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Kompletter WET als PDF - ForstBW

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lich von besonderem Wert sind diese Strukturen dort, wo über mehrere Waldgenerationen Alteichen<br />

vorhanden waren (Habitattradition). Die in der Verjüngungsphase lichten Eichenmischwälder sowie<br />

dauerhaft offene Kleinststandorte und Linienstrukturen sind für wärmeliebende Lichtwaldarten und ihren<br />

Verbund von besonderer Bedeutung.<br />

Die Stieleichenwaldgesellschaften sind auf ihren natürlichen Standorten <strong>als</strong> Waldbiotope und <strong>als</strong> FFH-<br />

Lebensraumtypen (LRT) geschützt:<br />

- Hainbuchen-Stieleichen-Wald (56.12) und Waldziest-Hainbuchen-Stieleichen-Wald (52.23) <strong>als</strong> LRT<br />

9160 „Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald“.<br />

- Birken-Stieleichen-Wald mit Pfeifengras (56.20) <strong>als</strong> LRT 9190 „Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen“.<br />

- Stieleichen-Ulmen-Auwald (52.50 ) <strong>als</strong> LRT 91F0 „Hartholzauwälder“.<br />

Sämtliche Stieleichenwälder dienen <strong>als</strong> wichtige Waldtrittsteine für mobile Arten in besonderem Maße<br />

dem Biotopverbund.<br />

Ziele<br />

Langfristiges Waldentwicklungsziel<br />

Naturnaher bis bedingt naturnaher SEi-Mischwald mit bedeutenden Anteilen von wertvollem Ei-<br />

Schneideholz.<br />

• Baumartenanteile: SEi 60 - 80 sLb (TEi, HBu, Es, WLi, REr, Bu) 10 - 40 Nb (Kie, Ta, Fi) 0 – 30<br />

Im FFH-LRT darf der Anteil nicht lebensraumtypischer Mischbaumarten max.<br />

30% betragen. Lebensraumtypische Baumarten sind nach regionaler oder<br />

standörtlicher Ausprägung:<br />

9160: HBu, SEi, WLi, REr, Es, FAh, BAh, TEi, Kir, Bi (l), Wei (l), Ta (z), Wildobst (l), Ul,<br />

Bu<br />

9190: Bi, SEi, TEi, Kie, WLi, Bu Wei (l),As, Vb<br />

91F0: Es, SEi, FUl, FlUl, SPa (Schwarz-Pa), aPa (Silber- u. Grau-Pa), TKir, FAh, BAh<br />

(z), HBu, WLi, Grau-Er, Apfel<br />

• Mischungsform:<br />

• Struktur:<br />

l: Arten lichter Waldentwicklungsphasen und der Waldsäume<br />

z: nur regional oder zonal vorkommende Arten<br />

SLb/Nb einzel- bis horstweise; Nb einzel- bis maximal truppweise<br />

Mehrschichtig mit Unter- und Zwischenstand aus HBu (WLi, Sträucher, Bu)<br />

Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände<br />

• Lenkung des Zuwachses auf vitale, qualitativ hochwertige Ei. Die Bestände erreichen Hiebsreife,<br />

wenn ihr Ei-Vorrat zur Hälfte aus Bäumen mit einem BHD von mindestens 70 cm besteht.<br />

• Erhaltung eines möglichst flächigen Unter- und Zwischenstands aus Hbu (WLi, Sträuchern und Bu).<br />

• Sicherung des Vorkommens starker Alt-Ei im Rahmen von AuT aus Gründen des Artenschutzes.<br />

• Erhaltung seltener, konkurrenzschwacher Mischbaumarten (Ul, SPa, Wildobst).<br />

• Förderung von Lichtwaldarten in der Aufwuchsphase durch phasenweise Beteiligung von Pionierbaumarten<br />

(Bi, Salweide, As), in der Bestandesspflege durch Eingriffe entlang von Linien- und Randstrukturen<br />

sowie in der Verjüngungsphase durch Kleinkahlschläge.<br />

Arten- und Biotopschutz und Natura 2000<br />

Bei forstbetrieblichen Maßnahmen in den FFH- Lebensraumtypen 9160, 91F0 und 9190, den anderen Biotopen<br />

im Stieleichenwald sowie in den Lebensstätten von geschützten Arten sind die Maßnahmenempfehlungen<br />

des Natura 2000 Managementplans und die Pflegehinweise der Waldbiotopkartierung<br />

(Abschnitt 4.1 des WBK-Ordners „Allg. Informationen“) zu beachten. Die naturschutzfachlichen Vorgaben<br />

zur Sicherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes sind in Kapitel B, Abschnitt 3 „Waldnaturschutz“<br />

dargestellt. Es gelten die Vorschriften für besonders/streng geschützte Arten. Die Maßnahmen<br />

aus Artenhilfskonzepten und dem Artenschutzprogramm sind umzusetzen.<br />

Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen<br />

Jungbestandspflege<br />

• Kultursicherung in Pflanzungen zur Sicherung der Ei vor Überwachsen durch Konkurrenzvegetation.<br />

• Bis OH 2 m Mischwuchsregulierung durch flächige Ausformung von im Wachstum unterlegenen Ei in<br />

den angestrebten Flächenanteilen; keine Förderung einzeln beigemischeter Ei. Im Einzelfall kann eine<br />

zweite oder dritte Mischwuchsregulierung zugunsten der Ei erforderlich sein.<br />

Pionierbaumarten gefährden die Ei nur dann, wenn ihre Seitenäste die Terminaltriebe der Ei überwachsen.<br />

Ansonsten unterstützen sie die Qualifizierung der Ei und vermindern unerwünschte Konkurrenzvegetation.<br />

• Bei erwünschten seltenen Baumarten ggf. Förderung von Einzelbäumen.<br />

• Bei OH ca. 10 m nur im Herrschenden extensive Entnahme von schädigenden Protzen, Zwieseln, Stei-

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