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Deutsch - HafenCity

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Inhalt<br />

EDITORIAL<br />

05<br />

ÜBER DIE HAFENCITY<br />

Das Projekt <strong>HafenCity</strong><br />

Die Basis der <strong>HafenCity</strong>-<br />

Entwicklung: der Masterplan<br />

08<br />

12<br />

THEMEN<br />

QUARTIERE<br />

PROJEKTE<br />

QUARTIERE<br />

Am Sandtorkai / Dalmannkai<br />

Am Sandtorpark / Grasbrook<br />

Brooktorkai / Ericus<br />

Strandkai<br />

Überseequartier<br />

Elbtorquartier<br />

Am Lohsepark<br />

Oberhafen<br />

Baakenhafen<br />

Elbbrücken<br />

THEMEN<br />

Nachhaltigkeit<br />

Kulturelle Höhepunkte<br />

Soziale Entwicklung<br />

Öffentliche Stadträume<br />

Infrastruktur<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

28<br />

32<br />

36<br />

38<br />

42<br />

46<br />

50<br />

54<br />

56<br />

60<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

64<br />

19 | MÄRZ 2013 / DEUTSCH


Jungfernstieg<br />

Binnenalster Rathaus Speicherstadt<br />

Mönckebergstraße<br />

Hamburger Kunstmeile<br />

Hauptbahnhof<br />

Foto: Fotofrizz<br />

Modell: Michael Korol, <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />

Stand der Flächenentwicklung<br />

fertiggestellt<br />

im Bau / Bauvorbereitung<br />

Anhandgabe<br />

Quartiere<br />

Projekte<br />

U-Bahnstation<br />

Ausschreibung / Anhandgabereife<br />

Flächenvorbereitung<br />

U<br />

U<br />

C<br />

U<br />

1<br />

A<br />

A<br />

6<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

B<br />

7<br />

U<br />

E<br />

14<br />

8<br />

U<br />

10<br />

U<br />

F<br />

9<br />

12<br />

G<br />

11<br />

7<br />

U<br />

H<br />

15<br />

U<br />

13<br />

I<br />

7<br />

I<br />

J<br />

16<br />

U<br />

D<br />

QUARTIERE<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Am Sandtorkai / Dalmannkai<br />

Am Sandtorpark/Grasbrook<br />

Brooktorkai/Ericus<br />

D<br />

E<br />

F<br />

Strandkai<br />

Überseequartier<br />

Elbtorquartier<br />

G<br />

H<br />

I<br />

Am Lohsepark<br />

Oberhafen<br />

Baakenhafen<br />

J Elbbrücken PROJEKTE 1 Elbphilharmonie<br />

3 Sportbootmarina<br />

auf dem Kaispeicher A<br />

im Grasbrookhafen<br />

2 Traditionsschiffhafen<br />

4 Magellan-Terrassen<br />

im Sandtorhafen<br />

fertiggestellt<br />

5 Marco-Polo-Terrassen 7 Grundschule<br />

fertiggestellt<br />

am Sandtorpark, Grundschule und<br />

weiterführende Schule am Lohsepark<br />

sowie Grundschule Baakenhafen<br />

6 Vasco-da-Gama-Platz<br />

fertiggestellt 8 Hamburg Cruise Center/Hotel<br />

9<br />

10<br />

Science Center / Wissenschaftstheater<br />

Internationales Maritimes<br />

Museum Hamburg<br />

im Kaispeicher B<br />

11 <strong>HafenCity</strong> Universität<br />

Gedenkort ehemaliger<br />

Hannoverscher Bahnhof<br />

Sportfläche in der<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

13 15<br />

U-Bahnstation<br />

Überseequartier (U4)<br />

12 14 16<br />

U-Bahnstation<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität (U4)<br />

U-Bahnstation<br />

Elbbrücken (U4)


04 HAFENCITY PROJEKTE | Editorial<br />

05<br />

Entwicklungsmanagement und<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />

Große Stadtentwicklungsprojekte bedürfen<br />

eines sehr intensiven Zusammenwirkens<br />

und der Bündelung von<br />

Konzeption und Realisierung. Aufgrund<br />

der engen Verknüpfung öffentlicher<br />

Investitionen (ca. 2,4 Mrd. Euro, davon<br />

ca. 1,5 Mrd. aus Grundstücksverkaufserlösen)<br />

mit der Bindung privater Investitionen<br />

(ca. 8 Mrd. Euro) besteht eine hohe<br />

Komplexität der Aufgaben und ein hoher<br />

Steuerungsbedarf.<br />

Für das Entwicklungsmanagement der<br />

<strong>HafenCity</strong> wurde 1997 die Gesellschaft<br />

für Hafen- und Standortentwicklung GHS<br />

(seit 2004 <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH)<br />

gegründet. Sie verantwortet das „Sondervermögen<br />

Stadt und Hafen“, die Grundstücke<br />

im Gebiet der <strong>HafenCity</strong> im Eigentum<br />

Hamburgs, aus deren Verkauf der<br />

größte Teil der öffentlichen Investitionen,<br />

insbesondere in Straßen, Brücken, Plätze,<br />

Parks, Kaimauern und Promenaden, getätigt<br />

wird. Neben dieser Finanzierungsaufgabe<br />

betreibt die <strong>HafenCity</strong> Hamburg<br />

GmbH die Flächenfreimachung und -vorbereitung,<br />

die Planung und den Bau der<br />

öffentlichen Räume und der Infrastruktur,<br />

die Akquisition und vertragliche Bindung<br />

von Grundstücksentwicklern und<br />

Nutzern sowie die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kommunikation.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH ist eine<br />

100-prozentige Tochter der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg. Sie entwickelt die<br />

<strong>HafenCity</strong> im Auftrag Hamburgs. Öffentliche<br />

Kontrolle, Kooperation und Arbeitsteilung<br />

sind intensiv: Der Aufsichtsrat<br />

der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH wird,<br />

unter Vorsitz des Ersten Bürgermeisters,<br />

von Senatsmitgliedern gestellt. Grundstücksverkäufe<br />

und Anhandgaben (Optionen<br />

mit Planungsverpflichtung) werden<br />

durch die Kommission für Bodenordnung<br />

beschlossen, Bebauungspläne von<br />

der Kommission für Stadtentwicklung<br />

(jeweils überwiegend aus Bürgerschafts-<br />

und Bezirksversammlungsmitgliedern<br />

zusammengesetzt) beraten und beschlossen,<br />

Bebauungspläne in der Behörde für<br />

Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) von<br />

der Arbeitsgruppe <strong>HafenCity</strong> erarbeitet<br />

und Baugenehmigungen von ihr erteilt.<br />

In den Wettbewerbsjurys für die städtebaulichen<br />

und Freiraumwettbewerbe<br />

sowie die hochbaulichen Wettbewerbe<br />

sind neben Vertretern privater Bauherren<br />

und freiberuflicher Architekten die BSU<br />

(Oberbaudirektor), die Bezirksverwaltung,<br />

die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH und<br />

mehrere Politiker (Bezirk Hamburg-Mitte<br />

oder Bürgerschaft) vertreten.<br />

Die Bündelung von nicht hoheitlichen<br />

Aufgaben in einer eigenen Gesellschaft<br />

Hamburgs sichert bei intensiver Arbeitsteilung<br />

und Kontrolle die Effizienz und<br />

Qualität der Stadtentwicklungsaufgabe<br />

und gleichzeitig eine hohe staatliche<br />

Steuerungsfähigkeit.<br />

Editorial<br />

it der <strong>HafenCity</strong> und der Internationa-<br />

Bauausstellung (IBA) ist Hamburg<br />

Mlen<br />

derzeit Schauplatz gleich zwei bedeutender<br />

Stadtentwicklungsprojekte Europas.<br />

Beide Vorhaben stehen für unterschiedliche<br />

Facetten einer gemeinsamen<br />

Zukunftsaufgabe, die viele Städte Europas<br />

bewegt: Wie können Metropolen auf spezifisch<br />

europäische Art im Zentrum (oder<br />

im erweiterten Zentrum) weitergeschrieben<br />

werden und weiter wachsen, ohne<br />

ihre Traditionen aufzugeben, und gleichzeitig<br />

neue Qualitäten zu entwickeln? Im<br />

Präsentationsjahr 2013 stellt die Internationale<br />

Bauausstellung IBA Hamburg ihre<br />

Projekte der Fachwelt und einer breiten<br />

Öffentlichkeit vor. Gleichzeitig kann die<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg nach zwölf Jahren<br />

Bauzeit eine positive Zwischenbilanz ziehen,<br />

denn schon jetzt ist sie mit ihrem<br />

Westteil ein urbaner Ort mit ca. 2.000<br />

Bewohnern und mehr als 450 Unternehmen,<br />

vielen Geschäften, Cafés und Restaurants<br />

und steigenden Besucherzahlen.<br />

Die Begegnungsfähigkeit der <strong>HafenCity</strong>,<br />

das, was Urbanität jenseits des bloßen<br />

kommerziellen Erfolgs ausmacht, wächst<br />

Tag für Tag. Viele Besucher sind erstaunt,<br />

was bereits in der jetzigen Entwicklungsphase<br />

gelingt: nämlich urbane Qualität<br />

nicht nur anzustreben, sondern sie auch<br />

selbstverständlich werden zu lassen. Und<br />

das an einem Ort, der nicht das Privileg<br />

hat, Bestandsbauten und neue Gebäude<br />

bzw. Nutzungen intensiv zu mischen –<br />

denn die <strong>HafenCity</strong> wird weitgehend neu<br />

gebaut, wenngleich die Hafenstrukturen<br />

beibehalten werden. Ein solches Ergebnis<br />

ist nur durch das Zusammenwirken vieler<br />

Akteure in einem ständigen Prozess des<br />

ambitionierten Handelns erreichbar.<br />

Dabei zeichnet die <strong>HafenCity</strong> ein hoher<br />

Nachhaltigkeitsanspruch aus. Es gilt, eine<br />

effiziente und klimagerechte Stadtstruktur,<br />

ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept,<br />

eine hohe Energieeffizienz und<br />

die „grüne“ Qualität der Gebäude umzusetzen.<br />

In den Quartiersentwicklungen<br />

östlich des Magdeburger Hafens werden<br />

bereits über 70 Prozent der Gebäude nach<br />

den strengen Kriterien des Umweltzeichens<br />

<strong>HafenCity</strong> in Gold realisiert. Mit der<br />

beschlossenen Verlängerung der U4 bis<br />

zu den Elbbrücken erhält die gesamte<br />

<strong>HafenCity</strong>, zusätzlich zum wasserstoffbasierten<br />

Busverkehr, eine hocheffiziente<br />

Struktur des öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Im Zusammenwirken mit attraktiven<br />

direkten Wegen für Fußgänger und Radfahrer<br />

wird so eine nachhaltige Mobilitätsstruktur<br />

etabliert.<br />

Das Jahr 2013 bringt insgesamt viele<br />

kraftvolle und weitsichtig gesetzte<br />

Impulse. Neben dem neuen Grasbrookpark<br />

nimmt auch das grüne Zentrum der<br />

<strong>HafenCity</strong>, der vier Hektar große Lohsepark,<br />

sichtbar Gestalt an; ebenso die erste<br />

Brücke über den Baakenhafen, wie auch<br />

die hochwassergeschützte Erschließung<br />

der Quartiere Baakenhafen und Elbbrücken<br />

insgesamt. Erste Grundstücke sind<br />

hier schon jetzt reserviert für die hochkarätige<br />

Nutzungsmischung aus Wohnen<br />

und Arbeiten. Der erfolgreiche Architekturwettbewerb<br />

zu den „Wasserhäusern<br />

<strong>HafenCity</strong>“, sechs nachhaltigen Wohntürmen,<br />

die künftiges Wohnen am Wasser<br />

neu definieren, schafft neue städtebauliche<br />

Qualitäten.<br />

Gerade dieser rasche Fortschritt in der<br />

Konzeption und Realisierung der östlichen<br />

Quartiere macht die starke Dynamik<br />

anschaulich, mit der sich die <strong>HafenCity</strong><br />

entwickelt. Gleichzeitig wird das Nutzungskonzept<br />

des zentralen Überseequartiers<br />

mit Nachdruck verfolgt. Ziel<br />

bleibt es, Einzelhandel-, Wohn-, Bürosowie<br />

Gastronomienutzungen als wichtige<br />

Urbanitätstreiber mit hoher Besucherfrequenz<br />

in einer offenen Stadtstruktur<br />

zu entwickeln.<br />

Weiter geht es auch mit den großen<br />

baulichen und konzeptionellen Fortschritten<br />

am Strandkai sowie im Quartier<br />

Am Lohsepark und im Elbtorquartier.<br />

Mit den Elbarkaden gewinnt die Hafen-<br />

City am Magdeburger Hafen derzeit ihr<br />

endgültiges Gesicht, und mit der Hafen-<br />

City Universität nimmt der bedeutendste<br />

öffentliche Bildungsort an der Elbe<br />

Jürgen Bruns-Berentelg,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />

seine Arbeit auf. Auch die Infrastrukturentwicklung<br />

läuft weiterhin auf Hochtouren,<br />

sodass der Wohnungsbauschwerpunkt,<br />

inklusive der Mischung<br />

aus gefördertem Wohnungsbau, Baugemeinschaften,<br />

Genossenschafts- und<br />

Eigentumswohnungen zügig Konturen<br />

gewinnt.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> hat ihren qualitätsvollen<br />

Weg auch jenseits ihres hohen städtebaulichen<br />

und architektonischen Niveaus<br />

gefunden. Auf mehr als der Hälfte der<br />

Flächen muss er aber noch umgesetzt<br />

werden. Dabei wird stets um an höchsten<br />

internationalen Standards ausgerichtete<br />

Lösungen gerungen. Wir freuen uns, dass<br />

wir von vielen Akteuren dabei unterstützt<br />

werden, die Ambitionen der <strong>HafenCity</strong>-<br />

Entwicklung hochzuhalten.<br />

Ihre<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH


606<br />

HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY 07<br />

ÜBER DIE<br />

HAFENCITY


08<br />

HAFENCITY PROJEKTE | über die <strong>HafenCity</strong><br />

09<br />

Das Projekt <strong>HafenCity</strong><br />

Hier wächst ein Stück Stadt: Die <strong>HafenCity</strong> – das derzeit größte<br />

innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas – ist ein Modell<br />

für die Entwicklung einer europäischen City am Wasser<br />

Mit der Entwicklung eines neuen City-<br />

Raumes entlang der Elbe setzt Hamburg<br />

mindestens europaweit neue Maßstäbe:<br />

Auf einer Fläche von 157 ha entsteht<br />

eine lebendige Stadt mit maritimem Flair,<br />

die Arbeiten und Wohnen, Kultur und<br />

Freizeit, Tourismus und Einzelhandel –<br />

anders als reine büro- und einzelhandelsdominierte<br />

City-Räume – miteinander<br />

verbindet. Was die <strong>HafenCity</strong> von anderen<br />

großen Stadtentwicklungsvorhaben<br />

in Wasserlage unterscheidet, sind ihre<br />

besonders zentrale Lage und der hohe<br />

Qualitätsanspruch, der sich u. a. in der<br />

feinkörnigen Nutzungsmischung, dem<br />

Anspruch an Urbanität und ökologische<br />

Nachhaltigkeit sowie einem innovativen<br />

Entwicklungsprozess niederschlägt.<br />

Als einzigartig können auch die intensiven<br />

Wechselbeziehungen von Land und<br />

Wasser gelten. Die <strong>HafenCity</strong> wird nicht<br />

eingedeicht, also auch nicht vom Wasser<br />

abgeschnitten. Mit Ausnahme der Kaibzw.<br />

Uferpromenaden wird das Gebiet<br />

auf ca. 8–9 m ü. NN angehoben. Durch<br />

dieses Warftkonzept erhält das frühere<br />

Hafen- und Industrieareal eine neue charakteristische<br />

Topografie, die den Zugang<br />

zum Wasser und das hafentypische Milieu<br />

bewahrt und gleichzeitig den Hochwasserschutz<br />

gewährleistet. Die Zielsetzungen<br />

der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung sind<br />

dabei sehr weitgehend.<br />

Definition eines völlig<br />

neuen Stadtteils<br />

Es gilt, ein neues Stück Stadt städtebaulich<br />

und architektonisch zu definieren.<br />

Mehr als 2,32 Mio. m 2 Bruttogeschossfläche<br />

(BGF) werden gebaut. Die <strong>HafenCity</strong><br />

entsteht fast ausschließlich aus Neubauten,<br />

nur wenige Bestandsbauten können<br />

erhalten werden bzw. sind erhaltenswert,<br />

da das <strong>HafenCity</strong>-Gelände überwiegend<br />

mit eingeschossigen Schuppen bebaut<br />

war und im Osten noch bebaut ist. Es entstehen<br />

6.000 Wohnungen für 12.000 Einwohner,<br />

Dienstleistungsflächen mit mehr<br />

als 45.000 Arbeitsplätzen, Gastronomie,<br />

Kultur- und Freizeitangeboten, Einzelhandel<br />

sowie Parks, Plätze und Promenaden.<br />

Die städtebauliche und architektonische<br />

Neuinterpretation des Ortes orientiert<br />

sich an gewachsenen Strukturen.<br />

Wichtige Milieugeber sind die Speicherstadt,<br />

die Hafenstrukturen und einige<br />

Bestandsbauten, prägend ist auch die<br />

Verwendung des roten Klinkers gegenüber<br />

der Speicherstadt und im Zentrum.<br />

Entwicklung von<br />

West nach Ost<br />

Die <strong>HafenCity</strong> wird von Westen nach<br />

Osten und von Norden nach Süden entwickelt.<br />

51 Projekte sind fertiggestellt, weitere<br />

35 Projekte in Bau oder Planung;<br />

ca. 1 Mio. m 2 BGF sind durch Verkauf der<br />

Grundstücke oder Anhandgaben gesichert<br />

(Stand: Januar 2013). In den westlichen<br />

Quartieren ist die Dynamik der <strong>HafenCity</strong><br />

schon deutlich zu spüren. Sie haben sich<br />

als Wohnstandort und Arbeitsort bereits<br />

etabliert: Fast 1.400 Wohnungen sind fertiggestellt,<br />

mehr als 450 Unternehmen<br />

haben sich bereits in der <strong>HafenCity</strong> angesiedelt.<br />

Größte Büronutzer der <strong>HafenCity</strong><br />

sind seit Frühjahr 2010 der Germanische<br />

Lloyd mit rund 1.600 Angestellten in seiner<br />

Zentrale im Quartier Brooktorkai/Ericus<br />

und seit Herbst 2011 die Spiegel-Gruppe<br />

auf der Ericusspitze.<br />

Den Anfang der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung<br />

machte das Quartier Am Sandtorkai/Dalmannkai,<br />

das 2009 fertiggestellt wurde.<br />

Auf dem historischen Kaispeicher A wächst<br />

dort die vom Architekturbüro Herzog &<br />

de Meuron entworfene Elbphilharmonie<br />

empor. Fertiggestellt werden soll das neue<br />

Hamburger Wahrzeichen mit seinen zwei<br />

Konzertsälen, einem Fünf-Sterne-Hotel<br />

und ca. 45 Wohnungen nun, nach einiger<br />

Verzögerung, 2016.<br />

Mit der <strong>HafenCity</strong>wächst die Fläche der Hamburger Innenstadt um 40 Prozent. Südlich der historischen Speicherstadt entsteht ein ganz<br />

neuer Stadtteil mit einem urbanen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit, Tourismus und Handel (Bild zeigt Stand Sommer 2012)


10<br />

HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY<br />

11<br />

Am Sandtorkai/<br />

Dalmannkai<br />

Zehn teilweise sehr unterschiedliche Quartiere bilden die <strong>HafenCity</strong><br />

