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Arbeitsvorhaben für die nächste Zeit - Grundschule Wohra

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0. Vorwort<br />

Schulprogramm der <strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong><br />

1. Die Schule<br />

1.1 Geschichte der Schule<br />

1.2 Räumliche Situation<br />

1.3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

1.4 Schulgremien<br />

1.5 Betreuungsangebot<br />

1.6 Kooperation mit anderen Schulen<br />

1.7 Zusammenarbeit mit dem Kindergarten<br />

1.8 Schulwegbeförderung/Schulwegsicherung<br />

1.9 Förderverein<br />

2. Grundsätze der pädagogischen Arbeit<br />

2.1 Erziehungsziele/Leitgedanken<br />

2.2 Soziales Lernen<br />

2.3 Konfliktregelungen<br />

2.4 Schulordnung<br />

2.5 Leistung und Bewertung von Leistung<br />

2.6 Klassenlehrer<br />

2.7 Zusammenarbeit im Kollegium<br />

2.8 Fort – und Weiterbildung<br />

2.9 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

3. Unterricht<br />

3.1 Fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben<br />

3.2 Projekte/Projektwochen<br />

3.3 Lese-Konzept<br />

3.4 Förderkonzept<br />

3.5 Vertretungs-Konzept<br />

3.6 Hausaufgaben<br />

3.7 Schulbücher und Arbeitsmaterialien<br />

3.8 Arbeitsgemeinschaften<br />

4. Schulleben<br />

4.1 Gestaltung des Schulvormittags<br />

4.2 Unterrichtsfächer: Schwerpunkte<br />

4.3 Pausengestaltung<br />

4.4 Gestaltung des Klassenraums<br />

4.5 Feste und Feiern<br />

4.6 Klassenfahrten<br />

4.7 Öffnung von Schule/Außerschulische Lernorte / Waldschule<br />

4.8 Schulzirkus<br />

4.9 Computer/Internet<br />

4.10 Jahresterminplan<br />

5. Grundsätze der pädagogischen Arbeit<br />

5.1 <strong>Arbeitsvorhaben</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>nächste</strong> <strong>Zeit</strong><br />

5.2 Interne Evaluation<br />

5.3 Anhang


0 Vorwort Stand 2002<br />

Neben einer ständigen Überprüfung der selbstgesetzten Ziele lag <strong>für</strong> das Kollegium der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong> ein Hauptgedanke des Auftrags zur Arbeit am Schulprogramm vor allem<br />

in der Abkehr von einer Praxis, <strong>die</strong> lange <strong>Zeit</strong> an vielen Schulen üblich war:<br />

Die Lehrer und Lehrerinnen arbeiteten als „Einzelkämpfer“ nebeneinander. Ein Austausch<br />

oder gemeinsame Vorhaben fanden nur selten statt. Die Schule bestand aus der Summe der<br />

einzelnen Klassen, hatte aber oft keine eigene Identität.<br />

Bei dem Auftrag, gemeinsame Aktivitäten und Projekte durchzuführen und Innovationen<br />

anzustoßen, <strong>die</strong> zu einer Schule mit gemeinsamen Perspektiven führen, sollten an der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong> nach den Vorstellungen des Kollegiums und der Elternschaft auch <strong>die</strong><br />

Eltern intensiv beteiligt werden.<br />

Die Arbeit am Schulprogramm an der <strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong> wurde vor allem in zwei<br />

Gremien vorangetrieben:<br />

• Die im Dezember 1998 gegründete Schulprogramm AG, in der Eltern und Lehrer<br />

in vielen Sitzungen gemeinsam <strong>die</strong> Arbeit am Schulprogramm steuerten und<br />

Schwerpunkte setzten. Auf <strong>die</strong>ser Ebene wurde <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

Eltern durchgeführt.<br />

• Die Zusammenarbeit im Kollegium wurde seit dem Schuljahr 1999/2000 deutlich<br />

intensiviert, indem wöchentliche Sitzungen vereinbart wurden, in denen viele<br />

Probleme und Aspekte diskutiert und viele gemeinsame Vorhaben besprochen und<br />

geplant wurden.<br />

In vielen Bereichen haben sich seit <strong>die</strong>ser <strong>Zeit</strong> Änderungen vollzogen. Da <strong>die</strong> meisten<br />

Punkte des Schulprogramms im Schuljahr 2001/2002 aufgeschrieben wurden, sind <strong>die</strong>se<br />

Änderungen bereits oft schon in <strong>die</strong> Beschreibung des Ist-Zustandes eingeflossen. Bei der<br />

