Raum - Tennet
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Ausbau des 380-kV-Höchstspannungsnetzes<br />
in Schleswig-Holstein<br />
<strong>Raum</strong>- und Konfliktpotenzialanalyse<br />
für eine 380-kV-Freileitung<br />
von Brunsbüttel bis Niebüll<br />
Präsentation zur Regionalkonferenz<br />
der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland<br />
am 6.10.2011<br />
Auftraggeber<br />
Auftragnehmer<br />
GFN<br />
Gesellschaft für Freilandökologie<br />
und Naturschutzplanung mbH<br />
Adolfplatz 8<br />
24105 Kiel<br />
6.10.2011<br />
Voruntersuchung 380 kV Brunsbüttel - Niebüll<br />
1
Inhalt<br />
GFN<br />
1. Planungsanlass<br />
2. Planungsgrundsätze<br />
3. Netztechnische Aspekte<br />
4. Datengrundlagen ( <strong>Raum</strong>analyse)<br />
5. Bewertung der Daten ( <strong>Raum</strong>widerstandsanalyse)<br />
6. Ableitung konfliktarmer Korridore<br />
7. Variantenvergleich<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 2
1. Planungsanlass<br />
GFN<br />
<br />
<br />
<br />
Ausbau von 380-kV-Verbindungen zwischen Norddeutschland zur Ableitung<br />
der v.a. durch Erneuerbare Energiequellen erzeugten Leistung zu den<br />
Verbrauchszentren.<br />
Abgestimmtes Netzausbaukonzept in Schleswig-Holstein. Vereinbarung der<br />
Landesregierung, der beteiligten Kreise und der Netzbetreiber zur<br />
Beschleunigung des Netzausbaus.<br />
Über die hier vorgestellte „Westküstenleitung“ mit rd. 120 km Länge soll vor<br />
allem die an der schleswig-holsteinischen Westküste regenerativ erzeugte<br />
Energie abtransportiert werden. Das Ausbaukonzept sieht weiterhin die<br />
Errichtung der erforderlichen Umspannwerke zur Anbindung an die 110-kV-<br />
Ebene vor.<br />
Die hier vorgestellte <strong>Raum</strong>- und Konfliktpotenzialanalyse ist ein informelles<br />
Planungsinstrument.<br />
Sie soll frühzeitig<br />
raumbedeutende Belange ermitteln und Konfliktschwerpunkte darstellen,<br />
optimierte Trassenkorridore erarbeiten, bewerten und kommunizieren und damit<br />
einen Beitrag zur Verkürzung bzw. Optimierung formeller Planungsschritte im späteren<br />
Genehmigungsverfahren leisten.<br />
Mit diesem Planungsschritt erfolgt noch keine (Vor-)Festlegung auf eine Vorzugstrasse.<br />
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2. Planungsgrundsätze<br />
GFN<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 4
2. Planungsgrundsätze<br />
GFN<br />
Erscheinungsdatum:<br />
31.08.2011<br />
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3. „Westküstentrasse“ - Netztechnische Aspekte<br />
GFN<br />
Anbindung an die 110-kV-Netzebene<br />
Die Abstimmung der Suchräume für die 380-kV-Umspannwerkstandorte erfolgte auf Basis<br />
der seitens E.ON Netz ermittelten Energie-Ausspeisepunkte in das 110-kV-Netz.<br />
Geplante<br />
Umspannwerkstandorte<br />
- UW Brunsbüttel<br />
- UW Barlt<br />
- UW Heide<br />
- UW Husum<br />
- UW Niebüll<br />
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4. Datengrundlagen und deren Bewertung<br />
GFN<br />
Aussagen zum Netzausbau im LEP (2010)<br />
Grundsätze:<br />
– Bündelung mit bestehenden Freileitungen<br />
– Gesundheitsschutz der Bevölkerung<br />
– Siedlungsentwicklung und Städtebau nicht behindern<br />
– Natur und Landschaftsschutz beachten<br />
Recherche Bestandsdaten (<strong>Raum</strong>analyse)<br />
Recherche bei den zuständigen Landesbehörden und z.T. den Kreisen<br />
– Siedlung und Erholung<br />
– Biotop- und Gebietsschutz<br />
– Fauna<br />
– weitere raumplanerische Vorgaben (u.a. Militär, Windkraft, Erholung, Ressourcen)<br />
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5. Bewertung des <strong>Raum</strong>widerstands<br />
GFN<br />
Jeder Flächenkategorie wurde ein sog. „<strong>Raum</strong>widerstand“ zugeordnet. In Anlehnung an<br />
die im Straßenbau praktizierte Vorgehensweise (RUVS, Entwurfstand 2008) wurde eine<br />
3-stufige Bewertungsskala verwendet:<br />
Bereiche mit (sehr) hohem <strong>Raum</strong>widerstand sind bei der Entwicklung der<br />
Trassenvarianten möglichst zu meiden, da sie ein erhebliches Zulassungshemmnis<br />
darstellen können.<br />
