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Dokumentation der Hospitationsreise (623.61 KB, PDF)

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Von <strong>der</strong> Kita zum Familienzentrum<br />

<strong>Dokumentation</strong> zur <strong>Hospitationsreise</strong> in die Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

St.Michael, Amberg<br />

Am 4. Juni trafen sich zehn Vertreter von Anschwung-Initiativen im schönen Amberg in <strong>der</strong><br />

Oberpfalz. Darunter Frau Popp, Leiterin des Kin<strong>der</strong>gartens St. Maria aus Großgun<strong>der</strong>tshausen<br />

(Bayern), die sich mit ihrem Team auf den Weg gemacht hatte. Ebenso nahmen Frau Ludwig-<br />

Perschke, Frau Laubig und Frau Kulintschik aus dem Familienzentrum Schlöben (Thüringen)<br />

teil. Die Vertreter von zwei Anschwung-Initiativen kamen auf Einladung des Programms Anschwung<br />

für frühe Chancen und erwarteten sich für den Kin<strong>der</strong>garten respektive das Familienzentrum<br />

in ihrem Ort Anregungen für Kooperationsmöglichkeiten, Stolpersteine und Gelingensbedingungen<br />

zum Aufbau eines Familienzentrums.<br />

„Der Weg ist das Ziel! Ich möchte ihnen heute Mut machen, ihren eigenen Weg<br />

gemeinsam weiterzugehen“<br />

Nach einer Begrüßung durch Herrn Koller, Geschäftsführer<br />

des Caritasverbandes Amberg-<br />

Sulzbach, in dessen Räumlichkeiten <strong>der</strong> erste<br />

Teil <strong>der</strong> <strong>Hospitationsreise</strong> stattfand, und Ulrike<br />

Bergauer, Mitarbeiterin im Programm Anschwung,<br />

lud Frau Netta alle Gäste ein, sich<br />

vorzustellen. „Ich möchte gern Argumentationshilfen<br />

bekommen, unser pädagogisches Konzept<br />

schärfen und Hinweise erhalten, wie man<br />

ein Familienzentrum unter unseren gegebenen<br />

Rahmenbedingungen aufbauen kann. Da erhoffe<br />

ich mir Anregungen durch Frau Netta und von<br />

Anschwung“, so Christa Popp. „Unser Ziel ist<br />

Brigitte Netta, Leiterin <strong>der</strong> Kita St. Michael, Amberg ein Familienzentrum von 0 bis über 100 Jahre,<br />

um Ideen und Generationen zu bündeln, gemeinsam<br />

unter einem Dach. Welche Meilensteine können wir setzen, welche Stolpersteine<br />

müssen wir beachten?“, fragte Antje Laubig. Frau Netta nutzte diese Fragen als Einstieg in die<br />

Präsentation ihrer Einrichtung. Partizipation sei wichtig, sagte sie, man müsse mit den Kin<strong>der</strong>n<br />

planen, nicht für sie. „Wir, das heißt das pädagogische Personal und die Eltern, sind gemeinsam<br />

in <strong>der</strong> Verantwortung“, machte sie klar. „Ich möchte heute nicht sagen: So haben wir es<br />

gemacht, so sollten Sie es auch tun. Je<strong>der</strong> Standort ist an<strong>der</strong>s, hat an<strong>der</strong>e Bedingungen und<br />

Antje Laubig und Christel Kulintschik (Initiative Schlöben)<br />

diskutieren Herausfor<strong>der</strong>ungen des Familienzentrums<br />

Einrichtugsleiterin Brigitte Netta im Gespräch mit Vertretern<br />

<strong>der</strong> Initiative Großgun<strong>der</strong>tshausen<br />

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<strong>Dokumentation</strong> zur <strong>Hospitationsreise</strong> in die St. Michael Kita, Amberg<br />

Chancen. Unter dem Gedanken ‚voneinan<strong>der</strong> lernen und profitieren‘ möchte ich Sie einladen,<br />

Anregungen mitzunehmen und zu dann überlegen, was und wie es bei Ihnen funktionieren<br />

kann. Gern unterstütze ich Sie dabei.“ So machte sie an vielen Beispielen deutlich, dass es<br />

auch in Amberg ein langer Weg zum Familienzentrum war, und welche Herangehensweise<br />

geholfen hat, diesen Weg so erfolgreich zu gehen. Beson<strong>der</strong>s anschaulich ist die Geschichte<br />

von Frau M., die Frau Netta begeistert erzählte: Die Mathematikerin kommt ursprünglich aus<br />

dem Kongo und hatte lange Probleme, in Kontakt mit an<strong>der</strong>en Eltern aus <strong>der</strong> Kita zu treten,<br />

fühlte sich nicht wohl. Als Frau Netta sie fragte, was sie gern mache, antwortete sie: kochen.<br />

