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Prüfungsaufgabe Fotografie SW – 1. Semester

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<strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> // <strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Dozent: Peter Oehlmann // oehlmann@htw-berlin.de<br />

<strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> <strong>–</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Liebe Studierende,<br />

wie angekündigt teile ich Ihnen Ihre <strong>Prüfungsaufgabe</strong> für das Wintersemester mit.<br />

Letzter Abgabetermin ist der Tag unserer letzten Lehrveranstaltung (1<strong>1.</strong>02.2011).<br />

Ausnahmen können nicht akzeptiert werden. Sollten Sie an diesem Tag verhindert sein, geben Sie die Arbeit<br />

bitte jemandem aus Ihrer Gruppe mit.<br />

Es geht darum, bis dahin erworbenes Wissen und Fähigkeiten an einer zusammenhängenden Aufgabe zu<br />

demonstrieren. Einiges von dem, was in der Aufgabe von Ihnen erwartet wird, wird erst in den kommenden<br />

Lehrveranstaltungen abgehandelt. Ich halte es aber für gut, wenn Sie sich schon früh mit den Anforderungen<br />

der <strong>Prüfungsaufgabe</strong> vertraut machen.<br />

Abweichend von der mündlichen Aufgabenstellung in unserer letzten Lehrveranstaltung gibt es eine<br />

Veränderung: Sie müssen nicht drei, sondern nur eine Vergrößerung auf Barytpapier abgeben. Weitere<br />

Hinweise und Erläuterungen finden Sie auf den nachfolgenden Seiten. Sollte es dazu Fragen geben, stehe ich<br />

gern zur Verfügung.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Arbeit. Kommen Sie gut ins Neue Jahr, schöne Festtage!<br />

Peter Oehlmann<br />

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<strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> // <strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Dozent: Peter Oehlmann // oehlmann@htw-berlin.de<br />

<strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> <strong>–</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

<strong>1.</strong> <strong>Fotografie</strong>ren Sie einen dreidimensionalen Gegenstand Ihrer Wahl, der ein Objekt Ihrer<br />

Studienarbeit ist oder sein könnte.<br />

(Kunstlicht, Analog/Schwarzweiß, Filmempfindlichkeit 100 oder 200 ASA!)<br />

Dokumentieren Sie die Aufnahmesituation.<br />

(Beleuchtungsskizze, evtl Fotos, Brennweite, Blende, Belichtungszeit, Abstand Objekt <strong>–</strong> Kamera...)<br />

2. Entwickeln Sie den Film/die Filme.<br />

Achten Sie auf genaue Einhaltung der Ansatzvorschriften, Temperaturen, Zeiten und des Kipprhythmus, dann<br />

sollte nichts schiefgehen. Lassen Sie den Film nur so lange im Trockenschrank, bis er auf beiden Seiten trocken<br />

ist. Zu lange Trocknung führt zur Wölbung des Films und erschwert das Vergrößern. Bedenken Sie, daß von der<br />

sauberen Verarbeitung des Films der Erfolg aller weiteren Arbeitsschritte abhängt.<br />

3. Fertigen Sie Kontaktbögen an.<br />

Verwenden Sie PE-Papier im Format 24x30 cm. Arbeiten Sie sauber. Stellen Sie sich immer vor, Sie würden sich<br />

mit Ihrer Arbeit um einen supertollen Auftrag bewerben. Sollten die Belichtungen der Aufnahmen zu stark<br />

differieren, müssen Sie zwei Kontaktbögen mit unterschiedlichen Belichtungen anfertigen.<br />

4. Motivauswahl und Rohvergrößerungen<br />

Wählen Sie drei Motive aus, die Ihrer Meinung nach die Eigenschaften des gewählten Gegenstandes besonders<br />

gut zum Ausdruck bringen. Fertigen Sie von diesen drei Motiven Rohvergrößerungen auf 18x24 cm-PE-Papier.<br />

(Natürlich müssen Sie vorher mit Probestreifen die Belichtung ermitteln, aber das wissen Sie ja.)<br />

Rohvergrößerung heißt: Vom ganzen Negativ (noch kein Ausschnitt!). Scharf, in der richtigen Gradation (oder<br />

jedenfalls nah dran), korrekt belichtet und entwickelt und ordentlich getrocknet, aber noch ohne partielle<br />