Die Bereiche der <strong>Raum</strong>widerstandsklasse II sind gegenüber der „Normallandschaft“<br />
ebenfalls überdurchschnittlich konfliktträchtig, stellen in der Regel jedoch kein<br />
Zulassungshemmnis dar.<br />
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5. Bewertung des <strong>Raum</strong>widerstands<br />
GFN<br />
RWS-Klasse I „sehr hoch“<br />
RWS-Klasse II „erhöht“<br />
• Siedlungen<br />
• Natura 2000-Gebiete<br />
• Ramsargebiete/IBA<br />
• Naturschutzgebiete (Bestand)<br />
• Flächenkulisse Grünlanderlass (2011)<br />
• Schwerpunktgebiete des<br />
Biotopverbundsystems<br />
• Waldflächen<br />
• Brutgebiete Wiesenvögel (LLUR 2008)<br />
• Nahrungsgebiete von Meeresgänsen u.<br />
Schwänen (LLUR 2008)<br />
• 3 km-Küstenstreifen gem. LLUR (2008)<br />
• milit. Liegenschaften und Flughäfen einschl.<br />
innerer Schutzbereich<br />
• Vorranggebiete für den Abbau<br />
oberflächennaher Rohstoffe<br />
• Schwerpunkträume für Tourismus und<br />
Erholung<br />
• Naturschutzgebiete (geplant)<br />
• Landschaftsschutzgebiete (Bestand)<br />
• Naturparke<br />
• Hautverbundachsen des<br />
Biotopverbundsystems<br />
• geschützte Biotope >20 ha<br />
• Flächen der Stiftung Naturschutz u.ä.<br />
• Entwicklungsräume für Tourismus und<br />
Erholung<br />
• Vorbehaltsgebiete für den Abbau<br />
oberflächennaher Rohstoffe<br />
• Eignungsgebiete Windenergienutzung<br />
(Bestand und geplant)<br />
• Charakteristische Landschaftsräume<br />
(Teilfortschreibung RP 2011)<br />
• Eingetragene Denkmäler (inkl.<br />
Umgebungsbereich pauschal 500 m)<br />
• Gebiete für den Hochwasserschutz<br />
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GFN<br />
6. Ableitung konfliktarmer Korridore<br />
Auf der Grundlage der <strong>Raum</strong>widerstandskarte, den Bündelungsmöglichkeiten und unter<br />
Berücksichtigung der Planungsgrundsätze erfolgte wurden konfliktarme Korridore<br />
entwickelt (rd. 1000 m breit).<br />
Die Ableitung dieser Korridore erfolgte abschnittsbezogen. Die Abschnitte sind definiert<br />
nach den vorgegebenen Netzverknüpfungspunkten:<br />
Abschnitt 1: UW Brunsbüttel – gepl. UW Barlt<br />
Abschnitt 2: gepl. UW Barlt – gepl. UW Heide<br />
Abschnitt 3: gepl. UW Heide – gepl. UW Husum<br />
Abschnitt 4: gepl. UW Husum – gepl. UW Niebüll<br />
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Konfliktarme Korridore, Abschnitt 1 Brunsbüttel - Barlt<br />
GFN<br />
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Konfliktarme Korridore, Abschnitt 2 Barlt - Heide<br />
GFN<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 12
Konfliktarme Korridore, Abschnitt 3 Heide - Husum<br />
GFN<br />
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Konfliktarme Korridore, Abschnitt 4 Husum - Niebüll<br />
GFN<br />
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7. Variantenvergleich - Kriterien<br />
GFN<br />
Kriterium 1: Gesamtlänge der Varianten<br />
Die Länge der Varianten ist relevant, weil längere Trassen per se größere räumliche Betroffenheiten<br />
durch zusätzliche Maststandorte, längere Leiterseilstrecken etc. bedeuten.<br />
Kriterium 2: Siedlungen (s. Beispiel Folie 22)<br />
Der vorsorgende Schutz des Wohnumfelds der Menschen ist ein wesentlicher Planungsgrundsatz.<br />
Eine Konfliktbeurteilung ist nur auf der Grundlage konkreter Trassen möglich. Um dennoch auf dieser<br />
Planungsebene einen Vergleich verschiedener Korridore zu ermöglichen, wurde hilfsweise die<br />
Siedlungsdichte (Anteil Siedlungsfläche in den Korridoren) herangezogen.<br />
Kriterium 3: Betroffenheit des Vogelzugs bzw. von Vogelrastgebieten<br />
Der Vogelzug bzw. Flugkorridore von und zu bedeutenden Rastgebieten ist aufgrund der potenziellen<br />
Kollisionsrisiken und der naturschutzrechtlichen Relevanz (v.a. Artenschutzrecht) ein wichtiges<br />
Bewertungskriterium. Aufgrund der räumlichen Unschärfe bzw. großen Varianz des Vogelzugs erfolgt<br />
die Bewertung in verbal-argumentativer Form unter Berücksichtigung von Minimierungsmaßnahmen.<br />
Kriterium 4: Betroffenheit von weiteren Bereichen mit hohem und sehr hohem <strong>Raum</strong>widerstand<br />
