strong>r Nähe vor, inklusive Bil<strong>de</strong>r, ausführlicher<br />

Wegbeschreibung, Höhenprofil und weiteren <strong>de</strong>taillierten<br />

Informationen. Ob eine gemütliche Radtour, sportliche<br />

Mountainbike- o<strong>de</strong>r Rennradstrecken o<strong>de</strong>r mehrtägige<br />

Fernradwege – das alles ist frei wählbar. Vielfältige<br />

Filtermöglichkeiten erleichtern die Suche nach einer<br />

passen<strong>de</strong>n Tour.<br />

Kombination mit <strong>de</strong>m ÖPNV<br />

Beson<strong>de</strong>rs praktisch ist, dass <strong>de</strong>r Radroutenplaner mit<br />

<strong>de</strong>r Elektronischen Fahrplanauskunft <strong>de</strong>s 3-Löwen-Takts<br />

verknüpft ist. So können, wenn gewünscht, Routenabschnitte<br />

bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>www</strong>.radroutenplaner-bw.<strong>de</strong><br />

Diese Blickrichtung war in <strong>de</strong>r Tat eine ganz an<strong>de</strong>re:<br />

Geht es bei Fahrradmo<strong>de</strong> normalerweise um Funktionalität<br />

und Sicherheit, wur<strong>de</strong>n hier Rä<strong>de</strong>r zusammen mit<br />

lässigen und edlen Outfits auf <strong>de</strong>m Laufsteg präsentiert,<br />

nach <strong>de</strong>m Motto: Mo<strong>de</strong> und Lebensstil spielen auch auf<br />

<strong>de</strong>m Fahrrad eine Rolle. Die zum Teil exklusiv für die<br />

Show angefertigte Kollektion wur<strong>de</strong><br />

von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>netzwerks<br />

„MADE. Textil Club Mannheim“<br />

vorgeführt.<br />

<strong>www</strong>.radkultur-bw.<strong>de</strong><br />

Radmo<strong>de</strong> mal an<strong>de</strong>rs: RadCOUTURE in Mannheim.


10 Sommer im 3-Löwen-Takt<br />

Ab in die Sommerferien<br />

mit <strong>de</strong>m Schüler-Ferien-Ticket<br />

Auch in diesem Sommer bietet <strong>de</strong>r 3-Löwen-Takt<br />

das Schüler-Ferien-Ticket an. Für 31,90 Euro können<br />

Schülerinnen und Schüler durch ganz Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

fahren – mit Bus, Bahn o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nseeschiff.<br />

Gültig ist das Ticket vom 25. Juli bis zum 8. September.<br />

Neu: Am 3. und 4. August dürfen Eltern für nur<br />

10 Euro mitfahren.<br />

- Rein in <strong>de</strong>n Zug – rauf aufs Fahrrad!<br />

Die 3-Löwen-Takt Ra<strong>de</strong>xpresse bringen Radler und<br />

Wan<strong>de</strong>rer in die schönsten Ecken im Ländle. Mit<br />

<strong>de</strong>m Ra<strong>de</strong>xpress „Enztäler“ gehts an Sonn- und<br />

Feiertagen von Stuttgart in nur 90 Minuten in <strong>de</strong>n<br />

Nordschwarzwald. In diesem Jahr neu: Im Zug<br />

können sich Ausflügler mit Getränken und kleinen<br />

Snacks versorgen. Bis 20. Oktober 2013 an Sonnund<br />

Feiertagen.<br />

11<br />

Bahnhof verstehen<br />

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, dachten<br />

sich sich die Planer bei <strong>de</strong>r <strong>Nahverkehrsgesellschaft</strong><br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (NVBW), als sie die Stationsdatenbank<br />

für Ba<strong>de</strong>n-Württemberg auf <strong>de</strong>n Weg<br />

brachten. Nun können sich Fahrgäste vorab über die<br />

Bahnhofs-Begebenheiten im Internet informieren und<br />

sich dank vieler Fotos und <strong>de</strong>taillierter Informationen<br />

schneller zurechtfin<strong>de</strong>n.<br />

Von Andrea Toll<br />

Was wollen Fahrgäste wissen, wenn sie an einem<br />

Bahnhof umsteigen müssen, <strong>de</strong>n sie nicht kennen? Das<br />

fragten sich Horst Künzl von <strong>de</strong>r NVBW und sein Team,<br />

bevor sie sich an die Arbeit für die Stationsdatenbank<br />

machten, die seit Mai 2013 online ist. Und ihnen war klar,<br />

dass so unterschiedlich die Mobilität <strong>de</strong>r ÖPNV-Nutzer<br />

ist, so unterschiedlich auch ihre Bedürfnisse sind. Kann<br />

das Rad sicher am Bahnhof abgestellt wer<strong>de</strong>n? Wo<br />

befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Busbahnhof o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Taxistand? Ist das<br />

Gleis 4 barrierefrei? Welchen Service bietet <strong>de</strong>r Bahnhof?<br />

Antworten auf diese und an<strong>de</strong>re Fragen fin<strong>de</strong>n Fahrgäste<br />

nun auf <strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>/mobil-in-bw/auskuenfte/<br />

stationsdatenbank.<br />

„Fünf Bereiche sind unserer Erfahrung nach wichtig“,<br />

erklärt Künzl, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r NVBW für die Langfristplanung,<br />

Fahrzeuge und IT-Konzepte zuständig ist, „ein Überblick<br />

und allgemeine Infos, <strong>de</strong>r Zugang zum Bahnhof, die<br />

Ausstattung und <strong>de</strong>r Service sowie <strong>de</strong>r Umstieg und <strong>de</strong>r<br />

Vorplatz.“ Diese Bereiche kann <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> im Internet<br />

anklicken und erhält eine entsprechen<strong>de</strong> Übersicht. Beim<br />

Zugang sieht er auf einen Blick, ob die Gleise und das<br />

Bahnhofsgebäu<strong>de</strong> barrierefrei erreichbar sind. „Wir hoffen,<br />

dass wir mit <strong>de</strong>r Stationsdatenbank die Unsicherheit<br />

beim Umsteigen min<strong>de</strong>rn und die Fahrgäste bei ihrer Reiseplanung<br />

unterstützen können.“ Für Künzl war klar, dass<br />

möglichst viele Fotos von <strong>de</strong>n einzelnen Bereichen in die<br />

Datenbank mit aufgenommen wer<strong>de</strong>n sollten. „Darüber<br />

können sich Kun<strong>de</strong>n viel schneller orientieren als nur<br />

über textliche Beschreibungen“, so Künzl. Das hieß, dass<br />

von je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r 1067 Bahnhöfe im Land entsprechen<strong>de</strong><br />

Fotos gemacht und Informationen, beispielsweise die<br />

Öffnungszeiten <strong>de</strong>r Reisezentren, eingeholt wer<strong>de</strong>n<br />

mussten. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> von je<strong>de</strong>r Station ein Lageplan<br />

erstellt. „Das war eine sehr aufwendige Arbeit, die wir in<br />

Wellen von 2010 bis 2012 durchgeführt haben“, berichtet<br />

Künzl. Bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres sollen alle Daten komplett im<br />

Netz stehen.<br />

Rückmeldungen sind möglich<br />

Die Stationsdatenbank verfügt ebenfalls über eine Dialogmöglichkeit.<br />

Auf diesem Weg können Kun<strong>de</strong>n bequem<br />

mit einem Klick auf <strong>de</strong>n Button „Rückmeldung“ zu <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Bahnhöfen geben. Wur<strong>de</strong> beispielsweise ein<br />

Kiosk geschlossen, kann die Information gleich an die<br />

NVBW weitergeleitet wer<strong>de</strong>n. „In <strong>de</strong>r ersten Woche<br />

haben wir schon sechs Rückmeldungen bekommen und<br />

konnten damit die Angaben in <strong>de</strong>r Datenbank gleich korrigieren“,<br />

freut sich Künzl. Auch darüber, dass es seit <strong>de</strong>m<br />

Start am 7. Mai bereits 600 Zugriffe gab.<br />

.<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong><br />

Endlich Ferien! Schülerinnen und Schüler können auch in<br />

diesem Sommer günstig kreuz und quer durchs Ländle<br />

reisen – mit <strong>de</strong>m Schüler-Ferien-Ticket für 31,90 Euro.<br />

Das gilt übrigens nicht nur in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, son<strong>de</strong>rn<br />

auch auf ausgewählten Strecken in Bayern, Hessen<br />

und <strong>de</strong>r Schweiz. Aber das Ticket bietet noch mehr,<br />

z. B. günstigere Übernachtungspreise in Jugendherbergen,<br />

Rabatte für <strong>de</strong>n Eintritt in <strong>de</strong>n Europa Park, für die<br />

Stuttgarter Musicals und das HipHopOpen.<br />

Wer das Ticket noch nicht kennt, kann es erst einmal<br />

ausprobieren. Mit <strong>de</strong>m Schnupperticket für 10 Euro fahren<br />

Schüler zusammen mit einem Ticketbesitzer einen<br />

ganzen Tag lang durch Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und können<br />

außer<strong>de</strong>m alle Vergünstigungen nutzen. Entschei<strong>de</strong>t sich<br />

<strong>de</strong>r Mitfahrer nach <strong>de</strong>m Testtag ein Schüler-Ferien-Ticket<br />

zu kaufen, kostet das Ticket nach Vorlage <strong>de</strong>s Mitfahrer-<br />

Tickets 21,90 Euro anstatt 31,90 Euro. Inhaber eines<br />

Tickets haben die Möglichkeit, auf je<strong>de</strong>r Fahrt bis zu vier<br />

Mitfahrer mitzunehmen. Am 3. und 4. August dürfen<br />

auch Eltern für 10 Euro mitfahren.<br />

Dein Bonus: Günstiger in Kinos,<br />

Jugendherbergen und in <strong>de</strong>n Europa-Park!<br />

Das Schüler-Ferien-Ticket ist <strong>de</strong>in Fahr- und Erlebnisticket für die Sommerferien.<br />

Das Ticket gibt es in allen DB Reisezentren, am DB Automaten und im Internet.<br />

<strong>www</strong>.schueler-ferien-ticket.<strong>de</strong><br />

Für nur<br />

31,90 €<br />

mit Bus, Bahn und Bo<strong>de</strong>nseeschiff<br />

in <strong>de</strong>n Sommerferien ganz<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg erleben!<br />

<strong>www</strong>.facebook.com/schuelerferienticket<br />

Der „Eyachtäler“ ist von Hechingen nach Eyach<br />

unterwegs. Auf <strong>de</strong>r zauberhaften Strecke zwischen<br />

Hechingen und Eyach bei Horb am Neckar kommt<br />

je<strong>de</strong>r auf seine Kosten. Der Triebwagen <strong>de</strong>r Hohenzollerischen<br />

