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Entwicklungswerkzeuge für Hybrid- und Elektroautos - ETAS

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INDUSTRIE SOFTWARE<br />

<strong>Entwicklungswerkzeuge</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Hybrid</strong>- <strong>und</strong> <strong>Elektroautos</strong><br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der CO 2<br />

-Diskussion werden <strong>Hybrid</strong>- <strong>und</strong> Elektrofahrzeuge rasch zur Serienreife<br />

gebracht. Dabei müssen zahlreiche neue Komponenten <strong>und</strong> Systeme entwickelt <strong>und</strong> in das Fahrzeug<br />

integriert werden. Mit entscheidend <strong>für</strong> eine erfolgreiche Markteinführung der neuen Fahrzeugkonzepte<br />

sind Funktion, Sicherheit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Steuerungssoftware <strong>und</strong> Elektronik. Für den Entwurf,<br />

die Implementierung, den Test, die Integration <strong>und</strong> die Anpassung von komplexen Funktionen elektronischer<br />

Steuerungen <strong>und</strong> Regelungen benötigen Ingenieure geeignete <strong>Entwicklungswerkzeuge</strong>.<br />

42


autoren<br />

Dr. Ulrich Lauff<br />

ist im Marketing der <strong>ETAS</strong> GmbH<br />

in Stuttgart <strong>für</strong> die technische<br />

Redaktion verantwortlich.<br />

Dr. Christoph Störmer<br />

ist verantwortlich <strong>für</strong><br />

die Vorausentwicklung bei der<br />

<strong>ETAS</strong> GmbH in Stuttgart.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Dollmaier<br />

ist im Marketing der <strong>ETAS</strong> GmbH<br />

in Stuttgart <strong>für</strong> die Koordination<br />

der Entwicklungsaktivitäten im<br />

Umfeld <strong>Hybrid</strong>- <strong>und</strong> Elektrofahrzeuge<br />

verantwortlich.<br />

Dr. Matthias Klauda<br />

ist Geschäftsführer der<br />

<strong>ETAS</strong> GmbH in Stuttgart.<br />

Aus der Elektrifizierung des Fahrzeugantriebs<br />

ergeben sich neue Anforderungen<br />

an die elektronischen Steuerungen in<br />

zweierlei Hinsicht. Zum einen müssen<br />

neue Komponenten wie die elektrische<br />

Maschine oder die Hochvolt-Traktionsbatterie<br />

in geeigneter Weise gesteuert, geregelt<br />

oder überwacht werden. Zum anderen<br />

müssen Systeme miteinander vernetzt<br />

<strong>und</strong> mit Hilfe von zentralen Steuerungen<br />

integriert werden, damit neue Funktionen<br />

wie Boosten oder Cruisen, kooperatives<br />

Bremsen, Start-Stopp-Betrieb, Batterie<strong>und</strong><br />

Energiemanagement dargestellt<br />

werden können. Bei der Entwicklung der<br />

neuen Funktionen werden etablierte<br />

Werkzeuge <strong>für</strong> die Modellierung, die<br />

Simulation, das Prototyping, die Seriencodegenerierung,<br />

den Hardware-in-the-<br />

Loop-Test <strong>und</strong> die Steuergeräte-Applikation<br />

eingesetzt. Durch die Wahl der<br />

geeigneten Werkzeuge <strong>und</strong> durch die<br />

Vorverlagerung <strong>und</strong> Automatisierung von<br />

Validierungs- <strong>und</strong> Kalibrierungsschritten<br />

im Entwicklungsprozess lassen sich die<br />

Qualität <strong>und</strong> die Effizienz der Entwicklung<br />

maßgeblich erhöhen.<br />

ZENTRALE STEUERUNGEN<br />

Im Folgenden wird am Beispiel der <strong>Hybrid</strong>steuerung<br />

die Entwicklung von übergeordneten<br />

Funktionen, die <strong>für</strong> <strong>Hybrid</strong>- <strong>und</strong><br />