Beschreibung der gegebenen Situation in den verschiedenen Bereichen der Schule wurde <strong>die</strong><br />

Arbeit auf verschiedene Kollegen verteilt. Da es an der <strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong> jedoch nicht<br />

viele Schultern gibt, auf welche <strong>die</strong> Arbeit verteilt werden konnte, war es notwendig, dass<br />

alle Lehrer und Lehrerinnen der Schule intensiv am Schulprogramm mitarbeiteten. Trotz der<br />

höheren Belastung gegenüber größeren Schulen, bei denen <strong>die</strong> Arbeit auf deutlich mehr<br />

Schultern verteilt werden kann, sahen wir hierin auch eine Chance und eine Stärke:<br />

Dadurch dass alle ohne Ausnahme an dem Schulprogramm mitarbeiten, ist <strong>die</strong> Identifikation<br />

mit dem Schulprogramm wesentlich höher als an Schulen, bei denen hauptsächlich eine<br />

Steuergruppe und nicht das gesamte Kollegium an dem Schulprogramm arbeitet. Die<br />

Verteilung der Verantwortung auf alle Beteiligten wurde auch in der Verteilung der<br />

Deputatsstunden <strong>für</strong> das Schulprogramm deutlich: Während an vielen Schulen <strong>die</strong><br />

Schulleitung <strong>die</strong>se Stunden <strong>für</strong> sich beansprucht, wurden <strong>die</strong>se Stunden an der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>Wohra</strong> auf verschiedene Kollegen verteilt.<br />

Auch wenn das Schulprogramm <strong>die</strong> Lehrer und Lehrerinnen beauftragt, intensiver<br />

zusammenzuarbeiten und ihre eigenen Ziele zu formulieren und zu überprüfen, soll an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle betont werden, dass das Schulprogramm auch eine Aufforderung an den<br />

Schulträger, das Staatliche Schulamt und das Kultusministerium ist. Denn bei der<br />

Weiterentwicklung sind <strong>die</strong> Schulen in manchen Bereichen auf <strong>die</strong> Unterstützung der<br />

genannten Institutionen angewiesen. Indem wir unsere Möglichkeiten, Vorstellungen und<br />

Ziele darlegen, appellieren wir an <strong>die</strong>se Institutionen, uns bei dem Erreichen <strong>die</strong>ser Ziele zu<br />

unterstützen.


5.1 <strong>Arbeitsvorhaben</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>nächste</strong> <strong>Zeit</strong> Stand 2008<br />

Seit der letzten Fassung des Schulprogramms 2004 gab es mehrere Veränderungen an der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong>, <strong>die</strong> in das Schulprogramm eingeflossen sind. Für <strong>die</strong> <strong>nächste</strong>n Jahre bieten<br />

sich folgende Ziele an:<br />

• Zu 1.2 Räumliche Lage<br />

Die fehlenden Fachräume und <strong>die</strong> unbefriedigenden Möglichkeiten der Lagerung von Materialien<br />

sind immer noch ein Problem, welches auch durch sinkende Schülerzahlen und eine geringere<br />

Anzahl der Klassen nur zum Teil gelöst werden wird. In <strong>die</strong>sem Bereich sind weitere<br />

Verbesserungen wünschenswert. Eine mögliche Lösung könnte <strong>die</strong> Nutzung des leer stehenden<br />

Friseursalons im gleichen Gebäude sein. Dieser Punkt wird ein aktuelles Thema sein.<br />

• Zu 1.6 Kooperation mit anderen Kollegien<br />

Der Austausch mit anderen Kollegien ist sicherlich ein weiterer Aspekt, der noch ausbaufähig ist.<br />

Die Problematik der sinkenden Schülerzahlen und <strong>die</strong> Bildung von Kombinationsklassen betrifft<br />

viele kleine Schulen im Kreis. Hier ist ein Austausch über <strong>die</strong> Organisation und Gestaltung des<br />

Unterrichts in Kombinationsklassen sicherlich wertvoll und <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>nächste</strong>n Jahre anzustreben.<br />

• Sicherung des Erreichten<br />

Die sinkenden Schülerzahlen haben nicht nur eine geringere Anzahl von Schulklassen zur Folge,<br />

sondern entsprechend auch eine Verkleinerung des Kollegiums. Dies wird vermutlich in manchen<br />

Bereichen zu neuen Schwierigkeiten und Belastungen führen:<br />

• Die Pausenaufsichten werden auf weniger Kollegen verteilt, was eine Zunahme an<br />