Lan<strong>de</strong>sbahn AG ist bis 20. Oktober an<br />

allen Sonn- und Feiertagen unterwegs. Nach bzw. ab<br />

Hechingen bestehen Anschlüsse nach Balingen und<br />

Tübingen. Nach bzw. ab Eyach bestehen Anschlüsse<br />

aus Tübingen Hbf und Horb.<br />

Natürlich fährt auch <strong>de</strong>r „Murgtäler“ in <strong>de</strong>r Radsaison<br />

2013. An Sonn- und Feiertagen verbin<strong>de</strong>t er die<br />

Metropolregion Rhein-Neckar und <strong>de</strong>n Nordschwarzwald.<br />

Zwischen Karlsruhe und Freu<strong>de</strong>nstadt gibt es<br />

im Ra<strong>de</strong>xpress erstmals heiße und kalte Getränke<br />

sowie belegte Brötchen und kleine Snacks zu kaufen.<br />

Bis 20. Oktober an Sonn- und Feiertagen.<br />

Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Oberschwaben<br />

lassen sich am besten mit <strong>de</strong>m Ra<strong>de</strong>xpress<br />

„Oberschwaben“ ent<strong>de</strong>cken. Der pen<strong>de</strong>lt im<br />

Wechsel von Aulendorf über Bad Waldsee nach Bad<br />

Wurzach o<strong>de</strong>r von Aulendorf über Ostrach bis nach<br />

Pfullendorf. Unser neuer Service: Wir bieten unseren<br />

Fahrgästen warme und kalte Getränke sowie frische<br />

Backwaren direkt im Zug. Gültig am 28.07., 11.08.,<br />

25.08., 08.09., 22.09., 29.09., 03.10., 13.10.2013<br />

Das Schüler-Ferien-Ticket gilt für Schülerinnen und Schüler<br />

unter 15 Jahre gegen Vorlage eines Altersnachweises<br />

sowie für alle Vollzeitschülerinnen und Vollzeitschüler<br />

von 15 bis 22 Jahre gegen Vorlage <strong>de</strong>s gültigen Schülerausweises.<br />

Auch Schüler, die in diesem Jahr die Schule<br />

been<strong>de</strong>t haben, können das Ticket erwerben.<br />

Das Ticket ist in <strong>de</strong>n Reisezentren <strong>de</strong>r Deutschen Bahn<br />

AG, im Internet und an <strong>de</strong>n DB-Automaten erhältlich.<br />

Mehr Informationen gibt es unter <strong>www</strong>.schüler-ferien-ticket.<strong>de</strong><br />

und auf <strong>www</strong>.facebook.com/schuelerferienticket


12<br />

Hinter <strong>de</strong>n Kulissen<br />

Sicherheitscheck für<br />

die S-Bahn alle 11 000 Kilometer<br />

Ab in die Werkstatt Ludwigshafen heißt es für die 83<br />

Elektrotriebzüge <strong>de</strong>r S-Bahn RheinNeckar nach 11 000<br />

Kilometern. Den fälligen Sicherheitscheck erledigen<br />

dort 51 Mitarbeiter in drei Teams, die rund um die Uhr<br />

an 365 Tagen im Jahr dafür sorgen, dass die Fahrgäste<br />

sicher, zuverlässig und in gepflegten Zügen unterwegs<br />

sind. Beim Tag <strong>de</strong>r offenen Tür am 23. September<br />

erfahren Besucher alles über Technik und Aufgaben <strong>de</strong>r<br />

Werkstatt Ludwigshafen aus erster Hand.<br />

Von Thomas Zehen<strong>de</strong>r<br />

Während ein durchschnittlicher Autofahrer ein Jahr o<strong>de</strong>r<br />

mehr braucht, um 11 000 Kilometer abzuspulen, erweisen<br />

sich die Elektrotriebzüge (ET) <strong>de</strong>r Baureihe 425 als richtige<br />

Kilometerfresser. Auf <strong>de</strong>m Streckennetz <strong>de</strong>r S-Bahn<br />

RheinNeckar im Dreieck zwischen Homburg (Saar), Karlsruhe<br />

und Osterburken legen sie diese Entfernung meistens<br />

innerhalb von zwei Wochen zurück. Dann ist Zeit<br />

für die obligatorische Sicherheitsprüfung in <strong>de</strong>r ET-Werkstatt<br />

<strong>de</strong>s Bahnbetriebswerks Ludwigshafen, vergleichbar<br />

mit <strong>de</strong>m TÜV für das Auto.<br />

Vor allem nachts, wenn <strong>de</strong>utlich weniger S-Bahnen auf<br />

<strong>de</strong>r Schiene rollen, geht es in <strong>de</strong>r Werkstatt rund. Bis<br />

zu vier ET450 gleichzeitig haben auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Gleisen<br />

Platz, wenn die turnusmäßige Inspektion ansteht. Unter,<br />

neben und über <strong>de</strong>n Zügen sind die Mitarbeiter im Einsatz:<br />

Teils stehen sie bis zu 1,75 Meter tief in <strong>de</strong>r Arbeitsgrube,<br />

teils schweben sie in mobilen Dacharbeitsbühnen<br />

fast vier Meter über <strong>de</strong>m Hallenbo<strong>de</strong>n. Ausgebil<strong>de</strong>t als<br />

Mechatroniker und Elektroniker für Betriebstechnik machen<br />

sie <strong>de</strong>n Sicherheitscheck und Reparaturen, beheben<br />

kleinere Unfallschä<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r tauschen größere Bauteile<br />

aus wie Dachausrüstungen und Motoren. Braucht eine<br />

S-Bahn gar ein neues Drehgestell o<strong>de</strong>r muss <strong>de</strong>r Radsatz<br />

gewechselt wer<strong>de</strong>n, schlägt die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gewaltigen<br />

Hebebockanlage. Mit ihren zehn Hebeböcken wuchtet<br />

sie einen kompletten ET450 in die Höhe, sodass die<br />

Radsätze frei zugänglich wer<strong>de</strong>n. Eine spezielle Überwachungstechnik<br />

misst Kraftübertragung und Belastung<br />

an je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r zehn Hebeböcke, damit we<strong>de</strong>r Triebzüge<br />

beschädigt noch Mitarbeiter gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Mobiturn – bevor das Rad ab ist<br />

Ein weiteres technisches Highlight in <strong>de</strong>r ET-Werkstatt<br />

bietet Mobiturn, die mobile Radsatzdrehmaschine. Die<br />

eine Million Euro teure Anlage beseitigt an <strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rn<br />

Flachstellen, die zum Beispiel durch Vollbremsungen<br />

entstehen können und <strong>de</strong>n Fahrkomfort stark beeinträchtigen.<br />

Zuerst wird <strong>de</strong>r Triebwagenzug auf <strong>de</strong>m Wartungsgleis<br />

um etwa 1,6 Meter angehoben, dann fährt Mobiturn<br />

direkt unter <strong>de</strong>n schadhaften Radsatz. Bei mehr als 2000<br />

Achsen hat sich die mobile Radsatzdrehmaschine seit Februar<br />

2004 bewährt; sie spart wesentlich Zeit und Kosten,<br />

da die Radsätze direkt am Fahrzeug bearbeitet wer<strong>de</strong>n<br />

können ohne aufwendigen Ein- und Ausbau.<br />

Neben Zuverlässigkeit und Sicherheit legen die Fahrgäste<br />

großen Wert auf Komfort und Sauberkeit. Der<br />

erste Eindruck entschei<strong>de</strong>t über das Image <strong>de</strong>r S-Bahn<br />

RheinNeckar, wenn ein ET425 in <strong>de</strong>n Bahnhof einfährt<br />

und <strong>de</strong>r Fahrgast Platz nimmt. Regelmäßige Reinigung<br />

ist <strong>de</strong>shalb Pflicht für alle Triebwagenzüge: innen täglich,<br />

außen wöchentlich und spätestens nach acht Wochen ist<br />

Großputz angesagt einschließlich Polster, Wän<strong>de</strong>, Fußbö<strong>de</strong>n<br />

und bei Bedarf auch Decken. Ähnlich wie in einer<br />

Autowaschanlage rollen die ET425 bei <strong>de</strong>r Außenreinigung<br />

durch eine vollautomatische Waschanlage neben<br />

<strong>de</strong>r Werkstatthalle. Selbst eine Unterbo<strong>de</strong>nwäsche wird<br />

erledigt, die vor allem <strong>de</strong>n Werkstattmitarbeitern zugute<br />

kommt, wenn sie an Drehgestellen o<strong>de</strong>r Bremsen<br />

Hand anlegen müssen. Beim Reizthema Graffiti kennen<br />

die S-Bahn-Verantwortlichen kein Pardon. So schnell<br />

als möglich ziehen sie verunzierte Fahrzeuge aus <strong>de</strong>m<br />

Verkehr, damit möglichst je<strong>de</strong>s Graffiti spätestens nach<br />

24 Stun<strong>de</strong>n Geschichte ist. Die DB Regio RheinNeckar<br />

unternimmt noch mehr für stets saubere Züge: Zwischen<br />

Mannheim und Ludwigshafen sind mobile Reinigungskräfte<br />

im Einsatz, die sofort grobe Verschmutzungen in<br />

<strong>de</strong>n S-Bahnen beseitigen o<strong>de</strong>r überquellen<strong>de</strong> Mülleimer<br />

leeren. Bei verstopften Toiletten, Beschädigungen und<br />

Beschmierungen greift ein ebenfalls mobiles Instandhaltungsteam<br />

so schnell als möglich an Ort und Stelle ein.<br />

Solaranlage entlastet die Umwelt<br />

Umweltschutz zählt in <strong>de</strong>r ET-Werkstatt Ludwigshafen<br />

zum Alltag. Mo<strong>de</strong>rne Ölabsaugung, konsequente Mülltrennung<br />

und aufwendige Wasseraufbereitung kennzeichnen<br />

einen umweltschonen<strong>de</strong>n Betrieb. So wer<strong>de</strong>n zum<br />

Beispiel in <strong>de</strong>r Außenwaschanlage vier Fünftel <strong>de</strong>s eingesetzten<br />

Frischwassers aufbereitet und wie<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>t;<br />

eine Neutralisationsanlage sowie regelmäßige Wartungen<br />

<strong>de</strong>r Anlage halten die Belastung <strong>de</strong>r öffentlichen Kanalisation<br />

mit Schadstoffen so gering wie möglich. Und wäre<br />

nicht das große Display an <strong>de</strong>r Außenwand <strong>de</strong>r Werkstatthalle,<br />

das ständig über die erzeugte Energiemenge<br />

informiert, wür<strong>de</strong> die Solaranlage auf <strong>de</strong>n Dächern <strong>de</strong>s<br />

Betriebswerks nebst Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> im Verborgenen<br />