Elektrofahrzeuge charakteristisch sind,<br />

dargestellt. Beim <strong>Hybrid</strong>antrieb werden<br />

die elektronischen Steuerungen von Verbrennungsmotor,<br />

Elektromaschinen, Batterien,<br />

Leistungselektronik, Spezialgetrieben<br />

<strong>und</strong> Bremse von einer zentralen Steuerung<br />

integriert. Beispielsweise teilt die<br />

<strong>Hybrid</strong>steuerung die Momentenanforderungen<br />

durch den Fahrer („Gas geben“<br />

oder „Bremsen“) in Abhängigkeit von der<br />

Fahrsituation auf den Verbrennungs- <strong>und</strong><br />

den Elektromotor beziehungsweise auf<br />

die mechanische Bremse <strong>und</strong> den Generator<br />

auf (kooperative Bremse).<br />

❶ zeigt exemplarisch den Einsatz der<br />

Etas-Werkzeugkette. Im ersten Schritt werden<br />

die Fahrfunktionen in den Entwicklungsumgebungen<br />

ASCET oder Matlab/<br />

Simulink modelliert <strong>und</strong> mittels Streckensimulation<br />

am PC validiert, 1 (A). Im<br />

Anschluss daran lassen sich die neuen<br />

Funktionen auf das Prototyping- <strong>und</strong><br />

Schnittstellenmodul ES910 integrieren <strong>und</strong><br />

im Fahrzeug validieren, ❷. CAN oder<br />

Flexray verbinden das ES910-Modul mit der<br />

Motorsteuerung, der Getriebesteuerung,<br />

dem Invertersteuergerät, dem Batteriemanagement<br />

<strong>und</strong> der elektronischen Bremse.<br />

Dieses Modell dient gleichzeitig als Gateway<br />

zwischen den Bussegmenten der verschiedenen<br />

Domänen, 1 (B).<br />

Im darauf folgenden Schritt gilt es, Softwarekomponenten<br />

zu generieren, welche<br />

die Fahrfunktionen auf dem Zielsystem,<br />

dem <strong>Hybrid</strong>steuergerät, implementieren.<br />

Das Betriebssystem <strong>und</strong> die Autosar-Laufzeitumgebung<br />

(RTE) des Steuergeräts – im<br />

Beispiel die ressourcenoptimierten RTA-OS<br />

<strong>und</strong> RTA-RTE-Module – sorgen <strong>für</strong> eine<br />

zuverlässige Ausführung der Fahrfunktionen.<br />

Codegeneratoren sind serienerprobt.<br />

Sie erfüllen Sicherheitsanforderungen, wie<br />

sie zum Beispiel von ISO 26262 an die Entwicklung<br />

der kooperativen Bremse von<br />

<strong>Hybrid</strong>fahrzeugen gestellt werden, 1 (C).<br />

Um das Systemverhalten im Fehlerfall<br />

abzusichern, wird das <strong>Hybrid</strong>steuergerät<br />

über die Busschnittstellen an den leistungsfähigen<br />

Multcore-Echtzeit-PC des<br />

Hardware-in-the-Loop-(HiL-)-Systems<br />

angeschlossen <strong>und</strong> mit Hilfe einer Umgebungssimulation<br />

automatisiert getestet,<br />

1 (D). Eine Function-in-the-Loop-Anbindung,<br />

❸, ermöglicht dabei den Direktzugriff<br />

auf logische Signale im Steuergerät<br />

in Echtzeit.<br />

Es folgt nun die Integration der <strong>Hybrid</strong>steuerung<br />

in das Testfahrzeug <strong>und</strong> deren<br />

Appplikation <strong>und</strong> Erprobung mit INCA,<br />

1 (E). Um den Zeitaufwand <strong>für</strong> den kostenintensiven<br />

letzten Schritt zu reduzieren,<br />

werden die neuen Funktionen bereits<br />

bei der Simulation am PC, auf dem ES910-<br />

Prototypensteuergerät oder am HiL mit<br />

INCA vorkalibriert, 1 (F).<br />

Aus allen oben genannten Schritten <strong>und</strong><br />

Werkzeugen wird ersichtlich, dass die Entwicklung<br />

von <strong>Hybrid</strong>steuergeräten keine<br />

f<strong>und</strong>amental anderen Prozessschritte oder<br />

gar Prozesse erfordert. Ungeachtet dessen<br />

bieten geschickte Kombinationen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />

