Info 2/2009 - Buderus Edelstahl Gmbh
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<strong>Edelstahl</strong><br />
Magazin für<br />
Kunden und<br />
Mitarbeiter<br />
2/<strong>2009</strong>
Inhalt<br />
4<br />
12<br />
2<br />
Der Count-down läuft<br />
Start der neuen 80/100-MN-Presse: 3. März 2010<br />
Verdrehte Welt<br />
Rimkus-Kunstwerk zur Krise<br />
l Unternehmen<br />
4 Start der neuen 80/100-MN-<br />
Presse: 3. März 2010<br />
Der Count-down läuft<br />
6 Die Zyklen der Wirtschaftskrise<br />
7 Drehort: <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Ein nicht ganz alltägliches Projekt<br />
8 Synergien für hohe Stahlreinheit<br />
CR & T Board Meeting in Wetzlar<br />
10 Josef Winter zu Besuch<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
11 Meine Erfahrungen in Peking<br />
Ein Bericht von Ilse Hechler<br />
12 Verdrehte Welt<br />
Rimkus-Kunstwerk zur Krise<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
13 Gefordert: Bildungsoffensive,<br />
die Liebe zur Technik als<br />
Ausbildungsziel verankert<br />
1. Tag der hessischen Industrie –<br />
Symposium in Gießen<br />
l Edelbaustahl<br />
14 Die größte Raise-Bohrmaschine<br />
der Welt<br />
Drill-pipes aus <strong>Buderus</strong><br />
Edelbaustahl für MTI<br />
16 ALD und <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> –<br />
zwei starke Partner<br />
6. Internationales Getriebestahlsymposium<br />
in Hanau<br />
14<br />
20<br />
Die größte Raise-<br />
Bohrmaschine der Welt<br />
Starke Form für<br />
Leichtgewichte<br />
l Werkzeugstahl<br />
18 Love your job, whatever you do!<br />
͸sini sev, ne yapıyorsan yap!<br />
Çelikmetal – Konzentration auf<br />
Qualität und Wachstum<br />
20 Starke Form für Leichtgewichte<br />
Großwerkzeug für den Stoßfänger<br />
des neuen BMW 7er<br />
l Mitarbeiter/News<br />
22 Wir stellen vor: Die Werkstatt<br />
für die Profi s der Zukunft<br />
23 „Glück Auf“ an alle neuen<br />
Auszubildenden
24 Mit Qualifi zierung durch die Krise<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> macht Mitarbeiter<br />
während der Kurzarbeit für die Zeit<br />
nach der Krise fi t<br />
25 Starke Läufer von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
17. J. P. Morgan Chase Corporate<br />
Challenge<br />
26 Betriebsrat <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>:<br />
Wir waren dabei!<br />
26 Wissenschaftlicher Rat der AiF<br />
zu Gast bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
27 Unsere Jubilare<br />
27 Sterbefälle<br />
27 DVDs Schmiedelabor & AsienHammer<br />
27 Impressum<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in welchen Zyklen verläuft die Wirtschaftskrise? Wann<br />
sind welche Wirtschaftsprozesse betroffen? Darüber<br />
informieren wir Sie in dieser Ausgabe.<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bleibt von den Auswirkungen ebenso<br />
wenig verschont wie andere Unternehmen der Stahlbranche.<br />
Dennoch behaupten wir uns in einem insgesamt<br />
schwierigen Marktumfeld sehr gut. Wir nutzen die<br />
Chancen, die die Krise uns bietet und setzen kontinuierlich<br />
Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft – ob es um die<br />
Qualifi zierung unserer Mitarbeiter oder um den tatkräftigen<br />
Einsatz für eine sinnvolle Nachwuchskräfteförderung<br />
geht. Im Symposium anlässlich des 1. Tages der<br />
hessischen Industrie wurde die „Gießener Erklärung“ der<br />
Teilnehmer formuliert: „Wir brauchen eine Bildungsoffensive,<br />
die Liebe zur Technik als Ausbildungsziel<br />
nachhaltig verankert.“<br />
Nachhaltig ist auch unsere enge Zusammenarbeit mit<br />
Experten in Forschung und Entwicklung und natürlich<br />
der Ausbau der Synergien innerhalb der Unternehmensgruppe,<br />
wie der Bericht zum CR & T Board Meeting am<br />
23. und 24. Juni in Wetzlar zeigt.<br />
Editorial<br />
Ein besonderes Highlight kündigt sich für März 2010 an: Unsere neue 8000 t Freiformschmiedepresse<br />
geht in Betrieb. Zu den Baumaßnahmen rund um dieses Großprojekt<br />
und seinen besonderen logistischen Anforderungen informieren wir Sie hier<br />
ausführlich. Darüber hinaus berichten wir Ihnen unter anderem über das Getriebestahlsymposium<br />
<strong>2009</strong>, den Besuch des Siemens-Vorstands Josef Winter und wir<br />
stellen Ihnen den größten Raisebohrer der Welt mit Drill-pipes aus <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
vor – vorläufi ges Glanzstück einer technischen Entwicklung, die vor vielen<br />
Jahren im Canadian Shield ihren Anfang nahm.<br />
Die Zukunft bauen heißt, die Gegenwart bauen, schrieb einmal der Schriftsteller<br />
und Flieger Antoine de Saint-Exupéry. Folgen wir diesem Motto – gemeinsam mit<br />
Ihnen schaffen wir das beste Ergebnis!<br />
Ein herzliches „Glück Auf“<br />
Ihre<br />
Geschäftsführung<br />
Karl-Peter Johann<br />
Jens Mohr<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 3
Unternehmen<br />
Der Count-down läuft<br />
Start der neuen 80/100-MN-<br />
Presse: 3. März 2010<br />
Trotz des harten Winters 2008/09 und einem dadurch bedingten Baustopp von<br />
mehreren Wochen liegt das Team um die Diplom-Ingenieure Diana Schäfer und<br />
Nicol Dietrich Müller perfekt im Zeitplan. Die Arbeiten auf der Großbaustelle inmitten<br />
des <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Betriebsgeländes laufen fast rund um die Uhr. Auch die<br />
Montage der neuen 80/100-MN-Freiformschmiedepresse hat bereits begonnen.<br />
Ende Oktober 2008 startete die Baustelle<br />
des Großprojekts rund um die neue Presse.<br />
Seither wurden über 10 000 Kubikmeter<br />
(m 3 ) Beton verbaut. Keine Menge, die sich<br />
mit ein, zwei LKW transportieren lässt. An<br />
einigen Tagen kamen weit über 150 Fahrzeuge<br />
auf Abruf aus drei Richtungen, wie<br />
am 20. Mai <strong>2009</strong>, als 1400 m 3 Beton für die<br />
Bodenplatte des Pressenfundaments benötigt<br />
wurden. „Eine kleine logistische Herausforderung“,<br />
sagt Projektleiterin Diana<br />
Schäfer, zuständig für Technische Planung<br />
Die Baustelle ist dem extrem harten Winter 2008/09<br />
ausgesetzt<br />
4<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
und Umweltprojektmanagement bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong>. „Die Zufahrt über zwei<br />
Werkseinfahrten durch das Betriebsgelände<br />
in einer vorgegebenen Zeit muss reibungslos<br />
laufen.“ Der Beton darf weder zu<br />
schnell noch zu langsam eingefüllt werden,<br />
die untere Schicht muss eine gewisse Festigkeit<br />
bekommen, bevor weiter aufgefüllt<br />
wird. „Da kann das Betonieren schon von<br />
morgens 5.00 bis abends 23.00 Uhr dauern“,<br />
lächelt Schäfer, zieht die Baupläne<br />
heran und zeigt das beeindruckende Aus-<br />
Insgesamt bis zu 15 000 m 3 Erdreich müssen weichen<br />
Baubeginn im Oktober 2008<br />
maß der Bauarbeiten, in deren Zentrum<br />
sich die 40 Meter lange und 30 Meter breite<br />
Baugrube für die 80/100-MN-Presse befi<br />
ndet.<br />
Weil der weitaus größere Teil der Presse<br />
unter der Erde angeordnet ist, beträgt die<br />
Tiefe des Pressenkellers 16 Meter. 15 000<br />
m 3 Erdreich, davon zwei Drittel Felsgestein,<br />
mussten weichen. Die Firma Demler aus<br />
Netphen hat eine überschnittene Bohrpfahlwand<br />
von bis zu 20 Metern Tiefe errichtet,<br />
die die riesige Grube nach allen<br />
Seiten absichert. „Allein für den Kellerbereich<br />
wurden 128 zehn bis zwanzig Meter<br />
lange und 1,20 Meter dicke Bohrpfähle gesetzt“,<br />
sagt Schäfer. „Weitere 60 Bohrpfähle<br />
waren für die Hallenfundamente und die<br />
Fundamente des neuen Manipulators nötig,<br />
darüber hinaus 45 kleinere für Kamine<br />
und Werkstätten.“ Die errichtete Bohrpfahlwand,<br />
die zusätzlich durch Schrägbohrungen<br />
mit entsprechenden Bewehrungsdrähten<br />
rückverankert wurde, stellt<br />
sicher, dass die Grube mit einer offenen<br />
Wasserhaltung betrieben werden kann; das<br />
Grundwasser des nahe gelegene Fluss Dill<br />
kann das Grubeninnere nicht fl uten.<br />
Die neue Halle sorgt für Lärmschutz<br />
Sobald alle Fundamente durch die Fa.<br />
Hundhausen in Siegen gegossen waren, begann<br />
der Stahlbau im 2. Abschnitt. Wie<br />
beim ersten Abschnitt wurden die Stahlkonstruktionen<br />
für die neue Halle und eine<br />
komplett eingehauste Durchfahrt errichtet,<br />
die den hohen Anforderungen an Lärmschutz<br />
gerecht werden. „Es ist uns ein großes<br />
Anliegen, die Anwohner bestens vor<br />
Lärm zu schützen“, sagt Diana Schäfer. „Die<br />
komplette Hallenfront ist bahnseits ge-
schlossen, und auch auf der Dillseite ist der<br />
Lärmschutz berücksichtigt.“ Nur in bestimmten<br />
Bereichen sind Zuluftöffnungen<br />
vorgesehen. Ein durchdachtes Lüftungssystem<br />
sorgt innerhalb der neuen Halle für<br />
Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter.<br />
Acht neue 250-t- und 300-t-Schmiedeöfen<br />
sind fast komplett aufgebaut. Die zum<br />
Gesamtprojekt gehörige Infrastruktur ist in<br />
großen Teilen abgeschlossen. MAFI-Transportsysteme,<br />
die den alten Gleisverkehr ersetzen<br />
und Blöcke bis zu einem Gewicht<br />
von 180 t befördern können, sind schon im<br />
Einsatz.<br />
Pressenbau in der heißen Phase<br />
Im September <strong>2009</strong>, gleich nach Beendigung<br />
des zweiten Stahlbauabschnitts durch<br />
die Fa. Brill, startete die eigentliche Pressenmontage<br />
mit den Einbauten der Hydraulik<br />
im Hydraulikkeller. Das Öl-Hydrauliksystem<br />
der 4-Säulen-Unterfl urpresse arbeitet<br />
mit einem Ölvolumen von 70 m 3<br />
Hydrauliköl, was 70 000 Litern entspricht.<br />
18 im Hydraulikkeller installierte Pumpen<br />
sorgen für den Druckaufbau. Das größte<br />
Bauteil der Presse, die von SMS-Meer in<br />
Mönchengladbach geliefert wird, ist mit<br />
rund 320 t der Fundamentholm, der Ende<br />
September auf dem Seeweg von England<br />
nach Deutschland transportiert wurde. In<br />
Hessisch-Lichtenau wird der Holm von der<br />
Firma Richter endbearbeitet.<br />
Ein Schwertransport wird ihn anschließend<br />
von dort nach Wetzlar bringen. Auch<br />
ein 250-mt-Manipulator gehört zur neuen<br />
Presse. Geliefert wird er von der Firma<br />
Dango & Dienenthal in Siegen. „Unser bisher<br />
größter Manipulator hat eine Tragkraft<br />
von 100 Metertonnen. Der neue Manipulator<br />
schafft mehr als doppelt soviel“, erklärt<br />
Nicol Dietrich Müller, Betriebsleiter der<br />
Schmiede, der die Montage der Freiformschmiedepresse<br />
überwacht. Um welche Gewichte<br />
und Hebelarmkräfte es hier geht,<br />
wird deutlich, wenn man sich klar macht,<br />
dass der Manipulator einen 100-t-Block<br />
ohne Unterstützung frei tragen kann. „Mit<br />
der neuen Presse können wir schnell großformatige<br />
Bauteile mit Durchmessern bis<br />
fast vier Meter schmieden. Die Presskraft<br />
entspricht 8000 Tonnen, im langsameren<br />
Stauchgang erreicht die Presse sogar eine<br />
Presskraft von 10 000 Tonnen.“<br />
Vor allem für den Energiemaschinenbau<br />
und den Sondermaschinenbau werden immer<br />
größere und schwerere Bauteile nachgefragt.<br />
Im gleichen Maß wachsen die Anforderungen<br />
an die Werkstoffe, die höher<br />
legiert und damit schwerer verformbar<br />
sind. Mit der neuen Presse begleitet <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> die technische Weiterentwicklung<br />
und baut zugleich seine Position<br />
in wichtigen Kernmärkten aus.<br />
Intensive Schulungen<br />
Die komplette Presse, die mit engem Zeitplan<br />
montiert wird – auch hier arbeiten die<br />
Monteure in drei Schichten – soll spätestens<br />
Ende Dezember <strong>2009</strong> stehen. Schon<br />
Anfang Januar soll der Anschluss der Steuerungselemente<br />
erfolgen. Müller: „Dann<br />
beginnt die Phase der Inbetriebnahme mit<br />
ersten Testläufen.“ Seit einem Jahr laufen<br />
Unternehmen<br />
Gründung der Bohrpfahlwand bis zu 20 Meter tief Am 16. 4. <strong>2009</strong> wird der Pressenkeller betoniert Der Hydraulikkeller kurz vor seiner Vollendung<br />
intensive Schulungen für die Fahrer, die die<br />
