Edelstahl - Buderus Edelstahl Gmbh
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<strong>Edelstahl</strong><br />
Magazin für<br />
Kunden und<br />
Mitarbeiter<br />
2/2008
Inhalt<br />
4<br />
10<br />
2<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> erweitert<br />
Produktionskapazitäten<br />
Mobiles Schmiedelabor<br />
auf Wetzlarer Brückenfest<br />
l Unternehmen<br />
4 <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> erweitert<br />
Produktionskapazitäten<br />
6 Schmiedekunst aus Wetzlar<br />
in China ausgestellt<br />
Asien-Hammer in Peking<br />
9 Zwei Teams, die zueinander passen<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ist neuer Sponsor<br />
des Handball-Bundesligisten HSG<br />
Wetzlar<br />
10 Mobiles Schmiedelabor<br />
auf Wetzlarer Brückenfest<br />
Schmiedehandwerk hautnah erleben<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
6<br />
Schmiedekunst aus Wetzlar<br />
in China ausgestellt<br />
12 <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> spendet 5000 Euro<br />
an die Klinik Eschenburg<br />
Unterstützung für die Behandlung<br />
Suchtkranker<br />
l Werkzeugstahl/Edelbaustahl<br />
13 Asiaforge 2008 in Neu-Delhi<br />
14 <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bringt<br />
Kunststoffbehälter in Form<br />
16 Mehr als eine Geschäfts beziehung<br />
50 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit Familie Laxman in Indien<br />
17 Im Fokus der Stahlanwender:<br />
Workshop Getriebestähle<br />
für den Großgetriebebau<br />
14<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bringt<br />
Kunststoffbehälter in Form<br />
l Qualitätswesen<br />
18 Prüflabor der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH erhält Kompetenzbescheinigung<br />
durch DAP<br />
QM-System für Prüf- und<br />
Kalibrierlaboratorien<br />
l News<br />
20 SCT-Konferenz 2008 mit<br />
Unterstützung von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>
13<br />
20<br />
Asiaforge 2008<br />
in Neu-Delhi<br />
SCT-Konferenz 2008 mit<br />
Unterstützung von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
l Personal<br />
21 „Glück Auf!“<br />
an alle neuen Auszubildenden<br />
22 Wir stellen vor: Andreas Pichl<br />
Oberschmelzer auf dem Weg zum<br />
Meister<br />
Berufsbilder bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
24 60 Auszubildende von<br />
Alfing Kessler zu Gast<br />
Ein Tag bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
25 Mit Steel zum Ziel<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> beim<br />
16. JP Morgan Chase Corporate<br />
Challenge<br />
26 SAM – Secretaries’ Annual Meeting<br />
26 Unsere Jubilare<br />
26 Sterbefälle<br />
26 Impressum<br />
27 Tombola Betriebliches<br />
Vorschlagwesen<br />
27 Studenten der RWTH Aachen<br />
zu Besuch bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
nur noch wenige Wochen<br />
und wir starten ins neue<br />
Jahr. Vieles ist in Bewegung.<br />
Die Krise an den Finanzmärkten<br />
zieht nicht an jeder<br />
Branche spurlos vorüber.<br />
Die mittelfristigen Perspektiven<br />
für den Werkstoff<br />
Stahl aus dem Hause <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> sind jedoch<br />
weiterhin positiv. Wir tragen<br />
dieser Entwicklung Rechnung<br />
und investieren in einen<br />
umfassenden Werksausbau,<br />
der eine Steigerung<br />
unserer Produktionskapazitäten<br />
ermöglicht. In dieser<br />
Ausgabe berichten wir Ihnen<br />
darüber.<br />
Erfahren Sie auch mehr über unsere<br />
Sponsoringaktivitäten und das kulturelle<br />
Engagement, das uns am Herzen liegt. Wir<br />
stellen Ihnen einige Beispiele vor, darunter<br />
das mobile Schmiedelabor des Stahlkünstlers<br />
Andreas Rimkus. Lernen Sie Andreas<br />
Pichl kennen, einen unserer Oberschmelzer<br />
auf dem Weg zum Meister, und informieren<br />
Sie sich über die SCT-Tagung, den<br />
Workshop Getriebe stähle für den Großgetriebebau<br />
und vieles mehr.<br />
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit<br />
und das entgegengebrachte<br />
Vertrauen. Auch zukünftig werden wir alles<br />
tun, um für unsere Kunden ein zuverlässiger<br />
und leistungsfähiger Partner zu<br />
sein. Dafür setzt sich jeder einzelne <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Mitarbeiter<br />
ein. Unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken<br />
wir an dieser Stelle für ihr großes Engagement.<br />
Gemeinsam mit Ihnen allen<br />
wollen wir die Zukunft erfolgreich gestalten<br />
und die Faszina tion Stahl in die Welt<br />
hinaustragen.<br />
Für die anstehende Weihnachtszeit<br />
wünschen wir Ihnen einige ruhige, erholsame<br />
und besinnliche Tage sowie einen<br />
guten Start in das Jahr 2009.<br />
Viel Spaß beim Lesen.<br />
Mit einem herzlichen „Glück auf“<br />
Ihre Geschäftsführung<br />
Karl-Peter Johann<br />
Jens Mohr<br />
Editorial<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 3
Unternehmen<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> erweitert<br />
Produktionskapazitäten<br />
Die mittelfristigen Perspektiven für den Werkstoff Stahl sind ungeachtet der aktuellen<br />
Finanzmarktkrise, die inzwischen auch auf die stahlerzeugenden und -verarbeitenden<br />
Betriebe übergreift, weiterhin positiv. Diesem langfristigen Trend trägt die<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH mit einer Erweiterung der Produktionskapazitäten Rechnung.<br />
Marktumfeld<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ist mit der Ausrichtung<br />
auf geschmiedete Stähle für den Werkzeugbau,<br />
den Getriebebau – hier insbesondere<br />
die Windenergie – und den Energiemaschinenbau<br />
mit Generator- und Turbinenwellen<br />
sowie den allgemeinen Maschinenbau<br />
in Branchen tätig, für die die Rahmendaten<br />
positiv gestellt und die von der<br />
Finanzmarktkrise derzeit (noch) kaum<br />
betroffen sind. Abgerundet wird das Produktionsprogramm<br />
mit gewalztem Halbzeug,<br />
das für den Schrott- und Legierungskreislauf<br />
innerhalb des Werkes eine wichtige<br />
Stellung einnimmt. Die <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH beliefert zudem die Schwestergesellschaften<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Band und<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik. Auch<br />
für diese beiden Gesellschaften stehen die<br />
Zeichen – vor allem wegen der Integration<br />
in den Konzernverbund der Böhler-Uddeholm<br />
AG – auf Wachstum.<br />
Rohstahlkapazität<br />
Die Rohstahlerzeugung hat die technische<br />
und genehmigungsrechtliche Grenze er-<br />
4<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
reicht. Deshalb sind hier umfangreiche<br />
Maßnahmen erforderlich. Der Antrag auf<br />
Erweiterung der Genehmigungsgrenze von<br />
480 000 Jahrestonnen (jato) auf 650 000<br />
jato wird derzeit von den Genehmigungsbehörden<br />
bearbeitet. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
führt dabei eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
durch, um eine Abstimmung über<br />
den Umfang der voraussichtlich zu erstellenden<br />
Unterlagen zur Darstellung der<br />
Umweltauswirkungen zu erzielen.<br />
Auf technischer Seite ist eine Erhöhung<br />
der Strombezugsmenge erforderlich. Zu<br />
diesem Zweck schließt sich das Unternehmen<br />
mit einer separaten Trafostation an<br />
das Höchstspannungsnetz (380 kV) an. Zur<br />
Zeit wird über einen Energiebezugsrechner<br />
im Viertelstundentakt der Strombezug<br />
begrenzt.<br />
Die dann längeren Energieeintragszeiten<br />
in den Schmelzofen führen zu einer höheren<br />
Schmelzleistung. In weiterer Folge wird<br />
die Gießgrubenkapazität den Erfordernissen<br />
der zu stellenden Blockformate angepasst.<br />
Im Dillfeld wird zur Sicherung unserer<br />
Vormaterialversorgung ein Schrottlager<br />
Gesamtansicht der Glüherei<br />
mit Gleisanbindung an das Stahlwerk projektiert.<br />
8000-t-Schmiedepresse<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> betreibt seit vielen Jahren<br />
eine 2000-t- sowie eine 5500-t-Presse.<br />
Insbesondere die größere der beiden Pressen<br />
läuft seit Jahren im Turnusbetrieb, das<br />
heißt sieben Tage pro Woche mit drei<br />
Schichten pro Tag. Es ist zu verzeichnen,<br />
dass der Anteil der großen Schmiedestücke<br />
immer weiter zunimmt, sodass die Presskraft<br />
dieser Presse mitunter kaum ausreicht,<br />
um den Stahl noch zu verformen. Aus diesem<br />
Grund und vor dem Hintergrund der<br />
hervorragenden Wachstumsaussichten bei<br />
Schmiedestücken für den Kraftwerksbau<br />
(Generator- und Turbinenwellen) wurde im<br />
März 2008 bei SMS eine 8000-t-Presse<br />
bestellt. Im Stauchgang wird diese Presse<br />
sogar eine Kraft von 10 000 t erreichen.<br />
Wärmebehandlung<br />
Auch die erhöhte Schmiedemenge muss<br />
wärmebehandelt werden. Deshalb erfolgen<br />
die Verlängerung der derzeitigen Vergüterei<br />
und der Bau neuer Glühöfen.<br />
Bearbeitungswerkstatt<br />
Während ein Teil der zusätzlichen Schmiedemengen<br />
nach der Adjustage und Ausgangskontrolle<br />
direkt ausgeliefert wird –<br />
dies gilt insbesondere für Werkzeug- und<br />
Großdrehbohranlage im Einsatz
Verlängerung der Vergüterei<br />
Edelbaustähle – ist für die Lieferung von<br />
Wellen eine Vorbearbeitung auf Drehmaschinen<br />
erforderlich. Deshalb erfolgt bereits<br />
jetzt ein Ausbau der Drehkapazitäten mit<br />
der Installation von insgesamt drei neuen<br />
Drehmaschinen.<br />
Logistik und Infrastruktur<br />
Dem gestiegenen Produktionsaufkommen<br />
muss die Infrastruktur folgen. Dabei soll die<br />
Stadt Wetzlar von dem An- und Ablieferverkehr<br />
sowohl der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH als auch der übrigen teils ehemaligen<br />
<strong>Buderus</strong> Gesellschaften: <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Band, <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik,<br />
<strong>Buderus</strong> Gießerei und <strong>Buderus</strong><br />
Spezialguss weitgehend dadurch entlastet<br />
werden, dass der LKW-Verkehr über eine<br />
neu zu bauende gemeinsame Werkseinfahrt<br />
im Dillfeld geführt wird. Damit wird<br />
die Feinstaubbelastung im Stadtgebiet<br />
trotz insgesamt höherem – dann allerdings<br />
autobahnnahen – Verkehrsaufkommen er-<br />
heblich sinken.<br />
Zeitplan<br />
Die Presse ist so terminiert, dass die ersten<br />
Produktauslieferungen im zweiten Halbjahr<br />
2010 erfolgen werden. Zur gleichen<br />
Zeit ist der Umbau des Stahlwerks so weit<br />
fortgeschritten, dass die neue Presse mit<br />
großen Blöcken beliefert werden kann. Der<br />
endgültige Stahlwerksausbau – abhängig<br />
Herstellung der Bohrung für die Pfahlgründung<br />
von der behördlichen Genehmigung – wird<br />
dann in den Jahren 2010/11 erfolgen.<br />
Neben diesen Maßnahmen sehen die<br />
Auflagen der unteren Wasserbehörde einen<br />
erweiterten Hochwasserschutz des Werkes<br />
und des Mündungsgebietes Lahn/Dill vor.<br />
Demzufolge sind umfangreiche Erdbewegungen<br />
mit Absenkung des flussaufwärts<br />
gelegenen Gebietes um 80–150 cm und<br />
Aufschüttungen auf der Südseite erforderlich.<br />
Diese Arbeiten laufen bereits und werden<br />
in 2009 abgeschlossen sein.<br />
Unternehmen<br />
Nach Durchführung aller Maßnahmen<br />
wird <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> in den Kernmärkten<br />
wesentlich verstärkt auftreten können und<br />
mit der Überarbeitung der Infrastruktur<br />
langfristig kosten- und umweltoptimal<br />
arbeiten können. Neben bestehenden Produkten<br />
werden dann auch neue Produkte<br />
im Portfolio sein. An der Entwicklung dieser<br />
Stähle arbeitet <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bereits<br />
heute gemeinsam mit Kunden, so dass das<br />
