Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen - ForstBW
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WET Eichen-Mischwald<br />
Armin JACOB,<br />
Regionale WET-Arbeitstagung Rottenburg, 21. Juni 2013
Gliederung<br />
1. Bedeutung und Zustand<br />
der Eichenwälder<br />
2. Impulse für die<br />
Überarbeitung des<br />
WET Eichen-Mischwald<br />
3. Änderungen und Eckpunkte<br />
des neuen WET-Entwurfs<br />
Eichen-Mischwald<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Bedeutung und Zustand 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
BA-Fläche Eiche 2010:<br />
62.537 haH<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Bedeutung und Zustand 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
Gesamtfläche WET Eiche: 61.066 haH<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Bedeutung und Zustand 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
12.000<br />
Baumartenflächen in den beiden<br />
Eichen-WET‘en<br />
11.000<br />
10.000<br />
Gesamtfläche: 51.422 haH,<br />
davon 25.665 ha Eiche (= 51%)<br />
Fläche in haH<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
sNb<br />
Douglasie<br />
Tanne<br />
Lärche<br />
Kiefer<br />
Fichte<br />
sLb<br />
Ahorn<br />
sWLb<br />
Esche<br />
Buche<br />
Eiche<br />
0<br />
Ia Ib II III IV V VI VII VIII+ DW<br />
Altersklasse<br />
Quelle: FOFIS-Report für öffentl. Wald, LWET StEi + TrEi ohne FED 85<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Bedeutung und Zustand 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
Vergleich der Baumartenanteile im<br />
WET StEi- und TrEi-Mischwald<br />
10 10<br />
2 2<br />
1<br />
3 3<br />
2<br />
8<br />
11<br />
21<br />
5<br />
17<br />
4<br />
23<br />
sNb<br />
Douglas<br />
ie<br />
Lärche<br />
Tanne<br />
Kiefer<br />
Fichte<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
43<br />
54<br />
sLb<br />
Esche<br />
Buche<br />
Eiche<br />
10%<br />
0%<br />
WET StEi<br />
Gesamtfläche<br />
StEi: 18.000 haH<br />
WET TrEi<br />
Gesamtfläche<br />
TrEi: 33.800 haH<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Bedeutung und Zustand 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
Naturverjüngungsanteil<br />
am<br />
Verjüngungszugang<br />
bei der<br />
Baumart Eiche:<br />
Im WET<br />
Stieleiche: 2%<br />
Im WET<br />
Traubeneiche: 10%<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
Impulse für die Überarbeitung<br />
des WET Eichen-Mischwald<br />
• LWF-Untersuchungen zu Wurzeldeformationen nach<br />
Pflanzung<br />
• Ergebnisse INTERREG-Projekt Eiche zur Naturverjüngung<br />
und zur Genetik der Eichen am Oberrhein<br />
• Erfahrungen zur Eichensaat in Bayern<br />
• FFH-Richtlinie und Managementpläne<br />
• FSC-Zertifizierung<br />
• Fragen und Anregungen des <strong>ForstBW</strong>-Workshops 2012<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
Keine Änderung bei der Anzahl der Ei-WET<br />
• Vergleichsweise hohe Artintegrität und hohe<br />
Arthomogenität in den Beständen<br />
• Klare standörtliche Trennung der beiden Eichenarten<br />
• Unterschiede in der Lichtökologie, der sukzessionalen<br />
Funktion und in der Verjüngungsdynamik<br />
• Unterschiedliche Verwendungsbereiche und<br />
Produktanforderungen<br />
• Unterschiedliche Wald-Lebensraumtypen und<br />
naturschutzfachliche Anforderungen<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
Leitbild WET Traubeneichen-Mischwald<br />
Stärkere Betonung der Mischung, sonst unverändert<br />
Langfristiges Waldentwicklungsziel<br />
Alt: TEi 70-100 sLb (HBu, WLi, Es, Bu) 0-30<br />
Neu: TEi 60-90 sLb (Bu, HBu) 10-30 Nb (Kie) 0-20<br />
Nennung der Mischbaumarten in den WLRT 9170 und 9190<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Waldbauliche</strong> Entwicklung der Ausgangsbestände<br />
• Zusätzlicher Fokus auf die Entwicklung lichter Waldstrukturen<br />
und die Pflege von Randlinien<br />
• Phasenweise Beteiligung der Pionierbaumarten wurde<br />
beibehalten<br />
Waldnaturschutz sowie<br />
Arten- und Biotopschutz und Natura 2000<br />
• Komplette Neuformulierung hinsichtlich der WLRT Labkraut-Eichen-<br />
Hainbuchenwald und Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen<br />
sowie Waldbiotope<br />
• Bisheriger Schwerpunkt Alt- und Totholz wird um Kombination mit<br />
Waldstrukturen für wärme- und lichtliebende Arten ergänzt<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Jungbestandspflege<br />
• Kultursicherung und Mischwuchsregulierung in<br />
Naturverjüngungen zur Sicherung der Eichenanteile<br />
