20/6922 Qualitätssicherung in der Promotion - Grüne ...

BÜRGERSCHAFT
DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/6922
20. Wahlperiode 19.02.13
Schriftliche Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Eva Gümbel (GRÜNE) vom 13.02.13
und Antwort des Senats
Betr.:
Qualitätssicherung in der Promotion
Durch Plagiate und Täuschungsversuche war in den vergangenen Monaten
wiederholt die Qualität der Promotion in der öffentlichen Debatte. Wissenschaftlicher
Betrug und Diebstahl geistigen Eigentums sind keine Petitesse.
Im Zuge dieser Debatten sind auch Fragen laut geworden, wie sich Hochschulen
besser gegen Betrug schützen können und ob die Selbstkontrolle
der Wissenschaft verbessert werden muss. Die Überprüfung, Weiterentwicklung
und Stärkung dieser Selbstkontrollmechanismen der Wissenschaft erscheint
notwendig, um verlorenes Vertrauen in die Redlichkeit wissenschaftlicher
Forschung zurückzugewinnen.
Der Wissenschaftsrat hat schon 2011 in einem Positionspapier die aus seiner
Sicht notwendigen Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion
festgehalten. Zu fragen ist, inwieweit an den Universitäten diese Empfehlungen
Eingang in die Prüfungspraxis bei Promotionen gefunden haben.
Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:
Der Senat beantwortet die Fragen basierend auf Auskünften der Universität Hamburg
(UHH), des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), der Technischen Universität
Hamburg-Harburg (TUHH), der HafenCity Universität (HCU), der Hochschule
für bildende Künste (HFBK) sowie der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) wie
folgt:
1. Wie viele Promotionen wurden in den vergangenen fünf Jahren jeweils
an den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen abgeschlossen?
Bitte auch nach Fächergruppen aufgliedern.
2. Wie hoch war die Anzahl der Absolventen an den unter 1. abgefragten
Hochschulen jeweils fünf Jahre vor Abschluss der nachgefragten Promotionen?
Bitte auch nach Fächergruppen aufgliedern.
Siehe hierzu die Daten des Statistikamtes Nord in Anlagen 1 und 2.
3. Wie sind die Erfolgs- beziehungsweise Abbruchquoten für Promovierende
jeweils an den Hamburger Hochschulen und welchen Zeitraum umfasst
die durchschnittliche Promotionsdauer? Bitte auch nach Fächergruppen
aufgliedern. Sollten keine Erkenntnisse hierzu vorliegen, woran
liegt dies und ist daran gedacht, künftig diese Daten zu erheben?
Wie das von der Fragestellerin zitierte Positionspapier des Wissenschaftsrats feststellt,
gibt es „keine verlässlichen Zahlen, die Auskunft über die laufenden Promotionen
geben. Von der amtlichen Statistik werden nur die erfolgreichen Abschlüsse
erfasst, so dass Promotionsdauer, Erfolgs- wie Abbruchquoten unbekannt sind.“ Diese
Feststellung trifft auch auf die Hamburger Hochschulen zu, da viele Promovierende
gar nicht oder nicht für die gesamte Dauer der Promotion immatrikuliert sind. Zur Fra-

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ge, ob künftig die erforderlichen Daten erhoben werden sollen, ist die Meinungsbildung
der zuständigen Behörde noch nicht abgeschlossen.
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4. Wie wird an den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen
sichergestellt, dass die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten für
eine Doktorarbeit und die Bewertung ihrer Qualifikation nach transparenten
Kriterien erfolgen?
Grundlage der Auswahl sind die Promotionsordnungen der Hochschulen und der
Fakultäten der Universität Hamburg. Dort sind Zulassungsverfahren und Zulassungsvoraussetzungen
transparent und verbindlich festgelegt.
Ja.
Entfällt.
UHH:
5. Finden an den promotionsberechtigten Hochschulen für die zu vergebenden
Promotionsstellen regelhaft Ausschreibungen statt?
6. Sollte es zu keiner Ausschreibung der zu vergebenden Promotionsstellen
kommen, auf welchem Wege werden die Stellen dann vergeben?