neue Presse bedienen werden. „Der Pressenfahrer<br />
ist nach dem Schmied der wichtigste<br />
Mann“, sagt Müller, „er muss alles<br />
hundertprozentig koordinieren können. Die<br />
Steuerstände der Presse wurden analog zu<br />
unseren bereits vorhandenen Pressen konzipiert,<br />
so dass der Fahrer an jeder Presse<br />
die gleichen Gegebenheiten vorfi ndet.“<br />
„Gut 30 Firmen sind in der Hochphase<br />
mit den verschiedenen Arbeiten beschäftigt“,<br />
sagt Diana Schäfer, „Beton-, Stahl-,<br />
Ofen-, Rohrleitungsbauer, Elektriker, Dachdecker<br />
und etliche Montagefi rmen mehr.“<br />
Alles läuft perfekt koordiniert. Schäfer:<br />
„Wir liegen topp in der Zeit. Alle Abteilungen<br />
arbeiten sehr gut zusammen. Jede Aufgabe<br />
und auch jede Schwierigkeit wird<br />
schnell und zeitnah gelöst.“ Startschuss für<br />
die neue Presse ist der 3. März 2010. Diana<br />
Schäfer wird dann vielleicht etwas verschnaufen<br />
können. Nicol Dietrich Müller<br />
nicht – die ersten Aufträge für die „Top<br />
Forge“ warten bereits.<br />
Stahlkonstruktionen der neuen Halle am 30. 5. <strong>2009</strong><br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 5
Unternehmen<br />
Die Zyklen der Wirtschaftskrise<br />
In den vergangenen 15 Monaten ist keine stahlverarbeitende Branche von der Wirtschaftskrise<br />
verschont geblieben. Allerdings ist festzustellen, dass sich die verschiedenen<br />
Branchen in unterschiedlichen Phasen einer Krisensituation befi nden. <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> ist mit einem breiten Produktprogramm und einem weltweiten Vertriebsnetz<br />
in vielen Wirtschaftsprozessen vernetzt. Im nachfolgenden Artikel erläutern wir<br />
die Unterschiede.<br />
In der Rückschau betrachtet zeichnete sich<br />
ein Übergreifen der Finanzkrise auf die<br />
Real wirtschaft als erstes in der Automobilindustrie<br />
ab. Zunächst waren alle Lieferungen<br />
von Verbrauchsmaterial wie Schmiedehalbzeug<br />
und Gesenkstahl betroffen. Dieser<br />
Mengenrückgang war ab September 2008<br />
ganz offensichtlich zu verzeichnen. Neben<br />
dem rückläufi gen Verbrauch kam der erforderliche<br />
Lagerbestandsabbau hinzu, so dass<br />
bei den Unternehmen, die weit vorne in der<br />
Wertschöpfungskette stehen wie z. B. den<br />
Stahlwerken weitaus stärkere Rückgänge<br />
zu verzeichnen waren, als bei Unternehmen<br />
der Endmontage.<br />
Die Abwrackprämie hat zumindest den<br />
Endkundenmarkt der Kleinwagen stabilisiert.<br />
Hier sind seit einigen Monaten auch<br />
wieder deutlich höhere Beschäftigungsgrade<br />
in allen Unternehmen zu verzeichnen.<br />
Wäre der Nachfrageschub nicht subventioniert,<br />
könnte man von einer stabilen<br />
Erholung und beinahe auch von einem<br />
6<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
Ende der Krise sprechen. Aktuell ist die Unsicherheit<br />
über die weitere Entwicklung<br />
allerdings sehr groß.<br />
Im Zuge der Sparmaßnahmen und der<br />
Liquiditätssicherung wurden zunehmend<br />
Projekte aus der Neuentwicklung oder des<br />
Face Lifts verschoben, so dass die Nachfrage<br />
nach Werkzeugstahl deutlich zurückging.<br />
Dieser Effekt traf mit einem weiteren<br />
Zeitversatz auch bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ein.<br />
Hier ist die Marktlage noch nicht wieder<br />
stabilisiert. Als weiterer großer Bereich, in<br />
den <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> liefert, leidet die<br />
Windenergiebranche unter den direkten<br />
Auswirkungen von deutlich reduzierten Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Entgegen den<br />
Prognosen konnten weder die Wachstumsraten<br />
erreicht noch das Vorjahresniveau gehalten<br />
werden.<br />
Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten<br />
und rückläufi ge Produktionen in einigen<br />
Regionen der Welt haben nun auch<br />
den Energiemaschinenbau erfasst. Diese<br />
Branche plant langfristig, so dass die Auswirkungen<br />
auf die Stahlindustrie erst in<br />
den nächsten Jahren zu erwarten sind.<br />
Weitere Branchen zeigen ähnliche Verläufe,<br />
auf die jedoch hier aus Platzgründen<br />
nicht eingegangen wird. Sie sind in ihrer<br />
Bedeutung für <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> aber<br />
ebenso wichtig.<br />
In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld<br />
behaupten wir uns dennoch – dank<br />
der langjährigen und vertrauensvollen<br />
Kundenbeziehungen – sehr gut. So sehr die<br />
Krise uns alle belastet, so bietet sie doch<br />
auch Chancen, in gemeinsamen Projekten<br />
mit Kunden Ideen zu entwickeln und Themen<br />
aufzugreifen, für die in den Vorjahren<br />
schlicht keine Kapazität vorhanden war.<br />
Nachdem diese Engpässe aktiv von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> beseitigt wurden (Kapazitätserweiterungen)<br />
und leider auch passiv von<br />
der Krise behoben wurden, entwickelt sich<br />
die Zusammenarbeit mit unseren Kunden<br />
sehr positiv, so dass beide Seiten daraus<br />
einen erheblichen Nutzen ziehen. Hier gilt<br />
unser Dank unseren Partnern für die ausgesprochen<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Wir bauen auch weiterhin auf die gute,<br />
offene und ehrliche Kommunikation zum<br />
Wohle aller Beteiligten und sind zuversichtlich,<br />
dass wir die sicherlich noch<br />
schwerer werdenden Zeiten mit diesem<br />
Grundprinzip unseres Unternehmens meistern<br />
werden.
Am 7. und 8. Juli <strong>2009</strong> stand das Team<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> vor einer neuen<br />
Herausforderung. Die Produktionsbereiche<br />
in Wetzlar wurden zum Schauplatz<br />
für einen Film zum Thema Windenergie.<br />
Produziert wurde er für die voestalpine<br />
Stahlwelt in Linz. Im neuen Besucher-<br />
und Ausstellungszentrum des Konzerns<br />
wird der Film mit dazu beitragen, jährlich<br />
geplante 50 000 Gäste für den Werkstoff<br />
Stahl zu begeistern.<br />
Insgesamt drei Erfolgsgeschichten zu den<br />
Themen Energie und Bau sowie Mobilität<br />
wurden an unterschiedlichen Standorten<br />
gedreht. Im Linzer Besucher- und Ausstellungszentrum,<br />
das am 6. November diesen<br />
Ein nicht ganz alltägliches Projekt<br />
Drehort: <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Jahres offi ziell seine Türen öffnete, kann<br />
das Publikum den gesamten Konzern in all<br />
seinen Facetten kennen lernen.<br />
In einer faszinierenden Erlebniswelt erfahren<br />
große und kleine Gäste viel über die<br />
gesamte Wertschöpfungskette, von der<br />
Stahlerzeugung bis zu den Endprodukten<br />
und Kundenanwendungen, über die Unternehmenswerte,<br />
die attraktive Arbeitswelt<br />
und die Serviceleistungen. Auch <strong>Info</strong>rmationen<br />
zu Innovations- und Zukunftsthemen<br />
bietet das interessante Projekt, für das in<br />
Wetzlar die Kameras liefen.<br />
Ralf Rech, Spartenleiter Schmiede, und<br />
sein Bruder Björn Rech, Abteilungsleiter<br />
Verkauf Edelbaustahl und Halbzeug, waren<br />
während der Dreharbeiten mit einer Reihe<br />
Unternehmen<br />
von Fragen konfrontiert, die nur scheinbar<br />
schnell und leicht zu beantworten waren.<br />
Was ist geschmiedeter Stabstahl? Wo wird<br />
er eingesetzt? Was sind gesägte Scheiben<br />
aus geschmiedetem Stabstahl? Die Antworten<br />
auf diese und viele Fragen mehr<br />
mussten so ausfallen, dass jeder Grundschüler<br />
sie verstehen kann. Auch die Interviewsituation<br />
unter Regieanweisung vor<br />
laufender Kamera war eine kleine Herausforderung.<br />
„Es ist schon eine Kunst, Sätze<br />
genau in der Reihenfolge, Deutlichkeit und<br />
passenden Geschwindigkeit zur Zufriedenheit<br />
der Redakteurin wiederzugeben. Der<br />
Respekt vor schauspielerischen Leistungen<br />
ist bei mir stark gestiegen“, lächelt Ralf<br />
Rech.<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 7
Unternehmen<br />
Die voestalpine Stahlwelt in Linz Maria Reibenberger, Konzernkommunikation voestalpine,<br />
mit dem Kamerateam beim Interview<br />
Faszinierenden Filmstoff bietet <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> allemal. Als Beispiel für das Produkt<br />
gesägte Scheibe aus geschmiedetem<br />
Stabstahl für Windkraftgetriebe diente die<br />
Lieferung für das derzeit leistungsstärkste<br />
Windgetriebe, das eine Leistungssteigerung<br />
um 25 Prozent von 4 auf 5 Megawatt mög-<br />
CR & T Board Meeting in Wetzlar<br />
Synergien für hohe Stahlreinheit<br />
8<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
lich macht. Getriebebauer nutzen den von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> gelieferten Stahl hauptsächlich<br />
zur Fertigung von Zahnrädern und<br />
Zwischenwellen für ihr Endprodukt. Die<br />
große Mehrheit der Windenergieanlagenhersteller<br />
setzt Getriebe ein, um die Drehzahl<br />
des Rotors der allgemeinen Frequenz<br />
Das Corporate Research & Technology Board von Böhler Uddeholm tagt traditio nell<br />
an den wichtigsten Standorten der Unternehmensgruppe. Das 34. CR & T Board<br />
Meeting fand am 24. und 25. Juni <strong>2009</strong> erstmals in Wetzlar statt. Die Themen des<br />
diesjährigen Treffens: Reinheitsgrad von Stählen, Reinheitsgraduntersuchungen<br />
und Lichtmikroskopie. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> organisierte die Veranstaltung vor Ort und<br />
sorgte auch für das Rahmenprogramm.<br />
Am 25. Juni trafen sich die Teilnehmer um<br />
9.00 Uhr zu einer Besichtigung der Betriebsstätten<br />
von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik und <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Band. Nach dem Mittagessen<br />
folgte ein Besuch bei LEICA, einem der bedeutendsten<br />
Unternehmen der optischen<br />
Industrie. Die Firma ist Topadresse für<br />
hochpräzise Linsen und für Software, wie<br />
sie bei der Analyse der Einschlüsse im Stahl<br />
zum Einsatz kommen. Später ging es zu<br />
einer Fahrt durch die Grube Fortuna mit<br />
anschließendem Barbecue.<br />
Der 26. Juni war ganz dem Thema des<br />
CR & T Board Meetings gewidmet: „Cleanness<br />
of Steels and Light Microscopic Methods<br />
of Cleanness Testing“. Zu den Teilnehmern<br />
zählten unter anderem Forschungsvorstand<br />
Franz Hirschmanner und Böhler<br />
Uddeholm Vorstand Franz Rotter, Konzernforschungsleiter<br />
Peter Schwab und die<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Geschäftsführer Jens<br />
Mohr und Horst Schneider sowie die Forschungsleiter<br />
der Divisionen.<br />
Franz Rotter begrüßte alle Anwesenden<br />
und übergab an den ersten Referenten<br />
des Stromnetzes anzupassen. Dass sich dabei<br />
oftmals nichts ohne <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
dreht, dokumentiert der in Wetzlar entstandene,<br />
interessante Film im voestalpine<br />
Besucher- und Ausstellungszentrum in<br />
Linz.<br />
Dr. Frank Hippenstiel, <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>,<br />
zum Thema: „Products of <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
as Examples for the Necessity of New Quality<br />
Assessment Tools“. Ihm folgten die Referenten<br />
Jens Bergström von der Karlstad-<br />
Universität, Jürgen Paul von der Leica<br />
GmbH, Jürgen Pühringer, voestalpine Stahl<br />
GmbH, Arne Bengston von Swerea KIMAB<br />
AB und Barbara Behrens, IPT Fraunhofer.<br />
Den Vorträgen schlossen sich am Nachmittag<br />
eine Diskussion und ein Workshop zum<br />
Thema Synergien an.<br />
„Im Workshop haben wir erarbeitet, wie<br />
in diesem Bereich Synergien gehoben<br />
werden sollen, um mit der Forschung an<br />
den Einschlüssen die Wett bewerbsfähigkeit<br />
aller zu steigern“, sagte Bruno Hribernik,<br />
F & E Leiter von Böhler-Uddeholm. „Das<br />
fängt bei der Verfolgung der sich rasch ändernden<br />
Analysesoftware an, über die Einrichtung<br />
einer gemein samen Konzernplattform<br />
der Laborleiter bis zur Identifi zierung<br />
gemeinsamer Forschungsziele, die dann in<br />
der Entwicklung gemeinsamer Methoden<br />
resultieren soll.“
Divisionsübergreifend<br />