Strom gewinnen. Pro Jahr erzeugt die Solaranlage<br />

durchschnittlich 518 000 Kilowattstun<strong>de</strong>n Strom, ausreichend<br />

für etwa 115 Haushalte. Die Umwelt wird dadurch<br />

Jahr für Jahr um 358 Tonnen <strong>de</strong>s klimaschädlichen Kohlendioxids<br />

entlastet.<br />

Die Elektrotriebzüge <strong>de</strong>r Baureihe ET425 sind ein<br />

gewohntes Bild auf vielen S-Bahnstrecken in Hessen,<br />

Bayern, Nordrhein-Westfalen und Nie<strong>de</strong>rsachsen. Maßgebend<br />

für die Wartung auch in an<strong>de</strong>ren Betriebswerken ist<br />

jedoch Ludwigshafen. „Als Leitwerkstatt für die Baureihe<br />

ET425 spielen wir die Vorreiterrolle für alle diese Fahrzeuge<br />

im ganzen Bun<strong>de</strong>sgebiet“, erläutert <strong>de</strong>r Werkstattleiter<br />

Simon Löbs. Was an <strong>de</strong>n S-Bahnzügen im Laufe<br />

ihres langen Lebens optimiert wer<strong>de</strong>n kann o<strong>de</strong>r muss,<br />

Damit alles rund läuft: Radsätze wer<strong>de</strong>n in Ludwigshafen überholt.<br />

erproben Löbs und seine Mitarbeiter – bis hin zu Musterumbauten.<br />

Nach eingehen<strong>de</strong>r Prüfung dokumentieren<br />

sie das Ergebnis in einer „Instandhaltungstechnischen<br />

Weisung Personenverkehr“, kurz IW-P genannt. Damit<br />

ist gewährleistet, dass alle Arbeiten an einem ET450-<br />

Zug nach <strong>de</strong>mselben Standard ausgeführt wer<strong>de</strong>n, ob<br />

im Sü<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Nor<strong>de</strong>n Deutschlands. Neben <strong>de</strong>n 51<br />

Mitarbeitern <strong>de</strong>r drei Instandhaltungsteams arbeiten in<br />

Ludwigshafen <strong>de</strong>shalb zusätzlich zwei Fachreferenten<br />

für die Baureihe ET425, eine Fachkraft für Prozesse in<br />

<strong>de</strong>r Instandhaltung, ein Instandhaltungsleiter sowie ein<br />

IT-Fachmann.<br />

INFO<br />

Tag <strong>de</strong>r offenen Tür am<br />

Sonntag, 22. September 2013<br />

Vor zehn Jahren hat die S-Bahn Rhein-Neckar mit vier<br />

Linien ihren Betrieb aufgenommen. Die ET-Werkstatt<br />

<strong>de</strong>s Bahnbetriebswerks Ludwigshafen wur<strong>de</strong> 2003<br />

zum Start <strong>de</strong>r S-Bahn RheinNeckar in unmittelbarer<br />

Nähe <strong>de</strong>s Hauptbahnhofs Ludwigshafen für 16 Millionen<br />

Euro gebaut, zusätzlich zu <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Hallen<br />

zur Wartung von Reisezugwagen und Dieseltriebzügen.<br />

Aus Anlass <strong>de</strong>s Jubiläums lädt die DB Regio AG<br />

am Sonntag, 22. September 2013, zu einem Tag <strong>de</strong>r<br />

offenen Tür in die Werkstatt Ludwigshafen ein, wo die<br />

Elektrotriebzüge <strong>de</strong>r S-Bahn Rhein-Neckar gewartet,<br />

gereinigt und instandgesetzt wer<strong>de</strong>n. Zwischen 10 und<br />

18 Uhr können die technischen Anlagen bei Führungen<br />

durch die Werkstatt besichtigt wer<strong>de</strong>n. Zugsimulator,<br />

Unterhaltungsprogramm und Catering sind vorgesehen.<br />

Die Werkstatthalle ist vom Hauptbahnhof Ludwigshafen<br />

auf einem ausgeschil<strong>de</strong>rten Fußweg bequem in<br />

fünf Minuten zu erreichen.<br />

Der ET425 auf einen Blick<br />

Der Elektrotriebzug ET425 mit seinen Varianten fährt<br />

seit Beginn <strong>de</strong>r S-Bahn RheinNeckar im Jahr 2003. Die<br />

klimatisierten Züge bieten etwa 200 Sitzplätze. Dank einer<br />

Leistung von gut 3000 PS beschleunigt <strong>de</strong>r ET425<br />

auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Für<br />

Komfort und Flexibilität sorgen zwei Mehrzweckabteile<br />

für Kin<strong>de</strong>rwagen, Rollstühle o<strong>de</strong>r Fahrrä<strong>de</strong>r. Eine behin<strong>de</strong>rtengerechte<br />

Toilette pro Zugeinheit zählt ebenso zur<br />

Ausstattung.<br />

Reparatur einer S-Bahn-Tür.<br />

13


14 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Auf <strong>de</strong>utschen Gleisen<br />

durch die Schweiz<br />

Obwohl es sich um eine <strong>de</strong>utsche Bahnlinie han<strong>de</strong>lt,<br />

verläuft die Hochrheinstrecke auf mehreren Abschnitten<br />

durch die Schweiz. Die Selbstverständlichkeit,<br />

mit <strong>de</strong>r Grenzen hier nahezu be<strong>de</strong>utungslos sind, ist<br />

einem 160 Jahre alten Staatsvertrag zu verdanken,<br />

<strong>de</strong>r bis heute tagtäglich gelebt wird. Entlang <strong>de</strong>r Strecke<br />

gibt es viel zu ent<strong>de</strong>cken – hüben und drüben.<br />

Von Heiko Focken<br />

Das, was diese Strecke selbst in <strong>de</strong>r an Skurrilitäten reichen<br />

Welt <strong>de</strong>r Eisenbahn nahezu einmalig macht, verbirgt<br />

sich hinter einer ziemlich sperrigen Bezeichnung: Es ist<br />

<strong>de</strong>r „Staatsvertrag zwischen <strong>de</strong>m Großherzogtum Ba<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r schweizerischen Eidgenossenschaft betreffend<br />

die Weiterführung <strong>de</strong>r badischen Eisenbahnen über<br />

schweizerisches Gebiet“ von 1852. Ganz im Gegenteil<br />

zu seinem kompliziert anmuten<strong>de</strong>n Titel führte dieser<br />

Vertrag jedoch zu einer großen Erleichterung bei <strong>de</strong>r<br />

damals im Bau befindlichen, über 400 Kilometer langen<br />

„Badische Hauptbahn“ von Mannheim entlang <strong>de</strong>s Rheins<br />

bis Konstanz. Seine Motivation offenbart sich beim<br />

Blick auf die Landkarte: Weit ragt <strong>de</strong>r schweizerische<br />

Kanton Schaffhausen zwischen Waldshut und Singen<br />

nach Deutschland hinein. Und <strong>de</strong>r kürzeste Weg an <strong>de</strong>n<br />

Bo<strong>de</strong>nsee führt an dieser Stelle nun einmal über Schweizer<br />

Territorium.<br />

So einigte man sich mit <strong>de</strong>r Schweiz darauf, die Bahnstrecke<br />

auf knapp 30 Kilometern sowie im quasi exterritorialen<br />

badischen (<strong>de</strong>utschen) Bahnhof in Basel über <strong>de</strong>ren<br />

Territorium bauen zu dürfen. Im Staatsvertrag ist zum<br />

Beispiel geregelt, wer auf dieser <strong>de</strong>utschen Strecke über<br />

Schweizer Gebiet für die Gleise und <strong>de</strong>n darauf stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Zugverkehr zuständig ist (das ist in <strong>de</strong>r Regel<br />

die <strong>de</strong>utsche Seite), aber auch, wie etwa im Fall eines<br />

Verbrechens auf <strong>de</strong>utschen Bahnhöfen in <strong>de</strong>r Schweiz zu<br />

verfahren ist (es „gelten die Gesetze und Verordnungen<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Kantons“). Für <strong>de</strong>n friedlichen Fahrgast<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2013 ist eher von Be<strong>de</strong>utung, dass alle<br />

<strong>de</strong>utschen Fahrkarten, so z. B. das Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-<br />

Ticket, auch auf <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Schweiz gelegenen Streckenabschnitten<br />

gelten – auch dann, wenn man zum Beispiel<br />

nach Singen eine S-Bahn <strong>de</strong>r schweizerischen Bahngesellschaft<br />

Thurbo nutzt, die hier im Auftrag <strong>de</strong>r DB verkehrt.<br />

Das von <strong>de</strong>r Politik beschworene Zusammenwachsen<br />

Europas ist in dieser Region längst gelebter Alltag für<br />

Fahrgäste und Eisenbahner. Dies bestätigt auch Daniel<br />

Priem, <strong>de</strong>r als für <strong>de</strong>n Hochrhein zuständiger Korridormanager<br />

<strong>de</strong>r DB Regio AG auf dieser Strecke die Interessen<br />

zweier Län<strong>de</strong>r koordiniert. „Wir arbeiten gut zusammen,<br />

auch wenn Deutsche und Schweizer aus mitunter unterschiedlichen<br />

Bahnwelten kommen“. Und nota bene gibt<br />

es u. a. im Bereich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gemein<strong>de</strong>n Jestetten<br />

und Lottstetten auch <strong>de</strong>n umgekehrten Fall, bei <strong>de</strong>m eine<br />

Schweizer Strecke durch Deutschland führt.<br />

Viel auffälliger als <strong>de</strong>r Pragmatismus bei <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

Fahrgästen oft gar nicht bemerkten Grenzübertritten<br />

ist <strong>de</strong>r zweigeteilte Landschaftscharakter <strong>de</strong>r Strecke:<br />

Die westlichen 55 Kilometer bis Waldshut verlaufen<br />

unmittelbar entlang <strong>de</strong>s mal rasant durch die Schnellen<br />

brausen<strong>de</strong>n, mal zu einem breit dahinfließen<strong>de</strong>n aufgestauten<br />

Flusses, <strong>de</strong>r seit über 100 Jahren zur Gewinnung<br />

umweltfreundlicher Wasserkraft genutzt wird. Auf <strong>de</strong>n<br />

östlichen knapp 60 Kilometern schwenkt die Strecke<br />

dann ins Lan<strong>de</strong>sinnere ab. Die Kulturlandschaft <strong>de</strong>s bei-<br />

<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Grenze bei Erzingen gelegenen Klettgaus mit<br />

seinen Obst- und Weinanbaugebieten wird durchfahren.<br />

Auf über 900 Meter ragen hier die Berge <strong>de</strong>s Ran<strong>de</strong>n aus<br />

<strong>de</strong>r Ebene. Bis Anfang Oktober 2013 wird das folgen<strong>de</strong><br />

Schweizer Streckenstück Erzingen – Schaffhausen<br />

wegen Elektrifizierungsarbeiten allerdings mit Bussen<br />

bedient. Ansonsten eröffnet sich zwischen Neuhausen<br />

und Schaffhausen aus <strong>de</strong>m rechten Zugfenster ein Blick<br />

auf <strong>de</strong>n tosen<strong>de</strong>n Rheinfall, mithin <strong>de</strong>r größte Wasserfall<br />

