10.GOTS-Treffen
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CH. TSCHAUNER, Bozen<br />
Pathologische Veränderungen an der Hüfte –<br />
Behandlungskonzepte und sportliche Belastbarkeit<br />
Neben der schon lange bekannten „klassischen“<br />
residuellen Pfannendysplasie ist in den letzten Jahren<br />
das Konzept der „bewegungsinduzierten“ Coxarthrose<br />
- pathomorphologisch bedingt durch das sog. „femoroazetabuläre<br />
Impingement (FAI)“ nach Ganz - in<br />
das breitere Interesse von Orthopäden und Unfallchirurgen<br />
getreten. Impingementbedingte Veränderungen<br />
spielen gerade beim Sportler unter Umständen eine<br />
entscheidende pathogenetische Rolle und müssen<br />
nicht nur für therapeutische Interventionen im Detail<br />
abgeklärt, sondern vor allem auch für die sportartspezifische<br />
Belastbarkeit und Trainingsberatung berücksichtigt<br />
werden. Dabei sind neben pfannenseitigen<br />
(„pincer“; Risikogruppe Frauen in der 3./4. Dekade)<br />
und femurseitigen („cam“; Risikogruppe Männer in<br />
der 2./3. Dekade) besonders häufig auch kombinierte<br />
(cam & pincer) Veränderungen anzutreffen.<br />
Pathomorphologische Veränderungen am Hüftgelenk<br />
lassen sich in zwei große Untergruppen einteilen:<br />
sowohl ein „zuwenig“ als auch ein „zuviel“ an Gelenkflächenkontakt<br />
bzw. Überdachung führt zu einer<br />
ungünstigen Fehlbeanspruchung mit pathologischen<br />
Scherspannungen im Gelenk, die über vorzeitige Labrum-<br />
und Knorpelschäden oft rasch zu einer frühzeitiger<br />
sekundären Arthrose fortschreiten.<br />
Therapeutische Prinzipien sind die Wiederherstellung<br />
der Hüftkopfspherizität beim cam- und die Behebung<br />
der Über-Überdachung beim pincer-Impingement<br />
sowie die Behandlung begleitender Labrum- und<br />
Knorpelschäden. Dies kann einerseits offen über den<br />
Zugangsweg der chirurgischen Hüftluxation nach<br />
Ganz, zunehmend aber auch (besonders beim cam-<br />
Impingement) „mini-invasiv“ auf arthroskopischem<br />
Wege erfolgen.<br />
Die Prognose und sportliche Belastbarkeit hängt neben<br />
der chirurgisch bestmöglich erreichbaren Rekonstruktion<br />
physiologischer anatomischer Verhältnisse auch<br />
stark vom vorbestehenden Knorpelschaden ab.<br />
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