Deutschland - Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
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<strong>Euler</strong> <strong>Hermes</strong><br />
Auszug — Economic Outlook no. 1195-1196 | May-June 2013 | Macroeconomic, Risk and Insolvency Outlook<br />
<strong>Euler</strong> <strong>Hermes</strong><br />
DACH*<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Gefangen im Strudel<br />
Länderrisiko<br />
GERING<br />
Überblick<br />
Die Konjunktur in <strong>Deutschland</strong> entging im 1. Quartal 2013 nur knapp der Stagnation. Das BIP stieg um +0,1%, nach dem Rückgang von<br />
-0,7% im Schlussquartal 2012. Während allein die privaten Konsumausgaben spürbar ausgeweitet wurden, hinterließ die verlängerte<br />
Rezession im Euroraum deutliche Spuren im Außenhandel. Daneben hielten sich die Unternehmen mit den Investitionen weiter zurück.<br />
Die Perspektiven fallen inzwischen zurückhaltender aus, trotz der tendenziellen Aufhellung der Frühindikatoren: Die Konjunkturkrise in<br />
Europa ist hartnäckiger als erwartet und beeinträchtigt das Exportgeschäft, die Unsicherheit verfestigt die zögernde Haltung der<br />
Investoren. Vor diesem Hintergrund wurde die Prognose deutlich abwärts revidiert. Für 2013 wird ein Anstieg des BIP von nur noch +0,3%<br />
prognostiziert, nach +0,9% in 2012, gefolgt von +1,5% in 2014.<br />
Die Exporte dürften in 2013 abnehmen.<br />
Das Auslandsgeschäft neigte angesichts<br />
des anhaltend schwierigen globalen<br />
Umfelds weiter zur Schwäche,<br />
der Export sank im 1. Quartal um -1,8%,<br />
nach -2,4% im Vorquartal. Dabei<br />
entwickelten sich die<br />
Warenlieferungen in den Euroraum<br />
unterdurchschnittlich, mittlerweile<br />
gehen nur noch 38% in diese Region,<br />
wobei allerdings teilweise gewisse<br />
Stabilisierungstendenzen erkennbar<br />
waren. Bei den Ausfuhren in außereuropäische<br />
Staaten überwogen die<br />
negativen Vorzeichen. Gleichzeitig gingen<br />
die Einfuhren um -2,1% zurück. In<br />
2013 werden sich die Ausfuhren negativ<br />
entwickeln (-1,7%), der Nettoexport<br />
dämpft die Konjunktur dennoch nur<br />
schwach (-0,1 Prozentpunkte), bevor in<br />
2014 eine langsame Erholung mit<br />
einem Exportanstieg von +3,9%<br />
einsetzt.<br />
Der Private Verbrauch bleibt stabil.<br />
Die privaten Konsumausgaben sind im<br />
1. Vierteljahr deutlich um +0,8% gestiegen,<br />
nach der Schwäche im Quartal<br />
zuvor (-0,3%), und stützten damit zum<br />
wesentlichen Teil das Wachstum.<br />
Insgesamt ist die Situation trotz der<br />
gegenwärtigen Konjunkturflaute durch<br />
eine positive Grundtendenz mit ausgeprägter<br />
Konsumneigung gekennzeichnet.<br />
Die Verbrauchskonjunktur profitiert<br />
nach wie vor von der stabilen<br />
Entwicklung am Arbeitsmarkt,<br />
2<br />
wenngleich dessen Tempo nicht mehr<br />
so dynamisch ist, und von den kräftigen<br />
Lohnerhöhungen sowie der nachlassenden<br />
Teuerung. Für 2013 erwarten<br />
wir bei diesen Rahmenbedingungen<br />
eine Zunahme des privaten<br />
Verbrauchs um +1,0%, nach +0,7% in<br />
2012. In 2014 steigt die erwartete<br />
Zuwachsrate auf +1,2%.<br />
Die Investitionsschwäche setzt sich<br />
2013 fort. Die Ausrüstungsinvestitionen<br />
sind im 1. Quartal erneut um -0,9%<br />
zurückgefallen. Die Bauinvestitionen<br />
schrumpften mit -2,1% noch stärker,<br />
wobei letztere maßgeblich durch<br />
Witterungseffekte beeinträchtigt wurden.<br />
Bei den Ausrüstungen hält der<br />
Abwärtstrend durch die krisenbedingt<br />
hohe Unsicherheit und stark getrübten<br />
Erwartungen nun schon über ein Jahr<br />
an, bei nach wie vor günstigen<br />
Finanzierungsbedingungen. Nach der<br />
langen Durststrecke und einem erneuten<br />
markanten InvestitionsRückgang<br />
von insgesamt -1,7% in 2013 erwarten<br />
wir für 2014 eine Belebung der<br />
Investitionskonjunktur (+2,7%).<br />
Bei den Insolvenzen dürfte es in 2013,<br />
erstmals seit 2009, wieder einen wenn<br />
auch nur leichten Pleitenanstieg um<br />
+1% geben, gefolgt von einem Minus<br />
von -2% auf 28.100 in 2014.<br />
Die Finanzlage des Staates stellt sich<br />
vergleichsweise günstig dar. Die<br />
öffentlichen Finanzen dürften sich in<br />
2013 geringfügig eintrüben, in 2014<br />
aber wieder verbessern. Beim<br />
Finanzierungssaldo ist nach dem<br />
leichten Überschuss im Vorjahr (0,2%<br />
des BIP) im Zuge der Konjunkturabschwächung<br />
und angesichts des relativ<br />
stärkeren Ausgabenwachstums<br />
2013 ein geringes Budgetdefizit (-0,4%)<br />
zu erwarten, das in 2014 aber wieder<br />
einem leichten Überschuss im<br />
Haushalt weicht (0,3%). Die<br />
Schuldenquote könnte, ausgehend von<br />
81,9% in 2012, bei moderat steigendem<br />
nominalem Bruttoinlandsprodukt auf<br />
voraussichtlich 81% in 2013 und 79% in<br />
2014 absinken._RG<br />
Unter Beobachtung:<br />
>Veränderungen des Geschäftsklimas.<br />
>Entwicklung der Auftragseingänge,<br />
insbesondere Bestellungen aus dem Euroraum<br />
einerseits und dem außereuropäischen Ausland<br />
andererseits.<br />
>Entwicklung der Investitionen._<br />
* <strong>Deutschland</strong>, Österreich, Schweiz