Deutsch - HafenCity
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Deutsch - HafenCity
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Inhalt<br />
EDITORIAL<br />
05<br />
ÜBER DIE HAFENCITY<br />
Das Projekt <strong>HafenCity</strong><br />
Die Basis der <strong>HafenCity</strong>-<br />
Entwicklung: der Masterplan<br />
08<br />
12<br />
THEMEN<br />
QUARTIERE<br />
PROJEKTE<br />
QUARTIERE<br />
Am Sandtorkai / Dalmannkai<br />
Am Sandtorpark / Grasbrook<br />
Brooktorkai / Ericus<br />
Strandkai<br />
Überseequartier<br />
Elbtorquartier<br />
Am Lohsepark<br />
Oberhafen<br />
Baakenhafen<br />
Elbbrücken<br />
THEMEN<br />
Nachhaltigkeit<br />
Kulturelle Höhepunkte<br />
Soziale Entwicklung<br />
Öffentliche Stadträume<br />
Infrastruktur<br />
16<br />
18<br />
20<br />
22<br />
24<br />
28<br />
32<br />
36<br />
38<br />
42<br />
46<br />
50<br />
54<br />
56<br />
60<br />
DATEN UND FAKTEN<br />
64<br />
19 | MÄRZ 2013 / DEUTSCH
Jungfernstieg<br />
Binnenalster Rathaus Speicherstadt<br />
Mönckebergstraße<br />
Hamburger Kunstmeile<br />
Hauptbahnhof<br />
Foto: Fotofrizz<br />
Modell: Michael Korol, <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />
Stand der Flächenentwicklung<br />
fertiggestellt<br />
im Bau / Bauvorbereitung<br />
Anhandgabe<br />
Quartiere<br />
Projekte<br />
U-Bahnstation<br />
Ausschreibung / Anhandgabereife<br />
Flächenvorbereitung<br />
U<br />
U<br />
C<br />
U<br />
1<br />
A<br />
A<br />
6<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
B<br />
7<br />
U<br />
E<br />
14<br />
8<br />
U<br />
10<br />
U<br />
F<br />
9<br />
12<br />
G<br />
11<br />
7<br />
U<br />
H<br />
15<br />
U<br />
13<br />
I<br />
7<br />
I<br />
J<br />
16<br />
U<br />
D<br />
QUARTIERE<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Am Sandtorkai / Dalmannkai<br />
Am Sandtorpark/Grasbrook<br />
Brooktorkai/Ericus<br />
D<br />
E<br />
F<br />
Strandkai<br />
Überseequartier<br />
Elbtorquartier<br />
G<br />
H<br />
I<br />
Am Lohsepark<br />
Oberhafen<br />
Baakenhafen<br />
J Elbbrücken PROJEKTE 1 Elbphilharmonie<br />
3 Sportbootmarina<br />
auf dem Kaispeicher A<br />
im Grasbrookhafen<br />
2 Traditionsschiffhafen<br />
4 Magellan-Terrassen<br />
im Sandtorhafen<br />
fertiggestellt<br />
5 Marco-Polo-Terrassen 7 Grundschule<br />
fertiggestellt<br />
am Sandtorpark, Grundschule und<br />
weiterführende Schule am Lohsepark<br />
sowie Grundschule Baakenhafen<br />
6 Vasco-da-Gama-Platz<br />
fertiggestellt 8 Hamburg Cruise Center/Hotel<br />
9<br />
10<br />
Science Center / Wissenschaftstheater<br />
Internationales Maritimes<br />
Museum Hamburg<br />
im Kaispeicher B<br />
11 <strong>HafenCity</strong> Universität<br />
Gedenkort ehemaliger<br />
Hannoverscher Bahnhof<br />
Sportfläche in der<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
13 15<br />
U-Bahnstation<br />
Überseequartier (U4)<br />
12 14 16<br />
U-Bahnstation<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität (U4)<br />
U-Bahnstation<br />
Elbbrücken (U4)
04 HAFENCITY PROJEKTE | Editorial<br />
05<br />
Entwicklungsmanagement und<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />
Große Stadtentwicklungsprojekte bedürfen<br />
eines sehr intensiven Zusammenwirkens<br />
und der Bündelung von<br />
Konzeption und Realisierung. Aufgrund<br />
der engen Verknüpfung öffentlicher<br />
Investitionen (ca. 2,4 Mrd. Euro, davon<br />
ca. 1,5 Mrd. aus Grundstücksverkaufserlösen)<br />
mit der Bindung privater Investitionen<br />
(ca. 8 Mrd. Euro) besteht eine hohe<br />
Komplexität der Aufgaben und ein hoher<br />
Steuerungsbedarf.<br />
Für das Entwicklungsmanagement der<br />
<strong>HafenCity</strong> wurde 1997 die Gesellschaft<br />
für Hafen- und Standortentwicklung GHS<br />
(seit 2004 <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH)<br />
gegründet. Sie verantwortet das „Sondervermögen<br />
Stadt und Hafen“, die Grundstücke<br />
im Gebiet der <strong>HafenCity</strong> im Eigentum<br />
Hamburgs, aus deren Verkauf der<br />
größte Teil der öffentlichen Investitionen,<br />
insbesondere in Straßen, Brücken, Plätze,<br />
Parks, Kaimauern und Promenaden, getätigt<br />
wird. Neben dieser Finanzierungsaufgabe<br />
betreibt die <strong>HafenCity</strong> Hamburg<br />
GmbH die Flächenfreimachung und -vorbereitung,<br />
die Planung und den Bau der<br />
öffentlichen Räume und der Infrastruktur,<br />
die Akquisition und vertragliche Bindung<br />
von Grundstücksentwicklern und<br />
Nutzern sowie die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kommunikation.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH ist eine<br />
100-prozentige Tochter der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg. Sie entwickelt die<br />
<strong>HafenCity</strong> im Auftrag Hamburgs. Öffentliche<br />
Kontrolle, Kooperation und Arbeitsteilung<br />
sind intensiv: Der Aufsichtsrat<br />
der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH wird,<br />
unter Vorsitz des Ersten Bürgermeisters,<br />
von Senatsmitgliedern gestellt. Grundstücksverkäufe<br />
und Anhandgaben (Optionen<br />
mit Planungsverpflichtung) werden<br />
durch die Kommission für Bodenordnung<br />
beschlossen, Bebauungspläne von<br />
der Kommission für Stadtentwicklung<br />
(jeweils überwiegend aus Bürgerschafts-<br />
und Bezirksversammlungsmitgliedern<br />
zusammengesetzt) beraten und beschlossen,<br />
Bebauungspläne in der Behörde für<br />
Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) von<br />
der Arbeitsgruppe <strong>HafenCity</strong> erarbeitet<br />
und Baugenehmigungen von ihr erteilt.<br />
In den Wettbewerbsjurys für die städtebaulichen<br />
und Freiraumwettbewerbe<br />
sowie die hochbaulichen Wettbewerbe<br />
sind neben Vertretern privater Bauherren<br />
und freiberuflicher Architekten die BSU<br />
(Oberbaudirektor), die Bezirksverwaltung,<br />
die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH und<br />
mehrere Politiker (Bezirk Hamburg-Mitte<br />
oder Bürgerschaft) vertreten.<br />
Die Bündelung von nicht hoheitlichen<br />
Aufgaben in einer eigenen Gesellschaft<br />
Hamburgs sichert bei intensiver Arbeitsteilung<br />
und Kontrolle die Effizienz und<br />
Qualität der Stadtentwicklungsaufgabe<br />
und gleichzeitig eine hohe staatliche<br />
Steuerungsfähigkeit.<br />
Editorial<br />
it der <strong>HafenCity</strong> und der Internationa-<br />
Bauausstellung (IBA) ist Hamburg<br />
Mlen<br />
derzeit Schauplatz gleich zwei bedeutender<br />
Stadtentwicklungsprojekte Europas.<br />
Beide Vorhaben stehen für unterschiedliche<br />
Facetten einer gemeinsamen<br />
Zukunftsaufgabe, die viele Städte Europas<br />
bewegt: Wie können Metropolen auf spezifisch<br />
europäische Art im Zentrum (oder<br />
im erweiterten Zentrum) weitergeschrieben<br />
werden und weiter wachsen, ohne<br />
ihre Traditionen aufzugeben, und gleichzeitig<br />
neue Qualitäten zu entwickeln? Im<br />
Präsentationsjahr 2013 stellt die Internationale<br />
Bauausstellung IBA Hamburg ihre<br />
Projekte der Fachwelt und einer breiten<br />
Öffentlichkeit vor. Gleichzeitig kann die<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg nach zwölf Jahren<br />
Bauzeit eine positive Zwischenbilanz ziehen,<br />
denn schon jetzt ist sie mit ihrem<br />
Westteil ein urbaner Ort mit ca. 2.000<br />
Bewohnern und mehr als 450 Unternehmen,<br />
vielen Geschäften, Cafés und Restaurants<br />
und steigenden Besucherzahlen.<br />
Die Begegnungsfähigkeit der <strong>HafenCity</strong>,<br />
das, was Urbanität jenseits des bloßen<br />
kommerziellen Erfolgs ausmacht, wächst<br />
Tag für Tag. Viele Besucher sind erstaunt,<br />
was bereits in der jetzigen Entwicklungsphase<br />
gelingt: nämlich urbane Qualität<br />
nicht nur anzustreben, sondern sie auch<br />
selbstverständlich werden zu lassen. Und<br />
das an einem Ort, der nicht das Privileg<br />
hat, Bestandsbauten und neue Gebäude<br />
bzw. Nutzungen intensiv zu mischen –<br />
denn die <strong>HafenCity</strong> wird weitgehend neu<br />
gebaut, wenngleich die Hafenstrukturen<br />
beibehalten werden. Ein solches Ergebnis<br />
ist nur durch das Zusammenwirken vieler<br />
Akteure in einem ständigen Prozess des<br />
ambitionierten Handelns erreichbar.<br />
Dabei zeichnet die <strong>HafenCity</strong> ein hoher<br />
Nachhaltigkeitsanspruch aus. Es gilt, eine<br />
effiziente und klimagerechte Stadtstruktur,<br />
ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept,<br />
eine hohe Energieeffizienz und<br />
die „grüne“ Qualität der Gebäude umzusetzen.<br />
In den Quartiersentwicklungen<br />
östlich des Magdeburger Hafens werden<br />
bereits über 70 Prozent der Gebäude nach<br />
den strengen Kriterien des Umweltzeichens<br />
<strong>HafenCity</strong> in Gold realisiert. Mit der<br />
beschlossenen Verlängerung der U4 bis<br />
zu den Elbbrücken erhält die gesamte<br />
<strong>HafenCity</strong>, zusätzlich zum wasserstoffbasierten<br />
Busverkehr, eine hocheffiziente<br />
Struktur des öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Im Zusammenwirken mit attraktiven<br />
direkten Wegen für Fußgänger und Radfahrer<br />
wird so eine nachhaltige Mobilitätsstruktur<br />
etabliert.<br />
Das Jahr 2013 bringt insgesamt viele<br />
kraftvolle und weitsichtig gesetzte<br />
Impulse. Neben dem neuen Grasbrookpark<br />
nimmt auch das grüne Zentrum der<br />
<strong>HafenCity</strong>, der vier Hektar große Lohsepark,<br />
sichtbar Gestalt an; ebenso die erste<br />
Brücke über den Baakenhafen, wie auch<br />
die hochwassergeschützte Erschließung<br />
der Quartiere Baakenhafen und Elbbrücken<br />
insgesamt. Erste Grundstücke sind<br />
hier schon jetzt reserviert für die hochkarätige<br />
Nutzungsmischung aus Wohnen<br />
und Arbeiten. Der erfolgreiche Architekturwettbewerb<br />
zu den „Wasserhäusern<br />
<strong>HafenCity</strong>“, sechs nachhaltigen Wohntürmen,<br />
die künftiges Wohnen am Wasser<br />
neu definieren, schafft neue städtebauliche<br />
Qualitäten.<br />
Gerade dieser rasche Fortschritt in der<br />
Konzeption und Realisierung der östlichen<br />
Quartiere macht die starke Dynamik<br />
anschaulich, mit der sich die <strong>HafenCity</strong><br />
entwickelt. Gleichzeitig wird das Nutzungskonzept<br />
des zentralen Überseequartiers<br />
mit Nachdruck verfolgt. Ziel<br />
bleibt es, Einzelhandel-, Wohn-, Bürosowie<br />
Gastronomienutzungen als wichtige<br />
Urbanitätstreiber mit hoher Besucherfrequenz<br />
in einer offenen Stadtstruktur<br />
zu entwickeln.<br />
Weiter geht es auch mit den großen<br />
baulichen und konzeptionellen Fortschritten<br />
am Strandkai sowie im Quartier<br />
Am Lohsepark und im Elbtorquartier.<br />
Mit den Elbarkaden gewinnt die Hafen-<br />
City am Magdeburger Hafen derzeit ihr<br />
endgültiges Gesicht, und mit der Hafen-<br />
City Universität nimmt der bedeutendste<br />
öffentliche Bildungsort an der Elbe<br />
Jürgen Bruns-Berentelg,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />
seine Arbeit auf. Auch die Infrastrukturentwicklung<br />
läuft weiterhin auf Hochtouren,<br />
sodass der Wohnungsbauschwerpunkt,<br />
inklusive der Mischung<br />
aus gefördertem Wohnungsbau, Baugemeinschaften,<br />
Genossenschafts- und<br />
Eigentumswohnungen zügig Konturen<br />
gewinnt.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> hat ihren qualitätsvollen<br />
Weg auch jenseits ihres hohen städtebaulichen<br />
und architektonischen Niveaus<br />
gefunden. Auf mehr als der Hälfte der<br />
Flächen muss er aber noch umgesetzt<br />
werden. Dabei wird stets um an höchsten<br />
internationalen Standards ausgerichtete<br />
Lösungen gerungen. Wir freuen uns, dass<br />
wir von vielen Akteuren dabei unterstützt<br />
werden, die Ambitionen der <strong>HafenCity</strong>-<br />
Entwicklung hochzuhalten.<br />
Ihre<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH
606<br />
HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY 07<br />
ÜBER DIE<br />
HAFENCITY
08<br />
HAFENCITY PROJEKTE | über die <strong>HafenCity</strong><br />
09<br />
Das Projekt <strong>HafenCity</strong><br />
Hier wächst ein Stück Stadt: Die <strong>HafenCity</strong> – das derzeit größte<br />
innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas – ist ein Modell<br />
für die Entwicklung einer europäischen City am Wasser<br />
Mit der Entwicklung eines neuen City-<br />
Raumes entlang der Elbe setzt Hamburg<br />
mindestens europaweit neue Maßstäbe:<br />
Auf einer Fläche von 157 ha entsteht<br />
eine lebendige Stadt mit maritimem Flair,<br />
die Arbeiten und Wohnen, Kultur und<br />
Freizeit, Tourismus und Einzelhandel –<br />
anders als reine büro- und einzelhandelsdominierte<br />
City-Räume – miteinander<br />
verbindet. Was die <strong>HafenCity</strong> von anderen<br />
großen Stadtentwicklungsvorhaben<br />
in Wasserlage unterscheidet, sind ihre<br />
besonders zentrale Lage und der hohe<br />
Qualitätsanspruch, der sich u. a. in der<br />
feinkörnigen Nutzungsmischung, dem<br />
Anspruch an Urbanität und ökologische<br />
Nachhaltigkeit sowie einem innovativen<br />
Entwicklungsprozess niederschlägt.<br />
Als einzigartig können auch die intensiven<br />
Wechselbeziehungen von Land und<br />
Wasser gelten. Die <strong>HafenCity</strong> wird nicht<br />
eingedeicht, also auch nicht vom Wasser<br />
abgeschnitten. Mit Ausnahme der Kaibzw.<br />
Uferpromenaden wird das Gebiet<br />
auf ca. 8–9 m ü. NN angehoben. Durch<br />
dieses Warftkonzept erhält das frühere<br />
Hafen- und Industrieareal eine neue charakteristische<br />
Topografie, die den Zugang<br />
zum Wasser und das hafentypische Milieu<br />
bewahrt und gleichzeitig den Hochwasserschutz<br />
gewährleistet. Die Zielsetzungen<br />
der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung sind<br />
dabei sehr weitgehend.<br />
Definition eines völlig<br />
neuen Stadtteils<br />
Es gilt, ein neues Stück Stadt städtebaulich<br />
und architektonisch zu definieren.<br />
Mehr als 2,32 Mio. m 2 Bruttogeschossfläche<br />
(BGF) werden gebaut. Die <strong>HafenCity</strong><br />
entsteht fast ausschließlich aus Neubauten,<br />
nur wenige Bestandsbauten können<br />
erhalten werden bzw. sind erhaltenswert,<br />
da das <strong>HafenCity</strong>-Gelände überwiegend<br />
mit eingeschossigen Schuppen bebaut<br />
war und im Osten noch bebaut ist. Es entstehen<br />
6.000 Wohnungen für 12.000 Einwohner,<br />
Dienstleistungsflächen mit mehr<br />
als 45.000 Arbeitsplätzen, Gastronomie,<br />
Kultur- und Freizeitangeboten, Einzelhandel<br />
sowie Parks, Plätze und Promenaden.<br />
Die städtebauliche und architektonische<br />
Neuinterpretation des Ortes orientiert<br />
sich an gewachsenen Strukturen.<br />
Wichtige Milieugeber sind die Speicherstadt,<br />
die Hafenstrukturen und einige<br />
Bestandsbauten, prägend ist auch die<br />
Verwendung des roten Klinkers gegenüber<br />
der Speicherstadt und im Zentrum.<br />
Entwicklung von<br />
West nach Ost<br />
Die <strong>HafenCity</strong> wird von Westen nach<br />
Osten und von Norden nach Süden entwickelt.<br />
51 Projekte sind fertiggestellt, weitere<br />
35 Projekte in Bau oder Planung;<br />
ca. 1 Mio. m 2 BGF sind durch Verkauf der<br />
Grundstücke oder Anhandgaben gesichert<br />
(Stand: Januar 2013). In den westlichen<br />
Quartieren ist die Dynamik der <strong>HafenCity</strong><br />
schon deutlich zu spüren. Sie haben sich<br />
als Wohnstandort und Arbeitsort bereits<br />
etabliert: Fast 1.400 Wohnungen sind fertiggestellt,<br />
mehr als 450 Unternehmen<br />
haben sich bereits in der <strong>HafenCity</strong> angesiedelt.<br />
Größte Büronutzer der <strong>HafenCity</strong><br />
sind seit Frühjahr 2010 der Germanische<br />
Lloyd mit rund 1.600 Angestellten in seiner<br />
Zentrale im Quartier Brooktorkai/Ericus<br />
und seit Herbst 2011 die Spiegel-Gruppe<br />
auf der Ericusspitze.<br />
Den Anfang der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung<br />
machte das Quartier Am Sandtorkai/Dalmannkai,<br />
das 2009 fertiggestellt wurde.<br />
Auf dem historischen Kaispeicher A wächst<br />
dort die vom Architekturbüro Herzog &<br />
de Meuron entworfene Elbphilharmonie<br />
empor. Fertiggestellt werden soll das neue<br />
Hamburger Wahrzeichen mit seinen zwei<br />
Konzertsälen, einem Fünf-Sterne-Hotel<br />
und ca. 45 Wohnungen nun, nach einiger<br />
Verzögerung, 2016.<br />
Mit der <strong>HafenCity</strong>wächst die Fläche der Hamburger Innenstadt um 40 Prozent. Südlich der historischen Speicherstadt entsteht ein ganz<br />
neuer Stadtteil mit einem urbanen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit, Tourismus und Handel (Bild zeigt Stand Sommer 2012)
10<br />
HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY<br />
11<br />
Am Sandtorkai/<br />
Dalmannkai<br />
Zehn teilweise sehr unterschiedliche Quartiere bilden die <strong>HafenCity</strong><br />
Als zweites großes, fast fertiges Quartier<br />
folgte Anfang 2011 das benachbarte Quartier<br />
Am Sandtorpark/Grasbrook. Eine<br />
Grundschule mit Hort und Kindertagesstätte<br />
nahm hier 2009 ihren Ganztagsbetrieb<br />
auf, in ihrem Umfeld haben sich<br />
viele Familien niedergelassen. Fertiggestellt<br />
wurde im Herbst 2011 auch das dritte<br />
Quartier Brooktorkai/Ericus mit seinen beiden<br />
großen Nutzern Germanischer Lloyd<br />
und Spiegel. Das erste Gebäudeensemble<br />
im Quartier Strand kai, bestehend aus der<br />
Unilever-Zentrale und dem Wohnturm<br />
Marco-Polo-Tower, wurde mit Architekturauszeichnungen<br />
prämiert. Mit den Elbterrassen<br />
und der Promenade entstanden die<br />
ersten direkt an der Elbe liegenden Freiräume.<br />
Die auf der Kaispitze geplanten gut<br />
400 Wohnungen werden ab 2014 gebaut.<br />
staDträuMe uM Den<br />
MagDeBurger hafen<br />
rücken ins zentruM<br />
Das Überseequartier, mit einer Fläche<br />
von 13,7 ha das kommerzielle Herzstück<br />
der <strong>HafenCity</strong>, zeigt bereits heute einen<br />
beeindruckenden metropolitanen Charakter.<br />
Mit der Entwicklung wächst die<br />
Hamburger Innenstadt bis an die Elbe.<br />
Während im Norden des Quartiers schon<br />
jetzt 500 Bewohner leben und die<br />
Geschäfte und Dienstleister entlang des<br />
Boulevards eröffnet haben, empfängt<br />
seit 2011 auch das erste Hotel der Hafen-<br />
Am Sandtorpark/<br />
Grasbrook<br />
Strandkai<br />
Brooktorkai/Ericus<br />
Überseequartier<br />
City seine Besucher. Im südlichen Überseequartier<br />
nahm im Dezember 2012 die<br />
neue U-Bahnlinie U4 an der Haltestelle<br />
Überseequartier ihren regulären Betrieb<br />
auf und verbindet die <strong>HafenCity</strong> seither<br />
auf direktem Weg mit der Haltestelle<br />
Jungfernstieg und dem Hauptbahnhof.<br />
Darüber hinaus entstehen hier, neben<br />
dem neuen Kreuzfahrtterminal und den<br />
zwei Waterhouses, weitere vorrangig für<br />
Einzelhandel- und Büronutzungen konzipierte<br />
Gebäude. Das Quartier soll, nach<br />
Wiederaufnahme des Baus, im Jahr 2016<br />
im Wesentlichen fertiggestellt sein.<br />
Im Elbtorquartier am östlichen Magdeburger<br />
Hafen, dem künftigen „Wissensquartier“,<br />
eröffnete 2008 das Internationale<br />
Maritime Museum Hamburg im<br />
historischen Kaispeicher B. Etwas weiter<br />
südlich Richtung Elbe entsteht bis Ende<br />
2013 die neue <strong>HafenCity</strong> Universität<br />
(HCU). Die „Elbarkaden“, bestehend aus<br />
der neuen deutschen Greenpeace-Zentrale,<br />
dem designport hamburg sowie einem<br />
Wohngebäude, werden Mitte 2013 fertiggestellt.<br />
Weitere innovative Projekte, wie<br />
das Ökumenische Forum, sind bereits fertig<br />
oder sie werden, wie das Musikerhaus<br />
und das integrative Stadthaushotel, voraussichtlich<br />
im kommenden Jahr eröffnet<br />
bzw. in Bau gehen.<br />
Auftakt für die Nutzung des öffentlichen<br />
Zentrums der <strong>HafenCity</strong> war im Juni 2011<br />
die Einweihung der Freiräume rund um<br />
den Magdeburger Hafen. Entstanden ist<br />
Elbtorquartier<br />
Am Lohsepark<br />
Oberhafen<br />
ein Ensemble aus Promenaden und Plätzen,<br />
mit dem <strong>HafenCity</strong> und bestehende<br />
City zusammenwachsen. Binnenalster<br />
und Hafenbecken sind über die zentrale<br />
„Domplatz-Achse“ nur 900 m voneinander<br />
entfernt und nun auch gut zu Fuß<br />
erreichbar.<br />
Den Übergang zum Ostteil der Hafen-<br />
City bildet das Quartier Am Lohsepark,<br />
dessen erste Wohnungsbauvorhaben 2012<br />
ebenso begonnen wurden wie die Bauarbeiten<br />
zum grünen „Scharnier“ zwischen<br />
Brooktorhafen und Elbe, dem Lohsepark<br />
als zentraler Parkanlage der <strong>HafenCity</strong>. Im<br />
selben Jahr gingen auch die drei östlichen<br />
Quartiere Baakenhafen, Oberhafen und<br />
Elbbrücken erfolgreich in die Entwicklungsphase<br />
über. Der Lohsepark wird in<br />
ersten Abschnitten 2013/2014 fertiggestellt.<br />
entwicklungsProzess<br />
Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH bündelt<br />
als städtischer Entwicklungsmanager,<br />
Grundstückseigentümer und Bauherr<br />
der Infrastruktur (außer U-Bahn)<br />
die Aktivitäten. Seit dem 1. Oktober<br />
2006 hat die <strong>HafenCity</strong> den Status eines<br />
sogenannten Vorranggebietes inne: Alle<br />
Bebauungspläne werden in einer eigens<br />
gegründeten Kommission für Stadtentwicklung<br />
parteiübergreifend beraten<br />
und die Baugenehmigungen von der<br />
BSU erteilt.<br />
Baakenhafen<br />
Weil für die Konzept- sowie Architekturqualität<br />
internationale Standards gesetzt<br />
werden sollen, ist die Gewinnung von<br />
Investoren und Bauherren, die bei der Setzung<br />
von Qualitätsstandards mitwirken<br />
und dabei innovative Wege gehen wollen,<br />
besonders wichtig. Die für Wohnnutzung<br />
vorgesehenen Grundstücke werden<br />
ausgeschrieben, der Wettbewerb entscheidet.<br />
Ausschlaggebend ist nicht der<br />
höchste erzielbare Verkaufspreis, sondern<br />
die Qualität der Nutzungskonzepte.<br />
Flächen für Bürogebäude dagegen werden<br />
in der Regel nicht ausgeschrieben.<br />
Elbbrücken<br />
Stattdessen bewerben sich bei der Hafen-<br />
City Hamburg GmbH Unternehmen, die<br />
mit ihren Mitarbeitern mindestens 60 bis<br />
70 Prozent eines zu errichtenden Gebäudes<br />
selbst nutzen wollen.<br />
anhanDgaBe sichert<br />
QualitätsansPruch<br />
Es gilt jedoch: Erst wenn die Kommission<br />
für Bodenordnung zustimmt, folgt die<br />
sogenannte Anhandgabe, die exklusive<br />
Option mit Planungsverpflichtung. Der<br />
Investor/Nutzer muss in Abstimmung mit<br />
der Stadt Hamburg einen Architekturwettbewerb<br />
durchführen, kann Bodenuntersuchungen<br />
in Auftrag geben und die<br />
Baugenehmigung vorbereiten. Die Hafen-<br />
City Hamburg GmbH, die Behörden und<br />
der Käufer stehen während dieser Zeit in<br />
ständigem Dialog. Der Vorteil dieses Verfahrens<br />
für den Bauherrn: Er muss den<br />
Kaufpreis erst nach Erlangung der Baugenehmigung<br />
(und Kauf) zahlen, hat zuvor<br />
ausreichend Zeit, um sein Produkt zu optimieren,<br />
die Finanzierung zu sichern und<br />
eventuell weitere Nutzer zu akquirieren.<br />
Die Stadt erhält sich so für eineinhalb Jahre<br />
nach Anhandgabe ihre Möglichkeiten, in<br />
der Entwicklungsphase intensiv steuernd<br />
die Qualität zu sichern. So gewährleistet<br />
sie, dass Nutzungskonzepte und Zeitpläne<br />
eingehalten werden sowie die Bauqualität<br />
gesichert wird, weil vor Erlangung der Baugenehmigung<br />
das Grundstück nicht verkauft<br />
wird. Auf diesem Wege wird ein<br />
kooperatives, verlässliches Entwicklungsverhalten<br />
gefördert – sowohl die Stadt als<br />
auch der Bauherr optimieren dabei Risiken,<br />
Kosten, Qualität und Zeitabläufe.<br />
Für Hamburg ist die <strong>HafenCity</strong> nicht primär<br />
ein großes Immobilienprojekt, dessen<br />
Einzelprojekte möglichst schnell und effizient<br />
realisiert werden – es soll vielmehr<br />
vorbildliche Stadtqualität im Kontext<br />
einer Neudefinition von City für das<br />
21. Jahrhundert entstehen.<br />
Enge Wechselbeziehungen von Land und Wasser prägen das Stadtbild
12<br />
HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY<br />
13<br />
Die Basis der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung: der Masterplan<br />
Seit über zehn Jahren erleben die Hamburger eine Stadt im Werden. Im überwiegend fertigen Westen ist die <strong>HafenCity</strong> ein<br />
lebendiger Ort, im Zentrum im Bau, und für den Ostteil wird nun auch der Baubeginn vorbereitet<br />
Die <strong>HafenCity</strong> ist eines der markantesten<br />
Stadtentwicklungsvorhaben in<br />
Wasserlage (sogenannte Waterfront-<br />
Entwicklungen) weltweit. Auf der Basis<br />
einer anspruchsvollen Konzeption wird<br />
die <strong>HafenCity</strong> die Fläche der Hamburger<br />
City um 40 Prozent erweitern. Impulswirkung<br />
hat ihre Entwicklung damit<br />
sowohl für die bestehende City, die<br />
gesamte Hansestadt mit ihren 1,8 Mio.<br />
Einwohnern als auch für die ca. 5 Mio.<br />
Einwohner starke Metropolregion. Hamburgs<br />
Identität als maritime Stadt wird<br />
dabei gestärkt, während die <strong>HafenCity</strong><br />
gleichzeitig ein Modell für die Entwicklung<br />
der europäischen City des 21. Jahrhunderts<br />
ist. Schon heute gilt sie als<br />
Vorzeigeprojekt großer internationaler<br />
Stadtentwicklungsprojekte, auch wenn<br />
sich ihr Entwicklungszeitraum noch bis<br />
etwa 2025 erstreckt.<br />
eine neue kerninnenstaDt<br />
entsteht<br />
Die Entwicklung der <strong>HafenCity</strong> stützt<br />
sich im Wesentlichen auf den am 29. Februar<br />
2000 vom Hamburger Senat beschlossenen<br />
Masterplan, der 2010 nach intensiver<br />
öffentlicher Diskussion für den Ostteil<br />
der <strong>HafenCity</strong> weiterentwickelt wurde.<br />
Zehn Jahre lang hatte sich der Masterplan<br />
mit seinem Konzept urbaner horizontaler<br />
und vertikaler Nutzungsmischung und seinem<br />
flexiblen Grundgerüst als guter Ausgangspunkt<br />
für die Entwicklung der einstigen<br />
Hafenflächen südlich der Innenstadt<br />
erwiesen. Für die drei östlichen Quartiere<br />
Oberhafen, Baakenhafen und Elbbrücken<br />
enthielt er allerdings noch keine detaillierte<br />
Planungsgrundlage.<br />
Nicht zuletzt haben sich die Rahmenbedingungen<br />
während des vergangenen<br />
Jahrzehnts geändert. Die östliche Hafen-<br />
City war zunächst als eher vorstädtische<br />
Stadtlage angesehen worden, während<br />
sie jetzt, auch wegen der U-Bahn-Anbindung,<br />
bereits als Teil der neuen Kerninnenstadt<br />
gilt. Zudem vollzieht Hamburg<br />
mit ehrgeizigen Projekten wie der<br />
Internationalen Bauausstellung IBA und<br />
der internationalen gartenschau igs den<br />
„Sprung über die Elbe“. Federführend bei<br />
der Masterplan-Überarbeitung waren<br />
neben der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH die<br />
Behörde für Stadtentwicklung und<br />
Umwelt sowie der Verfasser des ersten<br />
Masterplans, Kees Christiaanse mit<br />
ASTOC. 2010 erfolgte eine intensive<br />
öffentliche Diskussion mit über 40 Veranstaltungen.<br />
Die Überarbeitung des Entwurfs<br />
wird seitdem in weiteren Schritten<br />
(mit städtebaulichen Wettbewerben,<br />
Freiraumwettbewerben, Bebauungsplänen<br />
und architektonischen Wettbewerben)<br />
weiter verfeinert.<br />
Mit dem überarbeiteten Masterplan 2010 für die<br />
östliche <strong>HafenCity</strong> nimmt die <strong>HafenCity</strong> insgesamt<br />
Gestalt an und schreibt die Erfolgsgeschichte der<br />
westlichen Quartiere nun bis an die Elbbrücken fort<br />
östliche Quartiere<br />
erhalten eigenstänDige<br />
Profile<br />
Die drei östlichen Quartiere sind weitläufiger<br />
und weniger in die bestehende<br />
City integriert als die westliche und zentrale<br />
<strong>HafenCity</strong>. Zudem erfordert die Nähe<br />
zu den Verkehrstrassen besondere Lärmschutzmaßnahmen.<br />
Daraus ergeben sich<br />
besondere Chancen, den östlichen Quartieren<br />
eine eigene Identität zu geben. Ihre<br />
Städtebaustruktur hängt eng mit ihren<br />
Nutzungsbestimmungen zusammen:<br />
Geplant ist eine Schwerpunktsetzung für<br />
den Baakenhafen als Wohn- und Freizeitquartier,<br />
den Oberhafen als Kreativ- und<br />
Kulturquartier und das Quartier Elbbrücken<br />
als metropolitanen Geschäfts- und<br />
Wohnstandort.<br />
Zusätzliche Fläche wird u. a. durch eine<br />
partielle Zuschüttung des Baakenhafens<br />
erreicht, was einerseits mehr Grün und<br />
andererseits eine zweite Reihe von Wohngebäuden<br />
in lärmgeschützter Lage möglich<br />
macht. Statt der ursprünglich geplanten<br />
rund 1,5 Mio. m 2 Bruttogeschossfläche<br />
(BGF) können im Zuge der Masterplan-<br />
Überarbeitung in der gesamten Hafen-<br />
City nun zum einen durch eine höhere<br />
Bebauungsdichte und zum anderen durch<br />
die Verlagerung von ehemals im Hafengelände<br />
angesiedelten Betrieben mehr<br />
Flächen realisiert werden (nun 2,32<br />
Mio. m 2 BGF). Die Landfläche erhöht sich<br />
so von 123 auf 127 ha.<br />
Mit der Überarbeitung des Masterplans<br />
konnte auch die Anzahl der entstehenden<br />
Wohnungen deutlich erhöht werden.<br />
Wohnen ist in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />
jetzt auch an Standorten möglich, die bisher<br />
dafür wenig geeignet waren. In den<br />
Quartieren Baakenhafen und Elbbrücken<br />
werden 2.800 Wohnungen entstehen, in<br />
der <strong>HafenCity</strong> wächst die Zahl der Wohnungen<br />
insgesamt von 5.500 auf 6.000<br />
bei einer gesteigerten rechnerischen<br />
Durchschnittsgröße von 110 m 2 BGF. Baugemeinschaften<br />
werden bei der Grundstücksvergabe<br />
verstärkt berücksichtigt,<br />
und es entstehen in größerer Zahl öffentlich<br />
geförderte Mietwohnungen. Eine<br />
weitere Grund- und eine weiterführende<br />
Schule sowie Kitas stärken das familienorientierte<br />
Wohnen. Die Zahl der möglichen<br />
Arbeitsplätze in der <strong>HafenCity</strong><br />
erhöht sich von 40.000 auf deutlich über<br />
45.000. Diese Steigerung ergibt sich vor<br />
allem in den Bereichen Freizeit, Einzelhandel,<br />
Gastronomie und Hotel.<br />
Mehr grün unD<br />
hohe nachhaltigkeitsstanDarDs<br />
Auch der grüne Charakter der <strong>HafenCity</strong><br />
wird gestärkt: Große und kleine Plätze<br />
sowie eine Vernetzung der Orte stärken<br />
die urbane Raumintegration. Der Lohsepark,<br />
der „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong>,<br />
wird nun bis an die Elbe weitergeführt. Im<br />
Süden lädt eine Elbpromenade zum Flanieren<br />
bis nach Entenwerder ein, und der<br />
Baakenhafen erhält ein grünes Spiel- und<br />
Freizeitareal. Die öffentlichen Freiflächen<br />
in der gesamten <strong>HafenCity</strong> erstrecken<br />
sich nun auf 26 ha statt bisher 24 ha (ohne<br />
private öffentlich nutzbare Flächen), die<br />
Uferlinie am Wasser verlängert sich von<br />
knapp 10 auf 10,5 km.<br />
Die hohen Nachhaltigkeitsstandards<br />
der westlichen Quartiere werden im<br />
Osten noch übertroffen. Grundlagen<br />
dafür bilden das innovative Wärmeenergiekonzept<br />
sowie der geplante hohe<br />
Anteil zertifizierter Gebäude nach dem<br />
Gold-Standard des Umweltzeichens<br />
<strong>HafenCity</strong>. Auch die neue U-Bahnlinie U4<br />
trägt mit ihrer Weiterführung bis zur<br />
Haltestelle Elbbrücken entscheidend zur<br />
Umweltqualität bei.<br />
Verkehrlich wird die östliche <strong>HafenCity</strong><br />
hervorragend erschlossen sein. Die gute<br />
Anbindung führt im Norden und Osten<br />
allerdings zu einer erhöhten Lärmexposition.<br />
Für diese Standorte gibt es deswegen<br />
intelligente städtebauliche und technische<br />
Konzepte: An der Versmannstraße<br />
– einer Hauptverkehrsstraße – entstehen<br />
mischgenutzte Bauten, die zur Straße hin<br />
einen breiten Rücken für schallgeschützte<br />
Areale zur Südseite bilden. Die halbgeschlossenen<br />
Wohnensembles formen<br />
ihrerseits Innenhöfe, die ein geschütztes<br />
nachbarschaftliches Miteinander gewährleisten.<br />
Mit der Überarbeitung des Masterplans<br />
wird die City-Funktion der <strong>HafenCity</strong><br />
noch einmal gestärkt. Das Stadtentwicklungsgebiet<br />
wurde erstmals bis zu seiner<br />
östlichen Spitze qualitätsvoll zu Ende<br />
gedacht.