der verfügbaren Tools beträchtlich<br />

Effizienzgewinne.<br />

SPEZIALsteuerungen<br />

FÜR DEN E-ANTRIEB<br />

Für die Entwicklung von speziellen Steuerungen<br />

<strong>und</strong> Regelungen der Hochvoltbatterie<br />

<strong>und</strong> des elektrischen Antriebs von<br />

<strong>Hybrid</strong>- <strong>und</strong> Elektrofahrzeugen werden<br />

die konventionellen <strong>Entwicklungswerkzeuge</strong><br />

um relevante Schnittstellen erwei­<br />

01I2010<br />

5. Jahrgang<br />

43


INDUSTRIE SOFTWARE<br />

❶ Werkzeugeinsatz bei<br />

der Entwicklung einer<br />

<strong>Hybrid</strong>steuerung<br />

tert. Bei der Messung von hohen Strömen<br />

<strong>und</strong> Spannungen mit induktiven Verfahren<br />

<strong>und</strong> Spannungsteilern sind besondere<br />

Vorkehrungen, zum Beispiel Schutzbeschaltungen,<br />

notwendig.<br />

Die elektronische Regelung der permanentmagnetisch<br />

erregten Drehstrom-Synchronmaschinen<br />

mit Leistungen bis zu<br />

100 kW, die als Motoren <strong>und</strong> Generatoren<br />

eingesetzt werden, ist aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />

Dynamik des elektrischen Antriebs zeitkritisch<br />

<strong>und</strong> muss hohen Sicherheitsanforderungen<br />

genügen. Mit Hilfe von Leistungselektronik<br />

(Inverter), die mit PWM-<br />

❷ Das Prototyping- <strong>und</strong> Schnittstellenmodul ES910 kombiniert hohe Rechenleistung mit OSEK/Autosar-<br />

Echtzeit-Betriebssystem <strong>und</strong> den Standardschnittstellen LIN, CAN, FlexRay <strong>und</strong> Ethernet; alternativ zum<br />

FlexRay-Knoten kann das Modul mit zwei zusätzlichen CAN-Schnittstellen erweitert werden<br />