Europas, bevor es nach einem weiteren Grenzübertritt in<br />

<strong>de</strong>n Hegau geht. Im Bahnknoten Singen am Fuße <strong>de</strong>s Hohentwiels,<br />

einem erloschen Vulkan, en<strong>de</strong>t die Fahrt, und<br />

man kann innerhalb von wenigen Minuten nach Karlsruhe,<br />

Stuttgart, Ulm o<strong>de</strong>r Konstanz weiterfahren.<br />

Bunte Städte in Deutschland und <strong>de</strong>r Schweiz<br />

Ein weiterer Grund, weshalb man die Grenzquerungen<br />

oft gar nicht bemerkt, mag auch an <strong>de</strong>r hohen Geschwindigkeit<br />

<strong>de</strong>r Züge liegen. Für die 113 Kilometer zwischen<br />

Basel und Singen benötigt <strong>de</strong>r mit bis zu 160 km/h <strong>de</strong>n<br />

Hochrhein entlangbrausen<strong>de</strong> Neigezug <strong>de</strong>r Baureihe 611<br />

weniger als eineinviertel Stun<strong>de</strong>n. Das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von knapp unter 100 km/h, was<br />

<strong>de</strong>m Intercity schon sehr nahe kommt und mit <strong>de</strong>m Auto<br />

nicht einmal nachts um zwei Uhr zu erreichen ist. Und<br />

das, obwohl <strong>de</strong>r Interregio-Express unterwegs in sechs<br />

Städten einen Halt einlegt, in <strong>de</strong>nen sich auch ein Ausstieg<br />

für <strong>de</strong>n Besucher lohnt. Beispielsweise in Bad Säckingen,<br />

bekannt durch <strong>de</strong>n „Trompeter von Säckingen“<br />

und seine Rhein-Holzbrücke hinüber in die Schweiz. O<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Stadt Waldshut, die hoch über <strong>de</strong>n Rhein und am<br />

Fuße <strong>de</strong>s Schwarzwal<strong>de</strong>s liegt. Die von zwei Stadttoren<br />

eingerahmte Altstadt ist in wenigen Schritten bequem<br />

vom Bahnhof aus zu erreichen. Und dann ist da natürlich<br />

die Kantonshauptstadt Schaffhausen mit ihren mittelalterlichen<br />

Gässchen und <strong>de</strong>r über <strong>de</strong>r Stadt thronen<strong>de</strong>n<br />

Festung Munot. Verkehrsinteressierte können hier mit<br />

<strong>de</strong>m Trolleybus fahren – zum Beispiel nach Neuhausen,<br />

das unmittelbar am berühmten Rheinfall liegt. Natürlich<br />

ist vor <strong>de</strong>r Abfahrt auch die Kulturhauptstadt Basel einen<br />

Besuch wert, sofern man dann vor lauter Gucken nicht<br />

die Fahrt entlang <strong>de</strong>s Hochrheins vergisst.<br />

Wer statt <strong>de</strong>s schnellen IRE die etwas langsamere Regionalbahn<br />

besteigt, <strong>de</strong>m erschließen sich weitere reizvolle<br />

Orte, zum Beispiel Beuggen mit seinem direkt am<br />

Rheinufer stehen<strong>de</strong>n Schloss. Das Städtchen Laufenburg,<br />

(siehe Foto S.14), das in seinem <strong>de</strong>utschen und seinem<br />

schweizerischen Teil allenthalben eine mehrere hun<strong>de</strong>rt<br />

Jahre alte Geschichte atmet. Und natürlich Neuhausen<br />

Bad Bf., nur etwa 15 Fußminuten vom Rheinfall entfernt.<br />

Darüber hinaus la<strong>de</strong>n die Vielzahl an Stationen sowie die<br />

bis zu dreimal stündlich verkehren<strong>de</strong>n Züge dazu ein, das<br />

Fahrrad an <strong>de</strong>n Hochrhein mitzunehmen.<br />

Zum 150. Geburtstag – reisen wie zu Zeiten<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahn<br />

Wer diese ungemein reizvolle Landschaft besuchen<br />

möchte, <strong>de</strong>r sollte sich das Wochenen<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n<br />

12. Oktober 2013 vormerken. Dann nämlich begeht die<br />

Hochrheinstrecke auf <strong>de</strong>m Abschnitt Waldshut – Singen<br />

– Konstanz mit Stadt- und Bahnhofsfesten und Dampfzugfahrten<br />

ihren 150. Geburtstag. Aus Stuttgart wollen<br />

DB Regio und die NVBW am Samstag einen klassischen,<br />

diesellokbespannten, historischen Eilzug aus <strong>de</strong>n 1980er<br />

Jahren nach Waldshut auf <strong>de</strong>n Weg schicken. Dieser Zug,<br />

<strong>de</strong>r über Jahrzehnte am Hochrhein zu Hause war, wird<br />

am Sonntag auf <strong>de</strong>r Geburtstagsstrecke pen<strong>de</strong>ln. Er kann<br />

mit allen bekannten Fahrkarten ohne weiteren Aufpreis<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n und soll zwischen Tuttlingen und Waldshut<br />

über die berühmte „Sauschwänzlebahn“ fahren. Jene<br />

Strecke, die ab 1890 mit Tunneln und gewaltigen Viadukten<br />

eine Umfahrungsmöglichkeit <strong>de</strong>s Kantons Schaffhausen<br />

schaffte, wur<strong>de</strong> einst für das Militär gebaut und<br />

ist gewissermaßen das Gegenstück zu <strong>de</strong>m Miteinan<strong>de</strong>r<br />

im Geiste <strong>de</strong>s Staatsvertrages. Denn die Militärs waren<br />

die einzigen, die <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Schweizern im Staatsvertrag<br />

festgehaltenen „ungestörten und unbehin<strong>de</strong>rten<br />

Betrieb <strong>de</strong>r auf schweizerischem Gebiete befindlichen<br />

Bahnstrecken“ nicht trauten und <strong>de</strong>shalb diese Umleitung<br />

bauten. Militärisch benötigt hat man diese Strecke<br />

im friedlichen Miteinan<strong>de</strong>r am Hochrhein später jedoch<br />

nie. Aber das ist ein ganz an<strong>de</strong>res Thema.<br />

Unsere Sonntagstour auf <strong>de</strong>n nächsten Seiten führt Sie<br />

ebenfalls an <strong>de</strong>n Rheinfall.<br />

Schweizer Ambiente mit <strong>de</strong>utschem Zug - seit 150 Jahren<br />

ein gewohntes Bild in Neuhausen am Rheinfall.<br />

15


16 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Flusses“, <strong>de</strong>r ruhigsten Stelle am Mittelfelsen, tänzeln<br />

die Ausflugsboote, die die Gäste zum Felsen bringen.<br />

Über eine Treppe gehts hinauf zum Aussichtspunkt mitten<br />

im Fluss. Die Boote legen am gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />

Ufer am Schlössli Wörth ab.<br />

17<br />

Grüezi Rheinfall – ein Zwischenstopp<br />

auf <strong>de</strong>r Hochrheinstrecke<br />

Nach <strong>de</strong>r Einweihung <strong>de</strong>r Rheinfallbrücke im Jahr<br />

1857 und <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r Hochrheinstrecke am<br />

15. Juni 1863 war <strong>de</strong>r touristische Boom am größten<br />

Wasserfall Europas nicht mehr aufzuhalten. Zum<br />

Mythos <strong>de</strong>s Rheinfalls hat auch die Vedutenmalerei<br />

<strong>de</strong>s Louis Bleuler beigetragen. Er malte wirklichkeitsgetreue<br />

Darstellungen <strong>de</strong>s Rheinfalls und verkaufte<br />

diese an die ersten Touristen. Wie heute die Fotografie<br />

in Reisemagazinen machten diese kleinen Bil<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Rheinfall in ganz Europa bekannt.<br />

Von Saskia Klima<br />

Gefühlt waren wir vermutlich alle schon einmal am<br />

Rheinfall, <strong>de</strong>nn die Bil<strong>de</strong>r dieses touristischen Highlights<br />

sind in je<strong>de</strong>m Reiseprospekt o<strong>de</strong>r in Bildbän<strong>de</strong>n über die<br />

Schweiz enthalten. Auch bei <strong>de</strong>n Schulausflügen gehörte<br />

<strong>de</strong>r Besuch von Europas größtem Wasserfall zum Pflichtprogramm.<br />

Ein Stopp am Rheinfall ist eine lohnenswerte<br />

Unterbrechung <strong>de</strong>r Reise zwischen Basel und Singen.<br />

Rund zwei Stun<strong>de</strong>n benötigt man für das „Erlebnis Rheinfall“<br />

mit Fußweg vom Haltepunkt Neuhausen Badischer<br />

Bahnhof bis zum Schloss Laufen. Das frühmittelalterliche<br />

Schloss thront majestätisch auf einem Felssporn über<br />

<strong>de</strong>m Rheinfall. Um 1848 war es Sitz <strong>de</strong>r Malschule Bleuler.<br />

Der Landschaftsmaler Louis Bleuler dokumentierte in<br />

zahlreichen Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Rheinfall von <strong>de</strong>r Quelle bis zur<br />

Mündung und trug damit zu seiner Bekanntheit bei.<br />

Nach <strong>de</strong>m Ausstieg aus <strong>de</strong>m Zug in Neuhausen halten<br />

wir uns links und gehen die Straße entlang, bis diese<br />

die Bahnschienen quert. Hier führt ein Fußweg rechts<br />

<strong>de</strong>n Berg hinunter (Wegweiser Rundweg am Rheinfall).<br />

Bereits jetzt ist das wil<strong>de</strong> Tosen <strong>de</strong>s Rheinfalls zu hören.<br />

Nach <strong>de</strong>r Unterführung halten wir uns links und gehen<br />

entlang <strong>de</strong>s Rheins und über die Eisenbahnbrücke hinauf<br />

zu Schloss Laufen. Wer möchte, kann nach <strong>de</strong>r Unterführung<br />

auch rechts abbiegen, direkt zum Rheinfallbecken<br />

gehen und mit <strong>de</strong>m Boot nach Schloss Laufen übersetzen.<br />

Dem tosen<strong>de</strong>n Wasser ganz nah<br />

In Schloss Laufen beginnt das „Erlebnis Rheinfall“.<br />

Das sehenswerte Ensemble von Schloss Laufen, 1123<br />

erstmals als Eigentum <strong>de</strong>r Dominikanerkirche Konstanz<br />

erwähnt, ist ein stilvoller Einstieg. Unbedingt sehenswert<br />

ist das Historama im Schloss, das die Geschichte von<br />

Europas größtem Wasserfall in Bild und Ton kurzweilig<br />

präsentiert. Heute kann man über die kurios anmuten<strong>de</strong>n<br />

I<strong>de</strong>en zur Nutzung <strong>de</strong>s Rheinfalls schmunzeln, damals<br />

waren sie existenziell. So sollte <strong>de</strong>r Rheinfall im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

gesprengt, 1821 beseitigt und knapp 70 Jahre<br />

später direkt am Fall eine Aluminiumhütte gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Eisenbahnfreun<strong>de</strong> sind bestimmt von <strong>de</strong>r stilisierten<br />