14<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
15<br />
QUARTIERE<br />
IN DER<br />
HAFENCITY
16<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
17<br />
AM SANDTORKAI / DALMANNKAI<br />
Kleinteilig und lebendig: das erste Quartier der <strong>HafenCity</strong><br />
Mit dem Sandtorkai/Dalmannkai wurde im Nordwesten der <strong>HafenCity</strong> das erste Quartier komplettiert<br />
Es ist ein Nebeneinander von Nachbarschaft<br />
und Urbanität am Wasser, das<br />
hier das Flair entscheidend prägt: Im<br />
Frühjahr 2009 wurde nach sechs Jahren<br />
Bauzeit das Quartier Am Sandtorkai/<br />
Dalmannkai als erstes Quartier der<br />
<strong>HafenCity</strong> fertiggestellt.<br />
Im seinem Zentrum erstreckt sich der<br />
Sandtorhafen. Die Pontons des darin eingebetteten<br />
Traditionsschiffhafens bilden<br />
einen schwimmenden Platz, der bis<br />
zu 30 historischen Segelschiffen einen<br />
Liegeplatz bietet.<br />
Nördlich des Hafenbeckens liegt der<br />
Sandtorkai, auf dessen anderer Seite sich<br />
die denkmalgeschützte Speicherstadt<br />
anschließt; südlich erstreckt sich die<br />
Landzunge des Dalmannkais mit dem<br />
Grasbrookhafen.<br />
Die acht Gebäude des Sandtorkais und<br />
die 15 Gebäude des Dalmannkais gewäh-<br />
ren weite Durchblicke bis auf die innere<br />
Stadt sowie zur Elbe.<br />
offene unD MehrDiMensionale<br />
toPografie<br />
Die Stadträume erstrecken sich zunächst<br />
auf zwei Ebenen. Während alle Hochbauten<br />
und Straßen auf künstlich erhöhten,<br />
hochwassersicheren Warftsockeln<br />
ca. 8 m ü. NN realisiert wurden, verblieben<br />
die Uferpromenaden auf 4–5,5 m<br />
ü. NN. Besonders klar erkennbar ist der<br />
Höhensprung im Norden des Sandtorkais.<br />
Dort verbleibt die Straße Am Sandtorkai<br />
aus Rücksicht auf die Speicherstadt ausnahmsweise<br />
auf niedrigem Niveau, neue<br />
Gebäudesockel wirken hier wie ein Wall.<br />
Die Pontons des Traditionsschiffhafens<br />
bilden eine dritte Ebene auf dem Wasser,<br />
die sich mit den Gezeiten zweimal täglich<br />
um mehr als drei Meter hebt und senkt.<br />
Mit der Elbphilharmonie wird es künftig an<br />
der Spitze des Dalmannkais sogar noch<br />
eine vierte Ebene geben: In 37 m Höhe bietet<br />
eine öffentliche Plaza in dem Konzerthaus<br />
spektakuläre Ausblicke über die<br />
<strong>HafenCity</strong> und die Elbe. Bis zu ihrer Fertigstellung<br />
2016 ist die Elbphilharmonie das<br />
einzige noch im Bau befindliche Gebäude<br />
des Quartiers.<br />
Die Magellan-Terrassen und die Marco-<br />
Polo-Terrassen, die beiden größten Plätze<br />
des Quartiers und der gesamten Hafen-<br />
City, setzen die mehrdimensionale Topografie<br />
fort: Die 5.600 m 2 großen Magellan-Terrassen<br />
treppen sich wie ein<br />
Amphitheater in mehreren Stufen ans<br />
Wasser hinab. Die Stufen der 7.800 m 2<br />
großen Marco-Polo-Terrassen laden auf<br />
Grasinseln und Holzdecks unter Bäumen<br />
zum Verweilen ein. Ergänzend bietet der<br />
Die Elbphilharmonie: Bis zu ihrer<br />
Fertigstellung 2016 ist sie das einzige noch<br />
im Bau befindliche Gebäude des Quartiers<br />
Die Uferpromenade des Sandtorhafens ist eine beliebte Flaniermeile – nicht nur wegen der Schiffe des Traditionsschiffhafens<br />
dritte, kleinere Vasco-da-Gama-Platz als<br />
Nachbarschaftsplatz eine Basketballspielmöglichkeit.<br />
Fast alle Plätze und Promenaden des<br />
Quartiers und der gesamten westlichen<br />
<strong>HafenCity</strong> plante das Büro EMBT aus Barcelona.<br />
BHF Landschaftsarchitekten gestalteten<br />
indes Sockel und Promenade<br />
am Sandtorkai. Hierfür erhielten die Kieler<br />
2008 den Preis „Beste Projekte 1989–<br />
2008“ des Jahrbuchs „Architektur in<br />
Hamburg“. Überhaupt spiegelt sich in der<br />
Architektur die Vielfalt des Quartiers<br />
wider: Allein auf dem Dalmannkai wurden<br />
die 15 Gebäude von 27 Bauherren und<br />
26 Architekturbüros geplant, um eine<br />
ausreichende Diversität auszubilden.<br />
viele leBensstile<br />
neBeneinanDer<br />
Ebenso ausdifferenziert wie das Stadtbild<br />
ist die Mischung der Lebensstile in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft: Rund 1.500<br />
Menschen leben und arbeiten im Quartier.<br />
Junge, berufstätige Singles und Familien<br />
wohnen neben sogenannten Empty<br />
Nesters (Paare nach Auszug der Kinder)<br />
und Senioren. Gemeinsam engagieren sie<br />
sich in Sport- oder Kulturvereinen und<br />
knüpfen dabei zahlreiche Netzwerke wie<br />
den Verein <strong>HafenCity</strong> Netzwerk e. V.<br />
Zur Förderung dieser äußerst vielschichtigen<br />
Sozialstruktur gab es gezielte Ausschreibungs-<br />
und Vergabeverfahren. Die<br />
Grundstücke für den Wohnungsbau wurden<br />
seit 2003 nicht meistbietend ver-<br />
kauft, sondern zu vorab fixierten Festpreisen<br />
demjenigen Bauherrn mit dem besten<br />
Nutzungskonzept anhandgegeben. Von<br />
den Miet- und Eigentumswohnungen sind<br />
viele für mittlere Einkommen finanzierbar,<br />
einige entstanden im Luxussegment.<br />
Deutlich preiswerterer Wohnraum konnte<br />
durch Wohnungsbaugenossenschaften<br />
und drei Baugemeinschaften entwickelt<br />
werden.<br />
Neben den Bewohnern prägen die Angestellten<br />
von etwa 50 Unternehmen das<br />
Quartier. Vor allem moderne Dienstleister<br />
haben sich angesiedelt. Am stärksten<br />
vertreten sind die Medien- und Logistikbranchen<br />
und, solange in der <strong>HafenCity</strong><br />
gebaut wird, auch die Baudienstleister.<br />
Bewohner, Beschäftigte und Besucher<br />
treffen sich in den Geschäften, Bistros,<br />
Cafés, Restaurants, Galerien und Bars, die<br />
in den Erdgeschossen der meisten Gebäude<br />
auf insgesamt fast 6.500 m 2 BGF eröffnet<br />
haben. Manche Konzepte greifen die<br />
Charakteristika des ehemaligen Hafengebiets<br />
auf und wandeln sie in neue Angebote<br />
um.<br />
In diesem Quartier ist es erstmals in<br />
einem neuen Großprojekt gelungen,<br />
publikumsbezogene Nutzungen in größerem<br />
Maße in die Erdgeschosse zu<br />
integrieren. Die Forderung nach 5 m<br />
hohen Erdgeschossen in Kaufverträgen<br />
und Bebauungsplänen, der reduzierte<br />
Preis für EG-Geschossbodenwerte und<br />
die Verpflichtung der Investoren, solche<br />
Nutzer zu suchen, erzeugen die Voraussetzung<br />
für die entstehende, mit der Elbphilharmonie<br />
noch deutlich wachsende<br />
Lebendigkeit.<br />
Das Prinzip der dichten Nutzungsmischung<br />
ist allerdings auch mit Herausforderungen<br />
verbunden, für die es innovative<br />
Lösungen zu finden galt. So wünschen<br />
sich etwa Bewohner auch geschützte<br />
Privaträume. Die Ensembles auf dem südlichen<br />
Dalmannkai gruppieren sich deswegen<br />
um Innenhöfe, die freie Ausblicke<br />
über den Grasbrookhafen und die Elbe<br />
bieten, gleichzeitig aber von der tiefer<br />
gelegenen Promenade aus schwer einsehbar<br />
sind. Privatheit und Öffentlichkeit<br />
bilden im Quartier Am Sandtorkai/Dalmannkai<br />
also keinen Widerspruch: Ihr<br />
Neben- und Miteinander ist ein entscheidendes<br />
Qualitätsmerkmal des Quartiers<br />
und der gesamten <strong>HafenCity</strong>.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 10,9 ha<br />
Gesamt BGF: 261.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 2.700<br />
Nutzungen: Unternehmen,<br />
Büro, Einzelhandel, Gastronomie<br />
■ Wohnungen<br />
746 (ohne Elbphilharmonie)<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Elbphilharmonie,<br />
Traditionsschiffhafen<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2003 bis 2009
18<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
19<br />
AM SANDTORPARK / GRASBROOK<br />
Grün und großstädtisch zugleich<br />
Mit einem grünen Nachbarschaftspark in seiner Mitte bietet das neue Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook<br />
beste Bedingungen für Bewohner, eine anliegende Schule und Unternehmen<br />
Als zweites großes Quartier ist auch das<br />
Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook<br />
nahezu vollendet. Mit einer Grundschule<br />
und den am grünen Sandtorpark gelegenen<br />
Familienwohnungen ist das Quartier,<br />
das sich zwischen dem Sandtorhafen im<br />
Westen und dem Überseequartier im<br />
Osten erstreckt, längst ein Hort des nachbarschaftlichen<br />
Lebens.<br />
Stadträumlich prägendes Element ist<br />
der kleine Sandtorpark, um den herum<br />
sich die meisten Gebäude gruppieren. Als<br />
erste Grünanlage der <strong>HafenCity</strong> wurde<br />
dieser im April 2011 mit einem Nachbarschaftsfest<br />
eingeweiht. Seine Gestaltung<br />
ist durch grüne Spielflächen auf Wiesen<br />
und Hügeln geprägt. Wichtige Gestaltungselemente<br />
der Magellan-Terrassen,<br />
wie die Pflasterung, werden hier fortgesetzt,<br />
so gelingt dem für das Freiraumkonzept<br />
der westlichen <strong>HafenCity</strong> verantwortlichen<br />
Büro EMBT aus Barcelona eine<br />
Klammer für die verschiedenen Flächen.<br />
Bis zum Sommer 2013 wird darüber hinaus<br />
der 7.100 m 2 große Grasbrookpark<br />
fertiggestellt. Als großer grüner Spielpark<br />
bildet er die südliche Schnittstelle zum<br />
benachbarten Quartier Strandkai.<br />
faMilienfreunDliches<br />
wohnen<br />
Die am Sandtorpark gelegene Katharinenschule<br />
nahm im August 2009 ihren<br />
Unterrichtsbetrieb auf. Insgesamt 450<br />
Kinder können in einer Kita, einem Hort<br />
bzw. Ganztagsangeboten betreut werden.<br />
Die integrierte Turnhalle wird nach<br />
Schulschluss weitergenutzt, z. B. vom<br />
Sportverein Störtebeker SV oder den<br />
Betriebssportgruppen ansässiger Firmen.<br />
Das von den Architekten Spengler &<br />
Wiescholek entworfene Gebäude, in dem<br />
außerdem 30 Wohnungen entstanden<br />
sind, ist einer der wenigen Schulbauten in<br />
<strong>Deutsch</strong>land, der eine Mischnutzung aufweist<br />
und wo sich ein Großteil der Spielflächen<br />
auf dem Dach der Schule befindet.<br />
Das Gebäude ist nach dem Gold-<br />
Standard der <strong>HafenCity</strong> vorzertifiziert.<br />
Direkt angrenzend leben die Bewohner<br />
der Baugemeinschaft Hafenliebe in 55 familienfreundlichen<br />
Wohnungen. Weitere<br />
68 Eigentumswohnungen wurden im Projekt<br />
Hofquartier realisiert.<br />
Und auch bei dem letzten im Quartier<br />
noch laufenden Vorhaben, dem Bau des<br />
Gebäudes nördlich des Grasbrookparks,<br />
liegt der Schwerpunkt auf Wohnbebauung.<br />
Nach Plänen des Architekturbüros<br />
Grüne Hafenatmosphäre: attraktives Leben im<br />
internationalen Unternehmensumfeld. Links unten<br />
der Entwurf für das letzte Bauvorhaben des Quartiers,<br />
die Wohnbebauung nördlich des Grasbrookparks<br />
Der Sandtorpark ist ein stadträumlich prägendes Element des Quartiers. Um ihn herum gruppieren sich die meisten Gebäude<br />
BKK-3 (Wien) entstehen hier ab 2013 rund<br />
150 Wohnungen (darunter auch Genossenschaftswohnungen<br />
und geförderte<br />
Wohnungen), eine Kindertagesstätte<br />
sowie weitere Flächen für ein Biorestaurant<br />
und Einzelhandelsnutzungen.<br />
unternehMensstanDort<br />
sanDtorPark<br />
Das Quartier zeichnet sich überdies durch<br />
besondere Internationalität und zahlreiche<br />
Unternehmensansiedlungen aus. Im Hamburg-America-Center,<br />
einem vom US-<br />
Architekten Richard Meier entworfenen<br />
Bauwerk, initiiert der Verein Amerikazentrum<br />
Hamburg e. V. zahlreiche kulturelle<br />
Aktivitäten. Den größten Flächenanteil des<br />
direkt an den Park grenzenden Bürogebäudes<br />
nutzt seit Herbst 2011 die Buss-Gruppe<br />
für ihren neuen Firmensitz.<br />
Die drei Gebäude der benachbarten International<br />
Coffee Plaza wurden ebenfalls<br />
von Pritzker-Preisträger Meier entworfen.<br />
Ihre Realisierung lag bei der Unternehmerfamilie<br />
Neumann; die dazu gehörige Neumann-Gruppe<br />
belegt den 13 Stockwerke<br />
hohen Ellipsen-Turm, der als architektonisches<br />
Markenzeichen des Quartiers weithin<br />
sichtbar ist. Seit August 2012 betreibt<br />
darin außerdem die Reederei Eukor ihre<br />
<strong>Deutsch</strong>landzentrale. Eines der ersten<br />
Unternehmen in dem Ensem ble war die GE<br />
Wind Energy mit einem Offshore-Technologie-Center.<br />
2013 zieht u. a. die koreanische<br />
Großreederei Hanjin Shipping ein.<br />
eigener schwerPunkt<br />
nachhaltigkeit<br />
Zwei weitere Bürogebäude bieten am<br />
Sandtorpark Raum für Unternehmen:<br />
Zum einen entstand mit dem SKAI ein<br />
16.000 m 2 BGF großer Neubau, der vom<br />
Hamburger Büro Böge Lindner Architekten<br />
entworfen wurde. Mit der WKU<br />
Windkraftunion AG, der Power Wind<br />
GmbH und der Areva Wind GmbH haben<br />
sich hier weitere Unternehmen aus der<br />
Windenergiebranche angesiedelt. Ergänzend<br />
präsentiert E-Collection in einem<br />
Shop die neuesten alternativen Energiekonzepte<br />
von Kleinstwindanlagen bis<br />
zum E-Bike. Das Quartier hat mit seinen<br />
Nutzern so inzwischen einen eigenen<br />
Nachhaltigkeitsschwerpunkt erhalten.<br />
Zum anderen nutzen, neben dem Projektentwickler<br />
DC Commercial sowie<br />
Mitinvestor Wölbern Invest und der Dahler<br />
& Company Group, vorwiegend kleinere<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
das mit dem Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in<br />
Gold ausgezeichnete Centurion Commercial<br />
Center (14.600 m 2 BGF) südwestlich<br />
des Sandtorparks. In den Erdgeschossen<br />
befinden sich Gastronomie und Einzelhandel.<br />
Das erste im Quartier ansässige Unternehmen<br />
war seit 2003 SAP mit seiner<br />
Geschäftsstelle und einem Schulungszentrum.<br />
Der Softwarehersteller hat seinen<br />
Standort in der <strong>HafenCity</strong> aufgegeben,<br />
neuer Hauptnutzer des Gebäudes ist<br />
ab Herbst 2013 die Kühne Logistics University<br />
(KLU), die dort Studierende in den<br />
Bereichen Logistik und Unternehmensführung<br />
ausbildet. Das SAP-Gebäude<br />
wird nach einigen inneren baulichen Veränderungen<br />
2013 zum Sitz der Kühne<br />
Logistics University und damit zum KLU-<br />
Gebäude. Das Unternehmen Kühne +<br />
Nagel bezog bereits 2006 seine <strong>Deutsch</strong>land-<br />
und internationale IT-Zentrale<br />
direkt nebenan.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 5,7 ha<br />
Gesamt BGF: 119.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 2.600<br />
Nutzungen: Büro, Bildung,<br />
soziale Einrichtungen,<br />
Einzelhandel, Gastronomie<br />
■ Wohnungen<br />
278<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Sandtorpark,<br />
Katharinenschule (teilgebundene<br />
Ganztagsgrundschule<br />
mit Kindertagesstätte),<br />
Kühne Logistics University<br />
(KLU) ab 2013<br />
Hamburg-America-Center,<br />
Heizkraftwerk (Fernwärme)<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2003 bis 2014
20<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
21<br />
BROOKTORKAI / ERICUS<br />
Unternehmensstandort an der Speicherstadt<br />
Das Quartier Brooktorkai/Ericus ist durch seine Lage an der Schnittstelle zu Speicherstadt und bestehender Innenstadt<br />
besonders als Unternehmensstandort geeignet<br />
Ein maritimes Flair zeichnet das Quartier<br />
Brooktorkai/Ericus aus: Es wird<br />
von den historischen Backsteinbauten<br />
der Speicherstadt, dem Brooktorhafen<br />
und dem Verbindungskanal zum Holländischbrookfleet<br />
eingerahmt. Den<br />
west lichen Quartiersteil mit insgesamt<br />
54.000 m 2 BGF realisierten die Germanische<br />
Lloyd AG und die Quantum Immobilien<br />
AG. Der Einzug von 1.600 Mitarbeitern<br />
des Germanischen Lloyd im März<br />
2010 ist die bislang größte Unternehmensansiedlung<br />
in der <strong>HafenCity</strong>. In<br />
einem der drei Türme des Ensembles<br />
befinden sich 30 Wohnungen mit Blick<br />
auf den entstehenden Lohsepark. In<br />
direkter Nachbarschaft bereitet die<br />
International School of Management<br />
seit 2010 Studierende auf Tätigkeiten in<br />
der internationalen Wirtschaft vor. Prägend<br />
für den Brooktorkai ist eine mäandrierende<br />
Gebäudestruktur, die durch<br />
drei neungeschossige Punkthäuser aufgelockert<br />
und pointiert wird.<br />
Milieugeber ist die benachbarte Speicherstadt,<br />
deren Farbigkeit durch Verblendungen<br />
aus rotem Backstein zitiert<br />
wird. Das Büro gmp von Gerkan, Marg<br />
und Partner (Hamburg) hatte den städtebaulichen<br />
Wettbewerb für den Brooktorkai<br />
(ohne Ericusspitze) gewonnen. Die<br />
Architektenwettbewerbe entschieden<br />
neben gmp auch Jan Störmer Architekten<br />
(Hamburg) sowie Antonio Citterio and<br />
Partners (Mailand) für sich.<br />
grosses verlagshaus<br />
aM eingang zur<br />
hafencitY<br />
Am nordöstlichen Entree der <strong>HafenCity</strong><br />
errichteten die Robert Vogel GmbH & Co.<br />
KG und die ABG Unternehmensgruppe<br />
ein neues Verlagshaus für die Spiegel-<br />
Gruppe sowie das Ericus-Contor mit weiteren<br />
Büroflächen. Im September 2011<br />
führte die Spiegel-Gruppe ihre unternehmerischen<br />
Aktivitäten auf rund<br />
30.000 m 2 BGF zusammen. Der Neubau<br />
für die Spiegel-Gruppe wurde 2012 mit<br />
dem Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold<br />
ausgezeichnet. Das Verlagshaus und das<br />
Ericus-Contor (20.000 m 2 BGF) mit ihren<br />
hellen Fassaden und dem gemeinsamen<br />
Die überwiegend rot verklinkerten<br />
Fassaden am Brooktorhafen beziehen<br />
sich erkennbar auf die historische<br />
Speicherstadt, den wichtigsten<br />
Milieugeber des Quartiers<br />
Das Spiegel-Verlagshaus und das Ericus-Contor bilden das zentrale Entree der <strong>HafenCity</strong>, deren „Fenster“ in der Fassade als große Stadtgeste<br />
wirken. In der anschließenden Mäanderstruktur des Brooktorkais hat u. a. der Germanische Lloyd seinen Unternehmenssitz<br />
Viele Promenaden und Freiräume entlang der Ufer laden zum Verweilen ein<br />
massiven Sockel wurden vom Büro Henning<br />
Larsen Architects (Kopenhagen)<br />
geplant. Ihr Konzept stellt enge Bezüge<br />
zu Speicherstadt und Elbphilharmonie<br />
her und wird so auch dem Standort mit<br />
seiner hohen städtebaulichen Bedeutung<br />
als Entree zur zentralen <strong>HafenCity</strong><br />
gerecht. Wegen der Verkehrslärmbelastung<br />
hat das Wohnen in diesem kleinen<br />
Quartier ausnahmsweise eine geringe<br />
Bedeutung.<br />
eine Brücke wie<br />
ein Platz<br />
Eine Erweiterung des Freiraums stellt<br />
die von Dietmar Feichtinger (Paris, Wien)<br />
entworfene Shanghaibrücke dar, die den<br />
Brooktorhafen quert.<br />
Fast so breit wie lang, bietet die Brücke<br />
großzügige Fußgänger- und Radfahrerbereiche.<br />
Auf der Nordseite führt die Promenade<br />
unter der Brücke entlang, sodass<br />
eine straßenquerungsfreie Verbindung<br />
von der Ericusspitze entlang des<br />
Brooktorhafens, des Magdeburger Hafens<br />
und Baakanhafens bis zur Elbe entstanden<br />
ist. Der Architekten- und Ingenieurverein<br />
Hamburg kürte die wie ein Platz wirkende<br />
Shanghaibrücke zu einem von drei<br />
Hamburger Bauwerken des Jahres 2006.<br />
Eine weitere von Dietmar Feichtinger<br />
entworfene und im darauffolgenden Jahr<br />
ebenfalls prämierte Fußgängerbrücke,<br />
die Leónbrücke, verbindet die neue Kaipromenade<br />
am Brooktorhafen mit dem<br />
Dar-es-Salaam-Platz, der im Juni 2011 als<br />
Teil des Freiraumensembles rund um den<br />
Magdeburger Hafen eingeweiht worden<br />
ist. Die Brücken sind in Verbindung mit<br />
den Promenaden das Rückgrat der feinmaschigen<br />
Fußwegeerschließung der<br />
<strong>HafenCity</strong>.<br />
wechsel Der eBenen<br />
Mit der Gestaltung weiterer Freiräume<br />
auf dem Brooktorkai und der Ericusspitze<br />
wurden WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />
(Hamburg) beauftragt. Auf der<br />
Brooktorkai-Promenade bietet ein 30 m<br />
langes Steinsofa Aussichten auf die<br />
Hafenbecken, eine großzügige Stufenanlage<br />
an der Ericusspitze wird zum<br />
Wechsel der Ebenen einladen, über Sitzund<br />
Gehstufen gelangen Flaneure hinauf<br />
zu einer Plaza mit weitem Blick über<br />
den Ericusgraben und den Oberhafen.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 4 ha<br />
Gesamt BGF: 106.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 3.350<br />
Nutzungen: Büro, Bildung,<br />
Einzelhandel, Gastronomie<br />
■ Wohnungen<br />
30<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2007 bis Ende 2011
22<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
23<br />
STRANDKAI<br />
In bester Lage: Wohn- und Arbeitsorte am Wasser<br />
Von Wasser und Park umgeben, bietet der Strandkai spektakuläre Aussichten sowie beste Lagen für Wohnungen und<br />
herausragende Bürogebäude wie die Unilever-Zentrale<br />
Der Strandkai prägt die südliche, von<br />
den Elbbrücken einsehbare Stadtsilhouette<br />
Hamburgs. Grundstruktur seiner<br />
Blockrandbebauung sind Ensembles<br />
mit sechs bis sieben Geschossen, in die<br />
hohe Turmaufsätze und Einzeltürme<br />
integriert oder auch frei stehend gebaut<br />
werden. Die Gebäude gewähren spektakuläre<br />
Ausblicke: stromabwärts über die<br />
Elbe, im Süden über den Hafen, im Norden<br />
und Westen über den Grasbrookhafen,<br />
die <strong>HafenCity</strong> und die innere Stadt.<br />
Den städtebaulichen Wettbewerb für<br />
die zehn Baufelder hatte Böge Lindner<br />
Architekten (Hamburg) gewonnen. Im<br />
südöstlichen Bereich des Quartiers überwiegen<br />
Büroflächen für moderne Dienstleistungen<br />
– auf Wohnungen wird hier<br />
Der Strandkai wird bislang geprägt von dem markanten Unternehmenssitz von Unilever und dem<br />
Marco Polo Tower, einem weithin sichtbaren Wohngebäude. 2014/15 folgen drei weitere Gebäude mit<br />
430 Wohnungen<br />
wegen des nahen Kreuzfahrtterminals<br />
verzichtet. Wohnungen entstehen mehrheitlich<br />
am Grasbrookpark, die besonders<br />
exponierten Lagen der Kaizunge<br />
sind sogar bis auf das Erdgeschoss exklusiv<br />
zum Wohnen reserviert.<br />
ausgezeichnete<br />
nachhaltigkeit<br />
Als erster Hochbau entstand südlich<br />
der Marco-Polo-Terrassen ein vielfach<br />
prämiertes Ensemble aus Bürogebäude<br />
und Wohnturm. Beide Gebäude wurden<br />
vom Stuttgarter Büro Behnisch Architekten<br />
Entworfen. Den Bürokomplex (59)<br />
nutzt seit Sommer 2009 der Konsumgüterkonzern<br />
Unilever mit seiner Zentrale<br />
für die deutschsprachigen Länder. Auf<br />
25.000 m 2 BGF arbeiten 1.200 Mitarbeiter.<br />
Der Neubau zeichnet sich durch seine<br />
ökologische Nachhaltigkeit aus. Als erstes<br />
Bürogebäude wurde er 2011 mit dem<br />
Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold zertifiziert.<br />
Schon im Juli 2009 hatte die Unilever-Zentrale<br />
den BEX Award für eine<br />
besonders nachhaltige, innovative und<br />
effiziente Architektur gewonnen, im<br />
November 2009 folgte bei den World<br />
Architecture Awards in Barcelona die<br />
Auszeichnung als bestes Bürogebäude<br />
der Welt. Der Bund <strong>Deutsch</strong>er Architekten<br />