Signalen angesteuert wird, werden hohe<br />

Ströme zwischen der Hochvoltbatterie<br />

<strong>und</strong> der E-Maschine umgerichtet. Im<br />

Wechselrichterbetrieb werden Moment<br />

<strong>und</strong> Drehzahl des Motors in Abhängigkeit<br />

vom Drehwert <strong>und</strong> der Stromaufnahme<br />

über die Einstellung der Spannung <strong>und</strong><br />

Frequenz des Drehfelds geregelt. Dadurch<br />

lassen sich Funktionen wie Sanftanlauf,<br />

Drehrichtungsänderung <strong>und</strong> Blockierschutz<br />

darstellen. Beim Bremsen muss die<br />

E-Maschine sofort ein Gegenmoment aufbauen,<br />

das heißt in den Generatorbetrieb<br />

schalten. Der Drehstrom, den der Generator<br />

erzeugt, wird gleichgerichtet. Mit dem<br />

beim Abbremsen des Fahrzeugs oder im<br />

Schleppbetrieb rekuperierten Strom wird<br />

die Traktionsbatterie nachgeladen.<br />

Die hoch dynamischen Vorgänge im<br />

elektrischen Antrieb müssen mit hoher Zeitauflösung<br />

erfasst werden. Die Zeitraster der<br />

Antriebsregelung liegen im Bereich von<br />

50 µs bis 100 µs. Bei HiL-Tests von Invertersteuergeräten<br />

müssen beispielsweise PWM-<br />

Signale, mit denen die Leistungselektronik<br />

angesteuert wird, aufwändig vermessen<br />

<strong>und</strong> ausgewertet werden um sicherzustellen,<br />

dass die Reaktion von Inverter <strong>und</strong> E-<br />

Maschine, welche vom Testsystem simuliert<br />

werden, ohne zeitlichen Versatz in die<br />

Regelung zurückfließen kann. Alternativ<br />

zur Vermessung der physikalischen PWM-<br />

Signale können die numerischen „Trigger“<br />

<strong>und</strong> Werte der PWM-Duty-Cycles über die<br />

Function-in-the-Loop-Technik unmittelbar<br />

im Steuergerät mit zeitlichem Vorsprung<br />

abgegriffen werden, 3.<br />

Zum Test des Verhaltens der Leistungselektronik<br />

im Fehlerfall wird die E-Maschine<br />

durch intelligente elektrische Nachbildungen<br />

<strong>und</strong> numerische Simulationen<br />

emuliert. Zur Emulation der Leistungsebene<br />

integriert Etas Lösungen, die sich in<br />

anderen Leistungsanwendungen bewährt<br />

haben, in das Hardware-in-the-Loop-Testsystem<br />

„Labcar“.<br />

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FUNKTIONS-ORIENTIERTE<br />

STRUKTUREN<br />

Beim ausschließlich batteriegetriebenen<br />

Elektroauto wird die Reichweite durch die<br />

hohen Kosten <strong>und</strong> die derzeit noch geringe<br />

Energiedichte der Batterie limitiert.<br />

<strong>Elektroautos</strong> müssen mit ihrem Energievorrat<br />

so sparsam wie möglich umgehen.<br />

Dadurch ist ein neues Fahrzeugkonzept<br />

gefordert. Im Bereich Elektrik <strong>und</strong> Elektronik<br />

werden neben Antrieb, Batterie <strong>und</strong><br />

Energiemanagement neue Systeme <strong>für</strong><br />

Fahrwerk <strong>und</strong> Karosserie von <strong>Elektroautos</strong><br />

entwickelt. Als Beispiel seien einzeln elektrisch<br />

angetriebene Räder genannt, welche<br />

das Fahren gr<strong>und</strong>legend verändern. Das<br />

neue Fahrzeugkonzept stellt das Verhalten<br />

des Gesamtsystems in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Einzelne Domänen verschmelzen entweder<br />

komplett oder werden eng miteinander<br />

verzahnt. Für die Elektronikstruktur<br />

im neuen Fahrzeugkonzept bilden die in<br />

den letzten Jahren eingeführten Konzepte<br />

<strong>und</strong> Standardisierungen wie Autosar <strong>und</strong><br />

Flexray eine gute Basis.<br />

In der neuen Struktur, in der Softwarefunktionen<br />

<strong>und</strong> physikalische Steuereinheiten<br />

nicht mehr streng aneinander geb<strong>und</strong>en<br />

sein werden, sind anstelle der<br />

Steuergeräte die einzelnen Funktionen des<br />

Gesamtsystems die entscheidenden Größen.<br />

Vom Entwurf bis zur Integration in<br />

das Fahrzeug muss das Zusammenspiel<br />

mehrerer Funktionen über die verschiedenen<br />

Entwicklungsschritte hinweg betrachtet<br />

werden. Im Umkehrschluss müssen<br />

die Abhängigkeiten zwischen den<br />

Funktionen erkennbar <strong>und</strong> verstehbar<br />

sein. Beim Funktionsentwurf gilt es zu<br />

berücksichtigen, dass Funktionen in<br />

unterschiedlichen Systemkonfigurationen<br />

in verschiedenen Varianten eingesetzt<br />

werden. Beispielsweise können Funktionen<br />

in Steuerungen mit unterschiedlichen<br />

Sicherheitsanforderungen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Die Beherrschung der Vielzahl von<br />