Straßenbahn aus <strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt begeistert. Am<br />

Wagenfenster zieht <strong>de</strong>r Rheinfall vorbei, wie wir es bei<br />

unserer Zugfahrt auch erleben können, und an kleinen<br />

Bildschirmen wird historisches Filmmaterial gezeigt.<br />

Von Schloss Laufen geht ein Fußweg zur Plattform „Fischernetz“,<br />

<strong>de</strong>m Belve<strong>de</strong>re. Hier ist die ganze Größe und<br />

Wucht <strong>de</strong>s beindrucken<strong>de</strong>n Naturschauspiels Rheinfall<br />

sichtbar. Und es wartet mit einigen Superlativen auf: 150<br />

Meter breit, 23 Meter hoch. Die Abflussmenge liegt bei<br />

rund 700.000 Litern in <strong>de</strong>r Sekun<strong>de</strong>! Rechts und links<br />

<strong>de</strong>s Mittelfelsens fließt <strong>de</strong>r Rhein mit einer atemberauben<strong>de</strong>n<br />

Geschwindigkeit <strong>de</strong>n Fall hinunter. „Im Auge <strong>de</strong>s<br />

Auf <strong>de</strong>m Känzeli, <strong>de</strong>r Aussichtskanzel direkt am Fall, sind<br />

wir <strong>de</strong>n Wassermassen ganz nah. „Zum Glück ist es<br />

aus Beton“, kommt es einem in <strong>de</strong>n Sinn, sobald man<br />

aus <strong>de</strong>m Felsentunnel heraus auf die Kanzel tritt. Die<br />

Wassermassen toben um einen herum, dass es einem<br />

fast schwin<strong>de</strong>lig wird. Die Worte gehen im Getöse unter<br />

und wir wer<strong>de</strong>n kräftig von <strong>de</strong>r Gischt eingestäubt. Das<br />

Rheinfallbecken ist hier rund 13 Meter tief und im Sommer<br />

kommt es immer wie<strong>de</strong>r vor, dass sich Wagemutige<br />

vom Känzeli kopfüber in <strong>de</strong>n Rheinfall stürzen und zum<br />

Ufer schwimmen.<br />

Nun können wir mit <strong>de</strong>m Panoramaaufzug hinauf nach<br />

Schloss Laufen fahren, mit <strong>de</strong>r Fähre (Linie 2) zum<br />

Schlössli Wörth auf die an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>s Rheinbeckens<br />

übersetzen o<strong>de</strong>r gemütlich auf <strong>de</strong>m Uferweg dorthin spazieren<br />

(20 Min.). Den Namen hat das Schloss von seinem<br />

Standort auf einer Insel, die auch Werd genannt wur<strong>de</strong>.<br />

Bis zum Bau <strong>de</strong>r Eisenbahnbrücke schlug hier am Schloss<br />

Wörth <strong>de</strong>r Puls <strong>de</strong>s Warenverkehrs. Neben <strong>de</strong>m Lachsfang<br />

war das Umla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Waren, die auf <strong>de</strong>r Ost-West-<br />

INFO<br />

Tipps, Infos und Veranstaltungen<br />

– Schloss Laufen, Tel. +41 52/6596767, <strong>www</strong>.schlosslaufen.ch.<br />

Jugendherberge; Schlossausstellung täglich<br />

9–19 Uhr mit Ticket (Verkauf im Besucherzentrum und<br />

bei „Schifffahrt Rheinfall“. Kombiticket mit Schloss, Belve<strong>de</strong>re,<br />

Känzeli und Fahrt mit <strong>de</strong>m Panoramaaufzug: Erw.<br />

5 CHF, Kin<strong>de</strong>r (6–16 Jahre) 3,50 CHF.<br />

– Rheinfall-Feuerwerk: Fire on the rocks! Am 31. Juli,<br />

in <strong>de</strong>r Nacht vor <strong>de</strong>m Schweizer Nationalfeiertag<br />

(1. August), große Rheinfallbeleuchtung mit bengalischem<br />

Feuer um 21.45 Uhr. Eintritt frei.<br />

– Großes Feuerwerk am Rheinfall am vorletzten<br />

Samstag im August ab 21.30 Uhr.<br />

– Restaurant Schlössli Wörth, Rheinfallquai, CH-8212<br />

Neuhausen am Rheinfall, Tel. +41 52/6722421, <strong>www</strong>.<br />

schloessliwoerth.ch. Gourmetküche in edlem Ambiente,<br />

Tischreservierung erbeten. April–September täglich<br />

11.30–23.30 Uhr, Oktober–März: Mittwoch Ruhetag.<br />

– Snackbar am Schlössli Wörth, direkt an <strong>de</strong>r Schiffsanlegestelle,<br />

Tel. +41 52/6722540, <strong>www</strong>.schloessliwoerth.<br />

ch. In <strong>de</strong>r Saison 9–18 Uhr.<br />

– Restaurant Schloss Laufen, Oberhalb <strong>de</strong>s Rheinfalls mit<br />

Terrasse, Tel. +41 52/6596767, <strong>www</strong>.schlosslaufen.ch.<br />

April–Oktober täglich 11.30–23.30 Uhr.<br />

Blick vom Belve<strong>de</strong>re auf <strong>de</strong>n Rheinfall.<br />

Han<strong>de</strong>lsstraße vom Bo<strong>de</strong>nsee nach Basel und weiter <strong>de</strong>n<br />

Rhein hinunter transportiert wur<strong>de</strong>n, ein einträgliches<br />

Geschäft. Seit 1835 ist das Schlösschen eine Gaststätte.<br />

Auf <strong>de</strong>r Panoramaterrasse trinken wir mit Blick auf <strong>de</strong>n<br />

Rheinfall einen Schweizer Schümli-Kaffee, bevor wir<br />

zurück zum Bahnhof gehen und unsere Fahrt fortsetzen.<br />

Wer Zeit und Lust hat, kann jetzt bei einer Schiffsrundfahrt<br />

im Rheinfallbecken <strong>de</strong>n Mittelfelsen ansteuern und<br />

Europas größtem Wasserfall nochmals ganz nah sein.<br />

Die komplette Sonntagstour gibt es zum Download<br />

<strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>/freizeitangebote/<br />

tourenvorschlaege/<br />

– Rundfahrt im Rheinfallbecken o<strong>de</strong>r wagemutige Fahrt<br />

zum Mittelfelsen. Felsenfahrt (Linie 1), Dauer ca. 20<br />

Min. Erw. 8 CHF, Kin<strong>de</strong>r die Hälfte. Überfahrt von<br />

Schlössli Wörth zum Schloss Laufen (Linie 2), einfache<br />

Fahrt: Erw. 2 CHF, Kin<strong>de</strong>r die Hälfte. Werner Mändli AG<br />

Schifffahrt am Rheinfall, CH-8212 Neuhausen,<br />

Tel. +41 52672/4811, <strong>www</strong>.maendli.ch. März/April und<br />

Oktober täglich 11–17, Mai/September 10–18, Juni/Juli/<br />

August 9.30–18.30 Uhr.<br />

Die wichtigsten Fakten, Webcam, Karte zum Download<br />

und Überblick über alle Sehenswürdigkeiten am Rheinfall<br />

und in <strong>de</strong>r Umgebung: <strong>www</strong>.rheinfall.ch<br />

An- und Abreise<br />

Wer z. B. mit <strong>de</strong>m Interregio-Express von Basel in<br />

Richtung Singen unterwegs ist, für <strong>de</strong>n bietet sich<br />

ein Stopp am Rheinfall in Neuhausen an (mit Umstieg<br />

in Erzingen Ba<strong>de</strong>n).<br />

Basel Hbf (IRE) ab 8.42 Uhr<br />

Erzingen Ba<strong>de</strong>n an 9:27 Uhr<br />

Erzingen Ba<strong>de</strong>n (RB) ab 9:34 Uhr<br />

Neuhausen Bad. Bf an 9:53 Uhr<br />

Weiterreise nach Singen<br />

Neuhausen Bad Bf (RB) ab 11:53 Uhr<br />

Schaffhausen an 11:57 Uhr<br />

Schaffhausen ab 12:04 Uhr<br />

Singen (Hohentwiel) an 12.23 Uhr


18 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

Bitte aussteigen in<br />

Miltenberg und Amorbach<br />

Kurz vor <strong>de</strong>m Zielbahnhof Osterburken <strong>de</strong>r Rhein-<br />

Neckar-S-Bahn zweigt in Seckach die Madonnenlandbahn<br />

nach Miltenberg über Buchen und Walldürn ab.<br />

Sie gehört seit 2006 zum Regionetz <strong>de</strong>r Westfrankenbahn,<br />

einem Tochterunternehmen <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bahn AG. Auf <strong>de</strong>r Strecke la<strong>de</strong>n reizvolle Städtchen<br />

zum Aussteigen ein.<br />

Von Korbinian Fleischer<br />

Heute sind wir mit Freun<strong>de</strong>n in Walldürn ausgegangen<br />

und nutzen <strong>de</strong>n Zug für die Rückfahrt nach Oberschefflenz“,<br />

erzählt Daria Schnei<strong>de</strong>r. „Bis Seckach fahren wir<br />

mit <strong>de</strong>r Regionalbahn und dann weiter mit <strong>de</strong>r S-Bahn“,<br />

ergänzt ihre Freundin Petroda Papadopoulou. Die bei<strong>de</strong>n<br />

14 und 16 Jahre jungen Schülerinnen sind gerne mit <strong>de</strong>r<br />

Bahn unterwegs. Wir befin<strong>de</strong>n uns ganz im Nor<strong>de</strong>n von<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg zwischen Seckach, Walldürn und<br />

<strong>de</strong>n bereits bayerischen Städten Amorbach und Miltenberg<br />

in einer Regionalbahn auf <strong>de</strong>r Madonnenlandbahn.<br />

Vielen Fahrgästen wissen nicht, woher dieser Name<br />

stammt, dabei ist die Antwort einfach: Die Strecke verläuft<br />

durch das Madonnenländchen. So wird <strong>de</strong>r Landstrich<br />

genannt, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n O<strong>de</strong>nwald im Westen und<br />

die Tauber im Osten begrenzt wird. Zahlreiche erhaltene<br />

Madonnenstatuen an Straßen und Kreuzungen zeugen<br />

von <strong>de</strong>r Marienverehrung, die ihren Höhepunkt zur Zeit<br />

<strong>de</strong>r Gegenreformation ab 1545 hatte.<br />

Die Bahnstrecke besteht aus einem bayerischen und<br />

badischen Streckenabschnitt. Obwohl das Grundnetz<br />

<strong>de</strong>r Badischen Staatsbahnen bis 1880 vollen<strong>de</strong>t war, war<br />

die Flächenerschließung <strong>de</strong>s Großherzogtums mit <strong>de</strong>r<br />

Eisenbahn damals bei weitem nicht erreicht. Eines <strong>de</strong>r<br />

stiefmütterlich behan<strong>de</strong>lten Gebiete war <strong>de</strong>r südliche<br />