und Architektinnen Hamburg würdigte<br />
das Gebäude mit dem 1. Preis für<br />
die Baujahre 2008–2010, zudem erhielt<br />
es den von den Zeitungen „Welt“/„Welt<br />
am Sonntag“ ermittelten Publikumspreis.<br />
Das Bürogebäude beeindruckt in<br />
seinem Inneren mit einem lichtdurchfluteten<br />
Atrium, einer offenen Bürostruktur<br />
und einer horizontalen Vernetzung<br />
der Arbeitsplätze. Durch das Erdgeschoss<br />
führt ein öffentlicher Stadtraum mit<br />
Geschäften, der die Marco-Polo-Terrassen<br />
mit der neu gestalteten Kaipromenade<br />
am Elbufer verbindet. Den Zugang<br />
zur Elbe inszenieren die Elbterrassen.<br />
Spektakuläre Ausblicke bietet der Strandkai:<br />
über die Elbe und auf die großen Kreuzfahrtschiffe,<br />
die am nahen Kreuzfahrtterminal in<br />
der Saison nahezu täglich festmachen<br />
„iMMoBilien-oscar“ für<br />
Den Marco Polo tower<br />
Wie die Unilever-Zentrale wurde auch<br />
der benachbarte Marco Polo Tower (58)<br />
mit 58 Wohnungen mehrfach ausgezeichnet.<br />
Mit dem MIPIM-Award gewann der<br />
Wohnturm gewissermaßen den „Immobilien-Oscar“<br />
2010 in der Kategorie Residential<br />
Developments, im Jahr davor hatte er<br />
den European Property Award als Bestes<br />
Hochbauprojekt erhalten. Das Gesamtensemble<br />
wirkt als Landmarke: Mit seinen<br />
ineinander verschränkten Stockwerken ist<br />
der 55 m hohe Wohnturm weithin sichtbar.<br />
Auf dem östlichen Areal direkt daneben<br />
wird das Immobilienunternehmen Engel<br />
& Völkers bis 2015 einen neuen Firmensitz<br />
bauen. Etwa die Hälfte der bis zu<br />
22.000 m 2 BGF in dem Komplex (60) sind<br />
für Wohnungen und publikumsbezogene<br />
Nutzung vorgesehen. Die Wohnungen<br />
entstehen sowohl auf der Südseite als<br />
auch in dem 15-geschossigem Turm auf<br />
der Nordwestseite. Im Erdgeschoss ist<br />
eine öffentliche Fläche mit Gastronomie<br />
55<br />
vorgesehen. Darüber hinaus will Engel &<br />
Völkers einen hochwertigen Ausstellungs-<br />
und Präsentationsbereich für seine<br />
Aktivitäten im Bereich Immobilien und<br />
Yachten einrichten. Nachdem sich das<br />
New Yorker Architekturbüro Richard Meier<br />
& Partners im Wettbewerb gegen die<br />
Mitbewerber Foster + Partners (London)<br />
und Zaha Hadid (London) durchsetzen<br />
konnte, sollen die Bauarbeiten Anfang<br />
2014 beginnen. Weiter östlich wird das<br />
provisorische Kreuzfahrtterminal in<br />
absehbarer Zeit durch ein neues Gebäude<br />
ersetzt.<br />
wohnen an Der<br />
kaisPitze<br />
56<br />
57<br />
Westlich neben dem Unilever-Haus, an<br />
der Spitze des Strandkais, sollen auf den<br />
dortigen drei Grundstücken (55–57) bis<br />
2015/2016 insgesamt rund 430 Wohneinheiten<br />
entstehen. Geplant sind Blockrandtypologien<br />
und zwei städtebauliche<br />
Akzente setzende Wohntürme. Im Erdgeschoss<br />
findet auf mehr als 1.000 m 2 das<br />
58 60<br />
59<br />
61<br />
62<br />
63<br />
QuartiersProfil<br />
64<br />
Kinderkulturhaus Platz. Da überdies weitere<br />
publikumsbezogene Nutzungen hinzukommen<br />
sollen, wird der Strandkai mit<br />
seinen nahezu 9.000 m 2 EG-Nutzungen<br />
und den Promenaden sowohl ein privater<br />
Ort des Wohnens als auch in besonderem<br />
Maße ein öffentlicher Ort für alle Hamburger<br />
und Besucher sein.<br />
■ Größe 8,4 ha<br />
Gesamt BGF: 243.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 4.770<br />
Nutzungen: Büro, Hotel,<br />
Einzelhandel, Grastronomie<br />
■ Wohnungen<br />
560<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Kreuzfahrtterminal,<br />
Kinderkulturhaus<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2005 bis 2020<br />
34/14
24<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
25<br />
ÜBERSEEQUARTIER<br />
Überseequartier – ein neues Stück City entsteht<br />
Kommerzielles Herzstück der <strong>HafenCity</strong> ist das Überseequartier. Während der nördliche Überseeboulevard zunehmend<br />
urbane Qualitäten entwickelt, ist der Süden noch eine Baustelle in Warteposition<br />
Während der Norden des Überseequartiers (rechte Fläche) seit 2010 weitgehend fertiggestellt ist, wird<br />
Im Überseequartier wächst die zukünftige<br />
„City“ der <strong>HafenCity</strong>. In dem rund<br />
13,7 ha großen Stadtraum werden<br />
ca. 1.000 Menschen wohnen und bis zu<br />
7.000 Menschen arbeiten. 40.000 bis<br />
50.000 Besucher und Touristen besuchen<br />
dann das Quartier – täglich.<br />
2016 sollen die gesamten Projektvorhaben<br />
nahezu vollendet sein. Bis dahin entsteht<br />
eine besonders anspruchsvolle<br />
kommerzielle Nutzungsmischung, deren<br />
Realisierung sukzessive von Nord nach<br />
Süd erfolgt. Der Nordteil des Boulevards,<br />
bisher dichtester Stadtraum der Hafen-<br />
City mit einer Geschossflächenzahl (GFZ)<br />
von über 5,0, wurde bereits im Oktober<br />
2010 mit einem Straßenfest eingeweiht.<br />
Mit den neuen Bewohnern der fertiggestellten<br />
Mietwohnungen richten sich<br />
schon jetzt immer mehr Einzelhändler<br />
und Gastronomen ein. Ein großer<br />
Supermarkt hat ebenso eröffnet wie<br />
verschiedene Dienstleistungsbetriebe.<br />
Sie sichern nicht nur die Nahversorgung,<br />
sondern setzen, genauso wie die hier<br />
ebenfalls neuen Galerien und Modedesigner,<br />
wichtige Urbanitätsimpulse.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 13,7 ha<br />
Gesamt BGF: 303.000 m 2<br />
(einschließlich Science Center)<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 6.500<br />
Nutzungen: Wohnen, Büro,<br />
Einzelhandel, Gastronomie, Hotel<br />
■ Wohnungen<br />
350<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Kreuzfahrtterminal, Altes<br />
Hafenamt, U4-Station Überseequartier<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2007 bis 2016<br />
Mehrere große Büronutzer, etwa die<br />
Sozietät Esche Schümann Commichau<br />
und der Mineralölkonzern BP haben sich<br />
für das nördliche Überseequartier entschieden,<br />
die Gebäude in diesem Teil sind<br />
weitgehend vermietet.<br />
Im Sommer 2011 eröffnete hier mit dem<br />
25hours zudem das erste Projekt des<br />
Hoteliers Kai Hollmann in der <strong>HafenCity</strong>.<br />
Unmittelbar gegenüber dem maritime<br />
Stilelemente aufgreifenden und an der<br />
Überseeallee gelegenen (34/7) Hotel<br />
wurde im Dezember 2012 zudem die<br />
U-Bahnhaltestelle Überseequartier der<br />
neuen Linie U4 eröffnet.<br />
einkaufen unD<br />
geniessen<br />
Für die Freiraumgestaltung des Quartiers<br />
verwendet Beth Galí mit ihrem Büro BB +<br />
GG Arquitectes übergreifende längs- wie<br />
quergestreifte Bodenbeläge aus braunem,<br />
grauem und rötlichem Granit. Auf der<br />
gesamten Fläche spielt die Freiraumarchitektin<br />
mit Höhenunterschieden. Rampen,<br />
Treppen oder Terrassen verbinden verschiedene<br />
Ebenen.<br />
Ebenso beeindruckend sind die einzelnen<br />
Bauwerke. Mit seiner dramatisch geneigten<br />
Fassade zieht das von Erick van Egeraat<br />
entworfene Sumatra-Gebäude (34/6) die<br />
Blicke auf sich. Aus dem Kontrast zu dem<br />
gegenüberliegenden Alten Hafenamt<br />
(34/5) ergibt sich ein einzigartiges Spannungsverhältnis.<br />
Rund um das 1885/86 erbaute Alte<br />
Hafenamt (das einzige noch erhaltene<br />
historische Backsteingebäude des Areals)<br />
liegt der gastronomische Kern der Hafen-<br />
City, ergänzt durch einen Markt auf den<br />
Außenflächen. Die Pläne für die Sanierung<br />
sowie die Erweiterung um einen schlanken<br />
Wohnturm wurden durch das Büro<br />
Bolles + Wilson entworfen. Der Wohnturm<br />
geht im Juni 2013 in Bau und wird das<br />
nördliche Überseequartier nach dem<br />
HOTEL &<br />
CRUISE CENTER<br />
WATERFRONT<br />
TOWERS<br />
PALISANDER<br />
SCIENCE<br />
CENTER<br />
MERANTI<br />
KAMBALA<br />
U<br />
LIMBA<br />
U<br />
LINNEN<br />
U<br />
SILK<br />
der Süden (linke Fläche) bis mindestens 2016 weiter entwickelt (Bild zeigt Stand Sommer 2012)<br />
SUMATRA<br />
VIRGINIA<br />
PACAMARA<br />
ALTES HAFENAMT –<br />
CINNAMON<br />
JAVA<br />
CEYLON<br />
ARABICA
26<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
27<br />
ÜBERSEEQUARTIER<br />
denkmalgerechten Umbau des Alten<br />
Hafenamts komplettieren. Das Architekturbüro<br />
ist auch für den bereits eröffneten<br />
InfoPavillon verantwortlich: Schon seit<br />
2008 geben Modelle und Multimedia-<br />
Exponate hier einen Einblick in die Entwicklung<br />
des Überseequartiers.<br />
Auf den Baufeldern 34/15 und 34/16<br />
beabsichtigen das Immobilienunternehmen<br />
DC Commercial, der Hotelier Kai<br />
Hollmann, das Miniatur Wunderland,<br />
Schmidt’s Tivoli sowie der Kinounternehmer<br />
Hans-Joachim Flebbe die gemeinschaftliche<br />
Entwicklung einer besonders<br />
vielfältigen Nutzungsmischung aus Wohnen,<br />
Hotelbetrieb, sowie Kino- und Entertainmentangeboten.<br />
Auf einer Fläche von<br />
ca. 6.400 m 2 bietet das Projekt eine<br />
Geschossfläche von ca. 31.000 m 2 . Die insgesamt<br />
125 Wohnungen verteilen sich auf<br />
ca. 17.400 m 2 . Mindestens ein Drittel der<br />
Wohnfläche ist für geförderte Wohnungen<br />
vorgesehen, je ein weiteres Drittel ist<br />
für den frei finanzierten Mietwohnungsbau<br />
und für Eigentumswohnungen<br />
geplant. Nachdem Ende 2012 die exklusiven<br />
Planungsrechte vergeben wurden,<br />
wird nun ein Architekturwettbewerb<br />
durchgeführt, das Projekt planerisch ausformuliert<br />
und die Finanzierung abschließend<br />
geklärt. Ab Sommer 2014 geht es an<br />
die Realisierung. Damit schließt sich die<br />
letzte Baulücke gegenüber der Speicherstadt<br />
mit einem sehr anspruchsvollen<br />
Konzept<br />
PulsierenDer<br />
üBerseeBoulevarD<br />
Während im nördlichen Quartiersteil<br />
bislang vorwiegend Wohnungen, Büroflächen<br />
und kleinere Geschäfte realisiert<br />
wurden, ist für das Quartier im Süden<br />
eine wesentlich stärkere Einzelhandelsorientierung<br />
vorgesehen, ohne dass hier<br />
ein geschlossenes und klimatisiertes<br />
Shoppingcenter entsteht. Vielmehr wird<br />
sich der Einzelhandel des gesamten<br />
Quartiers in mehrere frei stehende<br />
Gebäude integrieren und somit die Bildung<br />
eines urbanen Zentrums unterstützen,<br />
da es auch den lebendigen Charakter<br />
des Überseequartiers insgesamt<br />
weiter stärkt. Kontrastreiche Freiräume<br />
nehmen den dichten Nutzungsmix auf:<br />
einladende Promenaden entlang des<br />
Wassers, großzügige Boulevards, Plätze<br />
und Terrassen, aber auch geschützte<br />
Räume – für Besucher ebenso wie für<br />
Bewohner.<br />
Mittelpunkt ist der Überseeboulevard:<br />
Wie ein mäandrierender Fluss wird er<br />
sich von der Speicherstadt bis zur Elbe<br />
ziehen und durch geschwungene Laufwege<br />
und Fassaden abwechslungsreiche<br />
Stadträume entstehen lassen. Es kommt<br />
zu einem spannenden Wechselspiel.<br />
Einerseits aus einem Guss, verändert<br />
sich das Quartier andererseits auf Schritt<br />
und Tritt und überrascht immer wieder<br />
mit neuen Perspektiven.<br />
Weiter südlich wird der Überseeboulevard<br />
bis zu den in mehrerer Hinsicht herausragenden<br />
Anziehungspunkten des<br />
Areals aus Waterfront Towers (34/13),<br />
dem Kreuzfahrtterminal (34/14) sowie<br />
dem Science Center (34/12) führen. Vor<br />
allem die beiden Turm-Solitäre des Büros<br />
UN Studio (Ben van Berkel) bilden unverkennbar<br />
den südlichen Abschluss des<br />
städtebaulichen Ensembles. Spannend<br />
wird zudem das Wechselspiel mit dem<br />
voraussichtlich 2014 in Bau gehenden<br />
neuen Kreuzfahrtterminal mit großem<br />
Hotel, Busbahnhof und unterirdischem<br />
Parkhaus.<br />
neue strukturen<br />
Die Entwicklung des Überseequartiers<br />
begann 2003 mit einem zweistufigen<br />
internationalen Investorenwettbewerb,<br />
in dessen Anschluss das Areal im Dezember<br />
2005 an ein niederländisch-deutsches<br />
Investorenkonsortium (bestehend aus<br />
ING Real Estate, SNS Property Finance<br />
und Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH) verkauft wurde.<br />
International renommierte Architekten<br />
(Trojan Trojan + Partner) entwickelten<br />
ein städtebauliches Gesamtkonzept auf<br />
Basis eines städtischen Masterplans. Zwei<br />
Jahre später, im Herbst 2007, erfolgte im<br />
Norden des Quartiers der Auftakt für die<br />
Bauarbeiten. Während der Südteil wegen<br />
der Finanzkrise zunächst nicht in Bau<br />
ging, wurde im Nordteil das Konzept mit<br />
einem Investitionsvolumen von rund 350<br />
Mio. Euro und einer anspruchsvollen Nutzungsmischung<br />
umgesetzt. Im Dezember<br />
2012 zog sich die ING Real Estate als eine<br />
weitere Folge der Finanzkrise generell<br />
aus der Immobilienprojektentwicklung<br />
in Europa außerhalb der Niederlande<br />
zurück und schied damit auch aus dem<br />
Überseequartierkonsortium aus. Alle<br />
Rechte und Pflichten übernahmen daraufhin<br />
die beiden verbleibenden Partner<br />
SNS sowie Groß & Partner. Damit wird der<br />
Weg frei für eine konzeptionelle Anpassung<br />
hinsichtlich des Einzelhandels, des<br />
Wetterschutzes sowie der Obergeschossnutzung,<br />
aber auch für die vorgezogene<br />
Entwicklung des Alten Hafenamts sowie<br />
des südlichen Über see quartiers an der<br />
Wasserseite, mit dem Kreuzfahrtterminal<br />
und den Waterfront Towers. Außerdem<br />
können seither Gespräche über die Ergänzung<br />
des Konsortiums geführt werden.<br />
in wenigen Minuten<br />
aM Jungfernstieg<br />
Seit Dezember 2012 ist das Überseequartier<br />
direkt an das Netz der neuen<br />
U-Bahnlinie U4 angeschlossen. Die Fahrtzeit<br />
vom Jungfernstieg beträgt lediglich<br />
vier Minuten. Schon im Juni 2011, als die<br />
Platz- und Promenadenflächen am Magdeburger<br />
Hafen (auf der Ostseite des<br />
nördlichen Überseequartiers) mit einem<br />
großen Fest eingeweiht wurden, sind die<br />
Binnenalster und die Elbe über die „Domplatz-Achse“<br />
zusammengerückt. Fußgänger<br />
benötigen allenfalls zehn Minuten,<br />
um vom Rathaus über den Domplatz bis<br />
ins Überseequartier zu gelangen. Aber<br />
auch mit dem Pkw ist das Überseequartier<br />
gut erreichbar: Unter dem gesamten,<br />
nur für Fußgänger zugänglichen Überseequartier<br />
entsteht eine große Tiefgarage<br />
mit rund 3.400 Stellplätzen, von denen<br />
heute bereits 1.200 zur Verfügung stehen,<br />
die an das neue, zentral gesteuerte<br />
Parkleitsystem angeschlossen ist.<br />
Der Überseeboulevard ist die zentrale Achse des Quartiers. Viele Geschäfte und Cafés beleben<br />
seine Laufwege und Plätze<br />
entwicklung Bis<br />
an Die elBe<br />
Bereits gegen Ende der Bauphase des<br />
nördlichen Überseequartiers nahm das<br />
Quartiersmanagement seine Arbeit auf.<br />
Übergreifend für alle Eigentümer und Nutzer<br />
der Einzelgebäude nimmt es eine Vielzahl<br />
von Aufgaben wahr, etwa die Organisation<br />
kultureller Nutzungen des Quartiers,<br />
Sicherheitsleistungen oder auch die Pflege<br />
des Stadtbildes. Damit wird der öffentliche<br />
Charakter des Quartiers gestärkt und seine<br />
intensive Nutzung erleichtert. Obwohl sich<br />
auch die Verkehrsflächen zwischen den<br />
Gebäuden in privatem Eigentum befinden,<br />
ist durch besondere kaufvertragliche und<br />
grundbuchliche Regelungen gesichert,<br />
dass es im Überseequartier öffentliche<br />
Nutzungsrechte ähnlich denen für Straßen<br />
34/15<br />
34/16<br />
34/2<br />
34/4<br />
34/6<br />
34/1<br />
34/3<br />
34/9<br />
und Plätze gibt. Erlaubt sind etwa Demonstrationen,<br />
Straßenmusik oder der Aufbau<br />
von Informationsständen.<br />
Zwar bedarf es heute noch etwas Fantasie,<br />
sich das Überseequartier als den<br />
zentralen Ort der gesamten <strong>HafenCity</strong><br />
vorzustellen. Im Zuge der gesamten Fertigstellung<br />
des Nordteils, der Eröffnung<br />
der U4-Haltestelle im Südteil sowie der<br />
vorgezogenen und separaten Entwicklung<br />
des Kreuzfahrtterminals erhält das südliche<br />
Areal jedoch weiteren Rückenwind.<br />
Ziel bleibt es, ein qualitativ hochwertiges<br />
und damit auch den hohen internationalen<br />
Ansprüchen genügendes Nutzungskonzept<br />
für das südliche Überseequartier<br />
zu entwickeln. Die dadurch gewonnen<br />
Nutzer werden der <strong>HafenCity</strong> langfristig<br />
ihren ganz eigenständigen und attraktiven<br />
Charakter verleihen.<br />
34/5<br />
34/7<br />
34/11<br />
34/8<br />
34/10<br />
34/12<br />
34/14<br />
34/13<br />
Verkehrlich perfekt angebunden, liegt das Überseequartier im neuen Zentrum der <strong>HafenCity</strong>. Im<br />
nördlichen Teil richten sich immer mehr Einzelhändler und Gastronomen ein
28<br />
42<br />
41<br />
46<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE 49<br />
29<br />
40<br />
43<br />
49a<br />
47<br />
50<br />
44a 44b<br />
ELBTORQUARTIER<br />
48<br />
45<br />
51<br />
Das neue Wissensquartier der <strong>HafenCity</strong><br />
Östlich des Magdeburger Hafens wächst mit der <strong>HafenCity</strong> Universität, der Greenpeace-Zentrale und dem<br />
designxport hamburg ein innovatives und nachhaltiges „Wissensquartier“<br />
Zwischen dem Magdeburger Hafen, dem<br />
Brooktorhafen und dem Quartier Am<br />
Lohsepark entsteht ein belebtes „Wissensquartier“.<br />
Sein besonderes Flair verleihen<br />
ihm die neue <strong>HafenCity</strong> Universität<br />
mit 2.000 Studierenden und weitere<br />
zukunftsweisende Projekte. Mit seiner<br />
städtebaulichen Konzeption greift das<br />
Elbtorquartier unterschiedliche Typologien<br />
auf. Während im Süden bis zu 70 m<br />
hoch gebaut wird, entsteht im Osten,<br />
anknüpfend an den Bestand an der Hongkongstraße,<br />
eine rund 170 m lange Blockstruktur,<br />
die auch am Magdeburger Hafen<br />
wieder aufgenommen wird.<br />
Markante Brücke ver-<br />
BinDet west unD ost<br />
Von der Speicherstadt führt ein Fußweg<br />
über die Leónbrücke direkt in den denkmalgeschützten<br />
Kaispeicher B (40) hinein.<br />
Dieser älteste, 1879 errichtete Bau in der<br />
<strong>HafenCity</strong> bildet einen markanten nördlichen<br />
Eingang ins Areal und beherbergt seit<br />
Sommer 2008 das Internationale Maritime<br />
Museum Hamburg. Sowohl die Leónbrücke<br />
(Architekt: Dietmar Feichtinger,<br />
Ingenieure: WTM Engineers) als auch der<br />
umgebaute Kaispeicher B (MRLV Markovic<br />
Ronai Voss Architekten) wurden vom<br />
Architekten- und Ingenieurverein Hamburg<br />
e. V. als Hamburger Bauwerke des<br />
Jahres 2007 ausgezeichnet; für die Brücke<br />
ging die Auszeichnung auch an die Hafen-<br />
City Hamburg GmbH als Bauherrin.<br />
Folgt man der durch das Museum führenden<br />
Passage, so gelangt man auf den<br />
Vorplatz, an dessen Wasserkante im Sommer<br />
2012 ein neuer Barkassenanleger eingeweiht<br />
wurde. Auf der anschließenden<br />
Pier führt eine 280 m lange und 10 m breite<br />
Promenade entlang des Magdeburger<br />
Hafens, die zukünftig auch die Baakenbrücke<br />
unterqueren wird. Fußgänger und Radfahrer<br />
haben somit eine barrierefreie Ver-<br />
bindung bis zum Baakenhafen und zum<br />
Elbufer. In Verbindung mit dem Warftgeschoss<br />
der Elbarkaden entsteht hier direkt<br />
am Wasser ein ganz besonderer Ort. 2013<br />
werden die Elbarkaden eröffnet.<br />
Die bedeutendste Ost-West-Verbindung<br />
für Fußgänger und Radfahrer in der<br />
zentralen <strong>HafenCity</strong> stellt die historische,<br />
in Busanbrücke umbenannte Brücke aus<br />
dem Jahr 1931 dar. Sie verknüpft die westlichen<br />
und zentralen Quartiere mit der<br />
östlichen <strong>HafenCity</strong>. Wie die umliegenden<br />
Promenaden ist sie mit streifenförmigen<br />
Naturpflastersteinen belegt und<br />
großzügig nutzbar.<br />
52<br />
53 54<br />
Zwischen Magdeburger<br />
Hafen im Westen, Brooktorhafen<br />
im Norden und<br />
dem Lohsepark im Osten<br />
entsteht ein ökologisch<br />
besonders nachhaltiges<br />
„Wissensquartier“<br />
Am Ostufer des Magdeburger Hafens entstehen die Elbarkaden. Am Kopf des Hafenbeckens beherbergt der historische Kaispeicher B<br />
seit 2008 das Internationale Maritime Museum. Am Baakenhafen ist die <strong>HafenCity</strong> Universität (vorne rechts) im Bau<br />
elBarkaDen Mit schwer-<br />
Punkten nachhaltigkeit<br />
unD Design<br />
Südlich der Busanbrücke entstehen die<br />
Elbarkaden, ein mäandrierendes Gebäudeensemble<br />
mit insgesamt ca. 31.000 m 2<br />
BGF. Nach einem Entwurf von Bob Gysin +<br />
Partner BGP Architekten (Zürich) werden<br />
bis Mitte 2013 gut 30.000 m 2 für verschiedene<br />
Nutzungen entstehen. Auf zwei Ebenen<br />
– auf dem Wasser und auf hochwassergeschütztem<br />
Warftniveau – bietet das<br />
Gebäude Raum für Cafés, Ladenlokale und<br />
Ausstellungen. Im Stadtteil bisher einzigartig<br />
ist die „Stadtloggia“, ein rund 10 m<br />
tiefer und 8 m hoher Arkadenraum mit<br />
weiten Ausblicken nach Westen.<br />
In den beiden nördlichen Teilbaufeldern<br />
entstehen insgesamt 90 Wohnungen. Die<br />
etwa 50 Wohnungen des Projekts HeimatHafen<br />
(43) werden von der Garbe<br />
Group und Otto Wulff gebaut. Ihre<br />
Zuschnitte ermöglichen verschiedene<br />
Nutzungen von Mehrgenerationenwohnungen<br />
über Wohn- und Arbeitslofts<br />
sowie Maisonetten bis zu barrierefreien<br />
Seniorenwohnungen. Die weiteren 40<br />
Ein neuer Barkassenanleger vor dem Internationalen Maritimen Museum sowie die später 280 m lange<br />
Pier entlang der Wasserkante vor den Elbarkaden ergänzen die Neugestaltung des Magdeburger Hafens<br />
Wohnungen (44a) sind für designaffine<br />
Nutzungen vorgesehen.<br />
Mit dem designxport, einem Netzwerk<br />
der Hamburger Kreativwirtschaft, und<br />
dem iF Forum Design werden zwei herausragende<br />
Organisationen der Kreativwirtschaft<br />
in den Neubau ziehen. designxport<br />
belegt im mittleren Abschnitt (44b) das<br />
Sockel- und das Erdgeschoss. Mit ihm entsteht<br />
ein großer öffentlicher Ausstellungsund<br />
Veranstaltungsbereich mit Designarchiv<br />
samt Bibliothek und einem Shop,<br />
der damit erstmals der Hamburger Designund<br />
Kreativwirtschaft eine zentrale Kommunikations-<br />
und Repräsentationsplattform<br />
bietet. In den Südteil des Ensembles<br />
ziehen die <strong>Deutsch</strong>landzentrale der<br />
Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />
sowie der Ökostromanbieter Greenpeace<br />
Energy eG (45).<br />
Da die Nutzer höchste Anforderungen an<br />
die Nachhaltigkeit des Gebäudes stellen,<br />
konnte das Projekt bereits jetzt mit dem<br />
Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold vorzertifiziert<br />
werden. Sogar schon während des<br />
Wettbewerbs hatte Architekt Bob Gysin<br />
auf die Expertise von Fachplanern für energieeffizientes<br />
Bauen zurückgegriffen. Im<br />
Nordteil ist bereits 2011 ein neues Bürogebäude,<br />
entworfen von Winking, Froh Architekten<br />
(Hamburg/Berlin), als Standort für<br />
das Hauptzollamt Hamburg-Stadt, Zollamt<br />
<strong>HafenCity</strong>, bezogen worden. Gegenüber<br />
wird die Firma Gebr. Heinemann ihren<br />