Elemente im Mikrometerbereich entscheiden<br />
mit über den wirtschaftlichen Erfolg –<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> und weit darüber<br />
hinaus. „Das Thema Einschlüsse ist in der<br />
voestalpine divisionsübergreifend, weil die<br />
Eigenschaften einer ganzen Reihe von Produkten<br />
entscheidend davon abhängen. Besonders<br />
in der Autoindustrie wird der Rahmen<br />
für Einschlüsse, die zugelassen werden,<br />
immer enger, und wir liefern immerhin eine<br />
Vielzahl von Komponenten – von Getriebeteilen<br />
bis hin zu Crashelementen, wo diese<br />
Eigenschaften sogar lebenswichtig sind“,<br />
sagte Bruno Hribernik.<br />
Die Gebrauchseigenschaften von aus<br />
Stahl hergestellten oder geschweißten Teilen<br />
werden durch die meist unerwünschten<br />
Einschlüsse stark beeinfl usst. Um hier den<br />
Kunden Obergrenzen garantieren zu können,<br />
muss man in der Stahlherstellung wissen,<br />
welche Einschlüsse sich wie auswirken.<br />
Man muss garantieren können, dass Bauteile<br />
die notwendigen mechanischen Eigenschaften<br />
erreichen und nicht zerbrechen:<br />
„Denn“, so Bruno Hribernik, „eines<br />
Die Teilnehmer des 34. CR & T Board Meeting in Wetzlar<br />
der Kriterien, warum jemand bei uns kauft,<br />
ist nun mal die hohe Stahlreinheit.“<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
Durch die Reinheit seiner Stähle genießen<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> wie Böhler Uddeholm einen<br />
ausgesprochenen Wettbewerbsvorteil,<br />
auch, weil das Wissen darüber ständig voran<br />
getrieben wird. Bruno Hribernik: „Man<br />
nehme nur die Linse einer Handykamera.<br />
Vor zehn Jahren wäre es unmöglich gewesen,<br />
mit einer Kunststoffform diese in einer<br />
Stückzahl von mehreren Millionen zu produzieren.<br />
Heute hängt von dieser Eigenschaft<br />
sehr, sehr viel Geld ab.“<br />
Eine der wenigen positiven Seiten, die<br />
sich der allgegenwärtigen Rezession abgewinnen<br />
lasse, sei es, dass die Labors der Unternehmensgruppe<br />
nun mehr Zeit hätten,<br />
sich auf diese Grundlagenforschung zu<br />
konzentrieren: „Jetzt können sie Projekte<br />
durchführen und neue Methoden ausprobieren,<br />
die mit an Sicherheit grenzender<br />
Wahrscheinlichkeit bessere Polierbarkeit<br />
und größere Festigkeit bei den Stählen<br />
bringen.“<br />
Unternehmen<br />
Leica-Entwicklungsleiter Dr. Paul (l.) informierte über<br />
den aktuellen Stand zum Thema Einschlüsse<br />
„Das ist es, was wir meinen, wenn wir<br />
von der Chance der Krise sprechen“, bestätigt<br />
auch Jens Mohr, Geschäftsführer von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. „Auch und gerade in<br />
dieser verschärften wirtschaftlichen Situation<br />
müssen wir unsere Forschung und Entwicklung<br />
intensivieren und unsere Innovationskraft<br />
beweisen. Für neue, immer weiter<br />
verbesserte Produkte. Für eine noch<br />
höhere Wettbewerbsfähigkeit. Für unsere<br />
Kunden.“<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 9
Unternehmen<br />
Josef Winter<br />
zu Besuch<br />
bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong><br />
Am 29. Mai <strong>2009</strong> besuchte Josef Winter,<br />
Leiter der Region Deutschland bei Siemens,<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Die Geschäftsbeziehung<br />
beider Unternehmen hat eine<br />
lange Tradition.<br />
„Seit Jahrzehnten gibt es vielfältige Anknüpfungspunkte<br />
und immer neue interessante<br />
Projekte“, sagte Karl-Peter Johann,<br />
technischer Geschäftsführer der <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> GmbH, bei der Begrüßung.<br />
„Jüngstes Beispiel dafür ist die 380-kV-<br />
Anlage von Siemens, die wir im Rahmen<br />
eines umfassenden Investitionspakets zum<br />
Ausbau und zur Standortsicherung gerade<br />
erst vergeben haben und deren Realisierung<br />
bis 2010 abgeschlossen sein soll.“<br />
Auch Alexander Trier, Leiter der Siemens-<br />
Niederlassung in Wetzlar, betonte die enge<br />
Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen,<br />
deren Beginn fast 100 Jahre zurückliegt<br />
und die schon damals zukunftsweisend<br />
war: Die Kooperation von <strong>Buderus</strong><br />
und Siemens führte 1911 zur Elektrifi zierung<br />
der Stadt Wetzlar.<br />
Das neue Umspannwerk<br />
Die Errichtung des 380-kV-Umspannwerkes<br />
ermöglicht den direkten Anschluss von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> an das europäische<br />
Höchstspannungsnetz und schafft so einen<br />
der leistungsstärksten Firmennetzanschlüs-<br />
Hier entsteht das neue Umspannwerk<br />
10<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
Tobias Besser, Leiter Technische Dienste, <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Dr. Michael Kassner, Leiter Siemens Rhein-Main,<br />
Michael Döcke, Leiter Division Industrial Services Rhein-Main, Harald Gnau, Vertrieb Siemens Industrial<br />
Services, Karl-Peter Johann, Technischer Geschäftsführer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Josef Winter Leiter Siemens RD,<br />
Alexander Trier, Leiter Siemens Geschäftsstelle Wetzlar (v. l.)<br />
se im deutschen Netz. „Erst mit diesem<br />
Schritt wird es möglich sein, die Forderungen<br />
des Netzbetreibers E.ON nach einer Reduzierung<br />
der durch den Betrieb des Lichtbogenofens<br />
verursachten Rückwirkungen<br />
in das Versorgungsnetz zu erfüllen“, erklärt<br />
Tobias Besser, Leiter Technische Dienste.<br />
Das Großprojekt sichert über Jahrzehnte<br />
einen adäquaten Netzanschluss des gesamten<br />
Standortes und trägt auch zur wirtschaftlichen<br />
Stromversorgung bei. Ein Teil<br />
der Anlage wird im benach barten Aßlar neben<br />
dem Umspannwerk der E.ON Netz<br />
Prinzipzeichnung der Stromversorgung und -verteilung<br />
M/HH<br />
~ 200 MVA<br />
Wasserkraftwerke<br />
Industrielle<br />
Kraftwerke<br />
Industrielle<br />
Abnehmer<br />
Freileitung zum nächsten Ort<br />
M/N<br />
ca. ~ 0,4 MVA<br />
400/230 Volt<br />
Aussiedlerhof<br />
Legende:<br />
M/H<br />
~ 30 MVA<br />
Höchstspannung (HH)<br />
Hochspannung (H)<br />
Mittelspannung (M)<br />
Niederspannung (N)<br />
Mittelspannung<br />
von 1–50 kV<br />
M/N<br />
ca. ~ 0,5 MVA<br />
400/230 Volt<br />
Niederspannung<br />
Trafo/Umspannstation<br />
GmbH errichtet. Ab dem Anschlusspunkt<br />
auf der 380-kV-Sammelschiene errichtet<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ein eigenes Umspannwerk<br />
mit zwei Transformatoren zu je 100<br />
MVA (100 Millionen Watt). Jeder der Transformatoren<br />
hat ein Gewicht von 250 t. Die<br />
Transformatoren wandeln die Netzspannung<br />
von 380 kV auf 110 kV um. Über eine<br />
Schaltanlage ist die ca. 5 km lange fi rmeneigene<br />
110-kV-Freileitung bis zum Werksgelände<br />
angeschlossen. Die leistungsstarke<br />
Anlage wird spätestens Mitte 2010 in Betrieb<br />
gehen.<br />
M/HH<br />
~ 600 MVA<br />
Höchstspannung<br />
meist 220 oder 380 kV<br />
HH/H<br />
~ 200 MVA<br />
Großkraftwerk<br />
Hochspannung<br />
meist 110 kV<br />
H/M<br />
~ 400 MVA<br />
Umspannwerke für Städte<br />
M/N bis<br />
~ 5 MVA<br />
Stadtnetz<br />
Windpark<br />
M/N bis<br />
~ 5 MVA<br />
400/230<br />
Volt<br />
Einspeisung<br />
Solarkraftwerk<br />
H/M bis<br />
~ 150 MVA<br />
M/M bis<br />
~ 150 MVA<br />
M/N<br />
~ 2 MVA<br />
Anmerkung: Keine Garantie auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit. Beispiel: Manche Kraftwerke können auch an anderen Spannungsebenen einspeisen.<br />
Mittlere Kraftwerke<br />
Städtische<br />
Kraftwerke<br />
Industrielle<br />
Abnehmer<br />
Industrielle<br />
Abnehmer
Meine Erfahrungen in Peking<br />
Ein Bericht von Ilse Hechler<br />
„Ich bin stolz, dass der Asien-Hammer in<br />
unserer Universität steht. Es gibt ja nur sieben<br />
Hämmer auf der Welt und nur einen in<br />
Asien, der steht hier in Peking und da steht<br />
er auf unserem Campus!“ Das sagte eine<br />
Studentin der USTB, der University for Science<br />
and Technology in Peking, nachdem<br />
sie die Geschichte des Hammers gehört<br />
hatte.<br />
Es ist im Juli 2008. Vor einem Monat<br />
wurde der von der Firma <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
hergestellte und gesponserte Asien-Hammer<br />
in Peking aufgestellt. Darüber berichtet<br />
die Wetzlarer Neue Zeitung. Es ist bereits<br />
die zweite <strong>Info</strong>rmation dieser Zeitung<br />
über das Projekt des Künstlers Andreas<br />
Rimkus. Er möchte ein Generationen-<br />
Kunstwerk schaffen, das auf allen Kontinenten<br />
dafür sorgen soll, dass die Schmiedekunst<br />
nicht in Vergessenheit gerät. Die<br />
Leser erfahren, dass gerade der zweite von<br />
insgesamt sieben geplanten Hämmern in<br />
Peking auf dem Gelände einer naturwissenschaftlich-technischen<br />
Universität seinen<br />
Platz gefunden hat.<br />
Ich stutze: Ist das etwa „meine“ Universität?<br />
Bald werde ich für zwei Semester als<br />
muttersprachliche Deutschlehrerin an die<br />
USTB gehen. Die Vermutung bestätigt sich.<br />
Jetzt wächst mein Interesse an diesem<br />
Projekt, und nachdem ich die DVD über den<br />
Afrika-Hammer gesehen habe, ist mein<br />
neues Interesse in Begeisterung umgeschlagen.<br />
Zwei Monate später: In der neuen Heimat<br />
Peking angekommen, mache ich mich<br />
auf die Suche nach dem Asien-Hammer. Er<br />
liegt tatsächlich hier auf dem Gelände der<br />
Universität, direkt an der Hauptstraße,<br />
schräg gegenüber vom Fremdspracheninstitut.<br />
Es geht ihm gut, das Ginkgo-Bäumchen<br />
im seinem Auge wächst und gedeiht.<br />
Einige Tage später beginnt das Semester.<br />
Die 31 Fortgeschrittenen, die seit einem<br />
Jahr Deutsch lernen, sind das Ziel meiner<br />
Begeisterung. Sie verstehen schon recht<br />
gut Deutsch und so erfahren sie in der ersten<br />
Unterrichtsstunde, wo die neue Lehrerin<br />
herkommt: Aus der unvorstellbar kleinen<br />
Stadt Wetzlar, in der der große Goethe<br />
Spannendes erlebte, was ihn mit seinem<br />
Bestseller „Die Leiden des jungen Werther“<br />
weltberühmt machte. Die weltberühmte<br />
Industrie der kleinen Stadt sagt ihnen dagegen<br />
nichts. Und dann kommt das Video<br />
über den Afrika-Hammer und der kurze<br />
Spaziergang nach schräg gegenüber, wo<br />
der Asien-Hammer liegt. Und obwohl die<br />
sprachliche Begleitung des Videos schwer<br />
verständlich war für die Sprachanfänger,<br />
ahnen sie jetzt, dass es sich hier um etwas<br />
Besonderes handelt, was sich mit der Ein-<br />
Unternehmen<br />
Die Studenten der University for Science<br />
and Technology in Peking besichtigen den<br />
Asien-Hammer<br />
maligkeit des Hammers und dem Zufall des<br />
gemeinsamen Herkunftsortes von Hammer<br />
und Lehrerin verbindet.<br />
Um eine Vorstellung davon zu erhalten,<br />
was die Studenten wirklich verstanden<br />
haben, bat ich sie darum, aufzuschreiben<br />
woran sie sich erinnern konnten. Es kamen<br />
zufriedenstellende Berichte dabei heraus.<br />
Eine besonders schöne Schilderung im<br />
feinsten chinesischen Märchenerzählstil<br />
verfasste Tim, einer der besten der Klasse<br />
(siehe Abb. unten).<br />
Ein original Aufsatz im feinsten chinesischen<br />
Märchenerzählstil eines chinesischen Studenten<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 11
Unternehmen<br />
Rimkus-Kunstwerk zur Krise<br />
Verdrehte Welt<br />
Die Krise als Chance begreifen – der Stahlkünstler Andreas Rimkus gibt dem gefl ügelten<br />
Wort Gestalt. Am 29. Juli <strong>2009</strong> schmiedete er gemeinsam mit dem Team der<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Schmiede sein neuestes Kunstwerk „Verdrehte Welt“. Fünf Meter<br />
lang dreht sich der imposante und tonnenschwere Stahlstab um die eigene Achse.<br />
„Alle sprechen von der Krise und der verdrehten<br />
Welt“, sagt Andreas Rimkus, „und<br />
ich dachte mir, vielleicht können wir die<br />
mal machen.“ Von der Idee zur Initiative ist<br />
es bei dem engagierten Schmiedekünstler<br />
nicht weit, und so nutzte er die Chance der<br />
Stunde, kaufte bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Schrott und vereinbarte in der Wetzlarer<br />