O<strong>de</strong>nwald im nordbadischen Grenzgebiet zu Hessen<br />

und Bayern. Wirtschaftlich sah es dort schlecht aus<br />

und viele Gemein<strong>de</strong>n hatten mit <strong>de</strong>r Abwan<strong>de</strong>rung ihrer<br />

Einwohner zu kämpfen. 1887 wur<strong>de</strong> das erste Stück <strong>de</strong>r<br />

Madonnenlandbahn von Seckach bis Walldürn eröffnet,<br />

die für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen sollte und es<br />

auch tat. Für die Weiterführung ins bayerische Amorbach<br />

war ein Staatsvertrag zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Während Amorbach von bayerischer Seite<br />

bereits ab 1880 auf <strong>de</strong>r Schiene erreichbar war, konnte<br />

<strong>de</strong>r Lückenschluss erst 1899 vollen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Nachfolger <strong>de</strong>r roten Schienenbusse<br />

Auf <strong>de</strong>r Madonnenlandbahn kommen mit wenigen Ausnahmen<br />

hauptsächlich Triebwagen <strong>de</strong>r Baureihe 628 zum<br />

Einsatz. Die Fahrzeuge aus <strong>de</strong>n späten 80er Jahren waren<br />

bei <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sbahn die Nachfolger <strong>de</strong>r<br />

legendären roten Schienenbusse. Viele Jahre dauerte es,<br />

bis man sich entschließen konnte, diese Fahrzeuge zu<br />

beschaffen, wollte man doch damals so viele Nebenstrecken<br />

wie möglich auf <strong>de</strong>n Busverkehr umstellen. Viele<br />

<strong>de</strong>r Triebwagen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten Jahren grundlegend<br />

mo<strong>de</strong>rnisiert und großzügige Fahrradplätze eingebaut,<br />

sodass es auch an „Radlertagen“ keinen Engpass<br />

geben sollte. Radfahrergruppen sollten sich trotz<strong>de</strong>m<br />

vor <strong>de</strong>r Fahrt bei <strong>de</strong>r Westfrankenbahn anmel<strong>de</strong>n<br />

(Tel.: 06021/337-211).<br />

Bergauf mit <strong>de</strong>m Zug – bergab mit <strong>de</strong>m Fahrrad<br />

In Walldürn erreicht die Bahn ihren Scheitelpunkt. Richtung<br />

Nor<strong>de</strong>n geht es nun stetig bergab. Daher ist die<br />

Stadt ein i<strong>de</strong>aler Ausgangspunkt für eine Radtour in Rich-<br />

tung Amorbach. Der erste Abschnitt zwischen Walldürn<br />

und Rippberg ist speziell auch für kleinere Kin<strong>de</strong>r geeignet,<br />

da die rund acht Kilometer lange Strecke stets leicht<br />

fällt. Die als 3-Län<strong>de</strong>r-Radweg ausgezeichnete Strecke<br />

ist durchgehend geteert und führt im Wald parallel zur<br />

Bahnstrecke.<br />

Das älteste Gasthaus Deutschlands<br />

Mit <strong>de</strong>r Westfrankenbahn gelangt man einfach und zügig<br />

zu einer ganz beson<strong>de</strong>ren Traditionsgaststätte im Herzen<br />

von Miltenberg. Die Re<strong>de</strong> ist vom Gasthaus „Zum<br />

Riesen“. Dort stiegen schon viele berühmte Persönlichkeiten<br />

ab. Bereits 1158 war <strong>de</strong>r Kaiser Barbarossa<br />

zu Gast, 1518 Martin Luther, 1520 Albrecht Dürer und<br />

1959 Elvis Presley, um nur einige zu nennen. Das älteste<br />

Gasthaus Deutschlands steht unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r Bierbrauerfamilie<br />

Faust und verbin<strong>de</strong>t die urige Atmosphäre<br />

eines traditionellen Wirtshauses mit <strong>de</strong>n Ansprüchen<br />

mo<strong>de</strong>rner Gastronomie. Das Gasthaus ist in Miltenberg<br />

in <strong>de</strong>r Hauptstraße 99 zu fin<strong>de</strong>n. Vom Bahnhof aus erreicht<br />

man es zu Fuß auf <strong>de</strong>m ausgeschil<strong>de</strong>rten Weg in<br />

rund 15 Minuten.<br />

Erlebnisbahnhof Amorbach<br />

Früher musste man in <strong>de</strong>r Barockstadt Amorbach meist<br />

umsteigen, wenn man die komplette Madonnenlandbahn<br />

bereisen wollte. Heute fahren die meisten Züge durch,<br />

sodass das lästige Aussteigen entfällt. Aber vielleicht<br />

lohnt es sich gera<strong>de</strong> heute, in Amorbach auszusteigen.<br />

Zum einen fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Besucher dort eine liebenswerte,<br />

größtenteils gut gepflegte Altstadt vor, zum an<strong>de</strong>ren<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnhof Amorbach in <strong>de</strong>n letzten Jahren zu<br />

einem Erlebnisbahnhof umgebaut. Im ersten Stock <strong>de</strong>s<br />

Bahnhofsgebäu<strong>de</strong>s befin<strong>de</strong>t sich das Eisenbahnmuseum,<br />

das die Westfrankenbahn zusammen mit <strong>de</strong>m Verein <strong>de</strong>r<br />

Eisenbahnfreun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Westfrankenbahn e.V. eingerichtet<br />

hat. Auf 120 Quadratmetern ist es gelungen, Raritäten<br />

wie auch längst vergessene Alltagsgegenstän<strong>de</strong> aus<br />

<strong>de</strong>m Bahnbetrieb informativ und sehenswert zu präsentieren.<br />

Das Museum hat an je<strong>de</strong>m ersten und dritten<br />

Sonntag im Monat von 13 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung<br />

geöffnet (Den Museumsleiter Reinhard Zang<br />

erreicht man unter <strong>de</strong>r Telefonnummer 0160/91944151).<br />

Im Erdgeschoss befin<strong>de</strong>t sich die Gaststätte „Gleis 1“,<br />

die sich in authentisch eingerichteten Räumen <strong>de</strong>s<br />

ehemaligen Wartesaals und <strong>de</strong>m alten Gepäckschalter<br />

befin<strong>de</strong>t. Auch in nachgebauten Zugabteilen können<br />

Gäste Platz nehmen. Etwas ganz Beson<strong>de</strong>res sind die<br />

Schlaf- und Konferenzwagen auf <strong>de</strong>n Abstellgleisen<br />

vor <strong>de</strong>m Bahnhof. Ab 22 Euro kann man hier in einem<br />

mo<strong>de</strong>rn eingerichteten Schlafwagen mit Klimaanlage,<br />

wie er noch heute in Nachtzügen in Europa zu fin<strong>de</strong>n ist,<br />

übernachten. Für Reservierungen und Anfragen steht<br />

Simone Klein zur Verfügung , Telefon: 0151/525 722 86.<br />

<strong>www</strong>.schlafwagen-hotel.<strong>de</strong>.<br />

INFO<br />

Fahrplan und Tarife<br />

Die Züge auf <strong>de</strong>r 42,5 Kilometer langen Madonnenlandbahn<br />

fahren an Werktagen von Montag bis<br />

Freitag annähernd im Stun<strong>de</strong>n<strong>takt</strong>, allerdings im<br />

Minutenbereich etwas abweichend. Am Wochenen<strong>de</strong><br />

besteht ein Zwei-Stun<strong>de</strong>n-Takt in je<strong>de</strong> Richtung.<br />

Für die Anreise ist das Ba<strong>de</strong>n-Württemberg-Ticket<br />

zu empfehlen. Es gilt jeweils für eine Person (22<br />

Euro), die bis zu vier weitere Personen zu je 4<br />

Euro mitnehmen kann. Die Fahrradbeför<strong>de</strong>rung im<br />

Streckennetz <strong>de</strong>r Westfrankenbahn ist von Montag<br />

bis Freitag ab 9 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und<br />

Feiertagen rund um die Uhr kostenlos. Zwischen<br />

Seckach und Rippberg liegt die Strecke im Gebiet<br />

<strong>de</strong>s Verkehrsverbun<strong>de</strong>s Rhein-Neckar (VRN), sodass<br />

dort alle Tageskarten gültig sind. Ab Schneeberg gilt<br />

<strong>de</strong>r Tarif <strong>de</strong>r Verkehrsgesellschaft am Bayerischen<br />

Untermain (VAB). VRN-Fahrausweise <strong>de</strong>r Preisstufe<br />

7 (Gesamtnetz) mit Ausnahme <strong>de</strong>s Einzelfahrscheines<br />

wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Schienenstrecke Walldürn<br />

– Amorbach – Miltenberg – Wertheim im Transit anerkannt.<br />

Verbundweit gültige Wochen- und Monatskarten<br />

im Ausbildungsverkehr, das MAXX-Ticket und<br />

das SuperMAXX-Ticket gelten auf diesen Strecken.<br />

an Schultagen in Bayern ab 14 Uhr ganztägig.<br />

Aussteigen in Miltenberg und Amorbach lohnt sich.<br />

Idyllischer Marktplatz in Amorbach.<br />

19


20 Unterwegs im 3-Löwen-Takt<br />

heimische Auerhuhn fin<strong>de</strong>t genügend zu fressen. Denn<br />

Hei<strong>de</strong>lbeeren gehören wohl zu seiner Leibspeise. Begleitet<br />

von Vogelgezwitscher und <strong>de</strong>m Rauschen <strong>de</strong>r Bäche<br />

hängen wir unseren Gedanken nach und gehen sanft<br />

bergauf.<br />

21<br />

400 Höhenmeter Natur pur –<br />

Tour zum Belchen<br />

Schönster Berg <strong>de</strong>s Schwarzwal<strong>de</strong>s, Kronprinz <strong>de</strong>r<br />

Schwarzwaldberge o<strong>de</strong>r Magischer Berg: unzählige<br />

Attribute versammelt <strong>de</strong>r Belchen um sich. Aber ist er<br />

wirklich so magisch, so faszinierend und so atemberaubend?<br />

Wir probieren es aus und nähern uns <strong>de</strong>m<br />

Belchen zu Fuß auf einer Wan<strong>de</strong>rung ab <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>ner<br />

Eck. Zum Ausgangspunkt in Münstertal gehts<br />

mit <strong>de</strong>r Münstertalbahn, eine Nebenbahn <strong>de</strong>r Rheintalbahn,<br />

die Wan<strong>de</strong>rer und Ausflügler mitten in die<br />

Region zwischen Belchen und Schauinsland bringt.<br />

Von Saskia Klima<br />

Nicht ganz eine halbe Stun<strong>de</strong> dauert die Fahrt mit <strong>de</strong>r<br />

Bahn von Bad Krozingen nach Münstertal. Ort und<br />

Tal liegen idyllisch, begünstigt vom mil<strong>de</strong>n Klima <strong>de</strong>r<br />

Rheinebene und <strong>de</strong>s Markgräflerlan<strong>de</strong>s, zwischen <strong>de</strong>m<br />