Funktionsvarianten ist eine wesentliche<br />

Herausforderung <strong>für</strong> die Zukunft. Funktionsmodelle<br />

werden nicht jedes Mal neu<br />

erstellt, sondern aus einem Modellbaukasten<br />

zusammengesetzt. Hier<strong>für</strong> müssen die<br />

Modelle so generisch beschrieben sein,<br />

dass Generatoren mit Hilfe von Konfigurationen<br />

in der Lage sind, das passende Modellensemble<br />

zu erzeugen <strong>und</strong> die Funktionsalgorithmen<br />

zu optimieren. Dabei ist<br />

die Generierung von Testfällen <strong>und</strong> Testabläufen<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Konfiguration<br />

mit beinhaltet. Um Doppelarbeit <strong>und</strong> Brüche<br />

zu vermeiden, müssen die Generatoren<br />

in der Lage sein, die Modellkonfigurationen<br />

<strong>und</strong> Testabläufe im nächsten Entwicklungsschritt<br />

konsistent zu erweitern.<br />

ZENTRALSTEUERGERÄTE<br />

Die Optimierung des Gesamtsystems führt<br />

zur besseren Ausnutzung der Ressourcen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht den Ersatz von Steuergerätenetzwerken<br />

durch leistungsfähige<br />

Zentralsteuergeräte. An die Zentralsteuergeräte<br />

werden intelligente Aktoren <strong>und</strong><br />

Sensoren angeschlossen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihres geringeren Stromverbrauchs<br />

<strong>und</strong> ihrer höheren Leistung werden<br />

sich Multicore-Prozessoren bei den<br />

Zentralsteuergeräten durchsetzen. Daraus<br />

ergeben sich Anforderungen an die Parallelisierung<br />

von Steuergerätesoftware <strong>und</strong><br />

an die Verteilung auf die Prozessorkerne.<br />

Erste Ansätze <strong>für</strong> eine Standardisierung<br />

der Softwareplattform liegen mit den<br />

Spezifikationen des Betriebssystems (OS),<br />

der Laufzeitumgebung (RTE) <strong>und</strong> des<br />

neuen Softwaremoduls IOC (Inter-OS<br />

Application Communication) <strong>für</strong> Multicore-Steuergeräte-Architekturen<br />

durch<br />

Autosar Release 4 vor. Diese Spezifikationen<br />

werden von Etas bereits durch prototypische<br />

Implementierungen<br />

unterstützt.<br />

VIRTUELLE ENTWICKLUNG<br />

Die virtuelle Entwicklung sowohl des Gesamtsystems<br />

als auch der Einzelfunktion<br />

01I2010<br />

5. Jahrgang


INDUSTRIE SOFTWARE<br />

❸ Hardware-in-the-Loop-Test eines Invertersteuergeräts<br />

<strong>für</strong> den elektrischen Antrieb: Zwischen der<br />

Invertersteuerung <strong>und</strong> der Umgebungssimulation<br />

am Echtzeit-PC (RTPC) werden logische Signale<br />

per XCP-on-Ethernet-Protokoll an der I/O des Steuergeräts<br />

vorbei ausgetauscht („Function-in-the-Loop“/<br />

FiL); dazu wird das Steuergerät mit einer Ethernet-<br />

Schnittstelle (XETK) ausgerüstet <strong>und</strong> direkt an den<br />

RTPC angeschlossen. Mit dem einfachen <strong>und</strong><br />

schnellen Zugriff auf die Variablen <strong>und</strong> Parameter<br />

von Steuergerätefunktionen ist FiL flexibel einsetzbar<br />

<strong>und</strong> kann die Kopplung von Steuergerät <strong>und</strong> Umgebungssimulation<br />

