Regensburger - FilmGalerie
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Freitag, 16. August, 20.30 Uhr<br />
Der Berg des Schicksals<br />
Arnold Fanck, D 1924, 89 Minuten, sw, 35 mm<br />
Buch: Arnold Fanck, Produktion: Arnold Fanck (Berg- und Sportfilm GmbH, Freiburg i. Br.), Kamera:<br />
Sepp Allgeier, Arnold Fanck, Eugen Hamm, Herbert Oettel, Hans Schneeberger, DarstellerInnen:<br />
Hannes Schneider, Hertha von Walther, Erna Morena, Luis Trenker, Frida Richard, Gustav Oberg u.a.<br />
Photo: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung<br />
Kopie: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden<br />
Der „Berg des Schicksals“ hat schon viele Menschenleben gefordert, so<br />
ist auch der Vater des jungen Bergsteigers an der bislang unbezwungenen<br />
Guglia del Diavolo verunglückt. Es selbst scheitert mehrfach, bis<br />
ihm seine sorgenvolle Mutter das Versprechen abringt, keinen Versuch<br />
der Besteigung mehr zu unternehmen. Seine Jugendfreundin, seit jeher fasziniert von der Wand, lässt sich allerdings<br />
nicht abhalten…<br />
Dieses Bergdrama markiert den Start großer Karrieren: Bergsteiger Luis Trenker gibt hier in einer Nebenrolle sein<br />
Debut. Tänzerin Leni Riefenstahl fand den Film so faszinierend, dass sie umgehend in die Berge reiste, Luis Trenker<br />
einen Brief an Regisseur Arnold Fanck in die Hand drückte und schließlich in dessen nächstem Werk ihre erste Hauptrolle<br />
spielte – Grund genug für sie, ebenfalls Bergsteigen, Skifahren und Filmemachen zu lernen.<br />
Fanck hatte seit den Zehnerjahren schon einige Spiel- und Dokumentarfilme über Bergsport realisiert und als Kameramann,<br />
gemeinsam mit Sepp Allgeier und Hans Schneeberger, revolutionäre neue Bilder der Bergwelt geschaffen.<br />
Was für Bergfexe müssen das sein, die nicht nur mit den Bergsteigern vor der Kamera mithalten, sondern dabei auch<br />
die ganze Technik auf dem Rücken tragen? „Da es damals noch keine anderen Kameramänner gab, die klettern<br />
oder im schweren alpinen Gelände auch nur gehen konnten, musste ich nolens volens den Film selbst drehen. Und<br />
gleichzeitig die Regie führen. Holte mir aber natürlich junge Bergsteiger, um das Stativ zu tragen und aufzustellen.“<br />
Durch das Einfangen in Filmbilder wird die Erstbesteigung der Guglia del Diavolo noch spektakulärer. Die visuellen<br />
Qualitäten der Außenaufnahmen sind noch heute unbestritten – Skifahrer im Gegenlicht, die in Parallelschwüngen<br />
durch den Tiefschnee stauben, heftige Lawinen, Schneestürme, Wolkengebirge. Fanck drehte immer an Originalschauplätzen<br />
– hier den Tiroler Alpen. So sind diese „nicht nur Schauplatz der Handlung, sondern auch aktiver<br />
Mitspieler.“ (Jürgen Dittrich).<br />
LIVE-MUSIK: RAINER J. HOFMANN