schon vorhandenen Unternehmenssitz um<br />
ein weiteres Gebäude mit ca. 7.000 m 2<br />
erweitern (geplanter Baubeginn 2014).<br />
universität Mit elBBlick<br />
Als prägend für den Wissenschaftsstandort<br />
Elbtorquartier erweist sich die<br />
am Baakenhafen entstehende <strong>HafenCity</strong><br />
Universität (HCU). Der Neubau (54), der
30<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
31<br />
ELBTORQUARTIER<br />
Mit der <strong>HafenCity</strong> Universität entsteht 2013 im Zentrum der <strong>HafenCity</strong> ein lebendiger öffentlicher Ort für Forschung und Lehre<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 9 ha<br />
Gesamt BGF: 200.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 3.700<br />
Nutzungen: Büro, Einzelhandel,<br />
Gastronomie, Dienstleistungen,<br />
Hotel, Wissenschaft<br />
■ Wohnungen<br />
370<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Elbarkaden (Fertigstellung 2013),<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität (Fertigstellung<br />
2013),<br />
Internationales Maritimes<br />
Museum Hamburg (seit 2008<br />
in Betrieb),<br />
Ökumenisches Forum (seit 2012<br />
in Betrieb)<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2007 bis 2016<br />
Das Ökumenische Forum an der Shanghaiallee vereint seit Mai 2012 mit Kapelle und<br />
gemeinschaftlichem Wohnen 19 christliche Kirchen unter einem Dach<br />
im Dezember 2010 in Bau ging, öffnet<br />
sich nach dem Entwurf des Architektenbüros<br />
Code Unique (Dresden) mit seinem<br />
Foyer zu einem Vorplatz, zum Magdeburger<br />
Hafen sowie zum Lohsepark.<br />
Das vorbildliche ökologische Gesamtkonzept<br />
wurde mit dem Umweltzeichen<br />
<strong>HafenCity</strong> in Gold vorzertifiziert.<br />
Zwischen der künftigen HCU und dem<br />
Magdeburger Hafen plant die Hamburger<br />
ECE auf einem 9.100 m 2 großen Grundstück<br />
zudem das Projekt „Intelligent Quarters“.<br />
Als weithin sichtbare Landmarke<br />
erhält das Elbtorquartier ein Bürohaus am<br />
Wasser (52) sowie zwei weitere Gebäude<br />
(53), u. a. mit rund 60 Wohnungen und<br />
öffentlichkeitswirksamen Nutzungen im<br />
Erdgeschoss. Den Architekturwettbewerb<br />
gewann 2011 das Architekturbüro Störmer<br />
Murphy and Partners aus Hamburg. Die<br />
Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant.<br />
ökuMenisches foruM<br />
neBen Musikerhaus<br />
Eine herausragende soziale und spirituelle<br />
Prägung verleihen dem Quartier<br />
Im Elbtorquartier entstehen die „Intelligent Quarters“ mit einem rund 70 m hohen Bürohaus am<br />
Wasser und zwei weiteren Gebäuden, u. a. mit Wohnungen<br />
Der Magdeburger Hafen wird zum zentralen „Wasserplatz“ der <strong>HafenCity</strong>. Die Pierkonstruktion, die<br />
Promenaden entlang des Wassers, der neue Barkassenanleger und die Elbarkaden schaffen eine<br />
besondere Aufenthaltsqualität<br />
besonders zwei Projekte. Mit dem Stadthaushotel<br />
(48) soll Europas größtes integratives<br />
Hotel entstehen. 40 der 60<br />
Arbeitsplätze werden von Menschen mit<br />
Behinderungen besetzt. Vor allem für<br />
Gäste mit Mobilitätseinschränkungen<br />
bieten die rund 90 Zimmer und das Restaurant<br />
des Drei-Sterne-Hotels besonderen<br />
Komfort. Träger ist der Verein jugend<br />
hilft jugend e. V., gefördert durch die Freie<br />
und Hansestadt Hamburg. Den Architekturwettbewerb<br />
gewann das Büro Huke-<br />
Schubert Berge Architekten (Hamburg).<br />
Im Juni 2012 wurde das Ökumenische<br />
Forum „Brücke“(49a) an der Shanghaiallee<br />
eröffnet. 19 christliche Kirchen tragen<br />
dieses deutschlandweit einzigartige<br />
religiöse Gemeinschaftsprojekt mit<br />
Begegnungsstätte und Café im öffentlichen<br />
Erdgeschoss sowie einer Kapelle als<br />
stillem Rückzugsort. Die Mitglieder des<br />
Lau rentius konvents, einer ökumenischgeistlichen<br />
Gemeinschaft, leben hier in<br />
Wohn- oder Hausgemeinschaften zusammen.<br />
Den Wettbewerb für das 4.600 m 2<br />
BGF große Bauwerk hatten die Architekten<br />
Wandel, Hoefer, Lorch + Hirsch (Saarbrücken)<br />
für sich entschieden.<br />
In direkter Nachbarschaft befinden sich<br />
zwei weitere besondere Gebäudekonzepte.<br />
Mit einer Baugemeinschaft realisiert<br />
die Bürgerstadt AG (50) seit Anfang 2013<br />
schallentkoppelte Wohn- und Gewerberäume<br />
für Musiker, Ton- und Filmschaffende.<br />
Die bei einem Wettbewerb siegreichen<br />
360 Grad+ Architekten (Hamburg)<br />
entwarfen für das sogenannte Musikerhaus<br />
einen Baukörper, dessen Klinkerfassade<br />
in der Tradition der historischen Speicherstadt<br />
steht, jedoch gleichzeitig mit<br />
großzügigen Fenstern und Loggien seinen<br />
eigenen Stil pflegt. Bereits fertiggestellt ist<br />
das erste mit dem Umweltzeichen Hafen-<br />
City in Gold prämierte Wohngebäude der<br />
<strong>HafenCity</strong>, der NIDUS Loft (49). Eine Baugemeinschaft<br />
realisierte das in mehrfacher<br />
Hinsicht wegweisende Wohnbauprojekt<br />
mit 30 offen gestalteten Wohneinheiten,<br />
die teilweise auch als Ladenwohnungen,<br />
Ateliers oder Showrooms genutzt werden<br />
(Entwurf: spine architects, Hamburg). Viele<br />
bauliche Details und Materialien wurden<br />
hier erstmalig in einem Wohnhaus überhaupt<br />
verbaut.<br />
Auch an den ÖPNV ist das Elbtorquartier<br />
hervorragend angebunden. Während im<br />
Norden die U-Bahnstation Meßberg liegt,<br />
nahm Ende 2012 im Süden die neue Linie U4<br />
ihren Betrieb auf. Zusätzlich zum bereits<br />
betriebenen Barkassenanleger steuern die<br />
Hafenfähren voraussichtlich ab 2014/15<br />
einen Anleger auf der Höhe der HCU an.
32<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
33<br />
AM LOHSEPARK<br />
Vom Ort industrieller Pioniere zum grünen Stadtquartier<br />
Historisches Industrie- und Bahnhofsgelände prägt das Quartier. Mit dem Lohsepark entsteht der „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong><br />
Der Lohsepark – in Zukunft ein attraktiver Erholungsraum. Hier der südliche Zugang, der bereits 2013 fertiggestellt werden wird<br />
Der grüne „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong> wird im Norden und Süden von Wasserflächen begrenzt. Zurzeit wird<br />
ein Teil der Fläche des zukünftigen Lohseparks noch durch ein Speditionsgebäude belegt (Mitte)<br />
Eingerahmt von Wasserflächen, entsteht<br />
in der zentralen <strong>HafenCity</strong> ein attraktiver<br />
Stadtraum mit dem Lohsepark als dessen<br />
„grüner Seele“. Indem sich sämtliche<br />
Gebäude westlich und östlich an die Grünanlage<br />
anschließen, wird die Tradition<br />
hanseatischer Stadtentwicklung weitergeführt,<br />
inmitten von Wohn- und Arbeitsquartieren<br />
ausgedehnte Parks zu schaffen.<br />
Ausgangspunkt der Quartiersentwicklung<br />
ist das zum Teil denkmalgeschützte Backsteinensemble<br />
am Lohseplatz, u. a. Sitz des<br />
privat geführten Automuseums Prototyp.<br />
Das hervorragend sanierte architektonische<br />
Schmuckstück ist ein ehemaliges Fir-<br />
mengebäude der Harburger Gummi-<br />
Kamm-Compagnie, einem Pionier der<br />
Industrialisierung Hamburgs. In unmittelbarer<br />
Nachbarschaft wird es durch drei<br />
Neubauten ergänzt (67–69).<br />
faMilienfreunDliches<br />
wohnen aM Park<br />
Lebendig und vielseitig wird die Hafen-<br />
City am Lohsepark. Auf rund 40.000 m 2<br />
Bruttogeschossfläche (BGF) entsteht ab<br />
2013 zwischen Shanghaiallee und Yokohamastraße<br />
auf einem großen Quarree ein<br />
urbaner Mix aus insgesamt etwa 300<br />
Miet-, Sozial-, Baugemeinschafts- und<br />
Eigentumswohnungen. Sämtliche Architektenwettbewerbe<br />
hierfür sind bereits<br />
entschieden, auch Bauanträge sind<br />
gestellt.<br />
Auf dem nördlichen Grundstück (70)<br />
errichten zwei Vorreiter der <strong>HafenCity</strong>-<br />
Entwicklung, die gemeinnützige Baugenossenschaft<br />
Bergedorf-Bille und die Firma<br />
Otto Wulff, ein von den Architekten<br />
APB und Böge Lindner K2 (Hamburg)<br />
sowie Haslob Kruse + Partner (Bremen)<br />
entworfenes Wohngebäude. Vorgesehen<br />
sind vorwiegend geförderte und frei<br />
finanzierte Mietwohnungen, genossenschaftliche<br />
Mietwohnungen, geförderte<br />
genossenschaftliche Mietwohnungen<br />
aber auch Eigentumswohnungen. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Verein Leben<br />
mit Behinderung Hamburg e. V. werden<br />
zudem integrative Wohnkonzepte für<br />
Menschen mit und ohne Handicap verwirklicht.<br />
Abgerundet wird das Quartier<br />
durch zwei Kitas, ein Ärztezentrum sowie<br />
weitere Gewerbeflächen und eine Begegnungsstätte.<br />
Auf dem Nachbargrundstück (71) errichten<br />
ein von Stattbau Hamburg und der<br />
Conplan GmbH betreutes Konsortium<br />
(bestehend aus vier Baugemeinschaften<br />
mit etwa 75 einzelnen Bauherren) sowie<br />
die Hamburger Wohnungsunternehmen<br />
Behrendt Wohnungsbau und Frank Heimbau<br />
Nord ein weiteres Wohngebäude. Mit<br />
dem von den Architekten Dinse Feest Zurl<br />
(Hamburg), Springer (Berlin) und Siebrecht<br />
Münzesheimer/BOF (Hamburg)<br />
entworfenen Ensemble entstehen Eigentumswohnungen<br />
und Baugemeinschaftsprojekte,<br />
Loft-Konzepte sowie<br />
geförderte Mietwohnungen auf niedrigem<br />
Preisniveau. Geplant sind ebenfalls<br />
differenzierte gewerbliche Erdgeschossnutzungen,<br />
eine Kita und publikumsbezogene<br />
Nutzungen. Das Projekt hat den<br />
Namen „Green Belt House“, was durch<br />
eine von außen wahrnehmbare Innenhofgestaltung,<br />
eine ökologische Bauweise<br />
sowie urbane Gärten auf den Gebäudedächern<br />
zum Ausdruck kommen wird.<br />
Das hieran südlich angrenzende und<br />
ebenfalls westlich des Parks gelegene Eck-<br />
grundstück zur Überseeallee (72) wird mit<br />
einer Hotel- und Wohnnutzung mit publikumsbezogener<br />
Erdgeschossnutzung entwickelt.<br />
Hier können an der dem Park und<br />
der Nebenstraße zugewandten Seite weitere<br />
Wohnungen u. a. als geförderte Wohnungen<br />
für Studenten entstehen. Insgesamt<br />
sollen auf dem ca. 3.750 m 2 großen<br />
Grundstück bis 2015 17.000 m 2 BGF entwickelt<br />
werden. Auch die Bundesanstalt für<br />
Immobilienaufgaben hat ihr Grundstück<br />
(66) zum Verkauf angeboten. Das ehemalige<br />
Zollgrundstück kann mit ca. 9.000 m 2<br />
BGF für eine gemischte Nutzung mit<br />
Wohnanteil bebaut werden.<br />
Östlich des Loheparks wird ab 2015/16<br />
ein Gymnasium, das auch als Nachbarschaftszentrum<br />
dienen soll, eingerichtet.<br />
Darüber hinaus sind dort weitere Wohnungen<br />
im Zusammenhang mit der Block-<br />
65<br />
66<br />
69a<br />
67<br />
69<br />
68<br />
70<br />
73<br />
71<br />
74<br />
72<br />
schließung beim Automuseum Prototyp<br />
sowie östlich der Grünanlage vorgesehen.<br />
Grundsätzlich werden in dem Quartier<br />
geschlossene Blockstrukturen mit sechs<br />
bis sieben Geschossen realisiert, die sich<br />
rund um den zentralen Lohsepark herum<br />
gruppieren.<br />
Der grösste Park<br />
in Der hafencitY<br />
Der neue 4 ha große Lohsepark, der „Central<br />
Park“ der <strong>HafenCity</strong>, wird sich wie ein<br />
langes grünes Band vom Ericusgraben<br />
im Norden bis zum südlich gelegenen<br />
Quartier Baakenhafen ziehen, wo er an<br />
die 30 m breite Elbpromenade anknüpft.<br />
Zur Gestaltung des Stadtteilparks wurde<br />
2010 ein internationaler Freiraumwettbewerb<br />
durchgeführt. Die Vogt Land-<br />
75<br />
76<br />
77
34<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
35<br />
schaftsarchitekten AG (Zürich) überzeugte<br />
mit der Konzeption, den Park als einen<br />
Bewegungsraum „von Gebäudekante zu<br />
Gebäudekante“ und „von Wasser zu Wasser“<br />
zu gestalten: Geschwungene Wege<br />
führen durch Rasen- und Wiesenflächen<br />
mit über 500 Bäumen. Bänke und Wasserspiele<br />
laden ebenso zum Verweilen ein<br />
wie ein Gemeinschaftshaus samt Kinderspielplatz.<br />
An den Längsseiten schließen<br />
Terrassen zur Straße auf, was eine barrierefreie<br />
Verzahnung der Grünfläche mit dem<br />
Stadtraum schafft. Insgesamt staffelt sich<br />
der Lohsepark über drei Höhenniveaus –<br />
ca. 5,5 m, 6,5 m und 8 m ü. NN.<br />
Zur Entwicklung wurde zudem ein Beteiligungsworkshop<br />
mit Schülern eingerichtet.<br />
Wie schon beim Grasbrookpark<br />
beschäftigt sich der Schülerbeirat in Form<br />
einer Zukunftswerkstatt aktiv mit den<br />
konkreten Anforderungen von Kindern<br />
und Jugendlichen an einen öffentlichen<br />
Stadtraum. In lebhaften Diskussionen<br />
werden Ideen gesammelt, diskutiert und<br />
über die Realisierungsphase bis hin zum<br />
Bau begleitet.<br />
Die Shanghaiallee nimmt<br />
schrittweise den Charakter<br />
einer urbanen Allee an,<br />
auch wenn das Grün noch<br />
weitgehend fehlt<br />
geDenkort iM<br />
zentruM Des Parks<br />
Auf dem Areal befand sich einst auch<br />
der Hannoversche Bahnhof, von dem aus<br />
während des Zweiten Weltkriegs mindestens<br />
7.692 Menschen – Juden, Sinti und<br />
Roma – aus Hamburg und Umgebung<br />
deportiert wurden. Das während des<br />
Krieges stark beschädigte Bahnhofsgebäude<br />
wurde 1955 gesprengt. Im Zuge der<br />
Parkgestaltung entsteht jetzt erstmals an<br />
zentraler Stelle in Hamburg ein derartiger<br />
Ort des Erinnerns, dessen besondere Herausforderung<br />
auch darin besteht, Ideen<br />
für den integrierenden Charakter zu entwickeln.<br />
Das Konzept sieht für den<br />
Gedenk ort eine diagonal das Parkareal<br />
durchziehende Fuge vor, die die Relikte<br />
des einstigen Bahnhofsvorplatzes mit<br />
den vorhandenen Resten des Bahnsteigs<br />
2 verbindet. Außerdem soll die<br />
2009 temporär im Kunsthaus gezeigte<br />
Ausstellung „In den Tod geschickt“ in<br />
einem Dokumentationszentrum hier<br />
ihren endgültigen Ort finden.<br />
Die für die gesamte Realisierung des<br />
Lohseparks benötigten Flächen werden<br />
derzeit noch teilweise von einer Spedition<br />
genutzt. Erste Abschnitte sind aber<br />
bereits im Bau und werden 2013/14 fertiggestellt<br />
werden. Spätestens 2019 steht<br />
der Park dann vollständig zur Verfügung.<br />
firMen koMPlettieren<br />
urBanen staDtrauM<br />
Neben einem lebendigen Wohnmix<br />
und der Grünfläche werden – wie in<br />
der mischgenutzten <strong>HafenCity</strong> insgesamt<br />
üblich – auch Unternehmen das<br />
Quartiersleben mitprägen. Ab Mitte<br />
2013 errichtet der Hamburger Mineralölkonzern<br />
Marquard & Bahls an der Ecke<br />
Shanghaiallee/Koreastraße seine neue<br />
Unternehmenszentrale. 700 Mitarbeiter<br />
sollen in dem Gebäude (65) Platz<br />
finden, das direkt am Brooktorhafen im<br />
Norden des Quartiers entstehen und den<br />
Nachhaltigkeitsstandard des <strong>HafenCity</strong>-<br />
Umweltzeichens in Gold erfüllen wird.<br />
Im Erdgeschoss werden Einzelhandel<br />
und Gastronomie angesiedelt. Hervorzuheben<br />
ist ein dreistöckiger, öffentlicher<br />
„Stadtbalkon“ entlang des Brooktorhafens,<br />
der das innere Atrium mit dem<br />
Stadtraum verbindet. Den Entwurf des<br />
markanten Neubaus lieferte das Büro<br />
Gewers & Pudewill (Berlin), das Ende<br />
Juni 2012 den Architekturwettbewerb<br />
gewann. Auch das Baufeld 73 am Brooktorhafen<br />
östlich des Lohseparks steht für<br />
Firmenansiedlungen zur Verfügung.<br />
Mit der Ansiedlung weiterer Unternehmen<br />
entsteht am Brooktorhafen somit<br />
ein neuer Arbeitsort mit großen und kleinen<br />
Firmen – teilweise im Quartier Lohsepark,<br />
hauptsächlich aber in direkter Nachbarschaft,<br />
wo bereits die Gebrüder<br />
Heinemann, der Spiegel-Verlag, der Germanische<br />
Lloyd u. a. ansässig sind.<br />
Die Shanghaiallee nimmt dadurch immer<br />
mehr den Charakter eines urbanen Straßenzugs<br />
an, mit breiten Bürgersteigen und<br />
einem vergleichsweise höheren Verkehrsaufkommen.<br />
Als hochwassersichere große<br />
Achse schon früh gebaut, verläuft dieser<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 12,5 ha<br />
Gesamt BGF: 200.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 3.000<br />
Nutzungen: Büro, Dienstleistung,<br />
Hotel, Gastronomie, Einzelhandel<br />
■ Wohnungen<br />
750<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Dokumentationszentrum und<br />
Gedenkort Hannoverscher<br />
Bahnhof, Automuseum Prototyp,<br />
Gymnasium und Kindergärten<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2012 bis 2020<br />
Straßenzug der zentralen <strong>HafenCity</strong> von<br />
der Speicherstadt im Norden bis hin zur<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität im Süden. Den Eindruck<br />
eines großstädtischen Boulevards<br />
vermitteln schon jetzt die bereits fertigen<br />
Gebäude NIDUS und Ökumenisches Forum,<br />
später kommen u. a. mit der Entwicklung<br />
der weiteren Baufelder noch Läden und<br />
andere publikumsbezogene Erdgeschossnutzungen<br />
hinzu.<br />
Am Lohsepark entsteht ein<br />
vielfältiges Wohnquartier. Die<br />
beiden Abbildungen zeigen<br />
erste Entwürfe für das<br />
sogenannte Green Belt House<br />
– ein Ensemble zwischen Park<br />
und Shanghaiallee<br />
Das Mineralölunternehmen<br />
Marquard & Bahls baut am<br />
Brooktorhafen eine neue<br />
Unternehmenszentrale für<br />
rund 700 Mitarbeiter
36<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
37<br />
OBERHAFEN<br />
Kreativ- und Kulturquartier Oberhafen<br />
Südlich des Oberhafens wird in zentraler Lage ein dynamisches Kultur- und Kreativquartier mit neuen<br />
Potenzialen für die Stadt Hamburg entstehen<br />
Zwischen alten Güterhallen der Bahn ist die Oberhafenkantine schon jetzt ein Anziehungspunkt<br />
im Quartier Oberhafen in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />
Ausgehend von den Bestandsbauten, entsteht ein Nukleus für die Kreativwirtschaft, der mit seiner Umgebung gut vernetzt ist<br />
Derzeit ist das Areal zwar noch gewidmete<br />
Bahnfläche, und die Gebäude<br />
werden bis mindestens 2014 überwiegend<br />
für Logistikzwecke genutzt, dennoch wurden<br />
bereits einige frei gewordene Flächen<br />
an kreativwirtschaftliche Mieter vermittelt.<br />
In Zukunft soll das gesamte Quartier<br />
Oberhafen der Nukleus eines Kreativ- und<br />
Kulturstandortes sein, das mit der übrigen<br />
<strong>HafenCity</strong>, aber auch mit Rothenburgsort,<br />
der City Süd und den dort neu entwickelten<br />
Kulturaktivitäten sowie der Museumsmeile<br />
gut vernetzt ist.<br />
Hierfür wird jedoch der „normale“ Entwicklungsprozess<br />
der <strong>HafenCity</strong> „auf den<br />
Kopf gestellt“. Statt einer städtebaulichen<br />
Neukonzeption ist hier die neue<br />
Nutzung der Bestandsgebäude Ausgangspunkt<br />
der Entwicklung, die durch<br />
einen schrittweisen Transformationsprozess<br />
erfolgt. Dabei wird an die überwie-<br />
gend eingeschossigen Güterhallen angeknüpft.<br />
Die Grundstücke werden nicht<br />
verkauft, sondern bleiben dauerhaftes<br />
Eigentum des „Sondervermögens Stadt<br />
und Hafen“ (<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH),<br />
um die Entwicklung im Interesse Hamburgs<br />
gestalten zu können.<br />
chancen für kultur unD<br />
kreativwirtschaft<br />
Lang gestreckte Lagergebäude und mehrstöckige<br />
Kopfbauten prägen bis heute das<br />
Erscheinungsbild. Durch eine Umnutzung<br />
der heute fast vollständig vermieteten<br />
und überwiegend von der Bahn genutzten<br />
Bauten erhalten diese einen stark öffentlichen<br />
Charakter. Allerdings sind dafür neue<br />
Nutzungsgenehmigungen und erhebliche<br />
Modernisierungen ebenso erforderlich<br />
wie ein objektbezogener Hochwasser-<br />
schutz. Wohnnutzungen ließen sich aufgrund<br />
der Überflutungsgefahr allenfalls in<br />
Neubauten mit hochwassergeschützter<br />
Anbindung realisieren.<br />
Neubauten können die Altbauten mittelfristig<br />
ergänzen. Private oder genossenschaftliche<br />
Investitionen können erfolgen,<br />
sofern neue Gebäude kulturellen und kreativwirtschaftlichen<br />
Zwecken dienen und<br />
wie die Altbauten preisgünstig weitervermietet<br />
werden. Durch die Mischung<br />
von Neu und Alt können bis zu 500 Arbeitsplätze<br />
in verschiedenen Kultur- und Kreativwirtschaftsbranchen<br />
geschaffen werden.<br />
Darauf aufbauend soll ein dauerhaftes<br />
kreatives Milieu entstehen, das später<br />
auch das östlich gelegene Großmarktareal<br />
einbeziehen könnte.<br />
Wegen der komplexen Ausgangsbedingungen<br />
wurde Anfang 2012 mit einem<br />
Interessenbekundungsverfahren ein Nutzungskonzept<br />
für eine frei gewordene<br />
600 m 2 große Fläche gesucht, das in der<br />
Initialphase zur Etablierung und Prägung<br />
des neuen Kultur- und Kreativwirtschaftsstandort<br />
beiträgt. Aus den 15 eingereichten<br />
Konzeptvorschlägen wählte<br />
eine interdisziplinäre Jury die „Hanseatische<br />
Materialverwaltung“ aus. Das Konzept<br />
stattet Hamburger Kultureinrichtungen,<br />
öffentliche Schulen, Universitäten,<br />
Vereine aber auch engagierte Bürger mit<br />
Requisiten und Kulissen für soziale, ökologische<br />
oder kreative Projekte aus. Fünf<br />
weiteren Konzepten wurde die Weiterverfolgung<br />
einer mittelfristigen Umsetzung<br />
auf anderen Flächen im Quartier<br />
empfohlen.<br />
Dialogorientierte<br />
entwicklung<br />
Die möglichen Entwicklungsoptionen<br />
für das Quartier werden im Laufe eines<br />
intensiven Dialogprozesses erarbeitet.<br />
Ein langer zeitlicher Entwicklungsrahmen<br />
von bis zu einem Jahrzehnt bildet dafür<br />
die Grundlage. Während der gesamten<br />
Entwicklungsphase kooperiert die Hafen-<br />
City Hamburg GmbH eng mit der Hamburg<br />
Kreativ Gesellschaft mbH. Gleichzeitig<br />
findet ein reger Ideenaustausch<br />
mit Kreativunternehmen, Kulturschaffenden<br />
und vielen anderen Interessierten<br />
statt. Die ersten Impulse lieferte Ende<br />
März 2011 ein internationales Auftaktsymposium.<br />
Weitere Veranstaltungen<br />
und Diskussionen werden folgen. Noch<br />
2013 findet ein weiterer Übergang in die<br />
Umnutzungsphase auch durch Initiierung<br />
eines Interessenbekundungsverfahrens<br />
für neue Nutzer statt.<br />
sPortPlatz Direkt<br />
aM wasser<br />
Obwohl die kulturelle und kreative<br />
Nutzung am Oberhafen einen wichtigen<br />
Schwerpunkt bildet, bietet das Quartier<br />
dort, wo es nicht bebaut ist, auch Möglichkeiten<br />
für vielfältige Sport- und Freizeitaktivitäten.<br />
Ab 2014/2015 werden<br />
direkt am Ufer des Oberhafens auf ehemaligen<br />
Gleisflächen Sportanlagen für<br />
verschiedene Schulsportarten angelegt,<br />
dazu gehört auch ein Fußballplatz. Die<br />
Anlagen sollen insbesondere Kindern<br />
und Jugendlichen aus der Innenstadt<br />
und der <strong>HafenCity</strong> zur Verfügung stehen<br />
und können auch von Vereinen genutzt<br />
werden. Das Gymnasium und die beiden<br />
Grundschulen der <strong>HafenCity</strong> können das<br />
Areal für den Schulsport nutzen.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 8,9 ha<br />
Gesamt BGF: 21.000 m 2 (Bestand)<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 500<br />