Schmiede einen Termin. „Die Krise bietet<br />
mir als Künstler den Vorteil, dass ich mir<br />
momentan Material leisten kann, das noch<br />
12<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
letztes Jahr unbezahlbar für mich gewesen<br />
wäre. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> ist immer offen für<br />
meine Ideen. Hier fi nde ich die Möglichkeiten,<br />
mit denen ich meine Projekte realisieren<br />
kann.“<br />
Die Vorbereitungen waren schnell getroffen,<br />
und am 29. Juli <strong>2009</strong> war es soweit.<br />
Die Schmiedung des Stahlstabs, der<br />
mit dem Wort „WELT“ versehen und mit<br />
einem Manipulator verdreht wurde, dauerte<br />
dreieinhalb Stunden. Mit dabei waren<br />
das <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Schmiedeteam unter<br />
der Leitung von Obermeister Arno<br />
Ferber und Ralf Rech, Spartenleiter Produktion<br />
Schmiedeerzeugnisse, der für alle<br />
spricht, wenn er sagt: „Für uns ist es immer<br />
wieder eine spannende Abwechslung, gemeinsam<br />
mit Andreas Rimkus zu arbeiten.“<br />
Das fertige Kunstwerk befi ndet sich zur<br />
Zeit im Rimkus-Atelier in Springe. Für<br />
nächstes Jahr plant Andreas Rimkus, der<br />
mit aufsehenerregenden Projekten wie den<br />
gigantischen Hammerköpfen seines GenerationenKunstWerks<br />
auch in Afrika und<br />
Asien vertreten ist, eine Ausstellung. „Es ist<br />
schön zu erleben, wie eine Idee Gestalt annimmt.<br />
Und was die verdrehte Welt betrifft:<br />
Die Chancen einer Krise bestehen in<br />
den zeitlichen Freiräumen, die man nutzen<br />
kann, das eigene Wissen und Können zu<br />
erweitern. Es ist besser die Chancen einzuladen,<br />
statt dazusitzen und auf sie zu warten.“<br />
Die kluge Devise gibt der Künstler<br />
auch immer wieder an die jungen Menschen<br />
weiter, die er mit seinem Mobilen<br />
Schmiedelabor erreicht. Das war übrigens<br />
gerade zu Gast im Zuiderzeemuseum in<br />
den Niederlanden und hat die Kinder und<br />
Jugendlichen dort so sehr begeistert, dass<br />
man sich im Museum bereits entschieden<br />
hat, demnächst Raum für die Schmiedekunst<br />
zu schaffen.<br />
Das fertige Kunstwerk im Rimkus-Atelier<br />
in Springe
Unternehmen<br />
1. Tag der hessischen Industrie – Symposium in Gießen<br />
Gefordert: Bildungsoffensive, die Liebe zur Technik<br />
als Ausbildungsziel verankert<br />
Am 22. August <strong>2009</strong> veranstaltete die<br />
Vereinigung hessischer Unternehmerverbände<br />
(VhU) den ersten „Tag der hessischen<br />
Industrie“. In Frankfurt, Kassel,<br />
Offenbach, Darmstadt und Gießen fanden<br />
zeitgleich Symposien mit Vertretern<br />
aus Industrie, Schulen und Wissenschaft<br />
statt. Jedes Symposium widmete sich<br />
einem Thema. Um Talentförderung und<br />
die „Liebe zur Technik als Lehr- und Lernziel<br />
in der Ausbildung“ ging es im Senatssaal<br />
der Gießener Justus-Liebig-Universität.<br />
Mit in der Podiumsrunde: Karl-Peter<br />
Johann, technischer Geschäftsführer von<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>.<br />
Der Mangel an Nachwuchskräften zeigt<br />
sich in vielen Branchen; in der technischen<br />
Industrie ist er besonders ausgeprägt. Voraussichtlich<br />
220 000 Ingenieure, Naturwissenschaftler<br />
und Techniker würden bis<br />
zum Jahr 2014 fehlen, gibt das Institut der<br />
deutschen Wirtschaft an.<br />
Wie kann man junge Menschen wieder<br />
stärker für Technik interessieren? Um diese<br />
Frage drehte sich die von Dr. Wolfgang<br />
Maaß, Präsident der IHK Gießen-Friedberg,<br />
geleitete Diskussion der Podiumsteilnehmer,<br />
zu denen Dieter Agel, Direktor der<br />
Werner-von-Siemens-Schule in Wetzlar,<br />
Alexander Trier, Leiter Siemens AG Wetzlar,<br />
Prof. Otto Lührs, Physiker und Vorsitzender<br />
der Lehrerbildungsoffensive „Science on<br />
Stage“, sowie Karl-Peter Johann, technischer<br />
Geschäftsführer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>,<br />
gehörten.<br />
Auch Prof. Dieter Weidemann, Präsident<br />
der VhU, war via Satellit aus Frankfurt zugeschaltet.<br />
Er begrüßte alle Teilnehmer und<br />
machte gleich zu Beginn deutlich, wie entscheidend<br />
die Rolle der Industrie für die<br />
Wohlstandsentwicklung ist. Schätzungen<br />
des Fraunhofer Instituts zufolge trage die<br />
Industrie einschließlich der Vorleistungs-<br />
und Zulieferverbünde für den Dienstleistungssektor<br />
45 Prozent zur gesamten wirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung bei.<br />
Warum die Technik trotzdem einen viel<br />
zu geringen gesellschaftlichen Stellenwert<br />
besitzt, wurde in den Beiträgen der Podiums<br />
teilnehmer deutlich. „Die Devise<br />
heißt: Weg vom Schaffen, hin zum Konsum“,<br />
sagte Karl-Peter Johann und nennt<br />
den Übergang von der Produktions- zur<br />
Konsumgesellschaft als einen wesentlichen<br />
Grund für das mangelnde Interesse an<br />
Technik. Er fordert ein grunderneuertes<br />
Bild von Technik und Technikberufen. Auch<br />
Alexander Trier stellte fest: „Wir nutzen<br />
Technologie und fragen uns nicht mehr,<br />
warum es funktioniert.“ Die frühkindliche<br />
Bildung im Elternhaus, im Kindergarten<br />
und in der Schule, so Trier, sei entscheidend<br />
für eine mögliche Hinwendung des Nachwuchses<br />
zu technischen Berufen. Ein praxis<br />
orientiertes Technikfach befürwortete<br />
auch Prof. Otto Lührs. „Der Physikunterricht<br />
ist mathematisiert, im Chemieunterricht<br />
fi nden kaum Versuche statt“, kritisierte<br />
er. Auch Oberstudiendirektor Dieter Agel<br />
sprach sich für einen größeren Bezug zum<br />
realen Leben im naturwissenschaftlichen<br />
und technischen Unterricht aus. „Wenn die<br />
Klasse 11 ein technisches Problem löst, beschäftigen<br />
sich die Schüler automatisch<br />
mit Chemie, Physik und Mathematik“, sagte<br />
der Leiter der Werner-von-Siemens-Schule<br />
in Wetzlar. Am Gymnasium gebe es aber<br />
überhaupt keinen Technikunterricht mehr,<br />
führte er aus und zog den Schluss: „Wir<br />
müssen die Schule anders organisieren.“<br />
„Kinder sind für das Hinterfragen von<br />
technischen Zusammenhängen zu begeistern“,<br />
stellte Karl-Peter Johann fest. Für<br />
einen langfristig gestärkten Industriestandort<br />
Deutschland ist dies zwingend<br />
notwendig, darin waren sich alle Teilnehmer<br />
einig. Sie formulierten ihre Forderung<br />
in der „Gießener Erklärung“ zum Tag der<br />
hessischen Industrie: „Wir brauchen eine<br />
Bildungsoffensive, die Liebe zur Technik als<br />
Ausbildungsziel nachhaltig verankert!“<br />
Dieter Agel, Direktor der Werner-von-Siemens-<br />
Schule, Wetzlar, Karl-Peter Johann, technischer<br />
Geschäftsführer, <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Dr. Wolfgang<br />
Maaß, Präsident der IHK Gießen-Friedberg, Prof.<br />
Otto Lührs, Physiker und Vorsitzender der Lehrerbildungsoffensive<br />
„Science on Stage“, sowie Alexander<br />
Trier, Leiter Siemens AG Wetzlar, während der<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Liebe zur Technik als<br />
Lehr- und Lernziel in der Ausbildung“ (v. l.)<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 13
Edelbaustahl<br />
Drill-pipes aus <strong>Buderus</strong> Edelbaustahl für MTI und . . .<br />
Die größte Raise-Bohrmaschine der Welt<br />
2008 hat die Mining Technology Inc. (MTI) einen Vertrag zur Lieferung von drill-pipes<br />
(Bohrgestänge) für die weltweit stärkste low-profi le Raise-Bohrmaschine geschlossen;<br />
entwickelt und gebaut wurde die Maschine von JS Redpath Ltd. in North Bay, Ontario.<br />
Die neue Redbore 100 kann mit einem Achsschub von 15 000 kN und einem Drehmoment<br />
von annähernd 58,4 kNm operieren. Wenn der gewaltige Brummer mit seiner<br />
Arbeit beginnt, müssen alle Maschinenkomponenten dem extrem hohen Anforderungslevel<br />
standhalten – auch die entscheidenden MTI-drill-pipes und Stabilisatoren,<br />
die aus dem <strong>Buderus</strong> Edelbaustahl AISI 4330 V mod. gefertigt werden.<br />
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die<br />
Raise-Bohrmethode zu einem schnellen,<br />
fl exiblen und sicheren Verfahren entwickelt,<br />
das die herkömmliche Methode des<br />
Bohrens und der Sprengung von Transport-<br />
und Belüftungsschächten in stetig tiefer<br />
liegende Minen ersetzt. Als die Minentunnel<br />
immer länger und tiefer getrieben wurden,<br />
stieg das benötigte Luftvolumen zur<br />
Ventilation und Kühlung erheblich an.<br />
14<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
Während in den 1960er Jahren lediglich<br />
Bohrlöcher mit einem Durchmesser von<br />
1 bis 1,5 Meter möglich waren, sind heute<br />
oft solche mit 7 Metern und mehr sowie<br />
einer Bohrtiefe von 1000 Metern und darüber<br />
gefordert.<br />
Die Raise-Boring-Technologie ist mit<br />
diesen Anforderungen gewachsen. Sie bietet<br />
zugleich die Vorteile einer ruhigen, turbulenzfreien<br />
Bohrung, die keine Felsveran-<br />
Die neue Redbore 100 mit einem Achsschub<br />
von 15 000 kN und einem Drehmoment von<br />
annähernd 58,4 kNm im Einsatz in Quebec<br />
kerungen oder zusätzliche Bodenstützen<br />
zur Stabilisierung des geschnittenen Felsgesteins<br />
erfordert. Das Raise-Bohren liefert<br />
mehr Sicherheit ohne die Gefahr von Fels-<br />
Zum Schutz der Umwelt wird das Wasser nach dem<br />
Bohrvorgang in dieser Anlage gereinigt
Dan Coll, <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Allan Mills, Senior Field Superintendent, Redpath Ltd., Mick Hardwick, General Manager,<br />
Consumables Div. MTI, Michael Hammer, Gesamtvertriebsleiter <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Martin Hunka, CFO, Redpath<br />
Group, Dan Kelly, Manager Raiseboring Operations, Redpath Ltd. (v. l.), auf dem Weg zur Goldmine in Quebec<br />
bruch, Feuer und das mit anderen Bohr-<br />
und Sprengmethoden einhergehende Explosionsrisiko.<br />
Seinen Anfang nahm das<br />
Verfahren im Canadian Shield.<br />
Der Canadian Shield, ein großes Gebiet<br />
in Kanada, das die nördliche Hälfte des<br />
nordamerikanischen Halbkontinents umfasst,<br />
gehört zu den weltweit reichsten Regionen<br />
an mineralischen Erzen und birgt<br />
große Vorkommen an Nickel, Gold, Silber<br />
und Kupfer. Über die ganze Region verteilt<br />
fi nden sich an vielen Orten Abbaustätten.<br />
Die größte und bekannteste ist Sudbury,<br />
Ontario. Sudbury unterscheidet sich von<br />
sonstigen Abbaugebieten; signifi kante<br />
Messwerte bestätigen, dass es sich bei dem<br />
Sudbury-Becken eigentlich um einen Krater<br />
handelt, der durch einen Meteoriteneinschlag<br />
entstanden ist.<br />
Mit seinen magnetischen Besonderheiten<br />
weist auch das nahe gelegene, weniger<br />
bekannte Temagami-Gebiet Ähnlichkeiten<br />
mit dem Sudbury-Becken auf. Sie lassen<br />
vermuten, dass es sich hier ebenfalls um<br />
einen metallreichen Einschlagkrater handelt.<br />
Beide Gebiete bereiteten den Weg für<br />
die Minenabbautechnologie, die heute<br />
weltweit eingesetzt wird. Der Abbau des<br />
harten Felsgesteins im Canadian Shield forderte<br />
die ganze Kreativität der Minenbauer<br />
in Sachen Sicherheit und Produktivität; sie<br />
haben die Herausforderung gemeistert.<br />
Bob Lipic, geschäftsführender Gesellschafter MTI, und Mick Hardwick, Geschäftsführer MTI, mit ihrem erfahrenen Team<br />
Edelbaustahl<br />
Mick Hardwick, Michael Hammer, Allan Mills, Dan<br />
Kelly, Martin Hunka, CFO, Redpath Group (v. l.)<br />
Der Marktführer MTI, weltweit bekannt<br />
für seine Expertise im Raise-Bohren und<br />
seine Produktqualität, hat seine hochfeste<br />
Variante exklusiv mit hochfest vergütetem<br />
geschmiedeten <strong>Buderus</strong> Edelbaustahl standardisiert.<br />
In einer Industrie, in der Produktqualität<br />
alles entscheidend ist und<br />
sich Fehler katastrophal in den Kosten und<br />
in Projektverzögerungen niederschlagen<br />
würden, vertraut MTI auf das <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Wissen rund um die Stahlerzeugung<br />