Aufsichten <strong>für</strong> jeden Kollegen zur Folge hat.<br />

• Die Arbeit an gemeinsamen Projekten (Projektwochen, Schulfeste, Schulprogrammarbeit,...)<br />

muss auf immer weniger Schultern verteilt werden und bedeutet eine weitere Steigerung der<br />

Arbeitsbelastung.<br />

• Für bestimmte schulische Bereiche sind einzelne Kollegen verantwortlich: So gibt es z.B.<br />

einen Datenschutzbeauftragten, einen Sicherheitsbeauftragten, einen Verkehrsbeauftragten,<br />

eine Sportbeauftragten, einen Beauftragten <strong>für</strong> den Bereich Lesen, <strong>für</strong> den Bereich<br />

Computer oder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung von Kindern aus anderen Herkunftsländern. Bereits jetzt<br />

haben durch das kleine Kollegium alle Lehrer und Lehrerinnen <strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong> zwei<br />

oder drei Bereiche. Eine Verkleinerung des Kollegiums bedeutet auch in <strong>die</strong>sem Bereich,<br />

dass auf jede Schulter noch mehr Arbeit und Verantwortung geladen wird. An größeren<br />

Schulen ist es üblich, dass eine Lehrkraft höchstens einen Verantwortungsbereich betreut.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund muss das Ziel <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>nächste</strong>n Jahre nicht nur eine Weiterentwicklung,<br />

sondern auch <strong>die</strong> Erhaltung des bisher Erreichten sein. Dies ist <strong>für</strong> ein weiter schrumpfendes<br />

Kollegium bereits eine große Herausforderung.


5.2 Interne Evaluation Stand 2008<br />

Bei der Weiterarbeit am Schulprogramm werden <strong>die</strong> Ziele und Ansprüche in den <strong>nächste</strong>n Jahren<br />

innerhalb der Schule auf verschiedene Weise überprüft und gegebenenfalls neu gesetzt:<br />

• Die Evaluation hat sich in den letzten Jahren auf <strong>die</strong> Bereiche „selbständiges Lernen“ und<br />

„Lese-Erziehung“ beschränkt. Da das Lese-Konzept weiterentwickelt wurde und das Lesen<br />

ein zentraler Bereich der schulischen Arbeit ist, war <strong>die</strong> Wiederholung der Evaluation im<br />

Bereich der Lese-Erziehung aus unserer Sicht gerechtfertigt. In den <strong>nächste</strong>n Jahren wäre es<br />

sinnvoll und anzustreben, dass <strong>die</strong> Evaluation auch auf andere Bereiche ausgeweitet wird.<br />

Die Entwicklung von weiteren Mess-Instrumenten würde <strong>die</strong>se Arbeit noch abrunden.<br />

• Manche Ziele und Ansprüche, <strong>die</strong> gesetzt worden sind, können unserer Meinung nach auch<br />

ohne wissenschaftliche Verfahrung überprüft werden. Materielle Ziele sind dann erreicht,<br />

wenn <strong>die</strong> gewünschten Dinge an der <strong>Grundschule</strong> <strong>Wohra</strong> vorhanden sind. Dazu zählt z.B.<br />

<strong>die</strong> Verbesserung der räumlichen Situation.<br />

Für andere Ziele gilt:<br />

Ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit und eine unverzichtbare Grundlage<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterentwicklung der Schule sind <strong>die</strong> wöchentlichen Konferenzen und <strong>die</strong><br />

häufigen Treffen der AG Schulprogramm. Hierbei werden wir uns auch weiterhin<br />

genügend <strong>Zeit</strong> nehmen, <strong>die</strong> verschiedenen Bereiche von Schule ausführlich zu<br />

analysieren und mögliche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.


5.3 Anhang Stand 2002<br />

Zu 4.9<br />

Computer/Internet<br />

ES FÄHRT EIN ZUG NACH IRGENDWO<br />

oder<br />

WARUM COMPUTER NICHTS IM KLASSENZIMMER ZU SUCHEN HABEN<br />

Die Schnelligkeit und <strong>die</strong> Rasanz, mit der Computer <strong>die</strong> Welt erobert haben und erobern, ist<br />

atemberaubend, ja beängstigend. Und wo <strong>die</strong>ser Hightech-Zug einmal hinführen soll, das wissen<br />

wohl nicht einmal <strong>die</strong> Experten und das sprengt meine Vorstellungskraft. Fest steht : Auch mit<br />