Die Betroffenheit der im Rahmen der <strong>Raum</strong>widerstandsanalyse ermittelten Bereiche mit hohem und<br />
sehr hohem <strong>Raum</strong>widerstand mit der höchsten RWS-Klasse I wird in tabellarischer Form dargestellt.<br />
Kriterium 5: Bündelung mit bestehenden Strom- und Verkehrstrassen<br />
Die Bündelung der geplanten Trasse mit bestehenden Vorbelastungen ist aufgrund der damit erzielten<br />
Minimierung der Beeinträchtigungen auf empfindliche Schutzgüter und der Schonung unzerschnittener<br />
Flächen ein wesentliches Planungsziel, welches eigenständig geprüft wird.<br />
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7. Variantenvergleich - Ergebnis<br />
GFN<br />
Für jedes der genannten<br />
Kriterien erfolgte eine Rangfolgenbildung<br />
der alternativen<br />
Korridore eines Abschnitts.<br />
Die dargestellten Rangfolgen<br />
der Korridore basieren auf<br />
den bisher ausgewerteten<br />
Daten. Hieraus ergibt sich<br />
keine Vorfestlegung auf<br />
Vorzugstrassen im weiteren<br />
Verfahren.<br />
Vielmehr soll die Voruntersuchung<br />
die Auswahl<br />
sinnvoller Korridore für die<br />
anschließenden Planungsschritte<br />
vorbereiten und eine<br />
frühzeitige und konstruktive<br />
Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
ermöglichen.<br />
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GFN<br />
In Abschnitt 1 ist der Korridor<br />
durch die Lage der<br />
Netzverknüpfungspunkte, die<br />
Ergebnisse der <strong>Raum</strong>widerstandsanalyse<br />
und der Berücksichtigung<br />
der weiteren Planungsgrundsätze<br />
(v.a. Bündelung mit anderen<br />
Vorbelastungen) nahezu vorgegeben,<br />
so dass ein alternativer<br />
Korridor aus fachlicher Sicht<br />
wenig sinnvoll erscheint.<br />
Die Breite des vorhandenen<br />
Korridors von 1000 m belässt in<br />
jedem Fall ausreichend Spielräume<br />
zur Vermeidung bzw. Minimierung<br />
von Beeinträchtigungen im Rahmen<br />
der Feintrassierung.<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 17
GFN<br />
Im Abschnitt 2 ergeben sich für die<br />
beiden Varianten differenzierende<br />
Merkmale durch die Kriterien<br />
„Siedlungen“ und durch die<br />
Bündelungsmöglichkeiten mit<br />
bestehenden Trassen.<br />
In beiden Fällen weist die westliche<br />
Variante K2.1 geringere Konfliktpotenziale<br />
als die weiter östlich<br />
verlaufende K2.2 auf.<br />
In Bezug auf die Bündelung mit der<br />
110-kV-Freileitung ist Variante K2.1<br />
zudem deutlich vorteilhafter, da sie<br />
vollständig entlang einer<br />
bestehenden 110-kV-Trasse<br />
verlaufen kann.<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 18
GFN<br />
Im Abschnitt 3 ist die am<br />
weitesten östlich verlaufende<br />
Variante K3.3 bei allen Kriterien<br />
die Konfliktärmste. Eine Ausnahme<br />
stellt nur die Gesamtlänge dar, da<br />
Variante K3.3 rd. 3,5 km länger ist<br />
als die kürzeste der Alternativen<br />
(K3.2a).<br />
Auf Rang 2 und 3 liegen die<br />
westlich verlaufenden Varianten<br />
3.1a und 3.1b, wobei 3.1b<br />
allerdings die größte Gesamtlänge<br />
aufweist.<br />
Bei 3.1a ist v.a. die mündungsnahe<br />
Querung der Eider als besonders<br />
konfliktträchtig einzustufen<br />
(Vogelschutz, Landschaftsbild).<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 19
GFN<br />
Im Abschnitt 4 mit 2 geprüften<br />
Hauptvarianten weist die<br />
westliche Variante 4.1 bei<br />
nahezu allen geprüften Kriterien<br />
das geringste Konfliktpotenzial<br />
auf.<br />
Eine Ausnahme stellt nur das<br />
Kriterium Siedlungen dar, das<br />
bei den durch die nahezu<br />
unbesiedelten Geestbereiche<br />
zwischen Högel und Lütjenholm<br />
verlaufenden Varianten 4.2 a,b<br />
konfliktärmer ist. Dort bestehen<br />
jedoch keinerlei Möglichkeiten<br />
zur Bündelung mit anderen<br />
Infrastrukturtrassen.<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 20
GFN<br />
Vielen Dank!<br />
6.10.2011 Voruntersuchung 380-kV Brunsbüttel - Niebüll 21
GFN<br />
Kriterium Siedlung<br />
Siedlungsdichte im<br />
Planungskorridor<br />
Bsp.<br />
Abschnitt 1: Variante 1<br />
Abschnitt 2: Variante 2.1, 2.2<br />
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