Jubiläums-Saison 2013/2014 - Buxtehuder SV
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6 <strong>Buxtehuder</strong> <strong>SV</strong> · Handball-Bundesliga Frauen · <strong>Jubiläums</strong>-<strong>Saison</strong> <strong>2013</strong>/<strong>2014</strong><br />
Das große Interview mit B<strong>SV</strong>-Chef-Trainer Dirk Leun: Ein neues<br />
„Tempo-Handball mit sehr viel<br />
Dirk, was können die Fans in der neuen<br />
<strong>Saison</strong> vom B<strong>SV</strong> erwarten?<br />
Dirk Leun: Zunächst mal eine neue<br />
Mannschaft mit neuen Gesichtern. Die<br />
Zuschauer werden aber weiterhin Tempo-Handball<br />
zu sehen bekommen –<br />
aus variablen Abwehr-Systemen heraus.<br />
Wir wollen unsere Heimstärke der<br />
letzten Jahre auch in dieser <strong>Saison</strong><br />
bestätigen. In der Hölle Nord wollen<br />
wir es jedem Gegner – auch den Favoriten<br />
– so schwer wie möglich machen,<br />
hier Punkte mitzunehmen.<br />
Was erwartest Du selbst?<br />
Dirk Leun: Zunächst natürlich viel<br />
Arbeit! Wir wollen wieder Handball<br />
mit sehr viel Lei den schaft und Emotion<br />
spielen. Aber die Mannschaft ist im<br />
Um bruch, da verändert sich sehr viel.<br />
Spielerinnen wie Lone Fischer oder<br />
Maxi Hayn stehen vor ei nem Rollentausch:<br />
Von ehemals jungen Spielerinnen<br />
hin zu Leis tungsträgern und Führungsper<br />
sönlichkeiten.<br />
Eine neue Hierarchie muss sich bilden,<br />
auch die neuen Spielerinnen müssen<br />
ihren Platz und ihre Rolle finden.<br />
Zudem haben wir nach der letzten<br />
<strong>Saison</strong> eine Reihe starker Abwehrspielerinnen<br />
verloren. Jetzt sind andere, die<br />
bisher nicht soviel Verantwortung in<br />
der Defensive getragen haben, richtig<br />
gefordert, zum Beispiel Jana Stapel feldt<br />
und Jessica Oldenburg.<br />
Was bedeutet der Ausfall der schwangeren<br />
Isabell Klein?<br />
Dirk Leun: Es bricht uns eine wichtige<br />
Leitfigur im Spiel und große Per sönlichkeit<br />
auf und neben dem Feld weg.<br />
Isi hätte in dieser <strong>Saison</strong> eine tragende<br />
Säule in unserem Spiel sein sollen. Weil<br />
wir zusätzlich noch einige Rekonvaleszenten<br />
im Kader haben und nicht<br />
wissen, wann Marcella Deen wieder<br />
ins Training einsteigen kann und wann<br />
Josi Techert und Sina Ritter wieder bei<br />
100 Prozent sein werden, ist das insgesamt<br />
zunächst mal eine deutliche<br />
Schwächung in der Qualität des<br />
Kaders.<br />
Seit 2008 Chef-Trainer der<br />
<strong>Buxtehuder</strong><br />
Bundesliga-<br />
Frauen:<br />
Dirk<br />
Leun (49).<br />
Wie steckt ein Trainer solche Ausfälle<br />
und immer wieder neuen Verletzungen<br />
von Spielerinnen weg?<br />
Dirk Leun: Es ist natürlich sehr schade,<br />
dass wir jetzt schon die zweite <strong>Saison</strong><br />
in Folge nicht mit dem kompletten<br />
Kader spielen können, so wie wir ihn<br />
für die <strong>Saison</strong> zusammengestellt haben.<br />
Ganz ehrlich: Das frustriert schon ein<br />
bisschen. Natürlich muss man das<br />
akzeptieren, aber nächste <strong>Saison</strong> möchte<br />
ich das wirklich nicht noch mal erleben.<br />
Man muss sich das mal vorstellen:<br />
Letzte <strong>Saison</strong> fehlte Kreisläuferin Diane<br />
Lamein monatelang, jetzt trifft es<br />
Marcella Deen, immerhin unsere „Spielerin<br />
der <strong>Saison</strong>“. Und dann noch der<br />
Ausfall von unserem Kapitän Isabell<br />
Klein für die gesamte Spielzeit.<br />
Wie kann man das kompensieren?<br />