7. Wurden an den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen die
vom Wissenschaftsrat empfohlenen Promotionskomitees eingeführt?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, wie wird deren Arbeit bewertet?
Die Promotionsordnungen der Fakultäten sehen verschiedene Ausschüsse für die
Zulassung und Verfahrensdurchführung sowie die Bewertung vor. Nach § 63 Absatz 1
in Verbindung mit § 59 Hamburgisches Hochschulgesetz (HmbHG) sind Mitglieder
des Ausschusses, der zulässt, nicht Mitglieder des Ausschusses, der bewertet. Eine
Überschneidung von Betreuung und Bewertung kann jedoch noch vorkommen (siehe
im Übrigen Antwort zu 12.).
UKE:
Für medizinische Promotionen werden aufgrund der fachspezifischen Unterschiede,
wie der Art der Forschungsmethodik (zum Beispiel experimentelle, klinische, statistische
Forschung), aber auch der Strukturierung der Betreuung (zum Beispiel Graduiertenschulen,
Einzelpromotion), keine Promotionskomitees vorgegeben. Neben der
Betreuung durch die Betreuerin oder den Betreuer sind Promovierende in der Regel in
interdisziplinäre Wissenschaftlerteams oder Doktorandenkolloquien eingebunden.
In den PhD-Programmen werden Promovierende durch ein Promotionskomitee von
drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreut. Das Komitee trifft sich mindestens
jährlich; diese Besprechungen zum Stand der Dissertation werden protokolliert.
TUHH:
Diese Aufgaben werden vom Promotionsausschuss wahrgenommen. Zusammensetzung,
Aufgaben und Kompetenzen des Promotionsausschusses sind in der PromO
der TUHH geregelt.
HCU:
Die HCU hat andere Wege beschritten, um die institutionelle Verantwortung für die
Promovierenden zu übernehmen, zum Beispiel Forschungskolloquien und Doktorandenkollegs
in der Verantwortung unterschiedlicher fachlicher Arbeitsgebiete.
HFBK:
Durch die bisherige, sehr enge Betreuungspraxis durch die einzelnen Hochschullehrerinnen
und Hochschullehrer wurde eine Notwendigkeit verneint. Nach einem gewissen
Zeitraum ist jedoch dieses Verfahren zu evaluieren.

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HfMT:
Eine Meinungsbildung hat dazu noch nicht stattgefunden, der Promotionsausschuss
wird sich in Kürze mit der Fragestellung befassen.
8. Werden an den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen regelhaft
Betreuungsvereinbarungen zwischen Doktorandin beziehungsweise
Doktorand, Betreuerinnen und Betreuern und gegebenenfalls dem Promotionskomitee
abgeschlossen?
Wenn nein, warum nicht?
UHH, UKE, TUHH, HfMT, HCU:
Ja.
HFBK:
Aufgrund der Gegebenheiten einer Kunsthochschule besteht bereits ein sehr enges
Betreuungsverhältnis.
9. Wie garantieren die promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen,
dass die Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für die Betreuung
der einzelnen Doktorandinnen und Doktoranden ausreichend Zeit zur
Verfügung haben? Gibt es eine Obergrenze der zur Betreuung zu übernehmenden
Promotionen für Hochschullehrerinnen beziehungsweise
Hochschullehrer? Welche Betreuungsrelation halten die promotionsberechtigten
Hamburger Hochschulen für angemessen, welche für gerade
noch vertretbar?
Die Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden gehört zu den Dienstaufgaben
der Professorinnen und Professoren der promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen.
Es gibt keine Vorgaben für den Betreuungsaufwand je Promovierender
beziehungsweise Promovierenden und auch keine Obergrenzen für die Zahl von Promovierenden
einer Professorin oder eines Professors. Diese Entscheidungen obliegen
der einzelnen Professorin beziehungsweise dem einzelnen Professor im Rahmen der
grundgesetzlichen Rechte.
10. Gibt es Fälle, in denen diese angemessenen oder gerade noch vertretbaren
Betreuungsrelationen überschritten werden?
Wenn ja, wie viele Fälle in den letzten fünf Jahren und wie hoch war die
jeweilige Überschreitung?