Als zweites großes, fast fertiges Quartier<br />

folgte Anfang 2011 das benachbarte Quartier<br />

Am Sandtorpark/Grasbrook. Eine<br />

Grundschule mit Hort und Kindertagesstätte<br />

nahm hier 2009 ihren Ganztagsbetrieb<br />

auf, in ihrem Umfeld haben sich<br />

viele Familien niedergelassen. Fertiggestellt<br />

wurde im Herbst 2011 auch das dritte<br />

Quartier Brooktorkai/Ericus mit seinen beiden<br />

großen Nutzern Germanischer Lloyd<br />

und Spiegel. Das erste Gebäudeensemble<br />

im Quartier Strand kai, bestehend aus der<br />

Unilever-Zentrale und dem Wohnturm<br />

Marco-Polo-Tower, wurde mit Architekturauszeichnungen<br />

prämiert. Mit den Elbterrassen<br />

und der Promenade entstanden die<br />

ersten direkt an der Elbe liegenden Freiräume.<br />

Die auf der Kaispitze geplanten gut<br />

400 Wohnungen werden ab 2014 gebaut.<br />

staDträuMe uM Den<br />

MagDeBurger hafen<br />

rücken ins zentruM<br />

Das Überseequartier, mit einer Fläche<br />

von 13,7 ha das kommerzielle Herzstück<br />

der <strong>HafenCity</strong>, zeigt bereits heute einen<br />

beeindruckenden metropolitanen Charakter.<br />

Mit der Entwicklung wächst die<br />

Hamburger Innenstadt bis an die Elbe.<br />

Während im Norden des Quartiers schon<br />

jetzt 500 Bewohner leben und die<br />

Geschäfte und Dienstleister entlang des<br />

Boulevards eröffnet haben, empfängt<br />

seit 2011 auch das erste Hotel der Hafen-<br />

Am Sandtorpark/<br />

Grasbrook<br />

Strandkai<br />

Brooktorkai/Ericus<br />

Überseequartier<br />

City seine Besucher. Im südlichen Überseequartier<br />

nahm im Dezember 2012 die<br />

neue U-Bahnlinie U4 an der Haltestelle<br />

Überseequartier ihren regulären Betrieb<br />

auf und verbindet die <strong>HafenCity</strong> seither<br />

auf direktem Weg mit der Haltestelle<br />

Jungfernstieg und dem Hauptbahnhof.<br />

Darüber hinaus entstehen hier, neben<br />

dem neuen Kreuzfahrtterminal und den<br />

zwei Waterhouses, weitere vorrangig für<br />

Einzelhandel- und Büronutzungen konzipierte<br />

Gebäude. Das Quartier soll, nach<br />

Wiederaufnahme des Baus, im Jahr 2016<br />

im Wesentlichen fertiggestellt sein.<br />

Im Elbtorquartier am östlichen Magdeburger<br />

Hafen, dem künftigen „Wissensquartier“,<br />

eröffnete 2008 das Internationale<br />

Maritime Museum Hamburg im<br />

historischen Kaispeicher B. Etwas weiter<br />

südlich Richtung Elbe entsteht bis Ende<br />

2013 die neue <strong>HafenCity</strong> Universität<br />

(HCU). Die „Elbarkaden“, bestehend aus<br />

der neuen deutschen Greenpeace-Zentrale,<br />

dem designport hamburg sowie einem<br />

Wohngebäude, werden Mitte 2013 fertiggestellt.<br />

Weitere innovative Projekte, wie<br />

das Ökumenische Forum, sind bereits fertig<br />

oder sie werden, wie das Musikerhaus<br />

und das integrative Stadthaushotel, voraussichtlich<br />

im kommenden Jahr eröffnet<br />

bzw. in Bau gehen.<br />

Auftakt für die Nutzung des öffentlichen<br />

Zentrums der <strong>HafenCity</strong> war im Juni 2011<br />

die Einweihung der Freiräume rund um<br />

den Magdeburger Hafen. Entstanden ist<br />

Elbtorquartier<br />

Am Lohsepark<br />

Oberhafen<br />

ein Ensemble aus Promenaden und Plätzen,<br />

mit dem <strong>HafenCity</strong> und bestehende<br />

City zusammenwachsen. Binnenalster<br />

und Hafenbecken sind über die zentrale<br />

„Domplatz-Achse“ nur 900 m voneinander<br />

entfernt und nun auch gut zu Fuß<br />

erreichbar.<br />

Den Übergang zum Ostteil der Hafen-<br />

City bildet das Quartier Am Lohsepark,<br />

dessen erste Wohnungsbauvorhaben 2012<br />

ebenso begonnen wurden wie die Bauarbeiten<br />

zum grünen „Scharnier“ zwischen<br />

Brooktorhafen und Elbe, dem Lohsepark<br />

als zentraler Parkanlage der <strong>HafenCity</strong>. Im<br />

selben Jahr gingen auch die drei östlichen<br />

Quartiere Baakenhafen, Oberhafen und<br />

Elbbrücken erfolgreich in die Entwicklungsphase<br />

über. Der Lohsepark wird in<br />

ersten Abschnitten 2013/2014 fertiggestellt.<br />

entwicklungsProzess<br />

Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH bündelt<br />

als städtischer Entwicklungsmanager,<br />

Grundstückseigentümer und Bauherr<br />

der Infrastruktur (außer U-Bahn)<br />

die Aktivitäten. Seit dem 1. Oktober<br />

2006 hat die <strong>HafenCity</strong> den Status eines<br />

sogenannten Vorranggebietes inne: Alle<br />

Bebauungspläne werden in einer eigens<br />

gegründeten Kommission für Stadtentwicklung<br />

parteiübergreifend beraten<br />

und die Baugenehmigungen von der<br />

BSU erteilt.<br />

Baakenhafen<br />

Weil für die Konzept- sowie Architekturqualität<br />

internationale Standards gesetzt<br />

werden sollen, ist die Gewinnung von<br />

Investoren und Bauherren, die bei der Setzung<br />

von Qualitätsstandards mitwirken<br />

und dabei innovative Wege gehen wollen,<br />

besonders wichtig. Die für Wohnnutzung<br />

vorgesehenen Grundstücke werden<br />

ausgeschrieben, der Wettbewerb entscheidet.<br />

Ausschlaggebend ist nicht der<br />

höchste erzielbare Verkaufspreis, sondern<br />

die Qualität der Nutzungskonzepte.<br />

Flächen für Bürogebäude dagegen werden<br />

in der Regel nicht ausgeschrieben.<br />

Elbbrücken<br />

Stattdessen bewerben sich bei der Hafen-<br />

City Hamburg GmbH Unternehmen, die<br />

mit ihren Mitarbeitern mindestens 60 bis<br />

70 Prozent eines zu errichtenden Gebäudes<br />

selbst nutzen wollen.<br />

anhanDgaBe sichert<br />

QualitätsansPruch<br />

Es gilt jedoch: Erst wenn die Kommission<br />

für Bodenordnung zustimmt, folgt die<br />

sogenannte Anhandgabe, die exklusive<br />

Option mit Planungsverpflichtung. Der<br />

Investor/Nutzer muss in Abstimmung mit<br />

der Stadt Hamburg einen Architekturwettbewerb<br />

durchführen, kann Bodenuntersuchungen<br />

in Auftrag geben und die<br />

Baugenehmigung vorbereiten. Die Hafen-<br />

City Hamburg GmbH, die Behörden und<br />

der Käufer stehen während dieser Zeit in<br />

ständigem Dialog. Der Vorteil dieses Verfahrens<br />

für den Bauherrn: Er muss den<br />

Kaufpreis erst nach Erlangung der Baugenehmigung<br />

(und Kauf) zahlen, hat zuvor<br />

ausreichend Zeit, um sein Produkt zu optimieren,<br />

die Finanzierung zu sichern und<br />

eventuell weitere Nutzer zu akquirieren.<br />

Die Stadt erhält sich so für eineinhalb Jahre<br />

nach Anhandgabe ihre Möglichkeiten, in<br />

der Entwicklungsphase intensiv steuernd<br />

die Qualität zu sichern. So gewährleistet<br />

sie, dass Nutzungskonzepte und Zeitpläne<br />

eingehalten werden sowie die Bauqualität<br />

gesichert wird, weil vor Erlangung der Baugenehmigung<br />

das Grundstück nicht verkauft<br />

wird. Auf diesem Wege wird ein<br />

kooperatives, verlässliches Entwicklungsverhalten<br />

gefördert – sowohl die Stadt als<br />

auch der Bauherr optimieren dabei Risiken,<br />

Kosten, Qualität und Zeitabläufe.<br />

Für Hamburg ist die <strong>HafenCity</strong> nicht primär<br />

ein großes Immobilienprojekt, dessen<br />

Einzelprojekte möglichst schnell und effizient<br />

realisiert werden – es soll vielmehr<br />

vorbildliche Stadtqualität im Kontext<br />

einer Neudefinition von City für das<br />

21. Jahrhundert entstehen.<br />

Enge Wechselbeziehungen von Land und Wasser prägen das Stadtbild


12<br />

HAFENCITY PROJEKTE | übER dIE HAFENCITY<br />

13<br />

Die Basis der <strong>HafenCity</strong>-Entwicklung: der Masterplan<br />

Seit über zehn Jahren erleben die Hamburger eine Stadt im Werden. Im überwiegend fertigen Westen ist die <strong>HafenCity</strong> ein<br />

lebendiger Ort, im Zentrum im Bau, und für den Ostteil wird nun auch der Baubeginn vorbereitet<br />

Die <strong>HafenCity</strong> ist eines der markantesten<br />

Stadtentwicklungsvorhaben in<br />

Wasserlage (sogenannte Waterfront-<br />

Entwicklungen) weltweit. Auf der Basis<br />

einer anspruchsvollen Konzeption wird<br />

die <strong>HafenCity</strong> die Fläche der Hamburger<br />

City um 40 Prozent erweitern. Impulswirkung<br />

hat ihre Entwicklung damit<br />

sowohl für die bestehende City, die<br />

gesamte Hansestadt mit ihren 1,8 Mio.<br />

Einwohnern als auch für die ca. 5 Mio.<br />

Einwohner starke Metropolregion. Hamburgs<br />

Identität als maritime Stadt wird<br />

dabei gestärkt, während die <strong>HafenCity</strong><br />

gleichzeitig ein Modell für die Entwicklung<br />

der europäischen City des 21. Jahrhunderts<br />

ist. Schon heute gilt sie als<br />

Vorzeigeprojekt großer internationaler<br />

Stadtentwicklungsprojekte, auch wenn<br />

sich ihr Entwicklungszeitraum noch bis<br />

etwa 2025 erstreckt.<br />

eine neue kerninnenstaDt<br />

entsteht<br />

Die Entwicklung der <strong>HafenCity</strong> stützt<br />

sich im Wesentlichen auf den am 29. Februar<br />

2000 vom Hamburger Senat beschlossenen<br />

Masterplan, der 2010 nach intensiver<br />

öffentlicher Diskussion für den Ostteil<br />

der <strong>HafenCity</strong> weiterentwickelt wurde.<br />

Zehn Jahre lang hatte sich der Masterplan<br />

mit seinem Konzept urbaner horizontaler<br />

und vertikaler Nutzungsmischung und seinem<br />

flexiblen Grundgerüst als guter Ausgangspunkt<br />

für die Entwicklung der einstigen<br />

Hafenflächen südlich der Innenstadt<br />

erwiesen. Für die drei östlichen Quartiere<br />

Oberhafen, Baakenhafen und Elbbrücken<br />

enthielt er allerdings noch keine detaillierte<br />

Planungsgrundlage.<br />

Nicht zuletzt haben sich die Rahmenbedingungen<br />

während des vergangenen<br />

Jahrzehnts geändert. Die östliche Hafen-<br />

City war zunächst als eher vorstädtische<br />

Stadtlage angesehen worden, während<br />

sie jetzt, auch wegen der U-Bahn-Anbindung,<br />

bereits als Teil der neuen Kerninnenstadt<br />

gilt. Zudem vollzieht Hamburg<br />

mit ehrgeizigen Projekten wie der<br />

Internationalen Bauausstellung IBA und<br />

der internationalen gartenschau igs den<br />

„Sprung über die Elbe“. Federführend bei<br />

der Masterplan-Überarbeitung waren<br />

neben der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH die<br />

Behörde für Stadtentwicklung und<br />

Umwelt sowie der Verfasser des ersten<br />

Masterplans, Kees Christiaanse mit<br />

ASTOC. 2010 erfolgte eine intensive<br />

öffentliche Diskussion mit über 40 Veranstaltungen.<br />

Die Überarbeitung des Entwurfs<br />

wird seitdem in weiteren Schritten<br />

(mit städtebaulichen Wettbewerben,<br />

Freiraumwettbewerben, Bebauungsplänen<br />

und architektonischen Wettbewerben)<br />

weiter verfeinert.<br />

Mit dem überarbeiteten Masterplan 2010 für die<br />

östliche <strong>HafenCity</strong> nimmt die <strong>HafenCity</strong> insgesamt<br />

Gestalt an und schreibt die Erfolgsgeschichte der<br />

westlichen Quartiere nun bis an die Elbbrücken fort<br />

östliche Quartiere<br />

erhalten eigenstänDige<br />

Profile<br />

Die drei östlichen Quartiere sind weitläufiger<br />

und weniger in die bestehende<br />

City integriert als die westliche und zentrale<br />

<strong>HafenCity</strong>. Zudem erfordert die Nähe<br />

zu den Verkehrstrassen besondere Lärmschutzmaßnahmen.<br />

Daraus ergeben sich<br />

besondere Chancen, den östlichen Quartieren<br />

eine eigene Identität zu geben. Ihre<br />

Städtebaustruktur hängt eng mit ihren<br />

Nutzungsbestimmungen zusammen:<br />

Geplant ist eine Schwerpunktsetzung für<br />

den Baakenhafen als Wohn- und Freizeitquartier,<br />

den Oberhafen als Kreativ- und<br />

Kulturquartier und das Quartier Elbbrücken<br />

als metropolitanen Geschäfts- und<br />

Wohnstandort.<br />

Zusätzliche Fläche wird u. a. durch eine<br />

partielle Zuschüttung des Baakenhafens<br />

erreicht, was einerseits mehr Grün und<br />

andererseits eine zweite Reihe von Wohngebäuden<br />

in lärmgeschützter Lage möglich<br />

macht. Statt der ursprünglich geplanten<br />

rund 1,5 Mio. m 2 Bruttogeschossfläche<br />

(BGF) können im Zuge der Masterplan-<br />

Überarbeitung in der gesamten Hafen-<br />

City nun zum einen durch eine höhere<br />

Bebauungsdichte und zum anderen durch<br />

die Verlagerung von ehemals im Hafengelände<br />

angesiedelten Betrieben mehr<br />

Flächen realisiert werden (nun 2,32<br />

Mio. m 2 BGF). Die Landfläche erhöht sich<br />

so von 123 auf 127 ha.<br />

Mit der Überarbeitung des Masterplans<br />

konnte auch die Anzahl der entstehenden<br />

Wohnungen deutlich erhöht werden.<br />

Wohnen ist in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />

jetzt auch an Standorten möglich, die bisher<br />

dafür wenig geeignet waren. In den<br />

Quartieren Baakenhafen und Elbbrücken<br />

werden 2.800 Wohnungen entstehen, in<br />

der <strong>HafenCity</strong> wächst die Zahl der Wohnungen<br />

insgesamt von 5.500 auf 6.000<br />

bei einer gesteigerten rechnerischen<br />

Durchschnittsgröße von 110 m 2 BGF. Baugemeinschaften<br />

werden bei der Grundstücksvergabe<br />

verstärkt berücksichtigt,<br />

und es entstehen in größerer Zahl öffentlich<br />

geförderte Mietwohnungen. Eine<br />

weitere Grund- und eine weiterführende<br />

Schule sowie Kitas stärken das familienorientierte<br />

Wohnen. Die Zahl der möglichen<br />

Arbeitsplätze in der <strong>HafenCity</strong><br />

erhöht sich von 40.000 auf deutlich über<br />

45.000. Diese Steigerung ergibt sich vor<br />

allem in den Bereichen Freizeit, Einzelhandel,<br />

Gastronomie und Hotel.<br />

Mehr grün unD<br />

hohe nachhaltigkeitsstanDarDs<br />

Auch der grüne Charakter der <strong>HafenCity</strong><br />

wird gestärkt: Große und kleine Plätze<br />

sowie eine Vernetzung der Orte stärken<br />

die urbane Raumintegration. Der Lohsepark,<br />

der „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong>,<br />

wird nun bis an die Elbe weitergeführt. Im<br />

Süden lädt eine Elbpromenade zum Flanieren<br />

bis nach Entenwerder ein, und der<br />

Baakenhafen erhält ein grünes Spiel- und<br />

Freizeitareal. Die öffentlichen Freiflächen<br />

in der gesamten <strong>HafenCity</strong> erstrecken<br />

sich nun auf 26 ha statt bisher 24 ha (ohne<br />

private öffentlich nutzbare Flächen), die<br />

Uferlinie am Wasser verlängert sich von<br />

knapp 10 auf 10,5 km.<br />

Die hohen Nachhaltigkeitsstandards<br />

der westlichen Quartiere werden im<br />

Osten noch übertroffen. Grundlagen<br />

dafür bilden das innovative Wärmeenergiekonzept<br />

sowie der geplante hohe<br />

Anteil zertifizierter Gebäude nach dem<br />

Gold-Standard des Umweltzeichens<br />

<strong>HafenCity</strong>. Auch die neue U-Bahnlinie U4<br />

trägt mit ihrer Weiterführung bis zur<br />

Haltestelle Elbbrücken entscheidend zur<br />

Umweltqualität bei.<br />

Verkehrlich wird die östliche <strong>HafenCity</strong><br />

hervorragend erschlossen sein. Die gute<br />

Anbindung führt im Norden und Osten<br />

allerdings zu einer erhöhten Lärmexposition.<br />

Für diese Standorte gibt es deswegen<br />

intelligente städtebauliche und technische<br />

Konzepte: An der Versmannstraße<br />

– einer Hauptverkehrsstraße – entstehen<br />

mischgenutzte Bauten, die zur Straße hin<br />

einen breiten Rücken für schallgeschützte<br />

Areale zur Südseite bilden. Die halbgeschlossenen<br />

Wohnensembles formen<br />

ihrerseits Innenhöfe, die ein geschütztes<br />

nachbarschaftliches Miteinander gewährleisten.<br />

Mit der Überarbeitung des Masterplans<br />

wird die City-Funktion der <strong>HafenCity</strong><br />

noch einmal gestärkt. Das Stadtentwicklungsgebiet<br />

wurde erstmals bis zu seiner<br />

östlichen Spitze qualitätsvoll zu Ende<br />

gedacht.


14<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

15<br />

QUARTIERE<br />

IN DER<br />

HAFENCITY


16<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

17<br />

AM SANDTORKAI / DALMANNKAI<br />

Kleinteilig und lebendig: das erste Quartier der <strong>HafenCity</strong><br />

Mit dem Sandtorkai/Dalmannkai wurde im Nordwesten der <strong>HafenCity</strong> das erste Quartier komplettiert<br />

Es ist ein Nebeneinander von Nachbarschaft<br />

und Urbanität am Wasser, das<br />

hier das Flair entscheidend prägt: Im<br />

Frühjahr 2009 wurde nach sechs Jahren<br />

Bauzeit das Quartier Am Sandtorkai/<br />

Dalmannkai als erstes Quartier der<br />

<strong>HafenCity</strong> fertiggestellt.<br />

Im seinem Zentrum erstreckt sich der<br />

Sandtorhafen. Die Pontons des darin eingebetteten<br />

Traditionsschiffhafens bilden<br />

einen schwimmenden Platz, der bis<br />

zu 30 historischen Segelschiffen einen<br />

Liegeplatz bietet.<br />

Nördlich des Hafenbeckens liegt der<br />

Sandtorkai, auf dessen anderer Seite sich<br />

die denkmalgeschützte Speicherstadt<br />

anschließt; südlich erstreckt sich die<br />

Landzunge des Dalmannkais mit dem<br />

Grasbrookhafen.<br />

Die acht Gebäude des Sandtorkais und<br />

die 15 Gebäude des Dalmannkais gewäh-<br />

ren weite Durchblicke bis auf die innere<br />

Stadt sowie zur Elbe.<br />

offene unD MehrDiMensionale<br />

toPografie<br />

Die Stadträume erstrecken sich zunächst<br />

auf zwei Ebenen. Während alle Hochbauten<br />

und Straßen auf künstlich erhöhten,<br />

hochwassersicheren Warftsockeln<br />

ca. 8 m ü. NN realisiert wurden, verblieben<br />

die Uferpromenaden auf 4–5,5 m<br />

ü. NN. Besonders klar erkennbar ist der<br />

Höhensprung im Norden des Sandtorkais.<br />

Dort verbleibt die Straße Am Sandtorkai<br />

aus Rücksicht auf die Speicherstadt ausnahmsweise<br />

auf niedrigem Niveau, neue<br />

Gebäudesockel wirken hier wie ein Wall.<br />

Die Pontons des Traditionsschiffhafens<br />

bilden eine dritte Ebene auf dem Wasser,<br />

die sich mit den Gezeiten zweimal täglich<br />

um mehr als drei Meter hebt und senkt.<br />

Mit der Elbphilharmonie wird es künftig an<br />

der Spitze des Dalmannkais sogar noch<br />

eine vierte Ebene geben: In 37 m Höhe bietet<br />

eine öffentliche Plaza in dem Konzerthaus<br />

spektakuläre Ausblicke über die<br />

<strong>HafenCity</strong> und die Elbe. Bis zu ihrer Fertigstellung<br />

2016 ist die Elbphilharmonie das<br />

einzige noch im Bau befindliche Gebäude<br />

des Quartiers.<br />

Die Magellan-Terrassen und die Marco-<br />

Polo-Terrassen, die beiden größten Plätze<br />

des Quartiers und der gesamten Hafen-<br />

City, setzen die mehrdimensionale Topografie<br />

fort: Die 5.600 m 2 großen Magellan-Terrassen<br />

treppen sich wie ein<br />

Amphitheater in mehreren Stufen ans<br />

Wasser hinab. Die Stufen der 7.800 m 2<br />

großen Marco-Polo-Terrassen laden auf<br />

Grasinseln und Holzdecks unter Bäumen<br />

zum Verweilen ein. Ergänzend bietet der<br />

Die Elbphilharmonie: Bis zu ihrer<br />

Fertigstellung 2016 ist sie das einzige noch<br />

im Bau befindliche Gebäude des Quartiers<br />

Die Uferpromenade des Sandtorhafens ist eine beliebte Flaniermeile – nicht nur wegen der Schiffe des Traditionsschiffhafens<br />

dritte, kleinere Vasco-da-Gama-Platz als<br />

Nachbarschaftsplatz eine Basketballspielmöglichkeit.<br />

Fast alle Plätze und Promenaden des<br />

Quartiers und der gesamten westlichen<br />

<strong>HafenCity</strong> plante das Büro EMBT aus Barcelona.<br />

BHF Landschaftsarchitekten gestalteten<br />

indes Sockel und Promenade<br />

am Sandtorkai. Hierfür erhielten die Kieler<br />

2008 den Preis „Beste Projekte 1989–<br />

2008“ des Jahrbuchs „Architektur in<br />

Hamburg“. Überhaupt spiegelt sich in der<br />

Architektur die Vielfalt des Quartiers<br />

wider: Allein auf dem Dalmannkai wurden<br />

die 15 Gebäude von 27 Bauherren und<br />

26 Architekturbüros geplant, um eine<br />

ausreichende Diversität auszubilden.<br />

viele leBensstile<br />

neBeneinanDer<br />

Ebenso ausdifferenziert wie das Stadtbild<br />

ist die Mischung der Lebensstile in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft: Rund 1.500<br />

