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Liebe Genossinnen, liebe Genossen, leider muss ich Sören Benn ...

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<strong>Liebe</strong> <strong>Genossinnen</strong>, <strong>liebe</strong> <strong>Genossen</strong>,<br />

<strong>leider</strong> <strong>muss</strong> <strong>ich</strong> <strong>Sören</strong> <strong>Benn</strong>, unseren Bezirksvorsitzenden entschuldigen. Er ist <strong>leider</strong> erkrankt.<br />

Er wünscht Euch und uns heute für die Hauptversammlung eine ganz lebendige und<br />

solidarische Debatte und bedauert sehr, dass er heute n<strong>ich</strong>t hier sein kann.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Genossinnen</strong> und <strong>Genossen</strong>,<br />

dieses Land braucht eine starke LINKE. N<strong>ich</strong>t zum Selbstzweck, sondern weil sie w<strong>ich</strong>tig für<br />

das Land ist. Die Regierung hat das Sparpaket geschnürt. Allein ein Drittel des Pakets entfällt<br />

davon auf Sozialleistungen.<br />

In dieser Woche war die sog. Gesundheitsreform Gegenstand der Debatte im Bundestag. Mit<br />

der Kopfpauschale wird Bürgerinnen und Bürgern eine einkommensunabhängige Kopfpauschale<br />

auferlegt und das solidarische System der Krankenversorgung weiter ausgehöhlt. DIE<br />

LINKE hingegen hat mit dem Vorschlag für eine solidarische Bürgervers<strong>ich</strong>erung eine tragfähige<br />

Alternative vorgeschlagen.<br />

Mit der Neuregelung der Hartz IV-Regelsätze, die über eine Veränderung der Referenzgruppe<br />

und des Warenkorbs künstl<strong>ich</strong> herunter gerechnet wurden und das auch noch als wissenschaftsgeleitete,<br />

transparente Entscheidung ausgegeben wird, hat die schwarz-gelbe Regierung<br />

so lange getrickst, bis ihnen das Ergebnis gepasst hat. Näml<strong>ich</strong> eine Erhöhung um<br />

mickrige 5 Euro. In Armut verbleiben so u.a. die 172.000 Berliner Kinder und Jugendl<strong>ich</strong>en,<br />

die in Hartz IV-Familien wohnen. DIE LINKE sagt Hartz IV <strong>muss</strong> weg, eine soziale sanktionsfreie<br />

Mindests<strong>ich</strong>erung <strong>muss</strong> her.<br />

Mit einer Nacht- und Nebelaktion wird der Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie<br />

am Parlament festgezurrt und innerhalb von Stunden bekommt die HRE von der Bundesregierung<br />

weitere 40 Milliarden.<br />

Und im nächsten Jahr beginnt die Regierung mit der Einführung der Rente mit 67. Gegen die<br />

Anhebung des Rentenalters hat s<strong>ich</strong> DIE LINKE immer ausgesprochen.<br />

Auch die erschreckenden Ereignisse in Stuttgart, bei denen Schülerinnen und Schüler, ältere<br />

Menschen, friedl<strong>ich</strong> Demonstrierende am Donnerstag mit Wasserwerfen, Tränengas und<br />

Schlagstöcken „behandelt“ wurden, rütteln an den Grundfesten der Demokratie. Sie zeigen,<br />

dass zivilgesellschaftl<strong>ich</strong>es Engagement, dass Demokratie und Recht immer wieder verteidigt<br />

werden müssen<br />

Ich hoffe, dass die Demonstrationen am Mittwoch in über 70 Städten gegen das Sparpaket<br />

und die n<strong>ich</strong>t abreißenden Proteste in Stuttgart ein Ze<strong>ich</strong>en dafür sind, dass die Menschen<br />

im Land der Ankündigung der Kanzlerin von einem „Herbst der Entscheidungen“ einen wirkl<strong>ich</strong><br />

heißen Herbst des Protestes und des Widerstandes entgegensetzen. Ich bitte Euch, <strong>liebe</strong><br />