Jahr 2010 für alle Beteiligten ein interessantes<br />
und spannendes Jahr werden wird.<br />
Regierungspräsidium Gießen www.rp-giessen.hessen.de<br />
25. 8. 2008 - Pressemitteilung<br />
<strong>Buderus</strong> will Stahlwerkskapazität in Wetzlar deutlich erweitern. Regierungspräsidium<br />
rechnet mit öffentlichem Genehmigungsverfahren Anfang 2009 –<br />
Unternehmen führt freiwillig Umweltverträglichkeitsprüfung durch.<br />
Der Stahlmarkt boomt – spürbar auch am klassischen Montan-Standort Wetzlar. In<br />
erheblichem Umfang will die <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH nun in das <strong>Edelstahl</strong>werk nahe<br />
der Hermannsteiner Straße investieren und dessen Kapazität von 480 000 t/Jahr auf<br />
650 000 t/Jahr erweitern, wie jetzt das Gießener Regierungspräsidium berichtet. Gute<br />
Nachrichten sind dies für die Zukunft des Standorts und seine Arbeitsplätze, aber mit<br />
der Kapazitätserweiterung ist natürlich auch die Frage der Entwicklung der Umweltauswirkungen<br />
verbunden. Dies wird letztlich Aufgabe eines immissionsschutzrechtlichen<br />
Genehmigungsverfahrens sein, das voraussichtlich in der ersten Hälfte des kommenden<br />
Jahres beim Regierungspräsidium Gießen stattfinden wird.<br />
Nach dem derzeitigen Stand ist geplant, dass <strong>Buderus</strong> Ende des Jahres die Genehmigungsunterlagen<br />
einreichen wird, so dass das Verfahren in den ersten sechs Monaten<br />
2009 stattfinden kann. Dabei ist auch die Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen.<br />
Das RP geht davon aus, dass im Zuge der Kapazitätsausdehnung auch mit nachfolgenden<br />
Verfahren für andere Betriebsteile zu rechnen sein wird.<br />
Da im Zuge des Projekts auch ältere Werksanlagen saniert werden sollen, erwarten<br />
die Gießener Fachleute, dass sich trotz der gesteigerten Produktionskapazität die<br />
Immissionssituation für Mensch und Umwelt insgesamt nicht nachteilig verändern<br />
wird. Regierungspräsident Wilfried Schmied sieht in der Unternehmensentscheidung<br />
eine weitere wichtige Perspektive für Wetzlar: „Wenn ein Unternehmen in einem solchen<br />
Ausmaß in einen Standort investiert, sieht es dort eine langfristige Perspektive –<br />
und damit auch für die zahlreichen damit zusammenhängenden Arbeitsplätze. Dies ist<br />
eine gute Nachricht für Wetzlar und für die Region.“<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 5
Unternehmen<br />
Asien-Hammer in Peking<br />
Schmiedekunst aus Wetzlar<br />
in China ausgestellt<br />
Betty Heidler, amtierende Weltmeisterin im Hammerwerfen, war dabei, als Ende<br />
März der Asien-Hammer des Künstlers Andreas Rimkus in der Freiformschmiede der<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH geschmiedet wurde. Knapp drei Monate später erreichte das<br />
30 Tonnen schwere und fast fünf Meter lange Kunstwerk seinen Bestimmungsort<br />
Peking. Die offizielle Einweihungsfeier fand am 19. Juni 2008 statt.<br />
Drei Monate sind eine kurze Zeit, wenn es<br />
gilt, ein Kunstwerk gigantischen Ausmaßes<br />
umzusetzen und erfolgreich abzuschließen.<br />
Vor allem, wenn zwischen Entstehungs-<br />
und Bestimmungsort Kontinentalgrenzen<br />
liegen und viele Vorschriften und Bedingungen<br />
erfüllt sein müssen. Die Organisation<br />
war perfekt und nach sechswöchiger<br />
Reise per Schiff und zwei Wochen auf dem<br />
Landweg durch China ist der Asien-Hammer<br />
an seinem Bestimmungsort angekommen:<br />
Seit Mitte Juni schmückt er als Teil<br />
des weltumspannenden Generationen-<br />
KunstWerks des Schmiedekünstlers An d-<br />
6<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
reas Rimkus den Campus der University of<br />
Science and Technology Beijing. Schon die<br />
Schmiedung in der Wetzlarer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Freiformschmiede war ein Ereignis.<br />
Der Eiserne Plan<br />
Bereits im März 2004 schufen Andreas Rimkus<br />
und <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> den ersten Hammerkopf-Giganten.<br />
Der Afrika-Hammer hat<br />
seinen Platz im Dorf der 6000 Schmiede im<br />
afrikanischen Togo gefunden, wo er die<br />
Verbindung zwischen Tradition und Moderne<br />
der Schmiedekunst symbolisiert. Aus<br />
dem riesigen Hammerkopfloch wächst be -<br />
reits ein kleiner Feuerbaumstiel empor. Der<br />
jetzt geschmiedete Asien-Hammer ist der<br />
dritte von insgesamt sieben Hammerköpfen.<br />
Auf jedem Kontinent soll einmal eines<br />
der imposanten Kunstwerke stehen – weltumspannende<br />
Symbole des Generationenwechsels<br />
und der Stahlkunst, das ist der<br />
„Eiserne Plan“ von Andreas Rimkus.<br />
Die Vorbereitung<br />
Für jeden Hammer lässt Andreas Rimkus<br />
einen Modell-Hammer schmieden. Diese<br />
Aufgabe übernimmt jeweils ein Schmied<br />
vor Ort, der das Schmiedehandwerk noch<br />
Andreas Rimkus mit dem Schmied Bao Ma
Unternehmen<br />
Der Hammerkopf kurz vor seiner Vollendung Ralf Rech (rechts) beantwortet offene Fragen von<br />
Michael Deyhle und Betty Heidler (v. l.)<br />
auf traditionelle Weise ausführt. Weltweit<br />
beherrschen nur noch wenige die alte<br />
Schmiedekunst, und auch in China war es<br />
für Andreas Rimkus nicht einfach gewesen,<br />
den passenden Mann zu finden. Moderne<br />
Schmieden haben hier längst traditionelle<br />
Arbeitsweisen im Schmiedehandwerk durch<br />
hochtechnisierte Verfahren ersetzt, um im<br />
rasant wachsenden und sich schnell verändernden<br />
Umfeld bestehen zu können. So<br />
konnte sich die Pekinger Universität<br />
zunächst nicht vorstellen, dass Andreas<br />
Rimkus tatsächlich einen Schmied suchte,<br />
der das Handwerk auf alte Weise betreibt,<br />
wo es doch moderne Freiformschmieden<br />
mit vielen tausend Mitarbeitern gibt. Erst<br />
als der Künstler sein Projekt im Detail vorstellte,<br />
fand sich der richtige Mann, 200<br />
Kilometer von Peking entfernt. Ende Februar<br />
schmiedete Andreas Rimkus gemeinsam<br />
mit dem chinesischen Schmied Bao Ma in<br />
Peking das kleine Muster für den großen<br />
Asien-Hammer, der später in der <strong>Buderus</strong>-<br />
<strong>Edelstahl</strong>-Schmiede in ganzer Größe ge-<br />
schaffen werden sollte.<br />
Die Schmiedung<br />
Am 31. März 2008 begann die Schmiedung<br />
des 30 Tonnen Hammerkopfes in der Freiformschmiede<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> in<br />
Wetzlar. „Die Schmiedung ist perfekt gelaufen“,<br />
sagte Ralf Rech, technischer Spartenleiter<br />
Schmiedeerzeugnisse, der das Projekt<br />
vor Ort leitete. Im ersten Arbeitsgang wurde<br />
der Schmiedeblock unter der 55-MN-Freiform-Schmiedepresse<br />
mit einer Presskraft<br />
von 5500 Tonnen auf ein Vorstück von<br />
1400 mm Durchmesser gestaucht. Anschließend<br />
erfolgte zunächst das Lochen des<br />
Hammerauges mit einem 700 mm starken<br />
Dorn und später die Ausschmiedung auf<br />
Vierkant 1000 mm.<br />
Dann erhielt der Asien-Hammer seine<br />
Prägung: das chinesische Schriftzeichen<br />
für „Hammer“ sowie das Symbol für Feuer<br />
von Andreas Rimkus wurde mit zwei speziell<br />
angefertigten Prägestempeln in den<br />
Vierkant gepresst.<br />
Schließlich bekam der Asien-Hammer in<br />
der Fertigschmiedung seine endgültige<br />
charakteristische äußere Kontur mit angeschmiedeter<br />
Finne und dem Beischmieden<br />
der Kanten nach den Vorgaben des Modellhammers.<br />
„Eine besondere Herausforderung<br />
war das Einbringen der Prägestempel<br />
in den bereits gelochten Vierkant“, sagte<br />
Ralf Rech. „Die Temperaturverteilung in<br />
dem Vierkant musste so gesteuert werden,<br />
dass das Hammerauge sich bei der Prägung<br />
Das Schmiedeteam mit dem fertigen Hammerkopf<br />
streckte und durch die Umformung die<br />
gleiche Ovalität erhielt wie das chinesischen<br />
Muster.“<br />
Mit dabei: Die Weltmeisterin<br />
im Hammerwerfen<br />
Die amtierende Weltmeisterin im Hammerwerfen,<br />
Betty Heidler, die der Einladung<br />
von Andreas Rimkus nach Wetzlar gefolgt<br />
war, begleitete die Fertigschmiedung am<br />
2. April 2008 gemeinsam mit Bundestrainer<br />
Michael Deyhle. Ihre Verbindung zu Eisen<br />
und Stahl hat Betty Heidler Silber und Gold<br />
eingebracht. Im August 2007 warf die<br />
24-jährige ihren Hammer im Nagai-Stadion<br />
im japanischen Osaka ganze 74,76<br />
Meter weit und holte den Weltmeistertitel.<br />
2004 bei der Olympiade in Athen erreichte<br />
sie den vierten Platz. 2008 in Peking konnte<br />
sie sich leider nicht für das olympische<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 7
Unternehmen<br />
Hammerwurf-Finale qualifizieren, doch<br />
2012 in London könnte das wieder ganz<br />
anders aussehen. „Wir drücken ihr für ihre<br />
sportliche Karriere fest die Daumen“, sagt<br />
Jens Mohr, kaufmännischer Geschäftsführer<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, der das GenerationenKunstWerk<br />
von Andreas Rimkus<br />
gerne unterstützt. „Stahl ist nicht nur einer<br />
der wichtigsten Werkstoffe des Menschen<br />
– die Möglichkeiten, die er eröffnet, haben<br />
Kulturen und Gesellschaften geprägt. Die<br />
Schmiedekunst hat es verdient, dass man<br />
Anne Kuhlmann und Andreas Rimkus (rechts)<br />
überreichen das Gastgeschenk<br />
Der Ginkgobaum wird gepflanzt<br />
8<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
ihr weltweit ein Denkmal setzt.“ Das findet<br />
auch die Unesco, die das Rimkus-Projekt<br />
unterstützt.<br />
Offizielle Ausstellungseröffnung<br />
in Peking<br />
Dass der Asien-Hammer bereits im Juni diesen<br />
Jahres seinen offiziellen Platz in Peking<br />
einnehmen durfte, ist der engen Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> und<br />
der Rheinisch-Westfälischen Technischen<br />
Hochschule (RWTH) in Aachen zu verdanken,<br />
die gute Kontakte zu der in China führenden<br />
University of Science and Technology<br />
Beijing (USTB) pflegt. Die offizielle<br />
Einweihungsfeier des Kunstwerks fand am<br />
19. Juni 2008 auf dem Campus der Pekinger<br />
Universität statt. Jens Mohr war gemeinsam<br />
mit Uli Keiner, Exportleiter Werkzeugstahl,<br />
und Anne Kuhlmann, Assistentin<br />
der Kaufmännischen Geschäftsführung, vor<br />
Gruppenbild von der offiziellen Einweihungsfeier<br />
Ort. In seiner Rede vor Gästen, Professoren<br />
und rund 200 Studenten bedankte er sich<br />
bei der USTB, der RWTH Aachen sowie Herrn<br />
Rimkus für die reibungslose Zusammenarbeit,<br />
dank der das Projekt so schnell realisiert<br />
werden konnte. „Wir freuen uns, dass<br />
der Asien-Hammer seinen Platz auf dem<br />
Campus der Univer sity of Science and Technology<br />
Beijing gefunden hat. China, als eine<br />
der aufstrebenden Wirtschaftsmächte der<br />
Welt, ist die richtige Wahl, um das weltumspannende<br />
GenerationenKunstWerk von<br />
Herrn Rimkus in Asien zu präsentieren.<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> hat bedeutende Ge-<br />
schäftspartner in China. Dass uns nun auch<br />
der gemeinsame Einsatz für die Kunst und<br />
damit die Wahrung und Wertschätzung des<br />
traditionellen Schmiedehandwerks mit diesem<br />
Land verbindet, freut mich besonders.“<br />
Jens Mohr betonte, dass das Projekt international<br />
das Interesse an einem sehr wichtigen<br />
Handwerk fördert und zugleich hilft,<br />
Nachwuchskräfte für den Werkstoff Stahl<br />
zu interessieren. Andreas Rimkus berichtete<br />
engagiert über sein Projekt, und auch der<br />
Schmied des kleinen Musterhammers war<br />
auf dem Campus mit dabei, um den stählernen<br />
Koloss zu bewundern, dessen Vorbild<br />
sein kleines Schmiedewerk gewesen war.<br />
Die ausgefallene Schmiedeaufgabe war für<br />
ihn eine besondere Ehre gewesen; entsprechend<br />
stolz und mit großer Freude nahm er<br />
an der Einweihungsfeier teil.