Menschen leben und arbeiten im Quartier.<br />

Junge, berufstätige Singles und Familien<br />

wohnen neben sogenannten Empty<br />

Nesters (Paare nach Auszug der Kinder)<br />

und Senioren. Gemeinsam engagieren sie<br />

sich in Sport- oder Kulturvereinen und<br />

knüpfen dabei zahlreiche Netzwerke wie<br />

den Verein <strong>HafenCity</strong> Netzwerk e. V.<br />

Zur Förderung dieser äußerst vielschichtigen<br />

Sozialstruktur gab es gezielte Ausschreibungs-<br />

und Vergabeverfahren. Die<br />

Grundstücke für den Wohnungsbau wurden<br />

seit 2003 nicht meistbietend ver-<br />

kauft, sondern zu vorab fixierten Festpreisen<br />

demjenigen Bauherrn mit dem besten<br />

Nutzungskonzept anhandgegeben. Von<br />

den Miet- und Eigentumswohnungen sind<br />

viele für mittlere Einkommen finanzierbar,<br />

einige entstanden im Luxussegment.<br />

Deutlich preiswerterer Wohnraum konnte<br />

durch Wohnungsbaugenossenschaften<br />

und drei Baugemeinschaften entwickelt<br />

werden.<br />

Neben den Bewohnern prägen die Angestellten<br />

von etwa 50 Unternehmen das<br />

Quartier. Vor allem moderne Dienstleister<br />

haben sich angesiedelt. Am stärksten<br />

vertreten sind die Medien- und Logistikbranchen<br />

und, solange in der <strong>HafenCity</strong><br />

gebaut wird, auch die Baudienstleister.<br />

Bewohner, Beschäftigte und Besucher<br />

treffen sich in den Geschäften, Bistros,<br />

Cafés, Restaurants, Galerien und Bars, die<br />

in den Erdgeschossen der meisten Gebäude<br />

auf insgesamt fast 6.500 m 2 BGF eröffnet<br />

haben. Manche Konzepte greifen die<br />

Charakteristika des ehemaligen Hafengebiets<br />

auf und wandeln sie in neue Angebote<br />

um.<br />

In diesem Quartier ist es erstmals in<br />

einem neuen Großprojekt gelungen,<br />

publikumsbezogene Nutzungen in größerem<br />

Maße in die Erdgeschosse zu<br />

integrieren. Die Forderung nach 5 m<br />

hohen Erdgeschossen in Kaufverträgen<br />

und Bebauungsplänen, der reduzierte<br />

Preis für EG-Geschossbodenwerte und<br />

die Verpflichtung der Investoren, solche<br />

Nutzer zu suchen, erzeugen die Voraussetzung<br />

für die entstehende, mit der Elbphilharmonie<br />

noch deutlich wachsende<br />

Lebendigkeit.<br />

Das Prinzip der dichten Nutzungsmischung<br />

ist allerdings auch mit Herausforderungen<br />

verbunden, für die es innovative<br />

Lösungen zu finden galt. So wünschen<br />

sich etwa Bewohner auch geschützte<br />

Privaträume. Die Ensembles auf dem südlichen<br />

Dalmannkai gruppieren sich deswegen<br />

um Innenhöfe, die freie Ausblicke<br />

über den Grasbrookhafen und die Elbe<br />

bieten, gleichzeitig aber von der tiefer<br />

gelegenen Promenade aus schwer einsehbar<br />

sind. Privatheit und Öffentlichkeit<br />

bilden im Quartier Am Sandtorkai/Dalmannkai<br />

also keinen Widerspruch: Ihr<br />

Neben- und Miteinander ist ein entscheidendes<br />

Qualitätsmerkmal des Quartiers<br />

und der gesamten <strong>HafenCity</strong>.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 10,9 ha<br />

Gesamt BGF: 261.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 2.700<br />

Nutzungen: Unternehmen,<br />

Büro, Einzelhandel, Gastronomie<br />

■ Wohnungen<br />

746 (ohne Elbphilharmonie)<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Elbphilharmonie,<br />

Traditionsschiffhafen<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2003 bis 2009


18<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

19<br />

AM SANDTORPARK / GRASBROOK<br />

Grün und großstädtisch zugleich<br />

Mit einem grünen Nachbarschaftspark in seiner Mitte bietet das neue Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook<br />

beste Bedingungen für Bewohner, eine anliegende Schule und Unternehmen<br />

Als zweites großes Quartier ist auch das<br />

Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook<br />

nahezu vollendet. Mit einer Grundschule<br />

und den am grünen Sandtorpark gelegenen<br />

Familienwohnungen ist das Quartier,<br />

das sich zwischen dem Sandtorhafen im<br />

Westen und dem Überseequartier im<br />

Osten erstreckt, längst ein Hort des nachbarschaftlichen<br />

Lebens.<br />

Stadträumlich prägendes Element ist<br />

der kleine Sandtorpark, um den herum<br />

sich die meisten Gebäude gruppieren. Als<br />

erste Grünanlage der <strong>HafenCity</strong> wurde<br />

dieser im April 2011 mit einem Nachbarschaftsfest<br />

eingeweiht. Seine Gestaltung<br />

ist durch grüne Spielflächen auf Wiesen<br />

und Hügeln geprägt. Wichtige Gestaltungselemente<br />

der Magellan-Terrassen,<br />

wie die Pflasterung, werden hier fortgesetzt,<br />

so gelingt dem für das Freiraumkonzept<br />

der westlichen <strong>HafenCity</strong> verantwortlichen<br />

Büro EMBT aus Barcelona eine<br />

Klammer für die verschiedenen Flächen.<br />

Bis zum Sommer 2013 wird darüber hinaus<br />

der 7.100 m 2 große Grasbrookpark<br />

fertiggestellt. Als großer grüner Spielpark<br />

bildet er die südliche Schnittstelle zum<br />

benachbarten Quartier Strandkai.<br />

faMilienfreunDliches<br />

wohnen<br />

Die am Sandtorpark gelegene Katharinenschule<br />

nahm im August 2009 ihren<br />

Unterrichtsbetrieb auf. Insgesamt 450<br />

Kinder können in einer Kita, einem Hort<br />

bzw. Ganztagsangeboten betreut werden.<br />

Die integrierte Turnhalle wird nach<br />

Schulschluss weitergenutzt, z. B. vom<br />

Sportverein Störtebeker SV oder den<br />

Betriebssportgruppen ansässiger Firmen.<br />

Das von den Architekten Spengler &<br />

Wiescholek entworfene Gebäude, in dem<br />

außerdem 30 Wohnungen entstanden<br />

sind, ist einer der wenigen Schulbauten in<br />

<strong>Deutsch</strong>land, der eine Mischnutzung aufweist<br />

und wo sich ein Großteil der Spielflächen<br />

auf dem Dach der Schule befindet.<br />

Das Gebäude ist nach dem Gold-<br />

Standard der <strong>HafenCity</strong> vorzertifiziert.<br />

Direkt angrenzend leben die Bewohner<br />

der Baugemeinschaft Hafenliebe in 55 familienfreundlichen<br />

Wohnungen. Weitere<br />

68 Eigentumswohnungen wurden im Projekt<br />

Hofquartier realisiert.<br />

Und auch bei dem letzten im Quartier<br />

noch laufenden Vorhaben, dem Bau des<br />

Gebäudes nördlich des Grasbrookparks,<br />

liegt der Schwerpunkt auf Wohnbebauung.<br />

Nach Plänen des Architekturbüros<br />

Grüne Hafenatmosphäre: attraktives Leben im<br />

internationalen Unternehmensumfeld. Links unten<br />

der Entwurf für das letzte Bauvorhaben des Quartiers,<br />

die Wohnbebauung nördlich des Grasbrookparks<br />

Der Sandtorpark ist ein stadträumlich prägendes Element des Quartiers. Um ihn herum gruppieren sich die meisten Gebäude<br />

BKK-3 (Wien) entstehen hier ab 2013 rund<br />

150 Wohnungen (darunter auch Genossenschaftswohnungen<br />

und geförderte<br />

Wohnungen), eine Kindertagesstätte<br />

sowie weitere Flächen für ein Biorestaurant<br />

und Einzelhandelsnutzungen.<br />

unternehMensstanDort<br />

sanDtorPark<br />

Das Quartier zeichnet sich überdies durch<br />

besondere Internationalität und zahlreiche<br />

Unternehmensansiedlungen aus. Im Hamburg-America-Center,<br />

einem vom US-<br />

Architekten Richard Meier entworfenen<br />

Bauwerk, initiiert der Verein Amerikazentrum<br />

Hamburg e. V. zahlreiche kulturelle<br />

Aktivitäten. Den größten Flächenanteil des<br />

direkt an den Park grenzenden Bürogebäudes<br />

nutzt seit Herbst 2011 die Buss-Gruppe<br />

für ihren neuen Firmensitz.<br />

Die drei Gebäude der benachbarten International<br />

Coffee Plaza wurden ebenfalls<br />

von Pritzker-Preisträger Meier entworfen.<br />

Ihre Realisierung lag bei der Unternehmerfamilie<br />

Neumann; die dazu gehörige Neumann-Gruppe<br />

belegt den 13 Stockwerke<br />

hohen Ellipsen-Turm, der als architektonisches<br />

Markenzeichen des Quartiers weithin<br />

sichtbar ist. Seit August 2012 betreibt<br />

darin außerdem die Reederei Eukor ihre<br />

<strong>Deutsch</strong>landzentrale. Eines der ersten<br />

Unternehmen in dem Ensem ble war die GE<br />

Wind Energy mit einem Offshore-Technologie-Center.<br />

2013 zieht u. a. die koreanische<br />

Großreederei Hanjin Shipping ein.<br />

eigener schwerPunkt<br />

nachhaltigkeit<br />

Zwei weitere Bürogebäude bieten am<br />

Sandtorpark Raum für Unternehmen:<br />

Zum einen entstand mit dem SKAI ein<br />

16.000 m 2 BGF großer Neubau, der vom<br />

Hamburger Büro Böge Lindner Architekten<br />

entworfen wurde. Mit der WKU<br />

Windkraftunion AG, der Power Wind<br />

GmbH und der Areva Wind GmbH haben<br />

sich hier weitere Unternehmen aus der<br />

Windenergiebranche angesiedelt. Ergänzend<br />

präsentiert E-Collection in einem<br />

Shop die neuesten alternativen Energiekonzepte<br />

von Kleinstwindanlagen bis<br />

zum E-Bike. Das Quartier hat mit seinen<br />

Nutzern so inzwischen einen eigenen<br />

Nachhaltigkeitsschwerpunkt erhalten.<br />

Zum anderen nutzen, neben dem Projektentwickler<br />

DC Commercial sowie<br />

Mitinvestor Wölbern Invest und der Dahler<br />

& Company Group, vorwiegend kleinere<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

das mit dem Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in<br />

Gold ausgezeichnete Centurion Commercial<br />

Center (14.600 m 2 BGF) südwestlich<br />

des Sandtorparks. In den Erdgeschossen<br />

befinden sich Gastronomie und Einzelhandel.<br />

Das erste im Quartier ansässige Unternehmen<br />

war seit 2003 SAP mit seiner<br />

Geschäftsstelle und einem Schulungszentrum.<br />

Der Softwarehersteller hat seinen<br />

Standort in der <strong>HafenCity</strong> aufgegeben,<br />

neuer Hauptnutzer des Gebäudes ist<br />

ab Herbst 2013 die Kühne Logistics University<br />

(KLU), die dort Studierende in den<br />

Bereichen Logistik und Unternehmensführung<br />

ausbildet. Das SAP-Gebäude<br />

wird nach einigen inneren baulichen Veränderungen<br />

2013 zum Sitz der Kühne<br />

Logistics University und damit zum KLU-<br />

Gebäude. Das Unternehmen Kühne +<br />

Nagel bezog bereits 2006 seine <strong>Deutsch</strong>land-<br />

und internationale IT-Zentrale<br />

direkt nebenan.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 5,7 ha<br />

Gesamt BGF: 119.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 2.600<br />

Nutzungen: Büro, Bildung,<br />

soziale Einrichtungen,<br />

Einzelhandel, Gastronomie<br />

■ Wohnungen<br />

278<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Sandtorpark,<br />

Katharinenschule (teilgebundene<br />

Ganztagsgrundschule<br />

mit Kindertagesstätte),<br />

Kühne Logistics University<br />

(KLU) ab 2013<br />

Hamburg-America-Center,<br />

Heizkraftwerk (Fernwärme)<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2003 bis 2014


20<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

21<br />

BROOKTORKAI / ERICUS<br />

Unternehmensstandort an der Speicherstadt<br />

Das Quartier Brooktorkai/Ericus ist durch seine Lage an der Schnittstelle zu Speicherstadt und bestehender Innenstadt<br />

besonders als Unternehmensstandort geeignet<br />

Ein maritimes Flair zeichnet das Quartier<br />

Brooktorkai/Ericus aus: Es wird<br />

von den historischen Backsteinbauten<br />

der Speicherstadt, dem Brooktorhafen<br />

und dem Verbindungskanal zum Holländischbrookfleet<br />

eingerahmt. Den<br />

west lichen Quartiersteil mit insgesamt<br />

54.000 m 2 BGF realisierten die Germanische<br />

Lloyd AG und die Quantum Immobilien<br />

AG. Der Einzug von 1.600 Mitarbeitern<br />

des Germanischen Lloyd im März<br />

2010 ist die bislang größte Unternehmensansiedlung<br />

in der <strong>HafenCity</strong>. In<br />

einem der drei Türme des Ensembles<br />

befinden sich 30 Wohnungen mit Blick<br />

auf den entstehenden Lohsepark. In<br />

direkter Nachbarschaft bereitet die<br />

International School of Management<br />

seit 2010 Studierende auf Tätigkeiten in<br />

der internationalen Wirtschaft vor. Prägend<br />

für den Brooktorkai ist eine mäandrierende<br />

Gebäudestruktur, die durch<br />

drei neungeschossige Punkthäuser aufgelockert<br />

und pointiert wird.<br />

Milieugeber ist die benachbarte Speicherstadt,<br />

deren Farbigkeit durch Verblendungen<br />

aus rotem Backstein zitiert<br />

wird. Das Büro gmp von Gerkan, Marg<br />

und Partner (Hamburg) hatte den städtebaulichen<br />

Wettbewerb für den Brooktorkai<br />

(ohne Ericusspitze) gewonnen. Die<br />

Architektenwettbewerbe entschieden<br />

neben gmp auch Jan Störmer Architekten<br />

(Hamburg) sowie Antonio Citterio and<br />

Partners (Mailand) für sich.<br />

grosses verlagshaus<br />

aM eingang zur<br />

hafencitY<br />

Am nordöstlichen Entree der <strong>HafenCity</strong><br />

errichteten die Robert Vogel GmbH & Co.<br />

KG und die ABG Unternehmensgruppe<br />

ein neues Verlagshaus für die Spiegel-<br />

Gruppe sowie das Ericus-Contor mit weiteren<br />

Büroflächen. Im September 2011<br />

führte die Spiegel-Gruppe ihre unternehmerischen<br />

Aktivitäten auf rund<br />

30.000 m 2 BGF zusammen. Der Neubau<br />

für die Spiegel-Gruppe wurde 2012 mit<br />

dem Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold<br />

ausgezeichnet. Das Verlagshaus und das<br />

Ericus-Contor (20.000 m 2 BGF) mit ihren<br />

hellen Fassaden und dem gemeinsamen<br />

Die überwiegend rot verklinkerten<br />

Fassaden am Brooktorhafen beziehen<br />

sich erkennbar auf die historische<br />

Speicherstadt, den wichtigsten<br />

Milieugeber des Quartiers<br />

Das Spiegel-Verlagshaus und das Ericus-Contor bilden das zentrale Entree der <strong>HafenCity</strong>, deren „Fenster“ in der Fassade als große Stadtgeste<br />

wirken. In der anschließenden Mäanderstruktur des Brooktorkais hat u. a. der Germanische Lloyd seinen Unternehmenssitz<br />

Viele Promenaden und Freiräume entlang der Ufer laden zum Verweilen ein<br />

massiven Sockel wurden vom Büro Henning<br />

Larsen Architects (Kopenhagen)<br />

geplant. Ihr Konzept stellt enge Bezüge<br />

zu Speicherstadt und Elbphilharmonie<br />

her und wird so auch dem Standort mit<br />

seiner hohen städtebaulichen Bedeutung<br />

als Entree zur zentralen <strong>HafenCity</strong><br />

gerecht. Wegen der Verkehrslärmbelastung<br />

hat das Wohnen in diesem kleinen<br />

Quartier ausnahmsweise eine geringe<br />

Bedeutung.<br />

eine Brücke wie<br />

ein Platz<br />

Eine Erweiterung des Freiraums stellt<br />

die von Dietmar Feichtinger (Paris, Wien)<br />

entworfene Shanghaibrücke dar, die den<br />

Brooktorhafen quert.<br />

Fast so breit wie lang, bietet die Brücke<br />

großzügige Fußgänger- und Radfahrerbereiche.<br />

Auf der Nordseite führt die Promenade<br />

unter der Brücke entlang, sodass<br />

eine straßenquerungsfreie Verbindung<br />

von der Ericusspitze entlang des<br />

Brooktorhafens, des Magdeburger Hafens<br />

und Baakanhafens bis zur Elbe entstanden<br />

ist. Der Architekten- und Ingenieurverein<br />

Hamburg kürte die wie ein Platz wirkende<br />

Shanghaibrücke zu einem von drei<br />

Hamburger Bauwerken des Jahres 2006.<br />

Eine weitere von Dietmar Feichtinger<br />

entworfene und im darauffolgenden Jahr<br />

ebenfalls prämierte Fußgängerbrücke,<br />

die Leónbrücke, verbindet die neue Kaipromenade<br />

am Brooktorhafen mit dem<br />

Dar-es-Salaam-Platz, der im Juni 2011 als<br />

Teil des Freiraumensembles rund um den<br />

Magdeburger Hafen eingeweiht worden<br />

ist. Die Brücken sind in Verbindung mit<br />

den Promenaden das Rückgrat der feinmaschigen<br />

Fußwegeerschließung der<br />

<strong>HafenCity</strong>.<br />

wechsel Der eBenen<br />

Mit der Gestaltung weiterer Freiräume<br />

auf dem Brooktorkai und der Ericusspitze<br />

wurden WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />

(Hamburg) beauftragt. Auf der<br />

Brooktorkai-Promenade bietet ein 30 m<br />

langes Steinsofa Aussichten auf die<br />

Hafenbecken, eine großzügige Stufenanlage<br />

an der Ericusspitze wird zum<br />

Wechsel der Ebenen einladen, über Sitzund<br />

Gehstufen gelangen Flaneure hinauf<br />

zu einer Plaza mit weitem Blick über<br />

den Ericusgraben und den Oberhafen.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 4 ha<br />

Gesamt BGF: 106.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 3.350<br />

Nutzungen: Büro, Bildung,<br />

Einzelhandel, Gastronomie<br />

■ Wohnungen<br />

30<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2007 bis Ende 2011


22<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

23<br />

STRANDKAI<br />

In bester Lage: Wohn- und Arbeitsorte am Wasser<br />

Von Wasser und Park umgeben, bietet der Strandkai spektakuläre Aussichten sowie beste Lagen für Wohnungen und<br />

herausragende Bürogebäude wie die Unilever-Zentrale<br />

Der Strandkai prägt die südliche, von<br />

den Elbbrücken einsehbare Stadtsilhouette<br />

Hamburgs. Grundstruktur seiner<br />

Blockrandbebauung sind Ensembles<br />

mit sechs bis sieben Geschossen, in die<br />

hohe Turmaufsätze und Einzeltürme<br />

integriert oder auch frei stehend gebaut<br />

werden. Die Gebäude gewähren spektakuläre<br />

Ausblicke: stromabwärts über die<br />

Elbe, im Süden über den Hafen, im Norden<br />

und Westen über den Grasbrookhafen,<br />

die <strong>HafenCity</strong> und die innere Stadt.<br />

Den städtebaulichen Wettbewerb für<br />

die zehn Baufelder hatte Böge Lindner<br />

Architekten (Hamburg) gewonnen. Im<br />

südöstlichen Bereich des Quartiers überwiegen<br />

Büroflächen für moderne Dienstleistungen<br />

– auf Wohnungen wird hier<br />

Der Strandkai wird bislang geprägt von dem markanten Unternehmenssitz von Unilever und dem<br />

Marco Polo Tower, einem weithin sichtbaren Wohngebäude. 2014/15 folgen drei weitere Gebäude mit<br />

