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Euro-Truck-Test - Daf.com

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trucker.de<br />

Beruf | Technik | Leidenschaft<br />

SONDERDRUCK<br />

9 | 2013<br />

Vergleichstest <strong>Euro</strong>-6-LKW<br />

DAF liegt bei Fahrern vorn


vergleichstest<br />

<strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> 450-PS-Klasse, <strong>Euro</strong> 6<br />

DAF XF<br />

Modell: XF 460 Super Space Cab<br />

Hubraum: 12.900 cm 3<br />

PS (kW): 462 (340) bei 1425-1750/min<br />

Drehmoment (Nm): 2300 bei 1000-1425<br />

Gesamtgew.: 39.500 kg (Leergew.: 7500 kg)<br />

SCANIA R<br />

Modell: Streamline R 450 Topline<br />

Hubraum: 12.700 cm 3<br />

PS (kW): 450 (331) bei 1900/min<br />

Drehmoment (Nm): 2350 bei 1000-1300<br />

Gesamtgew.: 39.320 kg (Leergew.: 7320 kg)<br />

2 <strong>Truck</strong>er 9/2013


Mit freundlicher Unterstützung von<br />

EURO-TRUCK-TEST<br />

EURO-TRUCK-TEST<br />

Gipfel der<br />

Sauberkeit<br />

Beim <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> 2013 traten der neue DAF<br />