Entfällt.
11. Wie hoch ist die Anzahl externer Promotionen an den promotionsberechtigten
Hamburger Hochschulen? Werden diese durch ein strukturiertes
Promotionsprogramm integriert oder sind sie in die Arbeitsgruppe der
Betreuerin beziehungsweise des Betreuers eingebunden?
Die Anzahl der externen Promotionen wird nicht erfasst. Eine händische Auswertung
aller Akten war den Hochschulen in der für die Beantwortung der Schriftlichen Kleinen
Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich.
12. Haben die promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen die Empfehlung
des Wissenschaftsrates nach Trennung von Betreuung und Bewertung
der Dissertation umgesetzt?
Wenn nein, warum nicht, wenn ja, findet dies auch seinen Ausdruck in
den jeweiligen Promotionsordnungen?
UHH:
Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats werden zurzeit in den Fakultäten dahin
gehend diskutiert, in welchem Umfang und in welcher Zeit eine Umsetzung erfolgen
kann. Die geltenden Promotionsordnungen sehen vor, dass von den Promotionsausschüssen
für jedes Promotionsverfahren eine zweiköpfige Betreuungskommission eingesetzt
wird. Die Promotionsordnungen sehen im Regelfall die betreuende Person als
Erstgutachterin oder Erstgutachter vor. Mindestens ein weiteres Gutachten ist gemäß
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den Promotionsordnungen vorgeschrieben. Die Bewertung der Promotionsleistungen
nimmt laut Promotionsordnungen ein Ausschuss (Prüfungsausschuss) vor, dem neben
den Gutachtern weitere Mitglieder angehören.
UKE:
An der Medizinischen Fakultät wird zur Bewertung einer Dissertation eine Prüfungskommission
eingesetzt, der unter anderem die Betreuerin oder der Betreuer der Dissertation
angehören muss. Zum einen begründet sich dies aus der vorgegebenen
Musterpromotionsordnung der Universität Hamburg. Zum anderen ist dies ausdrücklich
so gewünscht, da die fachspezifische Kompetenz zur Bewertung der Dissertation
insbesondere durch die Betreuerin oder den Betreuer gewährleistet werden kann.
TUHH:
Die Dissertation wird von der Betreuerin oder dem Betreuer und mindestens einer
weiteren Fachkollegin oder einem weiteren Fachkollegen bewertet. Hinzu kommen die
zusätzlichen Gutachter, das Umlaufverfahren und das Auslegen der Arbeiten einschließlich
Gutachten.
HCU:
Der Betreuende ist in den meisten Fällen zugleich erste Gutachterin oder erster Gutachter
der Promotion. Zur weiteren Bewertung werden laut PromO Zweit- beziehungsweise
Drittgutachter oder zusätzliche Gutachter eingesetzt.
HFBK:
Eine Trennung von Betreuung und Bewertung gibt es an der HFBK nicht. Die Betreuerinnen
beziehungsweise die Betreuer begutachten jedoch unabhängig voneinander
die Dissertation und empfehlen dem Promotionsausschuss die Annahme oder die
Ablehnung der Dissertation (§ 9 Promotionsordnung).
HfMT:
Die HfMT hält dies nicht für sinnvoll, da Zweit- und gegebenenfalls Drittgutachter sich
in der Regel eher in einer bewertenden und weniger in einer betreuenden Funktion
sehen.
13. Haben die promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen ihr Bewertungssystem
für Promotionen den Empfehlungen des Wissenschaftsrates
angepasst und die Benotung auf die in europäischen Nachbarländern
übliche binäre Skala umgestellt („Bestanden“ oder „Mit besonderem
Lob/Ausgezeichnet“)?
Wenn nein, warum nicht?
Nein. Nach Auffassung der Hochschulen handelt es sich bei dem bisherigen Verfahren
um ein bewährtes, deutschlandweit vergleichbares Bewertungssystem.
14. Wird von den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen für Promotionen
mit Auszeichnungen zwingend ein drittes externes Gutachten
herangezogen?
Wenn nein, warum nicht?