Unternehmen<br />
Volker Mudrow, Trainer HSG-Wetzlar, Jens Mohr, Axel Geerken, Geschäftsführer HSG-Wetzlar, und Karl-Peter Johann bei der Saison-Eröffnungspressekonferenz (v. l.)<br />
Zwei Teams, die zueinander passen<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ist neuer Sponsor<br />
des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar<br />
Trotz ihrer internationalen Ausrichtung hat die <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH traditionell<br />
eine starke Bindung an die Region. Nun gibt es ein weiteres prominentes Beispiel<br />
für das lokale Engagement des Unternehmens: <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> und der Handballbundesligist<br />
HSG Wetzlar haben eine Sponsoring-Vereinbarung getroffen.<br />
Partnerschaft zum<br />
beiderseitigen Nutzen<br />
Unter dem Motto „Faszination Stahl trifft<br />
begeisternde Sportler!“ wurde in der Saison-Eröffnungspressekonferenz<br />
am 27. Au-<br />
gust 2008 die neue Partnerschaft der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Diese sieht fi -<br />
nan zielle Zuwendungen an den Verein „im<br />
mittleren fünfstelligen Bereich“ vor. Im<br />
Gegenzug erhält <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> die<br />
Möglichkeit, sich bei den Heimspielen der<br />
HSG in der Halle zu präsentieren. Präsenz<br />
zeigt das Unternehmen außerdem auf der<br />
Homepage, dem Sponsorenboard und im<br />
Briefkopf des Vereins. Auch im VIP-Business-Club<br />
ist <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> vertreten.<br />
Sponsoring ist eben, entgegen einem landläufigen<br />
Vorurteil, keine Einbahnstraße und<br />
auch nicht einfach eine Spende, sondern<br />
beide Partner arbeiten strategisch zusammen<br />
und haben auf ihren jeweiligen Gebieten<br />
einen Nutzen. Die Partnerschaft soll<br />
zunächst zwei Spielzeiten, also bis 2010,<br />
gelten.<br />
Erst das Team macht den Erfolg<br />
Der Weg von einem Wirtschaftsunternehmen<br />
zum Sport ist kürzer als man denkt,<br />
besonders zu einem Mannschaftssport wie<br />
Handball. Sowohl <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> als<br />
auch die HSG sind „eingespielte“ Teams, die<br />
trotz starker Konkurrenz gewissermaßen in<br />
der 1. Liga spielen und deren Namen in der<br />
Öffentlichkeit einen guten Klang und eine<br />
positive Ausstrahlung haben. Hier wie dort<br />
bedeutet „Team“ nicht nur effiziente Ab-<br />
stimmung untereinander, sondern auch<br />
Verantwortung des Einzelnen. Und Erfolge<br />
im Team zu feiern, ist einfach schöner, und<br />
auch schwierige Zeiten übersteht man besser<br />
gemeinsam. Überhaupt erreicht man<br />
gute Leistungen in beiden Fällen nur mit<br />
Professionalität, Motivation und Spaß an<br />
der Sache.<br />
Sport und Wirtschaft können<br />
voneinander lernen<br />
Über diese allgemeinen Gemeinsamkeiten<br />
hinaus ist auch vorstellbar, dass tatsächlich<br />
einmal ein konkreter Vergleich der Organisationsstrukturen,<br />
der Vorbereitung auf<br />
eine Herausforderung oder der Rekrutierung<br />
und Entwicklung von Mitarbeitern<br />
oder Spielern stattfinden wird, um voneinander<br />
zu lernen. Bis dahin werden die<br />
Wetzlarer Handballer von den begeisterten<br />
Fans von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> hoffentlich bei<br />
vielen Siegen begleitet.<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 9
Unternehmen<br />
Das Mobile Schmiedelabor<br />
Schmiedehandwerk hautnah erleben<br />
Mobiles Schmiedelabor<br />
auf Wetzlarer Brückenfest<br />
Das Brückenfest in Wetzlar hatte Kindern und Jugendlichen in diesem Jahr eine<br />
besondere Attraktion zu bieten: Im Mobilen Schmiedelabor des Künstlers Andreas<br />
Rimkus konnten sie vom 5. bis 7. September 2008 das traditionsreiche Handwerk des<br />
Schmiedens kennen lernen und selbst Hand anlegen. Unterstützt wurde der Künstler<br />
vor Ort von jungen <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Mitarbeitern, unseren Azubis.<br />
Ein riesiger Amboss, der fahren kann, mit<br />
Türen auf allen Seiten, die aufklappen wie<br />
bei einem Raumschiff – das hatten die<br />
Kinder in Wetzlar noch nicht gesehen.<br />
Rundherum hämmerte es, kleine Feuer flackerten<br />
auf und urige Gerätschaften<br />
umrahmten das silberglänzende Gefährt.<br />
Kein Wunder, dass das Mitmach-Exponat<br />
des Schmiedekünstlers Andreas Rimkus<br />
schnell zum Besuchermagneten des dies-<br />
10<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
jährigen Brückenfestes wurde. Das Mobile<br />
Schmiede labor startete seine Tour im Mai<br />
auf der Technik-Erlebnisausstellung „Ideen<br />
Park 2008“ in Stuttgart und reist nun durch<br />
die Welt, um Kindern und Jugendlichen<br />
Gelegenheit zu geben, den Werkstoff Metall<br />
handwerklich, spielerisch und künstlerisch<br />
zu gestalten. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> unterstützt<br />
diverse Projekte des Schmiede- und Ideen-<br />
Künstlers Andreas Rimkus. Über das GenerationenKunstWerk<br />
„Der eiserne Plan“, dessen<br />
tonnenschwere Afrika- und Asien-<br />
Hämmer in Wetzlar geschmiedet worden<br />
sind, haben wir Ihnen schon berichtet.<br />
Auch an der Realisation des Mobilen<br />
Schmiedelabors ist <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> beteiligt.<br />
Neben einer finanziellen Unterstützung<br />
wurde zum Beispiel der kindersichere<br />
Schleifstein in den Wetzlarer Produktionsstätten<br />
gefertigt. Er ist einer von vielen<br />
Mitmach-Exponaten, die in das Mobile<br />
Schmiedelabor integriert sind; da run ter<br />
sieben Ambosse, einer davon für Rollstuhlfahrer,<br />
und drei Essen.<br />
Andreas Rimkus mit kleinem Schmiedekünstler Kreativer Nachwuchs<br />
Tradition und Moderne<br />
der Schmiedekunst<br />
Während vor dem Mobilen Schmiedelabor<br />
Miniatur-Schmiedeplätze aufgebaut sind,<br />
an denen Kinder sich eigene kleine Kunstwerke<br />
schaffen können, bietet der Amboss<br />
in seinem Innern ein multimediales, interaktives<br />
Terminal. Es hält viele interessante<br />
Informationen rund ums Schmieden bereit.<br />
Zugleich spannt es den Bogen vom alten,<br />
traditionsreichen Handwerk hin zu dessen<br />
Einfluss auf die Gestaltung der Moderne.<br />
Im virtuellen Innenraum erfährt der Be-<br />
trachter nicht nur alles über das Mobile<br />
Schmiedelabor vom ersten Entwurf bis zur<br />
endgültigen Realisation, es geht auch um<br />
das Berufsbild des Metallers, Ausbildungs-<br />
und Studiengänge, um die Geschichte des<br />
Schmiedens vom Hufschmied bis zur Großschmiede,<br />
um metallverarbeitende Techniken<br />
und um zukunftsweisende Forschung<br />
wie die Nano-Schmiede an der Technischen<br />
Universität in Braunschweig. Hier entwickelt<br />
man mikroskopisch kleine Schmiedeteile,<br />
deren perfektionierte Nachfolger<br />
später vielleicht einmal als lebensrettende<br />
Werkzeuge in menschlichen Blutbahnen<br />
unterwegs sein könnten. Ein Open-Air-Kino<br />
an der Außenwand des Mobilen Schmiedelabors<br />
komplettiert das umfassende Informationsangebot<br />
des Ambosses auf Rädern.<br />
Kleine ambitionierte Schmiedekünstler<br />
Für die Kinder ist das, was sie anfassen,<br />
sehen, riechen und mit eigenen Händen<br />
gestalten können, vor Ort jedoch am wichtigsten.<br />
Das Mobile Schmiedelabor zieht sie<br />
sofort in Bann, und fast jedes Kind ist<br />
schnell begeistert vom Umgang mit dem
Die Brecherarchse – Publikumsmagnet auf dem Wetzlarer Brückenfest<br />
glühenden Werkstoff, der heiß so formbar<br />
und kalt so stahlhart ist. Da entstehen kleine<br />
Zauberstäbe, Armreifen und Miniaturanker,<br />
und überall funkeln konzentrierte<br />
Kinderaugen aus freudig aufgeregten Ge-<br />
sichtern. Auch für die Kinder, die sich nicht<br />
gleich an die offene Feuerstelle wagen, hat<br />
sich Andreas Rimkus etwas ausgedacht:<br />
Eine große Metallschreibmaschine schafft<br />
dem zögerlichen Nachwuchs einen leichten<br />
Einstieg ins Thema Schmieden. Auf kleinen<br />
Metallplättchen können die Kinder hier<br />
kurze Gedichte, eigene Namen oder kleine<br />
Nachrichten einstanzen. Schnell ist die<br />
erste Scheu überwunden und die Angst vor<br />
anderen Gerätschaften vergessen.<br />
Rimkus schafft mit seinem Mobilen<br />
Schmiedelabor einmal mehr Aufmerksamkeit<br />
für ein immaterielles Kulturerbe. Zu-<br />
gleich bereitet er die Bahn für den kreativen<br />
Nachwuchs, denn die Begeisterung der<br />
Kleinen für die Technik ist ausgesprochen<br />
groß. Das mobile Schmiedelabor wird auf<br />
seiner Reise Kindergärten, Schulen und<br />
Jugendeinrichtungen besuchen. Jens Mohr,<br />
Geschäftsführer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, freut<br />
sich über den Erfolg des Mitmach-Exponats:<br />
„Andreas Rimkus hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Tradition des Schmiedens<br />
zu bewahren und in die Zukunft zu<br />
tragen. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn<br />
auch bei diesem Projekt unterstützen können.“<br />
Gewinnspiel und T-Shirts für Schüler<br />
„Wie viel wiegt die schmiederohe Brecherachse?“<br />
lautete die Frage für die Erwachsenen<br />
beim <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Gewinnspiel.<br />
Zwei Exponate wurden ausgestellt: Ein 1438<br />
x 380 mm großes Stirnrad für Turbogetriebe<br />
zur Energieerzeugung mit einem Gewicht<br />
von 4630 kg und eine schmiederohe Brecherachse<br />
zum Zermahlen von Mineralien<br />
in Zement- oder Kohlekraftwerken. Die Brecherachse<br />
hatte eine Abmessung von 1200<br />
x 5650 mm und wog 41 840 kg. Dieses<br />
Gewicht galt es zu schätzen. 1652 Brückenfest-Besucher<br />
nahmen am Gewinnspiel teil.<br />
Zu gewinnen gab es unter anderem VIP<br />
Business Club Eintrittskarten für ein Heimspiel<br />
der HSG Wetzlar inklusive einer Werksführung<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Am besten<br />
geschätzt hatten drei Frauen; Marion Kauck<br />
belegte den ersten Platz, Alina Muskat den<br />
zweiten und Christina Heun den dritten.<br />
Die Schüler und Schülerinnen der Käthe-<br />
Kollwitz-Schule unterstützen <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
auf ganz praktische Weise. Sie starteten<br />
in gesponserten T-Shirts zum erstem<br />