XF, der Iveco Hi-Way, MANs TGX und Scanias<br />

Streamline als <strong>Euro</strong>-6-LKW gegen den Actros an. ▶<br />

IVECO Stralis<br />

MERCEDES Actros<br />

MAN TGX<br />

Modell: Stralis 440 S 46 Hi-Way<br />

Hubraum: 11.100 cm 3<br />

PS (kW): 460 (338) bei 1600-1900/min<br />

Drehmoment (Nm): 2150 bei 925-1500<br />

Gesamtgew.: 39.300 kg (Leergew.: 7300 kg)<br />

Modell: Actros 1845 GigaSpace<br />

Hubraum: 12.800 cm 3<br />

PS (kW): 449 (330) bei 1800/min<br />

Drehmoment (Nm): 2200 (2400) bei 1100<br />

Gesamtgew.: 39.580 kg (Leergew.: 7580 kg)<br />

Modell: TGX 18.440 XXL<br />

Hubraum: 12.410 cm 3<br />

PS (kW): 440 (324) bei 1600-1800/min<br />

Drehmoment (Nm): 2100 bei 980-1400<br />

Gesamtgew.: 39.320 kg (Leergew.: 7320 kg)<br />

© © Karel Sefrna<br />

9/2013 <strong>Truck</strong>er 3


Technik euro-truck-test 2013<br />

T<br />

usch und Vorhang auf für<br />

den ersten europäischen Vergleichstest<br />

von <strong>Euro</strong>-6-Zugmaschinen!<br />

Die neue Schadstoffnorm<br />

beschäftigt viele Fuhrunternehmen<br />

– vor allem die Frage, ob<br />

man noch schnell <strong>Euro</strong> 5 oder EEV<br />

kaufen soll – oder doch schon auf<br />

die ab 1. Januar 2014 zwingend<br />

nötigen Saubermänner setzen soll.<br />

Eines schon mal vorweg: Wer<br />

Angst vor hohen Verbräuchen mit<br />

<strong>Euro</strong> 6 hat, kann beruhigt sein. Das<br />

Feintuning der letzten Monate<br />

zeigt Erfolg, die neuen Modelle<br />

verbrauchen nicht mehr! Sie sind<br />

allenfalls ein paar Kilo schwerer ...<br />

Zum <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> traten<br />

an: Der neue DAF XF, der Iveco<br />

Stralis, der MAN TGX, der Actros<br />

von Mercedes-Benz sowie der neue<br />

Scania Streamline. Leider ereilte<br />

den Volvo FH, der sich erstmals<br />

überhaupt einem <strong>Test</strong> stellen sollte,<br />

ein Elektronik-Defekt. Er geht<br />

demnächst solo auf <strong>Test</strong>tour. Unser<br />

System, Einzel- und Vergleichstest<br />

nach gleichem Modus zu fahren,<br />

wird trotzdem vergleichbare<br />

Ergebnisse liefern. Alle Fahrzeuge<br />

kamen mit der jeweils größten<br />

Kabine (Super Space Cab, Hi-Way,<br />

XXL, GigaSpace, Topline), die zwischen<br />

440 und 462 PS leistenden<br />

Motoren waren sämtlich mit automatisierten<br />

Getrieben kombiniert.<br />

Iveco wählt einen eigenen<br />

weg, um <strong>Euro</strong> 6 zu schaffen<br />

Um <strong>Euro</strong> 6 zu erreichen, treiben die<br />

Hersteller ganz unterschiedlichen<br />

Aufwand. Eine eigenen Weg geht<br />

Iveco mit „SCR only“, also einer<br />

Lösung ohne Abgasrückführung.<br />

Zudem hat der in Spanien gebaute<br />

Italiener mit 11,1 Liter den kleinsten<br />

Hubraum. Mit sechs Zylindern<br />

in Reihe, vier Ventilen, Partikelfilter<br />

und SCR-System herrscht dagegen<br />

Einigkeit. Während DAF, Iveco und<br />

Scania auf variable VGT-Lader setzen,<br />

favorisiert Mercedes den asymmetrischen<br />

Turbo, MAN vertraut<br />

dem Druck von Registeraufladung<br />

per großem und kleinem Turbo.<br />

Genug der Technik, es ist doch<br />

viel spannender, „was hinten rauskommt“!<br />

Den besten Job haben<br />

nach Ansicht der acht <strong>Test</strong>fahrer<br />

die DAF-Ingenieure gemacht. Der<br />

MX-Motor bekommt durch die<br />

Bank sehr gute Kritiken, hängt gut<br />

Den Actros-Motor<br />

mit seinem<br />

niedrigen Drehzahlniveau<br />

finde<br />

ich gelungen.<br />

José Antonio Maroto,<br />

<strong>Truck</strong>, Spanien<br />

am Gas, dreht sahnig hoch und<br />

läuft harmonischer als zu <strong>Euro</strong>-<br />

5-Zeiten, als er schon mal Reifen<br />

malträtierte wegen seines ungebührlichen<br />

Drehmomentanstiegs<br />

beim Anfahren.<br />

Kompliment auch an Iveco.<br />

Sein Hubraummanko von wenigstens<br />

1,3 Liter gegenüber der Konkurrenz<br />

merkt man dem Stralis<br />

nicht an. Er powert schon bei niedrigen<br />

Drehzahlen, läuft leise und<br />

vibrationsarm und bietet ein weit<br />

nutzbares Drehzahlband. Dass er<br />

sich etwa doppelt so viel Adblue in<br />

den Abgasstrang zieht wie der<br />

Wettbewerb, war klar, das ist „SCR<br />

only“ geschuldet. Das Versprechen,<br />

dass er weniger Diesel verbraucht,<br />

kann Iveco aber nicht ganz einlösen.<br />

Doch wie häufig zuvor hat die<br />

italie nische <strong>Test</strong>mannschaft weniger<br />

Aufwand betrieben, auf eine<br />

adäquate Abstimmung verzichtet<br />

und ein Serienauto gesandt.<br />

Ein wenig enttäuschend ist die<br />

Leistung des MAN-Motors. Der<br />

kommt irgendwie nicht so recht<br />

„aus dem Quark“ und wirkt beim<br />

Anfahren, als müsste man 150 der<br />

440 Pferdchen erst zur Arbeit überreden.<br />

Im Vergleich zum D20 in<br />

<strong>Euro</strong> 5 bietet der aktuelle D26<br />

trotzdem mehr Drehmoment, und<br />

das zu einem früheren Zeitpunkt.<br />

Mit 2100 Nm steht er nicht wirklich<br />

gut im Futter. Da gefällt der<br />

Scania-Antrieb mit serienmäßig<br />

2350 Nm einfach besser. Vielleicht<br />

sollte MAN auch so etwas machen<br />

wie Mercedes: „TopTorque“ mit<br />

2400 Nm, also 200 Nm mehr im<br />

höchsten Gang. Im Vergleich zum<br />

▶<br />

Service und Wartung „TÜV-Geprüft“<br />

Ein Service pro Jahr sollte genügen<br />

„Grundsätzlich überzeugen alle fünf Fahrzeuge durch<br />

ein praxistaugliches Wartungskonzept und Bord<strong>com</strong>puter,<br />

die dem Fuhrparkleiter helfen, die vorausschauende<br />

Wartung zu planen und Streckenausfällen vorzubeugen“,<br />

so das Urteil von Dipl.-Ing. Rolf Otten vom<br />

TÜV SÜD. Größere Unterschiede ergeben sich vor allem<br />

durch differierende Wartungsintervalle. Der Iveco<br />

muss grundsätzlich nur alle 150.000 km zum Service.<br />

Beim DAF muss der Kunde für das lange Intervall zumindest<br />

bessere Öle verwenden. Auch Mercedes gibt<br />

das lange Intervall an. Der Bord<strong>com</strong>puter treibt trotzdem<br />

manchmal quer und beordert den Actros früher<br />

in die Werkstatt. MAN schreibt 120.000 km fix vor,<br />

Scania ist am konservativsten und geht von 90.000<br />

km aus – dafür reichen dann Standardöle, was den<br />

Service wiederum günstiger macht.<br />

Die Partikelfilter sorgen bei solch neuen Fahrzeugen<br />

noch nicht für Ärger. Bis dato liegen aber auch kaum<br />

Hiobsbotschaften aus der Praxis vor. Allerdings sind<br />

außer von Mercedes und Scania kaum <strong>Euro</strong>-6-LKW unterwegs.<br />

Trotzdem erscheint das System von Mercedes,<br />

neue Partikelfilter gleich als Austauschteile zu bevorraten,<br />

als sinnvoll. Alle Hersteller<br />

geben übrigens an, dass die Wartungsverträge<br />

von <strong>Euro</strong> 5 auf <strong>Euro</strong><br />

6 nicht teurer geworden seien –<br />

und das trotz deutlich aufwändigerer<br />

Kat- und Filtersysteme und teurerer<br />

Turbolader. Nur MAN setzt<br />

statt auf einen VGT-Lader lieber auf<br />

zwei günstigere (und vermeintlich<br />

robustere) Standardturbinen.<br />

Hilfe beim <strong>Test</strong><br />

TRUCKER<br />

sagt Danke!<br />

Hinter einem Vergleichstest<br />

steckt viel Aufwand. Den<br />

Herstellern gilt unser Dank<br />

in erster Linie, denn sie<br />

müssen für den <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<br />

<strong>Test</strong> kräftig investieren. Zudem<br />

haben sich ARAL und<br />

Krone als Partner etabliert,<br />

die uns mit gutem Kraftstoff<br />

– ARAL <strong>Truck</strong> Diesel –<br />

und Trailern unterstützen.<br />

Als Basis unserer <strong>Test</strong>s dient<br />

schon lange der Autohof<br />

Schweitenkirchen. Dank an<br />

dessen Team für die stets<br />

freundliche Aufnahme. Und<br />

Dank auch an unsere internationalen<br />

Gäste für Mithilfe<br />

und kritisches Urteil!<br />

4 <strong>Truck</strong>er 9/2013


Zu den Stärken des DAF XF gehören nach wie vor zwei große und bequeme Betten sowie voluminöse Staufächer und ein praktischer, während der Fahrt leicht zu öffnender Kühlschrank<br />