<strong>Genossinnen</strong> und <strong>Genossen</strong>, beteiligt Euch an den Protesten.<br />

Und nun zu den Aufgaben der Hauptversammlung. Wir haben heute 2 Teile – zum einen die<br />

Programmdebatte und zum anderen werfen die Berliner Wahlen 2011 ihre Schatten voraus,<br />

wir wählen unsere Delegierten zum 3. Landesparteitag der LINKEN Berlin.<br />

Der Programmentwurf liegt nun seit Ende März vor. Er war lang erwartet und die Parteibasis<br />

hat ihn immer wieder eingefordert. Nun hat die Debatte darüber begonnen. Sie ist bunt und<br />

kontrovers und zeigt die Vielfältigkeit unserer Partei.<br />

Es liegen über 150 Beiträge aus den Basisorganisationen und von einzelnen <strong>Genossinnen</strong><br />

und <strong>Genossen</strong> sowie Zusammenschlüssen vor. Alleine aus unserem Bezirksverband liegen<br />

sieben Stellungnahmen vor, die Euch - gesammelt in einem Heft - zur Beginn der Hauptversammlung<br />

überre<strong>ich</strong>t wurden. Sie kommen aus dem Blumen- und Tiroler Viertel, der BO Luise<br />

und BO Valentin, aus Buch, vom OV Weißensee und aus Pankow. Zu fast jedem Ab-<br />

1


schnitt haben die GenossInnen ihre Gedanken aufgeschrieben. Sie kritisieren, dass der Entwurf<br />

mit heißer Nadel gestrickt wurde, sie betreffen die Forderung nach einem bedingungslosen<br />

Grundeinkommen, die Eigentumsfrage, die Beschreibung der Krisen des Kapitalismus<br />

genauso wie des sozial-ökologischen Umbaus. Sie zeigen Ideen auf, wie die Allmacht der<br />

Monopole gebrochen und Wachstum neu gedacht werden <strong>muss</strong>, mahnen Verbesserungen<br />

im Abschnitt zur Gesch<strong>ich</strong>te an und kritisieren das Festhalten am Lohnarbeitsbegriff. Für<br />

diese Beiträge - vielen Dank.<br />

Mit ihren unterschiedl<strong>ich</strong>en politischen Betrachtungs- und strategischen Herangehensweisen<br />

zeigen diese Beiträge, dass s<strong>ich</strong> unterschiedl<strong>ich</strong>e politische Erfahrungen und Sozialisationen<br />

auch in verschiedenen S<strong>ich</strong>ten auf das Linkssein niederschlagen. Sie sind Ausdruck dafür,<br />

dass die Partei, die Mitgliedschaft den Programmentwurf mit viel Engagement, Herzblut und<br />

Sachverstand diskutiert.<br />

Für das Zusammenwachsen unserer Partei und ihre Stabilisierung ist die Programmdebatte<br />

w<strong>ich</strong>tig. Sehr lange fand die programmatische Arbeit unter dem Druck der Fusionsverhandlungen<br />

und der Wahlkämpfe statt. Jetzt ist der Freiraum zur Debatte da. Der Parteivorstand<br />

hat zur Debatte eingeladen und Pankow beteiligt s<strong>ich</strong>.<br />

Dazu hat Euch der Bezirksvorstand eine Wortmeldung zur Programmdebatte vorgelegt. Ihr<br />

erinnert Euch: Auf unserer Hauptversammlung im März haben wir auch die Durchführung der<br />

Programmdebatte in unserem Bezirk und einer thematische Hauptversammlung incl. einer<br />

zu erarbeitenden Meinungsäußerung beschlossen. Und bisher kenne <strong>ich</strong> <strong>leider</strong> keinen anderen<br />

Bezirksverband in Berlin, der es uns – zumindest in dieser Form - gle<strong>ich</strong>tut.<br />

Diese heute vorliegende Wortmeldung ist ein Diskussionsangebot, das Zwischenergebnis<br />

der Programmdiskussion im Bezirksverband und Bezirksvorstand, kein Leitantrag, aber eine<br />