Mal beim Wetzlarer Brückenlauf, der traditionell<br />
anlässlich des jährlichen Wetzlarer<br />
Brückenfestes stattfindet.<br />
Jens Mohr, kaufmännischer Geschäftsführer, mit den Schülern der Käthe-Kollwitz-Schule<br />
Unternehmen<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 11
Unternehmen<br />
Heinz-Dieter Schmidt (l.) und Anne Kuhlmann bei der Scheckübergabe an den Vorsitzenden des Fördervereins Dieter Mett (2. v. l.) und Klinikleiter Thomas Klein<br />
Unterstützung für die Behandlung Suchtkranker<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> spendet 5000 Euro<br />
an die Klinik Eschenburg<br />
Am 6. August 2008 übergaben Heinz-<br />
Dieter Schmidt, Arbeitsmediziner von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, und Anne Kuhlmann,<br />
Assistentin der Kaufmännischen<br />
Geschäftsführung, einen Scheck in Höhe<br />
von 5000 Euro an den Vorsitzenden des<br />
Fördervereins der Klinik Eschenburg,<br />
Dieter Mett.<br />
Mit der Spende würdigte <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder<br />
des Fördervereins, zu denen viele<br />
Klinik-Mitarbeiter zählen, die sich über<br />
ihren beruflichen Einsatz hinaus in ihrer<br />
Freizeit für die Genesung der Patienten<br />
einsetzen. Der Förderverein unterstützt<br />
erkrankte Menschen mit ganz konkreten<br />
Hilfen, zum Beispiel mit Fahrten zu Ämtern<br />
oder mit der Durchführung von Präventionsveranstaltungen.<br />
Die Klinik Eschenburg ist auf die Behandlung<br />
alkohol- und medikamentenabhängiger<br />
Menschen spezialisiert. Neben einer<br />
Fachklinik und einer Fachambulanz steht<br />
12<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
den Patienten eine sogenannte Adaptionseinrichtung<br />
zur Seite, in der sie im Anschluss<br />
an die fachklinische Behandlung reale Alltagsbedingungen<br />
trainieren können und<br />
für den Wiedereinstieg ins Berufsleben<br />
vorbereitet und stabilisiert werden. „Als<br />
Arbeitsmediziner, der viele Unternehmen<br />
betreut, bin ich immer wieder mit alkoholkranken<br />
Mitarbeitern und solchen,<br />
die einen erheblichen Alkoholmissbrauch<br />
betreiben, konfrontiert“, sagte Heinz-Dieter<br />
Schmidt anlässlich der Scheckübergabe,<br />
„Missbrauch von Alkohol, Drogen oder Tabletten<br />
gehören zu den oftmals verschwiegenen<br />
Erkrankungen, die vielfach lange<br />
unentdeckt bleiben, gleichwohl aber eine<br />
Gefährdung nicht nur der erkrankten Personen,<br />
sondern auch der Kollegen nach sich<br />
ziehen können.“ Suchtkranke Mitarbeiter<br />
müssten so schnell wie möglich in eine<br />
qualifizierte Therapie, um den Arbeitsplatz<br />
zu erhalten und Gefährdungen der eigenen<br />
Person und anderer während des Arbeitsprozesses<br />
zu verhindern.<br />
Die Hilfestellung bei Suchterkrankung<br />
ist bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> fester Bestandteil<br />
des betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />
In diesem Zusammenhang besteht<br />
eine zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung<br />
abgeschlossenen Betriebsvereinbarung.<br />
„<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> hilft betroffenen<br />
Mitarbeitern, indem nach ärztlicher<br />
Diagnose und gemeinsam vereinbartem<br />
weiteren Vorgehen, kurzfristig Behandlungen<br />
ermöglicht werden“, sagte Schmidt. Die<br />
Klinik Eschenburg arbeite seit Jahren sehr<br />
gut mit <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> zusammen und<br />
kenne auch die nachsorgende Betreuung<br />
Betroffener im Unternehmen. „Weit überdurchschnittliche<br />
Heilungserfolge wer den<br />
in der gegenseitigen Kooperation auch<br />
dadurch realisiert“, so Schmidt, „dass <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> ein professionelles Wiedereingliederungsmanagement<br />
betreibt, das es<br />
den betroffenen Mitarbeitern in der Regel<br />
ermöglicht, an ihren angestammten Ar-<br />
beitsplatz zurückzukehren.“
Asiaforge 2008<br />
in Neu-Delhi<br />
Neue Technologien und Weiterentwicklungen<br />
rund um das Freiform- und<br />
Gesenkschmieden standen im Mittelpunkt<br />
der Asiaforge. Die erste Asiaforge-<br />
Konferenz fand 2006 im japanischen<br />
Osaka statt. Die zweite tagte in diesem<br />
Jahr vom 17. bis 19. März im indischen<br />
Neu-Delhi. PCK <strong>Buderus</strong> India und<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> waren gemeinsam als<br />
Platinum Sponsor dabei.<br />
Ins Leben gerufen wurde die Asiaforge von<br />
der 2005 gegründeten asiatischen Schmiedevereinigung<br />
der Freiform- und Gesenkschmiedeverbände<br />
der Länder China, In-<br />
dien, Japan, Korea und Taiwan. Veranstalter<br />
der diesjährigen Konferenz war die Association<br />
of India Forging Industry (AIFA).<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> beteiligte sich gemeinsam<br />
mit ihrem indischen Partner PCK <strong>Buderus</strong><br />
India als Platinum Sponsor an der Veranstaltung<br />
und trug mit gut besuchten<br />
Vorträgen zum Tagungsprogramm bei. Im<br />
Rahmen einer Tagungsveranstaltung unter<br />
Vorsitz von Mr. Kalyani (Kalyani Gruppe)<br />
stellte Peter Vetter, Leiter der Abteilung<br />
Qualitätsplanung Werkzeugstahl bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong>, das Unternehmen vor und<br />
präsentierte das <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Ge-<br />
Das Team des neuen Werkzeugstahllagers von PCK <strong>Buderus</strong> India in Ludhiana<br />
senkstahlkonzept. Insbesondere stellte er<br />
den in Wetzlar entwickelten Stahl 2714<br />
ISO-B/mod vor. Mit großem Interesse verfolgten<br />
die 550 Tagungsteilnehmer Vetters<br />
Ausführungen über die verbesserte Warmfestigkeit<br />
und Verschleißbeständigkeit dieses<br />
Stahls, der aufgrund seiner wesentlich<br />
besseren Durchvergütungseigenschaften<br />
explizit für größere Hammer- und Pressengesenke<br />
sowie für Werkzeug- und Matrizenhalter<br />
konzipiert ist. Die Präsentation<br />
zeigte auch Möglichkeiten der Oberflächenveredelung<br />
zur Standmengenerhöhung<br />
von Gesenken auf.<br />
Begleitet wurde die Veranstaltung von<br />
einer Ausstellung, auf der sich PCK <strong>Buderus</strong><br />
India mit einem gut besuchten Messestand<br />
präsentierte.<br />
Werkzeugstahl<br />
Masjid-i Jahan Numa (persisch „Moschee, die auf die Welt blickt“) in Delhi ist die größte Moschee Indiens und<br />
eine der größten der Erde<br />
Chidamber und Krishnan Laxman gemeinsam mit<br />
Peter Vetter bei der Asiaforge 2008 (v. l.)<br />
Besuch des neu gegründeten<br />
PCK Lagers in Ludhiana<br />
Peter Vetter besuchte gemeinsam mit<br />
Krish nan und Chidamber Laxman das neue<br />
Werkzeugstahllager von PCK <strong>Buderus</strong> India<br />
in Ludhiana, das im Februar 2008 eröffnet<br />
wurde. Die Stadt Ludhiana liegt im Norden<br />
Indiens, nordwestlich von Delhi, ca. 300 km<br />
vor der pakistanischen Grenze. Im neuen<br />
Lager bevorratet der engagierte <strong>Buderus</strong>-<br />
<strong>Edelstahl</strong>-Partner vor allem Gesenkstahl.<br />
Das Lager am Hauptsitz Chennai hält<br />
Kunststoffformenstahl und Gesenkstahl<br />
vorrätig. Auch in Pune, das zugleich Sitz<br />
des Bearbeitungszentrums ist, werden<br />
Kunststoffformenstahl und Gesenkstahl<br />
bevorratet. Mit dem neuen Lager in Ludhiana<br />
hat PCK <strong>Buderus</strong> India die kurzfristige<br />
Versorgung der in diesem Gebiet traditionell<br />
angesiedelten Gesenkschmieden optimiert.<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 13
Werkzeugstahl<br />
Schmiedeblock an der<br />
55-MN-Freiformschmiedepresse<br />
14<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bringt<br />
Kunststoffbehälter in Form<br />
Wir alle entsorgen unseren täglichen<br />
Haus- und Büromüll in Abfalleimer und<br />
Papierkörbe und von dort aus in die<br />
Mülltonne, die zu festgelegten Zeiten<br />
von der Kommune abgeholt werden.<br />
Kaum einer fragt sich, wie diese Müllbehälter<br />
gefertigt werden. Kaum einer<br />
weiß, dass die Herstellung in großen<br />
Stahlformen erfolgt, die bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> aus Schrott erschmolzen und<br />
anschließend geschmiedet werden. Im<br />
Folgenden werden die wesentlichen<br />
Arbeitsschritte vom Ausgangsmaterial<br />
zum fertigen Behälter erläutert.<br />
Urformen – Schmelzen und Gießen<br />
Unser Ausgangsmaterial ist Schrott, den<br />
wir in unserem 100 t fassenden Elektrolichtbogenofen<br />
einschmelzen. Durch die<br />
Zugabe von Legierungsmetallen wie Chrom,<br />
Mangan, Molybdän und anderen erhält der<br />
Stahl exakt die chemische Zusammensetzung,<br />
die für seine spätere Verwendung<br />
wichtig ist. Abgegossen in sogenannten<br />
Kokillen entstehen Rohblöcke mit einem<br />
Gewicht von bis zu 150 t. Das entspricht<br />
dem Gewicht von 100 PKW, konzentriert in<br />
einem kompakten Stahlblock.<br />
Umformen<br />
Im nachfolgenden Schmiedeprozess erhält<br />
der Stahl seine äußere Kontur. Gleichzeitig<br />
wird der innere Faserverlauf definiert und<br />
Hohlräume, welche bei der Erstarrung der<br />
Schmelze zwangsläufig entstehen, werden<br />
dicht geschmiedet.<br />
Wärmebehandlung<br />
Die endgültigen mechanischen Eigenschaften<br />
wie Zugfestigkeit und Härte werden in<br />
der Wärmebehandlung eingestellt. Dabei<br />
folgen Aufheiz- und Abkühlvorgänge in
Werkzeugstahl bei der Wärmebehandlung<br />
exakt definierten Zeit- und Temperaturfenstern.<br />
Letztlich wird in diesem Bearbeitungsschritt<br />
die Mikrostruktur (Korngröße<br />
der Kristalle und in noch kleinerem Maßstab<br />
die Atomanordnung in der Gitterstruktur<br />
des Stahls) zielgerichtet beeinflusst.<br />
Das funktioniert dank des bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> umfangreich vorhandenen<br />
Know-hows selbst bei Werkstücken mit<br />
einem Gewicht von mehr als 100 t.<br />
Bearbeitung<br />
In vielen Fällen wünscht der Kunde – und<br />
das war auch für das hier vorgestellte<br />
Werkzeug so – eine Bearbeitung, die wir<br />
gerne übernehmen. Eines unserer Spezialgebiete<br />
ist die sogenannte Grobzerspanung<br />
bei der Tochtergesellschaft <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Zerspanungstechnik. Die Fertigstellung<br />