und die beiderseits strenge Qualitätssicherung.<br />
So ist <strong>Buderus</strong> Edelbaustahl<br />
in hochfesten MTI drill-pipes und Stabilisatoren<br />
auf jedem Kontinent der Welt in<br />
Betrieb.<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 15
Edelbaustahl<br />
6. Internationales Getriebestahlsymposium in Hanau<br />
ALD und <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> –<br />
zwei starke Partner<br />
Bereits zum 6. Mal fand am 7. und 8. Mai <strong>2009</strong> das internationale Getriebestahlsymposium<br />
statt. 140 Werkstoff- und Wärmebehandlungsexperten konnten sich im<br />
Congress Park Hanau über den aktuellen Stand der Technik informieren. Im Mittelpunkt<br />
der Veranstaltung standen werkstoff- und fertigungstechnische Potenziale in<br />
der gesamten Prozesskette der Getriebefertigung zur Verbesserung der Produktivität,<br />
Produktqualität und Kostenreduzierung. Zusätzlich ist es gelungen, eigene Themen<br />
durch eine Vielzahl externer Beiträge zu ergänzen und somit die Bedeutung der<br />
Veranstaltung zu unterstreichen.<br />
Dr. Reinhard Walter, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der ALD Vacuum Technologies,<br />
begrüßte die Teilnehmer des Symposiums<br />
gemeinsam mit Geschäftsführer Richard<br />
Seemann und Jens Mohr, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
GmbH. Sie betonten das – trotz Wirtschaftkrise<br />
– sehr große Interesse am<br />
Symposium. Im Vergleich zum Jahr 2007<br />
konnte die Teilnehmerzahl nochmals ge-<br />
16<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
steigert werden, was den hohen Stellenwert<br />
der Veranstaltung zeigt. Im Anschluss<br />
richtete Claus Kaminsky, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Hanau, seine Grußworte an<br />
das Auditorium.<br />
Im ersten technischen Vortrag von Prof.<br />
Dr.-Ing. Hans-Werner Zoch, Stiftung Institut<br />
für Werkstofftechnik, Bremen, ging es<br />
um die Werkstoffauswahl und Wärmebehandlung<br />
von Getriebe komponenten.<br />
Komponenten wie Zahnräder, Wellen oder<br />
Wälzlager gehören zu den am höchsten beanspruchten<br />
Konstruktionselementen des<br />
Maschinen- und Fahrzeugbaus. Die Auswahl<br />
geeigneter Werkstoffe und Wär mebehandlungs<br />
verfahren hat daher besondere<br />
Anforderungen zu erfüllen.<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Zoch während seinem Fachvortrag<br />
„Werkstoffauswahl und Wärmebehandlung<br />
von Getriebekomponenten“
Jens Mohr, kaufmännischer Geschäftsführer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Dr. Reinhard Walter, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung ALD Vacuum Technologies, und Richard Seemann, ALD Vacuum Technologies (v. l.)<br />
Im Anschluss referierte Christof Gorgels<br />
vom WZL RWTH Aachen zum Thema „Forschung<br />
und mehr – Berechnung, Fertigung<br />
und Untersuchung von Zahnrädern und<br />
Getrieben“. Der Vortrag stellte eine optimale<br />
Ergänzung zum vorhergehenden Beitrag<br />
dar.<br />
Nach der Mittagspause eröffnete Klaus<br />
Pfeiffer, Leiter der Konstruktion von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Schmiedetechnik GmbH, den<br />
zweiten Teil mit einem Vortrag über „Einsatz<br />
von FEM-Simulationswerkzeugen bei<br />
der Auslegung und Analyse von Gesenkschmiedeteilen“.<br />
Eindrucksvoll zeigte er in<br />
verschiedenen Simulationen die Einfl ussgrößen<br />
von Umformaggregaten am Beispiel<br />
eines Sicherheitsbauteiles auf.<br />
Dr. Klaus Löser, Leiter des ALD Geschäftsbereiches<br />
Vakuumwärmebehandlung, stell-<br />
te unter dem Motto „Die Krise als Chance“<br />
neueste Erkenntnisse der in den letzten<br />
Jahren entwickelten Vakuumeinsatzhärtetechnik<br />
vor. Mit diesen Methoden und Anlagen<br />
hat ALD eine Technologie auf den<br />
Markt gebracht, die bei der Herstellung von<br />
neu entwickelten Pkw-Getrieben weltweit<br />
nahezu ausnahmslos von allen Pkw-Herstellern<br />
eingesetzt wird.<br />
Dr. Frank Hippenstiel, Leiter Qualitätswesen<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, stellte die Ergebnisse<br />
einer ganzheitlichen Betrachtung<br />
von Werkstoffkenngrößen großer einsatzgehärteter<br />
Stirnräder vor, die neue Maßstäbe<br />
für die Betrachtung von mechanischen<br />
Eigenschaften setzen. Gemeinsam<br />
mit dem Germanischen Lloyd und der Firma<br />
Renk, Augsburg, wurde die Entstehung eines<br />
Stirnrades von der Stahlherstellung bis<br />
Das Großexponat, ein Stirnrad für Turbogetriebe zur Energieerzeugung, zog die Blicke der Gäste auf sich<br />
Edelbaustahl<br />
zum fertigen Bauteil mit dem Ziel einer<br />
Herstellerzulassung über diese Prozessroute<br />
ausgehend von den „gesägten Scheiben“<br />
begutachtet und erprobt. Im Rahmen<br />
der Veranstaltung überreichte der Germanische<br />
Lloyd eine neue Zulassung für den<br />
Fertigungsweg der gesägten Scheiben an<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> und deren Technologiepartner<br />
Renk.<br />
Abgerundet wurde das Symposium<br />
durch einen Beitrag von Herrn Prof. Neumann,<br />
der in seinem humorvollen, aber<br />
auch nachdenklich stimmenden Vortrag<br />
von den Zusammenhängen der Entstehung<br />
der Materie bis zu unserer heutigen Existenz<br />
berichtete.<br />
Zum Abschluss konnte das zum Firmenverbund<br />
der ALD gehörende Unternehmen<br />
Intellifast aus Speyer über neuartige Qualifi<br />
zierungs- bzw. Überprüfungsmethoden<br />
von hochfesten Schraubverbindungen berichten,<br />
wie sie zum Beispiel in Europa in<br />
der Windenergie gefordert werden.<br />
Bei der Werksbesichtigung konnten sich<br />
die Teilnehmer von den vielfältigen Technologien<br />
der ALD einen Eindruck verschaffen.<br />
Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten ist der Austausch von Ideen und die<br />
Pfl ege von Kontakten ein wesentlicher Aspekt,<br />
um im Dialog zu neuen Lösungen zu<br />
kommen, was von den Teilnehmern intensiv<br />
genutzt wurde.<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 17
Werkzeugstahl<br />
Michael Renk, Vertrieb Werkzeugstahl <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, Selin Sözen, Import/Export Çelik Metal, Michael Hammer, Gesamtvertriebsleiter <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>,<br />
Duygu Çelik, Sales Çelik Metal, Recep Çelik, Geschäftsführer Çelik Metal<br />
Çelikmetal – Konzentration auf Qualität und Wachstum<br />
Love your job, whatever you do!<br />
͸sini sev, ne yapıyorsan yap!<br />
Vor 36 Jahren servierte ein 13-jähriger Junge den Stahlhändlern in Per¸sembe Pazari,<br />
Istanbuls altem Eisen- und Stahlmarktzentrum, Tee und Kaffee. Mit sechzehn übernahm<br />
er seinen ersten Job in der Branche. Sieben Jahre später gründete er sein<br />
erstes Stahlhandelsunternehmen. Heute ist Recep Çelik Eigentümer und Geschäftsführer<br />
von Çelik Metal und der von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> autorisierte Lagerhalter in der<br />
Türkei.<br />
Gerade steigt der erfolgreiche Selfmade-<br />
Mann, dessen Unternehmen schon jetzt zu<br />
den großen fünf des türkischen Werkzeugstahlmarktes<br />
gehört, in eine neue Liga auf.<br />
In Hadimköy auf der europäischen Seite Istanbuls<br />
entsteht das Zentrallager von Çelik<br />
Metal mit insgesamt 2000 Quadratmetern<br />
Fläche auf zwei Ebenen, von denen zu-<br />
18<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
nächst die Hälfte als Lager genutzt werden<br />
soll.<br />
Bis Mitte 2010 will Recep Çelik seine bestehenden<br />
Läger in Bayrampa¸sa und Ikitelli<br />
aufl ösen und alle Tätigkeiten in Kirac/<br />
Hadimköy konzentrieren. Die offi zielle Lagereröffnung<br />
wird im Oktober 2010 erfolgen.<br />
Anfang September <strong>2009</strong> besuchten Michael<br />
Renk, Vertrieb Werkzeugstahl, und<br />
Michael Hammer, Leiter Gesamtvertrieb<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>, das Unternehmen in der<br />
Türkei. „Wir halten engen Kontakt und<br />
treffen uns regelmäßig“, sagt Michael Renk.<br />
Aktuell ist nicht nur das im Bau befi ndliche<br />
Zentrallager Thema der Gespräche, auch<br />
die Weichen für die Zukunft müssen gut<br />
gestellt sein. „In Krisenzeiten wie diesen“,<br />
so Michael Renk, „ist es außerordentlich<br />
wichtig, dass man füreinander da ist. Wir<br />
freuen uns, dass wir mit unserem Erfolgsstahl<br />
Thruhard Supreme® auch Çelik Metal<br />
einen außergewöhnlichen Werkstoff an die<br />
Hand geben können, der in der Türkei und<br />
seinen angrenzenden Märkten stark nachgefragt<br />
wird.“<br />
Wie groß das Interesse am <strong>Buderus</strong>-<br />
<strong>Edelstahl</strong>-Know-how ist, zeigte sich auch<br />
wieder im vergangenen November anlässlich<br />
der KALIP-Messe 2008 in Istanbul.
Werkzeugstahl<br />
Das neue Zentrallager von Çelik Metal mit insgesamt 2000 Quadratmetern Fläche Recep Çelik, Geschäftsführer Celik Metal (l.),<br />
mit einem Lagermitarbeiter<br />
Nicht nur der große Messestand von Çelik<br />
Metal war ausnehmend gut besucht;<br />
auch das <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Symposium zog<br />
über 100 interessierte Besucher an. Das<br />
Thema – man denkt es sich: Thruhard Supreme®.<br />
„Wir stellen fest“, sagt Michael<br />
Renk, „dass gerade unser innovativer<br />
Thruhard Su preme® Stahl mit seinen hervorragenden<br />
Eigenschaften im stetig wachsenden<br />
Wirtschaftsraum der Türkei außerordentlich<br />
gut ankommt.“<br />
Ein Vorteil, den auch Recep Çelik nutzt.<br />
Das Çelik Metal-Angebot geht weit über<br />
Gesenkschmiedestahl hinaus und fokussiert<br />
bereits stark auf Kunststoffformenstahl<br />
und rostfreie Stähle. Denn neben Automo-<br />
Istanbul – Metropole am Bosporus<br />
Mit mehr als geschätzten 15 Mio. Einwohnern<br />
ist Istanbul die größte Stadt der Türkei<br />
und eine der größten Metropolen der Welt.<br />
Durch ihre einzigartige Lage an beiden<br />
Seiten des Bosporus, einer 30 km langen<br />
Meerenge, die den europäischen und den<br />
asiatischen Kontinent trennt, ist Istanbul<br />
nicht nur der beherrschende Markt- und<br />
Umschlagplatz der Türkei, sondern auch ein<br />
global wichtiges Wirtschaftszentrum. Als<br />
strategisch zentraler Markt gewinnt die<br />
Türkei nicht nur im Bereich des Stahlhandels,<br />
sondern auch in der Be- und Vorbearbeitung<br />
zunehmend an Bedeutung. Das<br />
Land am Rande Europas grenzt an acht<br />
Nachbarländer und ist eine zentrale Schaltstelle<br />
zwischen Europa, Asien und dem Nahen<br />
Osten.<br />
billieferanten und deren Zulieferern gibt es<br />
eine große Zahl von Produzenten kleinerer<br />
Massenprodukte. Produkte, die ohne entsprechende<br />
Werkzeuge nicht hergestellt<br />
werden können. Werkzeuge, mit denen<br />
enorme Stückzahlen gefertigt werden müssen.<br />
Werkzeuge von hoher Qualität. Qualitätswerkzeugstahl.<br />
„Mit Recep Çelik und Pinar Aran haben<br />
wir zwei starke Netzwerker im Boot“, sagt<br />
Michael Renk, „beide arbeiten mit großem<br />
Einsatz und viel Energie. Während Çelik<br />
Metal den lokal ordernden Kundenkreis bedient,<br />
ist Herr Pinar Aran seit fast 20 Jahren<br />
unser lokaler Vertreter für direkt importierende<br />
Kunden.“ Letztgenannter hat in die-<br />
Istanbul<br />
sem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert.<br />
Pinar Aran denkt aber keineswegs an den<br />
Ruhestand. Noch immer verbringt er mehr<br />
Zeit in Flugzeugen und Hotelzimmern als in<br />
seinen eigenen vier Wänden.<br />
„Recep Çelik und Pinar Aran sind engagierte<br />
Profi s und explizite Kenner des<br />
Marktes“, schließt Michael Renk. „Wir denken<br />
und handeln gleich, und wir stärken<br />
uns gegenseitig.“ Recep Çelik, Pinar Aran<br />
und <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> setzen auf Teamwork,<br />
Innovationen und hohen Kundenservice.<br />
Gemeinsam lebt man seit vielen Jahren,<br />
was Recep Çelik treffend beschreibt,<br />
wenn er sagt: Love your job, whatever you<br />
do!<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 19
Werkzeugstahl<br />
Großwerkzeug für den Stoßfänger des neuen BMW 7er<br />