Meinungsäußerung. Sie berücks<strong>ich</strong>tigt die Berliner Erfahrungen bei der Politikgestaltung und<br />

wir möchten sie zur Diskussion stellen. Viele von Euch haben das Diskussionsangebot aufgegriffen<br />

und schon Änderungsanträge formuliert. Viele der sinnvollen Anregungen hat der<br />

Vorstand schon übernommen.<br />

Das Ergebnis der heutigen Debatte sollte s<strong>ich</strong> in einem entsprechenden Beschluss niederschlagen,<br />

den wir dann als eine weitere Diskussionsanregung an den Parteivorstand weiterleiten<br />

und veröffentl<strong>ich</strong>en wollen. Dabei wissen wir, dass n<strong>ich</strong>t alles auf Zustimmung trifft und<br />

einige von Euch Dinge anders sehen. Gle<strong>ich</strong>wohl ist jede Wortmeldung legitim und berechtigt.<br />

Deswegen begrüßen wir n<strong>ich</strong>t nur jeden Beitrag aus unserem Bezirksverband zum Programm<br />

an den Parteivorstand und re<strong>ich</strong>en ihn weiter, sondern unterbreiten Euch ein Dialogangebot,<br />

wir wollen unserer Hauptversammlung auch eine Stimme in der Bundespartei geben.<br />

Der Programmentwurf ist eine geeignete Grundlage zur Diskussion, aber er ist noch n<strong>ich</strong>t<br />

das Programm. Die Debatte darüber ist eine Chance. Der Prozess bis hin zum endgültigen<br />

Programm, kann dazu beitragen, dass die Partei weiter zusammenwächst, sofern es gelingt,<br />

ein Programm zu entwickeln, welches von großen Teilen getragen wird. Deswegen sind alle<br />

Meinungsäußerungen zulässig. Nur dadurch werden unterschiedl<strong>ich</strong>en Positionen kenntl<strong>ich</strong><br />

gemacht und können diskutiert werden. Dies kann ein fruchtbarer Prozess werden, der auch<br />

unseren Blick und unsere Positionen schärft.<br />

Diejenigen, die aus der alten PDS kommen, haben den demokratischen Sozialismus im<br />

Chemnitzer Programm als Ziel, Wert und Weg definiert - und damit klar gemacht, dass der<br />

Kampf um die Veränderung der Gesellschaft im Hier und Jetzt beginnt mit umsetzbaren Veränderungsvorstellungen<br />

und verbunden mit der Perspektive der Überwindung der Systemgrenzen<br />

sowie Widerstand und Protest.<br />

2


Ein Beispiel für diesen Dreiklang ist die Gemeinschaftsschule. Sie überwindet n<strong>ich</strong>t nur die<br />

Segregation im Schulsystem, sie ist auch ein zentrales Element einer Politik der Chancengle<strong>ich</strong>heit<br />

für alle Kinder unabhängig von Herkunft und sozialem Status.<br />

Ein weiteres Berliner Beispiel ist der Öffentl<strong>ich</strong> geförderte Beschäftigungssektor. Er schafft<br />

für Arbeitslose eine Perspektive und er trägt dazu bei, dass gesellschaftl<strong>ich</strong>e Teilhabe gefördert<br />

und Ausgrenzung verhindert wird. Er ist ein Baustein der linken Gesamtstrategie „Gute<br />

Arbeit“.<br />

Rekommunalisierung ist das dritte St<strong>ich</strong>wort. Die Idee eines eigenen kommunalen Stromversorgers,<br />

in Parteikreisen <strong>liebe</strong>voll auch „VEB Ökostrom“ genannt, steht für die Wiedergewinnung<br />

öffentl<strong>ich</strong>er Kontrolle über einen wesentl<strong>ich</strong>en Bere<strong>ich</strong> öffentl<strong>ich</strong>er Daseinsfürsorge und<br />

ist Bestandteil des sozial-ökologischen Umbaus. Existierende Ökostrom-Aktivitäten öffentl<strong>ich</strong>er<br />

