Einsichten ... - die hinterbuehne

der Puppendoktor
Puppendoktor Heinz-Wolfgang Werner untersucht in der Puppenklinik, Schlägerstr. 10 (hinter der
hinterbuehne), ein erkranktes Ansagemonster aus dem Stück „Anderswo liegt Anderswo“ von Friedhelm
Kändler. Justyna Philipps und Utz Rathmann bringen weitere Puppenkollegen zur Vorsorge.
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Dass Dramen sich nicht nur im Theater
abspielen, davon weiß Heinz-Wolfgang Werner
Geschichten zu erzählen. Von heißgeliebten
Plüschtierchen, die, kaum eingeliefert, von kläglich
weinenden Besitzern zurückverlangt werden
– weil sie so schrecklich fehlen. Geschichten
von Müttern, die frühmorgens den Teddy in die
Ambulanz schmuggeln. Da wird plötzlich der Fototermin
für einen akuten Notfall unterbrochen:
Ein blasses Kind trägt, begleitet von Mutter und
Schwester, ein zerknautschtes Kuschelschaf
herein. Dem hängt eine lange Kordel aus dem
Bauch. Kaputt! Eine gründliche Anamnese muss
sein. Seit einem Tag nun schon spielt Schaf
„Magalie“ nicht mehr das Abendlied vom guten
Mond. Schnell ist die Diagnose gestellt. Schaf
leidet unter einem mechanischen Spieluhren-Ileus.
Bauchschnitt, inklusive Spieluhrentransplantation
erforderlich. Jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen.
Schaf muss drei Tage in der Klinik
bleiben. Aber, das versichert der behandelnde
Arzt zum Abschied, es wird sich zwischen all den
netten Mitpatienten gewiss nicht langweilen.
Gute Besserung, Schaf!
+++ 2. Szene, 35 Sekunden: Jemand bewegt die Lippen. Ich höre NICHTS. +++