UHH:
Die Promotionsordnungen der Fakultäten Wirtschafts- und Sozialwissenschaft
(WISO), Medizin, Geisteswissenschaft (GW) und Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
(MIN) schreiben das dritte (externe) Gutachten zwingend vor, wenn
beide Gutachterinnen oder Gutachter mit summa cum laude urteilen. Nach der Promotionsordnung
der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft
(EPB) kann ein drittes Gutachten eingeholt werden, wenn beide Gutachterinnen
oder Gutachter mit summa cum laude urteilen. Nach der PromO der Fakultät
Rechtswissenschaften (RW) wird kein drittes Gutachten eingeholt, es sei denn nur
einer der beiden Gutachterinnen oder Gutachter urteilt mit summa cum laude, in die-
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sem Fall wird ein drittes Gutachten eingeholt. Diese Praxis wird als ausreichend beurteilt.
UKE:
Für die Vergabe einer Bewertung „mit Auszeichnung“ an der Medizinischen Fakultät
ist ein zusätzliches, externes Gutachten Voraussetzung.
TUHH:
Nein. Das in der Antwort zu 12. genannte Bewertungsverfahren hat sich bisher
bewährt. Außerdem darf eine Auszeichnung nur vergeben werden, wenn Zusatzleistungen
erbracht wurden und der Promotionsausschuss über die Auszeichnung einen
einstimmigen Beschluss gefasst hat.
HCU:
Nein. Die Qualitätssicherung durch den Promotionsausschuss wurde bisher als ausreichend
beurteilt. Seit 2008 wurde lediglich einmal die Note „mit Auszeichnung“ vergeben.
HFBK:
Nein. Für den Fall der „Auszeichnung“ gilt an der HFBK folgende Regelung: Lauten
beide Einzelnoten „sehr gut“ (1,0) und beantragen beide Gutachterinnen beziehungsweise
Gutachter das Prädikat „ausgezeichnet“, so kann der Promotionsprüfungsausschuss
aufgrund eines einstimmigen Beschlusses das Prädikat „ausgezeichnet“ erteilen.
HfMT:
Nein. Nur wenn es sachlich erforderlich ist. Beim Dr. phil. ist nach der PromO schon
jetzt zwingend ein externes Gutachten einzuholen.
15. Wird von den promotionsberechtigten Hamburger Hochschulen noch das
Rigorosum als Prüfungsform durchgeführt?
Wenn ja, warum?
UHH, UKE, HCU, HFBK, HfMT:
Nein.
TUHH:
Die mündliche Prüfung ist wesentlicher Bestandteil der Prüfung, damit die wissenschaftliche
Qualifikation der Bewerberin beziehungsweise des Bewerbers auf dem
Gebiet der Dissertation sowie in den benachbarten Fachgebieten überprüft werden
kann. Im Falle einer gemeinschaftlichen Forschungsarbeit sind der Einzelbeitrag, der
Arbeitsprozess und das Gruppenergebnis selbstständig zu erläutern.
16. Wird in den Promotionsordnungen der promotionsberechtigten Hamburger
Hochschulen die Möglichkeit zur publikationsbasierten Dissertation
eingeräumt?
UHH:
Die Promotionsordnungen regeln verschiedene Arten von Dissertationen: entweder
eine Monografie, die in Teilen vorab veröffentlicht sein kann, oder eine kumulative
Dissertation mit veröffentlichten oder zur Veröffentlichung eingereichten wissenschaftlichen
Zeitschriftenbeiträgen, die in einer Synopse zusammengeführt werden müssen.
UKE:
An der Medizinischen Fakultät können sowohl medizinische Dissertationen als auch
Dissertationen in den PhD-Programmen publikationsbasiert durchgeführt werden.
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TUHH, HFBK, HfMT:
Nein.
HCU:
Über diese Regelung wird noch im Promotionsausschuss und im Präsidium diskutiert.
Eine Umsetzung erfolgt in einem der laufenden Doktorandenkollegs und ist als generelle
Möglichkeit in Vorbereitung.
17. Wurden entsprechende fachspezifische Standards für die publikationsbasierte
Dissertation entwickelt und in den Promotionsverordnungen
verankert?