430 Wohnungen<br />

wegen des nahen Kreuzfahrtterminals<br />

verzichtet. Wohnungen entstehen mehrheitlich<br />

am Grasbrookpark, die besonders<br />

exponierten Lagen der Kaizunge<br />

sind sogar bis auf das Erdgeschoss exklusiv<br />

zum Wohnen reserviert.<br />

ausgezeichnete<br />

nachhaltigkeit<br />

Als erster Hochbau entstand südlich<br />

der Marco-Polo-Terrassen ein vielfach<br />

prämiertes Ensemble aus Bürogebäude<br />

und Wohnturm. Beide Gebäude wurden<br />

vom Stuttgarter Büro Behnisch Architekten<br />

Entworfen. Den Bürokomplex (59)<br />

nutzt seit Sommer 2009 der Konsumgüterkonzern<br />

Unilever mit seiner Zentrale<br />

für die deutschsprachigen Länder. Auf<br />

25.000 m 2 BGF arbeiten 1.200 Mitarbeiter.<br />

Der Neubau zeichnet sich durch seine<br />

ökologische Nachhaltigkeit aus. Als erstes<br />

Bürogebäude wurde er 2011 mit dem<br />

Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold zertifiziert.<br />

Schon im Juli 2009 hatte die Unilever-Zentrale<br />

den BEX Award für eine<br />

besonders nachhaltige, innovative und<br />

effiziente Architektur gewonnen, im<br />

November 2009 folgte bei den World<br />

Architecture Awards in Barcelona die<br />

Auszeichnung als bestes Bürogebäude<br />

der Welt. Der Bund <strong>Deutsch</strong>er Architekten<br />

und Architektinnen Hamburg würdigte<br />

das Gebäude mit dem 1. Preis für<br />

die Baujahre 2008–2010, zudem erhielt<br />

es den von den Zeitungen „Welt“/„Welt<br />

am Sonntag“ ermittelten Publikumspreis.<br />

Das Bürogebäude beeindruckt in<br />

seinem Inneren mit einem lichtdurchfluteten<br />

Atrium, einer offenen Bürostruktur<br />

und einer horizontalen Vernetzung<br />

der Arbeitsplätze. Durch das Erdgeschoss<br />

führt ein öffentlicher Stadtraum mit<br />

Geschäften, der die Marco-Polo-Terrassen<br />

mit der neu gestalteten Kaipromenade<br />

am Elbufer verbindet. Den Zugang<br />

zur Elbe inszenieren die Elbterrassen.<br />

Spektakuläre Ausblicke bietet der Strandkai:<br />

über die Elbe und auf die großen Kreuzfahrtschiffe,<br />

die am nahen Kreuzfahrtterminal in<br />

der Saison nahezu täglich festmachen<br />

„iMMoBilien-oscar“ für<br />

Den Marco Polo tower<br />

Wie die Unilever-Zentrale wurde auch<br />

der benachbarte Marco Polo Tower (58)<br />

mit 58 Wohnungen mehrfach ausgezeichnet.<br />

Mit dem MIPIM-Award gewann der<br />

Wohnturm gewissermaßen den „Immobilien-Oscar“<br />

2010 in der Kategorie Residential<br />

Developments, im Jahr davor hatte er<br />

den European Property Award als Bestes<br />

Hochbauprojekt erhalten. Das Gesamtensemble<br />

wirkt als Landmarke: Mit seinen<br />

ineinander verschränkten Stockwerken ist<br />

der 55 m hohe Wohnturm weithin sichtbar.<br />

Auf dem östlichen Areal direkt daneben<br />

wird das Immobilienunternehmen Engel<br />

& Völkers bis 2015 einen neuen Firmensitz<br />

bauen. Etwa die Hälfte der bis zu<br />

22.000 m 2 BGF in dem Komplex (60) sind<br />

für Wohnungen und publikumsbezogene<br />

Nutzung vorgesehen. Die Wohnungen<br />

entstehen sowohl auf der Südseite als<br />

auch in dem 15-geschossigem Turm auf<br />

der Nordwestseite. Im Erdgeschoss ist<br />

eine öffentliche Fläche mit Gastronomie<br />

55<br />

vorgesehen. Darüber hinaus will Engel &<br />

Völkers einen hochwertigen Ausstellungs-<br />

und Präsentationsbereich für seine<br />

Aktivitäten im Bereich Immobilien und<br />

Yachten einrichten. Nachdem sich das<br />

New Yorker Architekturbüro Richard Meier<br />

& Partners im Wettbewerb gegen die<br />

Mitbewerber Foster + Partners (London)<br />

und Zaha Hadid (London) durchsetzen<br />

konnte, sollen die Bauarbeiten Anfang<br />

2014 beginnen. Weiter östlich wird das<br />

provisorische Kreuzfahrtterminal in<br />

absehbarer Zeit durch ein neues Gebäude<br />

ersetzt.<br />

wohnen an Der<br />

kaisPitze<br />

56<br />

57<br />

Westlich neben dem Unilever-Haus, an<br />

der Spitze des Strandkais, sollen auf den<br />

dortigen drei Grundstücken (55–57) bis<br />

2015/2016 insgesamt rund 430 Wohneinheiten<br />

entstehen. Geplant sind Blockrandtypologien<br />

und zwei städtebauliche<br />

Akzente setzende Wohntürme. Im Erdgeschoss<br />

findet auf mehr als 1.000 m 2 das<br />

58 60<br />

59<br />

61<br />

62<br />

63<br />

QuartiersProfil<br />

64<br />

Kinderkulturhaus Platz. Da überdies weitere<br />

publikumsbezogene Nutzungen hinzukommen<br />

sollen, wird der Strandkai mit<br />

seinen nahezu 9.000 m 2 EG-Nutzungen<br />

und den Promenaden sowohl ein privater<br />

Ort des Wohnens als auch in besonderem<br />

Maße ein öffentlicher Ort für alle Hamburger<br />

und Besucher sein.<br />

■ Größe 8,4 ha<br />

Gesamt BGF: 243.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 4.770<br />

Nutzungen: Büro, Hotel,<br />

Einzelhandel, Grastronomie<br />

■ Wohnungen<br />

560<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Kreuzfahrtterminal,<br />

Kinderkulturhaus<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2005 bis 2020<br />

34/14


24<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

25<br />

ÜBERSEEQUARTIER<br />

Überseequartier – ein neues Stück City entsteht<br />

Kommerzielles Herzstück der <strong>HafenCity</strong> ist das Überseequartier. Während der nördliche Überseeboulevard zunehmend<br />

urbane Qualitäten entwickelt, ist der Süden noch eine Baustelle in Warteposition<br />

Während der Norden des Überseequartiers (rechte Fläche) seit 2010 weitgehend fertiggestellt ist, wird<br />

Im Überseequartier wächst die zukünftige<br />

„City“ der <strong>HafenCity</strong>. In dem rund<br />

13,7 ha großen Stadtraum werden<br />

ca. 1.000 Menschen wohnen und bis zu<br />

7.000 Menschen arbeiten. 40.000 bis<br />

50.000 Besucher und Touristen besuchen<br />

dann das Quartier – täglich.<br />

2016 sollen die gesamten Projektvorhaben<br />

nahezu vollendet sein. Bis dahin entsteht<br />

eine besonders anspruchsvolle<br />

kommerzielle Nutzungsmischung, deren<br />

Realisierung sukzessive von Nord nach<br />

Süd erfolgt. Der Nordteil des Boulevards,<br />

bisher dichtester Stadtraum der Hafen-<br />

City mit einer Geschossflächenzahl (GFZ)<br />

von über 5,0, wurde bereits im Oktober<br />

2010 mit einem Straßenfest eingeweiht.<br />

Mit den neuen Bewohnern der fertiggestellten<br />

Mietwohnungen richten sich<br />

schon jetzt immer mehr Einzelhändler<br />

und Gastronomen ein. Ein großer<br />

Supermarkt hat ebenso eröffnet wie<br />

verschiedene Dienstleistungsbetriebe.<br />

Sie sichern nicht nur die Nahversorgung,<br />

sondern setzen, genauso wie die hier<br />

ebenfalls neuen Galerien und Modedesigner,<br />

wichtige Urbanitätsimpulse.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 13,7 ha<br />

Gesamt BGF: 303.000 m 2<br />

(einschließlich Science Center)<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 6.500<br />

Nutzungen: Wohnen, Büro,<br />

Einzelhandel, Gastronomie, Hotel<br />

■ Wohnungen<br />

350<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Kreuzfahrtterminal, Altes<br />

Hafenamt, U4-Station Überseequartier<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2007 bis 2016<br />

Mehrere große Büronutzer, etwa die<br />

Sozietät Esche Schümann Commichau<br />

und der Mineralölkonzern BP haben sich<br />

für das nördliche Überseequartier entschieden,<br />

die Gebäude in diesem Teil sind<br />

weitgehend vermietet.<br />

Im Sommer 2011 eröffnete hier mit dem<br />

25hours zudem das erste Projekt des<br />

Hoteliers Kai Hollmann in der <strong>HafenCity</strong>.<br />

Unmittelbar gegenüber dem maritime<br />

Stilelemente aufgreifenden und an der<br />

Überseeallee gelegenen (34/7) Hotel<br />

wurde im Dezember 2012 zudem die<br />

U-Bahnhaltestelle Überseequartier der<br />

neuen Linie U4 eröffnet.<br />

einkaufen unD<br />

geniessen<br />

Für die Freiraumgestaltung des Quartiers<br />

verwendet Beth Galí mit ihrem Büro BB +<br />

GG Arquitectes übergreifende längs- wie<br />

quergestreifte Bodenbeläge aus braunem,<br />

grauem und rötlichem Granit. Auf der<br />

gesamten Fläche spielt die Freiraumarchitektin<br />

mit Höhenunterschieden. Rampen,<br />

Treppen oder Terrassen verbinden verschiedene<br />

Ebenen.<br />

Ebenso beeindruckend sind die einzelnen<br />

Bauwerke. Mit seiner dramatisch geneigten<br />

Fassade zieht das von Erick van Egeraat<br />

entworfene Sumatra-Gebäude (34/6) die<br />

Blicke auf sich. Aus dem Kontrast zu dem<br />

gegenüberliegenden Alten Hafenamt<br />

(34/5) ergibt sich ein einzigartiges Spannungsverhältnis.<br />

Rund um das 1885/86 erbaute Alte<br />

Hafenamt (das einzige noch erhaltene<br />

historische Backsteingebäude des Areals)<br />

liegt der gastronomische Kern der Hafen-<br />

City, ergänzt durch einen Markt auf den<br />

Außenflächen. Die Pläne für die Sanierung<br />

sowie die Erweiterung um einen schlanken<br />

Wohnturm wurden durch das Büro<br />

Bolles + Wilson entworfen. Der Wohnturm<br />

geht im Juni 2013 in Bau und wird das<br />

nördliche Überseequartier nach dem<br />

HOTEL &<br />

CRUISE CENTER<br />

WATERFRONT<br />

TOWERS<br />

PALISANDER<br />

SCIENCE<br />

CENTER<br />

MERANTI<br />

KAMBALA<br />

U<br />

LIMBA<br />

U<br />

LINNEN<br />

U<br />

SILK<br />

der Süden (linke Fläche) bis mindestens 2016 weiter entwickelt (Bild zeigt Stand Sommer 2012)<br />

SUMATRA<br />

VIRGINIA<br />

PACAMARA<br />

ALTES HAFENAMT –<br />

CINNAMON<br />

JAVA<br />

CEYLON<br />

ARABICA


26<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

27<br />

ÜBERSEEQUARTIER<br />

denkmalgerechten Umbau des Alten<br />

Hafenamts komplettieren. Das Architekturbüro<br />

ist auch für den bereits eröffneten<br />

InfoPavillon verantwortlich: Schon seit<br />

2008 geben Modelle und Multimedia-<br />

Exponate hier einen Einblick in die Entwicklung<br />

des Überseequartiers.<br />

Auf den Baufeldern 34/15 und 34/16<br />

beabsichtigen das Immobilienunternehmen<br />

DC Commercial, der Hotelier Kai<br />

Hollmann, das Miniatur Wunderland,<br />

Schmidt’s Tivoli sowie der Kinounternehmer<br />

Hans-Joachim Flebbe die gemeinschaftliche<br />

Entwicklung einer besonders<br />

vielfältigen Nutzungsmischung aus Wohnen,<br />

Hotelbetrieb, sowie Kino- und Entertainmentangeboten.<br />

Auf einer Fläche von<br />

ca. 6.400 m 2 bietet das Projekt eine<br />

Geschossfläche von ca. 31.000 m 2 . Die insgesamt<br />

125 Wohnungen verteilen sich auf<br />

ca. 17.400 m 2 . Mindestens ein Drittel der<br />

Wohnfläche ist für geförderte Wohnungen<br />

vorgesehen, je ein weiteres Drittel ist<br />

für den frei finanzierten Mietwohnungsbau<br />

und für Eigentumswohnungen<br />

geplant. Nachdem Ende 2012 die exklusiven<br />

Planungsrechte vergeben wurden,<br />

wird nun ein Architekturwettbewerb<br />

durchgeführt, das Projekt planerisch ausformuliert<br />

und die Finanzierung abschließend<br />

geklärt. Ab Sommer 2014 geht es an<br />

die Realisierung. Damit schließt sich die<br />

letzte Baulücke gegenüber der Speicherstadt<br />

mit einem sehr anspruchsvollen<br />

Konzept<br />

PulsierenDer<br />

üBerseeBoulevarD<br />

Während im nördlichen Quartiersteil<br />

bislang vorwiegend Wohnungen, Büroflächen<br />

und kleinere Geschäfte realisiert<br />

wurden, ist für das Quartier im Süden<br />

eine wesentlich stärkere Einzelhandelsorientierung<br />

vorgesehen, ohne dass hier<br />

ein geschlossenes und klimatisiertes<br />

Shoppingcenter entsteht. Vielmehr wird<br />

sich der Einzelhandel des gesamten<br />

Quartiers in mehrere frei stehende<br />

Gebäude integrieren und somit die Bildung<br />

eines urbanen Zentrums unterstützen,<br />

da es auch den lebendigen Charakter<br />

des Überseequartiers insgesamt<br />

weiter stärkt. Kontrastreiche Freiräume<br />

nehmen den dichten Nutzungsmix auf:<br />

einladende Promenaden entlang des<br />

Wassers, großzügige Boulevards, Plätze<br />

und Terrassen, aber auch geschützte<br />

Räume – für Besucher ebenso wie für<br />

Bewohner.<br />

Mittelpunkt ist der Überseeboulevard:<br />

Wie ein mäandrierender Fluss wird er<br />

sich von der Speicherstadt bis zur Elbe<br />

ziehen und durch geschwungene Laufwege<br />

und Fassaden abwechslungsreiche<br />

Stadträume entstehen lassen. Es kommt<br />

zu einem spannenden Wechselspiel.<br />

Einerseits aus einem Guss, verändert<br />

sich das Quartier andererseits auf Schritt<br />

und Tritt und überrascht immer wieder<br />

mit neuen Perspektiven.<br />

Weiter südlich wird der Überseeboulevard<br />

bis zu den in mehrerer Hinsicht herausragenden<br />

Anziehungspunkten des<br />

Areals aus Waterfront Towers (34/13),<br />

dem Kreuzfahrtterminal (34/14) sowie<br />

dem Science Center (34/12) führen. Vor<br />

allem die beiden Turm-Solitäre des Büros<br />

UN Studio (Ben van Berkel) bilden unverkennbar<br />

den südlichen Abschluss des<br />

städtebaulichen Ensembles. Spannend<br />

wird zudem das Wechselspiel mit dem<br />

voraussichtlich 2014 in Bau gehenden<br />

neuen Kreuzfahrtterminal mit großem<br />

Hotel, Busbahnhof und unterirdischem<br />

Parkhaus.<br />

neue strukturen<br />

Die Entwicklung des Überseequartiers<br />

begann 2003 mit einem zweistufigen<br />

internationalen Investorenwettbewerb,<br />

in dessen Anschluss das Areal im Dezember<br />

2005 an ein niederländisch-deutsches<br />

Investorenkonsortium (bestehend aus<br />

ING Real Estate, SNS Property Finance<br />

und Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH) verkauft wurde.<br />

International renommierte Architekten<br />

(Trojan Trojan + Partner) entwickelten<br />

ein städtebauliches Gesamtkonzept auf<br />

Basis eines städtischen Masterplans. Zwei<br />

Jahre später, im Herbst 2007, erfolgte im<br />

Norden des Quartiers der Auftakt für die<br />

Bauarbeiten. Während der Südteil wegen<br />

der Finanzkrise zunächst nicht in Bau<br />

ging, wurde im Nordteil das Konzept mit<br />

einem Investitionsvolumen von rund 350<br />

Mio. Euro und einer anspruchsvollen Nutzungsmischung<br />

umgesetzt. Im Dezember<br />

2012 zog sich die ING Real Estate als eine<br />

weitere Folge der Finanzkrise generell<br />

aus der Immobilienprojektentwicklung<br />

in Europa außerhalb der Niederlande<br />

zurück und schied damit auch aus dem<br />

Überseequartierkonsortium aus. Alle<br />

Rechte und Pflichten übernahmen daraufhin<br />

die beiden verbleibenden Partner<br />

SNS sowie Groß & Partner. Damit wird der<br />

Weg frei für eine konzeptionelle Anpassung<br />

hinsichtlich des Einzelhandels, des<br />

Wetterschutzes sowie der Obergeschossnutzung,<br />

aber auch für die vorgezogene<br />

Entwicklung des Alten Hafenamts sowie<br />

des südlichen Über see quartiers an der<br />

Wasserseite, mit dem Kreuzfahrtterminal<br />

und den Waterfront Towers. Außerdem<br />

können seither Gespräche über die Ergänzung<br />

des Konsortiums geführt werden.<br />

in wenigen Minuten<br />

aM Jungfernstieg<br />

Seit Dezember 2012 ist das Überseequartier<br />

direkt an das Netz der neuen<br />

U-Bahnlinie U4 angeschlossen. Die Fahrtzeit<br />

vom Jungfernstieg beträgt lediglich<br />

vier Minuten. Schon im Juni 2011, als die<br />

Platz- und Promenadenflächen am Magdeburger<br />

Hafen (auf der Ostseite des<br />

nördlichen Überseequartiers) mit einem<br />

großen Fest eingeweiht wurden, sind die<br />

Binnenalster und die Elbe über die „Domplatz-Achse“<br />

zusammengerückt. Fußgänger<br />

benötigen allenfalls zehn Minuten,<br />

um vom Rathaus über den Domplatz bis<br />

ins Überseequartier zu gelangen. Aber<br />

auch mit dem Pkw ist das Überseequartier<br />

gut erreichbar: Unter dem gesamten,<br />

nur für Fußgänger zugänglichen Überseequartier<br />

entsteht eine große Tiefgarage<br />

mit rund 3.400 Stellplätzen, von denen<br />

heute bereits 1.200 zur Verfügung stehen,<br />

die an das neue, zentral gesteuerte<br />

Parkleitsystem angeschlossen ist.<br />

Der Überseeboulevard ist die zentrale Achse des Quartiers. Viele Geschäfte und Cafés beleben<br />

seine Laufwege und Plätze<br />

entwicklung Bis<br />

an Die elBe<br />

Bereits gegen Ende der Bauphase des<br />

nördlichen Überseequartiers nahm das<br />

Quartiersmanagement seine Arbeit auf.<br />

Übergreifend für alle Eigentümer und Nutzer<br />

der Einzelgebäude nimmt es eine Vielzahl<br />

von Aufgaben wahr, etwa die Organisation<br />

kultureller Nutzungen des Quartiers,<br />

Sicherheitsleistungen oder auch die Pflege<br />

des Stadtbildes. Damit wird der öffentliche<br />

Charakter des Quartiers gestärkt und seine<br />

intensive Nutzung erleichtert. Obwohl sich<br />

auch die Verkehrsflächen zwischen den<br />

Gebäuden in privatem Eigentum befinden,<br />

ist durch besondere kaufvertragliche und<br />

grundbuchliche Regelungen gesichert,<br />

dass es im Überseequartier öffentliche<br />

Nutzungsrechte ähnlich denen für Straßen<br />

34/15<br />

34/16<br />

34/2<br />

34/4<br />

34/6<br />

34/1<br />

34/3<br />

34/9<br />

und Plätze gibt. Erlaubt sind etwa Demonstrationen,<br />

Straßenmusik oder der Aufbau<br />

von Informationsständen.<br />

Zwar bedarf es heute noch etwas Fantasie,<br />

sich das Überseequartier als den<br />

zentralen Ort der gesamten <strong>HafenCity</strong><br />

vorzustellen. Im Zuge der gesamten Fertigstellung<br />

des Nordteils, der Eröffnung<br />

der U4-Haltestelle im Südteil sowie der<br />

vorgezogenen und separaten Entwicklung<br />

des Kreuzfahrtterminals erhält das südliche<br />

Areal jedoch weiteren Rückenwind.<br />

Ziel bleibt es, ein qualitativ hochwertiges<br />

und damit auch den hohen internationalen<br />

Ansprüchen genügendes Nutzungskonzept<br />

für das südliche Überseequartier<br />

zu entwickeln. Die dadurch gewonnen<br />

Nutzer werden der <strong>HafenCity</strong> langfristig<br />

ihren ganz eigenständigen und attraktiven<br />

Charakter verleihen.<br />

34/5<br />

34/7<br />

34/11<br />

34/8<br />

34/10<br />

34/12<br />

34/14<br />

34/13<br />

Verkehrlich perfekt angebunden, liegt das Überseequartier im neuen Zentrum der <strong>HafenCity</strong>. Im<br />

nördlichen Teil richten sich immer mehr Einzelhändler und Gastronomen ein


28<br />

42<br />

41<br />

46<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE 49<br />

29<br />

40<br />

43<br />

49a<br />

47<br />

50<br />

44a 44b<br />

ELBTORQUARTIER<br />

48<br />

45<br />

51<br />

Das neue Wissensquartier der <strong>HafenCity</strong><br />

Östlich des Magdeburger Hafens wächst mit der <strong>HafenCity</strong> Universität, der Greenpeace-Zentrale und dem<br />

