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Forschungsbericht zum Projekt Erdfall im Bereich Nebelhöhle

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Jahresheft 2001 Seite 9<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>zum</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Erdfall</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Bereich</strong> <strong>Nebelhöhle</strong><br />

Winfried Wichmann<br />

Seite 9- 10<br />

Begonnen hat alles <strong>im</strong> Sommer 2000. HU<br />

Klein führte mich an einen interessanten <strong>Erdfall</strong>,<br />

der sich <strong>im</strong> späteren Verlauf als ein nach<br />

unten verfülltes spaltenförmiges Kluftkreuz<br />

entpuppte, ca. 300 Meter nördlich des <strong>Nebelhöhle</strong>n-Rasthauses.<br />

Wir waren uns einig, dass es sich hier um<br />

einen potentiellen Zugang zu einer noch unbekannten<br />

Höhle handeln könnte.<br />

Daraufhin gab es eine Ortsbesichtigung, zu<br />

der wir Dr. Wilfried Rosendahl und Christoph<br />

Gruner hinzuzogen. Nach eingehender Beratung<br />

wurde aus dem <strong>Erdfall</strong> ein Arge-<br />

Forschungsprojekt.<br />

Der <strong>Erdfall</strong> befindet sich auf der Gemarkung<br />

Sonnenbühl. Christoph Gruner bemühte sich<br />

nun um die notwendige Grabungsgenehmigung<br />

der Gemeindeverwaltung.<br />

Im Dezember 2000 wurde das Objekt von<br />

Thomas Weiblen speleoskopisch untersucht.<br />

Eine Kluft konnte mehrere Meter tief eingesehen<br />

werden. Mit von der Partie waren: Fritz<br />

Mammel, Robert Eckardt, Andi Schober, HU<br />

Klein, Jörg Hausmann, Ach<strong>im</strong> Gulde und<br />

Winni Wichmann.<br />

Am 21. 01. 01 erhielt die Arge die Genehmigung<br />

von der Gemeinde Sonnenbühl, vertreten<br />

durch Bürgermeister Gerrit Elser. Die<br />

Genehmigung wurde zunächst auf die Monate<br />

März und April begrenzt.<br />

Erst am 25. 02. 01 wurde das Objekt von Jens<br />

Freigang und Winni Wichmann <strong>zum</strong> Begehen<br />

der Oberfläche mit der Wünschelrute aufgesucht.<br />

An diesem Tag war die Witterung günstig,<br />

um die Kluft auf Luftzug zu überprüfen. Es<br />

konnte auch mit empfindlichen Detektoren<br />

nicht der geringste Luftzug festgestellt werden.<br />

Am 03. 03. 01 fand die erste Grabungsaktion<br />

statt. Damit in die Grabungsstelle niemand<br />

hineinfällt, musste auch ein Zaun angebracht<br />

werden. Der Wanderweg ist nur<br />

wenige Meter entfernt.<br />

An der Grabung haben sich beteiligt:<br />

Herbert Griesinger, HU Klein, Heinz Frey,<br />

Fritz Mammel, Nordian Renner, Jonny<br />

Kirsch, Thomas Weiblen, Tobi Tränkle,<br />

Andreas Scheurer, Thilo Müller, Chris u. Flo<br />

Gruner, Robert Eckardt und Winni<br />

Wichmann.<br />

Bei der Grabung konnte eine Tiefe von 2<br />

Metern erreicht werden. Die ausgehobenen<br />

Sed<strong>im</strong>ente wurden <strong>im</strong> Hinblick auf Artefakte<br />

und Knochenfragmente untersucht. Gefunden<br />

wurde nichts dergleichen.<br />

Am Sonntag, den 04.03.01, ist von Andi<br />

Schober, Robert Eckardt, HU Klein, Fritz<br />

Mammel und Winni Wichmann weitergegraben<br />

worden. An diesem Grabungstag erhöhten<br />

sich die Schwierigkeiten. Die Kluft verengte<br />

sich in 3 Meter Tiefe. Der Fels wurde<br />

härter und kompakter. Ab hier konnte nur<br />

noch meißelnd und bohrend weitergemacht<br />

werden.<br />

Am Samstag, den 10. 3. 01, nahmen Robert<br />

Eckardt, Ach<strong>im</strong> Gulde, HU Klein, Andreas<br />

Scheurer, Heinz Frey, Jens Freigang, Lothar<br />

Midden, Jonny Kirsch, Herbert Griesinger,<br />

Gaspard Magarinos und Winni Wichmann an<br />

der 3. Grabungsaktion teil. Es regnete in<br />

Strömen. H. Griesinger führte geologische<br />

Untersuchungen durch. Das Loch wurde an<br />

diesem Tag ca. 4 Meter tief.<br />

Eine Woche später fand keine Grabung<br />

statt, da die meisten Aktiven sich auf einem<br />

karstkundlichen Seminar <strong>im</strong> Römersteinhaus<br />

zusammenfanden.<br />

Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten e.V.


Seite 10 Jahresheft 2001<br />

Für Samstag, den 24. März 01 war wieder<br />

eine Grabung angesetzt. Jonny Kirsch, HU<br />

Klein, Heinz Frey und Robert Eckardt wurden<br />

tatkräftig von den Streetworkern Frazer,<br />

Kraus und Van Kempen, zusammen mit 3<br />

Jugendlichen, unterstützt. Meißelnd konnten<br />

sie noch ein gutes Stück tiefer kommen. Eine<br />

erhoffte Klufterweiterung wurde nicht angetroffen.<br />

Nur durch den Einsatz von Robert<br />

Eckardts Stromaggregat und Bohrhämmern<br />

war bis jetzt ein Weiterkommen möglich.<br />

Autor:<br />

Winfried Wichmann<br />

Sonnenhalde 35<br />

72532 Gomadingen<br />

wiwigo@compuserve.de<br />

Am Samstag, den 21. April, fand sich bei<br />

sehr beständigem Wetter (das an den<br />

Albaufstiegen zu einem Verkehrschaos führte)<br />

wieder eine Gruppe Forscher bei der<br />

<strong>Nebelhöhle</strong> ein. Ziel war diesmal nicht ein<br />

Vorstoß, sondern die Renaturierung der<br />

Grabungsstelle. Beschlossen wurde das bei<br />

der April-Mitgliederversammlung.<br />

Um weiter zu kommen, hätte man einen<br />

Presslufthammer verwenden müssen. Das<br />

wäre aber vom Aufwand her unverhältnismäßig<br />

gewesen. Außerdem lief Ende April die<br />

von der Gemeinde gesetzte Frist ab.<br />

Ach<strong>im</strong> Gulde, Lothar Midden, Fritz<br />

Mammel und Winni Wichmann füllten das<br />

Loch mit dem Aushub wieder auf und bauten<br />

den Schutzzaun wieder ab.<br />

Die Forschungsaktion ist rückblickend<br />

nicht als reiner Fehlschlag zu bewerten, da wir<br />

uns von der Geologie <strong>im</strong> Objekt und <strong>im</strong><br />

Umfeld einen guten Überblick verschaffen<br />

konnten.<br />

Unser Dank gilt der Gemeinde<br />

Sonnenbühl und Bürgermeister Elser. Wir<br />

wünschen uns weiterhin einen guten Kontakt<br />

zur Gemeinde und stehen dieser bei höhlenund<br />

karstkundlichen Problemen gerne zur<br />

Seite.<br />

Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten e.V.

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