Betriebe können gebündelt werden. Die Kommunen sollten die Hand auf der Energieversorgung<br />

behalten, so bleibt ein Großteil der Wertschöpfung in der Region und die Gewinne<br />

fließen n<strong>ich</strong>t in fremde Konzernzentralen ab.<br />

Alle Beispiele sind w<strong>ich</strong>tige Voraussetzungen für eine gerechte, demokratisch-sozialistische<br />

Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Das sind Beispiele für Konzepte, die wir weiter entwickelt<br />

sollten, aber auch dazu ist eine Debatte über unser Selbstverständnis nötig. Dazu<br />

gehören u.a. zentralen Fragen wie:<br />

Ist der demokratische Sozialismus ein noch zu erre<strong>ich</strong>ender gesellschaftl<strong>ich</strong>er Zustand, wie<br />

in der Präambel beschrieben. Oder ist er ein transformatorischer Prozess als Ziel, Wert und<br />

Weg, wie in den hinteren Kapiteln umrissen.<br />

Welche Antworten haben wir, dass s<strong>ich</strong> demokratisch-sozialistische Politik - ob in der Kommune,<br />

in den Ländern, im Bund oder in der EU - im Spannungsfeld von Widerstand und Protest,<br />

im Spannungsfeld zwischen Formulierung und Durchsetzung realer Reformen und<br />

Entwicklung system- und kapitalismusüberwindender Perspektiven vollzieht.<br />

Die Fragen betreffen Grundzüge, wie wir Politik auf Grundlage unseres Programms entwickeln<br />

können.<br />

Wenn wir zudem auf Veränderung im Hier und Jetzt setzen, gehört dazu auch die Klaviatur<br />

politischen Handelns in ihrer ganzen Breite und ob wir sie bespielen können und wollen: vom<br />

Regieren in Kommunen, Ländern, mögl<strong>ich</strong>erweise auch mal im Bund, über die parlamentarische<br />

Opposition bis hin zur außerparlamentarischem Widerstand und ständiger Vernetzungsarbeit<br />

im gesellschaftl<strong>ich</strong>en Raum.<br />

Und für unser politisches Handeln in der Breite und auf allen Ebenen brauchen wir Orientierung,<br />

brauchen wir Antworten: Grundlage unseres politischen Handelns wird das neue Programm<br />

sein, jetzt sind es die programmatischen Eckpunkte - die jeweils gültigen Wahlprogramme<br />

und natürl<strong>ich</strong> die konkrete Situation vor Ort.<br />

DIE LINKE hatte in den programmatischen Eckpunkten einige offene Fragen formuliert. Die<br />

finden s<strong>ich</strong> im Entwurf zum Teil wieder - zum Teil auch beantwortet, aber ohne ausre<strong>ich</strong>ende<br />

Debatte.<br />

Nehmen wir die Vollbeschäftigung, sie ist nunmehr als Ziel im Programm verankert. Ob allerdings<br />

dies auf der Grundlage des herkömml<strong>ich</strong>en Lohnarbeitsbegriffs passieren sollte,<br />

wird offen und kritisch nachgefragt. Damit eng verbunden ist die Frage, ob die Grundlage für<br />

die Entwicklung der Produktivkräfte auf lange Zeit nach wie vor die Erwerbsarbeit ist oder ob<br />

wir einen umfassenderen Arbeitsbegriff brauchen, der Reproduktionsarbeit, gesellschaftl<strong>ich</strong><br />

nützl<strong>ich</strong>e Tätigkeit und zivilgesellschaftl<strong>ich</strong>es Engagement genauso einbezieht.<br />

Oder nehmen wir die heftig geführte Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen.<br />

Dazu findet s<strong>ich</strong> im Programmentwurf n<strong>ich</strong>ts. Man <strong>muss</strong> n<strong>ich</strong>t Anhängerin des bedingungslo-<br />

3


sen Grundeinkommens sein, aber wir müssen uns der gesellschaftl<strong>ich</strong>en Diskussion stellen<br />

und am Ende des Prozesses kann dann auch eine Entscheidung stehen wie die Forderung<br />

nach der „bedarfsdeckenden und sanktionsfreien Mindests<strong>ich</strong>erung.“<br />