der Form übernahm in diesem Fall die<br />
Firma Zimmermann Formenbau GmbH in<br />
Gladenbach.<br />
Formenstahl für Großbehälter<br />
Auftraggeber für die Großform war die<br />
Environmental Solutions Europe Holding<br />
BV, der europäische Teil der weltweit tätigen<br />
OTTO Gruppe in Neuruppin. Das Unternehmen<br />
agiert weltweit auf dem Entsorgungssektor.<br />
Zurzeit werden die hier<br />
abgebildeten Behälter mit einem Fassungsvermögen<br />
von 1100 Liter in einer französischen<br />
Niederlassung produziert. Ab November<br />
2008 werden die Behälter auf einer<br />
Werkzeugstahl<br />
Spritzgussmaschine mit einer Schließkraft<br />
von 5500 to in Neuruppin gefertigt.<br />
Etwa 1 Mio. dieser Behälter mit einem<br />
Gewicht von je 30 kg sollen in der Form<br />
produziert werden. Bei diesen Schließdrücken<br />
und der hohen Stückzahl muss der<br />
verwendete Stahl eine hohe Verschleißfestigkeit<br />
bei gleichzeitig hoher Grundfestigkeit<br />
aufweisen. Kunststoffformenstähle<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bringen diese Eigenschaften<br />
mit sich. Es handelt sich um Hochleistungswerkstoffe,<br />
die dem Kunden beste<br />
Werkzeugfähigkeiten und damit dem<br />
Anwender eine hohe Produktionssicherheit<br />
bieten.<br />
Bildreihe unten: Werkzeugkomponenten<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 15
Werkzeugstahl<br />
50 Jahre erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Familie Laxman in Indien<br />
Mehr als eine<br />
Geschäftsbeziehung<br />
Drei Generationen der Familie Laxman<br />
kamen am 26. Mai 2008 aus dem indischen<br />
Chennai nach Wetzlar, um mit<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> 50 Jahre gemeinsamen<br />
Erfolg zu feiern. Die Jubiläumsfeier<br />
fand im Wetzlarer Hotel Mercure statt.<br />
Sie gab Jens Mohr, Geschäftsführer von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Gelegenheit für eine<br />
ganz besondere Rückschau.<br />
Als die Zusammenarbeit mit P.C. Krishna<br />
Iyer in den 50er Jahren ihren Anfang nahm,<br />
hieß <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> noch Röchling-<br />
<strong>Buderus</strong> AG, und Indien verbanden die<br />
Menschen hierzulande eher mit Elefanten<br />
als mit Stahl. Das Unternehmen der Familie<br />
Laxman hat nicht nur Kriegswirren, politischen<br />
Zwängen und manch anderen<br />
Schwierigkeiten standgehalten, sondern<br />
hat auch immer den Kontakt zu <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> gepflegt. Schon vor dem 2. Weltkrieg<br />
waren beide Unternehmen miteinander<br />
im Gespräch, doch der Krieg und Indiens<br />
Zugehörigkeit zum British Empire verhinderten<br />
zunächst gemeinsame Vorhaben.<br />
Jens Mohr schilderte eindrucksvoll den<br />
Wandel Deutschlands von der mit Kriegsende<br />
durch die Alliierten geplanten Entindustrialisierung<br />
zum späteren Wirtschaftswunderland<br />
und den weiteren Weg<br />
Jens Mohr überreichte ein Relief aus <strong>Buderus</strong><br />
Kunstguss<br />
16<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
Familie Laxman mit Ulli Keiner, Jens Mohr (v. l.) und Friedhelm Asbach (3. v. r.)<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>; Krishnan Laxman,<br />
Enkel des Firmengründers, berichtete über<br />
die spannende Entwicklung des indischen<br />
Partnerunternehmens von 1936 bis heute.<br />
Gleich zu Beginn der 50er Jahre aktivierte<br />
P.C. Krishna Iyer, der Gründer des Unternehmens,<br />
seine geschäftlichen Beziehungen zu<br />
<strong>Buderus</strong>, konnte jedoch, gezwungen durch<br />
politische Rahmenbedingungen, bis Anfang<br />
der 90er nur als Vermittler auftreten.<br />
Aufbruchstimmung<br />
Anfang der Neunziger<br />
Der Wandel kam mit der Möglichkeit, Stahl<br />
frei zu importieren und zu lagern. Unterstützt<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> baute P.C.<br />
Krishna Iyer seine Marktführerschaft im<br />
Land kontinuierlich aus. Inzwischen verfügt<br />
man über drei Lager in den wirtschaftlich<br />
bedeutendsten Regionen Indiens, hierzu<br />
zählen Chennai, Pune und Ludhiana. Gut<br />
8000 Tonnen hochwertige Stähle aus Wetzlar<br />
gehen jährlich per Schiff nach Indien.<br />
260 Kunden beliefert P.C. Krishna Iyer vor<br />
Ort – Tendenz steigend. „Neben Kunststoffformenstählen<br />
für den aufstrebenden Formenbau<br />
werden auch bedeutende indische<br />
Unternehmen wie Bharat Forge, Tata<br />
Motors oder Mahindra mit Gesenkstahl aus<br />
Wetzlar für ihre Schmiedehämmer und<br />
Pressenaggregate beliefert, die daraus<br />
überwiegend Teile für die Automobilindustrie<br />
fertigen“, sagte Jens Mohr und wies<br />
auch auf die steigende Bedeutung von<br />
Generatoren- und Turbinenwellen hin, die<br />
in den Produktionsstätten von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> geschmiedet und vorbearbeitet<br />
werden. Die seien, so Krishnan, mit einem<br />
Stückgewicht zwischen 25 und 63 Tonnen<br />
heute ein wirtschaftlich wichtiger Artikel,<br />
denn es gelte, die Energieversorgung Indiens<br />
nach einem von der Regierung aufgelegten<br />
ehrgeizigen Investitionsprogramms<br />
zum Bau von Kraftwerken und Windanlagen<br />
zu verbessern.<br />
Geist von Professionalität<br />
und Familiensinn<br />
Jens Mohr sprach der Familie Laxman seinen<br />
tiefen Respekt und höchste Anerkennung<br />
aus: „Wir freuen uns, dass Sie das<br />
Unternehmen <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> so hervorragend<br />
in Indien repräsentieren und treu<br />
an unserer Seite stehen. Der Geist von<br />
absoluter Professionalität und Familiensinn,<br />
der alle Familienmitglieder und Mitarbeiter<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> sowohl in<br />
das Geschäft als auch in die Familie integriert,<br />
macht den Erfolg aus.“ Dieser soll<br />
auch die Zukunft bestimmen: In einer von<br />
tiefem Vertrauen geprägten und über Jahrzehnte<br />
erprobten Partnerschaft wird man<br />
die hervorragenden Marktchancen bei steilem<br />
Wachstum auch weiterhin zum Erfolg<br />
beider Unternehmen bestmöglich nutzen.<br />
Die Künstlerin Lalita Devi führte klassischen<br />
indischen Tempeltanz vor
Im Fokus der Stahlanwender:<br />
Workshop Getriebestähle<br />
für den Großgetriebebau<br />
Die dritte Auflage des Workshops „Getriebestähle für den Großgetriebebau“ fand am<br />
9. September 2008 anlässlich des „Woodstock der Windenergie“, der WindEnergy in<br />
Husum statt. Kaum eine andere Branche zeigte in den letzten Jahren ein solches<br />
dynamisches Wachstum wie die Windenergie. Um dies besser zu managen, muss die<br />
Branche globale Partnerschaften zwischen Herstellern und Lieferanten aufbauen.<br />
Das war der Grund für die 2004 gegründete<br />
Arbeitsgemeinschaft Getriebestähle des<br />
Stahlinstitutes VDEh und der Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e. V. (FVA),<br />
den Dialog mit den Getriebeherstellern<br />
sowie den Windkraftanlagenherstellern<br />
und -betreibern zu suchen. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
als der Technologieführer auf dem<br />
Gebiet des geschmiedeten Edelbaustahles<br />
für den Großgetriebebau, unterstützte das<br />
Stahlinstitut VDEh sowie die FVA bei der<br />
Durchführung der Veranstaltung.<br />
Nach einer offiziellen Begrüßung durch<br />
Dr. Ingo Steller (Stahlinstitut VDEh) und<br />
Hans-Günter Heil (FVA) präsentierte Dr.<br />
Frank Hippenstiel, Leiter Qualitätswesen<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, den Eröffnungsbeitrag.<br />
Er berichtete über aktuelle Trends und<br />
Standards im Bereich der Metallurgie und<br />
Werkstofftechnik der Einsatz-, Vergütungs-<br />
und Wälzlagerstähle. Der Werkstoff Stahl<br />
kann einen großen Beitrag leisten, die „klimafreundlichste<br />
Energieerzeugung“ noch<br />
ressourcenschonender zu machen.<br />
Prof. Hans-Werner Zoch vom Institut für<br />
Werkstofftechnik (IWT) der Universität Bremen<br />
verknüpfte in seinem exzellenten Beitrag<br />
die Theorie der gängigen Wärmebe-<br />
Großes Interesse am Fachvortrag<br />
handlungsverfahren mit Erkenntnissen aus<br />
der Forschungsarbeit rund um die Maß-<br />
und Formänderung.<br />
Neben den Werkstoffen und der Wärmebehandlung<br />
spielt die Auslegung der<br />
Getriebe eine große Rolle. So konnten die<br />
rund 60 Teilnehmer des Workshops in<br />
Husum Dr. Peter Oster von der Forschungsstelle<br />
für Zahnräder und Getriebebau (FZG)<br />
der Technischen Universität München dem<br />
Beitrag über die Dimensionierung von<br />
Zahnrädern für den Großgetriebebau folgen.<br />
Bedingt durch die stetig größer werdenden<br />
Baugrößen hat sich die FZG mit<br />
erweiterten Berechungsansätzen über die<br />
DIN 3990 hinaus beschäftigt. Ein weiteres<br />
für die Auslegung von Großgetrieben interessantes<br />
Thema vermittelte Dr. Igor Varfolomeyev<br />
vom Fraunhofer Institut für<br />
Werkstoffmechanik in Freiburg mit den<br />
Grundlagen und Anwendungsbeispielen<br />
der bruchmechanischen Bewertung von<br />
großen rotierenden Bauteilen.<br />
Den Abschluss bildete der Vortrag von<br />
Dr. Djordje Dobi (Germanischer Lloyd) mit<br />
einem Beitrag über die Beprobung, Werkstoffprüfung<br />
und Anforderungen an Einsatzstähle<br />
für Großbauteile. Grundlage die-<br />
Edelbaustahl<br />
ses Beitrages ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Germanischen Lloyd, der Renk AG und<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, das in diesem Jahr<br />
durchgeführt wird und sich mit der exemplarischen<br />
Erprobung eines Großrades in<br />
verschiedenen Fertigungsstufen von der<br />
Stahlherstellung bis zum einsatzgehärteten<br />
Bauteil beschäftigt.<br />
Erwartungsgemäß ergaben sich nach<br />
den jeweiligen Beiträgen interessante,<br />
anregende Diskussionen unter der Moderation<br />
von Dr. Ingo Steller, die nach der offiziellen<br />
Veranstaltung im Husumer Brauhaus<br />
fortgeführt wurden. Jens Mohr, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH, freute sich zur Nachbereitung<br />
der erfolgreichen Veranstaltung zahlreiche<br />
Kunden standesgemäß in der „alten Eisengießerei“<br />
der Traditionsgaststätte begrüßen<br />
zu können.<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 17
Qualitätswesen<br />