Korrekturen wie Abwedeln bzw. Nachbelichten.<br />

5. High-End-Vergrößerung<br />

Wählen Sie von diesen Bildern das Motiv aus, das Ihrer Meinung nach den Gegenstand am besten repräsentiert<br />

und auch fotografisch am besten gelungen ist <strong>–</strong> sozusagen das Titelfoto Ihrer Arbeit.<br />

Fertigen Sie hiervon eine erstklassige Vergrößerung auf 18x24-Barytpapier. Das heißt: staub- und fusselfrei, mit<br />

dem Motiv angemessener Papiergradation, korrekt belichtet, mit gleichmäßigem (und rechtwinkligem) weißen<br />

Rand, plan und ohne Knicke, Kratzer, Fingerabdrücke oder Rotweinflecke. Und per Abwedeln/Nachbelichten<br />

partiell in der Belichtung korrigiert, wo es nötig ist. Also z. B. um zu dunkle Partien dezent aufzuhellen oder<br />

einen Hintergrund abzudunkeln, wo das im Sinne der Bildästhetik erforderlich ist.<br />

Notieren Sie auf einem transparenten Deckblatt oder mit Folienschreiber auf einer Kopie der Rohvergrößerung,<br />

was Sie gemacht haben: Typ des Vergrößerers, Typ und Brennweite des Vergrößerungsobjektivs, Einstellhöhe<br />

am Vergrößerungsgerät, eingestellte Blende (5,6 empfohlen), Belichtungszeit für die Grundbelichtung.<br />

Markieren Sie die Zonen, die Sie durch Abwedeln aufgehellt oder durch Nachbelichtung dunkler gemacht<br />

haben. Geben Sie dort an, wieviel Sekunden Sie nachbelichtet bzw. abgewedelt haben.<br />

6. Abgabe<br />

Abzugeben sind:<br />

# mindestens 1 selbst entwickelter Kleinbildfilm in Klarsichthülle<br />

(Polypropylen, bei den Laboringenieuren erhältlich)<br />

# den/die dazugehörigen Kontaktbögen 24x30 cm (PE-Papier)<br />

# drei Rohvergrößerungen 18x24 cm (PE-Papier)<br />

# eine High-End-Vergrößerung mit dem dazugehörigen Probestreifen (Barytpapier)<br />

# Aufnahmedokumentation (Skizzen/Foto und Notizen/Bemerkungen)<br />

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<strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> // <strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Dozent: Peter Oehlmann // oehlmann@htw-berlin.de<br />

Hinweise<br />

Ziel ist eine sachliche Darstellung. Wählen Sie Blickwinkel und Beleuchtung so, daß sowohl Größe, Form und<br />

Zweck als auch der Materialcharakter des Gegenstandes sichtbar werden - auch jemand, der den Gegenstand<br />

nicht kennt, sollte sich anhand Ihres Bildes eine möglichst genaue Vorstellung machen können.<br />

Verfremdungseffekte, gewollt oder ungewollt, sind bei dieser Aufgabe nicht gefragt. Vermeiden Sie<br />

dramatische Beleuchtung ebenso wie überzogene Perspektiven.<br />

Welchen Gegenstand Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen, es sollte sich aber um ein reales oder denkbares<br />

Restaurierungsobjekt handeln.<br />

Bedingung: Es muß ein räumliches Objekt sein, also bitte kein Foto, kein Gemälde oder Wandteppich.<br />

Machen Sie es sich nicht unnötig schwer. Metallische Hochglanzoberflächen, schwarze Pelzmäntel oder<br />

geschliffene Gläser gehören nicht unbedingt zu den Dingen, die Sie sich als Objekte aussuchen sollten.<br />

Auch die Größe sollte einigermaßen handlich sein. Was auf den Tisch des Hauses paßt und in den Sucher Ihrer<br />

Kamera (Normalbrennweite oder länger), ohne daß Sie schon die Wand im Rücken spüren, dürfte richtig sein.<br />

Vermeiden Sie auch zu kleine Gegenstände; die Schärfentiefe nimmt rapide ab und die Beleuchtung wird nicht<br />

einfacher, wenn Sie näher als einen halben Meter an das Objekt herangehen müssen.<br />