Und gehört zur Überwindung der kapitalistischen Verhältnisse n<strong>ich</strong>t auch die Thematisierung<br />

der Geschlechterverhältnisse. Bislang erwähnt der Entwurf dies verschämt nur am Rande<br />

hinten auf Seite 17. Zugespitzt gefragt: Wird mit der Überwindung des Kapitalismus die Geschlechterfrage<br />

gle<strong>ich</strong> mitgelöst?<br />

Diese und viele andere Fragen bedürfen der weiteren Debatte.<br />

Die Euch vorgeschlagene Wortmeldung legt einen Schwerpunkt auf die Berliner Erfahrungen<br />

bei der Politikgestaltung und wir möchten sie zur Diskussion stellen.<br />

Dabei zeigt s<strong>ich</strong> – schon allein anhand der vorliegenden Änderungsvorschläge -, dass auch<br />

bei uns heftig diskutiert wird, wie der demokratische Sozialismus und der ÖBS zu verstehen<br />

sind und wo wir unsere Schwerpunkte in der Arbeitsmarktpolitik setzen sollten , ob wir Haltelinien<br />

für Regierungsbeteiligungen brauchen, wie öffentl<strong>ich</strong>e Kontrolle von Unternehmen organisiert<br />

werden kann und wie wir öffentl<strong>ich</strong>e Kontrolle verstehen.<br />

In diesem Sinne freut s<strong>ich</strong> der Vorstand, freue <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>, dass ihr so zahlre<strong>ich</strong>e Änderungsvorschläge<br />

zur Wortmeldung eingebracht habt und bin s<strong>ich</strong>er, dass wir nachher eine rege<br />

Diskussion, aber mit der notwendigen Portion Gelassenheit haben werden.<br />

Abschließend möchte <strong>ich</strong> noch auf den zweiten Teil unserer Hauptversammlung verweisen.<br />

Wir haben heute wieder einmal – ja, <strong>ich</strong> weiß, dass ewige Wählen auf den Hauptversammlungen<br />

nervt – die Delegierten für den 3. Parteitages der LINKEN Berlin zu wählen. Dieser<br />

Parteitag und seine Tagungen werden w<strong>ich</strong>tige Aufgaben zu bewältigen haben.<br />

Er wird entscheiden, mit welcher Listenform wir im kommenden Jahr zu den Wahlen zum<br />

Berliner Abgeordnetenhaus antreten wollen. Er wird im März 2011 das Wahlprogramm der<br />

Berliner LINKEN beschließen und im April 2011 unsere KandidatInnen für die Berliner Landesliste<br />

aufstellen. Und er wird n<strong>ich</strong>t zuletzt das Ergebnis der Berliner Wahlen auszuwerten<br />

haben.<br />

Während die anderen auf Köpfe setzen und das Duell Kühnast vs. Wowereit medial hypen,<br />

wird DIE LINKE in den Mittelpunkt rücken, wie und mit welchen Inhalten die Stadt künftig<br />

regiert werden soll, und wessen Interessen dabei durch wen repräsentiert werden.<br />

Jetzt und im kommenden Wahljahr gilt es, DIE LINKE als eigenständige Kraft zu positionieren,<br />

die mit eigenen Vorstellungen und Zielen antritt, die uns von den anderen Parteien unterscheidet,<br />

und für deren Umsetzung wir weiterhin Regierungsverantwortung übernehmen<br />

können und wollen. Ob und mit wem das tatsächl<strong>ich</strong> geschieht, wird davon abhängig sein,<br />

welches Ergebnis wir erzielen und mit welchem Partner s<strong>ich</strong> unsere politischen Ziele am<br />