Starke Form für Leichtgewichte<br />
Als Spezialist für hochwertige Kunststoffformenstähle ist <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> gefragter<br />
Partner der Automobilindustrie. Auch der Stahl für die Großform zur Fertigung der<br />
Stoßfänger der neuen BMW 7er Reihe kommt aus Wetzlar: 2738 mod. Thruhard<br />
Supreme® – ein Formenstahl von exzellenter Güte.<br />
Moderne Autos wie der neue BMW 7er bieten<br />
neben ausgezeichnetem Fahrkomfort,<br />
Premium-Design und innovativer Produkttechnologie<br />
Bauteil- und Systemlösungen,<br />
die optimal auf wirtschaftliche Aspekte abgestimmt<br />
sind. Dabei spielen Kunststoffe<br />
eine entscheidende Rolle – sie sind die multifunktionalen<br />
Leichtgewichte für moderne<br />
automobiltechnische Konzepte. Ihre Vorteile<br />
liegen auf der Hand: Neue Möglichkeiten<br />
im Design, höhere Sicherheit, bessere<br />
Aerodynamik, geringeres Gewicht und<br />
damit mehr Leistung sowie ein hoher Fahrkomfort.<br />
20<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
THRUHARD SUPREME® bei<br />
hohen Formenbelastungen<br />
Fahrzeugkomponenten wie der Stoßfänger<br />
des neuen BMW 7er, im Fachjargon vordere<br />
und hintere Stoßfängerverkleidung<br />
genannt, entstehen in Großformen aus vergütetem<br />
Formenstahl, der besondere Kriterien<br />
erfüllen muss. <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> bietet<br />
mit Thruhard Supreme® einen Werkstoff,<br />
der den steigenden Anforderungen insbesondere<br />
im Großformenbau nicht nur durch<br />
seine höhere Wärmeleitfähigkeit gerecht<br />
wird. „Die Konzipierung herkömmlicher<br />
Formenstähle ist im Wesentlichen auf die<br />
Spritzgießmaschine aus 2738 mod. TS (HH)<br />
Anforderung der mit dem Kunststoff in<br />
Kontakt stehenden Formfl äche ausgerichtet.<br />
Die für die konstruktive Formauslegung<br />
wichtigen Stahleigenschaften treten dabei<br />
häufi g in den Hintergrund“, sagt Peter Vetter,<br />
Leiter der Qualitätsplanung Werkzeugstahl<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. „Unsere jahrzehntelange<br />
Erfahrung im Großformenbau<br />
Schwerer Schmiedeblock an der 55-MN-Presse
Matrizen- und Kernseite im Produktionszyklus<br />
zeigt, dass die Belastung von Formwerkzeugen<br />
häufi g unterschätzt wird. Das bestätigt<br />
auch der stetig steigende Ein satz<br />
Finiter-Elemente(FE)-Berechnungen u. a.<br />
zur Vorhersage der mechanischen Belastung<br />
als Grundlage zur Formauslegung.“<br />
Thruhard Supreme® erzielt durch ein speziell<br />
abgestimmtes Legierungs- und Wärmebehandlungskonzept<br />
eine erheblich<br />
verbesserte Härteannahme und Anlassbeständigkeit<br />
über den gesamten Blockquerschnitt.<br />
Das Ergebnis ist ein ausgesprochen<br />
gleichmäßiges Stahlgefüge, das nicht nur<br />
wesentliche Eigenschaften wie beispielsweise<br />
gute Polierbarkeit und gleichmäßige<br />
Strukturierbarkeit sichert, es wirkt sich<br />
auch vorteilhaft auf die mechanischen Eigenschaften<br />
des Thruhard Supreme® aus.<br />
Sogar die HighHard-Variante der von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> entwickelten und patentierten<br />
Qualität besitzt bei deutlich höheren<br />
Festigkeitseigenschaften im Vergleich<br />
Planung des Fertigungsablaufs<br />
zu bisherigen Standardwerkstoffen ein höheres<br />
Zähigkeitspotential.<br />
Ein Werkzeug aus 100 Tonnen<br />
bestem Stahl<br />
Verkauf und Qualitätsstelle von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> defi nieren für Kundenanfragen<br />
abhängig von den jeweiligen Anforderungen<br />
den Fertigungsablauf und die jeweils<br />
benötigte Größe des zu erschmelzenden<br />
Rohblockes. Für die Herstellung von Groß-<br />
Kunststoffspritzteil vor dem Lackierprozess<br />
werkzeugen, wie dem zur Produktion des<br />
Stoßfängers für die BMW 7er Modellreihe,<br />
kommen 100 t Rohblöcke zum Einsatz.<br />
Diese weisen exakt die chemische Zusammensetzung<br />
auf, die der Stahl für den späteren<br />
Einsatz als Großwerkzeug benötigt.<br />
Um Endabmessungen wie 1145 x 1100 x<br />
2600 mm zu erreichen, muss der Rohblock<br />
beim Schmieden in mehreren Hitzen gestaucht<br />
und gereckt werden. In der anschließenden<br />
Wärme behandlung erfolgen<br />
speziell auf Werkstoff und Schmiedeabmessung<br />
abgestimmte Härte- und Anlassvorgänge.<br />
Entnahme des Kunststoffartikels<br />
Werkzeugstahl<br />
Abschließend werden Revisionsarbeiten<br />
wie Entzundern der Oberfl äche sowie die<br />
Ultraschallprüfung vorgenommen. „Auch<br />
für diese großen Abmessungen baut <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> Lagerbestände auf, um unsere<br />
Kunden schnellstmöglich beliefern zu<br />
können“, sagt Oliver Schaub, Abteilungsleiter<br />
Verkauf Werkzeugstahl Inland. Planungssicherheit,<br />
Professionalität und hohe<br />
Qualität sind für <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Kunden<br />
kaufentscheidend. Auch die verschie-<br />
denen Serviceleistungen werden geschätzt.<br />
„Wenn der Kunde es wünscht, sorgen wir<br />
für die Kontursäge- und Vorbearbeitung<br />
des Werkzeugs“, sagt Schaub. „Diesen<br />
Arbeitsschritt übernehmen unsere Spezialisten<br />
von der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Zerspanungstechnik<br />
in ihrem leistungsstarken<br />
Stahlservice-Center am Standort Bischoffen-Niederweidbach.“<br />
In der vorgestellten Großform entsteht<br />
alle 55 bis 56 Sekunden ein neuer Kunststoffstoßfänger.<br />
Der innova tive Werkstoff<br />
Thruhard Supreme® sorgt dabei für höchste<br />
Produktqualität.<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 21
Mitarbeiter<br />
Wir stellen vor:<br />
Die Werkstatt für die<br />
Profi s der Zukunft<br />
Unsere Ausbilder: Matthias Schaub, Otfried Bremer, Steffen Dornbusch, Gerhard von Mohr, Mario Rudolph,<br />
Manfred Schöll, Alfred Lepper (v. l.)<br />
Kein anderes Unternehmen in Mittel hessen bildet so viele junge Menschen aus<br />
wie <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Zurzeit sind es 128, verteilt auf dreieinhalb Lehr jahre.<br />
Die Aus bildungswerkstatt des Unternehmens schult den Nachwuchs in gleich sechs<br />
Berufen: Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Verfahrensmechaniker,<br />
Elektroniker, Gießereimechaniker und Werkstoffprüfer – Profi s für die Aufgaben<br />
der Zukunft.<br />
„Seit zehn Jahren ist keiner mehr bei der<br />
Abschlussprüfung durchgefallen“, sagt<br />
Karl-Heinz Schäfer, Leiter der Ausbildungswerkstatt.<br />
Hier könnte der Artikel schon<br />
enden, denn besser kann man die Qualität<br />
der Ausbildungen bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
nicht beschreiben – wäre da nicht die interessante<br />
Frage, warum das so ist. „Wir haben<br />
ein strenges Auswahlverfahren, das<br />
neben schulischen Leistungen auch soziale<br />
Komponenten miteinbezieht, und wir haben<br />
die besten Leute zu Ausbildern gemacht“,<br />
erklärt Schäfer. Einer davon ist<br />
Steffen Dornbusch, zuständig für den<br />
Grundlehrgang Metall für die Auszubildenden<br />
des 1. Lehrjahres. Der Verfahrensmechaniker<br />
hat selbst eine Ausbildung bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> absolviert und im Anschluss<br />
im Stahlwerk gearbeitet. Zu seinen Aufgaben<br />
gehört nicht nur die Durchführung von<br />
Lehrgängen in Schweiß- und Löttechnik,<br />
Dornbusch übernimmt auch die Betreuung<br />
der Praktikanten und ist wie seine Ausbilder-Kollegen<br />
Mitglied in mehreren Prü-<br />
22<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
fungsausschüssen der IHK Lahn-Dill. Darüber<br />
hinaus besucht er die Technikerschule<br />
und nimmt an Fortbildungen, zum Beispiel<br />
im Bereich Steuerungstechnik, teil. „Es<br />
macht Spaß, sich der neuen Auszubildenden<br />
anzunehmen und sie durch das<br />
erste Jahr zu begleiten“, sagt Dornbusch,<br />
„und wenn sie dann gut durch den Grundlehrgang<br />
gekommen sind und alles so geklappt<br />
hat, wie wir uns das wünschen, freue<br />
ich mich mit den Auszubildenden.“ Wie alle<br />
Ausbilder in der Ausbildungswerkstatt versucht<br />
auch Dornbusch individuell zu fördern,<br />
wenn es gilt, kleine Schwächen auszuräumen.<br />
„Wir setzen auf Verständnis und<br />
Motivation und auf eine enge Begleitung<br />
unserer Auszubildenden, die nicht nur praktisch<br />
sehr gut werden sollen, sondern auch<br />
ihre Teamfähigkeit beweisen müssen“, sagt<br />
Karl-Heinz Schäfer. „In der Schwer industrie<br />
muss sich jeder auf jeden verlassen können.“<br />
Schäfer weiß, wovon er spricht. Seit<br />
46 Jahren arbeitet der Ausbildungsleiter für<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Er ist nicht das einzige<br />
betriebliche „Urgestein“. „Aus meinem Lehrjahr<br />
1963 sind acht weitere Kollegen immer<br />
noch hier beschäftigt.“ <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
ist bekannt für die lange Betriebszugehörigkeit<br />
seiner Mitarbeiter. Da wundert es<br />
nicht, dass manch ein Auszubildender die<br />
eigene Familie in dritter Generation im Unternehmen<br />
vertritt. So sucht Schäfer auch<br />
schon mal den Kontakt zum Elternhaus,<br />
wenn es Probleme gibt. „Aber solche Probleme<br />
sind selten“, sagt er, „das meiste lässt<br />
sich in einem Gespräch mit dem Ausbildenden<br />
und mir vernünftig lösen.“<br />
Auf den Grundlehrgang folgen Praktika<br />
Ist der Grundlehrgang erfolgreich absolviert,<br />
gehen die Auszubildenden in die<br />
Bereiche, die den Schwerpunkt ihrer Ausbildung<br />
darstellen – angehende Werkstoffprüfer<br />
eignen sich praktische Kenntnisse in<br />
der Werkstoffprüfung und im Labor an,<br />
andere mit dem Schwerpunkt Metallverarbeitung<br />
arbeiten gemeinsam mit den <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-Teams.<br />
Auch in den weiteren<br />
Lehrjahren kehren die Auszubildenden<br />
regelmäßig für einige Monate zu Lehrgängen<br />
und zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen<br />
in die Ausbildungswerkstatt zurück. Im<br />
Bereich Metall betreut sie neben Steffen<br />
Dornbusch der Maschinenbaumeister Matthias<br />
Schaub. Otfried Bremer, Industriemeister<br />
Metall, führt die Lehrgänge in der<br />
Steuerungs- und Schweißtechnik durch,<br />
Gerhard von Mohr, ebenfalls Industriemeister<br />
Metall, übernimmt die Ausbildung<br />
im Bereich Dreh- und Frästechnik. Der<br />
staatlich geprüfte Elektrotechniker Mario<br />
Rudolph betreut die Ausbildung Elektronik,<br />
die vom Meister im Elektroinstallateur-<br />
Handwerk und staatl. geprüften Techniker,<br />
Manfred Schöll geleitet wird. Die angehenden<br />
Werkstoffprüfer stehen unter der Obhut<br />
von Karl-Heinz Schäfer und Alfred Lepper,<br />
Industriemeister Metall, ist Leiter der<br />
Metallausbildung und zuständig für die<br />
Lehrgänge in CNC-Technik. Außer Matthias<br />
Schaub und Manfred Schöll haben alle<br />
Ausbilder die eigene Ausbildung bei <strong>Buderus</strong><br />
durchlaufen.<br />
Eine Werkstatt für alle Fälle<br />
In der Ausbildungswerkstatt entstehen<br />
nicht nur „Schulstücke“. Nach der Grund-
ausbildung arbeiten die Auszubildenden<br />
gemeinsam mit ihren Ausbildern an kleinen<br />
und großen Werkstücken, die den <strong>Buderus</strong>-<br />
Betrieb am Laufen halten. „Wir machen<br />
viele Ersatzteile wie Halterungen, kleine<br />
Bau- oder spezielle Konstruktionsteile“,<br />
sagt Steffen Dornbusch, und Karl-Heinz<br />
Schäfer ergänzt: „Außerdem setzen wir<br />
Prototypen aus Verbesserungsvorschlägen<br />
um, schaffen kleine Stahlkunstwerke als<br />
Gastgeschenke für Besucher und übernehmen<br />
auch Spezialaufgaben wie den Innenausbau<br />
unseres neuen Feuerwehrfahrzeugs.“<br />
Das anspruchsvolle Projekt, für das<br />
Tobias Dietz und Frank Lühring die aufwändige<br />
Elektroinstallation der Geräte übernahmen,<br />
kam <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> so viel<br />
günstiger, als wenn eine Fremdfi rma mit<br />
dem Ausbau beauftragt worden wäre. Die<br />
Ausbildungswerkstatt rüstete das neue<br />