Nutzungen: Kreativ- und<br />
Kulturwirtschaft, Gastronomie<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
Sportflächen im Osten ab 2014/15<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
Entwicklung ausgehend von<br />
den Bestandsbauten mit eventuell<br />
hinzukommenden Neubauten,<br />
detaillierte Konzeption<br />
im Rahmen eines intensiven<br />
Dialogprozesses bis 2015<br />
■ Fertigstellung<br />
schrittweise Umsetzung
38<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
39<br />
BAAKENHAFEN<br />
Wohnen, Freizeit und Arbeiten in doppelter Wasserlage<br />
Am größten Hafenbecken der <strong>HafenCity</strong> entsteht eine dichte Mischung aus intensiver Wohn- und Freizeitnutzung,<br />
grünen Freiräumen und Arbeitsplätzen<br />
Vielfältige Freizeitnutzungen in grünen<br />
Freiräumen, Arbeitsplätze in kleineren<br />
und mittelgroßen Strukturen, aber vor<br />
allem Wohnen in allen Formen: Das sind<br />
die wesentlichen Identitätsmerkmale des<br />
Quartiers Baakenhafen. 2013 werden die<br />
Grundstücksausschrei bungen beginnen.<br />
leBen aM wasser<br />
Innerhalb weniger Jahre entwickelt<br />
sich rund um den Baakenhafen ein<br />
urbanes Wohn- und Freizeitquartier mit<br />
1.800 teilweise öffentlich geförderten<br />
Wohnungen und ca. 5.000 Arbeitsplätzen.<br />
Es entstehen vielfältige Sport- und<br />
Freizeiteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten,<br />
Gastronomie, Hotels, eine Grundschule<br />
und großzügige begrünte Freiräume<br />
sowie Promenaden. Im Zentrum des<br />
Quartiers sind sechs im Wasser stehende<br />
Wohntürme, die „Wasserhäuser Hafen-<br />
City“, vorgesehen.<br />
Die Anhandgabe für das erste Baakenhafen-Grundstück<br />
ist bereits erfolgt. Auf<br />
dem Baufeld 81 a/b, im Nordwesten des<br />
Hafenbeckens direkt am Wasser gelegen,<br />
soll der Campus Futura entstehen, ein<br />
Jugendgästehaus mit 480 Betten und vielfältigen<br />
Sportmöglichkeiten sowie geförderten<br />
und frei finanzierten oder preisgedämpften<br />
Mietwohnungen. Weiterhin<br />
sind ein privates Blues-Museum und andere<br />
publikumsbezogene Einrichtungen in<br />
den Erdgeschossen geplant. Bauherren<br />
sind DS-Bauconcept aus Ham burg mit der<br />
österreichischen JUFA-Gruppe.<br />
Am Baakenhöft, der westlichsten Spitze<br />
des Quartiers, sieht der Masterplan<br />
ein besonderes Gebäude mit 70 m Höhe<br />
vor. Die Nutzung dieses prominenten<br />
Leitgebäudes, ob öffentlich oder privat,<br />
wird im weiteren Verlauf entschieden –<br />
voraussichtlich sogar erst in zehn Jahren.<br />
Bis dahin ist die Zwischennutzung durch<br />
ein spannendes Kultur- und Freizeitangebot<br />
mit Schiffsanlegeflächen, Freiflächen<br />
und mit der bestehenden, ca. 8.000 m 2<br />
großen Lagerhalle geplant. Die Ausschreibung<br />
der Nutzung erfolgt 2013.<br />
geschützte höfe<br />
an Der elBe<br />
Den städtebaulichen Wettbewerb für<br />
das Baakenhafen-Quartier hatte im<br />
August 2011 das Büro APB Architekten<br />
(Hamburg) für sich entscheiden. Der<br />
mittlerweile verfeinerte und zu einem<br />
Funktionsplan verdichtete Siegerentwurf<br />
Die 1 km lange Landzunge des zukünftigen Baakenhafen-Quartiers erstreckt sich weit in die Elbe hinein und bildet so das größte Hafenbecken der <strong>HafenCity</strong><br />
überzeugt insbesondere mit der moderaten<br />
Höhenstaffelung der geplanten<br />
Gebäude. Durchweg sind Gebäude mit<br />
vier bis sieben Geschossen, halboffene<br />
Blockstrukturen sowie einige kleinere,<br />
offene Varianten vorgesehen. Das südliche<br />
Teilareal erhält zur Elbseite hin mit<br />
den „Elbhöfen“ eine Bebauungsstruktur<br />
mit großzügigen Höfen, die sich zur Elbe<br />
hin öffnen und dennoch eine prägnante<br />
Stadtkante ausbilden.<br />
Die rhythmisierte Blockbebauung der<br />
nördlich, zwischen Hafen und Versmannstraße<br />
gelegenen Grundstücke mit ihren<br />
unterschiedlich genutzten Gebäuden,<br />
gewährleistet einen gewissen Schutz vor<br />
den Lärmemissionen der Versmannstraße<br />
und der Bahntrasse: Zur Straße einen Riegel<br />
bildend, öffnen sich die Gebäude<br />
rückwärtig hin zum Baakenhafen. Dank<br />
dieser städtebaulichen Konzeption werden<br />
die zum Wasser ausgerichteten Höfe<br />
ebenso vom Lärm abgeschirmt wie die<br />
Wohnungen, die durchweg auch eine<br />
lärmgeschützte Seite erhalten sollen und<br />
somit keine kleinen Wohnungen sein<br />
können.<br />
grüne freizeitinsel<br />
iM hafenBecken<br />
Im April 2012 entschied das Atelier Loidl<br />
(Berlin) den international ausgelobten<br />
Freiraumwettbewerb für sich. Der Siegerentwurf<br />
verbindet die abwechs lungsreich<br />
geplanten Freizeitnutzungen geschickt<br />
mit der besonderen Hafenatmosphäre<br />
des Baakenhafenquartiers und überzeugt<br />
mit einer spannungsreichen Topografie.<br />
Das Herzstück der Freiraumplanung ist<br />
die 1,5 ha große Freizeitinsel im Baakenhafen.<br />
Mit ihrer 3.000 m 2 großen Erholungsfläche,<br />
einem Spiel- und Gemeinschaftshaus<br />
sowie großzügigen Grünflächen<br />
stellt sie ein zentrales Freizeitangebot für<br />
Bewohner und Besucher dar – ganz<br />
besonders für Familien. Eine Fußgängerbrücke<br />
nach Norden schafft zudem eine<br />
weitere räumliche Integration zwischen<br />
den beiden Landlagen.<br />
80<br />
81a 81b 82a 82b 83a 83b 84a 84b<br />
86<br />
88a-d<br />
90a-c<br />
92a-d<br />
94a-c<br />
96<br />
98<br />
100a-b<br />
85<br />
87 89 91 93 95 97<br />
99<br />
Die neue Brücke Baakenhafen West ist nicht nur das zentrale Verbindungsglied innerhalb des Quartiers: Die elegante Stahlkonstruktion<br />
bindet das südliche Areal zudem direkt an die U4-Station <strong>HafenCity</strong> Universität an
40<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
41<br />
Mehrere renommierte Architektur büros wurden eingeladen, Wettbe werbsentwürfe einzureichen. Die Jury, unter Mitwirkung von politischen Vertre tern und<br />
Bewohnern der <strong>HafenCity</strong>, ver gab insgesamt drei Preise. Der 1. Preis ging an Shigeru Ban Architects Europe, Paris (oben)<br />
Die 900 m lange Elbpromenade und die grüne Freizeitinsel im Baakenhafen sind die zentralen Freiräume des Quartiers.<br />
Mit dem Freiraumwettbewerb wurde der Masterplan (2000/2010) kreativ weiterentwickelt<br />
Südlich daran angrenzend, übernimmt<br />
ein urbaner Marktplatz zentrale Integrationsfunktionen.<br />
In den umliegenden<br />
Erdgeschossen sind großflächiger Einzelhandel<br />
sowie mindestens 25 kleinere<br />
Läden und Dienstleister geplant. Auch<br />
die zweite Grundschule der <strong>HafenCity</strong><br />
soll in unmittelbarer Nähe des Platzes<br />
entstehen.<br />
Der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen.<br />
Die Entwicklung der Nahversorgung im<br />
Quartier wird als Qualitätsanker für das<br />
Wohnen frühzeitig etabliert. Der erhebliche<br />
Teil der Gebäude im Quartier soll<br />
2017/2018 fertiggestellt sein.<br />
wegweisenDe wasserhäuser<br />
Ein Wegweiser für den anspruchsvollen<br />
Gesamtcharakter des Quartiers ist auch<br />
der Architekturwettbewerb für die sechs<br />
im Hafenbecken stehenden, nachhaltigen<br />
Wohntürme „Wasserhäuser Hafen-<br />
City“. Diese sollen künftiges Wohnen in<br />
der <strong>HafenCity</strong> nicht nur am Wasser, sondern<br />
auch über dem Wasser ermöglichen.<br />
Hierfür wurde im Juli 2012 ein<br />
architektonischer Ideenwettbewerb mit<br />
internationaler Beteiligung ausgelobt,<br />
bei dem exemplarisch das Gestaltungskonzept<br />
für ein Häuserpaar entwickelt<br />
werden sollte.<br />
Aufgrund der komplexen Anforderungen<br />
an das Thema „Bauen im Wasser“<br />
wurde der Wettbewerb vor der Bauherrenausschreibung<br />
von der <strong>HafenCity</strong><br />
Hamburg GmbH durchgeführt. Sechs<br />
renommierte nationale und internationale<br />
Büros wurden eingeladen, Wettbewerbsentwürfe<br />
einzureichen. Die Jury,<br />
unter Mitwirkung von politischen Vertretern<br />
und Bewohnern der <strong>HafenCity</strong>, vergab<br />
insgesamt drei Preise. Während der<br />
1. Preis an Shigeru Ban Architects Europe<br />
(Paris) ging, erhielt das Studio Gang<br />
Architects (Chicago) den 2. Preis. Szyszkowitz-Kowalski<br />
+ Partner ZT GmbH (Graz)<br />
wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Da<br />
jedoch alle drei Beiträge sehr positiv<br />
bewertet wurden und der Jury als realisierungswürdig<br />
erschienen, wird nun<br />
geprüft, ob die Entwürfe auch in Kombination<br />
verwirklicht werden können.<br />
Als ein weiterer attraktiver Freiraum<br />
wird die fast 1 km lange und bis zu 30 m<br />
breite, zum großen Teil begrünte Promenade<br />
entlang der Elbe geplant. Auch der<br />
Elberadweg knüpft hier an und wird die<br />
östliche <strong>HafenCity</strong> mit der Erholungsinsel<br />
Entenwerder verbinden. Indoor- und Outdoor-Sporteinrichtungen<br />
können entlang<br />
der Versmannstraße entstehen.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 23,2 ha<br />
Gesamt BGF: 385.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 5.000<br />
Nutzungen: Büro, Freizeiteinrichtungen,<br />
Hotel,<br />
Einzelhandel, Gastronomie/<br />
Dienstleistungen<br />
■ Wohnungen<br />
1.800<br />
■ Besondere Einrichtungen<br />
1,5 ha großes, künstlich aufgeschüttetes<br />
Grünareal für Spielund<br />
Freizeitangebote im<br />
Baakenhafen, Grundschule<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
ab 2012 bis 2018 (ohne<br />
Flächen für U-Bahnlogistik)<br />
verkehrlich Perfekt<br />
angeBunDen<br />
Verkehrlich wird das Quartier Baakenhafen<br />
hervorragend erschlossen sein.<br />
Bereits 2011 wurde mit dem Bau der<br />
Erschließungsstraßen und mit der Sanierung<br />
der historischen Kaimauern begonnen.<br />
Bis 2016 wird die zentrale Versmannstraße<br />
auf das flutgeschützte<br />
Niveau von mehr als 8 m ü. NN aufgehöht<br />
und für zukünftige Verkehrsanforderungen<br />
ausgelegt. Parallel zum Straßenbau<br />
erfolgt die Verlängerung der U4<br />
von der Haltestelle <strong>HafenCity</strong> Universität<br />
bis zur Haltestelle Elbbrücken. Die<br />
Das Studio Gang Architects, Chicago,<br />
(unten links) erhielt den 2. Preis. Szyszkowitz-<br />
Kowalski + Partner ZT, Graz, (rechts) wurde mit<br />
dem 3. Preis ausgezeichnet<br />
U-Bahnlinie befindet sich bis zur Baakenwerder<br />
Straße unterhalb der umgestalteten<br />
Versmannstraße und taucht dann<br />
in Richtung der Elbbrücken bis auf Brückenhöhe<br />
auf.<br />
Insgesamt drei neue Brücken werden in<br />
Nord- und Südrichtung das Baakenhafenquartier<br />
intern und extern vernetzen.<br />
Dabei ist die neue Brücke Baakenhafen<br />
West zwischen dem nördlichen Abschnitt<br />
an der Versmannstraße und südlicher<br />
Halbinsel das zentrale Verbindungsglied<br />
innerhalb des Quartiers. Die elegante<br />
Stahlkonstruktion von Wilkinson Eyre<br />
Architects (London) und dem Ingenieurbüro<br />
Happold (Berlin) bindet das südliche<br />
Areal zudem direkt an die U4-Station<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität sowie an die am<br />
Lohsepark geplante weiterführende<br />
Schule und das Überseequartier an. Mittelfristig<br />
kann die Brücke Baakenhafen<br />
West als Elbquerung noch bis zum Kleinen<br />
Grasbrook auf der Südseite der Norderelbe<br />
weitergeführt werden. Überdies<br />
ist das Mittelstück der Brücke aushebbar,<br />
große Schiffe können somit weiterhin in<br />
den Baakenhafen verlegt werden.
42<br />
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />
43<br />
ELBBRÜCKEN<br />
Metropolitanes Geschäfts- und<br />
Wohnquartier mit Weitblick<br />
Der aufsehenerregende östliche Eingang der <strong>HafenCity</strong> wird mit seiner Nähe zum<br />
Wasser und zur grünen Insel Entenwerder auch als Wohnstandort hochattraktiv<br />
Das Quartier Elbbrücken wird neben<br />
dem Überseequartier das zweite urbane<br />
Zentrum der <strong>HafenCity</strong>. Spektakuläre<br />
Hochhäuser, Wasserflächen zu drei<br />
Seiten und ein großer, zentraler Platz<br />
kennzeichnen den hochverdichteten<br />
Geschäfts- und Wohnstandort.<br />
An den Elbbrücken entstehen drei bis zu<br />
150 m hohe Hochhäuser. Als weithin sichtbare<br />
Höhepunkte markieren sie das östliche<br />
Entree zur <strong>HafenCity</strong> und zur<br />
ge samten Stadt, ohne die Hamburger<br />
Stadtsilhouette zu beeinträchtigen. Während<br />
hier bis zu 40 Stockwerke pro Turm<br />
möglich sind, würden andernorts vergleichbar<br />
hohe Gebäude die Kirchturm-<br />
Silhouette Hamburgs stören. Auch Flächen<br />
für große Einzelhandelsnutzer<br />
entstehen an diesem Elbbrückenzentrum.<br />
unternehMen aM<br />
östlichen eingang<br />
Der hafencitY<br />
Neben dem Hochhausensemble werden<br />
an der Versmannstraße mehrere<br />
Blockstrukturen mit sechs bis sieben<br />
Geschossen realisiert. Die bauliche Fassung<br />
vor der östlich gelegenen Freihafen-Elbbrücke<br />
und den Bahngleisen bilden<br />
große 14-geschossige Solitäre.<br />
Großunternehmen können dem Quartier<br />
Elbbrücken insgesamt eine außergewöhnliche<br />
Präsenz verleihen. Aber auch<br />
kleinere und wachsende Unternehmen<br />
profitieren von einer Ansiedlung. Ein<br />
breites Angebotsspektrum und die sehr<br />
gute Erreichbarkeit schaffen ein ideales<br />
Umfeld für dynamisches Unternehmens-<br />
und Stadtwachstum.<br />
wohnen aM koPfenDe<br />
Des Baakenhafens<br />
Damit die Wohngebäude lärmverträglich<br />
positioniert werden können, wird<br />
der Baakenhafen an seinem Ostende<br />
teilweise zugeschüttet. Die Neubauten<br />
Am östlichen Rand wird die <strong>HafenCity</strong> zu einem attraktivem Geschäfts- und Wohnstandort. Eine neue Fußgängerbrücke östlich der Elbbrücken<br />
soll das Quartier an den Elbpark Entenwerder anschließen<br />
können so in doppelter Reihe gesetzt<br />
werden. Einzelhandel, Gastronomie<br />
sowie insbesondere Büro- und Hotelnutzungen<br />
dominieren, je weiter man in den<br />
Osten des Quartiers kommt. Die höheren<br />
Gewerbebauten werden dabei die im<br />
Innenbereich liegenden Wohngebäude<br />
schützen. Durch diese intelligente Struktur<br />
werden trotz der Verkehrsbelastung,<br />
die sich durch die Brückenquerung und<br />
die Versmannstraße ergeben, lärmgeschützte<br />
Zonen geschaffen, in denen<br />
sich hervorragend wohnen lässt. Nahezu<br />
1.000 qualitätsvolle Wohnungen werden<br />
hier entstehen.<br />
Mit einem großen Platz im Quartier<br />
erhält die östliche <strong>HafenCity</strong> einen besonders<br />
urbanen Treffpunkt. Er wird direkt<br />
ins Wasser des Baakenhafens gebaut und<br />
durch Gebäude an drei Seiten gefasst.<br />
Wie die weiter westlich angelegten Plätze<br />
erstreckt sich auch diese Fläche über verschiedene<br />
Höhenniveaus zum Wasser.<br />
Die angrenzenden Gebäude beherbergen<br />
in ihren Erdgeschossen Cafés, Restaurants,<br />
Bars und Geschäfte.<br />
u- unD s-Bahnstation an<br />
Den elBBrücken<br />
Im östlichen Abschnitt des Baakenhafens<br />
ist ein vom Tidenhub unabhängiges<br />
Bassin geplant, falls sich eine ökologisch<br />
und technisch überzeugende Lösung<br />
anbietet. Dieses 7,6 ha große Wasserbecken<br />
mutet wie ein künstlicher See an.<br />
Nutzer des Quartiers werden hier eine<br />
noch intensivere Nähe zum Wasser als<br />
An den Elbbrücken entstehen drei bis zu 150 m hohe Hochhäuser. Als weithin sichtbare Höhepunkte<br />
markieren sie das östliche Entree zur <strong>HafenCity</strong> und zur gesamten Stadt<br />
ohnehin schon in der <strong>HafenCity</strong> erleben.<br />
Der Damm des Bassins wird gleichzeitig<br />
als Fußgänger- und Fahrradbrücke dienen.<br />
Mit einer weiteren neuen Fußgängerbrücke<br />
östlich der Elbbrücken soll das<br />
Quartier an den Elbpark Entenwerder<br />
angeschlossen werden. Über diese Verbindung<br />
wird der europäische Elberadweg<br />
entlang des Elbufers in die <strong>HafenCity</strong><br />
und entlang des Lohseparks nach Norden<br />
über die Speicherstadt weitergeführt.<br />
Zielsetzung ist es auch, mit dem Weiterbau<br />
der U4 bis zur Endhaltestelle Elbbrücken<br />
eine Verknüpfung mit der S-Bahn<br />
herzustellen. Die städtebauliche Entwicklung<br />
des Quartiers erfolgt ab 2015 bis<br />
2025, aber überwiegend im Anschluss an<br />
die Bebauung des Quartiers Baakenhafen.<br />
Die Planungen für die Haupterschließungsstraßen,<br />
die Kaimauerzonen und<br />
die Flächenfreimachung haben, ebenso<br />
wie die für die U- und S-Bahnstation Elbbrücken,<br />
bereits begonnen, z. T. wird die<br />
Erschließung bereits gebaut. 2013 soll der<br />
städtebauliche Wettbewerb für das<br />
Quartier durchgeführt werden.<br />
QuartiersProfil<br />
■ Größe 21,4 ha<br />
Gesamt BGF: 560.000 m 2<br />
■ Arbeitsplätze und<br />
gewerbliche Nutzungen<br />
Arbeitsplätze: ca. 13.000<br />
Nutzungen: Unternehmen,<br />
Büro, Dienstleistung, Hotel,<br />
Einzelhandel, Gastronomie<br />
■ Wohnungen<br />
über 1.000<br />
■ Entwicklungszeitraum<br />
2015 bis 2025
44<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN 45<br />
THEMEN ZUR<br />
HAFENCITY
46<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
47<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Stadt des 21. Jahrhunderts<br />
Die <strong>HafenCity</strong> setzt zukunftsweisende Standards durch nachhaltige Stadtentwicklung. Das ehemalige<br />
Hafen- und Industriegebiet wird intensiv genutzt und die Hamburger City so um 40 Prozent erweitert<br />
Schon vom Grundsatz her entspricht die<br />
Entwicklung der <strong>HafenCity</strong> einem<br />
wichtigen Nachhaltigkeitskriterium, da<br />
sie das Hamburger Stadtgebiet nicht auf<br />
landwirtschaftlichen Flächen in der Peripherie<br />
erweitert, sondern stattdessen<br />
u. a. ehemaliges innerstädtisches Hafengebiet<br />
wiederverwertet. Darüber hinaus<br />
umfasst die Entwicklung zahlreiche weitere<br />
primär ökologische, aber auch ökonomische<br />
und soziale Einzelaspekte. Nachhaltigkeit<br />
wird auf vielen Ebenen initiiert,<br />
beispielsweise für Gebäude, Wärmeenergieversorgung<br />
und Mobilität. Die Hafen-<br />
City wird dadurch mittel- und langfristig<br />
Flächenverteilung in der <strong>HafenCity</strong><br />
Wasserfläche*:<br />
28,1 ha<br />
Pontons auf Wasserfläche 1,4 ha – 5%<br />
Landfläche*:<br />
Verkehrsfläche 26,3 ha – 24%<br />
Gebäudegrundfläche 33,9 ha – 31%<br />
Öffentliche Freifläche 28,1 ha – 25%<br />
(öffentl. Plätze, Parks, Promenaden, Fußwege)<br />
Private Freifläche, öffentl. zugänglich 13,8 ha – 13 %<br />
Private Freifläche, nicht öffentl. zugänglich 7,8 ha – 7%<br />
*ohne Quartier Oberhafen<br />
einen bedeutenden Anteil an der Erfüllung<br />
der Hamburger Klimaschutzziele<br />
haben, die eine Reduktion des CO 2 -Austoßes<br />
um 40 Prozent bis zum Jahr 2020<br />
gegenüber 1990 vorsieht. Konkret sollen<br />
hier, z. B. durch eine innovative Energieund<br />
Wärmeversorgung, sogar 50 Prozent<br />
der Emissionen eingespart werden.<br />
effiziente<br />
BoDennutzung<br />
Die <strong>HafenCity</strong> entsteht auf 157 ha ehemaligem<br />
Hafen- und Industriegelände in<br />
zentraler Lage. An kontaminierten Lagen<br />
Der Anteil an Plätzen, Promenaden und Parks ist in der <strong>HafenCity</strong> besonders hoch. Durch eine dichte Bebauung,<br />
das Warftprinzip und das integrierte Parken wird die Ressource Boden effektiv genutzt<br />
wie dem Standort des alten Gaswerks<br />
(heute südliches Überseequartier) wurde<br />
der ökologische Wert dieses einstigen<br />
Industriegebiets durch die Bodensanierung<br />
gesteigert und die Versiegelung des<br />
Bodens erheblich reduziert. Boden wird<br />
zudem effizient genutzt: Die Bebauungsdichte<br />
ist je nach Quartier mit 3,7–5,6 GFZ<br />
hoch, sie entspricht damit etwa der Dichte<br />
anderer europäischer Stadtzentren. Hoch<br />
ist entsprechend auch die Nutzungsdichte<br />
– in der <strong>HafenCity</strong> werden durchschnittlich<br />
94 Bewohner und 355 Beschäftigte pro<br />
Hektar (Landfläche) leben und arbeiten.<br />
Neue Maßstäbe setzt die Verteilung der<br />
Auf ehemaligem Hafen- und Industriegebiet entstanden in den vergangenen Jahren bereits die ersten Quartiere<br />
Flächen. Auf nur 25 Prozent der Landflächen<br />
erstrecken sich die Flächen für Straßen<br />
(zum Vergleich Hamburger City: rund<br />
40 Prozent, inklusive Straßennebenflächen).<br />
Für öffentlich zugängliche Freiflächen<br />
stehen 37 Prozent der Landflächen<br />
zur Verfügung, einschließlich der 3,1 km<br />
langen „Riverfront“ entlang der Elbe.<br />
Damit schafft die <strong>HafenCity</strong> eine hohe<br />
Nutzungsdichte bei hohem Anteil öffentlicher<br />
Räume und geringem Anteil notwendiger<br />
Erschließung.<br />
staDt Der kurzen,<br />
attraktiven wege<br />
Die <strong>HafenCity</strong> zeichnet sich zudem durch<br />
eine feinkörnige horizontale und vertikale<br />
Mischung der verschiedenen Stadtnutzungen<br />
aus – Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit<br />
und Handel liegen dicht beieinander<br />
und verkürzen so die Wege. Das dichte<br />
Wegenetz bezieht auch private Flächen<br />
ein. Klimaschonend wirkt sich die offene<br />
Bauweise in der Nähe zu großen Wasserflächen<br />
aus. Die daraus resultierende<br />
Reduktion des sogenannten Hitzeinseleffektes<br />
der Stadt im Sommer mindert<br />
den Bedarf an Klimatisierung – der Wohnund<br />
Arbeitskomfort hingegen steigt.<br />
Die Lage am Wasser und damit die<br />
Nähe zum bestehenden Hafen auf der<br />
südlichen Elbseite, aber auch Verkehrslärm<br />
in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />
machen besonders hohe Schutzanforderungen<br />
für Gebäude und Infrastruktur<br />
erforderlich. Die Anordnung der Gebäude,<br />
die Orientierung der Aufenthaltsräume<br />
und spezielle Fensterlaibungen tragen<br />
zur Reduktion von Lärmwirkungen<br />
bei. Die Hafenplanungsverordnung<br />
deckelt zudem Emissionen aus dem<br />
Hafen, der südlich der Elbe weiterhin in<br />
Betrieb ist, auf das vorhandene Niveau.<br />
Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
ist die Erfüllung langfristiger Anforderungen<br />
an den Hochwasserschutz. Dieser<br />
wird durch die auf 8–9 m ü. NN aufgeschütteten<br />
Warften gewähr leistet. Parkende<br />
Autos finden in den Warften unter<br />
den Gebäuden in hoch wassergeschützten<br />
Tiefgaragen Platz. Oberirdische Stellplätze<br />
in Gebäuden sind nicht zulässig. Der<br />
ruhende Verkehr verbraucht daher wenig<br />
öffentlichen Raum (s. dazu auch S. 60).<br />
Um langen Parksuchverkehr und wildes<br />
Parken zu verhindern, wurde die <strong>HafenCity</strong><br />
Ende 2012 an das zentral gesteuerte Parkleitsystem<br />
der Stadt Hamburg angeschlossen.<br />
Gleichzeitig wird flächendeckend<br />
schrittweise die Parkraumbewirtschaftung<br />
eingeführt.<br />
nachhaltige MoBilität<br />
Die <strong>HafenCity</strong> ist aber auch ohne Pkw<br />
sehr gut erreichbar. Durch ein intelligentes<br />
