Testbericht aus FMT 07/2010 - Graupner

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22 MOTORFLUG FMT 07 | 10 Der Tank ist in Schwerpunktnähe positioniert, davor die Akkus für Empfänger und Zündung mit einem Gummiring gesichert, unten das elektronische Ventil zur Fahrwerkssteuerung. Vor dem Empfänger der 6-V-Limiter zur Regelung der Empfänger-Spannungsversorgung aus einem 2S-LiPo. Der serienmäßige Kabinenausbau ist schön anzuschauen und sicher eine gute Basis für eigene Verfeinerungen. Der G 26 ist für die Piaggio mit ihren 8,3 kg Abfluggewicht der ideale Antrieb – für einen vorbildähnlichen Flugstil stellt er mehr als ausreichend Leistung zur Verfügung. Datenblatt MOTORFLUG Modellname: Piaggio P 149 D Verwendungszweck: Vorbildähnliches Motorflugmodell Vertrieb / Hersteller: Graupner Modelltyp: ARF-Modell in Holzbauweise Lieferumfang: Rumpf, zweiteilige Fläche mit Querruder und Landeklappen, Höhen- und Seitenruder, GFK-Motorhaube, Randbögen, Steckungsrohre, kompl. Anlenkungsmaterial, Tank, Spinner, Ruderhörner, Schrauben, Dekorbogen, Bauanleitung Bau- u. Betriebsanleitung: deutsch, 27 Seiten mit 67 Abbildungen, Angaben zu Ruderausschlägen und Schwerpunkt vorhanden Aufbau: Rumpf: Holz, vollbeplankt, mehrfarbig gebügelt Tragfläche: zweiteilig, Holz, teilbeplankt, mehrfarbig gebügelt, Alu-Steckungsrohr Leitwerk: abnehmbar, Holz, teilbeplankt, mehrfarbig gebügelt, Alu-Steckungsrohr Motorhaube: GFK, abnehmbar, mehrfarbig lackiert Kabinenhaube: transparent, abnehmbar, Kabinenausbau Schalldämpfereinbau: integriert in Motorhaube Preis: 449,- € Technische Daten: Spannweite: 2.200 mm Länge: 1.790 mm Spannweite HLW: 850 mm Flächentiefe an der Wurzel: 450 mm Flächentiefe am Randbogen: 250 mm Tragflächeninhalt: 77 dm² Flächenbelastung: 108 g/dm² Tragflächenprofil Wurzel: halbsymmetrisch, 16% Tragflächenprofil Rand: halbsymmetrisch Profil des HLW: symmetrisch Gewicht / Herstellerangabe: 7.800 g Fluggewicht Testmodell ohne Kraftstoff: 8.115 g mit 315 ml Kraftstoff: 8.310 g Antrieb vom Hersteller empfohlen: Motor: 26 cm³ 2T / 30 cm³ 4T Propeller: 16×8“ (für G 26) Antrieb im Testmodell verwendet: Motor: Benzinmotor G 26 mit Topfschalldämpfer Propeller: 18×8“ RC-Funktionen und Komponenten: Höhe: 2× Graupner DS 5391 Seite: Graupner DS 5391 Querruder: 2× Graupner DS 5391 Motordrossel: Hitec HS 422 Landeklappen: 2× Graupner DS 5391 Bugrad: Graupner C 5191 Einziehfahrwerk: Elektr. Doppelventil Jet-Tronics (www.jet-tronics.de, Tel.: 07633 7937) verwendete Mischer: Landeklappen-Tiefenruder Fernsteueranlage: Graupner mc-24 mit Spectrum 2,4 GHz-Modul Empfänger: Spectrum AR 9000 Empf.Akku: LiPo 2S/3.200 mAh mit robbe 6-V-Limiter Erforderl. Zubehör: EzFw Graupner Best.-Nr. 186 (199,- €) Bezug: über Fachhandel
