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Agrarvögel als Bioindikatoren für landwirtschaftliche Gebiete - DO-G

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<strong>Agrarvögel</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>Bioindikatoren</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>landwirtschaftliche</strong> <strong>Gebiete</strong><br />

Sven Trautmann<br />

Dachverband<br />

Deutscher Avifaunisten e.V.<br />

trautmann@dda-web.de


Rückgang der Feldvögel in D und Europa: Beispiele<br />

D 1990-2010<br />

-1/3<br />

-2/3<br />

-3/4


Verbreitungsänderungen: Braunkehlchen<br />

ca. 1985 2005-2009


Verbreitungsänderungen: Grauammer<br />

ca. 1985 2005-2009


Verbreitungsänderungen: Heidelerche<br />

ca. 1985 2005-2009


Trends <strong>für</strong> Europa und Deutschland


Warum aggregierte Indikatoren mit Vogelbestandsdaten?<br />

‣ Zustand der Biodiversität abbilden<br />

‣ nach Lebensräumen differenzieren<br />

‣ dennoch möglichst einfache und generelle Aussagen treffen<br />

‣ Politikberatung<br />

‣ allgemeine Aussage: “Vögeln in der Agrarlandschaft geht es<br />

schlecht”<br />

keine Aussagen zu bestimmten Gilden oder zu gefährdeten<br />

Arten!


Warum aggregierte Indikatoren mit Vogelbestandsdaten?<br />

Was können Indikatoren leisten?<br />

Was können Indikatoren NICHT<br />

leisten?<br />

• generelle Veränderungen<br />

darstellen<br />

• zeigen, wo Handlungsbedarf<br />

besteht<br />

• Ursache-Wirkungs-<br />

Beziehungen nachweisen<br />

• konkrete<br />

Handlungsanweisungen<br />

definieren<br />

• Wissenslücken aufzeigen


Agrarvogelindikator in Europa<br />

‣ politisches Instrument, um auf die Situation der Vogelarten<br />

der Agrarlandschaft aufmerksam zu machen<br />

‣ EU-Agrarpolitik gibt Richtung bei Agrarumweltmaßnahmen<br />

vor


Agrarvogelindikator in Europa<br />

‣ politisches Instrument, um auf die Situation der Vogelarten<br />

der Agrarlandschaft aufmerksam zu machen<br />

‣ EU-Agrarpolitik gibt Richtung bei Agrarumweltmaßnahmen<br />

vor


Agrarvogelindikator in Europa<br />

‣ politisches Instrument, um auf die Situation der Vogelarten<br />

der Agrarlandschaft aufmerksam zu machen<br />

‣ EU-Agrarpolitik gibt Richtung bei Agrarumweltmaßnahmen<br />

vor


Agrarvogelindikator in Europa<br />

‣ politisches Instrument, um auf die Situation der Vogelarten<br />

der Agrarlandschaft aufmerksam zu machen<br />

‣ EU-Agrarpolitik gibt Richtung bei Agrarumweltmaßnahmen<br />

vor


Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“<br />

‣ misst den Erfolg der deutschen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

‣ Populationstrends von Vogelarten<br />

<strong>als</strong> Indikatoren einer nachhaltigen<br />

Entwicklung


Aufbau Teilindikator „Agrarland“<br />

Agrararten<br />

Braunkehlchen<br />

Feldlerche<br />

Goldammer<br />

Grauammer<br />

Heidelerche<br />

Kiebitz<br />

Neuntöter<br />

Rotmilan<br />

Steinkauz<br />

Uferschnepfe<br />

Rotmilan<br />

Grauammer<br />

Braunkehlchen<br />

Uferschnepfe<br />

Kiebitz<br />

Landschaftsstruktur<br />

Mix offener und<br />

bewaldeter<br />

<strong>Gebiete</strong><br />

Kleinräumig<br />

strukturiert<br />

offen<br />

Feuchtigkeit<br />

Neuntöter<br />

Steinkauz<br />

Heidelerche<br />

Goldammer<br />

Feldlerche<br />

Nutzungsintensität<br />

Ziel: Artenauswahl soll verschiedene biotische und abiotische Gradienten abdecken