Verkehrskonzept und den hervorragenden<br />
Anschluss an die Angebote des<br />
ÖPNV soll der Anteil des motorisierten<br />
Individualverkehrs auf etwa 20 bis 25 Prozent<br />
reduziert werden (Hamburger Durchschnitt:<br />
47 Prozent). Die neue, Ende 2012 in<br />
Betrieb genommene U-Bahnlinie U4 ist<br />
hierbei ein zentraler Baustein. Spätestens<br />
mit der Eröffnung der dritten Haltestelle<br />
an den Elbbrücken und der baulich weitgehenden<br />
Fertigstellung der <strong>HafenCity</strong><br />
sollen täglich rund 35.000 Menschen die<br />
U4 nutzen. Weiterhin gibt es ein dichtes<br />
Netz an Busstationen. Ein erster Fähranleger<br />
wurde nahe der Elbphilharmonie<br />
errichtet, zwei weitere an der <strong>HafenCity</strong><br />
Universität und den Elbbrücken sollen folgen.<br />
Überdies werden Carsharing-Angebote<br />
in die Planungen eingebunden.<br />
Aus der bestehenden Innenstadt gelangen<br />
Fahrradfahrer und Fußgänger binnen<br />
weniger Minuten über ein attraktives und<br />
dichtes Wegenetz und zahlreiche Brücken<br />
in den neuen Stadtteil oder umgekehrt. Zu<br />
70 Prozent verlaufen die Fuß- und Fahrradwege<br />
in der <strong>HafenCity</strong> abseits des Autoverkehrs<br />
auf Promenaden, Stegen und<br />
Plätzen, zu rund 30 Prozent direkt am Wasser.<br />
Fahrradleihstationen ermöglichen die<br />
emmissionsfreie Rundfahrt.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> ist darüber hinaus in die<br />
Modellregion Elektromobilität Hamburg<br />
miteinbezogen. Nach der ersten Ladestation<br />
an der Osakaallee und weiteren, die<br />
in private Gebäude integriert werden,<br />
wurde hier im Dezember 2012 die erste<br />
Schnell-Ladesäule (DC) Hamburgs in<br />
Betrieb genommen. Für Elektrofahrzeuge<br />
verkürzt sich damit die Ladedauer<br />
einer halben Akkuladung von vier auf<br />
eine halbe Stunde. Öffentliche Busse und
48<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
49<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
gemeinsam mit dem Stadtteil wachsen.<br />
Diese modulare Konzeption galt als wichtiges<br />
Vergabekriterium: Da die <strong>HafenCity</strong><br />
erst in den 2020er Jahren fertiggestellt<br />
wird, kann ihr künftiger Energiebedarf<br />
noch nicht exakt bestimmt werden.<br />
ressourcensParenDe<br />
geBäuDe<br />
Der Informationspavillon Osaka 9 informiert Besucher der <strong>HafenCity</strong> über die Nachhaltigkeits aspekte<br />
ihrer Entwicklung<br />
Pkw tanken seit Februar 2012 zudem klimafreundlich<br />
an einer großen Wasserstofftankstelle.<br />
eMissionsarMe<br />
wärMeenergie<br />
In der westlichen <strong>HafenCity</strong> sind sämtliche<br />
Gebäude an ein durch Kraft-Wärme-<br />
Kopplung betriebenes Fernwärmenetz<br />
angeschlossen. Dezentrale Wärmeerzeugung,<br />
kombiniert mit Brennstoffzellentechnik,<br />
Solarthermie und geothermischen<br />
Anlagen, ermöglicht einen effizienten<br />
Energiemix mit einer CO 2 -Emission von<br />
175 g/kWh (zum Vergleich: Die herkömmliche<br />
gebäudebezogene Wärmeversorgung<br />
produziert durchschnittlich eine CO 2 -Emission<br />
von 240 g/kWh). Nach einem europaweiten<br />
Ausschreibungsverfahren wurde<br />
2003 der Auftrag für die Wärmeversorgung<br />
der westlichen <strong>HafenCity</strong> an den<br />
Energieversorger Vattenfall vergeben. In<br />
der östlichen <strong>HafenCity</strong> wird die CO 2 -Emission<br />
mit 89 g/kWh noch einmal deutlich<br />
unterschritten. Den ebenso europaweit<br />
ausgeschriebenen Wettbewerb entschied<br />
2009 Dalkia Energy Services für sich. Das<br />
Konzept sieht ein ebenso durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />
betriebenes Nahwärmeversorgungsnetz<br />
vor, das durch verschiedene<br />
Erzeugungseinheiten innerhalb und<br />
außerhalb der <strong>HafenCity</strong> gespeist wird.<br />
Zum Einsatz kommen mit einer Holzverbrennungsanlage,<br />
einer Biomethan-<br />
Brennstoffzelle, einem gasbetriebenen<br />
Blockheizkraftwerk sowie einer Wärmepumpe<br />
überwiegend regenerative Energieträger.<br />
Die Holzverbrennungsanlage<br />
soll als eine von drei Heizzentralen auf<br />
dem Gelände des angrenzenden Hamburger<br />
Großmarkts am Standort einer bereits<br />
bestehenden Verbrennungsanlage installiert<br />
werden. Aufgrund seiner dezentralen<br />
Struktur kann das Versorgungssystem<br />
2007 wurde von der <strong>HafenCity</strong> Hamburg<br />
GmbH das erste Zertifizierungssystem für<br />
nachhaltiges Bauen in <strong>Deutsch</strong>land vorgestellt.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH vergibt<br />
ein Umweltzeichen in Gold für außergewöhnliche<br />
und in Silber für besondere<br />
Leistungen bei der Realisierung nachhaltiger<br />
Hochbauten. Die Auszeichnung soll<br />
Bauherren zum verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Ressourcen motivieren.<br />
Bewertet werden die ökologische, die ökonomische<br />
und die soziale Nachhaltigkeit<br />
eines Bauvorhabens. Anfangs galt das<br />
Umweltzeichen für Wohn-, Büro- und Sonderbauten.<br />
Da in der zentralen und östlichen<br />
<strong>HafenCity</strong> vermehrt Gebäude mit<br />
Einzelhandels- oder Hotelnutzung sowie<br />
gemischt genutzte Gebäude entstehen,<br />
können seit 2010 auch diese Gebäudetypen<br />
zertifiziert werden.<br />
Verleihung des Umweltzeichens <strong>HafenCity</strong> in Gold für das vorbildlich nachhaltige NIDUS-Gebäude<br />
Das Verkehrskonzept ist besonders fußgänger- und fahrradfreundlich. Die Wege führen entlang der<br />
neuen insgesamt 10,5 km langen Wasserpromenaden, Terrassen und Plätze<br />
Das uMweltzeichen<br />
hafencitY in golD unD<br />
silBer<br />
Bereits vor Baubeginn kann das Umweltzeichen<br />
<strong>HafenCity</strong> vorläufig verliehen<br />
werden. Den Antrag stellt der Bauherr,<br />
indem er technische Planungsunterlagen<br />
vorlegt, aus denen die besondere oder<br />
außergewöhnliche Nachhaltigkeit seines<br />
Gebäudes hervorgeht. Nach der positiven<br />
Prüfung durch ein unabhängiges Büro<br />
wird das Projekt vorzertifiziert. So können<br />
Projektentwickler und Bauherren schon<br />
während der Vermarktungsphase potenzielle<br />
Käufer oder Mieter von der Nachhaltigkeit<br />
ihrer Wunschimmobilie überzeugen.<br />
Ein endgültiges Zertifikat wird<br />
erst nach Fertigstellung des Bauvorhabens<br />
verliehen und bleibt verliehen, wenn<br />
die Umsetzung der Energiestandards<br />
(Kategorie I) nach einem Jahr Betrieb<br />
erreicht wurde.<br />
Der Zertifizierung liegen<br />
fünf Kategorien zugrunde:<br />
• die Reduzierung des im Gebäudebetrieb<br />
entstehenden Primärenergiebedarfs<br />
weit über die gesetzlichen Vorgaben<br />
hinaus<br />
• der nachhaltige Umgang mit öffentlichen<br />
Gütern (z. B. durch wassersparende<br />
Sanitäranlagen), die effiziente<br />
Nutzung öffentlich zugänglicher Flächen<br />
oder auch die Familienfreundlichkeit<br />
von Hotel- und Einzelhandelsbauten<br />
• der Einsatz umweltschonender Baustoffe,<br />
etwa der Verzicht auf halogenhaltige<br />
Stoffe, flüchtige Lösungsmittel<br />
oder Biozide; honoriert wird die Verwendung<br />
zertifizierter Tropenhölzer<br />
• die besondere Berücksichtigung von<br />
Gesundheit und Behaglichkeit, etwa<br />
der Raumtemperatur, einer allergikergerechten<br />
Ausstattung sowie Hall- und<br />
Schallschutz, Blendschutz und Luftaustausch<br />
in klimatisierten Räumen<br />
• die durchgehende Barrierefreiheit und<br />
ein nachhaltiger Betrieb des Gebäudes<br />
durch geringen Wartungsaufwand bzw.<br />
den Einsatz langlebiger Materialien<br />
Das Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> erweist<br />
sich als großer Erfolg. Innerhalb weniger<br />
Jahre wurden zahlreiche Projekte nach den<br />
strengen Gold-Kriterien zertifiziert, vorzertifiziert<br />
oder sind für die Zertifizierung<br />
vorgesehen, u. a. die Katharinenschule, die<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität und die Elbarkaden<br />
am Magdeburger Hafen. Nach erfolgreicher<br />
Prüfung der Unilever-Zentrale konnte<br />
im Dezember 2011 das Umweltzeichen<br />
<strong>HafenCity</strong> in Gold erstmals endgültig verliehen<br />
werden. Zertifikatsträger ist das<br />
Unilever-Gebäude am Strandkai. Seitdem<br />
erhielten das Gebäude der Spiegel-Verlagsgruppe<br />
(Juni 2012), das Centurion Commercial<br />
Center (Oktober 2012) sowie das NIDUS<br />
Loft als erstes Wohngebäude im Januar<br />
2013 die höchste Nachhaltigkeitszertifizierung.<br />
Immer häufiger ist die Einhaltung der<br />
strengen Gold-Kriterien bereits Teil der Flächenausschreibungen.<br />
Im Elbtorquartier<br />
entstehen schon mehr als 70 Prozent der<br />
Gebäude nach dem Gold-Standard. Der<br />
Anteil wird sich zu künftig noch erhöhen.<br />
Die Realisierung von Wohngebäuden wird<br />
zukünftig nur noch nach den Gold-Kriterien<br />
möglich sein.<br />
Mit forschung in<br />
Die zukunft<br />
Die <strong>HafenCity</strong> ist Standort mehrerer<br />
Zukunftsprojekte: So wurde auf dem<br />
Großen Grasbrook getestet, wie Raumluft<br />
durch den Einsatz von Geothermie<br />
entfeuchtet werden kann. Am Heizwerk<br />
der westlichen <strong>HafenCity</strong> kam eine<br />
Brennstoffzelle im Pilotbetrieb zum Einsatz.<br />
Der Energieversorger Vattenfall hat<br />
an gleichem Ort im Sommer 2012 eine<br />
Stele aufgestellt, die über Hamburgs<br />
größte Solarthermieanlage auf den<br />
Dächern der westlichen <strong>HafenCity</strong> informiert.<br />
In der <strong>HafenCity</strong> befindet sich<br />
zudem die europaweit größte Wasserstofftankstelle,<br />
die an der Oberbaumbrücke<br />
gegenüber dem Spiegel-Gebäude<br />
im Februar 2012 eröffnet hat. Hier werden<br />
Teile der Wasserstoffbus-Flotte der<br />
Hamburger Hochbahn AG betankt.<br />
osaka 9 – Der nachhaltigkeitsPavillon<br />
Einen Überblick über das Nachhaltigkeitskonzept<br />
der <strong>HafenCity</strong> bietet der NachhaltigkeitsPavillon<br />
Osaka 9 an der Ufer promenade<br />
des Magdeburger Hafens. Der<br />
Infopavillon ist auch Ausgangspunkt für<br />
Führungen sowie Ort für Veranstaltungen.
50<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN 51<br />
KULTURELLE HÖHEPUNKTE<br />
Vorhang auf: die <strong>HafenCity</strong> als Bühne für Kultur<br />
Kunst- sowie Kulturschaffende erschließen sich die <strong>HafenCity</strong> und werden dabei vielfältig unterstützt. An prägnanten<br />
Orten der <strong>HafenCity</strong> entstehen Institutionen mit internationaler Strahlkraft<br />
In der <strong>HafenCity</strong> entstehen viele neue Schauplätze für Kunst und Kultur – bei gutem Wetter auch unter freiem Himmel.<br />
Das wird schon bei der Gestaltung der Freiflächen berücksichtigt<br />
Bis ins Jahr 2003 war das heutige Areal<br />
der <strong>HafenCity</strong> ein großer weißer Fleck<br />
auf Hamburgs künstlerisch-kultureller<br />
Landkarte: So lange unterbanden das<br />
Hafenentwicklungsgesetz und der Freihafenstatus<br />
jede Nutzung, die sich nicht auf<br />
den Hafen bezog. Kunst und Kultur konnten<br />
hier erst allmählich einen Ort finden.<br />
Im Entwicklungsprozess des Stadtteils<br />
spielen kulturelle sowie künstlerische Nutzungen<br />
jedoch mittlerweile eine wichtige<br />
Rolle als Impulsgeber. Wegweisend für<br />
eine besondere kulturelle Vorprägung des<br />
Gebiets war schon die Entscheidung,<br />
hafentypische Strukturen weitgehend zu<br />
erhalten: Historische Hafenbecken und<br />
Kaimauern, Kräne und Speichergebäude<br />
wurden saniert – neue Schauplätze für<br />
Kunst und Kultur entstehen, darunter<br />
auch die großen institutionalisierten Kultureinrichtungen<br />
wie die Elbphilharmonie,<br />
das bereits eröffnete Internationale Maritime<br />
Museum Hamburg oder vielleicht<br />
auch das geplante Science Center.<br />
Standen freigemachte Flächen zunächst<br />
nur temporär für kulturelle Initiativen zur<br />
Verfügung, so wird ab Ende 2014 am südlichen<br />
Ufer des Oberhafens ein dauerhaftes<br />
Kultur- und Kreativquartier entwickelt.<br />
Auch bei der Gestaltung der Freiflächen<br />
werden stets die Anforderungen<br />
von Kunst und Kultur berücksichtigt.<br />
kulturszene Mit zahlreichen<br />
akteuren<br />
Noch ist die junge Kunst- und Kulturlandschaft<br />
in der <strong>HafenCity</strong> in besonderer<br />
Weise unterstützungsbedürftig.<br />
Dafür sind im Laufe der Zeit wichtige<br />
Kooperationen und Organisationsstrukturen<br />
entstanden. Neben Initiativen wie<br />
der Musikalischen LandArt war die<br />
Kooperation von Hamburgischer Kulturstiftung,<br />
Körber-Stiftung und <strong>HafenCity</strong><br />
Hamburg GmbH mit ihrer Auslobung<br />
eines ersten Künstlerwettbewerbs<br />
2004/2005 der Startpunkt der kulturellen<br />
Entwicklung des Stadtteils. Später<br />
folgten auch Theateraufführungen, darunter<br />
eigens inszenierte Sommerprogramme<br />
des Thalia Theaters. Zu Beginn<br />
des Jahres 2010 haben die Kooperationspartner<br />
ihre Zusammenarbeit auf neue<br />
Grundlagen gestellt und sie um weitere<br />
drei Jahre verlängert. Zusammen mit<br />
Kampnagel, dem Hamburger Kunstverein<br />
und den Deichtorhallen sind seit 2011<br />
Kunstprojekte initiiert worden, die ein<br />
neuer gemeinsamer Ansatz eint: der<br />
Diskurs über die Möglichkeiten des<br />
Zusammenlebens und der neu zu konstituierenden<br />
Stadtöffentlichkeit in der<br />
<strong>HafenCity</strong>.<br />
soMMer in Der hafencitY<br />
Für viele regelmäßig stattfindende Veranstaltungen<br />
ist die <strong>HafenCity</strong> als Standort<br />
oder Spielstätte bereits etabliert. Dazu<br />
gehören der „Sommer in der <strong>HafenCity</strong>“<br />
mit Open-Air-Tango, Lesungen in abendlicher<br />
Hafenatmosphäre, einer Kinderbaustelle<br />
unter freiem Himmel und vieles<br />
mehr. Mehrere Plätze und Promenaden<br />
dienen als Freilichtbühne oder als Tanzparkett.<br />
Des Weiteren locken der Hamburger<br />
Architektur Sommer und die Lange Nacht<br />
der Museen regelmäßig viele Besucher in<br />
die <strong>HafenCity</strong>.<br />
Seit 2009 findet das stetig wachsende<br />
Harbour Front Literaturfestival auch in<br />
Die einzigartige Lichtinszenierung „Hamburg Blue Port“ begeisterte auch 2012 wieder<br />
mehrere Hunderttausend Menschen<br />
der <strong>HafenCity</strong> spannende Orte am Wasser<br />
für Lesungen mit prominenten Autoren.<br />
Das ebenso längst über Hamburg<br />
hinaus wahrgenommene Musikevent<br />
ELBJAZZ Festival begeistert seit Jahren<br />
mit der kulturellen Nutzung ungewöhnlicher<br />
maritimer Orte und nicht zuletzt<br />
mit internationalen Stars und Dutzenden<br />
Konzerten. Die <strong>HafenCity</strong> ist eine der elbnahen<br />
Bühnen, und auch in Zukunft werden<br />
hier immer neue Orte entdeckt werden<br />
können. Der Designmarkt „Der.Die.<br />
Sein Markt“ findet mit großem Erfolg<br />
seit 2010 im Atrium des Unilever-Gebäudes<br />
statt.<br />
Privat getragene Projekte, wie das<br />
Automuseum Prototyp, das im denkmalgeschützten<br />
Gebäude der Harburger<br />
Gummi-Kamm-Compagnie historische<br />
Rennautos und Sportwagen zeigt, erweitern<br />
das kulturelle Angebot. Und mit der<br />
gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Der<br />
Ob Kinderbaustelle oder HSH Nordbank Run: Für viele regelmäßig stattfindende Veranstaltungen ist die <strong>HafenCity</strong><br />
als Standort oder Spielstätte bereits etabliert<br />
Montag an der Spitze“ laden Spiegel-Verlag<br />
und Körber-Stiftung regelmäßig zu<br />
spannenden Diskussionen mit bedeutenden<br />
Gästen in die <strong>HafenCity</strong> ein.<br />
neue iMPulse für Die<br />
kreativwirtschaft<br />
Durch den Koordinierungskreis Kultur<br />
<strong>HafenCity</strong> werden die zahlreichen Akteure<br />
und Aktionen gebündelt. Im Mai 2005<br />
hatte die Behörde für Kultur, Sport und<br />
Medien dieses Expertengremium einberufen,<br />
das regelmäßig mit Vertretern der<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH zusammenkommt,<br />
um die kulturelle Entwicklung<br />
der <strong>HafenCity</strong> voranzutreiben. Das Gremium<br />
entwickelt Konzepte und übernimmt<br />
so eine Mitverantwortung für die<br />
Entwicklung des kulturellen Angebots in<br />
der <strong>HafenCity</strong>.
52<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
53<br />
KULTURELLE HÖHEPUNKTE<br />
Neue Impulse wird künftig auch das<br />
Quartier Oberhafen liefern. Als Kreativund<br />
Kulturquartier ergänzt es das Elbtorquartier<br />
in der zentralen <strong>HafenCity</strong>, das<br />
sich bereits als Wissensstandort entwickelt.<br />
Im Oberhafenquartier wird das übliche<br />
Vorgehen bei der Entwicklung der<br />
<strong>HafenCity</strong> „auf den Kopf“ gestellt, da die<br />
Grundstücke nicht veräußert werden,<br />
sondern im Sondervermögen verbleiben.<br />
Der Ausgangspunkt der Entwicklung ist<br />
somit die Bestandsbebauung. Erstes Pro-<br />
jekt ist hier seit 2013 mit der „Hanseatischen<br />
Materialverwaltung“ ein Konzept,<br />
das Kultureinrichtungen, Schulen, Vereine<br />
aber auch engagierte Bürger mit<br />
Requisiten und Kulissen für soziale, ökologische<br />
oder kreative Projekte ausstattet.<br />
Auch in unmittelbarer Nähe der historischen<br />
Speicherstadt haben sich kreative<br />
und kulturelle Nutzungen bereits etabliert:<br />
Mehrere Museen erzählen hier von<br />
der Vergangenheit des denkmalgeschützten<br />
Ensembles. Jetzt zieht der Ort immer<br />
mehr Kreative an, unter ihnen Künstler<br />
und Galeristen. Eine bedeutende Rolle als<br />
kultureller Pionier spielt der „Hamburger<br />
Jedermann“ von Michael Batz. Lange<br />
bevor das Gebiet der <strong>HafenCity</strong> zu einem<br />
Ort der Kultur werden konnte, etablierte<br />
sich dieses Theatererlebnis in den 1990er<br />
Jahren vor spektakulärer Speicherstadt-<br />
Kulisse als fester Bestandteil der Hamburger<br />
Kulturszene.<br />
internationales Mariti-<br />
Mes MuseuM haMBurg<br />
Mit zahlreichen Veranstaltungen und<br />
Ausstellungen ist die gesamte <strong>HafenCity</strong><br />
kultureller Anziehungspunkt für<br />
Besucher, Touristen und Bewohner<br />
Schon im Sommer 2008 wurde das<br />
Internationale Maritime Museum Hamburg<br />
eröffnet. Es entstand im 1879 fertiggestellten<br />
Kaispeicher B (Architekten:<br />
Wilhelm Emil Meerwein, Bernhard Hanssen),<br />
dem ältesten Speichergebäude in<br />
der <strong>HafenCity</strong> und der Speicherstadt.<br />
Seit Mitte 2005 wurde der Speicher im<br />
Elbtorquartier unter Federführung von<br />
Architektin Mirjana Markovic aufwendig<br />
saniert und zum Museum umgebaut,<br />
wobei die charakteristische Architektur<br />
des denkmalgeschützten Speichergebäudes<br />
unangetastet blieb. Die zehn<br />
Decks des Museums zeigen auf 11.500 m 2<br />
Nutzfläche eine Ausstellung der privaten<br />
maritimen Sammlung von Peter<br />
Tamm. Auch das Institut für Schifffahrtsund<br />
Marinegeschichte sowie eine Bibliothek<br />
mit Archiv sind hier und in einem<br />
Nachbargebäude untergekommen.<br />
Aufsehenerregende Architektur, unvergleichliche Lage: Wie eine große gläserne Welle erhebt sich die Elbphilharmonie über dem Gebäude<br />
des ehemaligen Kaispeichers A. Mit dem Konzerthaus gewinnt Hamburg ein spektakuläres Wahrzeichen<br />
elBPhilharMonie<br />
Ein unvergleichliches Wahrzeichen gewinnt<br />
Hamburg mit der Elbphilharmonie.<br />
Nach Plänen des Architekten Werner Kallmorgen<br />
war der mächtige Kaispeicher A<br />
von 1963 bis 1966 als Kakaospeicher erbaut<br />
worden. Auf diesem Gebäude wird mit Plänen<br />
der Schweizer Architekten Herzog &<br />
de Meuron bis zum Jahr 2016 ein spektakuläres<br />
Konzerthaus errichtet. Kubatur und<br />
Fassade des Bestandsbaus bleiben erhalten.<br />
So entsteht ein weltweit einmaliger<br />
architektonischer Hybrid, der zudem ein<br />
Fünf-Sterne-Hotel und ca. 45 Wohnungen<br />
und ein Parkhaus beinhaltet.<br />
Den ehemaligen Speicher krönt künftig<br />
eine wellenförmig geschwungene, geneigte<br />
bis zu 110 m hohe Glaskonstruktion.<br />
Auf diese Weise verbinden sich historische<br />
Hafenarchitektur und zeitgenössische<br />
Architektur, Hafentradition<br />
und die neue Identität des Stadtteils. Zwischen<br />
Bestandsgebäude und neuer Wellenkrone<br />
entsteht auf 37 m Höhe eine<br />
öffentliche Plaza mit fantastischem Ausblick<br />
auf den Hafen, die <strong>HafenCity</strong>, die<br />
Elbe und die weitere Stadt.<br />
Das entkernte Speichergebäude wird<br />
als Parkhaus sowie als Backstage-Bereich<br />
und als Raum für musikpädagogische<br />
Angebote genutzt. Im gläsernen Neubau<br />
entstehen zwei Konzertsäle für 2.150 und<br />
für 550 Besucher. Schon mit ihren ersten<br />
Entwürfen für das Konzerthaus hatten<br />
die Architekten Herzog & de Meuron<br />
2003 international Aufsehen erregt. Beispiellos<br />
ist das Engagement der Hamburger<br />
Bürger: über 7.500 Spender und Stifter<br />
wurden bisher für die Unterstützung<br />
des Baus mobilisiert. Allerdings wird der<br />
städtische Finanzierungsanteil aufgrund<br />
von dramatischen Kostensteigerungen<br />
erheblich sein.<br />
science center<br />
Das Gebäude für ein weiteres kulturelles<br />
Leuchtturmprojekt entwarf Rem<br />
Koolhaas mit seinem Office for Metropolitan<br />
Architecture (OMA). Anfang<br />
2008 stellte der niederländische Architekt<br />
seinen überarbeiteten Entwurf für<br />
das Science Center vor. Wie ein stehender<br />
kantiger Ring ist das Bauwerk jetzt<br />
geformt, das seinen Standort direkt am<br />
Elbufer im Überseequartier finden soll.<br />
Als Symbol eines Tors zur Wissenswelt<br />
öffnet sich das Science Center nicht nur<br />
sinnbildlich zum Hafen und zur Stadt.<br />
Sein inhaltliches Konzept gleicht einem<br />
Weltbaukasten: Zehn naturwissenschaftliche<br />
Schwerpunktthemen werden<br />
hier spannend dargestellt und Kindern,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen<br />
verständlich gemacht. Das Ausstellungskonzept<br />
wurde 2006 in enger Kooperation<br />
mit Vertretern der Hochschulen, mit<br />
Hamburger und auswärtigen Fachleuten<br />
und Wissenschaftsjournalisten, Behörden<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
und der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH von<br />
der Projektentwicklungsgesellschaft<br />
Groß + Partner entwickelt. Es sieht viele<br />
Hands-on-Exponate vor, die angefasst<br />
und ausprobiert werden dürfen. Durch<br />
dieses spielerische Erkunden und selbstständige<br />
Experimentieren wird Wissensvermittlung<br />
zu einem aufregenden<br />
Erlebnis.<br />
Ob das Science Center gebaut wird, ist<br />
allerdings offen. Nachdem der ehemals<br />
vorgesehene städtische Finanzierungsanteil<br />
von 46 Mio. Euro nicht mehr zur Verfügung<br />
steht und auch der Betrieb unter<br />
städtischer Regie nicht mehr als tragfähig<br />
erscheint, ist das Science Center völlig auf<br />
eine mäzenatische Finanzierung angewiesen,<br />
die zurzeit nicht absehbar ist.