Kerbschlagprüfeinrichtungen im mechanischen Labor<br />
QM-System für Prüf- und Kalibrierlaboratorien<br />
Prüflabor der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH erhält Kompetenzbescheinigung<br />
durch DAP<br />
Die DAP (Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen GmbH) konnte im Mai 2008<br />
das Prüflabor der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH in Wetzlar erfolgreich akkreditieren. Im<br />
Rahmen der Begutachtung standen nicht nur die Laboreinrichtungen sowie die<br />
maschinelle Ausstattung, sondern auch die Organisationsform und die Kompetenz<br />
der Mitarbeiter auf dem Prüfstand.<br />
Unser Laborpersonal<br />
18<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
Auftraggebern und Endkunden gewährleistet<br />
die Akkreditierung Prüfverfahren<br />
nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft<br />
und Technik und sichere, verlässliche<br />
Prüfergebnisse. Das Prüflabor wird vor<br />
allem von der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH und<br />
ihren Schwestergesellschaften <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Band GmbH und <strong>Buderus</strong> Edel-<br />
Die Urkunde der Akkreditierung
stahl Schmiedetechnik GmbH beauftragt.<br />
Für die beiden Letztgenannten, die zertifizierte<br />
Zulieferer der Automobilindustrie<br />
sind, ist die Akkreditierung des Prüflabors<br />
besonders wichtig. Die Reproduzierbarkeit<br />
der Messergebnisse stellt eine wesentliche<br />
Forderung im technisch-wissenschaftlichen<br />
Bereich dar. Für eine funktionierende Qualitätssicherung<br />
ist sie somit unverzichtbar.<br />
Das Prüflabor übernimmt die klassischen<br />
Werkstoffprüfungen im Bereich metallische<br />
Werkstoffe nach internationalen Normen<br />
wie beispielsweise Zugversuche, Kerbschlagbiegeversuche,<br />
Härteprüfungen (z. B.<br />
HB, HV, HRC), mikroskopische Reinheitsgraduntersuchungen<br />
sowie Gefüge-, Korngrößen-<br />
und Schadensuntersuchungen, Di -<br />
la tometerversuche und auch die Aufnahme<br />
von Kennwerten (KIC) zur bruchmechanischen<br />
Bewertung von Bauteilen oder<br />
Schlagkraftprüfungen nach ZF-Werksnorm<br />
(„Brugger-Proben“).<br />
Für Wärmebehandlungsversuche stehen<br />
zehn Laboröfen zur Verfügung. Moderne<br />
Prüfanlagen und Bildanalysesysteme sowie<br />
engagierte, erfahrene Mitarbeiter sichern<br />
den technologischen Wissensstand des La-<br />
bors. Ansprechpartner sind Holger Wörner<br />
und Uwe Siebert, die das Labor auch in<br />
Zukunft weiterentwickeln werden. Sie stehen<br />
den Mitarbeitern der <strong>Buderus</strong> Gesellschaften<br />
am Standort Wetzlar auch in Fragen<br />
der Werkstoffprüfung beratend zur<br />
Seite.<br />
Prüflabor der<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH:<br />
Akkreditierung nach ISO/IEC 17025:2005<br />
„QM-System für Prüf- und Kalibrierlaboratorien“<br />
(DAP-PL-4090.00). Der Geltungsbereich<br />
erstreckt sich auf metallographische<br />
und mechanisch-technologische<br />
Prüfungen an metallischen Werkstoffen<br />
und umfasst ca. 40 nationale und<br />
internationale Prüfnormen.<br />
Die Akkreditierung ist gültig bis Mai<br />
2013.<br />
Flächenbestimmung an Reinheitsgradproben (oben)<br />
Zugversuch an der 400-kN-Zugprüfmaschine (unten)<br />
Qualitätswesen<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
19
News<br />
SCT-Konferenz 2008 mit<br />
Unterstützung von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Sehr erfolgreich tagte die zweite Konferenz<br />
„Steels in Cars and Trucks“ vom 1. bis 5. Juni<br />
2008 in Wiesbaden. Fast 350 Teilnehmer<br />
folgten dem Motto der internationalen<br />
Tagung „Bringing the steel producer, supplier<br />
and user together“ und der Einladung<br />
des Stahlinstitutes VDEh, der Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik (FVA) und dem<br />
Verband der Deutschen Automobilindustrie<br />
(VDA). <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> hat die Veranstaltung<br />
als Sponsor unterstützt. Die hochkarätige<br />
Veranstaltung fand im Wiesbadener<br />
Kurhaus statt und bot rund 80 Fachbeiträge<br />
zu den Themen Metallurgie und Werkstofftechnik<br />
von Stahl für den Einsatz im<br />
Fahrzeugbau. Darüber hinaus gab es die<br />
Gelegenheit, Automobil- und Stahlwerke<br />
in der Umgebung von Wiesbaden zu besichtigen.<br />
Über die Fertigungseinrichtungen von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> konnten sich inte ressierte<br />
Anwender im Anschluss an die Veranstaltung<br />
vor Ort ein Bild machen. Besichtigt<br />
wurden die Bereiche Stahlerzeugung, Frei-<br />
20<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
formschmieden, Wärmebehandlung und<br />
Mechanische Bearbeitung sowie die Ge-<br />
senkschmiede der Schwestergesellschaft<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik. <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> liefert unter anderem seit<br />
Jahrzehnten Premiumhalbzeug in Edelbau-<br />
stahl-Qualitäten für den Automobilbau<br />
und betätigt sich mit Forschungsprojekten<br />
insbesondere auf dem Gebiet der Antriebstechnik<br />
erfolgreich an der Weiterentwicklung<br />
der Stahlwerkstoffe für diesen Wirtschaftszweig.<br />
Die nächste SCT-Tagung findet 2011 in<br />
der Mozartstadt Salzburg statt. Hauptsponsor<br />
dieser internationalen Tagung wird<br />
unsere neue Muttergesellschaft Voestalpine<br />
sein.<br />
Dr. Frank Hippenstiel, Leiter Qualitätswesen, und Rainer Caspari, Leiter Qualitätsplanung Edelbaustähle,<br />
mit der internationalen Besuchergruppe
„Glück Auf!“<br />
an alle neuen<br />
Auszubildenden<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> setzt in der Berufsausbildung<br />
neue Maßstäbe. Allein im Ausbildungsjahrgang<br />
2008 haben am 1. August<br />
27 junge Menschen ihre Ausbildung in den<br />
unterschiedlichsten Berufen bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> begonnen.<br />
Im gewerblich-technischen Bereich ab-<br />
solvieren Benjamin Siegel, Tobias Hofmann,<br />
Julian Wagner, Timo Neumann, Sergej Ka-<br />
zatschuk, Alex Fanslau, Kevin David Richstein,<br />
Sebastian Schmidt und Tobias Daniel<br />
Heymann eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker.<br />
In dieser Ausbildung lernen<br />
sie Werkstücke für Maschinen, Geräte<br />
und Anlagen durch Dreh-, Fräs- und Bohroperationen<br />
an konventionellen und computergesteuerten<br />
Werkzeugmaschinen herzustellen<br />
bzw. zu bearbeiten.<br />
Als Verfahrensmechaniker in der Fachrichtung<br />
Stahl-Metallurgie lernen Patrick<br />
Bauer und Christian Mathes, wie Rohstahl<br />
aus Schrott und metallischen Legierungen<br />
erzeugt und die dazugehörigen Fertigungsabläufe<br />
gesteuert, überwacht und beurteilt<br />
werden.<br />
Die Gruppe der Auszubildenden im<br />
Bereich Werkstoffprüfung in der Fachrichtung<br />
Metalltechnik wurde in diesem Jahr<br />
durch Kevin Richtscheid, Maximilian Brieger,<br />
Marvin Nein, Gunnar Pahl, Torben<br />
Friedrich und Jens Schleifer deutlich aufgestockt.<br />
Diese Ausbildung qualifiziert die<br />
jungen Mitarbeiter, selbstständig Werkstoffe<br />
und Werkstücke zu untersuchen, deren<br />
Eigenschaften zu bestimmen und zu dokumentieren.<br />
Die vermittelten Kenntnisse der<br />
einzelnen Produktions- und Bearbeitungsabschnitte<br />
ermöglichen es den Werkstoffprüfern<br />
später, die Freigabe der Produkte<br />
einzuleiten beziehungsweise Abweichungen<br />
von den Vorgaben zu analysieren.<br />
Neu im Ausbildungsbereich Industriemechanik,<br />
Fachrichtung Instandhaltung,<br />
sind Alexander Beifort, Sebastian Brück,<br />
Daniel Andreas, Tobias Ketter, Daniel Lopes<br />
und Daniel Thom. Sie werden lernen, wie<br />
von oben:<br />
1. Reihe: Sebastian Schmidt, Maximilian Brieger,<br />
Tobias Heymann; 2. Reihe: Daniel Andreas, Marvin<br />
Nein, Florian Schaub; 3. Reihe: Sebastian Brück,<br />
Christian Mathes, Alexander Beifort; 4. Reihe:<br />
Daniel Lopes, Sven Erik Neuhof, Sascha Ulm;<br />
5. Reihe: David Meisel, Benjamin Siegel, Timo<br />
Neumann; 6. Reihe: Tobias Hofmann, Patrick Bauer,<br />
Daniel Thom; 7. Reihe: Torben Friedrich, Nadja Feist,<br />
Hans Diehl; 8. Reihe: Marek Neichel, Eric Medenbach,<br />
Christian Kuhn; 9. Reihe: Tobias Kettler, Kevin Richtscheid,<br />
Jens Schleiffer; 10. Reihe: Sergej Kazutschuk,<br />
Dominic Kern, Kevin Richstein; 11. Reihe:<br />
Alex Fanslau, Julian Wagner, Gunnar Pahl<br />
Betriebsanlagen inspiziert, gewartet und in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Die drei neuen Auszubildende als Elektroniker<br />
in der Fachrichtung Betriebstechnik<br />
Marek Neichel, Sven Neuhof und David<br />
Meisel werden in das umfangreiche Feld<br />
der Elektronik eingeführt. Sie lernen in den<br />
nächsten Jahren, wie elektrische Anlagen<br />
fachgerecht installiert, geprüft und gewartet<br />
werden sowie die Programmierung von<br />
SPS-Steuerungen.<br />
Im kaufmännischen Bereich verstärkt<br />
sich das Unternehmen mit Nadja Feist,<br />
Christian Kühn und Eric Medenbach, die<br />
unter anderem die Bearbeitung von kaufmännischen<br />
Aufgaben in Vertrieb, Perso-<br />
Personal<br />
nalwesen, Einkauf und Rechnungswesen<br />
erlernen.<br />
Im September haben Florian Schaub und<br />
Hans Diehl ihr duales Studium bei Stu dium<br />
Plus begonnen. Beide absolvieren ein sechssemestriges<br />
Studium in Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
das <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> seit<br />
einigen Jahren in Kooperation mit der<br />
Fachhochschule Gießen-Friedberg anbietet.<br />
Das Studium ermöglicht den jungen<br />
Menschen, sich im Wechsel zwischen Theoriephase<br />
an der Hochschule und Praxisteilen<br />
im Unternehmen ein umfangreiches<br />
Wissen anzueignen und danach in verschiedenen<br />
Bereichen von Produktion,<br />
Qualitätsmanagement, Controlling hin zum<br />
Vertrieb Karriere zu machen.<br />
Nicht zuletzt aufgrund der geplanten<br />
Wachstumsprojekte setzt <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
auf diese jungen Menschen und wünscht<br />
ihnen einen erfolgreichen Verlauf ihrer<br />
Ausbildung.<br />
Als größter Ausbildungsbetrieb in der<br />
Region hat <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> einen hervorragenden<br />