designxport hamburg ein innovatives und nachhaltiges „Wissensquartier“<br />

Zwischen dem Magdeburger Hafen, dem<br />

Brooktorhafen und dem Quartier Am<br />

Lohsepark entsteht ein belebtes „Wissensquartier“.<br />

Sein besonderes Flair verleihen<br />

ihm die neue <strong>HafenCity</strong> Universität<br />

mit 2.000 Studierenden und weitere<br />

zukunftsweisende Projekte. Mit seiner<br />

städtebaulichen Konzeption greift das<br />

Elbtorquartier unterschiedliche Typologien<br />

auf. Während im Süden bis zu 70 m<br />

hoch gebaut wird, entsteht im Osten,<br />

anknüpfend an den Bestand an der Hongkongstraße,<br />

eine rund 170 m lange Blockstruktur,<br />

die auch am Magdeburger Hafen<br />

wieder aufgenommen wird.<br />

Markante Brücke ver-<br />

BinDet west unD ost<br />

Von der Speicherstadt führt ein Fußweg<br />

über die Leónbrücke direkt in den denkmalgeschützten<br />

Kaispeicher B (40) hinein.<br />

Dieser älteste, 1879 errichtete Bau in der<br />

<strong>HafenCity</strong> bildet einen markanten nördlichen<br />

Eingang ins Areal und beherbergt seit<br />

Sommer 2008 das Internationale Maritime<br />

Museum Hamburg. Sowohl die Leónbrücke<br />

(Architekt: Dietmar Feichtinger,<br />

Ingenieure: WTM Engineers) als auch der<br />

umgebaute Kaispeicher B (MRLV Markovic<br />

Ronai Voss Architekten) wurden vom<br />

Architekten- und Ingenieurverein Hamburg<br />

e. V. als Hamburger Bauwerke des<br />

Jahres 2007 ausgezeichnet; für die Brücke<br />

ging die Auszeichnung auch an die Hafen-<br />

City Hamburg GmbH als Bauherrin.<br />

Folgt man der durch das Museum führenden<br />

Passage, so gelangt man auf den<br />

Vorplatz, an dessen Wasserkante im Sommer<br />

2012 ein neuer Barkassenanleger eingeweiht<br />

wurde. Auf der anschließenden<br />

Pier führt eine 280 m lange und 10 m breite<br />

Promenade entlang des Magdeburger<br />

Hafens, die zukünftig auch die Baakenbrücke<br />

unterqueren wird. Fußgänger und Radfahrer<br />

haben somit eine barrierefreie Ver-<br />

bindung bis zum Baakenhafen und zum<br />

Elbufer. In Verbindung mit dem Warftgeschoss<br />

der Elbarkaden entsteht hier direkt<br />

am Wasser ein ganz besonderer Ort. 2013<br />

werden die Elbarkaden eröffnet.<br />

Die bedeutendste Ost-West-Verbindung<br />

für Fußgänger und Radfahrer in der<br />

zentralen <strong>HafenCity</strong> stellt die historische,<br />

in Busanbrücke umbenannte Brücke aus<br />

dem Jahr 1931 dar. Sie verknüpft die westlichen<br />

und zentralen Quartiere mit der<br />

östlichen <strong>HafenCity</strong>. Wie die umliegenden<br />

Promenaden ist sie mit streifenförmigen<br />

Naturpflastersteinen belegt und<br />

großzügig nutzbar.<br />

52<br />

53 54<br />

Zwischen Magdeburger<br />

Hafen im Westen, Brooktorhafen<br />

im Norden und<br />

dem Lohsepark im Osten<br />

entsteht ein ökologisch<br />

besonders nachhaltiges<br />

„Wissensquartier“<br />

Am Ostufer des Magdeburger Hafens entstehen die Elbarkaden. Am Kopf des Hafenbeckens beherbergt der historische Kaispeicher B<br />

seit 2008 das Internationale Maritime Museum. Am Baakenhafen ist die <strong>HafenCity</strong> Universität (vorne rechts) im Bau<br />

elBarkaDen Mit schwer-<br />

Punkten nachhaltigkeit<br />

unD Design<br />

Südlich der Busanbrücke entstehen die<br />

Elbarkaden, ein mäandrierendes Gebäudeensemble<br />

mit insgesamt ca. 31.000 m 2<br />

BGF. Nach einem Entwurf von Bob Gysin +<br />

Partner BGP Architekten (Zürich) werden<br />

bis Mitte 2013 gut 30.000 m 2 für verschiedene<br />

Nutzungen entstehen. Auf zwei Ebenen<br />

– auf dem Wasser und auf hochwassergeschütztem<br />

Warftniveau – bietet das<br />

Gebäude Raum für Cafés, Ladenlokale und<br />

Ausstellungen. Im Stadtteil bisher einzigartig<br />

ist die „Stadtloggia“, ein rund 10 m<br />

tiefer und 8 m hoher Arkadenraum mit<br />

weiten Ausblicken nach Westen.<br />

In den beiden nördlichen Teilbaufeldern<br />

entstehen insgesamt 90 Wohnungen. Die<br />

etwa 50 Wohnungen des Projekts HeimatHafen<br />

(43) werden von der Garbe<br />

Group und Otto Wulff gebaut. Ihre<br />

Zuschnitte ermöglichen verschiedene<br />

Nutzungen von Mehrgenerationenwohnungen<br />

über Wohn- und Arbeitslofts<br />

sowie Maisonetten bis zu barrierefreien<br />

Seniorenwohnungen. Die weiteren 40<br />

Ein neuer Barkassenanleger vor dem Internationalen Maritimen Museum sowie die später 280 m lange<br />

Pier entlang der Wasserkante vor den Elbarkaden ergänzen die Neugestaltung des Magdeburger Hafens<br />

Wohnungen (44a) sind für designaffine<br />

Nutzungen vorgesehen.<br />

Mit dem designxport, einem Netzwerk<br />

der Hamburger Kreativwirtschaft, und<br />

dem iF Forum Design werden zwei herausragende<br />

Organisationen der Kreativwirtschaft<br />

in den Neubau ziehen. designxport<br />

belegt im mittleren Abschnitt (44b) das<br />

Sockel- und das Erdgeschoss. Mit ihm entsteht<br />

ein großer öffentlicher Ausstellungsund<br />

Veranstaltungsbereich mit Designarchiv<br />

samt Bibliothek und einem Shop,<br />

der damit erstmals der Hamburger Designund<br />

Kreativwirtschaft eine zentrale Kommunikations-<br />

und Repräsentationsplattform<br />

bietet. In den Südteil des Ensembles<br />

ziehen die <strong>Deutsch</strong>landzentrale der<br />

Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />

sowie der Ökostromanbieter Greenpeace<br />

Energy eG (45).<br />

Da die Nutzer höchste Anforderungen an<br />

die Nachhaltigkeit des Gebäudes stellen,<br />

konnte das Projekt bereits jetzt mit dem<br />

Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> in Gold vorzertifiziert<br />

werden. Sogar schon während des<br />

Wettbewerbs hatte Architekt Bob Gysin<br />

auf die Expertise von Fachplanern für energieeffizientes<br />

Bauen zurückgegriffen. Im<br />

Nordteil ist bereits 2011 ein neues Bürogebäude,<br />

entworfen von Winking, Froh Architekten<br />

(Hamburg/Berlin), als Standort für<br />

das Hauptzollamt Hamburg-Stadt, Zollamt<br />

<strong>HafenCity</strong>, bezogen worden. Gegenüber<br />

wird die Firma Gebr. Heinemann ihren<br />

schon vorhandenen Unternehmenssitz um<br />

ein weiteres Gebäude mit ca. 7.000 m 2<br />

erweitern (geplanter Baubeginn 2014).<br />

universität Mit elBBlick<br />

Als prägend für den Wissenschaftsstandort<br />

Elbtorquartier erweist sich die<br />

am Baakenhafen entstehende <strong>HafenCity</strong><br />

Universität (HCU). Der Neubau (54), der


30<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

31<br />

ELBTORQUARTIER<br />

Mit der <strong>HafenCity</strong> Universität entsteht 2013 im Zentrum der <strong>HafenCity</strong> ein lebendiger öffentlicher Ort für Forschung und Lehre<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 9 ha<br />

Gesamt BGF: 200.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 3.700<br />

Nutzungen: Büro, Einzelhandel,<br />

Gastronomie, Dienstleistungen,<br />

Hotel, Wissenschaft<br />

■ Wohnungen<br />

370<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Elbarkaden (Fertigstellung 2013),<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität (Fertigstellung<br />

2013),<br />

Internationales Maritimes<br />

Museum Hamburg (seit 2008<br />

in Betrieb),<br />

Ökumenisches Forum (seit 2012<br />

in Betrieb)<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2007 bis 2016<br />

Das Ökumenische Forum an der Shanghaiallee vereint seit Mai 2012 mit Kapelle und<br />

gemeinschaftlichem Wohnen 19 christliche Kirchen unter einem Dach<br />

im Dezember 2010 in Bau ging, öffnet<br />

sich nach dem Entwurf des Architektenbüros<br />

Code Unique (Dresden) mit seinem<br />

Foyer zu einem Vorplatz, zum Magdeburger<br />

Hafen sowie zum Lohsepark.<br />

Das vorbildliche ökologische Gesamtkonzept<br />

wurde mit dem Umweltzeichen<br />

<strong>HafenCity</strong> in Gold vorzertifiziert.<br />

Zwischen der künftigen HCU und dem<br />

Magdeburger Hafen plant die Hamburger<br />

ECE auf einem 9.100 m 2 großen Grundstück<br />

zudem das Projekt „Intelligent Quarters“.<br />

Als weithin sichtbare Landmarke<br />

erhält das Elbtorquartier ein Bürohaus am<br />

Wasser (52) sowie zwei weitere Gebäude<br />

(53), u. a. mit rund 60 Wohnungen und<br />

öffentlichkeitswirksamen Nutzungen im<br />

Erdgeschoss. Den Architekturwettbewerb<br />

gewann 2011 das Architekturbüro Störmer<br />

Murphy and Partners aus Hamburg. Die<br />

Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant.<br />

ökuMenisches foruM<br />

neBen Musikerhaus<br />

Eine herausragende soziale und spirituelle<br />

Prägung verleihen dem Quartier<br />

Im Elbtorquartier entstehen die „Intelligent Quarters“ mit einem rund 70 m hohen Bürohaus am<br />

Wasser und zwei weiteren Gebäuden, u. a. mit Wohnungen<br />

Der Magdeburger Hafen wird zum zentralen „Wasserplatz“ der <strong>HafenCity</strong>. Die Pierkonstruktion, die<br />

Promenaden entlang des Wassers, der neue Barkassenanleger und die Elbarkaden schaffen eine<br />

besondere Aufenthaltsqualität<br />

besonders zwei Projekte. Mit dem Stadthaushotel<br />

(48) soll Europas größtes integratives<br />

Hotel entstehen. 40 der 60<br />

Arbeitsplätze werden von Menschen mit<br />

Behinderungen besetzt. Vor allem für<br />

Gäste mit Mobilitätseinschränkungen<br />

bieten die rund 90 Zimmer und das Restaurant<br />

des Drei-Sterne-Hotels besonderen<br />

Komfort. Träger ist der Verein jugend<br />

hilft jugend e. V., gefördert durch die Freie<br />

und Hansestadt Hamburg. Den Architekturwettbewerb<br />

gewann das Büro Huke-<br />

Schubert Berge Architekten (Hamburg).<br />

Im Juni 2012 wurde das Ökumenische<br />

Forum „Brücke“(49a) an der Shanghaiallee<br />

eröffnet. 19 christliche Kirchen tragen<br />

dieses deutschlandweit einzigartige<br />

religiöse Gemeinschaftsprojekt mit<br />

Begegnungsstätte und Café im öffentlichen<br />

Erdgeschoss sowie einer Kapelle als<br />

stillem Rückzugsort. Die Mitglieder des<br />

Lau rentius konvents, einer ökumenischgeistlichen<br />

Gemeinschaft, leben hier in<br />

Wohn- oder Hausgemeinschaften zusammen.<br />

Den Wettbewerb für das 4.600 m 2<br />

BGF große Bauwerk hatten die Architekten<br />

Wandel, Hoefer, Lorch + Hirsch (Saarbrücken)<br />

für sich entschieden.<br />

In direkter Nachbarschaft befinden sich<br />

zwei weitere besondere Gebäudekonzepte.<br />

Mit einer Baugemeinschaft realisiert<br />

die Bürgerstadt AG (50) seit Anfang 2013<br />

schallentkoppelte Wohn- und Gewerberäume<br />

für Musiker, Ton- und Filmschaffende.<br />

Die bei einem Wettbewerb siegreichen<br />

360 Grad+ Architekten (Hamburg)<br />

entwarfen für das sogenannte Musikerhaus<br />

einen Baukörper, dessen Klinkerfassade<br />

in der Tradition der historischen Speicherstadt<br />

steht, jedoch gleichzeitig mit<br />

großzügigen Fenstern und Loggien seinen<br />

eigenen Stil pflegt. Bereits fertiggestellt ist<br />

das erste mit dem Umweltzeichen Hafen-<br />

City in Gold prämierte Wohngebäude der<br />

<strong>HafenCity</strong>, der NIDUS Loft (49). Eine Baugemeinschaft<br />

realisierte das in mehrfacher<br />

Hinsicht wegweisende Wohnbauprojekt<br />

mit 30 offen gestalteten Wohneinheiten,<br />

die teilweise auch als Ladenwohnungen,<br />

Ateliers oder Showrooms genutzt werden<br />

(Entwurf: spine architects, Hamburg). Viele<br />

bauliche Details und Materialien wurden<br />

hier erstmalig in einem Wohnhaus überhaupt<br />

verbaut.<br />

Auch an den ÖPNV ist das Elbtorquartier<br />

hervorragend angebunden. Während im<br />

Norden die U-Bahnstation Meßberg liegt,<br />

nahm Ende 2012 im Süden die neue Linie U4<br />

ihren Betrieb auf. Zusätzlich zum bereits<br />

betriebenen Barkassenanleger steuern die<br />

Hafenfähren voraussichtlich ab 2014/15<br />

einen Anleger auf der Höhe der HCU an.


32<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

33<br />

AM LOHSEPARK<br />

Vom Ort industrieller Pioniere zum grünen Stadtquartier<br />

Historisches Industrie- und Bahnhofsgelände prägt das Quartier. Mit dem Lohsepark entsteht der „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong><br />

Der Lohsepark – in Zukunft ein attraktiver Erholungsraum. Hier der südliche Zugang, der bereits 2013 fertiggestellt werden wird<br />

Der grüne „Central Park“ der <strong>HafenCity</strong> wird im Norden und Süden von Wasserflächen begrenzt. Zurzeit wird<br />

ein Teil der Fläche des zukünftigen Lohseparks noch durch ein Speditionsgebäude belegt (Mitte)<br />

Eingerahmt von Wasserflächen, entsteht<br />

in der zentralen <strong>HafenCity</strong> ein attraktiver<br />

Stadtraum mit dem Lohsepark als dessen<br />

„grüner Seele“. Indem sich sämtliche<br />

Gebäude westlich und östlich an die Grünanlage<br />

anschließen, wird die Tradition<br />

hanseatischer Stadtentwicklung weitergeführt,<br />

inmitten von Wohn- und Arbeitsquartieren<br />

ausgedehnte Parks zu schaffen.<br />

Ausgangspunkt der Quartiersentwicklung<br />

ist das zum Teil denkmalgeschützte Backsteinensemble<br />

am Lohseplatz, u. a. Sitz des<br />

privat geführten Automuseums Prototyp.<br />

Das hervorragend sanierte architektonische<br />

Schmuckstück ist ein ehemaliges Fir-<br />

mengebäude der Harburger Gummi-<br />

Kamm-Compagnie, einem Pionier der<br />

Industrialisierung Hamburgs. In unmittelbarer<br />

Nachbarschaft wird es durch drei<br />

Neubauten ergänzt (67–69).<br />

faMilienfreunDliches<br />

wohnen aM Park<br />

Lebendig und vielseitig wird die Hafen-<br />

City am Lohsepark. Auf rund 40.000 m 2<br />

Bruttogeschossfläche (BGF) entsteht ab<br />

2013 zwischen Shanghaiallee und Yokohamastraße<br />

auf einem großen Quarree ein<br />

urbaner Mix aus insgesamt etwa 300<br />

Miet-, Sozial-, Baugemeinschafts- und<br />

Eigentumswohnungen. Sämtliche Architektenwettbewerbe<br />

hierfür sind bereits<br />

entschieden, auch Bauanträge sind<br />

gestellt.<br />

Auf dem nördlichen Grundstück (70)<br />

errichten zwei Vorreiter der <strong>HafenCity</strong>-<br />

Entwicklung, die gemeinnützige Baugenossenschaft<br />

Bergedorf-Bille und die Firma<br />

Otto Wulff, ein von den Architekten<br />

APB und Böge Lindner K2 (Hamburg)<br />

sowie Haslob Kruse + Partner (Bremen)<br />

entworfenes Wohngebäude. Vorgesehen<br />

sind vorwiegend geförderte und frei<br />

finanzierte Mietwohnungen, genossenschaftliche<br />

Mietwohnungen, geförderte<br />

genossenschaftliche Mietwohnungen<br />

aber auch Eigentumswohnungen. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Verein Leben<br />