Wenn ja, wie sehen diese fachspezifischen Standards jeweils aus?#
UHH:
Ja.
In den Fakultäten Rechtswissenschaft, Geisteswissenschaften und Mathematik, Informatik
und Naturwissenschaften: Publikationen und Synopse.
In der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: In der Regel drei veröffentlichte
und/oder unveröffentlichte Einzelarbeiten und Synopse.
TUHH, HCU, HFBK, HfMT:
Entfällt.
UKE:
Die Promotionsordnung für medizinische Promovierende sieht zwei Arten der publikationsbasierten
Dissertation vor. Die sogenannte Publikationspromotion, die aus einer
publizierten wissenschaftlichen Arbeit besteht, und die sogenannte kumulative Dissertation,
die aus mehreren Einzelarbeiten besteht. Voraussetzung für die medizinische
Publikationspromotion ist die Veröffentlichung einer Originalarbeit, die bei einem in der
medizinischen Metadatenbank PubMed-gelisteten Journal mit Peer-Review-Verfahren
bereits veröffentlicht oder angenommen wurde. Weiterhin muss der Promovierende
Erstautor sein. Eine Spezifizierung der Kriterien für die medizinische kumulative Dissertation,
die aus mehreren veröffentlichten und/oder unveröffentlichten Einzelarbeiten
besteht, wird derzeit ausgearbeitet.
Voraussetzung für die publikationsbasierte Dissertation beziehungsweise kumulative
Dissertation in den PhD-Programmen ist in der Regel eine Sammlung von zwei oder
mehr publizierten oder zur Publikation angenommenen Manuskripten, die fachlich
zusammenhängen und zu einer neuen wissenschaftlichen Erkenntnis führen. Weiterhin
muss bei mindestens einem Manuskript der Promovierende Erstautor sein. Bei
den Publikationen muss es sich um Arbeiten in referierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften
handeln. Die kumulative Bewertung der Autorenanteile nach dem UKE
Score-System muss mindestens zehn Punkte betragen.
18. Ist sichergestellt, dass Verfasserinnen beziehungsweise Verfasser von
Gutachten nicht zugleich Mitautorin beziehungsweise Mitautor von für
die Promotion maßgeblichen Publikationen sein dürfen?
UHH:
Nur die Promotionsordnung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat
hierzu Regelungen festgelegt: Mindestens eine Gutachterin oder ein Gutachter darf
nicht Koautorin oder Koautor einer eingereichten Einzelarbeit sein. Dies gilt auch für
Beiträge, die mit der Arbeit in Zusammenhang stehen. Die zweite Gutachterin oder
der zweite Gutachter darf bei höchstens der Hälfte der eingereichten Einzelarbeiten
Koautorin oder Koautor sein. Die Gutachterin oder der Gutachter muss dem Prüfungsausschuss
vorab anzeigen, falls, und wenn ja, welche Teile der Dissertation in
Koautorenschaft entstanden sind. Der Prüfungsausschuss kann eine weitere Gutachterin
oder einen weiteren Gutachter bestellen für die Begutachtung von Teilen der
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Dissertation, die in Koautorenschaft mit einem der Gutachter oder einer der Gutachterinnen
verfasst wurden.
UKE:
Aufgrund der Musterpromotionsordnung der UHH ist grundsätzlich die Betreuerin oder
der Betreuer als einer der Gutachter einzusetzen. Dies schließt eine Beteiligung an
relevanten Publikationen nicht aus. Grundsätzlich ist dies an der Medizinischen Fakultät
gewünscht, da die fachspezifische Kompetenz zur Bewertung der Dissertation bei
der Betreuerin oder dem Betreuer liegt (siehe auch Antwort zu 12.).
TUHH, HFBK, HfMT:
Entfällt.
HCU:
Ja.
19. Wurde die Empfehlung des Wissenschaftsrates umgesetzt, den Doktorgrad
in der Medizin nur für solche Dissertationen zu verleihen, die einen
substanziellen Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt leisten
und deren Ergebnisse in einer international anerkannten Zeitschrift
publiziert wurden?
Wenn nein, warum nicht?
