"Ich fand nie den Mann fiir eigene Kinder" - Adeli-method.com
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:" t. Sie konnte sich ohne fremde<br />
Hilfe nicht fortbewegen, nicht essen,<br />
~ch nicht die Nase putzen. Trotz al-<br />
:er Bemiihungen der Familie schieen<br />
die Arzte Recht zu behalten.<br />
.,-.,\ber gliicklicherweise nur in dieseID<br />
Punkt", lacht Maria heute. Ihr<br />
Leben hat sich in eine andere Rich-<br />
:ung entwickelt, als vorhergesagt.<br />
Schon in der Volksschule fiel die<br />
_-illffassungsgabe des behinderten<br />
_ Iadchens auf. "<strong>Ich</strong> durfte wegen<br />
::neiner gestorten Motorik mit einer<br />
- chreibmaschine schreiben, die ich<br />
::nit dem Daumen bedient habe", erzZblt<br />
die 32jahrige. Sie erreichte aIle<br />
Klassenziele ohne Probleme. "In der<br />
Hauptschule bediente Maria schon<br />
einen Computer. Sie war eine begehrte<br />
Sitznachbarin, weil ihre Mitschiller<br />
von ihr leicht abschreiben<br />
-onnten", erzahlt die Mutter stolz. In<br />
der Schule emp<strong>fand</strong> sie ihre Behinderung<br />
<strong>nie</strong> als Nachteil. "Ganz im Gegenteil.<br />
Wenn ich aufs Klo musste,<br />
hat mich eine Freundin hinausgefuhrt<br />
und wir haben uns iiber Burschen<br />
unterhalten", lacht die Tochter.<br />
Als Jahrgangsbeste von 60 Schiilern<br />
beendete Maria die Pflichtschule. An<br />
einer privaten Maturaschule absolvierte<br />
sie die Reifepriifung in der Rekordzeit<br />
von 17Monaten. "<strong>Ich</strong> wusste<br />
aber nicht, was ich als Behinderte arbeiten<br />
sollte, also begann ich Psychologie<br />
zu studieren." Mitihrem Ehrgeiz<br />
bewaltigte Maria auch diese Herausforderung.<br />
Seit 19. Oktober 2001<br />
darf sie <strong>den</strong> Titel "Magistra" fiihren.<br />
Der strebsamen jungen Frau fehlten<br />
nur noch zwei Dinge zum Gliick:<br />
Eine Arbeit und eine starke Schulter<br />
zum Anlehnen. "Meine Tochter hat<br />
zwei Anzeigen in der Zeitung geschaltet.<br />
Sie lauteten im Kern ,Suche<br />
Arbeit' und ,Suche <strong>Mann</strong>''', erzahlt<br />
ihre Mutter mit einem Schmunzeln.<br />
Arbeit <strong>fand</strong> sie in einer Beratungsstelle<br />
fUr Behinderte und ein gewisser<br />
Robert Kastenhofer, damals<br />
32, meldete sich berihr, urn die starke<br />
Schulter bereitzustellen. "AIs Robert<br />
mich das erste Mal besucht hat, war<br />
er sehr schiichtern und hat kaum etwas<br />
gesprochen. Aber wir waren uns<br />
von Anfang an sympathisch", erinnert<br />
sich Maria. Die Treffen wur<strong>den</strong><br />
haufiger und aus der anfanglichen<br />
Sympathie wurde Liebe. Nach drei<br />
, . ~<br />
langen Jahren endlich der Heiratsantrag.<br />
"<strong>Ich</strong> habe ihm <strong>den</strong> Antrag<br />
gemacht", sagt Maria selbstbewusst.<br />
"<strong>Ich</strong> sagte ,Wenn du ein Kind willst,<br />
miissen wir vorher heiraten.'''<br />
Einige Monate vor dem Hochzeitstermin<br />
erfuhr die Familie von<br />
der <strong>Adeli</strong>-Therapie im slowakischen<br />
Pestany. Dort arbeiten die Mediziner<br />
an <strong>den</strong> Patienten mit einem Stiitzanzug.<br />
Druck- und Zugelemente regen<br />
das motorische Zentrum im Gehirn<br />
an. "Mein grofiter Wunsch war es,<br />
auf <strong>eigene</strong>n Beinen vor <strong>den</strong> Traualtar<br />
zu treten." Also suchte sie fUr vier<br />
Wochen das Rehabzentrum auf.<br />
Am 12. August 2006 ging ihr<br />
~<br />
Traum in ErfUllung. Wie eine Prinzessin<br />
fuhr sie in einer weifien Kutsche<br />
vor das Kirchentor. Der Vater<br />
geleitete die schone Braut in das Gotteshaus'<br />
ihres Heimatortes Senning,<br />
wo sie mit ihrem Robert <strong>den</strong> Bund<br />
fUrs Leben schloss. Der Rollstuhl<br />
konnte vor der Kirche stehen bleiben.<br />
"Die Behinderung meiner Frau<br />
hat mich <strong>nie</strong> gestort. Aber als ich sah,<br />
wie sie in ihrem weifien Brautkleid<br />
die Kirche betrat, konnte ich meine<br />
Tranen nicht mehr zuriickhalten. <strong>Ich</strong><br />
BLIL: Maria<br />
verlebte<br />
eine glOck-<br />
Iiche Kindheit.<br />
ML: Ein<br />
verliebtes<br />
Ehepaar:<br />
Maria und<br />
Robert. Re.:<br />
Ihrer Mutter<br />
verdankt<br />
Maria vie!.<br />
Gemeinsam<br />
kampften sie<br />
gegen die<br />
Behinderung<br />
habe Maria in meine Arme genommen<br />
und wollte sie <strong>nie</strong> wieder loslassen",<br />
erinnert sich Robert.<br />
Das Jahr 2007 halt fUr das Ehepaar<br />
ein weiteres Glanzlicht bereit. In drei<br />
Monaten wird Frau Mag. Kastenhofer<br />
ihr erstes Kind gebaren. "Er tritt so<br />
fest. Es wird sicher ein Bub", scheint<br />
Maria auf weibliche Intuition zu<br />
vertrauen. "Aufierdem hab ich ihn<br />
schon im Ultra schall gesehen", lacht<br />
sie schelmisch.<br />
Urn anderen Behinderten mit Rat<br />
und Tat zur Seite zu stehen, griindete<br />
Maria mit ihrer Mutter <strong>den</strong><br />
Verein "Lebensqualitat". Infos unter<br />
Tel.: 0664/91 26237<br />
awa<br />
., ~ "N" ' V'<br />
Joh., Kap:'14, v~rse 15-16.23b-26 .<br />
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote ten nicht fest. Und das Wort, das ihr hort, stammt nicht<br />
halten. Und ich werde <strong>den</strong> Vater bitten, und er von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.<br />
wird euch einen anderen Beistand geben, der fur im- Dos habe ich zu euch gesagt, wahrend ich noch bei<br />
mer bei euch bleiben soil. Wenn jemand mich liebt, euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, <strong>den</strong><br />
wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird der Vater in meinem Nomen sen<strong>den</strong> wird, der wird<br />
ihn lieben, und wir wer<strong>den</strong> zu ihm kommen und bei euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich<br />
ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, halt an meinen Wor- euch gesagt habe.