www.fmt-rc.de FMT-TEST 23 Pumpenvergaser verfügt, wurde der Tank in Schwerpunktnähe installiert. Der geringe Durst der G 26 hat mich dazu bewogen, einen kleineren Tank mit 315 ml zu verwenden – der reicht locker für mind. 15 min Flugzeit aus. Die empfohlene Luftschraube 16×8“ halte ich für zu klein, damit betreibt man den Motor nur auf unnötig hohem Drehzahl- und Lärmniveau. Besser ist eine 18×8“ oder 17×10“. Während erstere mehr Schub bringt, läuft letztere ruhiger bei „Full Speed“. Was fürs auge! Da der verwendete Motor schon einige Stunden Betriebszeit hinter sich hat, erübrigte sich das Einlaufprozedere und die Vergasereinstellung musste nur noch geringfügig an die neuen Bedingungen angepasst werden. 40 m Rollstrecke sollte man dem Modell gönnen, um es mit einem sanften Höhenruderausschlag abzuheben. Die Motorleistung reicht spielend aus, um die Piaggio kraftvoll auf Höhe zu bringen – das hatte ich so nicht erwartet. Für vorbildgetreues Fliegen reicht dann eine Gasstellung zwischen Halb- und Dreiviertel-Gas. Hat man die empfohlenen 30% Expo eingestellt, ist die Ruderwirkung sehr angenehm, verkleinern würde ich die Ausschläge nicht, denn in einer Rolle oder im Langsamflug braucht man die eingestellten Ausschlagsgrößen. Den Schwerpunkt habe ich bewusst auf den vorderen Wert der Bauanleitung gelegt. Damit fängt sich das Modell nach einem Bahnneigungsflug in einer sanften Kurve von allein ab, für ein Modell dieser Art genau die richtige Einstellung. Der Langsamflug ist ohne Tücken, bis sich hier ein Strömungsabriss einstellt, muss man die Fahrt schon sehr weit heraus nehmen. Mit ausgefahrenen Klappen glaubt man fast nebenher laufen zu können. Allerdings sind hierbei unbedingt 3 bis 4 mm Tiefenruder zu zumischen, denn sonst steigt die Piaggio zu stark. Nachdem die beschriebenen Fahrwerksprobleme ausgemerzt waren, rufen die Landungen auch keine weiteren Adrenalinstöße mehr hervor. Kunstflugfiguren wie Rolle, Turns oder Loopings, auch Trudeln, sind mit Abstrichen in der Exaktheit natürlich möglich – das Vorbild war eben keine Kunstflugmaschine, sondern ein Schulflugzeug. Entsprechend sollte es auch geflogen werden und dann ist es eine echte Augenweide. Besonders tiefe Vorbeiflüge mit leicht hängender Fläche, dazu der passende Motorensound – zum Zunge schnalzen! Beherzigen sollte man den Hinweis auf Seite 2 der Bauanleitung und alle Holzschrauben mit Weißleim gegen Lösen sichern. Und dies gilt in besonderem Maße für die Schrauben der Motorhaubenbefestigung – ehrlich! Denn wir wollen ja sehr lange viel Freude mit diesem Modell haben. 1 1: Das Einziehfahrwerk wird von Graupner als Set für die Piaggio angeboten. 2: Auf dem Wattestäbchen sind feinen Metallspäne zu erkennen. Ein sorgfältiges Reinigen des Zylinders ist Pflicht für eine sichere Funktion. Anschließend ist das Ventil wieder mit Silikonfett einzufetten. 3: Beim ersten Fahrwerk gab es Probleme: Der Schwenkbolzen fuhr an einer Mechanik nicht in Endstellung. Zwar ist zunächst eine Verriegelung spürbar, bei Druckabfall und durch Vibrationen kann der Führungsbolzen aber zurück gleiten und das Fahrwerk freigeben. 4: Bei dem von Graupner aktuell gelieferten Fahrwerk laufen die Schwenkbolzen bis an die Enden der Kulissen und die Verriegelung ist damit korrekt und belastbar. 5: Die Position des Schwenkbolzens kann über das Gewinde an der Zylinderschubstange noch etwas nachgestellt werden – lösen Sie dazu den Zylinder in den Seitenteilen der Mechanik und drehen Sie den Schwenkbolzen etwas herein oder heraus. Vorsicht: die Zylinderschubstange darf nicht beschädigt werden – legen Sie unter die Zange etwas Leder oder Sperrholz. 