<strong>die</strong>sem „Spielzeug“ hat sich der Mensch einmal mehr eine Technologie geschaffen, der er/sie selbst<br />

nicht gewachsen ist und von der er/sie zunehmend abhängig und beherrscht wird. Und ich spreche<br />

hier wohlgemerkt nicht von Kindern, ich spreche erst einmal von erwachsenen Menschen! Ich<br />

spreche von Angestellten und Arbeitnehmern, <strong>die</strong> nicht nur an ihrem Arbeitsplatz, sondern auch zu<br />

Hause Stunden um Stunden vor <strong>die</strong>sem „Spielgerät“ verbringen. Ich spreche von PolitikerInnen, <strong>die</strong><br />

sogar <strong>Grundschule</strong>n und demnächst wohl auch Kindergärten <strong>die</strong>ses Gerät aufdrängen. Ich spreche<br />

von Lehrern und Lehrerinnen, <strong>die</strong> sich mit Computern <strong>die</strong> Arbeit erleichtern und perfektionieren<br />

und dabei gar nicht merken, dass ihnen <strong>die</strong>ses „Spielgerät“ <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong> wegfrisst. Für wahr: Da haben<br />

<strong>die</strong> grauen Herren aus Michael Endes „Momo“ einen ganz großen Coup gelandet!!! Und alle<br />

machen mit springen auf <strong>die</strong>sen Hightech-Zug, der immer mehr an Geschwindigkeit zunimmt und<br />

dessen Ziel eigentlich niemand kennt. Und aus den Fenstern <strong>die</strong>ses Zuges fliegt haufenweise<br />

Schrott, elektronischer Schrott, Sondermüll und noch mal Sondermüll, Gebirge von Papier, all<br />

<strong>die</strong>ser Schrott säumt <strong>die</strong> Gleise <strong>die</strong>ses Zuges. Doch alle machen mit, da gibt es kein Hinterfragen.<br />

Dabei-Sein ist alles. Und <strong>die</strong> wenigen, <strong>die</strong> nicht aufspringen auf den Zug und es wagen, nach dem<br />

Sinn und dem Ziel des Zuges zu fragen, werden als Höhlenmenschen abgestempelt.<br />

„Denn sie wissen nicht, was sie tun !“ Könnte mensch meinen ....<br />

und den erwachsenen Computerfans ihre „Spielzeuge“ lassen .......<br />

Wenn da nicht <strong>die</strong> Kinder wären! Die Kinder, <strong>die</strong> von eben <strong>die</strong>sen Erwachsenen, den Eltern, den<br />

Lehrern und Lehrerinnen, den Politikerinnen und denen, <strong>die</strong> daran ver<strong>die</strong>nen, genötigt werden, mit<br />

den Computern zu spielen!<br />

Von Geburt an ist bestimmt kein Kind auf <strong>die</strong>ser Welt ein Computerfan. Doch wenn es in einer<br />

Welt der Computer aufwächst, so kann es doch ganz schnell zum Computerfreak werden. Lassen<br />

wir in <strong>die</strong>sem Zusammenhang einmal <strong>die</strong> Werbefachleute sprechen, <strong>die</strong> unter dem Slogan „Lernen<br />

macht Spaß“ an- amerikanischen Schulen <strong>für</strong> ihre Computerwelt werben:<br />

„Sie werden es nicht glauben, aber jetzt können <strong>die</strong> Viertklässler in Texas mit dem Computer auf<br />

Informationsjagd gehen, ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten verbessern, lernen, wie man Wasser<br />

spart, <strong>die</strong> Qualität der Flüsse und Seen bewahrt - und dabei noch ihren Spaß haben!“ Und das alles,<br />

ohne jemals einen See aus <strong>nächste</strong>r Nähe gesehen zu haben ... würde ich hinzufügen. Na bravo! So<br />

sieht also <strong>die</strong> Schule von morgen aus. Kinder werden auf den Hightech-Zug hinaufgezogen, sie<br />

verbringen auch bei schönstem Wetter ihre Freizeit zunehmend vor Mattscheiben, und ich frage<br />

mich:<br />

Wenn Kinder ohnehin schon zuviel <strong>Zeit</strong> vor Bildschirmen verbringen, warum installiert mensch<br />

Multimedia-Systeme in den Schulen? Wenn wir wollen, dass unsere Kinder mehr Bücher lesen,<br />

warum setzen wir sie dann vor Bildschirme, <strong>die</strong> krank machen, wenn mensch auf ihnen mehr als<br />

nur einige Seiten liest ??<br />

Wenn wir feststellen, dass Kinder in ihrer veränderten Kindheit einer enormen Reizüberflutung<br />

ausgesetzt sind, warum muten wir ihnen dann <strong>die</strong> Suche nach Material im Internet zu ???<br />

Machen wir es uns da nicht viel zu leicht und verbuchen „pädagogische Erfolge“ auf der Habenseite<br />

des sonst oft so öden Schulalltages.