Kabel und Leitungen lassen sich sehr gut verstauen. Das Cockpit zeigt sich moderner – wenn auch nicht gänzlich neu, der treppenartige Einstieg gefällt<br />

fazit DAF XF<br />

Bei den Fahrern fährt<br />

er ganz nach vorn<br />

Der Niederländer gewinnt<br />

beim ersten internationalen<br />

<strong>Test</strong>auftritt die Fahrerwertung<br />

gegen Scania und<br />

Mercedes. Er fährt sich angenehm,<br />

ist sehr leise und<br />

bietet auch auf langen Touren<br />

viel Platz und Komfort.<br />

Die <strong>Euro</strong>-6-Technik scheint<br />

DAF im Griff zu haben, der<br />

Verbrauch ist gut, das Tempo<br />

akzeptabel. Auch wenn<br />

die Entwickler das Gewicht<br />

gegenüber <strong>Euro</strong> 5 nur um<br />

90 Kilo erhöht haben, ist<br />

der XF (zu) schwer.<br />

toller Motor und ein<br />

bestens harmonierendes<br />

Getriebe, dazu viel Platz<br />

und Lebensraum<br />

relativ schwer, gewöhnungsbedürftige<br />

Optik,<br />

weiterhin mit Motortunnel<br />

und ohne flachen Boden<br />

9/2013 <strong>Truck</strong>er 5


Auch Iveco bietet nun das aufstellbare Kopfteil – wir hätten lieber die umbaubare Wohnlandschaft. Die oberen Fächer könnten größer sein. <strong>Daf</strong>ür ist der Kühlschrank geräumig<br />

Der in Spanien gefertigte Italiener wartet mit sehr gutem Einstieg auf. Innen wirkt er jetzt hochwertig, mit den dunklen Materialien sogar edel. Es gibt viel sinnvolle Details<br />

