"Ich fand nie den Mann fiir eigene Kinder" - Adeli-method.com

SHARON STONE
"Ich fand nie
den Mann fiir
eigene Kinder"
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MARIA
KASTENHOFER,32, aus
senning (NO) war von Kindheit an
an den RolIstuhl gefesselt:
"Meine
ersten Schritte
fiihrtett mich
ZUDlTraualtar:
"Sie wird geistig und k6rperlich behindert sein, nie ein normales Leben fOhren k6nnen."
Mit dieser vorhersage der Arzte startete vor 32 Jahren die kleine Maria im Spital in
Stockerau (NO) in ihr Leben. Doch glOcklicherweise irrten die Mediziner.
Mit zaghaften, kleinen Schritten ersten Schrei ihres Babys zu horen,
ging Maria auf den Traualtar zu. Der herrschte Stille im Kreissaal. Maria
lange Rock ihres Hochzeitskleides gab kein Lebenszeichen von sich.
schwang jedesmal mit. Die Augen "Die Ante begannen sofort mit der
strahlten. Denn es waren ihre ersten Beatmung. Ich hatte fiirchterliche
Schritte.
.Angst um mein Kind."
Vor 32 Jahren freuten sich Leopoldine
Die Bemiihungen der Mediziner
und Manfred Mayer, damals
25 und 28 Jahre alt, auf die Geburt
waren erfolgreich. Maria begann zu
atmen. Doch einige Tage spater erfuhr
ihrer Tochter. Sie kam aber dramatisch
sie die niederschmetternde Di-
anders, als sie es sich gewiinscht agnose. "Bei der Geburt hat sich die
hatten. "Es war eine komplizierte Nabelschnur verklemmt. Dadurch
Geburt, denn mein Kind lag verkehrt
bekam Maria zu wenig Sauerstoff
im Bauch." Nach zwei Stunden und ihr Gehirn wurde dauerhaft
unter grofien Schmerzen kam ihre geschadigt. Die Arzte sagten, dass
Tochter zur Welt. Doch statt den meine Tochter ein Leben lang geis-
20
Dieganze
tig und korperlich behindert sem
wiirde", erzahlt die 57jahrige.
Doch die Mutter' wollte das
Schicksal ihrer Tochter nicht untatig
hinnehmen. Schon im Alter von
13 Monaten besuchte Leopoldine
Mayer mit ihrer Tochter ein Mal wochentlich
eine Physio- und Sprachtherapeutin.
"Dnd zu Hause habe ich
mit Maria taglich drei bis vier Stunden
Bewegungs- und Sprachiibungen
gemacht", erzahlt die Mutter.
Trotzdem liefi sich die spastische
Lahmung der Tochter nicht aufhalten.
Als ~1aria; :::~~. ergarten
- - __ cl;l gefes-

:" t. Sie konnte sich ohne fremde
Hilfe nicht fortbewegen, nicht essen,
~ch nicht die Nase putzen. Trotz al-
:er Bemiihungen der Familie schieen
die Arzte Recht zu behalten.
.,-.,\ber gliicklicherweise nur in dieseID
Punkt", lacht Maria heute. Ihr
Leben hat sich in eine andere Rich-
:ung entwickelt, als vorhergesagt.
Schon in der Volksschule fiel die
_-illffassungsgabe des behinderten
_ Iadchens auf. "Ich durfte wegen
::neiner gestorten Motorik mit einer
- chreibmaschine schreiben, die ich
::nit dem Daumen bedient habe", erzZblt
die 32jahrige. Sie erreichte aIle
Klassenziele ohne Probleme. "In der
Hauptschule bediente Maria schon
einen Computer. Sie war eine begehrte
Sitznachbarin, weil ihre Mitschiller
von ihr leicht abschreiben
-onnten", erzahlt die Mutter stolz. In
der Schule empfand sie ihre Behinderung
nie als Nachteil. "Ganz im Gegenteil.
Wenn ich aufs Klo musste,
hat mich eine Freundin hinausgefuhrt
und wir haben uns iiber Burschen
unterhalten", lacht die Tochter.