Der Promotionsausschuss beurteilt im Rahmen des Antrags auf Zulassung die Qualität
einer Dissertation in Bezug auf deren wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt. Weiterhin
wird die Vergabe der Prädikate „summa cum laude“ und „magna cum laude“ bei
der Beurteilung einer medizinischen Promotionsarbeit nach der Promotionsordnung
von der Veröffentlichung der Ergebnisse in einer international anerkannten Zeitschrift
abhängig gemacht.
Für die Vergabe des Prädikats „summa cum laude“ ist eine Erstautorenschaft in
einem in PubMed-gelisteten Journal mit Peer-Review-Verfahren, die zu bedeutsamen
wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt hat, Voraussetzung. Das Prädikat „magna
cum laude“ wird bei einer in Koautorenschaft in einem in PubMed-gelisteten Journal
mit Peer-Review-Verfahren vergeben, die zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen
geführt hat.
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Anlage 1
Promotionen an den Hamburger Hochschulen nach promotionsberechtigten
Hochschulen und Fächergruppen
Hochschule
(HH) Fächergruppe 2007 2008 2009 2010 2011
HafenCity Ingenieurwissenschaften 4 2
Universität f.
Baukunst /
Raumentwicklung
Universität Sprach- und Kulturwissenschaften
71 104 94 89 130
Hamburg
Sport 1 7 6 5
Rechts-, Wirtschafts- und 131 169 147 82 203
Sozialwissenschaften
Mathematik, Naturwissenschaften
156 259 271 208 271
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
224 285 282 63 415
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
8 5 8 1 6
Ingenieurwissenschaften 1
Kunst, Kunstwissenschaften 3 7 17 8 11
UHH insgesamt 594 836 825 451 1042
Technische Rechts-, Wirtschafts- und
3
Universität
Hamburg-
Sozialwissenschaften
Mathematik, Naturwissenschaften
14
Harburg
Ingenieurwissenschaften 70 48
Außerhalb der Studienbereichsgliederung
48 102 92 32
TUHH insgesamt 48 102 92 87 80
Hochschule Kunst, Kunstwissenschaften 3 1 2 1 1
für Musik und
Theater
Gesamtsumme 645 939 919 543 1147
An der Hochschule für bildende Künste Hamburg sind bisher keine Promotionen
erfolgt.
Quelle: LIS-Datenbank des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt
Nord)
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Anlage 2
Absolventen (ohne Promotionen) an den Hamburger Hochschulen nach promotionsberechtigten
Hochschulen und nach Fächergruppen in den Jahren
2002 bis 2006
Hochschule
(HH) Fächergruppe 2002 2003 2004 2005 2006
HafenCity Universität
Ingenieurwissenschaften
f. Bau-
kunst /
Raumentwicklung
Universität Sprach- und Kulturwissenschaften
Hamburg
1.251 1.403 1.224 1.296 1.426
Sport 22 45 35 19 47
Rechts-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften 849 819 1.237 1.781 1.942
Mathematik, Naturwissenschaften
515 534 621 430 580
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
432 479 400 422 395
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
39 33 51 18 26
Ingenieurwissenschaften 2
Kunst, Kunstwissenschaften 76 48 75 52 54
Außerhalb der Studienbereichsgliederung
2
Hamburger
Universität für
Wirtschaft und
Politik
Technische
Universität
Hamburg-
Harburg
Hochschule für
Musik und
Theater
UHH insgesamt 3.186 3.363 3.643 4.018 4.470
Rechts-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften
349 306 342
Sprach- und Kulturwissenschaften
4 11
Rechts-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften 57 118 83 94 111
Mathematik, Naturwissenschaften
2 9 31 40 51
Ingenieurwissenschaften 226 438 404 417 318
Außerhalb der Studienbereichsgliederung
TUHH insgesamt 285 569 529 551 480
Kunst, Kunstwissenschaften
72 83 120 101 152
Gesamtsumme 3.892 4.321 4.718 4.825 5.268
An der Hochschule für bildende Künste Hamburg sind bisher keine Promotionen
erfolgt.
Quelle: LIS-Datenbank des Statistischen Amtes Für Hamburg und Schleswig-Holstein
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