Fahrzeug nach den Vorgaben von Frank<br />
Brück, dem Chef der Werksfeuerwehr, mit<br />
allem aus, was für einen technisch und<br />
zeitlich perfekten Einsatz notwendig ist –<br />
Tische, Regale, Steckdosen, Sicherungskästen,<br />
komplizierte Elektronik und einiges<br />
mehr. Der Ausbau wurde von den Herren<br />
Schöll und Roland von der Werksfeuerwehr<br />
begleitet und überwacht. Das Ergebnis hat<br />
die Abnahme gut durchlaufen – das Fahrzeug<br />
ist bereits im Feuerwehreinsatz. „Unsere<br />
Ausbildungswerkstatt ist ein Servicebetrieb,<br />
der für Band, Schmiedetechnik,<br />
Gießerei, Spezialguss und Zerspanungstechnik<br />
ausbildet“, schließt Karl-Heinz<br />
Schäfer. „<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> tut dies auf hohem<br />
Niveau. Das Unternehmen stellt alle<br />
quantitativen und qualitativen Mittel bereit,<br />
die für eine gute Arbeit nötig sind, und<br />
die Geschäftsleitung weiß genau, wer wofür<br />
und wann gebraucht wird. Entscheidungen<br />
werden so nicht fern der Realität<br />
gefällt.“ Das ist heute wichtiger denn je.<br />
Denn, so Schäfer: „In den nächsten Jahren<br />
werden Mitarbeiter, die wichtige Eckarbeitsplätze<br />
besetzen, aus Altersgründen<br />
„Glück Auf“ an alle neuen Auszubildenden<br />
Im August starteten 27 junge Menschen<br />
ihre gewerblich-technische oder kaufmännische<br />
Ausbildung sowie ihr duales Studium<br />
bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong>. Insgesamt beschäftigt<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> damit 89 Auszubildende,<br />
bildet bedarfs gerecht aus und<br />
sichert sich durch die hohe Ausbildungsquote<br />
einen qualifi zierten Nachwuchs. „Wir<br />
setzen weiterhin auf die eigene Ausbildung,<br />
um unseren qualifi zierten Mitarbeiterbedarf<br />
auch zukünftig aus den eigenen<br />
Reihen decken zu können“, so Holger Kison,<br />
Leitung Personalwesen.<br />
Zerspanungsmechaniker<br />
Sascha Rübsamen, Stephan Mohrs, Kevin<br />
Wolf, Daniel Kündgen, Kevin Krüger<br />
Industriemechaniker<br />
Lukas Peschke, Sebastian Kath, Nikolas<br />
Debus, Simon Kuhl, Lukas Brendel, Michael<br />
Eckhardt<br />
Werkstoffprüfer<br />
Peter Sturm, Michael Schweitzer<br />
Elektroniker<br />
Eric Spory, Ilker Sahin, Rene Staats<br />
Mitarbeiter<br />
Karl-Heinz Schäfer, Leiter der Ausbildungswerkstatt<br />
ausscheiden. Mit der steigenden Zahl unserer<br />
Auszubildenden können wir gut darauf<br />
reagieren.“ Jedes Jahr beginnen etwa 40<br />
junge Menschen ihre Ausbildung bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong>. Sie sind in guten Händen.<br />
Verfahrensmechaniker<br />
Stahl-Metallurgie/Stahl-Umformung<br />
Stefan Rus, Philipp Schardt, Alexander<br />
Nies, Daniel Löhr<br />
Industriekaufmann<br />
Kim Frauke Eichhorn, Benjamin Rübsamen,<br />
Marco Depalma<br />
Studium Plus Wirtschaftsingenieur<br />
Patrick Haustein, Alexander Schnaider<br />
Studium Plus Maschinenbau<br />
Patrick Wolf<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 23
Mitarbeiter<br />
Mit Qualifi zierung durch die Krise<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> macht Mitarbeiter während<br />
der Kurzarbeit für die Zeit nach der Krise fi t<br />
Aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise stehen viele Unternehmen vor der He rausforderung,<br />
ihre Kapazitäten und damit auch ihre Personalkosten der sinkenden Nachfrage<br />
anzupassen. Noch in Zeiten der Hochkonjunktur haben die Unternehmen über<br />
den drohenden Facharbeitermangel und der Angst vor nicht genügend qualifi zierten<br />
Mitarbeitern geklagt.<br />
Gerade unter diesem erfolgskritischen und<br />
zukunftsentscheidenden Aspekt stellt sich<br />
auch bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> die Frage: Verfügen<br />
wir als Unternehmen beim nächsten<br />
Aufschwung über ausreichend qualifi ziertes<br />
Personal? Der Mangel an qualifi zierten<br />
Mitarbeitern spitzt sich aufgrund des demografi<br />
schen und strukturellen Wandels<br />
immer stärker zu. Die Folge: die Rekrutierung<br />
von Fachkräften nach der Krise wird<br />
sehr schwierig und teuer werden.<br />
Bei <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> hat man dieses<br />
Risiko rechtzeitig erkannt. Entgegen dem<br />
Trend vieler von der Krise betroffener Unternehmen<br />
wurden die Ausbildungsplätze<br />
wie in den letzten Jahren weiter erhöht.<br />
Derzeit werden in der Ausbildungswerkstatt<br />
insgesamt 136 Auszubildende für eine<br />
Aufgabe bei den drei <strong>Buderus</strong>-<strong>Edelstahl</strong>-<br />
Gesellschaften vorbereitet.<br />
Um auch die aktuelle Belegschaft für die<br />
Zukunft fi t zu machen, hat <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
seine Qualifi zierungsaktivitäten massiv<br />
verstärkt. Das Ziel dieser Unternehmenspolitik:<br />
Die Kurzarbeit wird genutzt,<br />
um die Kompetenzen der Mitarbeiter auszubauen<br />
und so mit einer besser qualifi -<br />
zierten Mannschaft aus der Krise zu kommen.<br />
Der Bund unterstützt Unternehmen in<br />
ihrem Engagement, die Krise als Chance zu<br />
nutzen und stellt rund 150 Mio. € bereit.<br />
Weitere 17 Mio. € steuert der Europäische<br />
Sozialfond (ESF) bei. Während die Bundesmittel<br />
zur Weiterbildung gering qualifi zierter<br />
Mitarbeiter bestimmt sind, fördert der<br />
ESF vor allem das Training für Fachkräfte.<br />
Allein in diesem Jahr wurden vom Team<br />
der <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Personalentwicklung<br />
bislang über 180 staatlich geförderte Schulungen<br />
organisiert. Zusätzlich zum norma-<br />
24<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
len Verwaltungsaufwand rund um die<br />
Schulungsorganisation von der Auswahl<br />
des Schulungsanbieters bis zur Abrechnung<br />
des Hotelzimmers haben die Mitarbeiter<br />
der Personalabteilung zunehmend mit der<br />
Bürokratie bei der Beantragung der Fördermittel<br />
zu kämpfen. „Dabei werden wir jedoch<br />
ungewöhnlich gut und kompetent<br />
von der Agentur für Arbeit in Wetzlar beraten<br />
und unterstützt“, erklärt Michaela Lorenz,<br />
Mitarbeiterin aus der Personalentwicklung.<br />
Die Weiterbildungsmaßnahmen fördern<br />
zum Beispiel technologiebezogene Qualifi -<br />
zierungen wie CNC-Drehen, CNC-Fräsen<br />
oder Schweißen. Andere auf das Unternehmen<br />
zugeschnittene Qualifi zierungsangebote<br />
haben Grundlagenwissen wie Aufbau<br />
und Eigenschaften von Metallen, Grundlagen<br />
der Wärmebehandlung sowie Glühen,<br />
Härten und Anlassen zum Inhalt.<br />
Einen Schwerpunkt bilden Weiterbil-<br />
dungsmaßnahmen im Bereich Qualitätskontrolle.<br />
So wurden und werden allein 15<br />
Mitarbeiter in der Durchführung, Beurteilung<br />
und Bewertung von zerstörungsfreien<br />
Ultraschall-, Magnetpulver- und Eindringprüfungen<br />
mit entsprechendem DIN-Zertifi<br />
kat ausgebildet. Weitere Kurse in chemischer<br />
Analyse und Spektroskopie sowie<br />
Härteprüfung runden das Angebot ab.<br />
Viele Mitarbeiter nutzen auch die Möglichkeit,<br />
sich zur Fachkraft für Werkstofftechnik,<br />
Fachkraft für Lager und Logistik<br />
oder zum Kesselwärter weiterzubilden.<br />
Die Kurse dauern je nach Umfang der zu<br />
vermittelnden Inhalte von einem Tag bis zu<br />
sieben Monaten. Beispielsweise wurden drei<br />
Mitarbeiter der Werkfeuerwehr am Frankfurter<br />
Flughafen in sechs Monaten zu Feuerwehrleuten<br />
für den mittleren Werkfeuerwehrdienst<br />
ausgebildet. Ab 2012 müssen<br />
alle hauptamtlichen Werkfeuerwehrleute<br />
über diese Ausbildung verfügen.<br />
Auch im kaufmännischen Bereich werden<br />
die Mitarbeiter durch Verkaufstrainings<br />
oder Kurse in Kostenrechnung und Kalkulation<br />
oder in SAP-Anwendungen fi t gemacht.<br />
„Wir müssen diese Zeit jetzt nutzen, um<br />
unsere Belegschaft gezielt für die Zukunft<br />
vorzubereiten. So schaffen wir nicht nur<br />
für unsere Mitarbeiter, sondern auch für<br />
das Unternehmen einen langfristig wirksamen<br />
Mehrwert“, sagt Personalleiter Holger<br />
Kison.<br />
Normann Becker, Heiko Gerlach, Waldemar Hundt, Said Rahmani-Tehrani, Marcel Rieck, Markus Heidbreder<br />
(hinten, v. l.), Raphael Schlafke, Damian Kupka, Jan Christofer König, Peter Kaczmarczyk, Robert Sandig<br />
(vorne, v. l.)
Dabei ist auch das eigene Engagement<br />
der Mitarbeiter hervorzuheben, die trotz<br />
fi nanzieller Einbußen die Zeit der Kurzarbeit<br />
nicht zum Ausspannen nutzen, sondern<br />
sich gezielt weiterentwickeln möchten.<br />
Das ist auch den Schulungsanbietern<br />
aufgefallen: „Wir beobachten in unseren<br />
Kursen, dass sich die Mitarbeiter von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> durch ein besonderes Maß<br />
an Leistungswillen und Leistungsbereitschaft<br />
auszeichnen“, lobt Ingo Poschmann<br />
vom Schulungsanbieter Werkstoff Service<br />
Am 17. Juni <strong>2009</strong> fand der traditionelle<br />
Firmenlauf J. P. Morgan Corporate Challenge<br />
in Frankfurt am Main statt. Umjubelt<br />
von tausenden Zuschauern, gingen<br />
fast 70 000 Frauen und Männer aus über<br />
2700 Unternehmen an den Start. Auch 32<br />
Mitarbeiter von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> waren<br />
dabei, begleitet von 11 Kollegen, die vor<br />
Ort für den richtigen Service sorgten.<br />
Die Laufstrecke führte 5,6 Kilometer quer<br />
durch die Mainmetropole. Bester <strong>Buderus</strong>-<br />
<strong>Edelstahl</strong>-Läufer war erneut Walter Wiezorek,<br />
Schichtführer in der Vergüterei, mit 22<br />
Minuten und 40 Sekunden. Auch Thomas<br />
Valentin, Schichtvorarbeiter Adjustage und<br />
Alexander Pedziwiatr, Technisches Betriebsbüro,<br />
waren mit 24 Minuten und 59 Sekunden<br />
bzw. 26 Minuten schnell unterwegs.<br />
Eine großartige Leistung der Kollegen, die<br />
sich damit den Platz auf dem <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Siegertreppchen mehr als verdient<br />
haben.<br />
Schon im vergangenen Jahr führte Walter<br />
Wiezorek unsere Siegerliste an. Dieses<br />
Jahr konnte er nicht aus dem vorderen Feld<br />
heraus starten, obwohl dem Topläufer ein<br />
entsprechender Platz zugestanden hätte.<br />
„So war ich schon nach einem Kilometer<br />
mehr mit Hindernislauf vorbei an Walkern<br />
beschäftigt“, bedauert Walter Wiezorek,<br />
der die Strecke unter anderen Umständen<br />
problemlos unter 20 Minuten hätte laufen<br />
GmbH. „Auffällig ist für uns auch die ausgeprägte<br />
Disziplin sowie die Hilfsbereitschaft<br />
untereinander.“<br />
So haben viele Mitarbeiter bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong> erkannt, dass es sinnvoll ist, die<br />
vielseitigen Angebote des Arbeitgebers anzunehmen.<br />
Denn nun geht es darum, sich<br />
durch Qualifi zierung von der Masse der Beschäftigten<br />
abzuheben und damit die Beschäftigungsfähigkeit<br />
zu erhöhen. Daraus<br />
ergibt sich kurzum für die Krise: Den Kopf<br />
nicht in den Sand stecken, sondern in die<br />
Lehrbücher!<br />
Starke Läufer von <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
17. J. P. Morgan Chase Corporate Challenge<br />
können. Vor sechs Jahren begann der damals<br />
39-jährige das Joggen und war schnell<br />
mit dem Lauf-Virus infi ziert. Schon ein Jahr<br />
später bestritt er seinen ersten Marathonlauf<br />
und beeindruckte sofort durch eine<br />
gute Zeit. 2008 schaffte er den Hamburg-<br />
Marathon in 2 Stunden und 47 Minuten.<br />
Für alle Nichtläufer: Die Rede ist von guten<br />
42 Kilometern! Das schafft manch einer<br />
noch nicht einmal mit dem Fahrrad, selbst<br />
wenn er mehr Zeit hätte.<br />
Walter Wiezorek läuft fast täglich, pro<br />
Woche durchschnittlich 100 Kilometer. Wie<br />
lässt sich das mit seiner Arbeit im Schichtbetrieb<br />
verbinden? „Sehr gut“, sagt er, „im<br />
Sommer, wenn hier sehr viel los ist, laufe ich<br />
weniger, dafür im Rest des Jahres und vor<br />
allem in der Vorbereitung für Marathonläufe<br />
mehr.“ Er sei begeistert vom Laufen, lä-<br />
Das <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Team kurz vor dem Start<br />
