04.01.2014 Aufrufe

PDF-Version dieser Zeitschriftenausgabe - Gute Nachrichten

PDF-Version dieser Zeitschriftenausgabe - Gute Nachrichten

PDF-Version dieser Zeitschriftenausgabe - Gute Nachrichten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gefängniszelle<br />

Ein in Amerika wegen Mordes verurteilter Häftling erklärt seinen Werdegang. Von Paul Suckling<br />

Mein Schlafzimmer ist gleichzeitig meine Toilette<br />

und auch mein Wohnzimmer. Das Ganze nennt sich<br />

Gefängniszelle. Ich sitze ein, weil ich Entscheidungen<br />

traf, mit denen ich mich auf die schiefe Bahn begab.<br />

und mehr aus seinem Brief zitieren. Vielleicht wird der<br />

eine oder andere aus seinen Fehlern lernen.<br />

Ein Besuch bei Ron ist ein Kapitel für sich. Am<br />

Gefängnis angekommen, parke ich auf dem Besucherparkplatz.<br />

An der Pforte muss ich mich in ein Register<br />

eintragen und meinen Ausweis abgeben. Ich bekomme<br />

einen Schlüssel zu einem Schließfach, in das ich praktisch<br />

alle persönlichen Dinge, die ich bei mir habe, einschließen<br />

muss. Ich darf lediglich mein Taschentuch<br />

behalten und etwas Kleingeld, falls ich ein Getränk<br />

oder einen Imbiss aus einem Automaten kaufen<br />

möchte.<br />

Sobald ich durch die erste Stahltür geschritten bin,<br />

wird sie sofort hinter mir verschlossen. Auf die Hand<br />

bekomme ich einen Stempelaufdruck zum Zeichen dafür,<br />

dass ich nur ein Besucher bin. Ich muss die Schuhe<br />

ausziehen und durch einen Metalldetektor gehen, wie<br />

man sie an Flughäfen findet. Danach nehme ich meine<br />

Schuhe wieder entgegen und werde in einem kleinen<br />

Nebenraum von einem Wärter gründlich durchsucht.<br />

Sogar meine Schuhe kommen unter die Lupe.<br />

Es folgt eine Untersuchung mit einem tragbaren<br />

Metalldetektor. Danach darf ich meine Schuhe wieder<br />

anziehen und den Raum durch eine zweite Stahltür verlassen,<br />

die ebenfalls hinter mir zugeschlossen wird. Ein<br />

anderer Wärter bringt mich dann zum Besucher raum.<br />

Ich warte auf Ron. Er kommt langsam herein -<br />

geschlurft, begleitet von einem Aufseher, der ihn an<br />

Händen und Füßen mit Fesseln gebunden hat. Wir sind<br />

durch einen meterbreiten Zwischenbereich mit kugelsicheren<br />

Glasscheiben getrennt. Der Wärter schließt<br />

die Tür hinter Ron zu und löst seine Handschellen von<br />

außen her durch eine kleine Klappe in der Tür.<br />

Ron und ich kommunizieren miteinander über eine<br />

Sprechanlage. Zwei Stunden lang dürfen wir über alles<br />

reden. Themen, die wir streifen, sind: Kriminalität; die<br />

Schwächen des Rechtssystems; Beziehungen zwischen<br />

Eltern und Jugendlichen; die Tat, die Ron ins Gefängnis<br />

brachte; die Bibel; seine Gedanken und Ängste;<br />

Angeln; Fernsehen; das Wetter; die Gefängniskost; die<br />

Häftlinge in den anderen Besucherkabinen.<br />

Ich versuche, Ron zu motivieren, Gott täglich zu suchen<br />

und durch regelmäßiges Gebet eine Beziehung<br />

zu ihm zu pflegen.<br />

Ron bekennt sich zum Mord<br />

Rons Fall wird bereits in der zweiten Instanz verhandelt.<br />

Es wird untersucht, ob das Verfahren in der E<br />

März-April 2013 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!