mit Behinderung Hamburg e. V. werden<br />

zudem integrative Wohnkonzepte für<br />

Menschen mit und ohne Handicap verwirklicht.<br />

Abgerundet wird das Quartier<br />

durch zwei Kitas, ein Ärztezentrum sowie<br />

weitere Gewerbeflächen und eine Begegnungsstätte.<br />

Auf dem Nachbargrundstück (71) errichten<br />

ein von Stattbau Hamburg und der<br />

Conplan GmbH betreutes Konsortium<br />

(bestehend aus vier Baugemeinschaften<br />

mit etwa 75 einzelnen Bauherren) sowie<br />

die Hamburger Wohnungsunternehmen<br />

Behrendt Wohnungsbau und Frank Heimbau<br />

Nord ein weiteres Wohngebäude. Mit<br />

dem von den Architekten Dinse Feest Zurl<br />

(Hamburg), Springer (Berlin) und Siebrecht<br />

Münzesheimer/BOF (Hamburg)<br />

entworfenen Ensemble entstehen Eigentumswohnungen<br />

und Baugemeinschaftsprojekte,<br />

Loft-Konzepte sowie<br />

geförderte Mietwohnungen auf niedrigem<br />

Preisniveau. Geplant sind ebenfalls<br />

differenzierte gewerbliche Erdgeschossnutzungen,<br />

eine Kita und publikumsbezogene<br />

Nutzungen. Das Projekt hat den<br />

Namen „Green Belt House“, was durch<br />

eine von außen wahrnehmbare Innenhofgestaltung,<br />

eine ökologische Bauweise<br />

sowie urbane Gärten auf den Gebäudedächern<br />

zum Ausdruck kommen wird.<br />

Das hieran südlich angrenzende und<br />

ebenfalls westlich des Parks gelegene Eck-<br />

grundstück zur Überseeallee (72) wird mit<br />

einer Hotel- und Wohnnutzung mit publikumsbezogener<br />

Erdgeschossnutzung entwickelt.<br />

Hier können an der dem Park und<br />

der Nebenstraße zugewandten Seite weitere<br />

Wohnungen u. a. als geförderte Wohnungen<br />

für Studenten entstehen. Insgesamt<br />

sollen auf dem ca. 3.750 m 2 großen<br />

Grundstück bis 2015 17.000 m 2 BGF entwickelt<br />

werden. Auch die Bundesanstalt für<br />

Immobilienaufgaben hat ihr Grundstück<br />

(66) zum Verkauf angeboten. Das ehemalige<br />

Zollgrundstück kann mit ca. 9.000 m 2<br />

BGF für eine gemischte Nutzung mit<br />

Wohnanteil bebaut werden.<br />

Östlich des Loheparks wird ab 2015/16<br />

ein Gymnasium, das auch als Nachbarschaftszentrum<br />

dienen soll, eingerichtet.<br />

Darüber hinaus sind dort weitere Wohnungen<br />

im Zusammenhang mit der Block-<br />

65<br />

66<br />

69a<br />

67<br />

69<br />

68<br />

70<br />

73<br />

71<br />

74<br />

72<br />

schließung beim Automuseum Prototyp<br />

sowie östlich der Grünanlage vorgesehen.<br />

Grundsätzlich werden in dem Quartier<br />

geschlossene Blockstrukturen mit sechs<br />

bis sieben Geschossen realisiert, die sich<br />

rund um den zentralen Lohsepark herum<br />

gruppieren.<br />

Der grösste Park<br />

in Der hafencitY<br />

Der neue 4 ha große Lohsepark, der „Central<br />

Park“ der <strong>HafenCity</strong>, wird sich wie ein<br />

langes grünes Band vom Ericusgraben<br />

im Norden bis zum südlich gelegenen<br />

Quartier Baakenhafen ziehen, wo er an<br />

die 30 m breite Elbpromenade anknüpft.<br />

Zur Gestaltung des Stadtteilparks wurde<br />

2010 ein internationaler Freiraumwettbewerb<br />

durchgeführt. Die Vogt Land-<br />

75<br />

76<br />

77


34<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

35<br />

schaftsarchitekten AG (Zürich) überzeugte<br />

mit der Konzeption, den Park als einen<br />

Bewegungsraum „von Gebäudekante zu<br />

Gebäudekante“ und „von Wasser zu Wasser“<br />

zu gestalten: Geschwungene Wege<br />

führen durch Rasen- und Wiesenflächen<br />

mit über 500 Bäumen. Bänke und Wasserspiele<br />

laden ebenso zum Verweilen ein<br />

wie ein Gemeinschaftshaus samt Kinderspielplatz.<br />

An den Längsseiten schließen<br />

Terrassen zur Straße auf, was eine barrierefreie<br />

Verzahnung der Grünfläche mit dem<br />

Stadtraum schafft. Insgesamt staffelt sich<br />

der Lohsepark über drei Höhenniveaus –<br />

ca. 5,5 m, 6,5 m und 8 m ü. NN.<br />

Zur Entwicklung wurde zudem ein Beteiligungsworkshop<br />

mit Schülern eingerichtet.<br />

Wie schon beim Grasbrookpark<br />

beschäftigt sich der Schülerbeirat in Form<br />

einer Zukunftswerkstatt aktiv mit den<br />

konkreten Anforderungen von Kindern<br />

und Jugendlichen an einen öffentlichen<br />

Stadtraum. In lebhaften Diskussionen<br />

werden Ideen gesammelt, diskutiert und<br />

über die Realisierungsphase bis hin zum<br />

Bau begleitet.<br />

Die Shanghaiallee nimmt<br />

schrittweise den Charakter<br />

einer urbanen Allee an,<br />

auch wenn das Grün noch<br />

weitgehend fehlt<br />

geDenkort iM<br />

zentruM Des Parks<br />

Auf dem Areal befand sich einst auch<br />

der Hannoversche Bahnhof, von dem aus<br />

während des Zweiten Weltkriegs mindestens<br />

7.692 Menschen – Juden, Sinti und<br />

Roma – aus Hamburg und Umgebung<br />

deportiert wurden. Das während des<br />

Krieges stark beschädigte Bahnhofsgebäude<br />

wurde 1955 gesprengt. Im Zuge der<br />

Parkgestaltung entsteht jetzt erstmals an<br />

zentraler Stelle in Hamburg ein derartiger<br />

Ort des Erinnerns, dessen besondere Herausforderung<br />

auch darin besteht, Ideen<br />

für den integrierenden Charakter zu entwickeln.<br />

Das Konzept sieht für den<br />

Gedenk ort eine diagonal das Parkareal<br />

durchziehende Fuge vor, die die Relikte<br />

des einstigen Bahnhofsvorplatzes mit<br />

den vorhandenen Resten des Bahnsteigs<br />

2 verbindet. Außerdem soll die<br />

2009 temporär im Kunsthaus gezeigte<br />

Ausstellung „In den Tod geschickt“ in<br />

einem Dokumentationszentrum hier<br />

ihren endgültigen Ort finden.<br />

Die für die gesamte Realisierung des<br />

Lohseparks benötigten Flächen werden<br />

derzeit noch teilweise von einer Spedition<br />

genutzt. Erste Abschnitte sind aber<br />

bereits im Bau und werden 2013/14 fertiggestellt<br />

werden. Spätestens 2019 steht<br />

der Park dann vollständig zur Verfügung.<br />

firMen koMPlettieren<br />

urBanen staDtrauM<br />

Neben einem lebendigen Wohnmix<br />

und der Grünfläche werden – wie in<br />

der mischgenutzten <strong>HafenCity</strong> insgesamt<br />

üblich – auch Unternehmen das<br />

Quartiersleben mitprägen. Ab Mitte<br />

2013 errichtet der Hamburger Mineralölkonzern<br />

Marquard & Bahls an der Ecke<br />

Shanghaiallee/Koreastraße seine neue<br />

Unternehmenszentrale. 700 Mitarbeiter<br />

sollen in dem Gebäude (65) Platz<br />

finden, das direkt am Brooktorhafen im<br />

Norden des Quartiers entstehen und den<br />

Nachhaltigkeitsstandard des <strong>HafenCity</strong>-<br />

Umweltzeichens in Gold erfüllen wird.<br />

Im Erdgeschoss werden Einzelhandel<br />

und Gastronomie angesiedelt. Hervorzuheben<br />

ist ein dreistöckiger, öffentlicher<br />

„Stadtbalkon“ entlang des Brooktorhafens,<br />

der das innere Atrium mit dem<br />

Stadtraum verbindet. Den Entwurf des<br />

markanten Neubaus lieferte das Büro<br />

Gewers & Pudewill (Berlin), das Ende<br />

Juni 2012 den Architekturwettbewerb<br />

gewann. Auch das Baufeld 73 am Brooktorhafen<br />

östlich des Lohseparks steht für<br />

Firmenansiedlungen zur Verfügung.<br />

Mit der Ansiedlung weiterer Unternehmen<br />

entsteht am Brooktorhafen somit<br />

ein neuer Arbeitsort mit großen und kleinen<br />

Firmen – teilweise im Quartier Lohsepark,<br />

hauptsächlich aber in direkter Nachbarschaft,<br />

wo bereits die Gebrüder<br />

Heinemann, der Spiegel-Verlag, der Germanische<br />

Lloyd u. a. ansässig sind.<br />

Die Shanghaiallee nimmt dadurch immer<br />

mehr den Charakter eines urbanen Straßenzugs<br />

an, mit breiten Bürgersteigen und<br />

einem vergleichsweise höheren Verkehrsaufkommen.<br />

Als hochwassersichere große<br />

Achse schon früh gebaut, verläuft dieser<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 12,5 ha<br />

Gesamt BGF: 200.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 3.000<br />

Nutzungen: Büro, Dienstleistung,<br />

Hotel, Gastronomie, Einzelhandel<br />

■ Wohnungen<br />

750<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Dokumentationszentrum und<br />

Gedenkort Hannoverscher<br />

Bahnhof, Automuseum Prototyp,<br />

Gymnasium und Kindergärten<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2012 bis 2020<br />

Straßenzug der zentralen <strong>HafenCity</strong> von<br />

der Speicherstadt im Norden bis hin zur<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität im Süden. Den Eindruck<br />

eines großstädtischen Boulevards<br />

vermitteln schon jetzt die bereits fertigen<br />

Gebäude NIDUS und Ökumenisches Forum,<br />

später kommen u. a. mit der Entwicklung<br />

der weiteren Baufelder noch Läden und<br />

andere publikumsbezogene Erdgeschossnutzungen<br />

hinzu.<br />

Am Lohsepark entsteht ein<br />

vielfältiges Wohnquartier. Die<br />

beiden Abbildungen zeigen<br />

erste Entwürfe für das<br />

sogenannte Green Belt House<br />

– ein Ensemble zwischen Park<br />

und Shanghaiallee<br />

Das Mineralölunternehmen<br />

Marquard & Bahls baut am<br />

Brooktorhafen eine neue<br />

Unternehmenszentrale für<br />

rund 700 Mitarbeiter


36<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

37<br />

OBERHAFEN<br />

Kreativ- und Kulturquartier Oberhafen<br />

Südlich des Oberhafens wird in zentraler Lage ein dynamisches Kultur- und Kreativquartier mit neuen<br />

Potenzialen für die Stadt Hamburg entstehen<br />

Zwischen alten Güterhallen der Bahn ist die Oberhafenkantine schon jetzt ein Anziehungspunkt<br />

im Quartier Oberhafen in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />

Ausgehend von den Bestandsbauten, entsteht ein Nukleus für die Kreativwirtschaft, der mit seiner Umgebung gut vernetzt ist<br />

Derzeit ist das Areal zwar noch gewidmete<br />

Bahnfläche, und die Gebäude<br />

werden bis mindestens 2014 überwiegend<br />

für Logistikzwecke genutzt, dennoch wurden<br />

bereits einige frei gewordene Flächen<br />

an kreativwirtschaftliche Mieter vermittelt.<br />

In Zukunft soll das gesamte Quartier<br />

Oberhafen der Nukleus eines Kreativ- und<br />

Kulturstandortes sein, das mit der übrigen<br />

<strong>HafenCity</strong>, aber auch mit Rothenburgsort,<br />

der City Süd und den dort neu entwickelten<br />

Kulturaktivitäten sowie der Museumsmeile<br />

gut vernetzt ist.<br />

Hierfür wird jedoch der „normale“ Entwicklungsprozess<br />

der <strong>HafenCity</strong> „auf den<br />

Kopf gestellt“. Statt einer städtebaulichen<br />

Neukonzeption ist hier die neue<br />

Nutzung der Bestandsgebäude Ausgangspunkt<br />

der Entwicklung, die durch<br />

einen schrittweisen Transformationsprozess<br />

erfolgt. Dabei wird an die überwie-<br />

gend eingeschossigen Güterhallen angeknüpft.<br />

Die Grundstücke werden nicht<br />

verkauft, sondern bleiben dauerhaftes<br />

Eigentum des „Sondervermögens Stadt<br />

und Hafen“ (<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH),<br />

um die Entwicklung im Interesse Hamburgs<br />

gestalten zu können.<br />

chancen für kultur unD<br />

kreativwirtschaft<br />

Lang gestreckte Lagergebäude und mehrstöckige<br />

Kopfbauten prägen bis heute das<br />

Erscheinungsbild. Durch eine Umnutzung<br />

der heute fast vollständig vermieteten<br />

und überwiegend von der Bahn genutzten<br />

Bauten erhalten diese einen stark öffentlichen<br />

Charakter. Allerdings sind dafür neue<br />

Nutzungsgenehmigungen und erhebliche<br />

Modernisierungen ebenso erforderlich<br />

wie ein objektbezogener Hochwasser-<br />

schutz. Wohnnutzungen ließen sich aufgrund<br />

der Überflutungsgefahr allenfalls in<br />

Neubauten mit hochwassergeschützter<br />

Anbindung realisieren.<br />

Neubauten können die Altbauten mittelfristig<br />

ergänzen. Private oder genossenschaftliche<br />

Investitionen können erfolgen,<br />

sofern neue Gebäude kulturellen und kreativwirtschaftlichen<br />

Zwecken dienen und<br />

wie die Altbauten preisgünstig weitervermietet<br />

werden. Durch die Mischung<br />

von Neu und Alt können bis zu 500 Arbeitsplätze<br />

in verschiedenen Kultur- und Kreativwirtschaftsbranchen<br />

geschaffen werden.<br />

Darauf aufbauend soll ein dauerhaftes<br />

kreatives Milieu entstehen, das später<br />

auch das östlich gelegene Großmarktareal<br />

einbeziehen könnte.<br />

Wegen der komplexen Ausgangsbedingungen<br />

wurde Anfang 2012 mit einem<br />

Interessenbekundungsverfahren ein Nutzungskonzept<br />

für eine frei gewordene<br />

600 m 2 große Fläche gesucht, das in der<br />

Initialphase zur Etablierung und Prägung<br />

des neuen Kultur- und Kreativwirtschaftsstandort<br />

beiträgt. Aus den 15 eingereichten<br />

Konzeptvorschlägen wählte<br />

eine interdisziplinäre Jury die „Hanseatische<br />

Materialverwaltung“ aus. Das Konzept<br />

stattet Hamburger Kultureinrichtungen,<br />

öffentliche Schulen, Universitäten,<br />

Vereine aber auch engagierte Bürger mit<br />

Requisiten und Kulissen für soziale, ökologische<br />

oder kreative Projekte aus. Fünf<br />

weiteren Konzepten wurde die Weiterverfolgung<br />

einer mittelfristigen Umsetzung<br />

auf anderen Flächen im Quartier<br />

empfohlen.<br />

Dialogorientierte<br />

entwicklung<br />

Die möglichen Entwicklungsoptionen<br />

für das Quartier werden im Laufe eines<br />

intensiven Dialogprozesses erarbeitet.<br />

Ein langer zeitlicher Entwicklungsrahmen<br />

von bis zu einem Jahrzehnt bildet dafür<br />

die Grundlage. Während der gesamten<br />

Entwicklungsphase kooperiert die Hafen-<br />

City Hamburg GmbH eng mit der Hamburg<br />

Kreativ Gesellschaft mbH. Gleichzeitig<br />

findet ein reger Ideenaustausch<br />

mit Kreativunternehmen, Kulturschaffenden<br />

und vielen anderen Interessierten<br />

statt. Die ersten Impulse lieferte Ende<br />

März 2011 ein internationales Auftaktsymposium.<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

und Diskussionen werden folgen. Noch<br />

2013 findet ein weiterer Übergang in die<br />

Umnutzungsphase auch durch Initiierung<br />

eines Interessenbekundungsverfahrens<br />

für neue Nutzer statt.<br />

sPortPlatz Direkt<br />

aM wasser<br />

Obwohl die kulturelle und kreative<br />

Nutzung am Oberhafen einen wichtigen<br />

Schwerpunkt bildet, bietet das Quartier<br />

dort, wo es nicht bebaut ist, auch Möglichkeiten<br />

für vielfältige Sport- und Freizeitaktivitäten.<br />

Ab 2014/2015 werden<br />

direkt am Ufer des Oberhafens auf ehemaligen<br />

Gleisflächen Sportanlagen für<br />

verschiedene Schulsportarten angelegt,<br />

dazu gehört auch ein Fußballplatz. Die<br />

Anlagen sollen insbesondere Kindern<br />

und Jugendlichen aus der Innenstadt<br />

und der <strong>HafenCity</strong> zur Verfügung stehen<br />

und können auch von Vereinen genutzt<br />

werden. Das Gymnasium und die beiden<br />

Grundschulen der <strong>HafenCity</strong> können das<br />

Areal für den Schulsport nutzen.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 8,9 ha<br />

Gesamt BGF: 21.000 m 2 (Bestand)<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 500<br />

Nutzungen: Kreativ- und<br />

Kulturwirtschaft, Gastronomie<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

Sportflächen im Osten ab 2014/15<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

Entwicklung ausgehend von<br />

den Bestandsbauten mit eventuell<br />

hinzukommenden Neubauten,<br />

detaillierte Konzeption<br />

im Rahmen eines intensiven<br />

Dialogprozesses bis 2015<br />

■ Fertigstellung<br />

schrittweise Umsetzung


38<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

39<br />

BAAKENHAFEN<br />

Wohnen, Freizeit und Arbeiten in doppelter Wasserlage<br />

Am größten Hafenbecken der <strong>HafenCity</strong> entsteht eine dichte Mischung aus intensiver Wohn- und Freizeitnutzung,<br />

grünen Freiräumen und Arbeitsplätzen<br />

Vielfältige Freizeitnutzungen in grünen<br />

Freiräumen, Arbeitsplätze in kleineren<br />

und mittelgroßen Strukturen, aber vor<br />

allem Wohnen in allen Formen: Das sind<br />

die wesentlichen Identitätsmerkmale des<br />

Quartiers Baakenhafen. 2013 werden die<br />

Grundstücksausschrei bungen beginnen.<br />

leBen aM wasser<br />

Innerhalb weniger Jahre entwickelt<br />

sich rund um den Baakenhafen ein<br />

urbanes Wohn- und Freizeitquartier mit<br />

1.800 teilweise öffentlich geförderten<br />

Wohnungen und ca. 5.000 Arbeitsplätzen.<br />

Es entstehen vielfältige Sport- und<br />

Freizeiteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Gastronomie, Hotels, eine Grundschule<br />

und großzügige begrünte Freiräume<br />

sowie Promenaden. Im Zentrum des<br />

Quartiers sind sechs im Wasser stehende<br />

Wohntürme, die „Wasserhäuser Hafen-<br />

City“, vorgesehen.<br />

Die Anhandgabe für das erste Baakenhafen-Grundstück<br />

ist bereits erfolgt. Auf<br />

dem Baufeld 81 a/b, im Nordwesten des<br />

Hafenbeckens direkt am Wasser gelegen,<br />

soll der Campus Futura entstehen, ein<br />

Jugendgästehaus mit 480 Betten und vielfältigen<br />

Sportmöglichkeiten sowie geförderten<br />

und frei finanzierten oder preisgedämpften<br />

Mietwohnungen. Weiterhin<br />

sind ein privates Blues-Museum und andere<br />

publikumsbezogene Einrichtungen in<br />

den Erdgeschossen geplant. Bauherren<br />

sind DS-Bauconcept aus Ham burg mit der<br />

österreichischen JUFA-Gruppe.<br />

Am Baakenhöft, der westlichsten Spitze<br />

des Quartiers, sieht der Masterplan<br />

ein besonderes Gebäude mit 70 m Höhe<br />

vor. Die Nutzung dieses prominenten<br />

Leitgebäudes, ob öffentlich oder privat,<br />

wird im weiteren Verlauf entschieden –<br />

voraussichtlich sogar erst in zehn Jahren.<br />

Bis dahin ist die Zwischennutzung durch<br />

ein spannendes Kultur- und Freizeitangebot<br />

mit Schiffsanlegeflächen, Freiflächen<br />

und mit der bestehenden, ca. 8.000 m 2<br />

großen Lagerhalle geplant. Die Ausschreibung<br />

der Nutzung erfolgt 2013.<br />

geschützte höfe<br />

an Der elBe<br />

Den städtebaulichen Wettbewerb für<br />

das Baakenhafen-Quartier hatte im<br />

August 2011 das Büro APB Architekten<br />

(Hamburg) für sich entscheiden. Der<br />

mittlerweile verfeinerte und zu einem<br />

Funktionsplan verdichtete Siegerentwurf<br />

Die 1 km lange Landzunge des zukünftigen Baakenhafen-Quartiers erstreckt sich weit in die Elbe hinein und bildet so das größte Hafenbecken der <strong>HafenCity</strong><br />

überzeugt insbesondere mit der moderaten<br />

Höhenstaffelung der geplanten<br />

Gebäude. Durchweg sind Gebäude mit<br />

vier bis sieben Geschossen, halboffene<br />

Blockstrukturen sowie einige kleinere,<br />

offene Varianten vorgesehen. Das südliche<br />

Teilareal erhält zur Elbseite hin mit<br />

den „Elbhöfen“ eine Bebauungsstruktur<br />

mit großzügigen Höfen, die sich zur Elbe<br />

hin öffnen und dennoch eine prägnante<br />

Stadtkante ausbilden.<br />

Die rhythmisierte Blockbebauung der<br />

nördlich, zwischen Hafen und Versmannstraße<br />

gelegenen Grundstücke mit ihren<br />

unterschiedlich genutzten Gebäuden,<br />

gewährleistet einen gewissen Schutz vor<br />

den Lärmemissionen der Versmannstraße<br />

und der Bahntrasse: Zur Straße einen Riegel<br />

bildend, öffnen sich die Gebäude<br />

rückwärtig hin zum Baakenhafen. Dank<br />

dieser städtebaulichen Konzeption werden<br />

die zum Wasser ausgerichteten Höfe<br />

ebenso vom Lärm abgeschirmt wie die<br />

Wohnungen, die durchweg auch eine<br />

lärmgeschützte Seite erhalten sollen und<br />

somit keine kleinen Wohnungen sein<br />

können.<br />

grüne freizeitinsel<br />

iM hafenBecken<br />

Im April 2012 entschied das Atelier Loidl<br />

(Berlin) den international ausgelobten<br />

Freiraumwettbewerb für sich. Der Siegerentwurf<br />

verbindet die abwechs lungsreich<br />

geplanten Freizeitnutzungen geschickt<br />

mit der besonderen Hafenatmosphäre<br />

des Baakenhafenquartiers und überzeugt<br />

mit einer spannungsreichen Topografie.<br />

Das Herzstück der Freiraumplanung ist<br />

die 1,5 ha große Freizeitinsel im Baakenhafen.<br />

Mit ihrer 3.000 m 2 großen Erholungsfläche,<br />

einem Spiel- und Gemeinschaftshaus<br />

sowie großzügigen Grünflächen<br />

stellt sie ein zentrales Freizeitangebot für<br />

Bewohner und Besucher dar – ganz<br />

besonders für Familien. Eine Fußgängerbrücke<br />

nach Norden schafft zudem eine<br />

weitere räumliche Integration zwischen<br />

den beiden Landlagen.<br />

80<br />

81a 81b 82a 82b 83a 83b 84a 84b<br />

86<br />

88a-d<br />

90a-c<br />

92a-d<br />

94a-c<br />

96<br />

98<br />

100a-b<br />

85<br />

87 89 91 93 95 97<br />

99<br />

Die neue Brücke Baakenhafen West ist nicht nur das zentrale Verbindungsglied innerhalb des Quartiers: Die elegante Stahlkonstruktion<br />

bindet das südliche Areal zudem direkt an die U4-Station <strong>HafenCity</strong> Universität an


40<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

41<br />

Mehrere renommierte Architektur büros wurden eingeladen, Wettbe werbsentwürfe einzureichen. Die Jury, unter Mitwirkung von politischen Vertre tern und<br />

Bewohnern der <strong>HafenCity</strong>, ver gab insgesamt drei Preise. Der 1. Preis ging an Shigeru Ban Architects Europe, Paris (oben)<br />

Die 900 m lange Elbpromenade und die grüne Freizeitinsel im Baakenhafen sind die zentralen Freiräume des Quartiers.<br />

Mit dem Freiraumwettbewerb wurde der Masterplan (2000/2010) kreativ weiterentwickelt<br />

