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The Source - Einstein Audio Components GmbH

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von Matthias Böde<br />

Da war man wohl etwas voreilig in Bochum,<br />

Sitz des Herstellers <strong>Einstein</strong>, als<br />

man den 2003 erschienenen CD-Spieler<br />

„<strong>The</strong> Last Record Player“ als Ultima Ratio<br />

der Produktgruppe oder doch zumindest<br />

als <strong>Einstein</strong>s letztes Wort in dieser postulierte.<br />

Vorsichtiger geworden ist man deshalb<br />

aber nicht. Der neue „<strong>The</strong> <strong>Source</strong>“ zeigt<br />

schon mit seinem Namen an, dass er sich als<br />

die digitale Quelle schlechthin an die Spitze<br />

der integrierten CD-Spieler setzen will.<br />

Das mit zwei großen, griffigen Knöpfen in<br />

der schwarzen Acrylapplikation auf der verchromten<br />

Frontplatte im klassischen <strong>Einstein</strong>-Design<br />

gehaltene, rund 19 Kilogramm<br />

schwere Gerät bringt dafür beste Voraussetzungen<br />

mit. Es handelt sich um ein vollsymmetrisches<br />

Doppel-Mono-Konzept, bei<br />

dem – typisch für Komponenten des Bochumer<br />

Spezialisten – Röhren eine stromstarke<br />

Ausgangsstufe bilden. Es sind je Kanal<br />

zwei Doppeltrioden des Typs 6N30 in klassischer<br />

OTL-Schaltung, die gut sichtbar unter<br />

einem Gitter im hinteren Teil<br />

der Oberseite des Top-Laders sitzen.<br />

Bis das Signal dort angekommen<br />

ist, hat es allerdings bereits<br />

einen aufwändig gestalteten<br />

Pfad durchlaufen.<br />

STICHWORT<br />

Gruppenlaufzeiten:<br />

Dieser Parameter<br />

beschreibt, wie<br />

schnell alle Frequenzen<br />

das Gerät durchlaufen.<br />

Kons tanz ist<br />

wichtig für optimale<br />

Räumlichkeit.<br />

Die Pufferstufen<br />

für die Röhrenausgänge<br />

verdeutlichen den getriebenen Aufwand und<br />

das konsequente Doppel-Mono-Konzept<br />

Alles beginnt unter der seitlich wegklappenden<br />

Abdeckung des CD-Schachts. In diesem<br />

befindet sich mit Philips’ CDM2 Pro-<br />

Laufwerk einer der elaboriertesten „Großserienantriebe“.<br />

Anführungszeichen deshalb,<br />

weil etwa Esoterics VRDS-Drives eben noch<br />

exklusiver sind; doch im Vergleich zu den<br />

gängigen DVD-Massenlaufwerken bleiben<br />

die Stückzahlen des CDM2 Pro natürlich ein<br />

Witz. Zwei Aussparungen am<br />

Rand der runden Öffnung erleichtern<br />

das Einlegen beziehungsweise<br />

Herausnehmen der<br />

CD, was dennoch etwas fummelig<br />

bleibt. Ein Metallpuck beschwert<br />

die Disc. Klappe zu, und<br />

schon geht’s los.<br />

Die Spindel und Leseeinheit sind<br />

beim CDM2 Pro in einen massiven,<br />

federnd gelagerten Alu-Block montiert.<br />

Diese Konstruktion soll hohe Festigkeit bei<br />

effektiver Entkopplung gewährleisten. Doch<br />

das reichte <strong>Einstein</strong> nicht, weshalb man die<br />

gesamte Einheit auf eine weitere, ihr Gewicht<br />

übertreffende Stahlplatte setzte, die wiederum<br />

gegenüber dem Player-Gehäuse dämpfend<br />

gelagert ist. Man hat es also mit einer<br />

zweifachen, fein aufeinander abgestimmten<br />

Subchassis-Technik zu tun.<br />

Drei Trafos, 14 Spannungsquellen<br />

Die solchermaßen ungestört ausgelesenen<br />

Daten erreichen über Opto-Koppler die<br />

Wandlersektion. Diese vollständige galvanische<br />

Trennung soll netzseitige Störungen aus<br />

dem Antrieb, der Signalaufbereitung sowie<br />

der Steuerung auszusperren. Überhaupt hat<br />

<strong>Einstein</strong> sich dem <strong>The</strong>ma Stromversorgung<br />

mit ähnlicher Sorgfalt angenommen wie<br />

dem Antrieb. Insgesamt sprudeln in <strong>The</strong><br />

<strong>Source</strong> 14 individuell stabilisierte und zudem<br />

für analoge und digitale Bereiche aufgeteilte<br />

Spannungsquellen.<br />

Diese werden von insgesamt drei Trafos<br />

gespeist. Einer ist für das Laufwerk und die<br />

Steuerung zuständig, zwei weitere für die beiden<br />

D/A-Wandler- und Ausgangsstufen.<br />

Schrullig: Es gibt nur einen harten An/Ausschalter<br />

– auf der Rückseite neben der Netzbuchse.<br />

Ein weiterer Knopf vorne hätte die<br />

Optik gestört. Wer nach dem Hörgenuss <strong>The</strong><br />

<strong>Source</strong> versiegen lassen möchte, muss also<br />

hinters Gerät greifen. Und zum Weiterhören<br />

erneut. Tja, HighEnd ist manchmal so.<br />

Für Superklang wird geklotzt<br />

Dass es sich bei den DACs aus dem Hause<br />

Burr-Brown um 24-Bit/192 Kilohertz-Chips<br />

handelt, sollte niemanden verwirren. Der<br />

Player verzichtet auf jegliches Hochsetzen<br />

der Taktfrequenz oder Verlängern der Bitworte<br />

der CD-Daten im Format 16 Bit/44,1<br />

kHz. Sinn macht die höhere Leistungsfähigkeit<br />

der Wandler trotzdem, wird ihre Kapazität<br />

doch so nur zum Teil gefordert, erledigen<br />

sie ihre Aufgabe sozusagen mit links.<br />

Letztlich verhält es sich wohl wie auch mit<br />

Laufwerken und Netzteilen: Sparlösungen<br />

funktionieren klaglos. Aber wenn’s fantastisch<br />

klingen soll, muss man klotzen.<br />

Ein weiteres Beispiel dafür ist der absolut<br />

unübliche diskrete Aufbau der anschließenden<br />

Filterstufe, die digitale Reste steilflankig<br />

abtrennt. Normalerweise erledigen dies im<br />

Wesentlichen spezielle Op-Amps plus ein<br />

paar Kleinteile. Doch hätten diese die Störwerte<br />

um rund vier Dezibel verschlechtert.<br />

Deshalb entschied <strong>Einstein</strong> sich für diese passive<br />

Lösung, die nun als vollsymmetrisches<br />

Filter 7. Ordnung in je einem Alu-Druck-<br />

DIE TEST-ANLAGE<br />

(SA)CD-SPIELER: Accuphase DP-700, Lindemann<br />

820S, Nagra CDC<br />

VOR-/ENDST.: Linn Klimax Kontrol/Soulution 710<br />

LAUTSPRECHER: Ayon GyrFalcon, Dynaudio<br />

Contour S5.4, Vienna Acoustics „<strong>The</strong> Kiss“<br />

KABEL: HMS Gran Finale Jubilee, Lindemann<br />

„Kind of Blue“, Nordost Valhalla<br />

RACK: Finite Elemente Pagode Reference

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