Ruf in der beruflichen Entwicklungsförderung<br />
junger Menschen. <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> ist als Ausbildungsdienstleister<br />
für die Berufsausbildung der drei <strong>Buderus</strong>-<br />
<strong>Edelstahl</strong> Gesellschaften am Standort<br />
Wetzlar sowie der gewerblich-technischen<br />
Berufsausbildung der <strong>Buderus</strong> Giesserei<br />
Wetzlar GmbH und der <strong>Buderus</strong> Spezialguss<br />
GmbH tätig. Derzeit werden so unter<br />
der Regie von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> über 140<br />
junge Menschen ausgebildet.<br />
Für den Ausbildungsbeginn im September<br />
2009 ist eine weitere Steigerung der<br />
Ausbildungszahlen geplant. Um diesen<br />
Bedarf zu decken, zeigen die derzeitigen<br />
Auszubildenden viel Engagement darin,<br />
junge Menschen für den Werkstoff Stahl<br />
und eine Ausbildung bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
zu begeistern. Beispielhaft für dieses Engagement<br />
war die Unterstützung des Schmiedekünstlers<br />
Andreas Rimkus, der beim<br />
Ideenpark in Stuttgart und beim Wetzlarer<br />
Brückenfest mit seinem mobilen Schmiedelabor<br />
insbesondere Jugendlichen die<br />
Handwerkskunst des Schmiedens näher<br />
brachte. Auch bei Berufsbildungsmessen<br />
konnten Auszubildende potentielle Bewerber<br />
für die Welt von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
begeistern.<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 21
Personal<br />
Berufsbilder bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> -<br />
Wir stellen vor:<br />
Andreas Pichl: Oberschmelzer<br />
auf dem Weg zum Meister<br />
Von 1995 bis 1998 absolvierte Andreas Pichl bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> eine Ausbildung<br />
zum Verfahrensmechaniker im Fachbereich Stahlmetallurgie. Ein paar berufserfahrene<br />
Jahre später startete er 2005 seine Weiterbildung zum Industriemeister<br />
Metall, die er Ende 2009 abschließen wird.<br />
Mit der Mittleren Reife in der Tasche, hatte<br />
sich Andreas Pichl zunächst nach einer<br />
Ausbildung zum Elektroniker umgesehen.<br />
Weil es seinerzeit schwierig gewesen war,<br />
einen entsprechenden Ausbildungsplatz zu<br />
22<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
finden, informierte er sich im Berufsinformationszentrum<br />
Wetzlar über berufliche<br />
Alternativen, die zu ihm passen könnten. Er<br />
fand eine bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> und begann<br />
1995 seine Ausbildung zum Verfahrensme-<br />
chaniker im Fachbereich Metallurgie. Nach<br />
erfolgreichem Abschluss und eineinhalb<br />
Jahren im Beruf leistete er von 2000 bis<br />
2001 seinen Zivildienst und kehrte dann zu<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> zurück.<br />
„Klar will ich Meister werden!“<br />
Sein damaliger Meister und auch die<br />
Betriebsführung hätten ihn gefragt, ob er<br />
nicht auch die Meisterschule machen wolle,<br />
berichtet Andreas Pichl und natürlich hatte<br />
er Lust, sich beruflich weiterzuentwickeln.<br />
Dass er vom Unternehmen dabei so gut<br />
unterstützt wird, findet er prima. Seit 2005<br />
besucht er mittwochs und samstags die<br />
Meisterschule, die er Ende 2009 als Industriemeister<br />
Metall abschließen will. Natürlich<br />
müsse er auch nebenbei noch lernen,
vor allem, wenn die Prüfungen anstünden,<br />
aber so sei das eben – ganz normal. Das<br />
klingt leicht und täuscht ein wenig über<br />
den wahren Einsatz hinweg. Denn: Außer<br />
der Meisterschule bewältigt der Dreißigjährige<br />
auch seine Aufgaben als Oberschmelzer<br />
im Schicht- und Turnusbetrieb<br />
im Stahlwerk von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Er verantwortet<br />
die Schmelzenführung vom Einsatz<br />
des Schrottes bis zur Abgabe an den<br />
Gießbetrieb und übernimmt vertretungsweise<br />
auch die Führung der Produktionsschicht.<br />
Ein kleiner Ausriss<br />
aus dem Arbeitsspektrum...<br />
„Ich überwache alle mit der Schmelzenführung<br />
zusammenhängenden Arbeiten, koordiniere<br />
den Einsatz der Mitarbeiter an Ofen<br />
und LF/VD-Anlage, betreue Betriebsneulinge,<br />
leite sie an und werde auch für Schulungen<br />
und Weiterbildungen des Personals<br />
eingesetzt. Außerdem vertrete ich den<br />
Schichtmeister im Urlaubs- oder Abwesendheitsfall“,<br />
schildert Andreas Pichl einige<br />
seiner Aufgaben.<br />
Dazu gehören auch die Kontrolle des<br />
Schrottverladevorganges, die Berechnung<br />
der Legierungszusätze und Zuschläge, das<br />
Sicherstellen des korrekten Fahrens der<br />
Entstaubungsanlage und die Überprüfung<br />
des Ofenzustandes nach jeder Charge sowie<br />
das Einleiten gegebenenfalls notwendiger<br />
Flick- und Reparaturarbeiten. Als Oberschmelzer<br />
führt Andreas Pichl den Schmelzbericht<br />
und die Chargenlaufkarte. Entsprechend<br />
den nachfolgenden Behandlungsschritten<br />
steuert er das Aufheizen der<br />
Schmelzen, führt Fülldrahtbehandlungen<br />
aus, organisiert die Entsorgung an E-Ofen<br />
und LF/VD-Anlage, kontrolliert den Entgasungsvorgang<br />
und wartet gemeinsam<br />
mit Meistern und Reparaturbetrieben die<br />
unterschiedlichen Betriebseinheiten. Auch<br />
an den Meisterbesprechungen nimmt er<br />
teil. Alles in allem viele Aufgaben, die ein<br />
hohes Maß an fachlicher und sozialer<br />
Kompetenz erfordern – Meisterqualitäten<br />
eben.<br />
Anspruchsvolle Aufgabe –<br />
nette Kollegen<br />
„Wir haben hier ein gutes Arbeitsklima“,<br />
sagt Pichl, „sehr nette Kollegen.“ Die Arbeit<br />
als Oberschmelzer sei interessant, auch<br />
wenn sie zunächst vielleicht nicht sehr<br />
abwechslungsreich klinge. „Die Aufgaben“,<br />
meint er, „bleiben dieselben. Aber da wir<br />
unterschiedliche Qualitäten bearbeiten,<br />
stellen sich auch immer wieder andere<br />
Situationen, auf die wir entsprechend<br />
reagieren müssen.“ Herausforderungen, die<br />
Andreas Pichl ganz offensichtlich Spaß<br />
machen. Vorrangiges Ziel ist für ihn nun<br />
Personal<br />
der erfolgreiche Abschluss der Meisterschule.<br />
„Ich hoffe darauf, dass ich in ein<br />
paar Jahren, wenn eine Meisterstelle bei<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> frei wird, diese bekommen<br />
kann. Auf jeden Fall möchte ich hier<br />
weiterarbeiten.“<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 23
Personal<br />
Ein Tag bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
60 Auszubildende von<br />
Alfing Kessler zu Gast<br />
Am 30. Mai 2008 kamen 60 Auszubildende<br />
der Maschinenfabrik Alfing Kessler<br />
in Aalen zur Werksbesichtigung nach<br />
Wetzlar. Der weltweit größte unabhängige<br />
Kurbelwellen-Hersteller für Automobil-<br />
und Großmotoren ist seit vielen Jahren<br />
Kunde von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>.<br />
„Der Besuch der Alfing Kessler Azubis bei<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> war Teil eines mehrtägigen<br />
Ausfluges“, berichtet Karl-Heinz Schäfer,<br />
Leiter der <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Ausbildungswerkstatt.<br />
Am Morgen des 30. Mai<br />
begrüßte er die jungen Gäste, die zu einem<br />
überwiegenden Teil gewerblich-technische<br />
Ausbildungen bei Alfing Kessler absolvieren.<br />
Karl-Heinz Schäfer wusste Interessantes<br />
rund um das <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Werk<br />
und seine Produkte zu berichten. Danach<br />
ging es zur Werksbesichtigung durch die<br />
einzelnen Produktionsstätten. Der Schmiedeprozess<br />
sowie die nachfolgenden Bearbeitungsschritte<br />
ähneln sich in beiden<br />
Unternehmen. Das Stahlwerk dagegen war<br />
Gruppenfoto der Auszubildenden von Alfing Kessler<br />
24<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
für die Besucher neu und wie für jeden, der<br />
einmal die Chance hat diesen Betriebsteil<br />
zu besichtigen, etwas Faszinierendes.<br />
Am Nachmittag stand das Mathematikum<br />
– das erste mathematische Mitmachmuseum<br />
– in Gießen auf dem Programm.<br />
Übernachtet wurde in der Jugendherberge<br />
in Gießen und am nächsten Morgen machten<br />
sich die Auszubildenden auf zur Besucherterrasse<br />
des Frankfurter Flughafens.<br />
„Wir arbeiten mit Alfing Kessler seit vielen<br />
Jahren sehr gut zusammen“, sagt Karl-<br />
Heinz Schäfer. „Beide Unternehmen legen<br />
großen Wert auf eine eigene, fundierte<br />
Ausbildung der Mitarbeiter, beide fördern<br />
die Weiterbildung. Da ist es selbstverständlich,<br />
dass wir unseren jeweiligen Auszubildenden<br />
die Gelegenheit geben, die Arbeit<br />
anderer Unternehmen kennen zu lernen.“<br />
Geschmiedeter Stabstahl<br />
für Kurbelwellen und Gesenke<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> liefert an Alfing Kessler<br />
Vormaterial für die Fertigung von Kurbel-<br />
wellen für Großmotore wie z. B. Schiffsdiesel,<br />
Großfahrzeuge und Stromerzeugungsanlagen.<br />
Auch den Stahl für die notwendigen<br />
Gesenke, in denen die Kurbelwellen<br />
geschmiedet werden, liefert <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>.<br />
Die Maschinenfabrik Alfing Kessler<br />
GmbH hat sich in der Entwicklung und Fertigung<br />
hochleistungsfähiger Kurbelwellen<br />
in den Längen von 1,5–8 Metern und Härteanlagen<br />
als namhafter Hersteller und<br />
Marktführer etabliert. Das Unternehmen<br />
bearbeitet jährlich über 25 000 Tonnen<br />
geschmiedeten Stabstahl. Kürzlich wurden<br />
80 Millionen Euro in die Fertigung der<br />
Großkurbelwellen investiert. Alfing Kessler<br />
beliefert namhafte Hersteller aus der Automobil-,<br />
Nutzfahrzeug- und Spezialfahrzeugindustrie;<br />
Produkte des Unternehmens<br />
sind in Schiffen, Flugzeugmotoren und<br />
Lokomotiven ebenso zu finden wie in Hochleistungsmotoren<br />
der Formel 1, der Deutschen<br />
Tourenwagen-Masters (DTM) oder<br />
der amerikanischen Nascar Series.<br />
Im nächsten Jahr werden die Auszubildenden<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> das Alfing<br />
Kessler Werk in Aalen besuchen und da-<br />
bei etwas über die fast hundertjährige<br />
Geschichte des Unternehmens erfahren,<br />
das seit 1911 mehr als sieben Millionen<br />
Alfing-Kurbelwellen geschmiedet hat.