Südlich daran angrenzend, übernimmt<br />

ein urbaner Marktplatz zentrale Integrationsfunktionen.<br />

In den umliegenden<br />

Erdgeschossen sind großflächiger Einzelhandel<br />

sowie mindestens 25 kleinere<br />

Läden und Dienstleister geplant. Auch<br />

die zweite Grundschule der <strong>HafenCity</strong><br />

soll in unmittelbarer Nähe des Platzes<br />

entstehen.<br />

Der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen.<br />

Die Entwicklung der Nahversorgung im<br />

Quartier wird als Qualitätsanker für das<br />

Wohnen frühzeitig etabliert. Der erhebliche<br />

Teil der Gebäude im Quartier soll<br />

2017/2018 fertiggestellt sein.<br />

wegweisenDe wasserhäuser<br />

Ein Wegweiser für den anspruchsvollen<br />

Gesamtcharakter des Quartiers ist auch<br />

der Architekturwettbewerb für die sechs<br />

im Hafenbecken stehenden, nachhaltigen<br />

Wohntürme „Wasserhäuser Hafen-<br />

City“. Diese sollen künftiges Wohnen in<br />

der <strong>HafenCity</strong> nicht nur am Wasser, sondern<br />

auch über dem Wasser ermöglichen.<br />

Hierfür wurde im Juli 2012 ein<br />

architektonischer Ideenwettbewerb mit<br />

internationaler Beteiligung ausgelobt,<br />

bei dem exemplarisch das Gestaltungskonzept<br />

für ein Häuserpaar entwickelt<br />

werden sollte.<br />

Aufgrund der komplexen Anforderungen<br />

an das Thema „Bauen im Wasser“<br />

wurde der Wettbewerb vor der Bauherrenausschreibung<br />

von der <strong>HafenCity</strong><br />

Hamburg GmbH durchgeführt. Sechs<br />

renommierte nationale und internationale<br />

Büros wurden eingeladen, Wettbewerbsentwürfe<br />

einzureichen. Die Jury,<br />

unter Mitwirkung von politischen Vertretern<br />

und Bewohnern der <strong>HafenCity</strong>, vergab<br />

insgesamt drei Preise. Während der<br />

1. Preis an Shigeru Ban Architects Europe<br />

(Paris) ging, erhielt das Studio Gang<br />

Architects (Chicago) den 2. Preis. Szyszkowitz-Kowalski<br />

+ Partner ZT GmbH (Graz)<br />

wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Da<br />

jedoch alle drei Beiträge sehr positiv<br />

bewertet wurden und der Jury als realisierungswürdig<br />

erschienen, wird nun<br />

geprüft, ob die Entwürfe auch in Kombination<br />

verwirklicht werden können.<br />

Als ein weiterer attraktiver Freiraum<br />

wird die fast 1 km lange und bis zu 30 m<br />

breite, zum großen Teil begrünte Promenade<br />

entlang der Elbe geplant. Auch der<br />

Elberadweg knüpft hier an und wird die<br />

östliche <strong>HafenCity</strong> mit der Erholungsinsel<br />

Entenwerder verbinden. Indoor- und Outdoor-Sporteinrichtungen<br />

können entlang<br />

der Versmannstraße entstehen.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 23,2 ha<br />

Gesamt BGF: 385.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 5.000<br />

Nutzungen: Büro, Freizeiteinrichtungen,<br />

Hotel,<br />

Einzelhandel, Gastronomie/<br />

Dienstleistungen<br />

■ Wohnungen<br />

1.800<br />

■ Besondere Einrichtungen<br />

1,5 ha großes, künstlich aufgeschüttetes<br />

Grünareal für Spielund<br />

Freizeitangebote im<br />

Baakenhafen, Grundschule<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

ab 2012 bis 2018 (ohne<br />

Flächen für U-Bahnlogistik)<br />

verkehrlich Perfekt<br />

angeBunDen<br />

Verkehrlich wird das Quartier Baakenhafen<br />

hervorragend erschlossen sein.<br />

Bereits 2011 wurde mit dem Bau der<br />

Erschließungsstraßen und mit der Sanierung<br />

der historischen Kaimauern begonnen.<br />

Bis 2016 wird die zentrale Versmannstraße<br />

auf das flutgeschützte<br />

Niveau von mehr als 8 m ü. NN aufgehöht<br />

und für zukünftige Verkehrsanforderungen<br />

ausgelegt. Parallel zum Straßenbau<br />

erfolgt die Verlängerung der U4<br />

von der Haltestelle <strong>HafenCity</strong> Universität<br />

bis zur Haltestelle Elbbrücken. Die<br />

Das Studio Gang Architects, Chicago,<br />

(unten links) erhielt den 2. Preis. Szyszkowitz-<br />

Kowalski + Partner ZT, Graz, (rechts) wurde mit<br />

dem 3. Preis ausgezeichnet<br />

U-Bahnlinie befindet sich bis zur Baakenwerder<br />

Straße unterhalb der umgestalteten<br />

Versmannstraße und taucht dann<br />

in Richtung der Elbbrücken bis auf Brückenhöhe<br />

auf.<br />

Insgesamt drei neue Brücken werden in<br />

Nord- und Südrichtung das Baakenhafenquartier<br />

intern und extern vernetzen.<br />

Dabei ist die neue Brücke Baakenhafen<br />

West zwischen dem nördlichen Abschnitt<br />

an der Versmannstraße und südlicher<br />

Halbinsel das zentrale Verbindungsglied<br />

innerhalb des Quartiers. Die elegante<br />

Stahlkonstruktion von Wilkinson Eyre<br />

Architects (London) und dem Ingenieurbüro<br />

Happold (Berlin) bindet das südliche<br />

Areal zudem direkt an die U4-Station<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität sowie an die am<br />

Lohsepark geplante weiterführende<br />

Schule und das Überseequartier an. Mittelfristig<br />

kann die Brücke Baakenhafen<br />

West als Elbquerung noch bis zum Kleinen<br />

Grasbrook auf der Südseite der Norderelbe<br />

weitergeführt werden. Überdies<br />

ist das Mittelstück der Brücke aushebbar,<br />

große Schiffe können somit weiterhin in<br />

den Baakenhafen verlegt werden.


42<br />

HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE<br />

43<br />

ELBBRÜCKEN<br />

Metropolitanes Geschäfts- und<br />

Wohnquartier mit Weitblick<br />

Der aufsehenerregende östliche Eingang der <strong>HafenCity</strong> wird mit seiner Nähe zum<br />

Wasser und zur grünen Insel Entenwerder auch als Wohnstandort hochattraktiv<br />

Das Quartier Elbbrücken wird neben<br />

dem Überseequartier das zweite urbane<br />

Zentrum der <strong>HafenCity</strong>. Spektakuläre<br />

Hochhäuser, Wasserflächen zu drei<br />

Seiten und ein großer, zentraler Platz<br />

kennzeichnen den hochverdichteten<br />

Geschäfts- und Wohnstandort.<br />

An den Elbbrücken entstehen drei bis zu<br />

150 m hohe Hochhäuser. Als weithin sichtbare<br />

Höhepunkte markieren sie das östliche<br />

Entree zur <strong>HafenCity</strong> und zur<br />

ge samten Stadt, ohne die Hamburger<br />

Stadtsilhouette zu beeinträchtigen. Während<br />

hier bis zu 40 Stockwerke pro Turm<br />

möglich sind, würden andernorts vergleichbar<br />

hohe Gebäude die Kirchturm-<br />

Silhouette Hamburgs stören. Auch Flächen<br />

für große Einzelhandelsnutzer<br />

entstehen an diesem Elbbrückenzentrum.<br />

unternehMen aM<br />

östlichen eingang<br />

Der hafencitY<br />

Neben dem Hochhausensemble werden<br />

an der Versmannstraße mehrere<br />

Blockstrukturen mit sechs bis sieben<br />

Geschossen realisiert. Die bauliche Fassung<br />

vor der östlich gelegenen Freihafen-Elbbrücke<br />

und den Bahngleisen bilden<br />

große 14-geschossige Solitäre.<br />

Großunternehmen können dem Quartier<br />

Elbbrücken insgesamt eine außergewöhnliche<br />

Präsenz verleihen. Aber auch<br />

kleinere und wachsende Unternehmen<br />

profitieren von einer Ansiedlung. Ein<br />

breites Angebotsspektrum und die sehr<br />

gute Erreichbarkeit schaffen ein ideales<br />

Umfeld für dynamisches Unternehmens-<br />

und Stadtwachstum.<br />

wohnen aM koPfenDe<br />

Des Baakenhafens<br />

Damit die Wohngebäude lärmverträglich<br />

positioniert werden können, wird<br />

der Baakenhafen an seinem Ostende<br />

teilweise zugeschüttet. Die Neubauten<br />

Am östlichen Rand wird die <strong>HafenCity</strong> zu einem attraktivem Geschäfts- und Wohnstandort. Eine neue Fußgängerbrücke östlich der Elbbrücken<br />

soll das Quartier an den Elbpark Entenwerder anschließen<br />

können so in doppelter Reihe gesetzt<br />

werden. Einzelhandel, Gastronomie<br />

sowie insbesondere Büro- und Hotelnutzungen<br />

dominieren, je weiter man in den<br />

Osten des Quartiers kommt. Die höheren<br />

Gewerbebauten werden dabei die im<br />

Innenbereich liegenden Wohngebäude<br />

schützen. Durch diese intelligente Struktur<br />

werden trotz der Verkehrsbelastung,<br />

die sich durch die Brückenquerung und<br />

die Versmannstraße ergeben, lärmgeschützte<br />

Zonen geschaffen, in denen<br />

sich hervorragend wohnen lässt. Nahezu<br />

1.000 qualitätsvolle Wohnungen werden<br />

hier entstehen.<br />

Mit einem großen Platz im Quartier<br />

erhält die östliche <strong>HafenCity</strong> einen besonders<br />

urbanen Treffpunkt. Er wird direkt<br />

ins Wasser des Baakenhafens gebaut und<br />

durch Gebäude an drei Seiten gefasst.<br />

Wie die weiter westlich angelegten Plätze<br />

erstreckt sich auch diese Fläche über verschiedene<br />

Höhenniveaus zum Wasser.<br />

Die angrenzenden Gebäude beherbergen<br />

in ihren Erdgeschossen Cafés, Restaurants,<br />

Bars und Geschäfte.<br />

u- unD s-Bahnstation an<br />

Den elBBrücken<br />

Im östlichen Abschnitt des Baakenhafens<br />

ist ein vom Tidenhub unabhängiges<br />

Bassin geplant, falls sich eine ökologisch<br />

und technisch überzeugende Lösung<br />

anbietet. Dieses 7,6 ha große Wasserbecken<br />

mutet wie ein künstlicher See an.<br />

Nutzer des Quartiers werden hier eine<br />

noch intensivere Nähe zum Wasser als<br />

An den Elbbrücken entstehen drei bis zu 150 m hohe Hochhäuser. Als weithin sichtbare Höhepunkte<br />

markieren sie das östliche Entree zur <strong>HafenCity</strong> und zur gesamten Stadt<br />

ohnehin schon in der <strong>HafenCity</strong> erleben.<br />

Der Damm des Bassins wird gleichzeitig<br />

als Fußgänger- und Fahrradbrücke dienen.<br />

Mit einer weiteren neuen Fußgängerbrücke<br />

östlich der Elbbrücken soll das<br />

Quartier an den Elbpark Entenwerder<br />

angeschlossen werden. Über diese Verbindung<br />

wird der europäische Elberadweg<br />

entlang des Elbufers in die <strong>HafenCity</strong><br />

und entlang des Lohseparks nach Norden<br />

über die Speicherstadt weitergeführt.<br />

Zielsetzung ist es auch, mit dem Weiterbau<br />

der U4 bis zur Endhaltestelle Elbbrücken<br />

eine Verknüpfung mit der S-Bahn<br />

herzustellen. Die städtebauliche Entwicklung<br />

des Quartiers erfolgt ab 2015 bis<br />

2025, aber überwiegend im Anschluss an<br />

die Bebauung des Quartiers Baakenhafen.<br />

Die Planungen für die Haupterschließungsstraßen,<br />

die Kaimauerzonen und<br />

die Flächenfreimachung haben, ebenso<br />

wie die für die U- und S-Bahnstation Elbbrücken,<br />

bereits begonnen, z. T. wird die<br />

Erschließung bereits gebaut. 2013 soll der<br />

städtebauliche Wettbewerb für das<br />

Quartier durchgeführt werden.<br />

QuartiersProfil<br />

■ Größe 21,4 ha<br />

Gesamt BGF: 560.000 m 2<br />

■ Arbeitsplätze und<br />

gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze: ca. 13.000<br />

Nutzungen: Unternehmen,<br />

Büro, Dienstleistung, Hotel,<br />

Einzelhandel, Gastronomie<br />

■ Wohnungen<br />

über 1.000<br />

■ Entwicklungszeitraum<br />

2015 bis 2025


44<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN 45<br />

THEMEN ZUR<br />

HAFENCITY


46<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

47<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Stadt des 21. Jahrhunderts<br />

Die <strong>HafenCity</strong> setzt zukunftsweisende Standards durch nachhaltige Stadtentwicklung. Das ehemalige<br />

Hafen- und Industriegebiet wird intensiv genutzt und die Hamburger City so um 40 Prozent erweitert<br />

Schon vom Grundsatz her entspricht die<br />

Entwicklung der <strong>HafenCity</strong> einem<br />

wichtigen Nachhaltigkeitskriterium, da<br />

sie das Hamburger Stadtgebiet nicht auf<br />

landwirtschaftlichen Flächen in der Peripherie<br />

erweitert, sondern stattdessen<br />

u. a. ehemaliges innerstädtisches Hafengebiet<br />

wiederverwertet. Darüber hinaus<br />

umfasst die Entwicklung zahlreiche weitere<br />

primär ökologische, aber auch ökonomische<br />

und soziale Einzelaspekte. Nachhaltigkeit<br />

wird auf vielen Ebenen initiiert,<br />

beispielsweise für Gebäude, Wärmeenergieversorgung<br />

und Mobilität. Die Hafen-<br />

City wird dadurch mittel- und langfristig<br />

Flächenverteilung in der <strong>HafenCity</strong><br />

Wasserfläche*:<br />

28,1 ha<br />

Pontons auf Wasserfläche 1,4 ha – 5%<br />

Landfläche*:<br />

Verkehrsfläche 26,3 ha – 24%<br />

Gebäudegrundfläche 33,9 ha – 31%<br />

Öffentliche Freifläche 28,1 ha – 25%<br />

(öffentl. Plätze, Parks, Promenaden, Fußwege)<br />

Private Freifläche, öffentl. zugänglich 13,8 ha – 13 %<br />

Private Freifläche, nicht öffentl. zugänglich 7,8 ha – 7%<br />

*ohne Quartier Oberhafen<br />

einen bedeutenden Anteil an der Erfüllung<br />

der Hamburger Klimaschutzziele<br />

haben, die eine Reduktion des CO 2 -Austoßes<br />

um 40 Prozent bis zum Jahr 2020<br />

gegenüber 1990 vorsieht. Konkret sollen<br />

hier, z. B. durch eine innovative Energieund<br />

Wärmeversorgung, sogar 50 Prozent<br />

der Emissionen eingespart werden.<br />

effiziente<br />

BoDennutzung<br />

Die <strong>HafenCity</strong> entsteht auf 157 ha ehemaligem<br />

Hafen- und Industriegelände in<br />

zentraler Lage. An kontaminierten Lagen<br />

Der Anteil an Plätzen, Promenaden und Parks ist in der <strong>HafenCity</strong> besonders hoch. Durch eine dichte Bebauung,<br />

das Warftprinzip und das integrierte Parken wird die Ressource Boden effektiv genutzt<br />

wie dem Standort des alten Gaswerks<br />

(heute südliches Überseequartier) wurde<br />

der ökologische Wert dieses einstigen<br />

Industriegebiets durch die Bodensanierung<br />

gesteigert und die Versiegelung des<br />

Bodens erheblich reduziert. Boden wird<br />

zudem effizient genutzt: Die Bebauungsdichte<br />

ist je nach Quartier mit 3,7–5,6 GFZ<br />

hoch, sie entspricht damit etwa der Dichte<br />

anderer europäischer Stadtzentren. Hoch<br />

ist entsprechend auch die Nutzungsdichte<br />

– in der <strong>HafenCity</strong> werden durchschnittlich<br />

94 Bewohner und 355 Beschäftigte pro<br />

Hektar (Landfläche) leben und arbeiten.<br />

Neue Maßstäbe setzt die Verteilung der<br />

Auf ehemaligem Hafen- und Industriegebiet entstanden in den vergangenen Jahren bereits die ersten Quartiere<br />

Flächen. Auf nur 25 Prozent der Landflächen<br />

erstrecken sich die Flächen für Straßen<br />

(zum Vergleich Hamburger City: rund<br />

40 Prozent, inklusive Straßennebenflächen).<br />

Für öffentlich zugängliche Freiflächen<br />

stehen 37 Prozent der Landflächen<br />

zur Verfügung, einschließlich der 3,1 km<br />

langen „Riverfront“ entlang der Elbe.<br />

Damit schafft die <strong>HafenCity</strong> eine hohe<br />

Nutzungsdichte bei hohem Anteil öffentlicher<br />

Räume und geringem Anteil notwendiger<br />

Erschließung.<br />

staDt Der kurzen,<br />

attraktiven wege<br />

Die <strong>HafenCity</strong> zeichnet sich zudem durch<br />

eine feinkörnige horizontale und vertikale<br />

Mischung der verschiedenen Stadtnutzungen<br />

aus – Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit<br />

und Handel liegen dicht beieinander<br />

und verkürzen so die Wege. Das dichte<br />

Wegenetz bezieht auch private Flächen<br />

ein. Klimaschonend wirkt sich die offene<br />

Bauweise in der Nähe zu großen Wasserflächen<br />

aus. Die daraus resultierende<br />

Reduktion des sogenannten Hitzeinseleffektes<br />

der Stadt im Sommer mindert<br />

den Bedarf an Klimatisierung – der Wohnund<br />

Arbeitskomfort hingegen steigt.<br />

Die Lage am Wasser und damit die<br />

Nähe zum bestehenden Hafen auf der<br />

südlichen Elbseite, aber auch Verkehrslärm<br />

in der östlichen <strong>HafenCity</strong><br />

machen besonders hohe Schutzanforderungen<br />

für Gebäude und Infrastruktur<br />

erforderlich. Die Anordnung der Gebäude,<br />

die Orientierung der Aufenthaltsräume<br />

und spezielle Fensterlaibungen tragen<br />

zur Reduktion von Lärmwirkungen<br />

bei. Die Hafenplanungsverordnung<br />

deckelt zudem Emissionen aus dem<br />

Hafen, der südlich der Elbe weiterhin in<br />

Betrieb ist, auf das vorhandene Niveau.<br />

Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

ist die Erfüllung langfristiger Anforderungen<br />

an den Hochwasserschutz. Dieser<br />

wird durch die auf 8–9 m ü. NN aufgeschütteten<br />

Warften gewähr leistet. Parkende<br />

Autos finden in den Warften unter<br />

den Gebäuden in hoch wassergeschützten<br />

Tiefgaragen Platz. Oberirdische Stellplätze<br />

in Gebäuden sind nicht zulässig. Der<br />

ruhende Verkehr verbraucht daher wenig<br />

öffentlichen Raum (s. dazu auch S. 60).<br />

Um langen Parksuchverkehr und wildes<br />

Parken zu verhindern, wurde die <strong>HafenCity</strong><br />

Ende 2012 an das zentral gesteuerte Parkleitsystem<br />

der Stadt Hamburg angeschlossen.<br />

Gleichzeitig wird flächendeckend<br />

schrittweise die Parkraumbewirtschaftung<br />

eingeführt.<br />

nachhaltige MoBilität<br />

Die <strong>HafenCity</strong> ist aber auch ohne Pkw<br />

sehr gut erreichbar. Durch ein intelligentes<br />

Verkehrskonzept und den hervorragenden<br />

Anschluss an die Angebote des<br />

ÖPNV soll der Anteil des motorisierten<br />

Individualverkehrs auf etwa 20 bis 25 Prozent<br />

reduziert werden (Hamburger Durchschnitt:<br />

47 Prozent). Die neue, Ende 2012 in<br />

Betrieb genommene U-Bahnlinie U4 ist<br />

hierbei ein zentraler Baustein. Spätestens<br />

mit der Eröffnung der dritten Haltestelle<br />

an den Elbbrücken und der baulich weitgehenden<br />

Fertigstellung der <strong>HafenCity</strong><br />

sollen täglich rund 35.000 Menschen die<br />

U4 nutzen. Weiterhin gibt es ein dichtes<br />

Netz an Busstationen. Ein erster Fähranleger<br />

wurde nahe der Elbphilharmonie<br />

errichtet, zwei weitere an der <strong>HafenCity</strong><br />

Universität und den Elbbrücken sollen folgen.<br />

Überdies werden Carsharing-Angebote<br />

in die Planungen eingebunden.<br />

Aus der bestehenden Innenstadt gelangen<br />

Fahrradfahrer und Fußgänger binnen<br />

weniger Minuten über ein attraktives und<br />

dichtes Wegenetz und zahlreiche Brücken<br />

in den neuen Stadtteil oder umgekehrt. Zu<br />

70 Prozent verlaufen die Fuß- und Fahrradwege<br />

in der <strong>HafenCity</strong> abseits des Autoverkehrs<br />

auf Promenaden, Stegen und<br />

Plätzen, zu rund 30 Prozent direkt am Wasser.<br />

Fahrradleihstationen ermöglichen die<br />

emmissionsfreie Rundfahrt.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> ist darüber hinaus in die<br />