Nachhaltigkeitsindikator der Artenvielfalt<br />

‣ Teilindikator „Agrarland“<br />

‣ misst Zielerreichung<br />

durch 10 Indikatorarten<br />

‣ repräsentativ <strong>für</strong> eine<br />

weitaus größere Artenzahl<br />

‣ mittelfristiges<br />

Warnsystem, das etwas über<br />

den Erhaltungszustand der<br />

Agroökosysteme in<br />

Deutschland aussagt


Nachhaltigkeitsindikator der Artenvielfalt<br />

‣ Trend war bis 2005 noch<br />

gleichbleibend<br />

‣ auch da gab es bereits<br />

Rückgänge bei Feldvögeln<br />

‣ ABER: Erst danach<br />

kamen Veränderungen wie<br />

Rücknahme der<br />

Flächenstillegungen und<br />

verstärkter<br />

Energiepflanzenanbau hinzu


Mio- ha<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

2010<br />

%<br />

Nachhaltigkeitsindikator der Artenvielfalt<br />

‣ Trend war bis 2005 noch<br />

gleichbleibend<br />

‣ auch da gab es bereits<br />

Rückgänge bei Feldvögeln<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

Stilllegungen in Deutschland<br />

ha<br />

Prozent an Ackerfläche<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

‣ ABER: Erst danach<br />

kamen Veränderungen wie<br />

Rücknahme der<br />

Flächenstillegungen und<br />

verstärkter<br />

Energiepflanzenanbau hinzu<br />

0,2<br />

2<br />

0,0<br />

0


Mio- ha<br />

Mio- ha<br />

1990<br />

1990<br />

1992<br />

1992<br />

1994<br />

1994<br />

1996<br />

1996<br />

1998<br />

1998<br />

2000<br />

2000<br />

2002<br />

2002<br />

2004<br />

2004<br />

2006<br />

2006<br />

2008<br />

2008<br />

2010<br />

2010<br />

%<br />

%<br />

Nachhaltigkeitsindikator der Artenvielfalt<br />

‣ Trend war bis 2005 noch<br />

gleichbleibend<br />

‣ auch da gab es bereits<br />

Rückgänge bei Feldvögeln<br />

2,5<br />

1,6<br />

1,4<br />

2,0<br />

1,2<br />

1,0 1,5<br />

0,8<br />

1,0<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,5<br />

0,2<br />

Maisanbau in Deutschland<br />

Stilllegungen in Deutschland<br />

ha<br />

ha<br />

Prozent an Ackerfläche Prozent an Ackerfläche<br />

25<br />

14<br />

12 20<br />

10<br />

15<br />

8<br />

610<br />

4<br />

5<br />

2<br />

‣ ABER: Erst danach<br />

kamen Veränderungen wie<br />

Rücknahme der<br />

Flächenstillegungen und<br />

verstärkter<br />

Energiepflanzenanbau hinzu<br />

0,0<br />

0


1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Repräsentativität von Indikatoren<br />

Agrararten-Indikator: Artensets<br />

1.75<br />

1.50<br />

1.25<br />

1.00<br />

0.75<br />

0.50


1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Repräsentativität von Indikatoren<br />

Agrararten-Indikator: Artensets<br />

1.75<br />

MHB Agrarland (n=77)<br />

MhB Agrar Gebüsch (n=9)<br />

1.50<br />

MhB Agrar Boden (n=23)<br />

NHI Agrarland (n=10)<br />

FBI (nur D; n=26)<br />

1.25<br />

Agrarland (n=36)<br />

1.00<br />

0.75<br />

0.50


1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Repräsentativität von Indikatoren<br />

Agrararten-Indikator: Artensets<br />

1.75<br />

NHI Agrarland (n=10)<br />

1.50<br />

1.25<br />

FBI (nur D; n=26)<br />

Hoffmann et al. (häufige<br />

Arten, n=26)<br />

MhB (Agraranteil >50%,<br />

n=29)<br />

1.00<br />

0.75<br />

0.50


Zusammenfassung und Fazit<br />

‣ Vogelindikatoren zeigen negative Entwicklungen an und<br />

erlauben eine Beurteilung der Situation der “<strong>Agrarvögel</strong>”<br />

‣ Teilindikator “Agrarland” ist repräsentativ <strong>für</strong><br />

Bestandsveränderungen in der Agrarlandschaft<br />

‣ Indikatoren können <strong>als</strong> politisches Instrument zum Schutz der<br />

Artenvielfalt (nicht einzelner Arten!) genutzt werden<br />

‣ Indikatoren zeigen keinen Trend, wenn sich positive und<br />

negative Effekte versch. Gilden aufheben<br />

‣ dazu müssen Arten oder Gilden separat betrachtet<br />

werdenRote Liste, Teilindikatoren o.ä.!<br />

‣ generalisierbare Aussagen werden <strong>für</strong> Politikberatung<br />

gebraucht


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