Besten realisieren lassen.<br />

Jedenfalls wird DIE LINKE Berlin ihren Markenkern herausstellen.<br />

1. Wir wollen die Stadt weiter sozial gerecht gestalten und an Erre<strong>ich</strong>tem anknüpfen.<br />

2. Wir werden der Segregation in der Stadt ein Konzept für bezahlbaren Wohnraum gegenüberstellen.<br />

Weil die Stadt allen gehört. Und n<strong>ich</strong>t den Gut-Betuchten die Gründerzeitbauten<br />

und den Armen die Plattenbauten in Buch.<br />

3. Wir wollen die Gemeinschaftsschule und den ÖBS weiter ausbauen.<br />

4


4. Wir wollen weiter die Unternehmen der Öffentl<strong>ich</strong>en Daseinsvorsorge erhalten und<br />

weiterhin für die Stärkung des demokratischen Einflusses und von Transparenz eintreten.<br />

5. Gle<strong>ich</strong>zeitig werden wir unseren Protest gegen die sozial ungerechten Pläne der<br />

Bundesregierung deutl<strong>ich</strong> machen.<br />

6. Steht die LINKE für Integration, Partizipation, für eine Stadt ohne Rassismus.<br />

Rechtspopulisten wie - heute der holländische Rechtspopulist Wilders oder sein<br />

Nacheiferer der Ex-Pankower CDU-Vorsitzende Stadtkewitz– haben mit ihren Inhalten<br />

in der Stadt keinen Platz.<br />

Dies und mehr sind Themen, mit denen wir selbstbewusst in den Wahlkampf gehen können.<br />

Mit dieser Themenpalette werden wir insbesondere SPD und Grünen gegenübertreten. Der<br />

Bezirksvorstand hat Euch in Absprache mit der BVV-Fraktion heute auch einen Fahrplan zur<br />

Vorbereitung der Wahlen vorgelegt. Hierbei sei angemerkt, dass uns weniger die Besetzung<br />

der 9 Pankower Direktwahlkreise Kopfzerbrechen bereitet – da stehen erwartungsgemäß<br />

immer einige mehr Menschen zur Verfügung - als vielmehr interessierte <strong>Genossinnen</strong> und<br />

<strong>Genossen</strong>, aber auch N<strong>ich</strong>t-Parteimitglieder zu gewinnen, die s<strong>ich</strong> für die kommunalpolitische<br />

Arbeit begeistern.<br />

Also bitte, <strong>liebe</strong> <strong>Genossinnen</strong> und <strong>Genossen</strong>, befragt Euch selbst, fragt nach in euren BOen,<br />

in Euren Vereinen und Initiativen und im Bekanntenkreis, wer s<strong>ich</strong> um Bebauungspläne, Kinder-<br />

und Jugendeinr<strong>ich</strong>tungen, Seniorenfreizeitstätten, die aufgerissenen Straßen u.v.a.m. in<br />

diesem Bezirk kümmern will. Eine solidarische Stadtpolitik beginnt im eigenen Bezirk. Vorschläge<br />

sind herzl<strong>ich</strong> willkommen.<br />

Im Januar und Februar wollen wir Euch den Entwurf für ein bezirkl<strong>ich</strong>es Wahlprogramm bzw.<br />

ein A-Z vorliegen, wofür DIE LINKE bei B wie Buch oder bei K wie Kleingarten oder M wie<br />

Mauerpark eintritt. Im März und April wollen wir unser bezirkl<strong>ich</strong>es Wahlprogramm verabschieden<br />

sowie unsere Kandidatinen und Kandidaten für Abgeordnetenhaus und BVV aufstellen.<br />

Dazu gehört selbstverständl<strong>ich</strong> auch eine Kandidatin oder Kandidat für das Bezirksbürgermeisteramt.<br />

Ihr dürft dann noch mal Ostereier suchen und dann ist ab 1. Mai Wahlkampf. Bis zum 4. September<br />

2011 – dem vorauss<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>en Wahltermin – wird DIE LINKE Pankow – und darum<br />

bitte <strong>ich</strong> Euch – auf den Straßen und Plätzen des Bezirks präsent sein. Damit diese Stadt,<br />

dieser Bezirk solidarisch und sozial gerecht gestaltet wird. Vielen Dank.<br />

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