Geschichte des Rollkunstlauf von Rolf Noess - Deutscher Rollsport ...
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Daraus entwickelte sich das Rollhockey, für das die Engländer 1905 ihre AmateurHockey-<br />
Association gründeten. Der Bund <strong>Deutscher</strong> Rollschuhvereine wurde 1910 in Leipzig<br />
gegründet. 1924 entstand in Montreux die Federation International de RollerSkating, der<br />
auch der deutsche Verband, beitrat.<br />
In den Anfängen <strong>des</strong> <strong>Rollsport</strong>s gab es sogar Wettbewerbe im Weitspringen, wobei man<br />
es bis auf 6,84 m brachte. Im Hochsprung überwand man 110 cm. Aus der Zeit vor dem<br />
Ersten Weltkrieg datiert der im Jahre 1913 <strong>von</strong> dem australischen Professor Eckard mit<br />
108 Stunden in Rockhampton (Queensland) aufgestellte Dauerlaufrekord. Die<br />
Begeisterung für den <strong>Rollsport</strong> ging so weit, daß ein führender englischer Arzt ihn als ein<br />
ausgezeichnetes Mittel gegen Bleichsucht und Nervenleiden bezeichnete.<br />
Im <strong>Rollkunstlauf</strong> werden Deutsche Meisterschaften seit 1911, Europameisterschaften seit<br />
1937 ausgetragen. Lydia Wahl und Fritz Händel (beide 1. FC Nürnberg) errangen die<br />
Europatitel sowohl im ersten Jahr als auch 1938, während bei den Paaren Deutschland<br />
ebenfalls erfolgreich war und zwar 1937 durch Liselotte Roth mit Bruno Walter (ebenfalls<br />
Nürnberg) und 1938 durch Margit Lauer mit Karl Waldeck (Dortmund). Der erste<br />
Auslandskontakt deutscher <strong>Rollsport</strong>ler ist im Jahre 1924 durch die Teilnahme <strong>des</strong> RSC<br />
Stuttgart an einer inoffiziellen Europameisterschaft zu verzeichnen, die in Montreux<br />
stattfand. Ab 1925 trat die deutsche Vertretung als Nationalmannschaft auf. Die besten<br />
Plazierungen erreichte sie 1932 und 1934, als sie in Herne Bay (England) jeweils die<br />
europäische Vizemeisterschaft errang. 1925, 1926, 1928 und 1930 wurde sie Dritter.<br />
Mannschaften aus Nürnberg, Frankfurt, Darmstadt, OberRamstadt, Krefeld, Berlin und<br />
anderen Städten belebten damals neben den starken Stuttgartern im nationalen Bereich<br />
die Szene. In allen internationalen Wettbewerben blieb <strong>von</strong> 1925 bis 1939 England<br />
ungeschlagen.Die erste Weltmeisterschaft, die mit sieben europäischen Nationen<br />
durchgeführt wurde, fand 1936 in Stuttgart statt. 1956, 1972, 1974, 1976 und 1978<br />
erreichte die deutsche Mannschaft ihre jeweils besten Plazierungen mit vierten Plätzen. In<br />
die Phalanx der Südländer und dabei insbesondere der Portugiesen, Spanier und<br />
Argentinier konnten die Deutschen nie einbrechen. Diese Weltmeisterschaften werden im<br />
Wechsel mit den Europameisterschaften alle zwei Jahre ausgetragen.<br />
Auch im Rollschnellauf gibt es seit 1911 Deutsche Meisterschaften, Weltmeisterschaften<br />
aber erst seit 1936. Wer in den Anfangsjahren zu Meisterehren kam, ist nicht festgehalten.<br />
Erst <strong>von</strong> 1937 wissen wir, daß Benno Faltermeyer, später als exzellenter Eisclown<br />
bekannt, in Nürnberg den deutschen Titel holte und Hilde Lang aus Nürnberg bei den<br />
Damen siegreich war. Ende der dreißiger Jahre, bis der Zweite Weltkrieg dann keine<br />
sportlichen Wettkämpfe mehr ermöglichte, waren es die beiden Nürnberger Alfons Heiß<br />
und Hilde Lang, die sich <strong>von</strong> 1938 bis 1940 keinen nationalen Titel nehmen ließen. 1938<br />
errang allerdings Lydia Wahl in Stuttgart neben der Goldmedaille als Europameisterin im<br />
Kunstlauf diesen Titel ebenfalls im Schnellauf. Alfons Heiß stellte 1939 einen Weltrekord<br />
über 500m (0,47,7) und sein Vereinskamerad Willy Stengel über 1000m (1,38,6) und<br />
10000m (19,42,9) auf, doch fanden diese Rekorde angesichts <strong>des</strong> Krieges beim<br />
internationalen Verband keine Anerkennung mehr.<br />
Auch im <strong>Rollsport</strong> war die große Pause eingetreten. Die USA veranstalteten 1947 die<br />
ersten Weltmeisterschaften im <strong>Rollkunstlauf</strong>, allerdings noch ohne die Deutschen, die sich<br />
erst wieder 1951 einschalten konnten. Von diesem Zeitpunkt an mußte es als eine<br />
Überraschung gewertet werden, wenn eine der vier Medaillen nicht an Deutschland ging.<br />
Überragender Kunstläufer aller Zeiten war Karl-Heinz Losch aus Heilbronn, der sich<br />
sieben Welttitel holte. Seit 1968 werden alle Titel im Zweikampf zwischen den USA und<br />
Deutschland vergeben.Ähnlich wie Karl-Heinz Losch im Kunstlauf dominierte im<br />
Schnellauf der Schweinfurter Günter Traub in den Jahren 1957-1968. Vierundzwanzigmal<br />
war er <strong>Deutscher</strong> Meister, bei Weltmeisterschaften holte er vier Goldmedaillen, zwei<br />
Silbermedaillen und neun Bronzemedaillen sowie bei Europameisterschaften eine Gold-<br />
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