Naturschutzgebiet Belchen (1.414 Meter) und <strong>de</strong>m<br />

Schauinsland (1.284 Meter). Während <strong>de</strong>r Bahnfahrt ins<br />

Münstertal taucht linker Hand die Burg Staufen auf. Das<br />

weithin sichtbare Wahrzeichen <strong>de</strong>s mittelalterlichen<br />

Städtchens wur<strong>de</strong> 1248 von <strong>de</strong>n Herren von Staufen<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Diese Herren waren es auch, die im 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>n berühmten Alchimisten und Magier Doctor<br />

Faust für die „Goldherstellung“ in die Stadt gebeten hatten.<br />

Bei einer Stadtführung o<strong>de</strong>r Mephisto-Tour erfahren<br />

Gäste Interessantes aus dieser Zeit.<br />

In Untermünstertal am Bahnhof angekommen sind es<br />

noch rund zehn Minuten zu Fuß bis zur Bushaltestelle<br />

„Altes Rathaus“. Dazu halten wir uns links und folgen <strong>de</strong>r<br />

Wegweisung Richtung Kloster St. Trudpert. Auf <strong>de</strong>r zwanzigminütigen<br />

Busfahrt durch das Tal sehen wir kurz nach<br />

Münster das Kloster St. Trudpert mit seiner von Peter<br />

Thumb 1715 bis 1727 erbauten barocken Klosterkirche.<br />

In Neuhof ist das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tales erreicht und die Straße<br />

win<strong>de</strong>t sich in etlichen Kurven hinauf zum Wie<strong>de</strong>ner Eck.<br />

Unterwegs auf einem <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r ältesten Fernwan<strong>de</strong>rwege<br />

Deutschlands<br />

Am Wie<strong>de</strong>ner Eck befin<strong>de</strong>t sich eine von zwölf Einstiegspforten<br />

in <strong>de</strong>n Westweg, einem <strong>de</strong>r ältesten Fernwan<strong>de</strong>rwege.<br />

1900 angelegt führt er über 285 Kilometer<br />

von Pforzheim im Nordschwarzwald bis zum Badischen<br />

Bahnhof in Basel und zählt als Qualitätswan<strong>de</strong>rweg zu<br />

<strong>de</strong>n Top-Trails of Germany. An <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>ner Pforte sind<br />

es 15 Kilometer bis zum Feldberg, in nördliche Richtung<br />

und 6,5 Kilometer bis zum Belchen. Wir widmen uns <strong>de</strong>m<br />

Belchen – <strong>de</strong>r kahlen Kuppe –, die als schönster Berg <strong>de</strong>s<br />

Schwarzwal<strong>de</strong>s gilt. Tafeln am Einstieg <strong>de</strong>s Westweges<br />

erklären <strong>de</strong>n Streckenverlauf und informieren über das<br />

magische Belchendreieck, eine Art kultisches Kalendarium<br />

<strong>de</strong>r Kelten. Die Tour ist sehr gut ausgeschil<strong>de</strong>rt,<br />

darum können wir ungeniert die Landschaft genießen,<br />

während uns die rote Raute <strong>de</strong>n Weg weist.<br />

Zuerst folgen wir <strong>de</strong>m Heidsteinweg, einem Fahrweg,<br />

leicht bergan. Nach zehn Minuten Gehzeit zweigt links<br />

<strong>de</strong>r Weg zum Belchen ab. Der schmale Fußweg führt<br />

nun durch einen Mischwald mit Buchen, Fichten und<br />

Hei<strong>de</strong>lbeersträuchern. Sumpfdotterblumen blühen an <strong>de</strong>n<br />

Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Bäche und <strong>de</strong>r Bärlauch verströmt seinen<br />

typischen Geruch. Jetzt im Frühsommer leuchtet das<br />

frische Grün hell zwischen <strong>de</strong>n dunklen Fichten und im<br />

Sommer blitzen die blauen Früchte <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>lbeeren<br />

zwischen <strong>de</strong>n Blättern durch. Eines ist sicher: Das hier<br />

Nach rund 45 Minuten Gehzeit treten wir aus <strong>de</strong>m<br />

Wald heraus und sehen vor uns <strong>de</strong>n imposanten Gipfel<br />

<strong>de</strong>s Belchens. Sonnig und kahl liegt er vor uns und<br />

beherrscht die Szenerie. Faszinierend! Wir befin<strong>de</strong>n uns<br />

jetzt auf 1.195 Meter, zum Gipfel sind es noch 3,5 Kilometer<br />

und etliche Höhenmeter, wie man <strong>de</strong>utlich sehen<br />

kann. Lei<strong>de</strong>r geht es jetzt erst einmal leicht bergab, bevor<br />

wir das letzte Wegstück angehen können. Nach gut einer<br />

Stun<strong>de</strong> Gehzeit haben wir die Krinne erreicht – <strong>de</strong>n Sattel<br />

zwischen <strong>de</strong>m Belchen und <strong>de</strong>m Heidstein. Wer möchte,<br />

kann hier die Tour abkürzen und zur Talstation <strong>de</strong>r Belchenbahn<br />

gehen (1,5 km).<br />

360-Grad-Rundum-Blick<br />

Jetzt beginnt die eigentliche Bergetappe zum Gipfel <strong>de</strong>s<br />

Belchens. 45 Minuten lang marschieren wir <strong>de</strong>n schmalen,<br />

steinigen Pfad am Hang <strong>de</strong>s Rübgarten bergan.<br />

Rechts liegt uns das Münstertal zu Füßen und dahinter<br />

ist die graue Silhouette <strong>de</strong>r Vogesen mit <strong>de</strong>m Grand<br />

Ballon (einem weiteren Belchen) zu sehen. Hier vergisst<br />

man beinahe, dass wir uns im Südschwarzwald und nicht<br />

in <strong>de</strong>n Alpen befin<strong>de</strong>n. Nicht umsonst wird <strong>de</strong>r Abschnitt<br />

zwischen Feldberg, Belchen und Blauen als Königsetappe<br />

<strong>de</strong>s Westweges bezeichnet. Nach diesem Teilstück durch<br />

faszinieren<strong>de</strong> Natur mit Farnen und Moosen in allen Farbschattierungen<br />

ist die Baumgrenze erreicht. Zwischen<br />

Kuhwiesen geht es die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz<br />

auf 1.414 Meter.<br />

Zwei Stun<strong>de</strong>n ist es nun her, dass wir am Wie<strong>de</strong>ner Eck<br />

gestartet sind. Und <strong>de</strong>r 360-Grad-Rundum-Blick vom Gipfel<br />

ist atemberaubend. Nichts versperrt uns <strong>de</strong>n Ausblick.<br />

Das „Belchenvisier“ – eine Tafel am Gipfel – erklärt das<br />

Panorama: im Westen die Vogesen mit <strong>de</strong>m Großen Belchen<br />

und <strong>de</strong>m Elsässer Belchen, im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schweizer<br />

Jura mit seinen Eisriesen und im Osten die Bergkette mit<br />

Feldberg und Herzogenhorn. Wegen seiner naturkundlichen<br />

Beson<strong>de</strong>rheit ist <strong>de</strong>r Belchen seit 1949 unter Naturschutz<br />

gestellt. Das Gebiet zählt mit einer Fläche von<br />

rund 1.600 Hektar zu <strong>de</strong>n größten in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

und ist Heimat einer bemerkenswerten Tier- und Pflanzenwelt,<br />

zu <strong>de</strong>r auch das seltene und scheue Auerhuhn<br />

zählt. Nach <strong>de</strong>r Gipfelrast gehen wir <strong>de</strong>nselben Weg<br />

zurück und genießen beim Abstieg nochmals die traumhaften<br />

Blicke ins Münstertal. Nach rund 1,5 Stun<strong>de</strong>n sind<br />

wir wie<strong>de</strong>r am Wie<strong>de</strong>ner Eck angelangt und steigen um<br />

16.15 Uhr in <strong>de</strong>n Bus ein, <strong>de</strong>r uns zurück nach Münstertal<br />

zum Bahnhof bringt.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Krinne.<br />

INFO<br />

Infos rund um die Wan<strong>de</strong>rung<br />

– Strecke: ca. 6,5 km, 400 Höhenmeter<br />

Zeitbedarf (hin und zurück): reine Gehzeit 3,5 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Zwischen Wie<strong>de</strong>ner Eck und Belchengipfel gibt<br />

es keine Einkehrmöglichkeit. Wegbeschaffenheit:<br />

schmale, steile Wege mit alpinem Charakter. Gutes<br />

Schuhwerk erfor<strong>de</strong>rlich. Für Kin<strong>de</strong>rwagen nicht<br />

geeignet.<br />

– Tourist-Information Münstertal-Staufen, Rathaus,<br />

Wasen 47, 79244 Münstertal, Tel. 07636/70730,<br />

<strong>www</strong>.muenstertal-staufen.<strong>de</strong>. Mo.–Fr. 8.30–12.30 Uhr.<br />

April–Oktober zusätzlich 14–17.30 und Sa. 10–12 Uhr.<br />

– Mit kleinen Kin<strong>de</strong>rn unterwegs:<br />

Der Bus ab Münstertal fährt bis zur Talstation <strong>de</strong>r<br />

Belchenbahn. Hier entwe<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r alten Passstraße<br />

zu Fuß zum Gipfel o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Bahn nach oben<br />

fahren und wie<strong>de</strong>r hinunterwan<strong>de</strong>rn.<br />

– Belchenseilbahn<br />

Täglich 9.15–17 Uhr, Juli und September witterungsabhängig<br />

bis 18 Uhr. Berg- und Talfahrt 7,20 Euro,<br />

Talfahrt 4,80 Euro, Kin<strong>de</strong>r bis 6 Jahre frei.<br />

Tel. 07673/888280, <strong>www</strong>.belchen-seilbahn.<strong>de</strong>.<br />