6 <strong>Truck</strong>er 9/2013<br />

fazit Iveco Stralis<br />

Viel stärker als<br />

zunächst gedacht<br />

Klasse, was Iveco aus elf<br />

Litern Hubraum herausholt.<br />

Der Stralis bekommt bessere<br />

Noten für den Antrieb als<br />

der MAN! Auch aus dem<br />

ZF-Getriebe holt Iveco<br />

mehr heraus als die Münchener.<br />

Was dem Stralis<br />

fehlt, sind ein Retarder und<br />

vielleicht eine länger Achse.<br />

Die Motorbremse ist zu<br />

schwach, und der Verbrauch<br />

wäre höher zu bewerten als<br />

das hohe Tempo, das der<br />

Iveco im <strong>Test</strong> vorlegt.<br />

für den Hubraum kräftiger<br />

Motor, hohes Tempo,<br />

schnelle Gangwechsel dank<br />

„Speed-Shift“, präzises Fahrwerk,<br />

direkte Lenkung<br />

relativ wenig Stauraum,<br />

Pedalgefühl beim Bremsen,<br />

erhöhter Adblue-, aber kein<br />

geringerer Dieselverbrauch


euro-truck-test 2013 Technik<br />

Sternen-Sechser, der auch mit 800<br />

Touren noch ruhig läuft, neigen<br />

MAN und Scania bei wenig Drehzahl<br />

gerne zum Schütteln.<br />

Das Thema automatisierte<br />

Schaltung hat sich längst zur rhetorischen<br />

Frage „gibt‘s auch noch was<br />

anderes?“ entwickelt. Sorry, aber<br />

wer heute noch im Fernverkehrs-<br />

Lastwagen mit störenden Schalthebeln<br />

in Getrieben rührt, ist ewiggestrig!<br />

Und die <strong>Test</strong>fahrzeuge bestätigen<br />

diese Einschätzung. Auch<br />

in diesem Wertungspunkt liegen<br />

die Niederländer in der Spitzengruppe.<br />

Das ZF-Getriebe wurde<br />

hervorragend an die Charakteristik<br />

des DAF-Motors adaptiert.<br />

„speed-shift“ spart die<br />

teure doppelkupplung<br />

Mit der so genannten Speed-Shift-<br />

Funktion wechselt der XF die Gänge<br />

12, 11 und 10 so schnell und<br />

geschmeidig, dass man ernsthaft die<br />

Sinnhaftigkeit eines teuren, in<br />

Erprobung befindlichen Doppelkupplungsgetriebes<br />

bezweifeln darf.<br />

Manuelle Eingriffe sind überflüssig,<br />

feinfühlige Rangierfunktionen unterstützen<br />

den Fahrer zusätzlich.<br />

Ehre, wem Ehre gebührt, sammeln<br />

Scania und Actros sogar noch<br />

ein paar Zehntelpunkte mehr. Der<br />

Schwede, weil das Getriebe als Eigenentwicklung<br />

noch eine Idee<br />

Die MAN-Kabine<br />

gefällt durch viel<br />

Bewegungsfreiheit<br />

und bequemen<br />

Einstieg.<br />

Danilo Senna,<br />

Tuttotrasporti, Italien<br />

besser mit dem Scania-Triebwerk<br />

harmoniert. Der Deutsche, weil<br />

sein GPS-gesteuerter Tempomat<br />

auch die Gangwechsel beeinflusst<br />

und so stets die passende Schaltstufe<br />

einlegt – selbst wenn der Fahrer<br />

anderer Meinung ist. Oft versteht<br />

man nicht, warum der Actros herunterschaltet<br />

oder beharrlich unter<br />

1000 Touren ziehen lässt. Aber am<br />

Ende hat er immer Recht und ist<br />

schneller und/oder sparsamer als<br />

ein manuell agierender Chauffeur.<br />

Auch das ein Grund, warum er am<br />

Ende am wenigsten verbraucht.<br />

Auch Iveco und MAN nutzen<br />

das ZF-Getriebe als Basis, bekommen<br />

aber die Adaption nicht so gut<br />

hin wie DAF. Immerhin nutzt auch<br />

der Stralis die Speed-Shift-Funktion<br />

und ist dem MAN in der Schaltgeschwindigkeit<br />

deutlich überlegen.<br />

Der starke Cursor 11 könnte<br />

aber meist mehr, als ihm der „Automat“<br />

zutraut. Er schaltet noch immer<br />

an Steigungen zu früh zurück,<br />

an der Kuppe zu spät hoch. Hier<br />

können versierte Fahrer durchaus<br />

noch effizienzfördernd eingreifen.<br />

feintuning würde dem<br />

MAN wirklich gut tun<br />

Einen recht unharmonischen Eindruck<br />

macht der MAN. Hier wollen<br />

manche Schaltungen so gar nicht<br />

ins Konzept passen. Vor allem die<br />

Integration von Motorbremse und<br />

Getriebe passt nicht. Um ein paar<br />

Zehntel Kraftstoff zu sparen und<br />

etwas Gewicht, traten die Münchener<br />

ohne Retarder an. Das offenbarte<br />

schnell, dass die EVBec-Motorbremse<br />

leistungsmäßig nicht<br />

mehr ganz mithalten kann. Fällige<br />

Rückschaltungen im Gefälle, die<br />

eventuell noch ein Plus an Verzögerungsleistung<br />

bringen würden,<br />

unterbleiben leider im MAN.<br />

Wie’s viel besser geht, zeigt der<br />

Mercedes, auch er nur mit Motorbremse<br />

ausgestattet. Die ist allerdings<br />

deutlich leistungsfähiger,<br />

schaltet virtuos zurück und nutzt<br />

so die volle Power. An kaum einer<br />

Stelle der <strong>Test</strong>strecke muss man<br />

über Gebühr eingreifen. Der Benz<br />

erledigt im PPC (GPS-Tempomat)-<br />

Modus den Job sorgfältig.<br />

Ein starkes Stück sind auch die<br />

Turbomotorbremsen von DAF und<br />

Iveco. Den Scania einmal außen<br />

vor, dessen Auspuffklappe einfach<br />

zu wenig Bremsleistung entfacht,<br />

sind Retarder inzwischen fast entbehrlich.<br />

Wir plädieren trotzdem<br />

für deren Einsatz wegen des Plus an<br />

aktiver Sicherheit.<br />

Dass die Fahrzeuge inzwischen<br />

vieles selbst erledigen und der Fahrer<br />

zum reinen Lenkraddreher und<br />

Knöpfchendrücker verkommen ist,<br />

muss man wohl akzeptieren und<br />

ist ein wohl unumkehrbarer Trend.<br />

Diesen Trend zum autarken Fahren<br />

beherrscht kein LKW so gut wie<br />

der Mercedes. Hat der Fahrer einmal<br />

seinen Stil gefunden, den<br />

Tempomat gesetzt und die Plus-/<br />

Minus-Geschwindigkeit des GPS- ▶<br />

<strong>Test</strong>-Strecke<br />

NÜRNBERG<br />

A 9<br />

A 3<br />

REGENSBURG<br />

qualitätseindruck/Geräuschmessung<br />

Solider DAF, lauter Daimler, freundlicher Scania<br />

TRUCKER-<strong>Test</strong>er<br />

Jan Burgdorf<br />

DAF hat mit dem neuen XF einen<br />

großen Sprung gemacht. Er ist<br />

solide wie eine Burg, mit zugfreier<br />

und auch offen leiser Dachluke.<br />

In der subjektiven Geräuschwertung<br />

liegt er mit Scania<br />

und Iveco vorne. Das Äußere<br />

ist Geschmackssache, innen imitiert<br />

nur Daimler Holz noch<br />

schlechter. Generell ist der Niederländer aber gut<br />

verar beitet. Auch Iveco hat sich stark verbessert.<br />

Die Kunststoffe der Türverkleidungen oben und der<br />

Armaturentafel im Beifahrerbereich sind zu hart<br />

und knarzen. Die Softtouch-Optik und die silbernen<br />

Spangen sehen edel aus und sind richtig teuer.<br />

Auch die helle Dachverkleidung ist fein. Leider<br />

quietschen die Fenster beim Öffnen. Der MAN ist<br />

nicht sonderlich leise. Innen gibt er sich Audi-like,<br />

auch wenn es an manchen Stellen mit der Haltbarkeit<br />

hapert – wie auch Fahrer monieren. Eine „Renovierung“<br />

täte ihm trotzdem gut. Der Actros ist für<br />

ein neues Auto zu laut. <strong>Daf</strong>ür ist er solide verarbeitet,<br />

stimmig, optisch aber wie so oft beim Daimler<br />

nur „in Rufweite modernen Designs“. Die offene<br />

Dachluke erzeugt einen hohen Geräuschpegel –<br />

auch sonst könnte mehr Dämmung nicht schaden.<br />

Auch der Scania lärmt bei offener Dachluke. Und<br />

beim <strong>Test</strong>auto klappert der neue Recaro-Sitz. Wie<br />

üblich zittern die Spiegel. Ansonsten ist der Schwede<br />

superleise und gemütlich. Leider dünstet der<br />

Kunststoff aus. Das neue Farbschema in Dunkelbraun-Kupfer<br />

wirkt freundlich und kommt gut an.<br />

DASING<br />

INGOLSTADT<br />

LANGENBRUCK<br />

B 300<br />

B 13<br />

FAHRENZ-<br />

HAUSEN<br />

A 8<br />

A 92<br />

A 99<br />

AUTOBAHNKREUZ HOLLEDAU<br />

A 9<br />

MÜNCHEN<br />

A 93<br />

ALLERSHAUSEN<br />

UNTERSCHLEISSHEIM<br />

Die <strong>Test</strong>runde des <strong>Euro</strong> <strong>Truck</strong> <strong>Test</strong><br />

entspricht der Supertest-Strecke.<br />

Die große Runde (Allershausen –<br />

Regensburg – Nürnberg – Langenbruck<br />

– Dasing – München) wird<br />

mit 40 Tonnen befahren.<br />

Die Kurzrunde (München – Pfaffenhofen<br />

– München) einmal mit<br />

Teilbeladung und einmal leer.<br />

Details unter www.trucker.de<br />

9/2013 <strong>Truck</strong>er 7


Das obere Bett gehört noch immer zu den Top-Schlafstätten. Die Kühlschrank-Lösung ist dagegen arg verbaut – ganz im Gegensatz zu den praktischen Schubladen vorne<br />