3 4 5 2 Nachgehakt Im Betrieb gab es anfangs Probleme mit dem Fahrwerk: aus dem Steuerventil mussten erst mehrere Bearbeitungsspäne entfernt werden und die Mechaniken des Einziehfahrwerks zeigten sich nicht sehr zuverlässig. Mal führte eine Undichtigkeit am Druckzylinders eines Fahrwerkbeines zum Druckverlust, mal verriegelte die Mechanik des anderen Fahrwerks nicht in den Endstellungen, sodass entweder beim Start ein Fahrwerkbein einfach einklappte oder in der Luft dann plötzlich heraus hing. Es ist den gutmütigen Flugeigenschaften und der Robustheit des Modells zu verdanken, dass es hier zu keinen Beschädigungen, auch nicht bei den Bauchlandungen, führte. Das große Spiel in den einzelnen Fahrwerksbeinen ist noch tolerierbar – die Passungen in der Mechanik und Federbeinen sind relativ großzügig gewählt. Auswirkungen auf die Funktion wurden allerdings nicht beobachtet. Ein so attraktives Modell – und dann immer die Sorge „Funktioniert das Fahrwerk?“ Es galt also Ursachenforschung zu betreiben. Das Bugfahrwerk funktionierte einwandfrei, Verriegelung und Dichtigkeit blieben ohne Beanstandung. Der Druckzylinder des linken Fahrwerks war undicht, hier blies die Druckluft über das Steuerventil ab, was fälschlicherweise zu der Annahme führen könnte, das Steuerventil sei undicht. Das rechte Fahrwerk verriegelte nicht sauber in den Endstellungen, sodass sich bei nachlassendem Druck durch Vibrationen die Verriegelung lösen und das Fahrwerk ausklappen konnte. Auf die Problematik angesprochen, wurde von Graupner ein neues Fahrwerksset zur Verfügung gestellt. Auch in diesem Fall waren im Steuerventil noch Bearbeitungsspäne vorhanden. Die Druckzylinder der Fahrwerksmechaniken waren bei dem neuen Set nun alle dicht. In ausgebautem Zustand habe ich die Führungskurven in den Seitenteilen sorgfältig geprüft und die Verriegelung durch Druckbeaufschlagung getestet. Um ganz sicher zu gehen, wurde die Führungskurven an einigen Stellen noch leicht entgratet. Außerdem wurden alle Festo-Verbindungsteile mit Lecksuchspray geprüft. Das Kürzen der Druckleitungen muss mit einem sehr scharfen Messer in einem ziehenden Schnitt gerade und ohne Gratbildung erfolgen – nur so ist eine problemlose, dichte Stelle am Verbindungsstück sichergestellt. Zur Steigerung der Zuverlässigkeit und wegen des einfacherem Einstellens der Schaltpunkte, habe ich zur Ansteuerung ein elektrisches Doppelventil von Jet- Tronics eingebaut. Dieses verfügt zusätzlich über eine Air-Failsafe-Funktion. Dies bedeutet, dass das Ventil nach 15 s abschaltet und dadurch die Druckzylinder der Mechaniken vom Vorratsbehälter trennt. Damit führt eine Leckage an einer Mechanik nicht unweigerlich zum Leeren des Vorratsbehälters, sondern nur zum Druckverlust in der Mechanik. Ein weiteres Ein- bzw. Ausfahren des Fahrwerks ist dadurch gewährleistet.
Seite 1 und 2: 07 2010 E 8431 E Folge 654 Juli 201
Seite 3 und 4: www.fmt-rc.de FMT-TEST 19 Luftfahrt
Seite 5: www.fmt-rc.de FMT-TEST 21 Die HLW-H

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