Dirk Leun: Wir haben es auch in der<br />
Vergangenheit ge schafft, Ausfälle zu<br />
kompensieren. Isabell Klein war nach<br />
ihrem Kreuzbandriss auch acht Monate<br />
weg und die Mann schaft ist trotzdem<br />
ins deutsche Endspiel gekommen. Es<br />
muss jetzt wieder jeder 5 Prozent mehr<br />
geben. Wir müssen konkret sehen, wer<br />
neben Gubernatis noch die Position im<br />
rechten Rückraum ausfüllen kann.<br />
Sarah Lamp und Josi Techert können<br />
das. Vielleicht wird auch Steffi de Beer<br />
als ehemalige Rückraum spielerin eine<br />
Alternative sein können – so wie letzte<br />
<strong>Saison</strong> Friederike Lütz.<br />
Sind die jungen Spielerinnen so weit,<br />
dass sie in die Bresche springen können?<br />
Dirk Leun: Die Perspektiv-Spielerinnen<br />
von gestern müssen jetzt den Rollentausch<br />
zur Stammkraft von heute<br />
und morgen endgültig vollziehen und<br />
lernen, diese höhere Verant wor tung zu<br />
tragen.<br />
Mit jedem Ausfall wird für die jungen<br />
Spielerinnen die Chance noch größer,<br />
zu zeigen und zu beweisen, dass sie in<br />
die Bundesliga gehören. Wir wissen, es<br />
ist ein weiter Weg zur Stamm spie lerin.<br />
Sarah Lamp kann ein Vorbild für die<br />
anderen jungen Spielerinnen sein. Sie<br />
macht einen guten Job – schon letzte<br />
<strong>Saison</strong> und jetzt auch wieder in der<br />
Vorbereitung.<br />
Die jungen Spielerinnen müssen<br />
aber auch wissen: Irgendwann ist der<br />
Wel pen schutz weg. Die meisten Bundes<br />
ligaspiele werden entschieden über<br />
4 bis 5 Fehler mehr oder weniger. Da<br />
wächst auch für die jungen Spie lerinnen<br />
die Verantwortung.<br />
„Die Perspektiv-Spielerinnen<br />
von gestern müssen jetzt den<br />
Rollentausch zur Stammkraft<br />
von heute auf morgen<br />
endgültig vollziehen“<br />
Wie zufrieden bist Du mit den neuen<br />
Spielerinnen?<br />
Dirk Leun: Julia Gronemann erfüllt<br />
die Erwartungen und Hoffnungen, die<br />
wir in sie gesetzt haben. Sie ist sehr ehrgeizig,<br />
trainingsfleißig und hoch konzentriert.<br />
Dank ihrer vorhandenen<br />
Lernfähigkeit hat sie bereits erkennbare<br />
Fortschritte im taktischen Spiel<br />
gemacht und in der Vorbereitung<br />
gezeigt, dass sie für uns ein echter<br />
Gewinn sein kann.<br />
Friederike Gubernatis ist in der<br />
Defensive und im Angriff nach dem<br />
Ausfall von Isi eine zentrale Stütze in<br />
unserem Spiel.<br />
Bei Ulrika Agren haben wir bereits in<br />
den ersten Testspielen gesehen, wie<br />
wertvoll sie mit ihren Erfahrungen<br />
auch auf internationalem Parkett für<br />
die Mannschaft sein kann. Wenn die<br />
sprachlichen Hürden erst abgebaut<br />
sind, kann sie zu einer echten Führungsspielerin<br />
werden. Naturgemäß<br />
braucht das Zusammenspiel zwischen<br />
Kreis und Rückraum seine Zeit, da<br />
müssen sich die Spielerinnen erst einmal<br />
aneinander gewöhnen.<br />
Steffi de Beer hat eine gute Wurfeffektivität<br />
und Variablität gezeigt. Bei<br />
ihr war in der Vorbereitung die große<br />
Umstellung im physischen Bereich von<br />
der 2. zur 1. Liga erkennbar. Wenn sie<br />
die Anpassung an größere Trainingsumfänge,<br />
höhere Intensität und gesteigertes<br />
Tempo vollzogen hat, wird sie für<br />
uns eine ganz wertvolle Spielerin sein<br />
können.<br />
Wir wünschen den<br />
Bundesliga-Handballerinnen des B<strong>SV</strong><br />
viel Erfolg in der neuen <strong>Saison</strong>!<br />
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