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Topic - Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin

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Berufspolitik<br />

Einzelfall von Vorteil sein, Angehörige des<br />

Kindes ebenfalls einzuladen. Die Schulung<br />

umfasst 1 x 3 St<strong>und</strong>en. Sie kann vor Ort<br />

in der betroffenen Einrichtung oder zentral<br />

<strong>für</strong> mehrere Einrichtungen in einem<br />

Schulungsraum durchgeführt werden. Die<br />

Gruppengröße sollte 15 Personen nicht<br />

überschreiten. Es gibt verschiedene Finanzierungsmodelle<br />

mit Berechnung von 30<br />

Euro pro Teilnehmer, Finanzierung über<br />

den Weiterbildungsfonds der Stadt oder<br />

über private Stiftungen.<br />

Schulungsinhalte<br />

Die Schulung umfasst vor allem das<br />

Notfallmanagement im Falle einer akuten<br />

allergischen Reaktion. Hier<strong>für</strong> wird das<br />

standardisierte Vorgehen aus der AGATE-<br />

Schulung vermittelt <strong>und</strong> es wird die Anwendung<br />

der Notfallmedikamente eingeübt.<br />

Weitere Schulungsschwerpunkte<br />

sind Informationen zu den möglichen<br />

Auslösern, die dem Personal helfen sollen,<br />

das Gefährdungspotenzial der Kinder<br />

richtig einzuschätzen. Es werden die Deklarationspflicht<br />

<strong>für</strong> Nahrungsmittel allergene<br />

<strong>und</strong> deren Tücken erläutert, potenziell<br />

gefährliche Situationen wie Feste <strong>und</strong><br />

Geburtstage besprochen <strong>und</strong> Tipps zum<br />

Umgang mit diesen Situationen erarbeitet.<br />

Den Teilnehmern werden Wege aufgezeigt,<br />

mit der problematischen rechtlichen<br />

Situation bei der Applikation von<br />

Medikamenten im akuten Notfall umzugehen.<br />

Hier können unter anderem Haftungsausschlusserklärungen<br />

oder Zusätze<br />

zum Betreuungsvertrag weiterhelfen.<br />

Ein Schwerpunkt der Schulung von Personal<br />

verschiedener Einrichtungen liegt<br />

auf dem Austausch des Personals untereinander.<br />

Es werden die in den Einrichtungen<br />

gemachten Erfahrungen <strong>und</strong> vorhandenen<br />

Lösungen beim Umgang mit<br />

allergischen Kindern <strong>und</strong> deren Eltern<br />

ausgetauscht, was von den Teilnehmern<br />

als sehr hilfreich empf<strong>und</strong>en wird. Bei der<br />

Schulung in betroffenen Einrichtungen<br />

kann der Schwerpunkt der Schulung individueller<br />

auf die Bedürfnisse der Einrichtung<br />

<strong>und</strong> des betroffenen Kindes gelegt<br />

werden, was eine etwas konkretere Erarbeitung<br />

der Problemlösungen ermöglicht.<br />

Das Schulungsprogramm <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />

kann von allen Ärzten durchgeführt<br />

werden, die die Ausbildung zum<br />

Anaphylaxie-Trainer nach AGATE an einer<br />

der Akademien durchlaufen haben <strong>und</strong><br />

nach Hospitation in einer AGATE-Schulung<br />

<strong>und</strong> Supervision als AGATE-Trainer<br />

anerkannt sind. Aktuell sollen im Rahmen<br />

einer Evaluationsstudie in größerem Umfang<br />

die Situation der allergischen Kinder<br />

in deutschen Betreuungseinrichtungen<br />

erfasst <strong>und</strong> die Effektivität der Schulung<br />

überprüft werden.<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dr. med. Lars Lange<br />

St.-Marien-Hospital<br />

Abteilung <strong>für</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />

Robert-Koch-Str. 1, 53115 Bonn<br />

E-Mail: Lars.Lange@marien-hospital-bonn.<br />

de<br />

„Qualitätsmaßnahme <strong>Allergologie</strong>“<br />

Der Hyposensibilisierungs-Vertrag der KV Bayern mit der AOK Bayern<br />

Otto Laub, Niedergelassender Kinder- <strong>und</strong> Jugendarzt, Rosenheim<br />

In der zweiten Jahreshälfte 2010 wurde<br />

zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Bayerns <strong>und</strong> der AOK Bayern ein<br />

Vertrag zur qualitätsorientierten Begleitung<br />

von Systemischen Immuntherapien<br />

verhandelt. Dieser Vertrag („Qualitätsmaßnahme<br />

<strong>Allergologie</strong>“), der am 1.<br />

Januar 2011 startete, hatte die „nachhaltige<br />

Förderung der spezifischen Immuntherapie<br />

(SIT) durch eine qualitätsgesicherte<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche Leistungserbringung<br />

bei gleichzeitiger Sicherstellung<br />

der Therapieadhärenz“ zum Ziel.<br />

<strong>Pädiatrische</strong> <strong>Allergologie</strong> ∙ 15 ∙ 1/2012<br />

Zugangsbeschränkung gelockert<br />

Teilnahmeberechtigt waren zunächst<br />

alle Ärzte im Einzugsgebiet der KVB, die<br />

die Zusatzbezeichnung <strong>Allergologie</strong> besitzen,<br />

also z. B. Dermatologen, Hals-Nasen-<br />

Ohren-Ärzte, Pneumologen, Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendärzte etc. Kollege Dr. med. Roland<br />

Ulmer als Vertreter des Berufsverbands<br />

der Kinder <strong>und</strong> Jugendärzte, Landesgruppe<br />

Bayern, in der Vollversammlung der<br />

KVB, hatte noch vor Vertragsbeginn entschieden<br />

Widerspruch gegen die se Zugangsbeschränkung<br />

eingelegt. In zähen<br />

Verhandlungen mit KVB <strong>und</strong> AOK ist es<br />

schließlich zusammen mit Verhandlern<br />

der übrigen Fachgruppen gelungen, eine<br />

Öffnung des Vertrags herbeizuführen.<br />

Nunmehr können alle Fachärzte <strong>für</strong> Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendheilk<strong>und</strong>e teilnehmen<br />

sowie alle Fachärzte <strong>für</strong> HNO, Dermatologie<br />

<strong>und</strong> Pneumologie <strong>und</strong> zuletzt auch alle<br />

hausärztlich tätigen Ärzte, die mindestens<br />

zehn „Spritzen der Hyposensibilisierung“<br />

(GOP 30130) pro Quartal (im Jahresschnitt,<br />

bezogen auf die letzten vier<br />

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