mittels Signalkonditionierung<br />

am HiL-Testsystem sinnvoll ergänzen <strong>und</strong> zum Teil<br />

ersetzen<br />

gewinnt in hohem Maße an Bedeutung.<br />

Durch virtuelle Systemtests auf leistungsstarken<br />

Host­Rechnern lässt sich die Entwicklung<br />

von Hardware <strong>und</strong> Software<br />

be schleunigen <strong>und</strong> das Co­Design verbessern.<br />

Ein Schlüssel hier<strong>für</strong> ist die Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Kombinierbarkeit von<br />

Modellen des Steuergeräts, dass heißt des<br />

Prozessors <strong>und</strong> der Peripherie, der Umgebung,<br />

der Sensoren <strong>und</strong> Aktuatoren. Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Darstellung von virtuellen<br />

Steuergeräten sind gemeinsame<br />

Standards der Hersteller von Prozessoren<br />

<strong>und</strong> Steuergeräten. Auf der Basis solcher<br />

Standards werden zukünftige <strong>Entwicklungswerkzeuge</strong><br />

in der Lage sein, Modellintegrationen<br />

durchzuführen, zu simulieren,<br />

frühzeitig zu testen <strong>und</strong> zu<br />

optimieren.<br />

Mit dem Werkzeug „Intecrio“ bietet<br />

Etas eine Plattform zur Validierung von<br />

Autosar oder proprietären Matlab/Simulink­<br />

<strong>und</strong> ASCET­Funktionsmodellen oder<br />

auch Softwaresystemen am PC an. Als<br />

Vorstufe zum virtuellen Steuergerät ist das<br />

Steuergerätebetriebssystem bereits in die<br />

Plattform integriert.<br />

46<br />

moDEllBaSIERTE ENTWIcKlUNg<br />

Der Aufwand <strong>für</strong> die Anpassung von<br />

elekt ro nischen Systemen an das Fahrzeug<br />

nimmt mit der wachsenden Anzahl von<br />

Systemen, Funktionen <strong>und</strong> Abhängigkeiten<br />

stark zu. Um Kosten­, Zeit­ <strong>und</strong> Qualitätsziele<br />

zu erreichen, muss die Effizienz der<br />

Applikation ständig verbessert werden.<br />

Durch den Einsatz fortschrittlicher Simulationstechniken<br />

ist die Durchführung von<br />

Kalibrierungen in virtuellen Umgebungen<br />

am Computer oder an HiL­Systemen möglich.<br />

Etas arbeitet derzeit intensiv an<br />

modellbasierten Kalibrationsmethoden.<br />

Dabei wird auf Basis von wenigen Messungen<br />

am realen System mit Hilfe moderner<br />

statistischer Verfahren ein hoch<br />

genaues Modell erstellt, mit dem das Verhalten<br />

von komplexen Steuerungen <strong>und</strong><br />

Regelungen mit vielen Parametern am<br />

Rechner optimiert werden kann.<br />

ZUSammENfaSSUNg<br />

Im Elektroauto der Zukunft bilden Elektrik<br />

<strong>und</strong> Elektronik ein Gesamtsystem. Zur<br />

Entwicklung von Funktionen <strong>für</strong> <strong>Hybrid</strong><strong>und</strong><br />

Elektrofahrzeuge verwenden Ingenieure<br />

heute die bewährten am Markt verfügbaren<br />

Lösungen.<br />

Tools <strong>für</strong> die Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />

der Zukunft sind funktionsorientiert<br />

<strong>und</strong> unterstützen die Optimierung<br />

des Gesamtsystems. Bewährte<br />

Lösungen, aktuelle Standards <strong>und</strong> neue<br />

Technologien bilden die Basis <strong>für</strong> die<br />

künftige Werkzeuglandschaft.<br />

DoWNloaD DES BEITRagS<br />

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SEIT 1898 DIE NUMMER 1<br />

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