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Ueber den oberen Jura von Zarnglaff i.P. und seine Ammonitenfauna.

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wegen ihrer Größe in die Augen die in ihnen nicht gerade seltenen Nautili<strong>den</strong>, Nautilus<br />

giganteus d' Orbg. (27). Als besonders häufig <strong>und</strong> durch alle Bänke des Komplexes durchgehend,<br />

sind noch zu erwähnen Ostreen, Perna-, Hinnites-, Modiola-, Gervillia-, Pecten-, Trigonia-,<br />

Astarte-, Thracia-, Serpulaarten <strong>und</strong> Goniolina. Ferner fin<strong>den</strong> sich allenthalben Wirbeltierreste,<br />

besonders Zähne <strong>von</strong> Machimosaurus, Asteracanthus, Sericodon, Lepidotus. Seltener<br />

sind Pycnodontenzähne <strong>und</strong> . Knochenplatten <strong>von</strong> Plesioschelys (28), ebenfalls Selachierwirbel.<br />

Korallen fehlen fast vollkommen. An der Nordwand sind in <strong>den</strong> <strong>oberen</strong> Partien sehr zahlreich<br />

größere <strong>und</strong> kleinere Holzstücke.<br />

Die unter dem Komplex folgende Kalke zeigen ebenfalls keine scharf getrennten Bänke<br />

<strong>und</strong> lassen sich auch auf Gr<strong>und</strong> ihrer Fossilführung nicht <strong>von</strong>einander unterschei<strong>den</strong>. Da in<br />

ihnen die gleichen Ammonitengattungen Pictonia <strong>und</strong> Ringsteadia sich fin<strong>den</strong>, fasse ich sie<br />

ebenfalls zusammen <strong>und</strong> beschreibe sie als einen Komplex. Sie haben an der Südwand, Ca.<br />

in der Mitte dieser, eine Mächtigkeit <strong>von</strong> 4 m. Das Gestein ist ziemlich fest, <strong>von</strong> gelblicher<br />

Farbe, in muscheligen Platten abwitternd <strong>und</strong> etwas sandig. Sie steht an allen Wän<strong>den</strong> des<br />

Bruches als tiefste Schicht an, außer an der Hauptstörungsstelle im Osten <strong>und</strong> etwas weiter<br />

nach Nordosten an der Westwand, wo durch Auswerfen eines neuen Pumpenschachtes noch<br />

tiefere Schichten erfaßt sind. An Fossilien hat sie bisher im Verhältnis zu dem Hangen<strong>den</strong><br />

sehr wenig geliefert, da sie wegen des steten Abbaues nicht abwittern kann, <strong>und</strong> die Fossilien<br />

fast nur als Steinkerne erhalten <strong>und</strong> sehr mürbe <strong>und</strong> kaum im Gestein zu erkennen sind<br />

<strong>und</strong> nur in Bruchstücken herausgenommen wer<strong>den</strong> können. Es sind in der Hauptsache<br />

kleine Pholadomyen, Pholadomya decemcostata A. Röm. (29) <strong>und</strong> Pleuromya elongata A. Röm.<br />

(30), die sich in ihnen fan<strong>den</strong>. Da diese jedoch in gleicher Häufigkeit sich auch im hangen<strong>den</strong><br />

Schichtkomplex fin<strong>den</strong>, können sie nicht als charakteristisch angesprochen wer<strong>den</strong>, wie ebenfalls<br />

die Rhynchonellen <strong>und</strong> Terebratulen. Außer <strong>den</strong> gelblichen Kalken treten in ihnen einzelne,<br />

mehr gelbblaugraue Bänke auf, die weniger sandig sind <strong>und</strong> weniger schnell verwittern.<br />

In ihnen sind die Ammoniten am besten erhalten <strong>und</strong> zeigen auch deutlich die Lobenlinie.<br />

Die untersten Teile des Komplexes sind in der Farbe etwas dunkler als die <strong>oberen</strong> gelblichen<br />

<strong>und</strong> härter. In ihnen sind keine Ammoniten gefun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Die meisten Ringsteadien<br />

stammen <strong>von</strong> der Ostwand, <strong>und</strong> zwar aus einem nur Ca. 10-15 m langen <strong>und</strong> Ca. 0,50 bis<br />

0,75 m mächtigen rauchgrauen, klüftigen Mergel, der auch verhältnismäßig viel Schwefelkies<br />

enthält. Er liegt unter <strong>den</strong> eben erwähnten härteren Bänken <strong>und</strong> tritt nur an der Ostwand<br />

auf. Es ist zu erwarten, daß er bei weiterem Abbau <strong>und</strong> Vertiefen des Bruches auf eine<br />

größere Strecke hin aufgeschlossen wird <strong>und</strong> sich weiter verfolgen läßt. Den Bo<strong>den</strong> der unteren<br />

Sohle bil<strong>den</strong> teils die Bänke der sandigen Schichten, teils die härteren, dunkleren Kalke.<br />

In dem Pumpenschacht am Westende des Bruches, der die tiefsten Schichten erfaßt,<br />

zeigen diese kleine Verschie<strong>den</strong>heit <strong>von</strong> <strong>den</strong> eben erwähnten härteren Kalken. Die Fossilien<br />

sind dieselben, Pholadomya decemcostata <strong>und</strong> Pleuromya elongata. Die weiche Mergelwand<br />

der Ostbank findet sich nicht. Ammoniten sind nicht in <strong>den</strong> Kalken gefun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Einen<br />

klaren Einblick in diese Schichten wird man erst dann erhalten, wenn diese Bänke ebenfalls<br />

vom Steinbruchbetrieb erfaßt wer<strong>den</strong>, was in nicht allzu ferner Zeit wohl geschieht, da einedritte<br />

Sohle gegraben wer<strong>den</strong> soll, vorausgesetzt, daß die Wasserverhältnisse es zulassen.<br />

Zu erwähnen ist nun noch ein Gestein auf der <strong>oberen</strong> Sohle, an der Nordwand des<br />

Bruches, das in gar keinem Zusammenhang mit <strong>den</strong> erwähnten Schichten zu stehen scheint.<br />

Das Gestein liegt an der ganzen Nordseite <strong>den</strong> weichen, klüftigen Mergeln auf <strong>und</strong> ist ein<br />

ganz weicher, mürber, gelbweißlicher Kalk, ohne jede Schichtung <strong>und</strong> <strong>von</strong> vielen kleinen Klüften<br />

<strong>und</strong> Wasserrinnen durchzogen. Die größte Dicke besitzt die Bank an der Nordostecke des<br />

Bruches, wo sie 2 m um weniges übersteigt <strong>und</strong> bevor abgebaut wurde, dort zutage trat. Nach<br />

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