Als Jahrgangsbeste von 60 Schiilern
beendete Maria die Pflichtschule. An
einer privaten Maturaschule absolvierte
sie die Reifepriifung in der Rekordzeit
von 17Monaten. "Ich wusste
aber nicht, was ich als Behinderte arbeiten
sollte, also begann ich Psychologie
zu studieren." Mitihrem Ehrgeiz
bewaltigte Maria auch diese Herausforderung.
Seit 19. Oktober 2001
darf sie den Titel "Magistra" fiihren.
Der strebsamen jungen Frau fehlten
nur noch zwei Dinge zum Gliick:
Eine Arbeit und eine starke Schulter
zum Anlehnen. "Meine Tochter hat
zwei Anzeigen in der Zeitung geschaltet.
Sie lauteten im Kern ,Suche
Arbeit' und ,Suche Mann''', erzahlt
ihre Mutter mit einem Schmunzeln.
Arbeit fand sie in einer Beratungsstelle
fUr Behinderte und ein gewisser
Robert Kastenhofer, damals
32, meldete sich berihr, urn die starke
Schulter bereitzustellen. "AIs Robert
mich das erste Mal besucht hat, war
er sehr schiichtern und hat kaum etwas
gesprochen. Aber wir waren uns
von Anfang an sympathisch", erinnert
sich Maria. Die Treffen wurden
haufiger und aus der anfanglichen
Sympathie wurde Liebe. Nach drei
, . ~
langen Jahren endlich der Heiratsantrag.
"Ich habe ihm den Antrag
gemacht", sagt Maria selbstbewusst.
"Ich sagte ,Wenn du ein Kind willst,
miissen wir vorher heiraten.'''
Einige Monate vor dem Hochzeitstermin
erfuhr die Familie von
der Adeli-Therapie im slowakischen
Pestany. Dort arbeiten die Mediziner
an den Patienten mit einem Stiitzanzug.
Druck- und Zugelemente regen
das motorische Zentrum im Gehirn
an. "Mein grofiter Wunsch war es,
auf eigenen Beinen vor den Traualtar
zu treten." Also suchte sie fUr vier
Wochen das Rehabzentrum auf.
Am 12. August 2006 ging ihr
~
Traum in ErfUllung. Wie eine Prinzessin
fuhr sie in einer weifien Kutsche
vor das Kirchentor. Der Vater
geleitete die schone Braut in das Gotteshaus'
ihres Heimatortes Senning,
wo sie mit ihrem Robert den Bund
fUrs Leben schloss. Der Rollstuhl
konnte vor der Kirche stehen bleiben.
"Die Behinderung meiner Frau
hat mich nie gestort. Aber als ich sah,
wie sie in ihrem weifien Brautkleid
die Kirche betrat, konnte ich meine
Tranen nicht mehr zuriickhalten. Ich
BLIL: Maria
verlebte
eine glOck-
Iiche Kindheit.
ML: Ein
verliebtes
Ehepaar:
Maria und
Robert. Re.:
Ihrer Mutter
verdankt
Maria vie!.
Gemeinsam
kampften sie
gegen die
Behinderung
habe Maria in meine Arme genommen
und wollte sie nie wieder loslassen",
erinnert sich Robert.
Das Jahr 2007 halt fUr das Ehepaar
ein weiteres Glanzlicht bereit. In drei
Monaten wird Frau Mag. Kastenhofer
ihr erstes Kind gebaren. "Er tritt so
fest. Es wird sicher ein Bub", scheint
Maria auf weibliche Intuition zu
vertrauen. "Aufierdem hab ich ihn
schon im Ultra schall gesehen", lacht
sie schelmisch.
Urn anderen Behinderten mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen, griindete
Maria mit ihrer Mutter den
Verein "Lebensqualitat". Infos unter
Tel.: 0664/91 26237
awa
., ~ "N" ' V'
Joh., Kap:'14, v~rse 15-16.23b-26 .
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote ten nicht fest. Und das Wort, das ihr hort, stammt nicht
halten. Und ich werde den Vater bitten, und er von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.
wird euch einen anderen Beistand geben, der fur im- Dos habe ich zu euch gesagt, wahrend ich noch bei
mer bei euch bleiben soil. Wenn jemand mich liebt, euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den
wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird der Vater in meinem Nomen senden wird, der wird
ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich
ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, halt an meinen Wor- euch gesagt habe.