– Gasthof Belchen („Belchenhaus“) von 1898.<br />

Höchstgelegenes Gasthaus Ba<strong>de</strong>n-Württembergs,<br />

täglich 10–17 Uhr.<br />

Anreise<br />

Bad Krozingen ab 9:37 Uhr<br />

Münstertal (Bahnhof) an 10:03 Uhr<br />

Münstertal „Altes Rathaus“ (Bus) ab 10:13 Uhr<br />

Wie<strong>de</strong>ner Eck an 10:38 Uhr.<br />

Abreise<br />

Wie<strong>de</strong>ner Eck ab 16:15 Uhr (Bus) – Alternativ Bus ab<br />

Talstation Belchenbahn um 16 Uhr.<br />

Münstertal „Altes Rathaus“ an 16:41 Uhr<br />

Münstertal (Bahnhof) ab 16:54 Uhr


22 Im Gespräch 3LT: Seit Neuestem können Fahrgäste auch das System<br />

Touch&Travel in Ihren Verbün<strong>de</strong>n nutzen. Gibt es Unterschie<strong>de</strong><br />

zum eTicket?<br />

Gross: Für uns steht nach wie vor das eTicket im Mittelpunkt.<br />

Touch&Travel läuft parallel dazu. Der wesentliche<br />

Unterschied ist, dass Touch&Travel momentan und in<br />

erster Linie im Fernverkehr eingesetzt wird. Für <strong>de</strong>n<br />

innerverbundlichen Verkehr ist das eTicket optimal. Da<br />

wir lei<strong>de</strong>r nicht an <strong>de</strong>n Fernverkehr angebun<strong>de</strong>n sind, bewerben<br />

wir Touch&Travel unter <strong>de</strong>m Motto „Nahverkehr<br />

trifft Fernverkehr“. Denn mit Touch&Travel haben wir<br />

wenigstens auf tariflicher Ebene Nahverkehr und Fernverkehr<br />

verknüpft.<br />

Gemeinsam<br />

mehr erreichen<br />

Die Kooperation zwischen <strong>de</strong>m KreisVerkehr Schwäbisch<br />

Hall und <strong>de</strong>m Heilbronner-Hohenloher-Haller<br />

Nahverkehr (HNV) läuft seit Jahren gut. Gemeinsam<br />

realisieren die Verbün<strong>de</strong> innovative Projekte<br />

und bieten ihren Kun<strong>de</strong>n damit einen komfortablen,<br />

mo<strong>de</strong>rnen ÖPNV. Wir sprechen mit Ingrid Kühnel,<br />

Geschäftsführerin <strong>de</strong>s KreisVerkehrs Schwäbisch Hall,<br />

und Gerhard Gross, Geschäftsführer HNV, über ihre<br />

Zusammenarbeit, das eTicket und das neu eingeführte<br />

System Touch&Travel.<br />

3LT: Der KreisVerkehr Schwäbisch Hall und <strong>de</strong>r HNV<br />

arbeiten seit 2004 eng zusammen. Was war Ihr erstes<br />

gemeinsames Projekt und wie hat sich die Zusammenarbeit<br />

entwickelt?<br />

Kühnel: Unser erstes gemeinsames Projekt war das Semesterticket.<br />

Jetzt haben wir ein gemeinsames eTicket.<br />

Wir sind zwar zwei Verkehrsverbün<strong>de</strong>, aber unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

merken so gut wie nichts davon. Der HNV und wir<br />

vom KreisVerkehr haben stets im Fokus, wie wir unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n einen noch besseren Service bieten und wie wir<br />

neue Kun<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n ÖPNV gewinnen können. Ich <strong>de</strong>nke,<br />

dass ist eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit.<br />

Gross: Zwar gibt es zwischen unseren Verbün<strong>de</strong>n strukturelle<br />

Unterschie<strong>de</strong>, aber wir bemühen uns, nach außen<br />

hin einheitlich aufzutreten. Die gute Zusammenarbeit war<br />

Voraussetzung, dass wir das interoperable eTicket auf<br />

<strong>de</strong>n Weg bringen konnten.<br />

3LT: Wann haben Sie das eingeführt?<br />

Kühnel: Seit 2006 bieten wir das eTicket, die Kolibricard,<br />

an. Aber von Anfang an haben wir die Vision gehabt, dass<br />

wir das System ausweiten wollen, wenn es hier gut<br />

läuft. Im Jahr darauf kam <strong>de</strong>r Hohenloher Landkreis dazu.<br />

2008 haben <strong>de</strong>r HNV und wir uns gemeinsam bei einem<br />

Forschungsprojekt beim Bund beworben und noch im<br />

selben Jahr <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rbescheid bekommen. So konnten<br />

wir das System weiterentwickeln und auf <strong>de</strong>n Landkreis<br />

und <strong>de</strong>n Stadtkreis Heilbronn ausweiten. Dass eine Großstadt<br />

integriert wur<strong>de</strong>, war noch einmal eine beson<strong>de</strong>re<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung. Aber es hat alles gut funktioniert und<br />

seit En<strong>de</strong> Mai dieses Jahres ist das eTicket auch hier<br />

eingeführt.<br />

3LT: Welche Vorteile bietet die Kolibricard?<br />

Kühnel: Mit diesem Ticket bedienen wir unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

hier vor Ort. Sie sind damit vollkommen flexibel und frei<br />

in <strong>de</strong>r Wahl von Bus und Bahn, <strong>de</strong>nn die Kolibricard gilt<br />

in allen Tarifzonen im Verbundgebiet <strong>de</strong>s KreisVerkehrs<br />

Schwäbisch Hall und im HNV. Die Kun<strong>de</strong>n halten einfach<br />

ihre Karte bei je<strong>de</strong>m Einsteigen, Umsteigen und Aussteigen<br />

an einen <strong>de</strong>r Terminals im Bus o<strong>de</strong>r am Bahnsteig.<br />

Das System berechnet so automatisch <strong>de</strong>n Fahrpreis<br />

und bucht <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Betrag vom Konto ab.<br />

Einfacher geht es kaum! Keine lästige Kleingeldsuche,<br />

kein Warten vor <strong>de</strong>n Fahrkartenschaltern und einen guten<br />

Überblick über die Kosten durch die <strong>de</strong>taillierte Abrechnung.<br />

Seit 2011 kann man mit unserem eTicket auch<br />

sämtliche Parkplätze und Parkhäuser in Schwäbisch Hall<br />

nutzen.<br />

Kühnel: Außer<strong>de</strong>m kann man Touch&Travel nur unter<br />

bestimmten Vorraussetzungen nutzen, beispielsweise<br />

muss <strong>de</strong>r Fahrgast min<strong>de</strong>stens 18 Jahre alt sein. Mit<br />

<strong>de</strong>m eTicket können dagegen auch Kin<strong>de</strong>r Bus und Bahn<br />

fahren. Das eTicket richtet sich mehr an Fahrgäste, die<br />

häufig mit Bus und Bahn unterwegs sind. Touch&Travel<br />

ist für die Kun<strong>de</strong>n optimal, die auch weite Strecken fahren.<br />

Mit bei<strong>de</strong>m zusammen können wir die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n gut ab<strong>de</strong>cken.<br />

Gross: Als wir das eTicket eingeführt haben, wur<strong>de</strong>n alle<br />

Haltestationen mit neuen Terminals ausgestattet. Da lag<br />

es nahe, diese ebenfalls für das System Touch&Travel<br />

auszustatten. So können bei<strong>de</strong> Systeme parallel laufen.<br />

3LT: Meinen Sie, wird das eine System das an<strong>de</strong>re<br />

irgendwann einmal ablösen?<br />

Kühnel: Nein! Es wird in meinen Augen immer diese<br />

zwei Systeme geben. Touch&Travel ist geeignet für<br />

Kun<strong>de</strong>n, die flexibel unterwegs sind. Stellen Sie sich vor,<br />

Gewinnspiel<br />

Den Sommer genießen!<br />

Was gibt es Schöneres als an einem warmen Sommertag<br />

einen Ausflug mit <strong>de</strong>m Rad o<strong>de</strong>r zu Fuß zu unternehmen?<br />

Viele Anregungen für Ihre Fahrt ins Grüne<br />

fin<strong>de</strong>n Sie in dieser Ausgabe o<strong>de</strong>r in unserer Freizeitdatenbank<br />

unter <strong>www</strong>.3-<strong>loewen</strong>-<strong>takt</strong>.<strong>de</strong>. Natürlich<br />

gehört zu so einer Tour auch ein leckeres Picknick.<br />

Gewinnen Sie mit etwas Glück beson<strong>de</strong>re Leckereien<br />

dafür und beantworten Sie einfach folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Wie heißt das eTicket <strong>de</strong>s KreisVerkehrs<br />

Schwäbisch Hall?<br />

Wo fand die RadCouture statt?<br />

Wie viele Bahnhöfe und Haltepunkte in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg gibt es?<br />

Sie fliegen nach Berlin, stehen am Flughafen und wollen<br />

mit <strong>de</strong>m Bus in die Stadt fahren. Dann stehen Sie vor<br />

<strong>de</strong>m Automaten, am besten noch mit hun<strong>de</strong>rt an<strong>de</strong>ren<br />

Leuten im Nacken, und überlegen, welchen Fahrschein<br />

Sie benötigen. Diese nervigen Situationen wird es mit<br />

Touch&Travel nicht mehr geben. Aber hier vor Ort haben<br />

wir unsere Kun<strong>de</strong>n und unseren Kun<strong>de</strong>nstamm, die auch<br />

gern einen Ansprechpartner haben.<br />

3LT: Bei allem Positiven was eTicket und Touch&Travel<br />

bieten: Was ist mit <strong>de</strong>m personenbedienten Verkauf? Einen<br />

Schalter, an <strong>de</strong>m man sich persönlich beraten lassen<br />

kann, gibt es ja immer weniger. Ist das kein Thema, über<br />

das die Kun<strong>de</strong>n sich beklagen?<br />

Gross: Wenn ich mir Heilbronn anschaue, ist nur noch<br />

<strong>de</strong>r Bahnhofsschalter am Hauptbahnhof in Betrieb. Genauso<br />

<strong>de</strong>r in Neckarsulm und in Lauffen. Innerhalb von<br />

<strong>de</strong>r Stadt Heilbronn gibts die Verkehrsbetriebe, die auch<br />

Vorverkaufsstellen haben, aber auch das geht immer<br />

weiter zurück. Selbst die Öffnungszeiten <strong>de</strong>s Hauptbahnhofs<br />

im Heilbronn wer<strong>de</strong>n sukzessive beschnitten,<br />

was für die Kun<strong>de</strong>n schon ein Thema ist. Aus diesem<br />

Grund haben wir eigene Kun<strong>de</strong>nzentren. Die Kun<strong>de</strong>n<br />

können hierher kommen und wer<strong>de</strong>n hier persönlich<br />

und umfassend informiert. Wir haben einen sehr großen<br />

Kun<strong>de</strong>nstrom, daher wissen wir auch, dass die meisten<br />

gern einen persönlichen Verkauf hätten. Lei<strong>de</strong>r ist das<br />

bei <strong>de</strong>n heutigen Personalkosten fast nicht mehr leistbar.<br />

Der Fahrscheinautomat wird als zu kompliziert empfun<strong>de</strong>n<br />

und von daher sind unsere Alternativen, das eTicket<br />

sowie Touch&Travel anzubieten. Weil bei<strong>de</strong> Systeme sehr<br />

unkompliziert sind, bauen sie die Hemmschwelle ab, <strong>de</strong>n<br />

ÖPNV zu nutzen – auch ohne persönliche Beratung.<br />

Das gibt es zu gewinnen:<br />

3 x je eine Regiobox „Gutes von hier“ mit Köstlichkeiten<br />

aus <strong>de</strong>r Region Ulm zusammen mit jeweils einem Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg-Ticket<br />

Sen<strong>de</strong>n Sie die Antwort bis 20.09.2013 an:<br />

<strong>Nahverkehrsgesellschaft</strong><br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg mbH<br />

Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Wilhelmsplatz 11<br />

70182 Stuttgart<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen<br />

23

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