54<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
55<br />
SOZIALE ENTWICKLUNG<br />
Der Vasco-da-Gama-Platz an der<br />
Dalmannkai-Promenade ist mit<br />
Basketballfeld und Außengastronomie<br />
ein Treffpunkt für Jung und Alt –<br />
und dabei nicht unumstritten<br />
Wohnen im Zentrum: die <strong>HafenCity</strong><br />
als Ort nachbarschaftlichen Zusammenlebens<br />
Mit ihren künftig rund 12.000 Einwohnern stärkt die <strong>HafenCity</strong> das innerstädtische Wohnen. Urbanität und<br />
nachbarschaftliches Zusammenleben ergänzen sich<br />
Kinderfreundliche <strong>HafenCity</strong>: Familien schätzen neben der Infrastruktur auch die Chance, Kinder und Beruf flexibel kombinieren zu können.<br />
Familien mit kleinen Kindern sind daher besonders stark vertreten<br />
Das Wohnungsangebot in der Hafen-<br />
City ist äußerst vielfältig. Es enthält in<br />
kleinräumiger Mischung Miet- und<br />
Eigentumswohnungen auf unterschiedlichen<br />
Preisniveaus, wobei das Spektrum<br />
vom Luxussegment bis zu öffentlich<br />
geförderten Wohnungen reicht und<br />
auch spezifische Bedarfe wie die von<br />
Musikern, Designern oder Senioren<br />
berücksichtigt. Große Bedeutung bei der<br />
Entwicklung des Wohnungsangebots<br />
der <strong>HafenCity</strong> haben auch Baugenossenschaften<br />
und Baugemeinschaften, die<br />
ein mittleres Preissegment bedienen<br />
und oftmals sehr wichtige Impulse für<br />
die Bildung von nachbarschaftlichen<br />
Strukturen setzen.<br />
Die Mieten liegen aufgrund des Hochwasserschutzes,<br />
der Gebäudegründung<br />
und der hohen ökologischen Standards<br />
zwar durchschnittlich um 2–3 Euro/m 2<br />
höher als in vergleichbaren frei finanzierten<br />
Neubauten der inneren Stadt,<br />
doch die Vielfalt an Konzepten, Preisniveaus<br />
und Architekturen überzeugt viele<br />
Menschen vom Leben in der Hafen-<br />
City. Dass viele Haushalte höhere Kosten<br />
in Kauf nehmen, liegt auch daran, dass<br />
die Nähe zu Arbeitsplätzen, Nahversorgung,<br />
Schulen und Freizeiteinrichtungen<br />
deutlich niedrigere Ausgaben für<br />
Mobilität und eine bessere Work-Life-<br />
Balance ermöglichen.<br />
faMilienfreunDliches<br />
wohnen<br />
Familien schätzen vor allem die Chance,<br />
Kinder und Beruf flexibel kombinieren zu<br />
können. Neben dem nahen Arbeitsplatzangebot<br />
trägt dazu die qualitätsvolle Kinderbetreuung<br />
bei, die seit der Eröffnung<br />
der Katharinenschule und der benachbarten<br />
Kindertagesstätte 2009 angeboten<br />
wird. Weitere vier Kindertagesstätten<br />
sind in der zentralen <strong>HafenCity</strong> in der Entwicklung.<br />
Der Anteil der Haushalte mit Kindern<br />
unter 18 Jahren liegt bei 12,8 Prozent, was<br />
dem Wert anderer innenstadtnaher<br />
Stadtteile entspricht. Besonders stark<br />
vertreten sind Familien mit kleinen Kindern.<br />
Insgesamt liegt der Anteil der Kinder<br />
unter fünf Jahren in der <strong>HafenCity</strong> bei<br />
5,1 Prozent, gegenüber 4,7 Prozent in<br />
Hamburg insgesamt. Die Quote der Single-Haushalte<br />
liegt mit 41,3 Prozent hingegen<br />
deutlich unter dem Hamburger<br />
Durchschnitt von 53,6 Prozent und sehr<br />
signifikant unter dem Durchschnitt der<br />
inneren Stadtteile, die zumeist über 60<br />
Prozent liegen.<br />
Infolge der Entwicklung weiterer attraktiver<br />
Wohnstandorte mit Qualitäten für<br />
alle Generationen, wie z. B. im Quartier<br />
Lohsepark und am Baakenhafen, wird die<br />
Nachfrage von Familien weiter zunehmen.<br />
Entsprechend werden in den nächsten<br />
Jahren ein Gymnasium, eine zusätzliche<br />
Grundschule sowie weitere Kitas<br />
entstehen. Besondere Bedeutung kommt<br />
zudem drei Spiel- und Gemeinschaftshäusern<br />
(Grasbrookpark, Lohsepark, Freizeitareal<br />
Baakenhafen) zu, deren Realisierung<br />
derzeit vorbereitet wird. Zudem<br />
wird am Strandkai ein Kinderkulturhaus<br />
integriert.<br />
faMilien, senioren<br />
unD Junge Paare<br />
Stark vertreten sind auch Paare im Alter<br />
von 50 plus, die sich nach dem Auszug<br />
ihrer Kinder neu orientieren, sowie Pensionierte,<br />
die sich gezielt für die <strong>HafenCity</strong><br />
als Alterswohnsitz entscheiden. Für<br />
das Aufschlagen eines neuen (wohn-)<br />
biografischen Kapitels wählen sie einen<br />
Lebensmittelpunkt, der Kulturangebote<br />
und ein sozial lebendiges Umfeld bietet.<br />
In direkter Nachbarschaft wohnen mitunter<br />
junge berufsorientierte Paare und<br />
Singles. Besonders reizvoll sind für die<br />
Bewohner auch die prestigeträchtige<br />
Wasserlage, die individuellen Wohntypologien<br />
sowie die gute Erreichbarkeit<br />
von Hauptbahnhof und Flughafen.<br />
eigeninitiative unD<br />
Dialog stärken<br />
Ob für Familien, Sportler oder Kulturliebhaber<br />
– in der <strong>HafenCity</strong> ist bereits eine<br />
anregende soziale Infrastruktur gewachsen.<br />
Viele Bewohner sind aktiv, sie organisieren<br />
zum Beispiel das virtuelle Bewohnerforum<br />
hafencityleben.de oder die von<br />
einem Bewohner in Eigenregie betriebene<br />
<strong>HafenCity</strong>-Zeitung (hafencity-news.de),<br />
regelmäßige Nachbarschaftstreffs, einen<br />
Trödelmarkt oder Sommer- und Hoffeste.<br />
Der Störtebeker SV bietet ein breites<br />
Sportprogramm, während mit dem Spielhaus<br />
<strong>HafenCity</strong> e. V. ein neuer Ort für Kinder<br />
entsteht.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH fördert<br />
die Identifikation der Bewohner mit dem<br />
Stadtteil, indem sie Initiativen unterstützt<br />
und den Dialog mit den Bewohnern<br />
sucht – sowohl im direkten Kontakt<br />
als auch z. B. über regelmäßige Informations-<br />
und Diskussionsveranstaltungen.<br />
Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH versteht<br />
es als Teil ihrer Aufgabe, die intensive<br />
Mischung verschiedener Nutzungen und<br />
sozialer Milieus nicht nur herzustellen,<br />
sondern auch dazu beizutragen, ihre nicht<br />
immer reibungsfreie Verknüpfung auszubalancieren.<br />
So wurden bei der Entwicklung<br />
von Grassbrookpark und Lohsepark<br />
Beteiligungsworkshops mit Schülern eingerichtet.<br />
Der Schülerbeirat beschäftigt<br />
sich in Form einer Zukunftswerkstatt<br />
aktiv mit den konkreten Anforderungen<br />
von Kindern und Jugendlichen an einen<br />
öffentlichen Stadtraum. In lebhaften Diskussionen<br />
werden Ideen gesammelt, diskutiert<br />
und über die Realisierungsphase<br />
bis hin zur Umsetzung begleitet.<br />
Schon seit 2009 besteht zur Stärkung<br />
der Mitverantwortung der Verein Netzwerk<br />
<strong>HafenCity</strong> e. V. Explizit versteht sich<br />
der Verein nicht als Instrument zur<br />
Umsetzung von Einzelinteressen, sondern<br />
sucht kooperative Lösungen für Alltagsfragen<br />
aller Bewohner und der<br />
Gewerbetreibenden. Darüber hinaus initiiert<br />
er Veranstaltungen und Feste,<br />
zunehmend auch im Zusammenwirken<br />
mit den umliegenden Stadtteilen. Damit<br />
trägt der Verein maßgeblich zum nachbarschaftlichen<br />
Miteinander bei – in der<br />
<strong>HafenCity</strong> und darüber hinaus.<br />
Zahlreiche Restaurants und Clubs laden immer<br />
häufiger auch zu kulturellem Programm ein
56<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
57<br />
ÖFFENTLICHE STADTRÄUME<br />
Die Stadt der Plätze, Parks und Promenaden<br />
Die <strong>HafenCity</strong> bereichert Hamburg um spannende Stadträume am und auf dem Wasser. Plätze, Promenaden und Parks<br />
sind nicht nur städtebauliche Klammer, sondern auch eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente<br />
Die öffentlichen Freiräume entlang des Wassers sind längst Treffpunkt von Besuchern und Orte für zahlreiche Veranstaltungen<br />
Die 2007 eröffneten Marco-Polo-Terrassen<br />
(7.800 m 2 ) werden von Grasinseln,<br />
Holzdecks und Bäumen kleinteilig strukturiert,<br />
sie wirken geschützt, grün und<br />
weich. Am Grasbrookhafen soll mittelfristig<br />
eine Sportbootmarina in privater<br />
Regie entstehen.<br />
Kaipromenaden verbinden diese abwechslungsreichen<br />
Stadträume miteinander.<br />
Der ebenfalls an einer Promenade liegende<br />
Vasco-da-Gama-Platz ist mit<br />
Basketballspielfläche und Außengastronomie<br />
ein beliebter Treffpunkt. Südlich<br />
der Marco-Polo-Terrassen erreicht man<br />
über den Großen Grasbrook und die<br />
öffentliche Passage im Unilever-Gebäude<br />
die neuen Elbterrassen.<br />
zu fuss von Der<br />
Binnenalster zuM Mag-<br />
DeBurger hafen<br />
Den Freiraumwettbewerb zur Gestaltung<br />
der zentralen <strong>HafenCity</strong> (Überseequartier<br />
und Magdeburger Hafen)<br />
gewannen die Architektin Beth Galí und<br />
ihr Büro BB + GG Arquitectes (Barcelona).<br />
Nach ihrem Entwurf sind die Promenade<br />
an der Osakaallee, der neue Dar-es-<br />
Salaam-Platz und der Vorplatz des<br />
Internationalen Maritimen Museums<br />
mit Granit-Natursteinplatten und Streifen<br />
aus Pflastersteinen belegt, die aus<br />
alten Kaiflächen recycelt wurden. Mit<br />
dem neuen Areal rund um den Magdeburger<br />
Hafen wachsen <strong>HafenCity</strong> und<br />
bestehende City zusammen. Binnenalster<br />
und Magdeburger Hafen sind lediglich<br />
900 m und damit nur wenige Gehminuten<br />
voneinander entfernt und über<br />
die zentrale „Domplatz-Achse“ verbunden.<br />
Innerhalb der <strong>HafenCity</strong> werden<br />
Überseequartier, Elbtorquartier und<br />
Brooktorquartier eng miteinander verknüpft<br />
– z. B. über die gegen Ende 2010<br />
neu eingeweihte Busanbrücke. An der<br />
Westseite des Magdeburger Hafens,<br />
entlang der Osakaallee, erstreckt sich<br />
eine bis zu 10 m breite Uferpromenade.<br />
Rampen, Treppen und grüne Böschungen<br />
führen vom Straßenniveau auf die<br />
historische Kaiebene. In den Höhen-<br />
Der 2011 fertiggestellte Dar-es-Salaam-Platz am nördlichen Ende des Magdeburger Hafens ist ein beliebter Ort des Verweilens<br />
Eindrucksvoll lässt sich die hohe Bedeutung<br />
der Freiräume für die <strong>HafenCity</strong><br />
schon an wenigen Eckdaten ablesen: 25<br />
Prozent ihrer Landflächen, immerhin 28<br />
ha, werden zu öffentlichen Freiflächen.<br />
Die Freiflächen liegen durchweg als Parks<br />
oder Promenaden am Wasser; 10,5 km<br />
öffentliche Uferlinie entstehen. Die Wasserräume<br />
der Hafenbecken und Elbe sind<br />
zudem große Frischluftinseln und Sichträume.<br />
Zu den öffentlichen Freiräumen,<br />
die gut vernetzt und untereinander verbunden<br />
sind, kommen noch 13 Prozent<br />
private öffentlich nutzbare Freiflächen<br />
hinzu.<br />
MeDiterrane leichtigkeit<br />
Mit hafenstrenge<br />
Die großenteils fertiggestellten Stadträume<br />
der westlichen <strong>HafenCity</strong> wurden<br />
überwiegend vom Architekturbüro EMBT<br />
Arquitectes Associats (Barcelona) entworfen.<br />
Kunstvoll gestalteten die Planer das<br />
Wechselspiel von Wasser und Land, hafentypisch<br />
strengere Formen kontrastieren<br />
mit mediterranen, leichten Einflüssen.<br />
Zwei große, terrassierte Platzanlagen entstanden<br />
am Sandtorhafen und Grasbrookhafen.<br />
Die 2005 fertiggestellten Magellan-<br />
Terrassen (5.600 m 2 ) treppen sich auf<br />
mehreren Ebenen zum Wasser hinab. Mit<br />
eher harten Oberflächen besitzt dieser<br />
Amphitheater-ähnliche Platz einen urbanen<br />
Charakter mit vielen Nutzungsoptionen.<br />
Von ihm schweift der Blick über den<br />
2008 eröffneten Traditionsschiffhafen im<br />
Sandtorhafen. Dessen 5.800 m 2 große<br />
schwimmende Pontonanlage hebt und<br />
senkt sich mit den Gezeiten und bietet<br />
einen festen Liegeplatz für bis zu 30 historische<br />
Wasserfahrzeuge. Nachdem 2011 im<br />
benachbarten Quartier der 6.000 m 2 große<br />
Sandtorpark als erster grüner Park der<br />
<strong>HafenCity</strong> eröffnet wurde, ist dieses Freiraumensemble<br />
nun vollendet.<br />
Plätze, Promenaden und Parks sind in der <strong>HafenCity</strong> nicht nur städtebauliche Klammer, sondern eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente
58<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
59<br />
ÖFFENTLICHE STADTRÄUME<br />
sprung ist der NachhaltigkeitsPavillon<br />
Osaka 9 integriert, der seit 2011 einen<br />
Überblick über das Nachhaltigkeitskonzept<br />
der <strong>HafenCity</strong> bietet.<br />
Am Kopf des Magdeburger Hafens ist<br />
als wichtigstes Entree zur zentralen<br />
<strong>HafenCity</strong> der Dar-es-Salaam-Platz entstanden<br />
– ein attraktiver Ort mit Südausrichtung<br />
zum Hafenbecken und mit weiten<br />
Blicken bis zur Elbe. Die Leónbrücke<br />
verbindet den Platz mit der Brooktorkai-<br />
Promenade, die seit 2010 entlang des<br />
Germanischen Lloyd bis zur Ericusspitze<br />
mit dem Spiegel-Gebäude führt. Gestalterische<br />
Besonderheit ist hier ein 30 m<br />
langes „Steinsofa“. WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />
(Hamburg) gestalteten<br />
einen Großteil dieser Freiräume.<br />
Die Promenade Ericusspitze lädt als<br />
Fortsetzung der Brooktorkai-Promenade<br />
seit Herbst 2011 mit einer großzügigen<br />
Stufenanlage zum Wechsel der Ebenen<br />
ein. Am Ostufer des Magdeburger<br />
9<br />
A<br />
8<br />
7<br />
E<br />
10<br />
B<br />
1 2<br />
6<br />
Hafens entsteht bis Ende 2013 ein Gebäudeensemble<br />
mit einer Stadtloggia. Dieser<br />
zwei Stockwerke hohe Arkadenraum<br />
steht in enger Beziehung zu der vor ihm<br />
entstehenden Pierpromenade. Sie verbindet<br />
den Platz vor dem Kaispeicher B<br />
mit den Freiräumen an der <strong>HafenCity</strong><br />
Universität, da die Pier unter der Baakenbrücke<br />
nach Süden weitergeführt wird<br />
und so eine Verbindung ohne Straßenquerung<br />
zum Lohsepark, dem Baakenhafen<br />
und der Elbe ermöglicht. Ein neuer<br />
Anleger ermöglicht Barkassen seit Sommer<br />
2012, hier anzulanden.<br />
grosszügige grünunD<br />
sPielflächen<br />
3<br />
4<br />
C<br />
5<br />
Im Westen schafft der mit Hügeln, Bäumen<br />
und einer Spielwiese gestaltete<br />
Sandtorpark eine städtebauliche Klammer<br />
für verschiedenartige Nutzungen,<br />
indem sich die Materialien und die Bodengestaltung<br />
der Magellan-Terrassen auch<br />
auf den Freiflächen rund um den Park<br />
fortsetzen. Die seit April 2011 nutzbare<br />
Grünfläche wird auch von der angrenzenden<br />
Katharinenschule genutzt.<br />
Der 850 m 2 große Schatzinsel-Spielplatz<br />
am nahe gelegenen ViewPoint ist bereits<br />
seit 2008 für Kinder zugänglich. Mit der<br />
Fertigstellung des Grasbrookparks im<br />
Sommer 2013 wird er dort seinen endgültigen<br />
(und erweiterten) Platz finden.<br />
Doch nicht nur Kinder sind im 7.100 m 2<br />
großen Grasbrookpark willkommen. Für<br />
Erwachsene werden u. a. Picknicktische,<br />
Bänke und ein Spielfeld mit Trainingsgeräten<br />
integriert.<br />
Der lohsePark<br />
iM zentruM<br />
Der Lohsepark wird die mit 4 ha größte<br />
zusammenhängende Grünfläche der<br />
<strong>HafenCity</strong>. Wie ein grünes Band wird sich<br />
U<br />
D<br />
E<br />
Die öffentlichen Freiräume der <strong>HafenCity</strong> – hier der Sandtorpark – entstehen mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />
dieser „Central Park“ von Wasser zu Wasser<br />
ziehen: Die vom Büro Vogt Landschaftsarchitekten<br />
AG (Zürich) gestaltete<br />
Anlage erstreckt sich in Teilen schon<br />
ab 2013/14 vom Ericusgraben bis zur Elbe,<br />
insgesamt wird der Park spätestens 2019<br />
fertiggestellt. Großzügige Rasenflächen,<br />
über 500 neu gepflanzte Bäume und<br />
seitlich angeordnete Stadtterrassen, die<br />
die Erschließungsstraßen mit dem Park<br />
verbinden, werden den zentralen Park<br />
prägen. Ein integrierter Gedenkort erinnert<br />
an die während des Nationalsozialismus<br />
vom ehemaligen Hannoverschen<br />
Bahnhof deportierten Juden, Sinti und<br />
Roma.<br />
grüne insel iM osten<br />
Der hafencitY<br />
Neben diesen öffentlichen Stadträumen<br />
können in der <strong>HafenCity</strong> auch viele<br />
Privatflächen von Bewohnern, Beschäftigten<br />
und Besuchern genutzt werden.<br />
Denn öffentlicher und privater Grund<br />
sind eng miteinander verzahnt, für viele<br />
in Privatbesitz befindliche Flächen<br />
bestehen Gehrechte durchweg, oder –<br />
wie im Überseequartier – Rechte, vergleichbar<br />
denen auf öffentlichen Wegeflächen.<br />
So wird u. a. sichergestellt, dass<br />
Privatflächen zwischen einzelnen<br />
Gebäuden für Fußgänger sowie Radfahrer<br />
passierbar bleiben, die so ein engmaschiges<br />
Wegenetz und gut vernetzte<br />
Aufenthaltsflächen nutzen können.<br />
A Spiel- und Gemeinschaftshaus<br />
B Maritimer Wasserspielplatz<br />
C Picknick- und Liegewiese<br />
D StadtRAD-Station<br />
E Fahrradstellplätze<br />
1 Piratenschiff<br />
2 Wasserspielfläche<br />
(Fontänenhüpfer/Spritzdüsen/<br />
Wasserpilze)<br />
3 Schaukelschiff<br />
Nicht nur Kinder sind im neuen Grasbrookpark willkommen. Für Erwachsene stehen u. a. Picknicktische,<br />
Bänke und ein Spielfeld mit Trainingsge räten bereit (Eröffnung Mitte 2013)<br />
4 Kletterpalmenwald mit Rutsche<br />
5 Doppelschaukel<br />
6 Drehscheibe<br />
7 Trampolin/Doppelwippe/<br />
Wackelschafe<br />
8 Weidentunnel mit Weidentipi<br />
9 Weg für Kinderfahrzeuge<br />
10 Pumpe/Matschtische/<br />
Großer Bagger<br />
Entlang der Elbe wird der Park an eine<br />
30 m breite Elbpromenade anknüpfen,<br />
die später entlang des Stroms bis nach<br />
Entenwerder führt. Diese integriert auch<br />
den Elberadweg. Der Freiraumwettbewerb<br />
für das Quartier Baakenhafen wurde<br />
2012 entschieden. Die Siegerentwürfe<br />
des Berliner Atelier Loidl überzeugten<br />
unter anderem mit einer grünen, künstlich<br />
angelegten, etwa 1,5 ha großen<br />
Spiel- und Freizeitinsel im Zentrum des<br />
familienorientierten Quartiers.<br />
Viele neue Wegebeziehungen und Aufenthaltsorte entlang des Wassers sind vor allem für Radfahrer und<br />
Fußgänger attraktiv – wie hier am Magdeburger Hafen und dem NachhaltigkeitsPavillon Osaka 9
60<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
61<br />
INFRASTRUKTUR<br />
Neue Infrastruktur – Grundlage<br />
für die Stadtentwicklung<br />
Wassernähe, Bodenverhältnisse und Hochwasserrisiko stellen<br />
besondere Herausforderungen dar<br />
Die <strong>HafenCity</strong> ist von besonderen<br />
gebietsspezifischen Merkmalen geprägt:<br />
Das Gebiet ist eine mit Hafenbecken<br />
durchzogene, niedrig liegende Insel<br />
im Elbstrom. Voraussetzungen für eine<br />
urbane Nutzung sind daher neue externe<br />
und interne Verbindungen und Vernetzungen<br />
sowie der Hochwasserschutz.<br />
Als Herausforderung erweist sich die<br />
Ost-West-Lage der Speicherstadt, die sich<br />
wie ein Riegel zwischen <strong>HafenCity</strong> und<br />
City legt sowie die ebenfalls in Ost-West-<br />
Richtung verlaufenden Wasserzüge. Sie<br />
haben u. a. dazu geführt, dass eine leistungsfähige<br />
Anbindung an den öffentlichen<br />
Personennahverkehr (ÖPNV) nur<br />
unterirdisch als U-Bahn gut funktioniert.<br />
Das Gebiet der <strong>HafenCity</strong> befindet sich<br />
zudem außerhalb der Hauptdeichlinie<br />
Hamburgs auf einem nicht hochwassergeschützten<br />
Niveau von 4–5,5 m ü. NN.<br />
Aufgrund der Lage in der Elbe muss sie<br />
Warftkonzept und Hochwasserschutz in der <strong>HafenCity</strong><br />
(am Beispiel Dalmannkai und Kaiserkai)<br />
gesondert und aufwendig gesichert werden:<br />
Über 3,1 km lang ist die Kante zur<br />
Elbe hin und insgesamt 10,5 km lang die<br />
Wasserkanten insgesamt, einschließlich<br />
der Hafenbecken.<br />
Das Areal der <strong>HafenCity</strong> wurde in der<br />
Vergangenheit als Industrie- und Hafengebiet<br />
geprägt. Mit dem Ausbau der<br />
modernen Hafenanlagen ab 1862 erhielt<br />
es seine charakteristische Prägung, die<br />
weitgehend bestehen geblieben ist:<br />
Hafenbecken und Kaimauern machen<br />
heute den typischen Charakter der<br />
<strong>HafenCity</strong> aus. An vielen Stellen, wie zum<br />
Beispiel am Sandtorkai und am Dalmannkai,<br />
ließ sich die historische Bausubstanz<br />
der Kaimauern teilweise erhalten und<br />
behutsam wiederherstellen. Neu gebaut<br />
werden die Kaimauern an den Stellen, wo<br />
sie bereits zu stark beschädigt sind oder<br />
wo es bisher noch keine gibt. Da die<br />
industrielle Nutzung des Gebiets ihre<br />
Geplante Verkehrserschließung<br />
in der <strong>HafenCity</strong><br />
Ein ebenso komplexes wie leistungsfähiges Verkehrssystem<br />
erschließt die <strong>HafenCity</strong>. Öffentliche Nahverkehrsdienste<br />
übernehmen dabei die Hauptrolle. Zentrale Verkehrsader ist<br />
die neue U-Bahnlinie U4, die hauptsächlich um ein dichtes<br />
Streckennetz für Linienbusse ergänzt wird<br />
Die Gebäude und Straßen in der <strong>HafenCity</strong> werden auf Warften gebaut. So ergibt sich eine neue Stadttopografie, wie hier das Beispiel für den Kaiserkai zeigt<br />
U-Bahn<br />
S-Bahn<br />
Bus<br />
Buslinie optional<br />
Fähre<br />
Barkassenanleger<br />
(nachrichtliche Darstellung)<br />
Hochwasserschutz (HWS)<br />
in der <strong>HafenCity</strong>: 8,30m NN<br />
höchster Hamburger<br />
Hochwasserstand 1976:<br />
6,45m NN<br />
Promenade: 4,50m NN<br />
Tidehub:<br />
Mittleres Tidehochwasser<br />
(MTHW): 2,10m NN<br />
Mittleres Tideniedrigwasser<br />
(MTNW): -1,50m NN<br />
Spuren hinterlassen hatte, musste an<br />
manchen Orten kontaminierter Boden<br />
saniert werden.<br />
hochwasserschutz<br />
hat oBerste Priorität<br />
Wichtige Voraussetzung für den Bau<br />
der <strong>HafenCity</strong> war und ist der Hochwasserschutz.<br />
Auf eine Eindeichung wurde<br />
bewusst verzichtet, denn für die gesamte<br />
127 ha große Landfläche des Stadtteils<br />
hätte sie bereits vollständig vor Realisierung<br />
der ersten Hochbauten hergestellt<br />
werden müssen. Ein zügiger Beginn der<br />
<strong>HafenCity</strong>-Entwicklung wäre dadurch<br />
nicht möglich gewesen, gleichzeitig hätte<br />
eine Eindeichung erhebliche Vorlaufkosten<br />
verursacht. Stadträumlich hätte<br />
ein Deich zudem den Stadtteil prägende<br />
Wasserbezüge verhindert.<br />
Stattdessen werden die neuen Gebäude<br />
und Straßen auf Warften gebaut: Diese<br />
Sockel bilden ein neues Höhenniveau von<br />
8–9 m ü. NN und schützen so vor Überflutung.<br />
Zudem bieten sie Raum für hochwassergeschützte<br />
Tiefgaragen. Promenaden<br />
und teilweise auch Plätze verbleiben<br />
dagegen auf dem bisherigen Niveau des<br />
Gebiets von etwa 4,5–5,5 m ü. NN, wodurch<br />
der enge Bezug zum Wasser erhalten wird<br />
und gut nutzbare öffentliche Räume hoher<br />
Qualität entstehen können.<br />
Eine weitere Herausforderung stellt<br />
der Baugrund des Stadtteils dar. Die<br />
<strong>HafenCity</strong> befindet sich im Einflussbereich<br />
des Elbstroms, der sogenannten<br />
Elbmarsch. Ihre oberen Bodenschichten<br />
bestehen zumeist aus Klei und Geschiebemergel,<br />
die als sogenannte bindige<br />
Bodenschichten über eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />
verfügen und damit<br />
für schwere Lasten nicht tragfähig sind.<br />
Erst in tieferen Schichten befinden sich<br />
tragfähige Sande. Deswegen stehen alle<br />
Gebäude in der <strong>HafenCity</strong> auf Pfählen.<br />
Sie reichen in der Regel rund 20 m tief in<br />
den Erdboden und führen das auf ihnen<br />
lastende Gewicht in die tragfähigen<br />
Sandschichten ab.<br />
Im Straßenbau findet das sogenannte<br />
Vorbelastungsverfahren mit einer Überhöhung<br />
des Straßenkörpers auf ca. 10 m<br />
ü. NN seine Anwendung: Dabei drückt<br />
das Gewicht von aufgeschüttetem Sand<br />
zunächst den Wasseranteil aus den bindigen<br />
Bodenschichten heraus und<br />
erzeugt so einen für den Straßenbau<br />
geeigneten festen Untergrund. Wenn<br />
dieser Prozess abgeschlossen ist, wird<br />
der Sandkörper auf die Höhe des künftigen<br />
Straßenniveaus von ca. 7,5–8 m<br />
abgetragen, sodass anschließend Leitungen<br />
eingebracht und Straßen gebaut<br />
werden können.<br />
neue strassen<br />
unD Brücken<br />
Sämtliche Straßen werden auf einem<br />
hochwassergeschützten Niveau von mindestens<br />
7,5 bzw. 8,3 m ü. NN angelegt.<br />
Neue Brücken werden hochwassergeschützt<br />
gebaut bzw. alte Brücken saniert<br />
und angehoben. Eine Ausnahme von der
62<br />
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />
63<br />
INFRASTRUKTUR<br />
Straßenerhöhung bildet der direkt zwischen<br />
<strong>HafenCity</strong> und Speicherstadt verlaufende<br />
Straßenzug. Eine Aufhöhung in<br />
der gesamten Breite des Straßenzugs Am<br />
Sandtorkai/westlicher Brooktorkai war<br />
aufgrund der angrenzenden Speicherstadt<br />
nicht möglich bzw. sinnvoll.<br />
Für die seltenen und zeitlich begrenzten<br />
Fälle einer Sturmflut werden neue hochwassergeschützte<br />
Zugänge zur <strong>HafenCity</strong><br />
hergestellt, etwa die Kibbelstegbrücke:<br />
Im Normalfall stellen sie eine attraktive<br />
Wegeverbindung für Fußgänger und<br />
Radfahrer dar, bei Hochwasser sind sie<br />
die sichere Zufahrt für Feuerwehr und<br />
Rettungsfahrzeuge. Über die Oberbaumbrücke<br />
sowie die Straßen Brooktorkai,<br />
Shanghaiallee und Überseeallee verläuft<br />
die zweite hochwassergeschützte Verkehrsachse<br />
zur deichgesicherten Innenstadt<br />
– diese ist auch im Hochwasserfall<br />
von privatem Verkehr nutzbar. Weitere<br />
hoch wassergeschützte Verbindungen<br />
werden mit der Großmarktbrücke und<br />
der Freihafenelbbrücke, die beide an die<br />
Versmannstraße anknüpfen, hergestellt.<br />
Zwar werden Straßen in der <strong>HafenCity</strong><br />
schon frühzeitig geplant; die Realisierung<br />
von Fahrbahndecken, Fuß- und Fahrrad-<br />
wegen oder Parkbuchten erfolgt trotzdem<br />
nur sukzessive und in enger Abstimmung<br />
mit dem Hochbau. Deshalb<br />
erhalten fast alle Fahrbahnen zunächst<br />
eine provisorische Deckschicht. Die endgültige<br />
Verschleißschicht wird erst nach<br />
Fertigstellung der umliegenden Hochbauten<br />
hergestellt, zusammen mit den<br />
Nebenflächen sowie den Radwegen bzw.<br />
Radfahrstreifen und Baumpflanzungen.<br />
Mit DeM auto oDer<br />
zu fuss in Die citY<br />
Anbindungen der <strong>HafenCity</strong> zur Hamburger<br />
Innenstadt stellen derzeit vier Straßenbrücken<br />
her. Die in Ost-West-Richtung<br />
verlaufende Straße Am Sandtorkai/Brooktorkai<br />
dient als zentrale nördliche Erschließungsachse<br />
der westlichen <strong>HafenCity</strong>. Von<br />
ihr aus wird auch der Verkehr in Richtung<br />
Süden aufgefächert; vor allem durch die<br />
Shanghaiallee und die Osakaallee. Ihre<br />
Fortsetzung führt direkt über die Kornhausbrücke<br />
und bildet die Verlängerung<br />
der Domplatz-Achse. Fußgänger gelangen<br />
in zehn Minuten vom Überseeboulevard<br />
über die Kornhausbrücke und den Domplatz<br />
bis zum Jungfernstieg.<br />
Die neue U-Bahnlinie U4 ist ein zentraler Mobilitätsbaustein der <strong>HafenCity</strong>. Im Dezember 2012 nahm sie ihren regulären Betrieb auf<br />
Die in den nächsten Jahren zu entwickelnde<br />
östliche <strong>HafenCity</strong> wird verkehrlich<br />
ebenso hervorragend erschlossen sein.<br />
Wichtigste Hauptverkehrsstraße wird die<br />
Versmannstraße, zusätzlich entstehen<br />
mehrere interne und externe Verbindungen.<br />
Eine neue Brücke im Osten wird die<br />
Versmannstraße über den Oberhafen und<br />
das Großmarktareal mit der Amsinckstraße<br />
verknüpfen, wodurch die <strong>HafenCity</strong> erheblich<br />
vom Durchgangsverkehr entlastet wird.<br />
Brücke üBer Den<br />
Baakenhafen sichert<br />
zügige entwicklung<br />
Eine neue Brücke über den westlichen<br />
Baakenhafen verbindet den nördlichen<br />
Teil des Quartiers Baakenhafen mit seinem<br />
Südteil. Die 170 m lange Brücke Baakenhafen<br />
West markiert einen weiteren<br />
wichtigen Meilenstein für die zügige Entwicklung<br />
der östlichen <strong>HafenCity</strong>, in der<br />
die vorbereitenden Arbeiten für die Infrastrukturmaßnahmen<br />
und schließlich den<br />
Wohnungsbau weiter voranschreiten.<br />
Mittelfristig kann die Straßenerschließung<br />
über die Elbe zum Kleinen Grasbrook<br />
weitergeführt werden.<br />
Radverkehrskonzept<br />
Straßenbegleitende Radwege<br />
Radfahrstreifen / Schutzstreifen<br />
Gemeinsame Geh- und Radwege<br />
Radfahrmöglichkeit<br />
Plätze / Promenaden<br />
Elberadweg<br />
Mischverkehr auf der Fahrbahn<br />
Fahrradstation<br />
Darstellungen außerhalb der <strong>HafenCity</strong><br />
nur nachrichtlich<br />
Ein dichtes Radwegenetz mit Fahrradwegen und -streifen zieht sich durch die <strong>HafenCity</strong>.<br />
Die Radwege werden immer besser auch mit der bestehenden Innenstadt vernetzt<br />
Darüber hinaus entstehen zahlreiche<br />
Fuß- und Fahrradwege, zwei Fußgängerbrücken<br />
sind über den Baakenhafen<br />
geplant. Ein geplanter Tunnel schafft frühestens<br />
ab 2017 eine Verbindung zwischen<br />
dem durch Gleise abgetrennten<br />
Oberhafenquartier und dem Quartier Am<br />
Lohsepark und mündet dann direkt. in<br />
den Nordost-Ausgang der U-Bahnstation<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität.<br />
Neu zu schaffende und bereits bestehende<br />
Verkehrswege führen in manchen<br />
Lagen der östlichen <strong>HafenCity</strong> zu einer<br />
erhöhten Lärmexposition. Beispielsweise<br />
an der östlichen Versmannstraße dominieren<br />
daher eher lärmunempfindliche<br />
Dienstleistungsnutzungen, die zugleich<br />
den Lärmschutz für die Wohnnutzung<br />
verbessern.<br />
uMweltfreunDlicher<br />
verkehr<br />
Die zentrale Lage der <strong>HafenCity</strong> lädt dazu<br />
ein, auf das Auto zu verzichten: Ihr weit<br />
verzweigtes Netz von Fuß- und Fahrradwegen<br />
ist außergewöhnlich engmaschig.<br />
Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann es<br />
sich an den Leihradstationen des Hamburger<br />
Fahrradleihsystems ausleihen.<br />
Wesentliche Voraussetzung, um die<br />
<strong>HafenCity</strong> mit ihrer dichten Nutzungsmischung<br />
und ihrer hohen Besucherfrequenz<br />
nachhaltig zu entwickeln, ist ein<br />
effizientes System des ÖPNV. Die neue<br />
U-Bahnlinie U4 ist daher ein zentraler<br />
Mobilitätsbaustein der <strong>HafenCity</strong>. Weiterhin<br />
gibt es ein dichtes Netz an Busstationen:<br />
Die Linie 6 verkehrt über die Straße<br />
Am Sandtorkai Richtung westliche<br />
<strong>HafenCity</strong> und Speicherstadt, die neue<br />
Buslinie 111 von den Landungsbrücken bis<br />
zur Shanghaiallee.<br />
eine neue u-Bahnline<br />
Im Dezember 2012 nahm die neue U4 an<br />
der Haltestelle Überseequartier ihren<br />
regulären Betrieb auf und verbindet die<br />
<strong>HafenCity</strong> seither auf direktem Weg mit<br />
der Haltestelle Jungfernstieg und dem<br />
Hauptbahnhof. Im Spätsommer folgt die<br />
Haltestelle <strong>HafenCity</strong> Universität, wenn<br />
die Hochschule mit ihren rund 2.000 Studenten<br />
gegen Ende 2013 den Betrieb auf<br />
ihrem neuen Campus im Elbtorquartier<br />
aufnimmt. Der von Senat und Bürgerschaft<br />
bereits beschlossene Weiterbau bis<br />
zu den Elbbrücken beginnt bereits 2013.<br />
Zusammen mit der Haltestelle <strong>HafenCity</strong><br />
Universität wird die Station Elbbrücken<br />
die neuen Quartiere mit ihren rund 2.800<br />
Wohnungen und ca. 18.000 Arbeitsplätzen<br />
effektiv anbinden. Insgesamt wird für<br />
die neue U4 nach dem Endausbau der<br />
<strong>HafenCity</strong> mit täglich ca. 35.000 Fahrgästen<br />
gerechnet. Zielsetzung ist es, mit dem<br />
Weiterbau auch eine Verknüpfung mit der<br />
S-Bahn herzustellen.<br />
Auch ein erster Fähranleger wurde<br />
bereits nahe der Elbphilharmonie errichtet.<br />
Zwei weitere sollen folgen – an der<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität und an den Elbbrücken.<br />
Dazu kommen verschiedene Barkassenanleger,<br />
u. a. im Magdeburger Hafen<br />
und im Baakenhafen.<br />
Planung und Bau der komplexen Infrastrukturmaßnahmen<br />
verantwortet die<br />
stadteigene <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />
als Bauherrin (außer auf den privaten<br />
Grundstücken). Finanziert werden diese<br />
durch Grundstücksverkäufe im Planungsgebiet.<br />
Ausnahme ist die U4, die von der<br />
Hamburger Hochbahn AG geplant und<br />
realisiert wird. Ihre Finanzierung erfolgte<br />
über den Haushalt der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg sowie über Zuschüsse aus<br />
Bundesmitteln. Die Weiterführung wird<br />
allerdings vom „Sondervermögen Stadt<br />
und Hafen“ getragen. Die externe Anbindung<br />
der <strong>HafenCity</strong>, der geplante Umbau<br />
des Deichtorplatzes sowie der Bau von<br />
Brücken zwischen der <strong>HafenCity</strong> und<br />
anderen Stadtquartieren erfolgen wiederum<br />
über den städtischen Haushalt.