Während der Einstieg gelungen ist, hätten die Interieur-Designer besser mal das Bedienkonzept überdacht – wozu eigentlich die Schaltkonsole mittig? Praktisch: Teleskopwischer<br />

fazit MAN TGX<br />

Mehr Pflege wäre<br />

besser gewesen<br />

Dass der MAN in der Fahrerwertung<br />

hinter DAF, Scania<br />

und Mercedes landet,<br />

spricht Bände. Die Interieurdesigner<br />

hätten etwas aufräumen<br />

sollen – die Bedienung<br />

des Kühlschranks, die<br />

zerklüfteten Staufächer<br />

unterm Bett und auch die<br />

unnötige Schaltkonsole neben<br />

dem Fahrersitz könnten<br />

verschwinden. Noch<br />

wichtiger wäre aber, dem<br />

ZF- Getriebe endlich ein Update<br />

zu verpassen und die<br />

Motorbremse zu stärken!<br />

gute Übersichtlichkeit, geräumige<br />

Kabine, durchdachtes<br />

Lichtkonzept, für<br />

die Größe gute Nutzlast<br />

schlechte Getriebeadaption,<br />

eingeschränkte Ergonomie<br />

durch nicht zum Fahrer<br />

angewinkelte Armaturen<br />

8 <strong>Truck</strong>er 9/2013


euro-truck-test 2013 Technik<br />

Mir gefällt der<br />

Iveco durch<br />

seinen hohen<br />

Fahrkomfort und<br />

die leise Kabine.<br />

Halvdan Korsmo,<br />

Anlegg & Transport, Norwegen<br />

Neu beim <strong>Test</strong>: Klimakompensation<br />

Wir übernehmen die Verantwortung!<br />

<strong>Test</strong>fahrten von TRUCKER und unserem Schwesterblatt<br />

VerkehrsRundschau verursachen Emissionen<br />

von Treibhausgas. Auch wenn wir „fahren, damit Sie<br />

sparen“, fühlen wir uns als führende Magazine im<br />

Verkehrssektor in der Verantwortung, uns um die<br />

verursachten Schadstoffemissionen zu kümmern<br />

und den Klimaschutz voranzubringen. Deshalb gleichen<br />

wir die anfallenden Emissionen ab sofort durch<br />

Emissionsminderungszertifikate nach renommiertem<br />

Goldstandard aus. In unserem Fall fließen die<br />

Beiträge für die Kompensation in ein Windenergieprojekt<br />

in Bandirma/Türkei, das höchste Kriterien der<br />

Nachhaltigkeit erfüllt. Unterstützt werden wir durch<br />

den Klimaschutzexperten ClimatePartner ( www.verkehrsrundschau.de/klimaneutral<br />

; www.climatepartner.<br />

<strong>com</strong> ). Per nebenstehendem QR-Code lässt sich die<br />

Kompensation pro <strong>Test</strong> exakt nachvollziehen.<br />

6914 Kilogramm CO2e<br />

(sog. Well-to-Wheel) fielen<br />

beim <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> an<br />

Tempo maten justiert, fährt der<br />

Mercedes tatsächlich fast von alleine.<br />

Er gibt vor Steigungen etwas<br />

Gas, um Schwung mitzunehmen,<br />

geht vor Kuppen vom Gas, um die<br />

Rollenergie zu nutzen, steuert automatisch<br />

die verschleißlose Bremse<br />

zu und hält, wenn‘s der Fahrer<br />

denn wünscht, selbsttätig den korrekten<br />

Abstand zum Vordermann.<br />

den GPS-Tempomaten<br />

Gehört die zukunft<br />

Annähernd so flüssig beherrscht<br />

das allenfalls noch der Scania. Allerdings<br />

ist sein GPS-Tempomat<br />

nicht frei programmierbar. Wer den<br />

neuen Eco-Modus aufruft und den<br />

Referenz-Lkw<br />

Damit <strong>Test</strong>werte auch<br />

wirklich vergleichbar sind<br />

Tempomat auf 85 km/h setzt, rollt<br />

im Extremfall mit nur 75 km/h über<br />

Kuppen. Sorry, liebe Schweden, das<br />

mag ja in eurer Heimat eine gute<br />

Idee sein. In Deutschland macht<br />

man sich damit keine Freunde!<br />

Doch auch die normale CCAP-<br />

Funktion, die bis 80 km/h Gas rausnimmt,<br />

hilft sparen und ist noch<br />

einigermaßen verträglich.<br />

Vom Angebot eines GPS-Tempomaten<br />

sind die Kontrahenten<br />

noch ein Stück entfernt. Immerhin<br />

warten DAF und MAN jetzt mit einem<br />

Notbremsassistenten auf – den<br />

Iveco und Scania nicht haben. Deren<br />

Regelgenauigkeit ist okay –<br />

mehr aber nicht. Wobei auch der<br />

TRUCKER-Referenz:<br />

MB Actros 1845, im Kreis<br />

der fünf <strong>Test</strong>-LKW<br />

Wie beim TRUCKER-Supertest begleitet der redaktionseigene<br />

MB Actros 1845 mit Kögel-Curtainsider (40<br />

Tonnen) auch die Vergleichsfahrten des <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<br />