Kinder, <strong>die</strong> wir meist weder mit traditionellen noch reformpädagogischen Methoden wirklich<br />

motivieren können, bekommen vor dem Computer plötzlich glänzende Augen, arbeiten<br />

überraschend fleißig und konzentriert, ja, lernen schon fast mit Spaß, wobei sich der oben erwähnte<br />

Werbeslogan scheinbar bewahrheitet. Hier wird uns von den Werbefachleuten ein Lernen ohne<br />

Mühe, ein Lernen als Videospiel vorgegaukelt.<br />

Aber schaut mensch genau hin, dann wird Lernen auf das Anhäufen von Informationen und <strong>die</strong><br />

Verbesserung der Effizienz reduziert. Und wenn <strong>die</strong> Werbung <strong>für</strong> Computer an amerikanischen<br />

Schulen sogar in dem Spruch gipfelt: „Computer sind interaktiv! Sie machen Spaß!“ ... dann wird<br />

gerade hierin <strong>die</strong> große Schwäche und Gefahr des Hightech-Zuges deutlich:<br />

Denn interaktiv ist der Mensch in <strong>die</strong>sem Fall mit einer Maschine und nicht mit anderen<br />

Menschen!! Je mehr gerade Kinder ihre <strong>Zeit</strong> auch in der Schule vor Bildschirmen verbringen, desto<br />

mehr verkümmern ihre kommunikativen Fähigkeiten. Die Arbeit an Computern unterdrückt das<br />

selbständige und noch mehr das kritische Denken. Es wird besonders <strong>die</strong> kindliche Fähigkeit<br />

unterdrückt, Dinge zu beobachten, sich auf sie einzulassen, sie genau unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen<br />

und sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen.<br />

Wenn wir wirklich ernst machen mit dem Anspruch, dass Kinder in der Schule nicht in erster Linie<br />

Wissen anhäufen, sondern das Lernen lernen sollen, dann haben Computer im Klassenzimmer<br />

nichts zu suchen!!!<br />

Und <strong>die</strong>s umso weniger vor dem Hintergrund einer zunehmenden emotionalen Verarmung von<br />

Kindern und einer Tendenz von persönlicher Isolierung in unseren „zivilisierten“ Gesellschaften.<br />

Schule, <strong>die</strong> Kinder mit ihren Problemen ernst nimmt, muss Pädagogen haben, <strong>die</strong> den Kindern<br />

zuhören können, <strong>die</strong> den Kindern freie Rede ermöglichen und sich <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong> nehmen, <strong>für</strong><br />

zwischenmenschliche Auseinandersetzungen. Die <strong>Zeit</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kinder alleine vor einem Bildschirm<br />

verbringen, fehlt genau an <strong>die</strong>ser Stelle !<br />

Wir können den Hightech-Zug nicht aufhalten, aber warum sollen <strong>die</strong> Kinder so früh schon<br />

aufspringen? Ich habe keinerlei Bedenken, dass meine Tochter, <strong>die</strong> ohne Fernseher und ohne<br />

Computer groß wird, sich irgendwann einmal das <strong>für</strong> sie nötige Computerwissen in kürzester <strong>Zeit</strong><br />

aneignen wird . . .. aber bitte erst zu einem <strong>Zeit</strong>punkt, wo sie <strong>die</strong>ser Technologie mehr gewachsen<br />

sein wird. In der Grundschulzeit sollte sie von <strong>die</strong>sen Bildschirmen noch verschont werden! Bevor<br />

auch <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong>n auf den Hightech-Zug aufspringen, sollte jedes Kollegium kritisch<br />

hinterfragen, was Computer uns versprechen und was sie uns nehmen:<br />

Was wir durch <strong>die</strong> Einführung neuer Technologien gewinnen und was wir verlieren; welche<br />

Probleme gelöst werden und welche erst entstehen. Und über all dem steht <strong>für</strong> mich der Wunsch,<br />

unsere technologische Welt menschengerechter, zu machen anstatt <strong>die</strong> Menschen<br />

maschinengerechter !!!<br />

Ben Bender

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