EGB Aufruf zu den Wahlen des Europäischen Parlaments ... - ETUC
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Die Garantie, dass die Freiheit der Wirtschaft nicht über grundlegende<br />
soziale Rechte gestellt wird. Die EU ist kein reines Wirtschaftsprojekt. Das<br />
Kernziel soll die Verbesserung der Lebensqualität und der Arbeitsbedingungen<br />
sein und der soziale Fortschritt soll verpflichtend vorangetrieben wer<strong>den</strong>. Die<br />
Aufnahme eines „Sozialen Fortschritts-Protokolls“ in die Verträge soll dies<br />
sicherstellen.<br />
Kollektivverhandlungen und Unabhängigkeit der Sozialpartner. Der soziale<br />
Dialog muss auf allen Ebenen konkret gestärkt wer<strong>den</strong>. Die Autonomie der<br />
Sozialpartner muss garantiert wer<strong>den</strong>, besonders in Be<strong>zu</strong>g auf<br />
Lohnverhandlungen. ArbeitnehmerInnen und ihre Vertretungen sind als wichtiger<br />
Teil der EU an<strong>zu</strong>sehen. Or<strong>den</strong>tliche Löhne steigern die Kaufkraft und beleben die<br />
Wirtschaft.<br />
Das Ende der prekären Beschäftigung. Schluss mit Billigjobs. Der gesetzliche<br />
Min<strong>des</strong>tlohn müssen in jenen Ländern erhöht wer<strong>den</strong>, wo die Gewerkschaften dies<br />
für notwendig erachten. Ein soziales Min<strong>des</strong>teinkommen sollte in <strong>den</strong><br />
Mitgliedstaaten nach gemeinsamen europäischen Prinzipien eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Ein Recht auf Bildung und Ausbildung muss für alle gelten. England, Polen und<br />
Tschechien entziehen sich nach wie vor der <strong>Europäischen</strong> Grundrechtecharta,<br />
diese Ausnahmen dürfen nicht länger gelten. Gute Lebens- und<br />
Arbeitsbedingungen stehen allen BürgerInnen <strong>zu</strong>.<br />
Hohe Standards für Gesundheit, Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz. Die<br />
Arbeitszeitrichtlinie darf nicht weiter geschwächt wer<strong>den</strong>. Eine europäische<br />
Strategie muss rasch entworfen wer<strong>den</strong>.<br />
Gleichheit und Solidarität<br />
Kohäsion und soziale Gerechtigkeit wiederherstellen. Wir müssen die<br />
wachsen<strong>den</strong> Ungleichheiten zwischen reichen und armen Ländern, Regionen und<br />
Gebieten, unter ArbeitnehmerInnen sowie unter BürgerInnen verringern. Wir<br />
müssen die Solidarität zwischen <strong>den</strong> EU-Mitgliedsstaaten festigen. Effektive und<br />
bin<strong>den</strong>de Maßnahmen müssen mit dem Blick darauf eingeführt wer<strong>den</strong>, dem<br />
sozialen und unfairen Wettbewerb entgegen<strong>zu</strong>wirken, indem garantiert wird, dass<br />
alle ArbeitnehmerInnen gleichen Lohn und gleiche Rechte für gleichwertige Arbeit<br />
bekommen.<br />
Je<strong>den</strong> Form von Diskriminierung auf allen Ebenen bekämpfen. Rassismus,<br />
Xenophobie, Homophobie, Nationalismus und Extremismus müssen rigoros<br />
bekämpft wer<strong>den</strong>. Mobilität muss fair, gerecht und freiwillig sein.<br />
ArbeitsmigrantInnen müssen die gleiche Behandlung wie andere<br />
ArbeitnehmerInnen erhalten und über ihre Rechte informiert wer<strong>den</strong>. Maßnahmen<br />
im Bereich Migration müssen dringend geändert wer<strong>den</strong>. Spezielle Handlungen<br />
müssen unternommen wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong> Gender-Gap <strong>zu</strong> schließen, vor allem die<br />
Einkommensschere. Die Work-Life Balance muss verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Qualitativer öffentlicher Dienst und für alle <strong>zu</strong>gängliche Leistungen von<br />
allgemeinem Interesse sind so um<strong>zu</strong>setzen wie von der Grundrechtecharta<br />
vorgesehen. Internationale Handelsvereinbarungen müssen diese Leistungen<br />
respektieren. Neue Kinderbetreuungs- und Gesundheitsservices sollen für Kinder<br />
und ältere Personen entwickelt wer<strong>den</strong> (z.B. für angewiesene Personen, die eine<br />
garantierte Langzeitbetreuung benötigen, in der auf ihre Würde Rücksicht<br />
genommen wird).<br />
Soziale Gerechtigkeit ist ein fundamentales Menschenrecht, <strong>des</strong>sen<br />
Finanzierung aufgeteilt und gerecht verteilt wer<strong>den</strong> muss; In diesem Kontext<br />
entschei<strong>den</strong>d bleibt die Rolle der öffentlichen Pensionssysteme (erste Säule).<br />
<strong>ETUC</strong>/19/12/2013<br />
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