01.01.2014 Aufrufe

Februar 2009 - Gossner Mission

Februar 2009 - Gossner Mission

Februar 2009 - Gossner Mission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Indien<br />

6<br />

Kirchenmusik – ein heikles Thema oder ein ganz<br />

normaler Aspekt der Partnerschaft zur <strong>Gossner</strong><br />

Kirche? Mit »Pauken und Trompeten« nach Indien.<br />

Es waren einmal fünf weise Gelehrte.<br />

Sie alle waren blind.<br />

Diese Gelehrten wurden von ihrem<br />

König auf eine Reise geschickt,<br />

um herauszufinden,<br />

was ein Elefant ist. Und so<br />

machten sie sich auf die Reise<br />

nach Indien. Dort standen sie<br />

nun um das Tier herum und<br />

versuchten, sich durch Ertasten<br />

ein Bild zu machen. Als sie zurück<br />

zu ihrem König kamen,<br />

sollten sie ihm berichten. Der<br />

erste Weise hatte am Kopf des<br />

Tieres gestanden und den Rüssel<br />

betastet. Er sprach: »Ein Elefant<br />

ist wie ein langer Arm.«<br />

Der zweite Gelehrte hatte das<br />

Ohr ertastet: »Nein, ein Elefant<br />

ist vielmehr<br />

wie ein großer<br />

Fächer.«<br />

Der dritte<br />

Gelehrte<br />

sprach:<br />

»Aber<br />

nein,<br />

ein Elefant ist wie eine dicke<br />

Säule.« Er hatte ein Bein berührt.<br />

Der vierte Weise sagte:<br />

»Ich finde, ein Elefant ist wie<br />

eine kleine Strippe mit Haaren<br />

am Ende«, denn er hatte nur<br />

den Schwanz des Elefanten ertastet.<br />

Und der fünfte Weise<br />

berichtete seinem König: »Ein<br />

Elefant ist wie ein riesige Masse<br />

mit Rundungen und ein paar<br />

Borsten darauf.« Er hatte den<br />

Rumpf des Tieres berührt. Nach<br />

diesen widersprüchlichen Äußerungen<br />

fürchteten die Gelehrten<br />

den Zorn des Königs.<br />

Doch der lächelte<br />

weise:<br />

»Ich danke<br />

euch, denn ich<br />

weiß nun, was<br />

ein Elefant ist:<br />

ein Tier mit einem<br />

Rüssel,<br />

der wie ein<br />

langer<br />

Arm<br />

ist, mit Ohren, die wie Fächer<br />

sind, mit Beinen, die wie starke<br />

Säulen sind, mit einem Schwanz,<br />

der einer kleinen Strippe mit<br />

ein paar Haaren daran gleicht<br />

und mit einem Rumpf, der wie<br />

eine große Masse mit Rundungen<br />

und ein paar Borsten ist.«<br />

Nachdem ich vor einem Jahr<br />

die Ehre gehabt hatte, eine Orgel<br />

in der Christuskirche in Ranchi<br />

einzuweihen, erreichten mich<br />

einige Zuschriften: Ob wir denn<br />

als <strong>Mission</strong>swerk nichts Besseres<br />

zu tun hätten, als uns um<br />

das Thema der Kirchenmusik<br />

und der Finanzierung einer Orgel<br />

zu bemühen? Antworten<br />

möchte ich mit dieser Geschichte.<br />

In allem, was wir tun, erfassen<br />

wir immer nur einen Teil<br />

dieser wunderbaren Beziehung<br />

zur indischen <strong>Gossner</strong> Kirche.<br />

Sich musikalisch zu begegnen,<br />

bedeutet nicht, all die anderen<br />

Projekte der Vergangenheit und<br />

Gegenwart zu vernachlässigen.<br />

Alle sind ein Teil »des Elefanten<br />

unserer Partnerschaft«. Die Musik<br />

bietet die Gelegenheit, auf<br />

Augenhöhe mit unseren Partnern<br />

gemeinsam Gott zu loben.<br />

Darin äußert sich gerade in den<br />

Zeiten, in denen der christliche<br />

Glaube angefochten ist, eine<br />

besondere Verbindung und<br />

Stärkung.<br />

Bei meiner letzten Reise<br />

nach Indien konnte ich gemeinsam<br />

mit fünf Bläsern<br />

das gemeinsame Gotteslob<br />

erproben. Wir trafen auf<br />

eine geteilte musikalische<br />

Landschaft. »Wir haben zwei<br />

Seelen der Musik in unserem<br />

Herzen. Beide sind gleichberechtigt.<br />

Die eine stammt aus der<br />

traditionellen Musik der Adivasi,<br />

die andere ist durch die Lieder<br />

der <strong>Mission</strong>szeit bestimmt«,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!