Kurzerhand wurde an einem Nachmittag gemeinsames Kochen mit einer kleinen Gruppe Kin<strong>der</strong>n<br />

und <strong>der</strong>en Müttern organisiert. Danach sei die Mutter gut integriert gewesen, hätte zu zwei<br />

Frauen einen guten Kontakt aufgebaut.<br />

Nach den Ausführungen zur Geschichte und zum Profil <strong>der</strong> Einrichtung stellte Brigitte Netta<br />

noch den Tagesablauf in <strong>der</strong> Kita vor. Beson<strong>der</strong>s interessant für alle Gäste war hier <strong>der</strong> Umgang<br />

mit den sogenannten themenbezogenen Bildungs- und Erfahrungsräumen, wie diese gestaltet<br />

und mo<strong>der</strong>ierend begleitet werden, wie aktive sowie Ruhephasen aussehen, wie auf die<br />

individuellen Wünsche und Ideen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eingegangen werden kann und wie Regeln positiv<br />

vermittelt werden können.<br />

Bewegungsbaustelle als Antwort auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

Nach einer Stärkung zum Mittag ging es weiter<br />

zur Kin<strong>der</strong>tagesstätte, damit sich die Gäste vor<br />

Ort ein Bild machen können. Auch hier wusste<br />

Brigitte Netta viele Begebenheiten zu berichten,<br />

so zum Beispiel die Geschichte von <strong>der</strong><br />

Umgestaltung des Außengeländes. „Hier in <strong>der</strong><br />

Stadt brauchen die Kin<strong>der</strong> einfach etwas an<strong>der</strong>es,<br />

als die alten Raketen aus Stahlkonstruktionen<br />

und an<strong>der</strong>e Kletterstangen“, dachte sich<br />

das Team <strong>der</strong> Kita Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre.<br />

Damals begannen sie gemeinsam mit Eltern<br />

und Bildungspaten im Garten <strong>der</strong> Kita eine<br />

Wassergrube zum Matschen, einen Kletterberg<br />

sowie eine Bewegungsbaustelle mit Autoreifen,<br />

Plastikrohren und Kochtöpfen anzulegen.<br />

Ein Blick in den Garten <strong>der</strong> Kita<br />

Die Nachbarn des Geländes reagierten zunächst verständnislos: „‚Frau Netta müllt den Garten<br />

zu“, sagten viele, und sammelten sogar Unterschriften gegen unsere Gestaltung des Außengeländes.<br />

Nach einem gemeinsamen Gesprächsabend, bei dem sie eingeladen wurden, sich an<br />

ihre eigene Kindheit zu erinnern, seien dann aber doch alle von dem Konzept überzeugt gewesen<br />

und stehen jetzt hinter <strong>der</strong> Kita, so Netta.<br />

Brigitte Netta und Teilnehmerinnen <strong>der</strong> <strong>Hospitationsreise</strong> beim Erkunden <strong>der</strong> Kita<br />

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<strong>Dokumentation</strong> zur <strong>Hospitationsreise</strong> in die St. Michael Kita, Amberg<br />

Die Gäste zeigten sich von den vielfältig genutzten und aufwendig gestalteten Räumen begeistert.<br />

Sie fragten genau nach, wie Dienstpläne und Aufsichtspflicht strukturiert und im Bildungsalltag<br />

Eltern (z. B. in den „Eltern-Aktiv-Gruppen“) sowie die Senioren als Bildungspaten eingebunden<br />

werden. Abschließend waren sich alle einig, dass sich die Fahrt gelohnt hat. Es konnten<br />

Erfahrungen ausgetauscht und viele praktische Anregungen mitgenommen werden. Diese<br />

geben die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anschwung-Initiativen nun an ihre Mitstreiter vor Ort weiter und arbeiten<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Prozessbegleitung an <strong>der</strong> Umsetzung ihrer Ziele.<br />

Teilnehmerinnen aus Schlöben und Großgun<strong>der</strong>tshausen, Brigitte Netta (2. v.r.)und Ulrike Bergauer (rechts)<br />

Kontakt Kin<strong>der</strong>tagesstätte St. Michael<br />

Brigitte Netta<br />

Einrichtungsleitung<br />

Robert-Koch-Str. 63<br />

92224 Amberg<br />

Tel. 09621-82660<br />

E-Mail: st.michael.amberg@kita.bistumregensburg.de<br />

Kontakt Servicebüro Anschwung für frühe<br />

Chancen Dresden<br />

Ulrike Bergauer<br />

Bautzner Str. 22 HH<br />

01099 Dresden<br />

Tel.: 0351-32 01 56 45<br />

E-Mail: ulrike.bergauer@dkjs.de<br />

www.anschwung.de<br />

Anschwung für frühe Chancen ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) und <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>- und Jugendstiftung (DKJS). Es unterstützt Kommunen, Städte und Gemeinden,<br />

die frühkindliche Bildung auszubauen und qualitativ zu verbessern. Das Programm wird geför<strong>der</strong>t durch den Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF).<br />

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