Die stahlharten Läufer<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> beim<br />
16. JP Morgan Chase Corporate Challenge<br />
Mit Steel zum Ziel<br />
Frei nach dem diesjährigen Trikotmotto<br />
„Mit Steel zum Ziel“ war <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
am 11. Juni 2008 in Frankfurt mit<br />
einer Rekordbeteiligung von 52 Läufern<br />
aus den drei Wetzlarer <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Gesellschaften<br />
bei der weltgrößten<br />
Laufveranstaltung vertreten.<br />
Bei strahlendem Sommerwetter fanden<br />
alle <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Teilnehmer, begleitet<br />
von über 73 500 weiteren Läufern, Wal-<br />
Das diesjährige Trikotmotto<br />
kern und Sprintern, den Weg ins Ziel. Im<br />
eigenen Partyzelt am Grüneburgpark sorgten<br />
die Auszubildenden mit gegrillten<br />
Würstchen und isotonischen Sportgetränken<br />
für das leibliche Wohl.<br />
Stahlhärte bewies der schnellste <strong>Edelstahl</strong>-Läufer<br />
Walter Wiezorek, Schichtführer<br />
in der Vergüterei, der lediglich 19:46<br />
Minuten für die 5,6-Kilometer-Distanz<br />
durch die Frankfurter City benötigte. Doch<br />
auch ungeübte Läufer hatten viel Freude<br />
und wuchsen bei dem Lauf vorbei an<br />
modernen Hochhäusern und historischen<br />
Gebäuden über sich hinaus.<br />
Neben dem gesundheitlichen Aspekt<br />
fördert der Firmenlauf Motivation, Leistungsbereitschaft,<br />
Teamgeist und Kommunikation.<br />
So stellte manch ein Läufer beim<br />
anschließenden gemütlichen Ausklang im<br />
Partyzelt verwundert fest, dass der nette<br />
Mitläufer, mit dem er sich eben so gut<br />
unterhielt, ein Kollege ist, den er sonst nur<br />
vom Telefon kennt.<br />
Für <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ist es etwas ganz<br />
Besonderes, beim größten Lauf der Welt<br />
Personal<br />
dabei zu sein. Im vergangenen Jahr nahmen<br />
weltweit über 230 000 Menschen am JP<br />
Morgan Chase Corporate Challenge teil.<br />
Dieses Jahr waren allein 73 719 Teilnehmer<br />
aus 2589 verschiedenen Firmen in Frankfurt<br />
angemeldet. Der Wettbewerb wird in sieben<br />
Städten der Vereinigten Staaten, in zwei<br />
europäischen Städten sowie in Sydney, Singapur<br />
und Johannesburg ausgetragen.<br />
Bundespräsident Dr. Horst Köhler hatte<br />
auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft<br />
für den JP Morgan Chase Corporate<br />
Challenge übernommen. Der Erlös aus der<br />
Laufveranstaltung in Höhe von 222 000<br />
Euro ging an die Stiftung Deutsche Sporthilfe,<br />
die damit junge Behindertensportler<br />
fördert.<br />
EDELSTAHL Info 2/2008 25
Personal<br />
SAM – Secretaries’<br />
Annual Meeting<br />
Einmal im Jahr treffen sich die Vorstands-<br />
und Geschäftsführer-Sekretärinnen und<br />
Assistentinnen des Böhler-Uddeholm-Konzerns<br />
zum gemeinsamen Wochenende<br />
meist an einem der Konzernstandorte. Das<br />
letzte Treffen fand vom 17. bis 19. Oktober<br />
2008 in Wetzlar statt. Mehr als 25 Teilnehmerinnen<br />
aus Österreich, der Schweiz,<br />
Schweden und Deutschland kamen zusammen<br />
und tauschten sich aus. Sie nutzten<br />
die Gelegenheit, sich von Dr. Frank Hippenstiel<br />
über die Produktionsabläufe in den<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Gesellschaften informieren<br />
zu lassen.<br />
Initiiert wurde das Secretaries’ Annual<br />
Meeting 1996 von Eveline Haunstein von<br />
Unsere Jubilare<br />
40-jährige Jubiläen<br />
Adam, Dieter 19. 8. 2008<br />
von Mohr, Gerhard 19. 8. 2008<br />
Rühl, Jürgen 19. 8. 2008<br />
De Palo, Antonio<br />
25-jährige Jubiläen<br />
17. 9. 2008<br />
Theiss, Norbert 16. 5. 2008<br />
Tiegs, Jörg 16. 5. 2008<br />
Kaiser, Martin 16. 5. 2008<br />
Freitag, Jürgen 16. 5. 2008<br />
Schäfer, Berthold 16. 5. 2008<br />
Neul, Peter 30. 5. 2008<br />
Kuhn, Ralf 30. 5. 2008<br />
Kohlberger, Klaus-Dieter 9. 6. 2008<br />
Daam, Heinz 1. 7. 2008<br />
Schmidt, Klaus-Peter 1. 8. 2008<br />
Sitter, Irma 1. 8. 2008<br />
Schaub, Oliver 1. 8. 2008<br />
Sterbefälle<br />
Alter<br />
Diehl, Manfred 9. 4. 2008 74<br />
Maage, Werner Ernst 10. 4. 2008 68<br />
Friedrich, Karl-Heinz 29. 4. 2008 52<br />
Weichl, Lukas 16. 7. 2008 93<br />
Mergell, Wolfgang 13. 8. 2008 76<br />
26<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
Gruppenfoto Geschäftsführer-Sekretärinnen und Assistentinnen des Böhler-Uddeholm-Konzerns<br />
der Böhler-Uddeholm AG in Wien. Sie leitet<br />
das Sekretariat von Vorstandsmitglied Franz<br />
Rotter. „Ursprünglich war das Treffen eine<br />
rein private Initiative“, sagt Eveline Haunstein,<br />
„wir wollten uns alle besser kennen<br />
lernen und endlich einmal die Gesichter<br />
sehen, die zu den Menschen gehören, deren<br />
Stimmen uns vom Telefon seit vielen Jahren<br />
vertraut waren.“ Mittlerweile haben<br />
sich die Treffen zu einer konzernweiten<br />
Veranstaltung entwickelt. Sie wirkten sich<br />
Weber, Wolfgang 1. 8. 2008<br />
Siebert, Uwe 1. 8. 2008<br />
Zörb-Volkmer, Sandra 1. 8. 2008<br />
Lux, Rudolf 1. 8. 2008<br />
Schaub, Karsten 1. 8. 2008<br />
Caspari, Martin 3. 10. 2008<br />
Peters, Andreas 10. 10. 2008<br />
Diehl, Friedhelm<br />
10-jährige Jubiläen<br />
17. 10. 2008<br />
Benner, Peter 4. 5. 2008<br />
Daniel, Jens 1. 7. 2008<br />
Hahn, Santino 6. 7. 2008<br />
Mutz, Mike 17. 8. 2008<br />
Dörner, Benjamin 1. 9. 2008<br />
Kleiber, Mike 1. 9. 2008<br />
Mastandrea, Christian 1. 9. 2008<br />
Velten, Stefan 19. 10. 2008<br />
Veit, Christoph 20. 10. 2008<br />
Wuttke, Gero 9. 11. 2008<br />
Möglich, Markus 21. 12. 2008<br />
Alter<br />
Schmitz, Kurt 14. 9. 2008 80<br />
Hinterlang, Horst 22. 9. 2008 65<br />
Weber, Friedrich 30. 9. 2008 77<br />
Schütt, Kurt 9. 10. 2008 81<br />
Götz, Bernd 16. 10. 2008 49<br />
Weinl, Hubert 24. 10. 2008 78<br />
nicht nur positiv auf die Zusammenarbeit<br />
aus, freut sich Eveline Haunstein, in vielen<br />
Fällen sei aus Kollegialität auch Freundschaft<br />
geworden. „Die Treffen tragen dazu<br />
bei, dass wir uns noch stärker als ohnehin<br />
mit dem Unternehmen identifizieren, auch<br />
deshalb, weil wir die gemeinsamen Wochenenden<br />
mit Werksführungen und Vorträgen<br />
verbinden.“ Das nächste Treffen zum SAM<br />
ist schon terminiert, es findet im Herbst<br />
2009 statt.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
<strong>Buderus</strong>straße 25, 35576 Wetzlar<br />
Tel. (0 64 41) 3 74-0<br />
Fax (0 64 41) 3 74-28 82<br />
Redaktion:<br />
Jens Mohr (verantwortlich für den Inhalt)<br />
Texte: Dr. Hubert Brunträger, Dr. Frank Hippenstiel,<br />
Rainer Caspari, Holger Kison, Anne Kuhlmann,<br />
Sigrid Krekel, Jens Mohr, Oliver Schaub,<br />
Peter Vetter<br />
Bildnachweis/Quellen:<br />
S. 4 oben: Alexander Göhr, S. 6-8: Jürgen Brinkmann;<br />
S. 14 oben: Environmental Solutions Europe<br />
Holding BV; S. 13 oben: fotolia; S. 15 oben:<br />
Alexander Göhr, unten: Zimmermann Formenbau.<br />
Sofern nicht anders angegeben, liegen die<br />
Rechte für Fotos, Pläne und Darstellungen bei<br />
der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
Gesamtherstellung:<br />
Satz, Gestaltung und Lithografie: Die Feder,<br />
Konzeption vor dem Druck GmbH, Wetzlar<br />
Druck: Druckhaus Bechstein GmbH, Wetzlar<br />
Auflage:<br />
deutsch 5000, englisch 3000 Stück<br />
Printed in Germany 2/2008<br />
© 2008 <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH
Geschäftsführer BE Karl-Peter Johann, Geschäftsführer BEST Hans-Wilhelm Giese, Fernando Rodriguez, Lothar<br />
Frey, Peter Konhäuser, Michael Wagner, BVW-Beauftragter Stefan Schmidt, Peter Schaub, Betriebsrat BE Heidi<br />
Koster, Betriebsrat BEST Stefano Di Lena<br />
Tombola<br />
Betriebliches<br />
Vorschlagwesen<br />
Am 11. 8. 2008 fand die letzte gemeinsame<br />
Tombola aller <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Gesellschaften<br />
zum Betrieblichen Vorschlagwesen<br />
statt. Zehn Preise im Gesamtwert von<br />
3175 € wurden vergeben. Einen Sonderpreis<br />
in Höhe von 450 € erhielt der Einreicher<br />
mit den meisten prämierten Vorschlägen.<br />
Der am höchsten prämierte Vorschlag<br />
aus 2007 wurde mit 9000 € dotiert. Insgesamt<br />
wurden für den Zeitraum 2007 bis<br />
31. 3. 2008 Prämien in Höhe von 72 123 €<br />
ausgezahlt.<br />
Zum 1. April 2008 führte die <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> GmbH den KVP – Kontinuierlicher<br />
Studenten der<br />
RWTH Aachen<br />
zu Besuch bei<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Am 12. September 2008 besuchten uns die<br />
Studenten der Fachrichtung Metallurgie<br />
und Werkstofftechnik der RWTH Aachen,<br />
um die <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Welt zu erkunden.<br />
Entstanden ist der Kontakt über eine<br />
Sponsoringanfrage zum Projekt „MuW-<br />
Global Exchange in Science and Practice“.<br />
Das Projekt soll den wissenschaftlichen<br />
sowie praktischen Austausch zwischen den<br />
Studierenden der RWTH Aachen mit Universitäten<br />
und Unternehmen in China fördern.<br />
Im Fokus steht dabei die Vorbereitung<br />
Verbesserungsprozess – ein, der das Betriebliche<br />
Vorschlagwesen ablöst. Seither führt<br />
jede Gesellschaft Vorschlagwesen bzw. KVP<br />
in eigener Regie durch.<br />
Nach einführenden Worten von Manfred<br />
Becker, Leiter Produktionslogostik,<br />
bedankte sich Karl-Peter Johann, Technischer<br />
Geschäftsführer der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH, für die hohe Beteiligung am<br />
Vorschlagwesen und bat die Belegschaft,<br />
sich auch weiterhin mit großem Engagement<br />
an dem neu organisierten KVP zu<br />
beteiligen. Denn: Die daraus resultierenden<br />
Ideen sind für <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> wichtig<br />
und wegweisend. Sie helfen die Marktposition<br />
und Arbeitsplätze zu sichern, sie verbessern<br />
und vereinfachen Abläufe und sie<br />
tragen dazu bei die Arbeitssicherheit zu<br />
erhöhen und unnötige Kosten zu vermeiden.<br />
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />
auf Herausforderungen in einem internationalen<br />
Arbeitsumfeld. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
hat bei dem Projekt sehr gerne seine Unterstützung<br />
angeboten.<br />
Als Platinsponsor fördern wir ein junges<br />
Team besonders engagierter Studenten im<br />
Hauptstudium. Da die Studenten während<br />
Jens Mohr bei der Scheckübergabe<br />
EDELSTAHL Info 2/2008<br />
Personal<br />
der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik,<br />
Hans-Wilhelm Giese, überreichte Karl-Peter<br />
Johann Gutscheine. Sie gratulierten zum:<br />
1. Preis 800 €, Michael Wagner, ST-B,<br />
Fräser<br />
2. Preis 600 €, Lothar Frey, ZD-MEV,<br />
Maschinist<br />
3. Preis 400 €, Sebastian Dietz, STW-<br />
WE, Elektriker<br />
4. Preis 250 €, Günther Blumers, ST-A,<br />
Säger<br />
5. Preis 175 €, Fernando Rodriguez,<br />
GTPA, Bediener<br />
6. Preis 150 €, Peter Schaub, ST-S,<br />
Schmied<br />
7. Preis 125 €, Fernando Rodriguez,<br />
GTPA, Bediener<br />
8. Preis 100 €, Franz Peter Konhäuser,<br />
ST-S, Meister<br />
9. Preis 75 €, Gero Wuttke, STW-WE,<br />
Schlosser<br />
10. Preis 50 €, Mario Heimroth, STW-WE,<br />
Elektriker<br />
Besonders ausgezeichnet für sein überdurchschnittliches<br />
Engagement wurde Fernando<br />
Rodriguez, GTPA, Bediener. Für elf<br />
umgesetzte Ideen erhielt er eine Sonderprämie<br />
in Höhe von 450 €. Hans-Wilhelm<br />
Giese lobte ausdrücklich die große Initiative<br />
und den persönlichen Einsatz von Herrn<br />
Rodriguez.<br />
Ihres Aufenthalts einen Monat an der University<br />
of Science and Technology Beijing<br />
(USTB) sind, ist selbstverständlich ein Be-<br />
such des AsienHammers eingeplant. Wir<br />
wünschen den Studenten einen interessanten<br />
und erfahrungsreichen Aufenthalt in<br />
China.<br />
27
11. Jahrgang · Ausgabe 2 · November 2008<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
<strong>Buderus</strong>straße 25<br />
D-35576 Wetzlar<br />
Tel. +49 (0) 64 41/3 74-0<br />
Fax +49 (0) 64 41/3 74-28 82<br />
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