Um bekannte Gegenstände als Beispiele zu nennen: Größen irgendwo zwischen Brot und Eimer lassen sich gut<br />

bewältigen. Dies sind lediglich Empfehlungen; natürlich steht es Ihnen frei, Objekte anderer Größen zu wählen.<br />

Bedenken Sie bitte schon bei der Wahl des Gegenstandes, daß Sie schwarzweiß fotografieren. Manche<br />

Komplementärkontraste (Rot/Grün z. B.) ergeben auf dem <strong>SW</strong>-Film gleiche Grauwerte. Versuchen Sie immer<br />

sich vorzustellen, wie der Gegenstand auf dem flachen Rechteck des Fotopapiers in Grauwerten aussehen<br />

könnte.<br />

Hinweise zum Licht<br />

Hauptlicht - Weiches, mehr oder weniger von oben kommendes Licht entspricht am ehesten unseren<br />

Seherfahrungen. Wenn es leicht von der Seite kommt, ist es meist gut geeignet, die Form eines Gegenstandes<br />

zu herauszuarbeiten.<br />

Aufhelllicht - Zum meist notwendigen Aufhellen der Schatten genügt meist schon eine helle Reflexionsfläche,<br />

etwa ein großes Blatt Zeichenkarton (von A3 aufwärts, je nach Gegenstand). Sie brauchen hierzu einen Helfer,<br />

der die Reflexionsfläche hält, während Sie die Wirkung im Sucher kontrollieren. Hellen Sie nicht zu stark auf:<br />

Schatten sind nötig, um die Form sichtbar zu machen. Die Aufhellung soll lediglich erreichen, daß auch in den<br />

Schatten noch die Oberflächenzeichnung erkennbar ist.<br />

Effektlicht - Ein flaches Streiflicht aus seitlicher bis Gegenrichtung läßt die Oberflächenzeichnung lebendig<br />

werden oder Kanten hervortreten; bei glatten Gegenständen macht es meist wenig Sinn. Hierzu können<br />

Lampen, aber auch Spiegel verwendet werden. Experimentieren Sie damit sehr zurückhaltend, es muß<br />

schwächer sein als das Hauptlicht.<br />

Lampen <strong>–</strong> Arbeiten Sie nach Möglichkeit im Studio der HTW. Sollten Sie eigene Lampen oder improvisierte<br />

Lösungen verwenden, beachten Sie, daß direkte Beleuchtung in der Regel unbrauchbar ist. Das Licht muß weich<br />

sein, also keine harten Schatten erzeugen. Das erreichen Sie durch Vergrößerung der Leuchtfläche über die<br />

Größe des Objektes hinaus. Im Studio übernimmt das die Softbox oder der Reflex- oder Durchlichtschirm. Für<br />

Improvisationen eignet sich Transparentpapier (Brandschutz beachten!) oder die indirekte Beleuchtung<br />

(reflektiertes Licht von einer weißen Wand oder einer weißen Karton- oder Styroporfläche).<br />

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<strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> // <strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Dozent: Peter Oehlmann // oehlmann@htw-berlin.de<br />

Tips zum <strong>Fotografie</strong>ren<br />

Stativ - Verwenden Sie unbedingt ein Stativ. Nur so können Sie mit langen Belichtungszeiten arbeiten,<br />

außerdem bleibt die Kamera am gleichen Ort und Sie können alle Veränderungen Ihres Aufbaus im Sucher<br />

kontrollieren, ohne ständig wieder den Ausschnitt und die Schärfe nachregeln zu müssen.<br />

Drahtauslöser - Nehmen Sie - je nach Kameratyp - einen Drahtauslöser bzw. elektrischen Auslöser zu Hilfe,<br />

um bei langen Belichtungszeiten wirklich erschütterungsfrei auslösen zu können. Ein Workaround für den<br />

Notfall ist der Selbstauslöser, wegen der 10 Sekunden Wartezeit vor jeder Aufnahme allerdings nur für stoische<br />

Gemüter geeignet.<br />

Abblendtaste - Wenn Ihre Kamera eine Abblendtaste hat, nutzen Sie diese zur Schärfentiefenkontrolle. So<br />

können Sie prüfen, ob sich Ihr Objekt vom Hintergrund trennt. Möglicherweise benötigen Sie dafür ein helles<br />