<strong>Test</strong>. Die laufen nach dem gleichen Procedere ab, um<br />

optimale Vergleichbarkeit aller Werte zu erzielen. Mit<br />

unserer Kombination haben wir unter Normalbedingungen<br />

(windstill, trocken, 20 °C) Basiswerte für die<br />

Verbrauchsmessung erfahren. Ändern sich bei der<br />

<strong>Test</strong>fahrt die äußeren Bedingungen durch Wind, Regen<br />

oder Temperatur, ändert sich auch der Verbrauch<br />

des Referenz-LKW. Um diese Abweichung können wir<br />

die Verbrauchswerte des jeweiligen <strong>Test</strong>-LKW korrigieren<br />

und schaffen eine Basis, alle Werte unserer Einzeltests<br />

vergleichbar zu machen. Da die Messwerte je<br />

nach Witterung um bis zu zehn Prozent abweichen<br />

können, halten wir eine vergleichende Darstellung<br />

ohne Referenz-LKW für nicht legitim.<br />

Mercedes – der sonst mit exzellenter<br />

Elektronik-Abstimmung glänzt –<br />

immer mal wieder Gespenster sieht<br />

und eine Notbremsung ankündigt,<br />

obwohl keine Gefahr droht.<br />

Bei der Diskussion ums beste<br />

Bedienkonzept liegen Scania und<br />

Mercedes weit vorne. Das beginnt<br />

mit Multifunktionslenkrädern, deren<br />

Funktionen im Vergleich eindeutig<br />

zu handhaben sind – während<br />

vor allem MAN und Iveco<br />

sich weder eindeutig noch leicht<br />

bedienen lassen. Auch die Funktionalitäten<br />

der automatisierten<br />

Schaltung legen Actros und R an<br />

einen Lenkstockhebel, über den<br />

der Fahrer den Fahrmodus anwählt,<br />

Gänge manuell schalten<br />

kann oder auch die Zusatzbremsen<br />

bedient. Die zweitbeste Lösung ist<br />

die Trennung der Fahrfunktionen<br />

vom Schalter mittels Drehknopf im<br />

Armaturenbrett bei DAF. Noch<br />

schlechter: die Auswahltasten von<br />

Iveco. Ergonomisch indiskutabel:<br />

der an der eigentlich überflüssigen<br />

Konsole neben dem Fahrersitz angebrachte<br />

Drehschalter des MAN.<br />

Viel erfreulicher dagegen das<br />

Kapitel Betriebsbremsen. Mit der<br />

Abkehr von der klobigen „Trittplatte“<br />

rückt jetzt endlich auch DAF in<br />

den Aspirantenkreis mit gut bedienbarem<br />

Bremspedal auf. Eine<br />

Schwäche leistet sich nur der Iveco,<br />

der enorm Pedaldruck braucht, um<br />

ordentlich zu verzögern. Und dann<br />

plötzlich so stark reinzieht, dass<br />

man ob der Verzögerungsleistung<br />

richtiggehend erschrickt.<br />

Mit Einführung des neuen<br />

Actros hat Mercedes propagiert,<br />

die beste Lenkung und das beste<br />

Fahrwerk zu bauen. Das sehen die<br />

<strong>Test</strong>er allerdings etwas anders.<br />

Okay, Daimler realisierte ansprechendes<br />

Handling. Aber die Steueranlagen<br />

von DAF und Scania mit<br />

mehr Direktheit und höherer Verbundenheit<br />

zur Straße gefallen<br />

doch mehr. Auch in punkto Federung<br />

und Fahrkomfort muss sich<br />

der Actros geschlagen geben. Nur<br />

▶<br />

9/2013 <strong>Truck</strong>er 9


Für den Einzelfahrer gibt‘s kaum eine bessere Wahl als den „Solostar“ – zumal das obere Bett eh bequemer ist. Die Staufächer fallen groß aus, die Kabine wirkt hell und freundlich<br />

Der Einstieg über vier Stufen ist beschwerlich – vor allem, wenn man Gepäck dabei hat. Innen wirkt das billige Holzimitat „schwäbisch-barock“. Schlecht: die schmalen Griffe vorne<br />

10 <strong>Truck</strong>er 9/2013<br />

fazit MB Actros<br />

Bei Chefs erste Wahl,<br />

bei Fahrern bedingt<br />

Der Actros gewinnt – wieder<br />

mal – die Verbrauchsund<br />

Ökonomiewertung,<br />

obwohl er noch immer zu<br />

den Schwergewichten gehört.<br />

In der Fahrerwertung<br />

fällt er dagegen zurück. Wer<br />

Wert auf Fahrdynamik legt,<br />

hat mit dem Scania mehr<br />

Spaß, wer‘s heimelig will,<br />

bevorzugt den DAF. Zu den<br />

Stärken des Benz zählt die<br />

nahezu perfekte Automatisierung,<br />

eine starke Motorbremse<br />

und der exzellente<br />

GPS-Tempomat PPC.<br />

Kabine mit dem größten<br />

umbauten Raum, sparsamer<br />

Motor, gut integrierte<br />

Assistenzsysteme<br />

höchstes Leergewicht, im<br />

Vergleich zum Vorgänger<br />

straffe Federung, eingeschränkter<br />

Geräuschkomfort


euro-truck-test 2013 Technik<br />

fazit Scania R<br />

Dank Feinarbeit<br />

auf hohem Niveau<br />

Um die Veränderungen von<br />

„<strong>Euro</strong> 6 2.0“, also das neue<br />

Streamline-Modell zu erkennen,<br />

muss man schon<br />

genau hinsehen. Doch der<br />

Schwede punktet mit Feinheiten:<br />

mehr PS, mehr Drehmoment,<br />

feiner arbeitendes<br />

Getriebe, optimierter GPS-<br />

Tempomat, mehr Fahrprogramme,<br />

besserer Fahrer-<br />

Support – und das Ganze<br />

kombiniert mit bekannten<br />

Tugenden, wie einem hervorragenden<br />

Arbeitsplatz<br />

und guter Lenkung.<br />

ökonomischer Motor, feines<br />

automatisiertes Getriebe,<br />

toller Fahrerplatz, fahraktive<br />

Auslegung, sehr leise<br />

schwache Motorbremse,<br />

mit langer Achse sparsam,<br />

aber wenig Temperament<br />

Im direkten Vergleich bietet der Schwede die kleinste Kabine, am wenigsten Bewegungsfreiheit, dafür aber mit dem besten Arbeitsplatz. Er wirkt hochwertig und gemütlich<br />

Der Einstieg beim Schweden ist sehr fahrerfreundlich, der Chauffeur findet sich perfekt in seine „Maschine“ eingebunden. Die Stehhöhe reicht dank Topline-Kabine aus<br />