64 HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN<br />
65<br />
DATEN UND<br />
FAKTEN
66<br />
HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN 67<br />
<strong>HafenCity</strong>: Aus Hafen entsteht Stadt<br />
Gesamtfläche: 157 ha<br />
ehemaliges Hafen- und Industrieareal<br />
Erweiterung der Hamburger City-<br />
Fläche um 40 Prozent<br />
10,5 km neue Wasserpromenaden<br />
(inklusive Elbufer)<br />
3,1 km „Riverfront“ entlang der Elbe<br />
Entfernung vom Zentrum der<br />
<strong>HafenCity</strong> zum Rathaus: 800 m<br />
Dichte Nutzung für Büro, Wohnen,<br />
Einzelhandel, Bildung, Kultur und Freizeit<br />
Bebauungsdichte: 3,7–5,6<br />
Geschossflächenzahl (GFZ)<br />
Durchschnittliche Einwohnerdichte:<br />
95/ha<br />
Durchschnittliche Beschäftigtendichte:<br />
357/ha<br />
Gebäudeneubaufläche<br />
Bruttgeschossfläche (BGF) oberirdisch:<br />
2,32 Mio. m 2<br />
45.000 Arbeitsplätze, davon<br />
ca. 35.000 Büroarbeitsplätze<br />
6.000 Wohnungen<br />
für etwa 12.000 Bewohner
68<br />
HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN 69<br />
Daten und Fakten<br />
Gesamtinvestitionsvolumen<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
Nutzungsverteilung der Landund<br />
Wasserflächen<br />
Nutzungsverteilung der Landflächen*<br />
in der <strong>HafenCity</strong><br />
Nutzungsverteilung der<br />
Gebäudeflächen<br />
ca. 10,4 Mrd. Euro (vorläufige Schätzung)<br />
Gesamtfläche: 157 ha<br />
Insgesamt 127 ha<br />
Insgesamt 2,32 Mio. m 2 BGF<br />
Privat<br />
ca. 8 Mrd.<br />
Euro<br />
ca.<br />
2,4 Mrd.<br />
Euro<br />
Öffentlich<br />
überwiegend aus dem „Sondervermögen<br />
Stadt und Hafen“<br />
Aus Grundstücksverkäufen werden<br />
etwa 1,5 Mrd. Euro erlöst. („Sondervermögen<br />
Stadt und Hafen“)<br />
Vom Sondervermögen nicht getragen<br />
werden der Neubau der U-Bahn (außer<br />
Verlängerung bis Elbbrücken) und<br />
öffentlicher Gebäude wie Universität,<br />
Schulen sowie die Elbphilharmonie und<br />
externe Straßenerschließungen der<br />
<strong>HafenCity</strong> (z.B. Deichtorplatzneubau<br />
und Domplatzachse)<br />
127 ha<br />
30 ha<br />
Wasserfläche<br />
davon 1,0 ha Pontons<br />
auf Wasserfläche<br />
Landfläche<br />
Verkehrsfläche<br />
24%<br />
Gebäudegrundfläche<br />
31%<br />
26,3 ha<br />
* ohne Quartier Oberhafen mit 8,9 ha<br />
und ohne Gleisanlage DB mit 0.9 ha<br />
33,9 ha<br />
28,1 ha<br />
13,8 ha<br />
7,8 ha<br />
Öffentliche<br />
Freifläche 25%<br />
öffentliche Plätze,<br />
Parks, Promenaden<br />
Private<br />
Freifläche 13%<br />
öffentlich<br />
zugänglich<br />
Private<br />
Freifläche 7%<br />
nicht öffentlich<br />
zugänglich<br />
Büro<br />
48%<br />
1.100.000<br />
m 2 BGF<br />
700.000<br />
m 2 BGF<br />
310.000<br />
m 2 BGF<br />
215.000<br />
m 2 BGF<br />
Nutzung für<br />
Wissenschaft, Bildung,<br />
Kultur, Freizeit und<br />
Hotel 13%<br />
Einzelhandel, Gastronomie,<br />
EG-Dienstleistungen 9%<br />
Wohnen 30%<br />
Die wichtigsten Entwicklungsschritte<br />
der <strong>HafenCity</strong><br />
Fertigstellung des Quartiers Sandtorpark/Grasbrook<br />
Masterplan-Beschluss des<br />
Hamburger Senats auf der Basis eines<br />
internationalen Wettbewerbs<br />
Eröffnung des Infocenters Kesselhaus<br />
Fertigstellung<br />
der Bebauung<br />
Am Sandtorkai<br />
Die ersten<br />
Bewohner ziehen<br />
in die <strong>HafenCity</strong><br />
Eröffnung des Internationalen<br />
Maritimen Museums und des<br />
Traditionsschiffhafens<br />
Die <strong>HafenCity</strong> wird zusammen<br />
mit der Speicherstadt ein<br />
eigener Stadtteil Hamburgs<br />
Fertigstellung des nördlichen Überseequartiers<br />
sowie des Quartiers Brooktorkai/Ericus<br />
Baubeginn des<br />
Elbtorquartiers<br />
Eröffnung der<br />
<strong>HafenCity</strong> Universität<br />
und der Elbarkaden am<br />
Magdeburger Hafen<br />
Betriebsaufnahme<br />
der Elbphilharmonie<br />
(geplant)<br />
Voraussichtliche<br />
Fertigstellung der<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
2017<br />
2003<br />
Bürgerschaftsbeschluss<br />
zur Realisierung der<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
Baubeginn des<br />
Hochbaus (SAP)<br />
Fertigstellung des<br />
ersten Gebäudes<br />
(SAP)<br />
Baubeginn des<br />
ersten Quartiers<br />
(Am Sandtorkai/<br />
Dalmannkai)<br />
Einführung des Umweltzeichens<br />
<strong>HafenCity</strong> für<br />
nachhaltiges Bauen<br />
Baubeginn des nördlichen<br />
Überseequartiers<br />
2009<br />
Fertigstellung des ersten<br />
Quartiers (Am Sandtorkai/<br />
Dalmannkai)<br />
Überarbeitung des<br />
Masterplans<br />
für die östliche<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
Eröffnung der<br />
U-Bahnlinie U4<br />
Baubeginn<br />
des zentralen<br />
Lohseparks und des<br />
Grasbrookparks<br />
Baubeginn des Quartiers<br />
Am Lohsepark<br />
2013/2014 Baubeginn<br />
Quartier Baakenhafen<br />
Baubeginn der Verlängerung<br />
der U4 bis an die<br />
Elbbrücken
70<br />
HAFENCITY PROJEKTE<br />
Straßenverzeichnis<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
Strassen<br />
Am Sandtorkai [C2/C3]<br />
Am Dalmannkai [C3]<br />
Am Kaiserkai [C/D3]<br />
Am Sandtorpark [C3]<br />
Baakenwerder Straße [E7]<br />
Brooktorkai [B4]<br />
Großer Grasbrook [C/D3]<br />
Hong-Kong-Straße [C4]<br />
Hübenerstraße [D3]<br />
Kirchenpauerstraße [E7]<br />
Koreastraße [C4]<br />
Osakaallee [C3]<br />
Poggenmühle [B4]<br />
San-Francisco-Straße [D3]<br />
Shanghaiallee [C4]<br />
Singapurstraße [C3]<br />
Steinschanze [C4]<br />
Stockmeyerstraße [B/C4]<br />
Tokiostraße [C3]<br />
Überseeallee [D4]<br />
Überseeboulevard [C3]<br />
Versmannstraße [D5–7]<br />
Zweibrückenstraße [F7–8]<br />
PLätze, Parks<br />
Baakenhöft [D4]<br />
Ericusspitze [B4]<br />
Grasbrookpark [D3]<br />
Lohsepark [C4–5/D5]<br />
Lohseplatz [C4]<br />
Magellan-Terrassen [C3]<br />
Marco-Polo-Terrassen [D3]<br />
Sandtorpark [C3]<br />
Strandhöft [D2]<br />
Vasco-da-Gama-Platz [D2]<br />
Brücken<br />
Baakenbrücke [D4]<br />
Busanbrücke [C4]<br />
Ericusbrücke [B4]<br />
Freihafenbrücke [F7]<br />
Kibbelstegbrücken [C3]<br />
Mahatma-Gandhi-Brücke [C1]<br />
Oberbaumbrücke [B4]<br />
Oberhafenbrücke [B5]<br />
Shanghaibrücke [C4]
Neue<br />
Gröninger<br />
Stadthausbrücke<br />
cklerstraße<br />
zen<br />
n<br />
Anberg<br />
A<br />
Schaarsteinweg<br />
Hullstraße<br />
Alter Steinweg<br />
Ludwig-Erhard-Straße<br />
Teilfeld<br />
B<br />
U3<br />
Baumwall<br />
Michaelispassage<br />
BAUMWALL<br />
City-Sportboothafen<br />
C<br />
D<br />
1<br />
Herrengraben<br />
Herrengraben<br />
Schaartor<br />
Steinhöft<br />
Düsternstraße<br />
Admiralitätstraße<br />
Binnenhafenbr.<br />
Otto-Sill-Br.<br />
111<br />
Hanseatic<br />
Trade Center (HTC)<br />
Alsterfleet<br />
Herrlichkeit<br />
Kajen<br />
Admiralitätstraße<br />
Kajen<br />
Sandtorhafen<br />
Elbphilharmonie<br />
U3<br />
Rödingsmarkt<br />
Steintwietenhof<br />
Graskeller<br />
Steintwiete<br />
Deichstraße<br />
Am Sandtorkai<br />
Neuer Wall<br />
6<br />
RÖDINGSMARKT<br />
Binnenhafen<br />
HTC<br />
Kehrwiederfleet<br />
HTC<br />
HTC<br />
Görttwiete<br />
Willy-Brandt-Straße<br />
Cremon<br />
Hohe Brücke<br />
Kleiner Burstah<br />
Kehrwieder<br />
Adolphsbrücke<br />
Alter Wall<br />
Mönkedamm<br />
Mattentwiete<br />
Bei den Mühren<br />
Kehrwiedersteg<br />
(in Planung)<br />
Am Kaiserkai<br />
2<br />
Großer Burstah<br />
Hopfenmarkt<br />
A. d. Sande<br />
Wölberstieg<br />
Nikolaifleet<br />
Traditionsschiffhafen<br />
Brook<br />
Reimerstwiete<br />
Katharinenstr.<br />
Rathaus<br />
Börsenbrücke<br />
Neue Burg<br />
Zollkanal<br />
Grasbrookhafen<br />
STRANDKAI<br />
Große<br />
Johannisstraße<br />
Johannisstraße<br />
Trostbürcke<br />
Willy-Brandt-Straße<br />
Kibbelstegbrücken<br />
Schauenburgerstraße<br />
Brodschrangen<br />
Neß<br />
HAFE<br />
NCITY<br />
InfoCenter<br />
im Kesselhaus<br />
Marina<br />
(in Planung)<br />
U3<br />
Parkhaus Unilever<br />
ab 18.00 Uhr und am<br />
Wochenende<br />
ende<br />
Grimm<br />
111<br />
Großer Grasbrook<br />
RATHAUS<br />
Brook<br />
Hübenerstraße<br />
Rathausstr.<br />
Dornbusch<br />
Am Sandtorkai<br />
Domstraße<br />
Zippelhaus<br />
Pickhuben<br />
Brooksfleet<br />
Sandtorpark<br />
Speersort<br />
Alter<br />
Fischmarkt<br />
Domstraße<br />
Brandstwiete<br />
6<br />
6<br />
Neuer Wandrahm<br />
Grasbrookpark<br />
(im Bau)<br />
Skaterfläche<br />
Domplatz<br />
Schopenstehl<br />
Willy-Brandt-Straße<br />
St. Annenufer<br />
Singapurstr.<br />
Am Dalmannkai<br />
Tokiostr.<br />
Kreuslerstraße<br />
Speersort<br />
Curienstraße<br />
Kattrepel<br />
Kleine Reichenstraße<br />
Bei St. Annen<br />
Am Sandtorpark San-Francisco - Str.<br />
Heizwerk<br />
Überseeboulevard<br />
Hamburg Cruise<br />
Center <strong>HafenCity</strong><br />
Deichtorplatz<br />
I.-Ehre-<br />
Platz<br />
Dovenfleet<br />
Zollstraße<br />
Holländischer Brook<br />
Osakaallee<br />
Brooktorkai<br />
Burchardstraße<br />
U1<br />
Depenau<br />
Alter Wandrahm<br />
Dienerreihe<br />
Oberhafenbrücke<br />
Adolphsplatz<br />
Burchard-<br />
Platz<br />
Pumpen<br />
MEßBERG<br />
Zollkanal<br />
Holländisch- brookfleet<br />
Störtebeker<br />
Denkmal<br />
111<br />
Deichtorhallen<br />
Bouleplatz<br />
Vasco-<br />
Da-Gama-<br />
Platz<br />
Busanbrücke<br />
Überseeallee<br />
HAFENCITY<br />
HAMBURG<br />
GMBH<br />
U4<br />
ÜBERSEEQUARTIER<br />
Brooktorhafen<br />
Ericusbrücke<br />
HAFENCITY<br />
NACHHALTIG-<br />
KEITSPAVILLON<br />
LON<br />
OSAKA 9<br />
ÜBERSEEQUARTIER<br />
Magdeburger<br />
Hafen<br />
Science Center<br />
(in Planung)<br />
Hongkongstraße<br />
Steinstraße<br />
Altstädter Str.<br />
Burchardstraße<br />
Teerhof<br />
111<br />
Baakenbrücke<br />
Shanghaiallee<br />
Poggenmühle<br />
Koreastraße<br />
111<br />
Springeltwiete<br />
U1<br />
Johanniswall<br />
STEINSTRAßE<br />
Deichtortunnel<br />
St. -Katharinenkirche<br />
Mahatma-<br />
Gandhi-Brücke<br />
Shanghai-<br />
brücke<br />
Lohseplatz<br />
Überseeallee<br />
City-Hof-Passage<br />
Klosterwall<br />
Ericusgraben<br />
Stockmeyerstraße<br />
Lohseplatz<br />
(in Planung)<br />
<strong>HafenCity</strong><br />
Universität<br />
Katharinenfleet<br />
Katharinentwiete<br />
Magellan-<br />
Terrassen<br />
Marco-Polo-<br />
Terrassen<br />
Abriss<br />
(bis 2017)<br />
Lohsepark<br />
(in Planung)<br />
Altmannbrücke<br />
Altländer Straße<br />
Baakenhafen<br />
Hühnerposten<br />
Kehrwiederspitze<br />
Pulverturmsbrücke<br />
Niederbaumbrücke<br />
Binnenhafen- Brooksbrücke<br />
Großneumarkt<br />
Holzbrücke<br />
Kornhausbrücke<br />
Brooksbrücke<br />
Kannen-<br />
gießerort gießerort<br />
Wandrahmsteg<br />
Oberbaumbrücke<br />
Bodendenkmal<br />
U4<br />
Westerstraße<br />
Schultzweg<br />
Amsinckstraße<br />
Banksstraße<br />
HAFENCITY<br />
UNIVERSITÄT<br />
(Eröffnung 2013)<br />
(im Bau)<br />
Stadtdeich<br />
Münzstraße<br />
Besenbinderhof<br />
Norderstraße<br />
Högerdamm<br />
Banksstraße<br />
Versmannstraße<br />
Woltmanstraße<br />
(in Planung)<br />
(in Planung)<br />
Rosenallee<br />
Högerdamm<br />
Högerdamm<br />
Lippeltstraße<br />
Amsinckstraße<br />
Sonninstraße<br />
Amsinckstraße<br />
Banksstraße<br />
Stadtdeich<br />
Nordkanalstraße<br />
Albertstraße<br />
Nagelsweg<br />
Amsinckstraße<br />
Großmarktbrücke<br />
Versmannstraße<br />
Nordkanalstraße<br />
3 4 5 6 7 8<br />
San-Francisco - Str.<br />
Heinrich-Grone-Stieg<br />
Sachsenkamp<br />
Auf der Brandshofer Schleuse<br />
Wandalenweg<br />
Heinrich-Grone-Stieg<br />
Gotenstraße<br />
Frankenstraße<br />
Hammerbrookstraße<br />
Süderstraße<br />
Sachsenstraße<br />
Grüner Deich<br />
Heidenkampsweg<br />
Friesenstraße<br />
Billhorner Röhrendamm<br />
A<br />
B<br />
Heidenkampsweg<br />
C<br />
D<br />
Wendenstraße<br />
Hamm<br />
Billhorner Röhrendamm<br />
Brandshofer Deich<br />
ELBE<br />
Liegeplätze für Kreuzfahrtschiffe<br />
Schuppen 29<br />
(in Planung)<br />
Abriss bei<br />
Neubebauung<br />
Reginenstraße<br />
E<br />
F<br />
Vogelreth<br />
Werftstraße<br />
<strong>HafenCity</strong> Areal<br />
Gebäude in der <strong>HafenCity</strong><br />
im Bau / fertiggestellt<br />
Straße in Planung<br />
Bestandsstraße<br />
Bestandsgebäude<br />
Öffentliche Toilette<br />
U-Bahn<br />
© <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH / lab3 mediendesign Stand Februar 2013<br />
Bus<br />
Stadtrad<br />
Barkassenanleger<br />
Fährlinie<br />
Parkplatz<br />
Parkhaus<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Asiastraße<br />
Am Holthusenkai<br />
Abriss bei<br />
Neubebauung<br />
Kirchenpauerstraße<br />
Schumacherwerder<br />
Am Holthusenkai<br />
Abriss bei<br />
Neubebauung<br />
Baakenwerder Str.<br />
HALTESTELLE<br />
ELBBRÜCKEN<br />
(U4 in Planung)<br />
Rampenstraße Freihafen-Elbbrücke<br />
Zweibrückenstraße<br />
(in Planung)<br />
7 8<br />
Billhorner Brückenstraße<br />
Billhorner Brückenstraße<br />
E<br />
F<br />
Hardenstraße
BILDNACHWEIS<br />
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten: S. 40<br />
BKK-3 Architekten: S. 18 unten links<br />
Dinse Feest Zurl Architekten: S. 34 unten links<br />
Bina Engel: S. 5<br />
Fotofrizz:<br />
S. 8/9, S. 16, S. 20, S. 24/25, S. 28, S. 32, S. 36, S. 39 oben, S. 42, S. 66/67<br />
Gewers & Pudewill: S. 35 unten rechts<br />
Hafen City Hamburg GmbH: S. 46, S. 60/61 alle, S. 63<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH/Astoc Architects & Planners: S. 12/13<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH/EMBT Architects/WES & Partner Landschaftsarchitekten: S. 58<br />
Thomas Hampel/ELBE & FLUT:<br />
Titel oben rechts, Titel Mitte links, Titel unten links & unten rechts, S. 4, S. 6/7, S. 11 unten, S. 14/15, S. 17,<br />
S. 18 oben & unten rechts, S. 19, S. 21 alle, S. 22, S. 23 oben, S. 26 alle, S. 27 oben, S. 29 unten, S. 30 alle, S. 31 oben,<br />
S. 34 oben, S. 37 oben alle, S. 43 oben, S. 44/45, S. 48 unten, S. 49, S. 50/51 alle, S. 52/53 alle, S. 54/54 alle,<br />
S. 56/57 alle, S. 59 alle, S. 62, S. 64/65, S. 70 alle<br />
Martin Kunze: S. 48 oben<br />
Michael Korol:<br />
Klappe innen, S. 10/11 oben, S. 23 unten, S. 27 unten, S. 29 oben, S. 33 unten, S. 37 unten, S. 39 unten, S. 43 unten<br />
Shigeru Ban Architects Europe: S. 41 oben<br />
Springer Architekten: S. 34/35 unten Mitte<br />
Störmer Murphy and Partners: S. 31 unten<br />
Studio Gang Architects: S. 41 unten links<br />
Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT GmbH: S 41 unten rechts<br />
Vogt Landschaftsarchitekten AG: S. 33 oben<br />
Reimer Wulf: S. 47<br />
Wilkinson Eyre/Happold: S. 38<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 Hamburg<br />
V. i. S. d. P.: Susanne Bühler<br />
Redaktion: André Stark<br />
Schlussredaktion: Oliver Holzweißig<br />
Design: lab3 mediendesign, Hamburg<br />
Druckerei: Langebartels & Jürgens, Hamburg<br />
19. Ausgabe, Hamburg, März 2013, © 2013 All rights reserved<br />
Die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen sind für die Allgemeinheit bestimmt; sie erheben<br />
weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit. Sie dürfen nicht zur Beurteilung<br />
von Risiken von Anlage- oder sonstigen geschäftlichen Entscheidungen im Zusammenhang mit<br />
dem Projekt <strong>HafenCity</strong> oder in Teilen davon verwendet werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 Hamburg<br />
Telefon: 040 - 37 47 26 - 0, Telefax: 040 - 37 47 26 - 26<br />
E-Mail: info@<strong>HafenCity</strong>.com, www.<strong>HafenCity</strong>.com<br />
<strong>HafenCity</strong> InfoCenter im Kesselhaus, Ausstellung und Café<br />
Am Sandtorkai 30, 20457 Hamburg, Speicherstadt<br />
Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />
Telefon: 040 - 36 90 17 99, Telefax: 040 - 36 90 18 16<br />
Osaka 9, <strong>HafenCity</strong> NachhaltigkeitsPavillon<br />
Osakaallee 9, 20457 Hamburg, <strong>HafenCity</strong><br />
Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />
Telefon: 040 - 37 47 26 60<br />
InfoPavillon Überseequartier<br />
Osakaallee 14, 20457 Hamburg, <strong>HafenCity</strong><br />
Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />
www.ueberseequartier.de<br />
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