Zusatzlicht.<br />

Dokumentation der Aufnahmesituation - Fertigen Sie eine Skizze des Aufnahmesettings an, als Draufsicht,<br />

mit Höhen- und Entfernungsangaben (A4-Blatt, kariertes Papier ist durchaus vorteilhaft). Es muß<br />

nachvollziehbar sein, wie Gegenstand, Kamera und Lichtquellen zueinander standen. Notizen zu den<br />

verwendeten Lampen, zu Brennweite, Aufnahmeabstand sowie Blende und Belichtungszeit gehören ebenfalls<br />

dazu. Ein Außenstehender muß nach diesen Angaben das Setting nachbauen können!<br />

Bewertung<br />

Bewertet werden der Aufnahmeteil (also alles, was mit dem <strong>Fotografie</strong>ren selbst zu tun hat sowie die<br />

Dokumentation) und der Laborteil (Filmentwicklung, Kontakte, Vergrößerungen). Ein "nicht bestanden" eines<br />

der beiden Teile bedeutet dies auch für die gesamte Aufgabe. Beispiel: Eine 1,0 für die Aufnahme kommt nicht<br />

zum Tragen, wenn Sie eine 5 im Laborteil haben, also z. B. unscharfe Vergrößerungen abliefern.<br />

Dies mag hart erscheinen, entspricht aber der Realität: Wenn Sie in Ihrem späteren Berufsleben eine<br />

Dokumentation mit unscharfen Fotos abliefern, interessiert niemanden mehr, wie toll Sie das Licht gesetzt<br />

haben.<br />

Kriterien, die im Aufnahmeteil unweigerlich zur Abwertung führen, sind z. B. Fehlbelichtung oder mangelnde<br />

Schärfentiefe, aber auch ungünstige Beleuchtung oder schlecht gewählte Ansichten, die Struktur, Form,<br />

Funktion und Oberfläche des Objekts nicht angemessen zur Geltung bringen. Unschärfe des gesamten Bildes<br />

durch Fehlfokussierung oder "Verwackeln" ist absolut inakzeptabel und wird als "nicht bestanden" gewertet!<br />

Im Laborteil sind es vor allem unsauberes Arbeiten, falsch belichtete oder nicht ausentwickelte Vergrößerungen<br />

oder falsche Gradationseinstellung des Fotopapiers, die zur Abwertung führen; ebenso eine unvollständige oder<br />

ungenaue Dokumentation. Auch hier gilt: Totale Unschärfe durch Fehlfokussierung des Vergrößerungsgeräts<br />

führt unweigerlich zum "nicht bestanden".<br />

Sie können gern in Teams arbeiten, das macht durchaus Sinn, da man hin und wieder einen Assistenten<br />

benötigt. Außerdem sehen bekanntlich vier Augen mehr als zwei, was mögliche Fehler angeht. Allerdings<br />

erwarte ich von jedem eine eigenständige Arbeit an einem eigenen Gegenstand mit der diesem Gegenstand<br />

angemessenen Beleuchtung.<br />

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<strong>Fotografie</strong> <strong>SW</strong> // <strong>Prüfungsaufgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Semester</strong><br />

Dozent: Peter Oehlmann // oehlmann@htw-berlin.de<br />

Last but not least<br />

Sparsamkeit ist eine löbliche Eigenschaft. Trotzdem sollten Sie für diese Aufgabe mindestens einen ganzen<br />

Film verwenden und mit Licht und Blickwinkeln experimentieren. Um Ihren Fragen zuvorzukommen: Ja, ich<br />

meine die Filme mit 36 Aufnahmen.<br />

Sie können allerdings Material sparen, indem Sie "mit den Augen fotografieren", bevor Sie auf den Auslöser<br />

drücken. Betrachten Sie das Bild ausgiebig und konzentriert im Sucher oder zuerst durch einen Papprahmen<br />

und versuchen Sie sich vorzustellen, wie es als Schwarzweißfoto aussieht. Verändern Sie Licht und Anordnung<br />

so lange, bis Sie absolut zufrieden sind, dann erst machen Sie die Aufnahme.<br />

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