(falls notwendig 2. und 3. Eingriff)<br />
• Beibehaltung des zweiphasigen Pflegekonzepts mit vier<br />
möglichen Eingriffsphasen (OH 2m, 10m, 13m, 17m)<br />
• Reduktion der Entnahmezahl bei der Negativauslese von<br />
jeweils max. 500 auf nur noch max. 200 Bäume/ha<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Jungdurchforstung<br />
• Reduzierung der Z-Baumzahl auf 60 bis 80 Bäume<br />
• Verkürzung des Zeitfensters für den Einstieg in die<br />
Dimensionierung<br />
• Steuerung der Dimensionierung mit Eingriffsradien um die<br />
Z-Bäume (Durchforstungshilfe 2010)<br />
• Ergänzung um eine Nachqualifizierung durch Ästung in<br />
stammzahlarmen Beständen bei schlechter Astreinigung<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Altdurchforstung<br />
• Ergänzung um den Erhalt von Habitatbäumen und Totholz<br />
• Möglichkeit des Quereinstiegs mit freier<br />
Auslesedurchforstung<br />
Vorratspflege<br />
• Betonung der Unter- und Zwischenstandspflege<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Hauptnutzung – Impulse des INTERREG-Projekts QREG<br />
Verteilung nach Grundfläche<br />
7,0<br />
6,0<br />
Veränderung des Lichtgenusses (gesamtes Licht, % PAR)<br />
5,0<br />
25<br />
Grundfläche m 2<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
Ei<br />
Es<br />
HBu<br />
RBu<br />
SEr<br />
Schwachholz<br />
≥ 7 - 24,9 cm<br />
sLb<br />
Gesamtes Licht (PACL)<br />
Ei<br />
Es<br />
20<br />
15<br />
10<br />
HBu<br />
RBu<br />
SEr<br />
Mittelholz<br />
≥ 25 - 49,9 cm<br />
5<br />
sLb<br />
Ei<br />
Es<br />
Gefügeklasse<br />
HBu<br />
RBu<br />
SEr<br />
Starkholz<br />
≥ 50 - 69,9 cm<br />
sLb<br />
Ei<br />
Es<br />
HBu<br />
RBu<br />
SEr<br />
Erntereifes Holz<br />
> 70 cm<br />
sLb<br />
Entnahme<br />
Verbleibend<br />
2009<br />
2010<br />
0<br />
Schirmschlag<br />
aufgelichtet<br />
unbehandelt<br />
dunkel<br />
Fläche<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Hauptnutzung – Impulse des INTERREG-Projekts QREG<br />
Eiche: Veränderung des Verjüngungsdichte<br />
Hainbuche: Veränderung des Verjüngungsdichte<br />
N Eiche / ha<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
- 63 %<br />
Schirmschlag<br />
aufgelichtet<br />
N Hainbuche / ha<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
- 73 % 20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Fläche<br />
Schirmschlag<br />
unbehandelt<br />
aufgelichtet<br />
dunkel<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
%-Werte vom<br />
Ausgangswert 2009<br />
- 64 % - 90 %<br />
Fläche<br />
unbehandelt<br />
dunkel<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Hauptnutzung<br />
• Größere Konkretisierung der waldbaulichen<br />
Vorgehensweise und der Voraussetzungen für die<br />
Naturverjüngung durch Schirmschlagverfahren<br />
• Wegfall der Zieldurchmesserernte beim Schirmschlag<br />
• Schwellenwert für Durchmesserstruktur des Vorrats zur<br />
Vermeidung von Hiebsunreifeverlusten<br />
• Erweiterung des Verjüngungszeitraums und<br />
abschließende Nutzung erst wenn Verjüngung 2m hoch<br />
• Vergrößerung der Verjüngungsfiguren<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
1. Zustand und Bedeutung 2. Impulse 3. Änderungen und Eckpunkte<br />
<strong>Behandlungstypen</strong> / <strong>Waldbauliche</strong> Maßnahmen<br />
Hauptnutzung<br />
• Zusätzlich Saat als künstliches Verjüngungsverfahren<br />
• Pflanzungen sowohl nach Löcherhieben als auch nach<br />
blockweisen Räumungen oder bei fehlgeschlagenen<br />
Schirmhieben<br />
• Trupppflanzung nicht mehr als Regelverfahren, sondern<br />
nur nach Störungen bei bestimmten Voraussetzungen<br />
• Erweiterung um den Abschnitt „Maßnahmen bei<br />
Störungen“<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013
Zusammenfassung<br />
• Die Eichen-Mischwälder sind aufgrund ihrer<br />
standortsökologischen Stabilität, ihrer<br />
Klimaeignung und ihrer hohen Bedeutung für<br />
den Natur- und Artenschutz langfristig<br />
wichtige Waldentwicklungstypen in Ba-Wü<br />
• Zukünftige WET-Richtlinie setzt stärker als<br />
bisher auf einen der Licht– und<br />
Verjüngungsökologie der Eichen<br />
angepassten Waldbau<br />
• Die Verjüngungsnutzung der Eichen-<br />
Mischwälder ist zukünftig<br />
zertifizierungskonform. Sie erfolgt zeitlich<br />
flexibler und ist räumlich plastischer als<br />
bisher<br />
• In der Naturschutzfunktion werden offene<br />
Waldphasen für wärme- und lichtliebende<br />
Arten stärker berücksichtigt<br />
Armin JACOB, WET-Arbeitstagung Rottenburg 21.06.2013