1 Andreas Feldtkeller Syrien – Segen für alle Völker (EVAs biblische ...

s 8/2013
Andreas Feldtkeller
Syrien – Segen für alle Völker
(EVAs biblische Reiseführer, 7)
Leipzig: Evang. Verlagsanstalt 2011. 176 S. €16,80
ISBN 978-3-374-02825-2
Rainer Feldbacher (2013)
Die Ausgabe der Reihe EVAs Biblische Reiseführer entführt den Leser nach Syrien,
mit einem biblischen Schwerpunkt, jedoch nicht ohne weitere historisch und
archäologisch relevante Gebiete und Städte außer Acht zu lassen. Der Theologe
Andreas Feldtkeller bringt eingangs die Problematik der Unterschiede von
ehemaligen Grenzen der biblischen Region mit jenen heutiger politischer
Grenzziehung auf. Auch andere politische Gegebenheiten führten zu Abgrenzungen,
etwa der Gleichsetzung der phönizischen Seestädte mit dem heutigen Libanon. Es
folgt im selben einführenden Kapitel ein Überblick zur wechselvollen Geschichte und
deren Bedeutung und Folgen für die monotheistischen Religionen, die jedoch mit der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts endet. Anschließend geht es um die biblischen
Kontext des Landes sowie den Widersprüchen zwischen Texten und Befunden.
Feldtkeller geht intensiver auf die Berufung Abrahams als Stammvater aller
monotheistischen Religionen ein. Weitere Erzählstränge des Alten und Neuen
Testaments werden eingebracht, ergänzt durch aufschlussreiche Ergänzungen wie
Sitten, Motive, Symbole und Widersprüche, meist durch Anachronismus, letztendlich
aber in fassbarere Begebenheiten aus historischen Zeiten sowie (politisch-religiöse)
Botschaften hinter der Bibel. Anschließend wird das Wirken Jesu an der Grenze zum
syrischen Kulturraum und die frühchristlichen Missionen, die teils dort ihren Anfang
nahmen und zur Ausbreitung des Christentums beitrugen, geschildert. Nach diesen
Einführungen behandeln die anschließenden Kapitel das Land selbst: Der Stadt
Damaskus und dem dortigen Wirken Pauli wird ein eigenes Kapitel gewidmet,
danach werden die einzelnen Regionen und deren Städte umrissen. Es handelt sich
jedoch nicht um eine reine Aufzählung von Stätten, sondern es geht vor allem um
deren geschichtlichen Hintergründe, archäologischen Glanzpunkte sowie christliche
Erinnerungskultur.
In zusätzlichen Textkästen werden biblische Hintergründe anhand von
archäologischen Spuren, Mythologien und schriftlichen Quellen untermauert,
Bildmaterial hilft dem Leser einen Überblick zu gewinnen. Besonderheiten und auch
einige Irrtümer und Missverständnisse, die zu falschen Interpretationen führten,
werden im Buch beiseite geschafft. Das Stichwortverzeichnis ist ausführlich, das
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Katholisches Bibelwerk e.V. Stuttgart

Literaturverzeichnis hingegen wirkt hinsichtlich Auswahlverfahren teils zufällig
gewählt. Insgesamt bietet das Buch einen hervorragenden Überblick und lohnt die
Lektüre, wenn man sich auf die Spuren Abrahams und seiner „gesegneten Völker“
begibt. Andreas Feldtkeller schafft es, den Leser mit der Lektüre über das Land
Syrien mit seiner Geschichte und seinen Geschichten zu fesseln – nicht nur für den
Laien, sondern aufgrund prägnanter Exkurse auch für den Leser, der sein schon
vorhandenes Wissen um diese Region wieder beleben möchte.
Andreas Feldtkeller, Träger des Hans-Sigrist-Preises, ist seit 1999 Professor für
Religions- und Missionswissenschaft sowie Ökumenik an der Theologischen Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin und seit 2000 Vorsitzender der Berliner
Gesellschaft für Missionsgeschichte sowie seit 2004 Mitherausgeber der
Theologischen Literaturzeitung. Seine reiche Publikationsliste umfasst unter anderem
Bände wie Identitätssuche des syrischen Urchristentums. Mission, Inkulturation und
Pluralität im ältesten Heidenchristentum, Novum Testamentum et Orbis Antiquus Bd.
25 (Freiburg / Göttingen 1993), Im Reich der Syrischen Göttin. Eine religiös plurale
Kultur als Umwelt des frühen Christentums, Studien zum Verstehen fremder
Religionen Bd. 8, (Gütersloh 1994) und Warum denn Religion? Eine Begründung
(Gütersloh 2006) und Jordanien (EVAs biblische Reiseführer Bd. 2, Leipzig 2007
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Zitierweise Rainer Feldbacher. Rezension zu: Andreas Feldtkeller. Syrien – Segen für alle Völker.
Leipzig 2011 in: bbs 8/2013
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