Technische Daten / Tes<br />

EURO-TRUCK-TEST<br />

EURO-TRUCK-TEST<br />

DAF hat beim<br />

neuen XF das<br />

Maximum aus<br />

dem ZF-Getriebe<br />

herausgeholt.<br />

Bostjan Pauser,<br />

Kamion & Bus, Slowenien<br />

der Scania kommt wegen seiner<br />

harten Federung schlechter weg.<br />

Den meisten Komfort bietet der<br />

DAF. Erneut geht ein Kompliment<br />

nach Eindhoven, wo man den besten<br />

Kompromiss aus Fahrkomfort<br />

und Fahrsicherheit gefunden hat.<br />

Zumindest holt sich der Mercedes<br />

die Krone für ein ausgezeichnetes<br />

Heizungs- und Lüftungssystem.<br />

Erfreuliche Notiz am Rande: Die<br />

Klimasitze, mit denen alle fünf<br />

Fahrzeuge ausgestattet waren, bekommen<br />

von allen Fahrern Bestnoten!<br />

Fehlt nur, dass die Chefs die<br />

komfortablen Möbel auch bestellen.<br />

Übrigens bringen die neuen<br />

Scania-Sitze auf Recaro-Basis nicht<br />

29,0<br />

28,0<br />

27,0<br />

26,0<br />

25,0<br />

24,0<br />

Verbrauch im Vergleich<br />

mehr Komfort als die Vorgänger<br />

von Isri. Anders im DAF: Hier<br />

glänzt Recaros Originalgestühl als<br />

Nachrüstlösung mit hohem Komfort<br />

und guter Bedienbarkeit.<br />

Am ende zwei sieger<br />

in beiden wertungen<br />

Was die Kabinen betrifft, fällt das<br />

Votum der Fahrer eindeutig aus.<br />

Wenig verwunderlich, liegt DAF mit<br />

dem voluminösen Super Space Cab<br />

unangefochten an der Spitze. In dieser<br />

Disziplin kann der MAN endlich<br />

mal satt punkten. In beiden <strong>Truck</strong>s<br />

gefallen die bequemen Betten, das<br />

großzügige Raumgefühl und die<br />

lichten Innenräume. Dass die Hi-<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtstrecke 499,9 km<br />

<strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> 2013:<br />

1 DAF XF 105 460 <strong>Euro</strong> 6<br />

9<br />

2 Iveco Stralis Hi-Way 440 S 46 <strong>Euro</strong> 6<br />

3 MAN TGX 18.480 <strong>Euro</strong> 6<br />

⓭<br />

4 MB Actros 1845 <strong>Euro</strong> 6<br />

5 Scania R 450 Streamline <strong>Euro</strong> 6<br />

⓫<br />

Ergebnisse<br />

6 B<br />

<strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> 2012:<br />

⓬<br />

❿<br />

6 MAN TGX 18.440 <strong>Euro</strong> EEV<br />

5 H 3 A<br />

7 Mercedes New Actros 1845 EEV<br />

D G<br />

8 Scania G 440 SCR EEV<br />

71,0 72,0 73,0 74,0<br />

9 Renault Premium 460 Optifuel EEV<br />

Bereits im <strong>Truck</strong>er Supertest<br />

getestete Fahrzeuge<br />

(gleicher Modus wie ETT):<br />

❿ Mercedes New Actros 1851 <strong>Euro</strong> 6<br />

⓫ Renault Premium 430 Optifuel EEV<br />

75,0 ⓬ Scania R 560 EEV<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit in km/h<br />

⓭ DAF XF105.460 ATe EEV<br />

Faszinierend, wie<br />

direkt und<br />

fahraktiv die<br />

Lenkung des<br />

Scania ist.<br />

Goran Vrga,<br />

Kamion & Bus, Kroatien<br />

Way-Kabine des Iveco besser wegkommt<br />

als das Topline-Haus, ist ein<br />

Kompliment für Italien – sollte<br />

Schweden aber zu denken geben.<br />

Am Ende ist es nur logisch,<br />

dass der kontinuierlich punktende<br />

DAF die Fahrerwertung des <strong>Euro</strong>-<br />

<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> klar für sich entscheidet.<br />

Trotz kleinen Ausrutschers in<br />

der Kabinenwertung folgt der Scania<br />

auf Platz zwei. Der R erringt<br />

auch in der Wirtschaftlichkeitswertung<br />

Rang zwei. Da liegt mal<br />

wieder der informelle König der<br />

Effizienz, der Actros, ganz vorn.<br />

Und Volvo bleibt den Beweis weiter<br />

schuldig, dass der FH ihn vom<br />

Thron stoßen könnte.GG<br />

<strong>Truck</strong>er-fazit<br />

Januar kann kommen<br />

TRUCKER-<strong>Test</strong>er<br />

Gerhard Grünig<br />

Ab 2014 wird<br />

<strong>Euro</strong> 6 Pflicht<br />

– und angesichts<br />

unserer<br />

<strong>Test</strong>ergebnisse<br />

muss niemand<br />

Angst davor<br />

haben. Die Verbräuche<br />

passen, die Modellpflegen<br />

überzeugen. Ebenso klar: Die<br />

Zukunft gehört GPS-Tempomaten<br />

und starken Motorbremsen – die<br />

Retarder oft entbehrlich machen.<br />

Gut so, denn leichter sind die sauberen<br />

Laster nicht geworden ...<br />

Motor<br />

Typ / Bauart / Ventile pro Zylinder / Schadstoffnorm<br />

Bohrung x Hub (mm), Hubraum (l)<br />

Einspritzsystem / Abgasreinigung<br />

max. Leistung PS (kW) bei 1/min<br />

max. Drehmoment (Nm) bei 1/min<br />

Getriebe/Kupplung<br />

Hersteller / Typ<br />

Schaltung<br />

Getriebespreizung<br />

Kupplung / Durchmesser (mm)<br />

Lenkung<br />

Hersteller / Typ / Übersetzung<br />

Lenkraddurchmesser (mm)<br />

Fahrwerk<br />

Federung<br />

vorne<br />

hinten<br />

Hinterachse<br />

Hersteller / Typ<br />

Hinterachsübersetzung<br />

Vorderachse<br />

Herstellung / Typ<br />

Räder<br />

Reifendimension<br />

Reifentyp<br />

Kabine<br />

Typ<br />

Bremse<br />

vorne / hinten<br />

Motorbremse /Retarder<br />

MaSSe<br />

L x B x H (mm)<br />

Radstand (mm)<br />

Gewicht (<strong>Test</strong>gewicht; 400 l Diesel; 60 l Adblue) (kg)<br />

Geräusche (Stand / Bett / 85 km/h /Motorbremsbetrieb)<br />

<strong>Test</strong>werte<br />

Pkt. Servicewertung (von 430; Details: www.trucker.de)<br />

anteiliger AdBlue-Verbrauch<br />

Verbrauch GESAMT (l/100 km ; km/h)<br />

Punkte Wirtschaftlichkeit (von 120)<br />

Pkt. Fahrerwertung (v. 1410; Details: www.trucker.de )<br />

12 <strong>Truck</strong>er 9/2013


euro-truck-test 2013 Technik<br />

twerte technische Daten / <strong>Test</strong>werte<br />

DAF XF 460 SSC IVECO Stralis Hi-Way MAN TGX 18.480 XXL MB Actros 1845 GS SCANIA Streamline R 450<br />