Mitarbeiter<br />
Michaela Lorenz, Personalentwicklung, Ertan<br />
Arslantas, Personalbetreuung, Holger Kison, Leitung<br />
Personal wesen, Mira Michaela Haschke, Personalentwicklung<br />
(v. l.)<br />
Die drei besten Läufer: Thomas Valentin,<br />
Walter Wiezorek und Alexander Pedziwiatr (v. l.)<br />
chelt er. „Das Laufen wirkt sich auf das ganze<br />
Leben aus. Die Arbeit macht mehr Spaß.<br />
Man ist ausgeglichener als früher.“<br />
Einem guten Zweck diente auch der 17.<br />
J. P. Morgan Corporate Challenge: Vom<br />
Startgeld gingen 207 126 Euro zur Unterstützung<br />
junger Behindertensportler an die<br />
Deutsche Sporthilfe.<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 25
Mitarbeiter/News<br />
Betriebsrat <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />
Wir waren dabei!<br />
„Engagement tut gut“<br />
Unter diesem Motto fand am 19. September<br />
<strong>2009</strong> der 5. Freiwilligentag des Freiwilligenzentrums<br />
Mittelhessen statt. Engagement<br />
tut gut – dem, der’s tut, und dem, der<br />
es in Anspruch nehmen darf.<br />
Der Freiwilligentag fi ndet einmal im Jahr<br />
an einem Samstag statt. In diesem Jahr beschloss<br />
auch der Betriebsrat von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong>, seine Arbeitskraft für diesen gemeinnützigen<br />
Zweck zur Verfügung zu<br />
stellen. Nach erfolgreicher Anmeldung<br />
konnte das Projekt „Malern für einen guten<br />
Zweck“ starten. Das Ziel war es, die Flure in<br />
Wissenschaftlicher<br />
Rat der AiF<br />
zu Gast bei <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong><br />
Der Wissenschaftliche Rat der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
„Otto von Guericke“ e. V. (AiF)<br />
kam im November <strong>2009</strong> in Wetzlar zusammen.<br />
Das Gremium bündelt nicht nur hohe<br />
interdisziplinäre Fachkompetenz, sondern<br />
auch die Gemeinschaftsforschung des Mittelstandes<br />
in Deutschland. So werden unter<br />
dem Dach der AiF rund 100 Forschungsvereinigungen<br />
vernetzt und jährlich etwa 350<br />
Millionen Euro als Mittel des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
vergeben.<br />
Nicht ohne Stolz begrüßte der technische<br />
Geschäftsführer Karl-Peter Johann die<br />
Wissenschaftler zur Besichtigung des Werkes<br />
anlässlich der Tagung. Die rund 50 Teilnehmer<br />
der Werksführung konnten neben<br />
dem Stahlwerk, der Schmiede und Wärmebehandlung<br />
auch die Bearbeitungswerkstatt<br />
besichtigen. Viele Besucher zeigten<br />
sich beeindruckt von den Fertigungseinrichtungen<br />
und den Produkten, die in<br />
26<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
der Stadtresidenz Casino Wetzlar vom tristen<br />
Weiß zu befreien.<br />
Die Direktorin Frau ter Jung begrüßte<br />
den <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> Betriebsrat um 9.00<br />
Uhr mit den Worten „wir haben den halben<br />
Baumarkt für Sie leer gekauft“. Nach einer<br />
kurzen Vorstellung des Altenzentrums ging<br />
es an den Einsatzort. Bevor es allerdings<br />
mit dem Anstreichen losgehen konnte,<br />
mussten Bilder abgehängt, Handläufe demontiert,<br />
Lampenschirme entfernt, ein Gerüst<br />
zusammengeschraubt und alles, was<br />
nicht angestrichen werden sollte, abgeklebt<br />
werden.<br />
Mit Rat und Tat stand der Hausmeister<br />
der Anlage zur Seite, und gemeinsam konnten<br />
alle am Ende des Tages feststellen: „Es<br />
war zwar anstrengend, aber es hat auch<br />
sehr viel Freude gemacht!“ Nach erledigter<br />
Wetzlar gefertigt werden. Nachmittags<br />
wurde im Rahmen einer Vortragsveranstaltung<br />
der Otto von Guericke Preis verliehen.<br />
Dr. Thomas Gräbener ehrte junge Wissenschafter<br />
für den außerordentlich guten Abschluss<br />
eines AiF Projektes, das sich mit der<br />
Nutzung von Terahertz-Technologien beschäftigte.<br />
Da als Thema für die 82. Tagung dieses<br />
ehrwürdigen Kreises die Stahlindustrie gewählt<br />
wurde, hatte Dr. Hans Joachim Wieland<br />
als Geschäftsführer der Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung e. V. über<br />
„Die Stahlindustrie und ihre vielfältigen<br />
Wertschöpfungsketten und ihr Forschungsnetzwerk“<br />
berichtet. Bevor Prof. Klaus Dilger<br />
vom Institut für Füge- und Schweißtechnik<br />
der TU Braunschweig über die „Festigkeit<br />
gefügter Bauteile“ sprach, zeigte<br />
der Leiter des Qualitätswesens von <strong>Buderus</strong><br />
<strong>Edelstahl</strong>, Dr. Frank Hippenstiel, auf, was<br />
Günter Uhl, Rolf Schmidt, Heidi Koster, Bernd<br />
Lebherz, Manfred Haus, Hans-Walter Lühring, Juan<br />
Carlos Manzano Romero (v. l.). Es fehlen auf dem<br />
Bild: Michael Göllner, Mark Pauli und Udo Schmidt<br />
Arbeit konnte der Betriebsrat auf Einladung<br />
von Frau ter Jung den Abend auf der<br />
hauseigenen Kegelbahn ausklingen lassen.<br />
Der Betriebsrat war sich einig: „Im<br />
nächsten Jahr sind wir wieder dabei, wenn<br />
es heißt: auf zum Freiwilligentag.“<br />
nach dem Abschluss von Forschungsvorhaben<br />
in der Praxis umgesetzt wird. „Forschungsprojekte<br />
als Basis und Ideengeber<br />
für erfolgreiche Anwendungen von Stahlwerkstoffen“<br />
war der Titel des Beitrages. Dr.<br />
Frank Hippenstiel hat einen Bezug zur AiF.<br />
Im Rahmen seiner Tätigkeit an der RWTH<br />
Aachen hatte er ein AiF-Projekt bearbeitet,<br />
das sich mit der Warmumformung stickstoffl<br />
egierter Stähle beschäftigt.<br />
Prof. Hans-Werner Zoch, Institut für<br />
Werkstofftechnik, Bremen, wurde als neuer<br />
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates<br />
gewählt. Er übernimmt das Zepter von Prof.<br />
Walter Michaeli, Institut für Kunststoffverarbeitung<br />
der RWTH Aachen, und ist bei<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> kein Unbekannter. Prof.<br />
Zoch besuchte <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> zum ersten<br />
Mal 1981 in seiner Funktion als Werkstofffachmann<br />
der damaligen FAG Kugelfi -<br />
scher AG.<br />
Karl-Peter Johann, technischer Geschäftsführer <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> (3. v. r.), bei der Werksführung
Unsere Jubilare<br />
40-jährige Jubiläen<br />
Beck, Brigitte 1. 7. <strong>2009</strong><br />
Herpel, Ottmar 18. 8. <strong>2009</strong><br />
Müller, Dieter 18. 8. <strong>2009</strong><br />
Franz, Peter 18. 8. <strong>2009</strong><br />
Russmann, Karl-Georg 1. 9. <strong>2009</strong><br />
Herr, Maria-Asuncion 2. 9. <strong>2009</strong><br />
Stach, Werner 17. 9. <strong>2009</strong><br />
Lauterbach, Gudrun 1. 10. <strong>2009</strong><br />
25-jährige Jubiläen<br />
Steckenmesser, Werner 2. 5. <strong>2009</strong><br />
Kroj, Egon 2. 5. <strong>2009</strong><br />
Herbig, Klemens-Edmund 21. 5. <strong>2009</strong><br />
Hermann, Georg-Siegfried 12. 6. <strong>2009</strong><br />
Krzensk, Volker 14. 6. <strong>2009</strong><br />
Demand, Norbert 14. 6. <strong>2009</strong><br />
Dedmon, Russell 2. 7. <strong>2009</strong><br />
Sterbefälle<br />
Alter<br />
Brück, Oswald 17. 4. <strong>2009</strong> 39<br />
Meneses Gonzalez,<br />
Tereso 19. 4. <strong>2009</strong> 63<br />
Becker, Ernst 23. 4. <strong>2009</strong> 88<br />
Weigel, Ludwig 2. 4. <strong>2009</strong> 87<br />
Kraus, Günter 30. 4. <strong>2009</strong> 82<br />
DVD Schmiede labor<br />
Die DVD zum Rimkus-Schmiedelabor<br />
mit allen <strong>Info</strong>rmationen<br />
über das Projekt<br />
kann gegen eine<br />
Ideenschmiede auf dem Weg<br />
Das Mobile Schmiedelabor<br />
Spende von EUR 10,– ( (auch h höh höhere SSpen<br />
den sind willkommen) an die von Andreas<br />
Rimkus gegründete KulturFeuerStiftung<br />
(www.KulturFeuer.de), die sich für die Erhaltung<br />
des Schmiedens als Kulturgut einsetzt,<br />
bezogen werden.<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank eG Springe Pattensen<br />
BLZ: 251 933 31<br />
Kontonummer: 806 445 800<br />
Verlag<br />
Schwalbach, Norbert 3. 7. <strong>2009</strong><br />
Befort, Klaus-Dieter 3. 7. <strong>2009</strong><br />
Neul, Werner 16. 7. <strong>2009</strong><br />
Blumers, Günther 16. 7. <strong>2009</strong><br />
Schatz, Stefan 18. 7. <strong>2009</strong><br />
Haus, Manfred 23. 7. <strong>2009</strong><br />
Hoffmann, Friedel 24. 7. <strong>2009</strong><br />
Holter, Manfred 30. 7. <strong>2009</strong><br />
Visosky, Gabriele 1. 8. <strong>2009</strong><br />
Von der Heiden, Uwe 1. 8. <strong>2009</strong><br />
Weller, Friedhelm 1. 8. <strong>2009</strong><br />
Schendera, Theodor 6. 8. <strong>2009</strong><br />
Nickel, Dieter 8. 8. <strong>2009</strong><br />
Stach, Wilfried 13. 8. <strong>2009</strong><br />
Böhm, Werner 20. 8. <strong>2009</strong><br />
Gilbrich, Alexander 20. 8. <strong>2009</strong><br />
Dietrich, Jörg 20. 8. <strong>2009</strong><br />
Sovcik, Peter 20. 8. <strong>2009</strong><br />
Belosz, Dimitrisz 20. 8. <strong>2009</strong><br />
Alter<br />
Mack, Werner 30. 5. <strong>2009</strong> 77<br />
Wagner, Heinz 18. 6. <strong>2009</strong> 76<br />
Pieschel, Kurt 26. 6. <strong>2009</strong> 58<br />
Weiser, Wilhelm 19. 7. <strong>2009</strong> 83<br />
Pischel, Achim 28. 8. <strong>2009</strong> 62<br />
Litzinger, Willi 1. 9. <strong>2009</strong> 83<br />
DVD AsienHammer<br />
Viele Leser werden<br />
das unter der Schirmherrschaft<br />
von UNI-<br />
CEF stehende Projekt<br />
„GenerationenKunst-<br />
Werk“ bereits aus der <strong>Edelstahl</strong> <strong>Info</strong> kennen.<br />
Nun gibt es die DVD „Der AsienHammer<br />
und das immaterielle Kulturgut des<br />
Schmiedens“, die das Projekt als Ganzes in<br />
den Sprachen Deutsch, Englisch und Chinesisch<br />
im Film dokumentiert. Die DVD ist erhältlich<br />
bei:<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
Abteilung GF/K-A<br />
Tel.: +49 (0) 6441/3742875<br />
Fax: +49 (0) 6441/3742301<br />
e-mail: info@buderus-steel.com<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
Mitarbeiter/News<br />
Lauscher, Karl-Heinz 3. 9. <strong>2009</strong><br />
Mastandrea, Domenico 3. 9. <strong>2009</strong><br />
Enders, Jörg 3. 9. <strong>2009</strong><br />
Mendonca, Augusto-Antonio 3. 9. <strong>2009</strong><br />
Schneider, Walter 10. 9. <strong>2009</strong><br />
10-jährige Jubiläen<br />
Querling, Klaus 1. 6. <strong>2009</strong><br />
Jendritza, Horst 1. 6. <strong>2009</strong><br />
Bartzsch, Uwe 1. 7. <strong>2009</strong><br />
Neuhaus, Michaela 1. 8. <strong>2009</strong><br />
Gath, Martin 1. 8. <strong>2009</strong><br />
Bittrich, Sebastian 2. 8. <strong>2009</strong><br />
Kullick, Sascha 2. 8. <strong>2009</strong><br />
Zehner, Kai Armin 2. 8. <strong>2009</strong><br />
Best, Sebastian 2. 8. <strong>2009</strong><br />
Hiltner, Kurt 1. 10. <strong>2009</strong><br />
Winter, Bernd 11. 10. <strong>2009</strong><br />
Schmidt, Jutta 18. 10. <strong>2009</strong><br />
Anschrift der Redaktion:<br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
<strong>Buderus</strong>straße 25, 35576 Wetzlar<br />
Tel. (0 64 41) 3 74-0<br />
Fax (0 64 41) 3 74-28 82<br />
Redaktion:<br />
Jens Mohr (verantwortlich für den Inhalt)<br />
Texte: Dr. Frank Hippenstiel, Ilse Hechler,<br />
Holger Kison, Anne Kuhlmann, Sigrid Krekel,<br />
Jens Mohr<br />
Bildnachweis/Quellen:<br />
Titelseite, S. 3, 7: Andreas Hofer;<br />
S. 8: voestalpine; S. 14-15: MTI;<br />
S. 16 unten/S. 17 oben: Reinhard Paul<br />
Gesamtherstellung:<br />
Satz, Gestaltung und Lithografie: Die Feder,<br />
Konzeption vor dem Druck GmbH, Wetzlar<br />
Druck: Druckhaus Bechstein GmbH, Wetzlar<br />
Auflage:<br />
deutsch 4000, englisch 2000 Stück<br />
Printed in Germany 11/<strong>2009</strong><br />
© <strong>2009</strong> <strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
EDELSTAHL <strong>Info</strong> 2/<strong>2009</strong> 27
12. Jahrgang · Ausgabe 2 · November <strong>2009</strong><br />
<strong>Buderus</strong> <strong>Edelstahl</strong> GmbH<br />
<strong>Buderus</strong>straße 25<br />
D-35576 Wetzlar<br />
Tel. +49 (0) 64 41/3 74-0<br />
Fax +49 (0) 64 41/3 74-28 82<br />
info@buderus-steel.com<br />
www.buderus-steel.com