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Topic - Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin

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Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Klinik<br />

Kutane Symptomatik<br />

• Neonatale ichthyosiforme Erythrodermie<br />

(Abb. 1).<br />

• Effloreszenzen „wie bei schwerer Neurodermitis“:<br />

starke Xerosis cutis, mittel-<br />

bis groblamelläre Desquamation,<br />

Exkoriationen etc. (Abb. 2).<br />

• Persistierender, häufig quälender Pruritus.<br />

• Ichthyosis linearis circumflexa: teils lineare,<br />

teils serpiginöse oder anuläre<br />

Plaques mit charakteristischer doppelter<br />

Schuppenkrause (Abb. 3).<br />

Abb. 4<br />

<strong>Pädiatrische</strong> <strong>Allergologie</strong> ∙ 15 ∙ 1/2012<br />

• Trichorrhexis invaginata: Invagina tion<br />

des Haarschaftes in der Längsachse<br />

mit knotiger Aufwölbung („Bambushaar“),<br />

häufig erst mit Beginn des Kleinkindesalters<br />

<strong>und</strong> nicht bei allen Patienten<br />

nachweisbar.<br />

• kurze, brüchige Haare („spiky hair“) <strong>und</strong><br />

Hypotrichie (Abb. 4).<br />

Extrakutane Symptomatik<br />

Neonatalperiode <strong>und</strong><br />

Säuglingsalter<br />

Hohe Mortalitätsrate aufgr<strong>und</strong> potenziell<br />

schwerwiegender Komplika tionen:<br />

• Hypernatriämische Dehydratation, Hypalbuminämie.<br />

• Hypothermie.<br />

• Sepsis.<br />

• Intestinale Malabsorption, chronische<br />

Diarrhoe.<br />

• Dystrophie.<br />

Kleinkind- <strong>und</strong> Schulalter<br />

Häufig starke somatische <strong>und</strong> psychosoziale<br />

Belastung betroffener Patienten<br />

<strong>und</strong> ihrer Familien durch:<br />

• Atopische Diathese, sehr häufige Nahrungsmittelallergie.<br />

• Rezidivierende, schwere Infektionen<br />

(u. a. Pneumonie, Sepsis) bei 30 bis 100<br />

Prozent betroffener Patienten (v. a. mit<br />

Staphylococcus aureus, nicht selten<br />

MRSA).<br />

• Wachstumsverzögerung.<br />

Diagnostik<br />

Bei neonataler/infantiler Erythrodermie<br />

steht zunächst die laborchemische<br />

<strong>und</strong> mikrobiologische „Akutdiagnostik“<br />

z. A. potenziell lebensbedrohlicher Komplikationen<br />

im Vordergr<strong>und</strong> (u. a. Blutgasanalyse,<br />

Serum-Elektrolyte, Serum-Albumin,<br />

Blutkultur).<br />

Im weiteren Verlauf sollten Untersuchungen<br />

zur Diagnosesicherung <strong>und</strong> Detektion<br />

assoziierter extrakutaner Mani festationen<br />

erfolgen:<br />

• Frühzeitige Hautbiopsie zum immunhis<br />

tologischen Nachweis der LEKTI-<br />

Defizienz: Biopsie sofort in flüssigem<br />

Stickstoff „schockgefrieren“ – nicht in<br />

Formalin fixieren! – <strong>und</strong> Versand an<br />

Labor Professor Traupe, Universitäts-<br />

Hautklinik Münster, Von-Esmarch-Str.<br />

58, 48149 Münster.<br />

• Entnahme von EDTA-Blut (2–5 ml, sofern<br />

altersbedingt möglich) zur molekulargenetischen<br />

Untersuchung des<br />

SPINK5-Gens <strong>und</strong> Versand an Dr. H. C.<br />

Hennies, Cologne Center for Genomics,<br />

Div. of Dermatogenetics, Universität zu<br />

Köln, Weyertal 115 b, 50931 Köln.<br />

• Haarschaftmikroskopie zum Nachweis<br />

der pathognomonischen Trichorrhexis<br />

invaginata (TI): Abschneiden – nicht<br />

Auszupfen! – eines Haarbündels (vom<br />

Capillitium oder den Augenbrauen)<br />

<strong>und</strong> anschließende Lichtmikroskopie.<br />

Auch in der am Patienten durchge-<br />

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