MX13 / R6 / 4 / <strong>Euro</strong> 6 Cursor 11 / R6 / 4 / <strong>Euro</strong> 6 D2676 / R6 / 4 / <strong>Euro</strong> 6 OM 471 / R6 / 4 / <strong>Euro</strong> 6 Scania DC13 / R6 / 4 / <strong>Euro</strong> 6<br />

130 x 162 / 12,9 130 x 140 / 11,1 126 x 166 / 12,4 132 x 156 / 12,8 130 x 160 / 12,7<br />

Common-Rail / SCR, EGR, DPF, VGT Common-Rail / SCR, DPF, VGT Common-Rail / SCR, EGR, DPF, Twinturbo Common-Rail / SCR, EGR, DPF, asy. Turbo Common-Rail / SCR, EGR, DPF, VGT<br />

462 (340) bei 1425 - 1750 460 (338) bei 1600 - 1900 440 (324) bei 1600 - 1800 449 (330) bei 1800 450 (331) bei 1900<br />

2300 bei 1000 - 1425 2150 bei 925 - 1500 2100 bei 930 - 1400 2200 (2400, TopTorque) bei 1100 2350 bei 1000 - 1300<br />

ZF / 12 AS 2330 DD AS-Tronic ZF / 12 AS 2330 <strong>Euro</strong>tronic ZF / 12 AS 2130 DD TipMatic Mercedes / G211-12 PowerShift 3 Scania / GRS905R Opticruise<br />

12 Gänge, automatisiert 12 Gänge, automatisiert 12 Gänge, automatisiert 12 Gänge, automatisiert 12+2 Gänge, automatisiert<br />

15,86 - 1,00 15,86 -1,00 15,86 - 1,00 14,93 - 1,00 16,41 (11,32) - 1,00<br />

ZF Sachs / MFZ 430 ZF Sachs / MFZ 430 ZF Sachs / MFZ 430 ZF Sachs / MFZ 430 Valeo / K 432 28<br />

ZF / Servo<strong>com</strong> 8098 / 19,1:1 ZF Servo<strong>com</strong> 8098 / 17,0 - 20,0:1 ZF Servo<strong>com</strong> 8098 / 15,2 - 17,9:1 ZF Servo<strong>com</strong> 8098 / 17,0 - 20,0:1 ZF Servo<strong>com</strong>/ 17,0 - 20,0:1<br />

450 470 460 450 445<br />

Zweiblatt-Parabel, 8,0 t Einblatt-Parabel, 7,5 t Einblatt-Parabel, 7,5 t Einblatt-Parabel, 7,5 t Zweiblatt-Parabel, 7,5 t<br />

Vierbalg-Luft, 13,0 t Vierbalg-Luft, 13,0 t Vierbalg-Luft, 13,0 t Vierbalg-Luft, 13,0 t Zweibalg-Luft, 11,5 t<br />

DAF / SR 1344 Arvin Meritor / MS13-175 MAN / HY-1350 Mercedes / R440-13A/22,5 Scania / ADA 1302<br />

i=2,64 i= 2,64 i= 2,53 i= 2,61 i=2,59<br />

DAF / Faustachse 163 N Iveco / Faustachse Typ 5876 MAN / Faustachse VOK-07 Mercedes / Faustachse MB-F 7,5/C 22,5 Scania / Faustachse Am 740<br />

v: 315/70 R 22.5; h: 315/70 R 22,5 315/70 R 22,5 315/70 R 22,5 315/70 R 22,5 315/70 R 22,5<br />

Michelin SaverGreen Michelin X-Line Michelin SaverGreen Michelin SaverGreen Michelin SaverGreen (v); X-Line (h)<br />

Super Space Cab Hi-Way XXL GigaSpace Topline<br />

Scheiben / Scheiben Scheiben / Scheiben Scheiben / Scheiben Scheiben / Scheiben Scheiben / Scheiben<br />

DEB / ZF-Intarder Turbobrake / ohne EVBec / ohne Auspuffkl. / Turbobr. / Wasserretarder Auspuffklappe / Scania-Retarder<br />

5960 x 2490 x 3900 6070 x 2550 x 3765 5875 x 2500 x 3765 (o. Spoiler) 5858 x 2500 x 3788 5940 x 2550 x 3997<br />

3600 3610 3600 3700 3700<br />

7500 7300 7320 7580 7320<br />

53 / 63 / 63 / 66 53 / 55 / 63 / 68 63 / 56 / 63 / 65 56 / 67 / 64 / 69 53 / 62 / 62 / 65<br />

378 377 355 373 345<br />

3,7 % 7,9 % 3,6 % 2,8 % 3,1 %<br />

26,34 l/100 km; 73,65 km/h 26,99 l/100 km; 73,79 km/h 26,30 l/100 km; 73,27 km/h 25,31 l/100 km; 73,63 km/h 25,7 l/100 km; 72,99 km/h<br />

103 102 103 106 105<br />

1183 1104 1113 1144 1166<br />

grün = Bestwert<br />

9/2013 <strong>Truck</strong>er 13


DER FAHRER TRUCK!<br />

Der DAF XF ist nicht nur <strong>Euro</strong>pas meistverkaufte Sattelzugmaschine.<br />

Er ist und bleibt auch das was er war – DER FAHRER TRUCK!<br />

<strong>Euro</strong>pas <strong>Truck</strong>experten sind sich einig, der DAF XF EURO 6 ist <strong>Euro</strong>pas Fahrer <strong>Truck</strong> Nr. 1<br />

und gewinnt beim <strong>Euro</strong>-<strong>Truck</strong>-<strong>Test</strong> 2013 in der Kategorie „BEST DRIVER RATING“.

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