Modellregion Elektromobilität Hamburg<br />

miteinbezogen. Nach der ersten Ladestation<br />

an der Osakaallee und weiteren, die<br />

in private Gebäude integriert werden,<br />

wurde hier im Dezember 2012 die erste<br />

Schnell-Ladesäule (DC) Hamburgs in<br />

Betrieb genommen. Für Elektrofahrzeuge<br />

verkürzt sich damit die Ladedauer<br />

einer halben Akkuladung von vier auf<br />

eine halbe Stunde. Öffentliche Busse und


48<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

49<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

gemeinsam mit dem Stadtteil wachsen.<br />

Diese modulare Konzeption galt als wichtiges<br />

Vergabekriterium: Da die <strong>HafenCity</strong><br />

erst in den 2020er Jahren fertiggestellt<br />

wird, kann ihr künftiger Energiebedarf<br />

noch nicht exakt bestimmt werden.<br />

ressourcensParenDe<br />

geBäuDe<br />

Der Informationspavillon Osaka 9 informiert Besucher der <strong>HafenCity</strong> über die Nachhaltigkeits aspekte<br />

ihrer Entwicklung<br />

Pkw tanken seit Februar 2012 zudem klimafreundlich<br />

an einer großen Wasserstofftankstelle.<br />

eMissionsarMe<br />

wärMeenergie<br />

In der westlichen <strong>HafenCity</strong> sind sämtliche<br />

Gebäude an ein durch Kraft-Wärme-<br />

Kopplung betriebenes Fernwärmenetz<br />

angeschlossen. Dezentrale Wärmeerzeugung,<br />

kombiniert mit Brennstoffzellentechnik,<br />

Solarthermie und geothermischen<br />

Anlagen, ermöglicht einen effizienten<br />

Energiemix mit einer CO 2 -Emission von<br />

175 g/kWh (zum Vergleich: Die herkömmliche<br />

gebäudebezogene Wärmeversorgung<br />

produziert durchschnittlich eine CO 2 -Emission<br />

von 240 g/kWh). Nach einem europaweiten<br />

Ausschreibungsverfahren wurde<br />

2003 der Auftrag für die Wärmeversorgung<br />

der westlichen <strong>HafenCity</strong> an den<br />

Energieversorger Vattenfall vergeben. In<br />

der östlichen <strong>HafenCity</strong> wird die CO 2 -Emission<br />

mit 89 g/kWh noch einmal deutlich<br />

unterschritten. Den ebenso europaweit<br />

ausgeschriebenen Wettbewerb entschied<br />

2009 Dalkia Energy Services für sich. Das<br />

Konzept sieht ein ebenso durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />

betriebenes Nahwärmeversorgungsnetz<br />

vor, das durch verschiedene<br />

Erzeugungseinheiten innerhalb und<br />

außerhalb der <strong>HafenCity</strong> gespeist wird.<br />

Zum Einsatz kommen mit einer Holzverbrennungsanlage,<br />

einer Biomethan-<br />

Brennstoffzelle, einem gasbetriebenen<br />

Blockheizkraftwerk sowie einer Wärmepumpe<br />

überwiegend regenerative Energieträger.<br />

Die Holzverbrennungsanlage<br />

soll als eine von drei Heizzentralen auf<br />

dem Gelände des angrenzenden Hamburger<br />

Großmarkts am Standort einer bereits<br />

bestehenden Verbrennungsanlage installiert<br />

werden. Aufgrund seiner dezentralen<br />

Struktur kann das Versorgungssystem<br />

2007 wurde von der <strong>HafenCity</strong> Hamburg<br />

GmbH das erste Zertifizierungssystem für<br />

nachhaltiges Bauen in <strong>Deutsch</strong>land vorgestellt.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH vergibt<br />

ein Umweltzeichen in Gold für außergewöhnliche<br />

und in Silber für besondere<br />

Leistungen bei der Realisierung nachhaltiger<br />

Hochbauten. Die Auszeichnung soll<br />

Bauherren zum verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Ressourcen motivieren.<br />

Bewertet werden die ökologische, die ökonomische<br />

und die soziale Nachhaltigkeit<br />

eines Bauvorhabens. Anfangs galt das<br />

Umweltzeichen für Wohn-, Büro- und Sonderbauten.<br />

Da in der zentralen und östlichen<br />

<strong>HafenCity</strong> vermehrt Gebäude mit<br />

Einzelhandels- oder Hotelnutzung sowie<br />

gemischt genutzte Gebäude entstehen,<br />

können seit 2010 auch diese Gebäudetypen<br />

zertifiziert werden.<br />

Verleihung des Umweltzeichens <strong>HafenCity</strong> in Gold für das vorbildlich nachhaltige NIDUS-Gebäude<br />

Das Verkehrskonzept ist besonders fußgänger- und fahrradfreundlich. Die Wege führen entlang der<br />

neuen insgesamt 10,5 km langen Wasserpromenaden, Terrassen und Plätze<br />

Das uMweltzeichen<br />

hafencitY in golD unD<br />

silBer<br />

Bereits vor Baubeginn kann das Umweltzeichen<br />

<strong>HafenCity</strong> vorläufig verliehen<br />

werden. Den Antrag stellt der Bauherr,<br />

indem er technische Planungsunterlagen<br />

vorlegt, aus denen die besondere oder<br />

außergewöhnliche Nachhaltigkeit seines<br />

Gebäudes hervorgeht. Nach der positiven<br />

Prüfung durch ein unabhängiges Büro<br />

wird das Projekt vorzertifiziert. So können<br />

Projektentwickler und Bauherren schon<br />

während der Vermarktungsphase potenzielle<br />

Käufer oder Mieter von der Nachhaltigkeit<br />

ihrer Wunschimmobilie überzeugen.<br />

Ein endgültiges Zertifikat wird<br />

erst nach Fertigstellung des Bauvorhabens<br />

verliehen und bleibt verliehen, wenn<br />

die Umsetzung der Energiestandards<br />

(Kategorie I) nach einem Jahr Betrieb<br />

erreicht wurde.<br />

Der Zertifizierung liegen<br />

fünf Kategorien zugrunde:<br />

• die Reduzierung des im Gebäudebetrieb<br />

entstehenden Primärenergiebedarfs<br />

weit über die gesetzlichen Vorgaben<br />

hinaus<br />

• der nachhaltige Umgang mit öffentlichen<br />

Gütern (z. B. durch wassersparende<br />

Sanitäranlagen), die effiziente<br />

Nutzung öffentlich zugänglicher Flächen<br />

oder auch die Familienfreundlichkeit<br />

von Hotel- und Einzelhandelsbauten<br />

• der Einsatz umweltschonender Baustoffe,<br />

etwa der Verzicht auf halogenhaltige<br />

Stoffe, flüchtige Lösungsmittel<br />

oder Biozide; honoriert wird die Verwendung<br />

zertifizierter Tropenhölzer<br />

• die besondere Berücksichtigung von<br />

Gesundheit und Behaglichkeit, etwa<br />

der Raumtemperatur, einer allergikergerechten<br />

Ausstattung sowie Hall- und<br />

Schallschutz, Blendschutz und Luftaustausch<br />

in klimatisierten Räumen<br />

• die durchgehende Barrierefreiheit und<br />

ein nachhaltiger Betrieb des Gebäudes<br />

durch geringen Wartungsaufwand bzw.<br />

den Einsatz langlebiger Materialien<br />

Das Umweltzeichen <strong>HafenCity</strong> erweist<br />

sich als großer Erfolg. Innerhalb weniger<br />

Jahre wurden zahlreiche Projekte nach den<br />

strengen Gold-Kriterien zertifiziert, vorzertifiziert<br />

oder sind für die Zertifizierung<br />

vorgesehen, u. a. die Katharinenschule, die<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität und die Elbarkaden<br />

am Magdeburger Hafen. Nach erfolgreicher<br />

Prüfung der Unilever-Zentrale konnte<br />

im Dezember 2011 das Umweltzeichen<br />

<strong>HafenCity</strong> in Gold erstmals endgültig verliehen<br />

werden. Zertifikatsträger ist das<br />

Unilever-Gebäude am Strandkai. Seitdem<br />

erhielten das Gebäude der Spiegel-Verlagsgruppe<br />

(Juni 2012), das Centurion Commercial<br />

Center (Oktober 2012) sowie das NIDUS<br />

Loft als erstes Wohngebäude im Januar<br />

2013 die höchste Nachhaltigkeitszertifizierung.<br />

Immer häufiger ist die Einhaltung der<br />

strengen Gold-Kriterien bereits Teil der Flächenausschreibungen.<br />

Im Elbtorquartier<br />

entstehen schon mehr als 70 Prozent der<br />

Gebäude nach dem Gold-Standard. Der<br />

Anteil wird sich zu künftig noch erhöhen.<br />

Die Realisierung von Wohngebäuden wird<br />

zukünftig nur noch nach den Gold-Kriterien<br />

möglich sein.<br />

Mit forschung in<br />

Die zukunft<br />

Die <strong>HafenCity</strong> ist Standort mehrerer<br />

Zukunftsprojekte: So wurde auf dem<br />

Großen Grasbrook getestet, wie Raumluft<br />

durch den Einsatz von Geothermie<br />

entfeuchtet werden kann. Am Heizwerk<br />

der westlichen <strong>HafenCity</strong> kam eine<br />

Brennstoffzelle im Pilotbetrieb zum Einsatz.<br />

Der Energieversorger Vattenfall hat<br />

an gleichem Ort im Sommer 2012 eine<br />

Stele aufgestellt, die über Hamburgs<br />

größte Solarthermieanlage auf den<br />

Dächern der westlichen <strong>HafenCity</strong> informiert.<br />

In der <strong>HafenCity</strong> befindet sich<br />

zudem die europaweit größte Wasserstofftankstelle,<br />

die an der Oberbaumbrücke<br />

gegenüber dem Spiegel-Gebäude<br />

im Februar 2012 eröffnet hat. Hier werden<br />

Teile der Wasserstoffbus-Flotte der<br />

Hamburger Hochbahn AG betankt.<br />

osaka 9 – Der nachhaltigkeitsPavillon<br />

Einen Überblick über das Nachhaltigkeitskonzept<br />

der <strong>HafenCity</strong> bietet der NachhaltigkeitsPavillon<br />

Osaka 9 an der Ufer promenade<br />

des Magdeburger Hafens. Der<br />

Infopavillon ist auch Ausgangspunkt für<br />

Führungen sowie Ort für Veranstaltungen.


50<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN 51<br />

KULTURELLE HÖHEPUNKTE<br />

Vorhang auf: die <strong>HafenCity</strong> als Bühne für Kultur<br />

Kunst- sowie Kulturschaffende erschließen sich die <strong>HafenCity</strong> und werden dabei vielfältig unterstützt. An prägnanten<br />

Orten der <strong>HafenCity</strong> entstehen Institutionen mit internationaler Strahlkraft<br />

In der <strong>HafenCity</strong> entstehen viele neue Schauplätze für Kunst und Kultur – bei gutem Wetter auch unter freiem Himmel.<br />

Das wird schon bei der Gestaltung der Freiflächen berücksichtigt<br />

Bis ins Jahr 2003 war das heutige Areal<br />

der <strong>HafenCity</strong> ein großer weißer Fleck<br />

auf Hamburgs künstlerisch-kultureller<br />

Landkarte: So lange unterbanden das<br />

Hafenentwicklungsgesetz und der Freihafenstatus<br />

jede Nutzung, die sich nicht auf<br />

den Hafen bezog. Kunst und Kultur konnten<br />

hier erst allmählich einen Ort finden.<br />

Im Entwicklungsprozess des Stadtteils<br />

spielen kulturelle sowie künstlerische Nutzungen<br />

jedoch mittlerweile eine wichtige<br />

Rolle als Impulsgeber. Wegweisend für<br />

eine besondere kulturelle Vorprägung des<br />

Gebiets war schon die Entscheidung,<br />

hafentypische Strukturen weitgehend zu<br />

erhalten: Historische Hafenbecken und<br />

Kaimauern, Kräne und Speichergebäude<br />

wurden saniert – neue Schauplätze für<br />

Kunst und Kultur entstehen, darunter<br />

auch die großen institutionalisierten Kultureinrichtungen<br />

wie die Elbphilharmonie,<br />

das bereits eröffnete Internationale Maritime<br />

Museum Hamburg oder vielleicht<br />

auch das geplante Science Center.<br />

Standen freigemachte Flächen zunächst<br />

nur temporär für kulturelle Initiativen zur<br />

Verfügung, so wird ab Ende 2014 am südlichen<br />

Ufer des Oberhafens ein dauerhaftes<br />

Kultur- und Kreativquartier entwickelt.<br />

Auch bei der Gestaltung der Freiflächen<br />

werden stets die Anforderungen<br />

von Kunst und Kultur berücksichtigt.<br />

kulturszene Mit zahlreichen<br />

akteuren<br />

Noch ist die junge Kunst- und Kulturlandschaft<br />

in der <strong>HafenCity</strong> in besonderer<br />

Weise unterstützungsbedürftig.<br />

Dafür sind im Laufe der Zeit wichtige<br />

Kooperationen und Organisationsstrukturen<br />

entstanden. Neben Initiativen wie<br />

der Musikalischen LandArt war die<br />

Kooperation von Hamburgischer Kulturstiftung,<br />

Körber-Stiftung und <strong>HafenCity</strong><br />

Hamburg GmbH mit ihrer Auslobung<br />

eines ersten Künstlerwettbewerbs<br />

2004/2005 der Startpunkt der kulturellen<br />

Entwicklung des Stadtteils. Später<br />

folgten auch Theateraufführungen, darunter<br />

eigens inszenierte Sommerprogramme<br />

des Thalia Theaters. Zu Beginn<br />

des Jahres 2010 haben die Kooperationspartner<br />

ihre Zusammenarbeit auf neue<br />

Grundlagen gestellt und sie um weitere<br />

drei Jahre verlängert. Zusammen mit<br />

Kampnagel, dem Hamburger Kunstverein<br />

und den Deichtorhallen sind seit 2011<br />

Kunstprojekte initiiert worden, die ein<br />

neuer gemeinsamer Ansatz eint: der<br />

Diskurs über die Möglichkeiten des<br />

Zusammenlebens und der neu zu konstituierenden<br />

Stadtöffentlichkeit in der<br />

<strong>HafenCity</strong>.<br />

soMMer in Der hafencitY<br />

Für viele regelmäßig stattfindende Veranstaltungen<br />

ist die <strong>HafenCity</strong> als Standort<br />

oder Spielstätte bereits etabliert. Dazu<br />

gehören der „Sommer in der <strong>HafenCity</strong>“<br />

mit Open-Air-Tango, Lesungen in abendlicher<br />

Hafenatmosphäre, einer Kinderbaustelle<br />

unter freiem Himmel und vieles<br />

mehr. Mehrere Plätze und Promenaden<br />

dienen als Freilichtbühne oder als Tanzparkett.<br />

Des Weiteren locken der Hamburger<br />

Architektur Sommer und die Lange Nacht<br />

der Museen regelmäßig viele Besucher in<br />

die <strong>HafenCity</strong>.<br />

Seit 2009 findet das stetig wachsende<br />

Harbour Front Literaturfestival auch in<br />

Die einzigartige Lichtinszenierung „Hamburg Blue Port“ begeisterte auch 2012 wieder<br />

mehrere Hunderttausend Menschen<br />

der <strong>HafenCity</strong> spannende Orte am Wasser<br />

für Lesungen mit prominenten Autoren.<br />

Das ebenso längst über Hamburg<br />

hinaus wahrgenommene Musikevent<br />

ELBJAZZ Festival begeistert seit Jahren<br />

mit der kulturellen Nutzung ungewöhnlicher<br />

maritimer Orte und nicht zuletzt<br />

mit internationalen Stars und Dutzenden<br />

Konzerten. Die <strong>HafenCity</strong> ist eine der elbnahen<br />

Bühnen, und auch in Zukunft werden<br />

hier immer neue Orte entdeckt werden<br />

können. Der Designmarkt „Der.Die.<br />

Sein Markt“ findet mit großem Erfolg<br />

seit 2010 im Atrium des Unilever-Gebäudes<br />

statt.<br />

Privat getragene Projekte, wie das<br />

Automuseum Prototyp, das im denkmalgeschützten<br />

Gebäude der Harburger<br />

Gummi-Kamm-Compagnie historische<br />

Rennautos und Sportwagen zeigt, erweitern<br />

das kulturelle Angebot. Und mit der<br />

gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Der<br />

Ob Kinderbaustelle oder HSH Nordbank Run: Für viele regelmäßig stattfindende Veranstaltungen ist die <strong>HafenCity</strong><br />

als Standort oder Spielstätte bereits etabliert<br />

Montag an der Spitze“ laden Spiegel-Verlag<br />

und Körber-Stiftung regelmäßig zu<br />

spannenden Diskussionen mit bedeutenden<br />

Gästen in die <strong>HafenCity</strong> ein.<br />

neue iMPulse für Die<br />

kreativwirtschaft<br />

Durch den Koordinierungskreis Kultur<br />

<strong>HafenCity</strong> werden die zahlreichen Akteure<br />

und Aktionen gebündelt. Im Mai 2005<br />

hatte die Behörde für Kultur, Sport und<br />

Medien dieses Expertengremium einberufen,<br />

das regelmäßig mit Vertretern der<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH zusammenkommt,<br />

um die kulturelle Entwicklung<br />

der <strong>HafenCity</strong> voranzutreiben. Das Gremium<br />

entwickelt Konzepte und übernimmt<br />

so eine Mitverantwortung für die<br />

Entwicklung des kulturellen Angebots in<br />

der <strong>HafenCity</strong>.


52<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

53<br />

KULTURELLE HÖHEPUNKTE<br />

Neue Impulse wird künftig auch das<br />

Quartier Oberhafen liefern. Als Kreativund<br />

Kulturquartier ergänzt es das Elbtorquartier<br />

in der zentralen <strong>HafenCity</strong>, das<br />

sich bereits als Wissensstandort entwickelt.<br />

Im Oberhafenquartier wird das übliche<br />

Vorgehen bei der Entwicklung der<br />

<strong>HafenCity</strong> „auf den Kopf“ gestellt, da die<br />

Grundstücke nicht veräußert werden,<br />

sondern im Sondervermögen verbleiben.<br />

Der Ausgangspunkt der Entwicklung ist<br />

somit die Bestandsbebauung. Erstes Pro-<br />

jekt ist hier seit 2013 mit der „Hanseatischen<br />

Materialverwaltung“ ein Konzept,<br />

das Kultureinrichtungen, Schulen, Vereine<br />

aber auch engagierte Bürger mit<br />

Requisiten und Kulissen für soziale, ökologische<br />

oder kreative Projekte ausstattet.<br />

Auch in unmittelbarer Nähe der historischen<br />

Speicherstadt haben sich kreative<br />

und kulturelle Nutzungen bereits etabliert:<br />

Mehrere Museen erzählen hier von<br />

der Vergangenheit des denkmalgeschützten<br />

Ensembles. Jetzt zieht der Ort immer<br />

mehr Kreative an, unter ihnen Künstler<br />

und Galeristen. Eine bedeutende Rolle als<br />

kultureller Pionier spielt der „Hamburger<br />

Jedermann“ von Michael Batz. Lange<br />

bevor das Gebiet der <strong>HafenCity</strong> zu einem<br />

Ort der Kultur werden konnte, etablierte<br />

sich dieses Theatererlebnis in den 1990er<br />

Jahren vor spektakulärer Speicherstadt-<br />

Kulisse als fester Bestandteil der Hamburger<br />

Kulturszene.<br />

internationales Mariti-<br />

Mes MuseuM haMBurg<br />

Mit zahlreichen Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen ist die gesamte <strong>HafenCity</strong><br />

kultureller Anziehungspunkt für<br />

Besucher, Touristen und Bewohner<br />

Schon im Sommer 2008 wurde das<br />

Internationale Maritime Museum Hamburg<br />

eröffnet. Es entstand im 1879 fertiggestellten<br />

Kaispeicher B (Architekten:<br />

Wilhelm Emil Meerwein, Bernhard Hanssen),<br />

dem ältesten Speichergebäude in<br />

der <strong>HafenCity</strong> und der Speicherstadt.<br />

Seit Mitte 2005 wurde der Speicher im<br />

Elbtorquartier unter Federführung von<br />

Architektin Mirjana Markovic aufwendig<br />

saniert und zum Museum umgebaut,<br />

wobei die charakteristische Architektur<br />

des denkmalgeschützten Speichergebäudes<br />

unangetastet blieb. Die zehn<br />

Decks des Museums zeigen auf 11.500 m 2<br />

Nutzfläche eine Ausstellung der privaten<br />

maritimen Sammlung von Peter<br />

Tamm. Auch das Institut für Schifffahrtsund<br />

Marinegeschichte sowie eine Bibliothek<br />

mit Archiv sind hier und in einem<br />

Nachbargebäude untergekommen.<br />

Aufsehenerregende Architektur, unvergleichliche Lage: Wie eine große gläserne Welle erhebt sich die Elbphilharmonie über dem Gebäude<br />

des ehemaligen Kaispeichers A. Mit dem Konzerthaus gewinnt Hamburg ein spektakuläres Wahrzeichen<br />

elBPhilharMonie<br />

Ein unvergleichliches Wahrzeichen gewinnt<br />

Hamburg mit der Elbphilharmonie.<br />

Nach Plänen des Architekten Werner Kallmorgen<br />

war der mächtige Kaispeicher A<br />

von 1963 bis 1966 als Kakaospeicher erbaut<br />

worden. Auf diesem Gebäude wird mit Plänen<br />

der Schweizer Architekten Herzog &<br />

de Meuron bis zum Jahr 2016 ein spektakuläres<br />

Konzerthaus errichtet. Kubatur und<br />

Fassade des Bestandsbaus bleiben erhalten.<br />

So entsteht ein weltweit einmaliger<br />

architektonischer Hybrid, der zudem ein<br />

Fünf-Sterne-Hotel und ca. 45 Wohnungen<br />

und ein Parkhaus beinhaltet.<br />

Den ehemaligen Speicher krönt künftig<br />

eine wellenförmig geschwungene, geneigte<br />

bis zu 110 m hohe Glaskonstruktion.<br />

Auf diese Weise verbinden sich historische<br />

Hafenarchitektur und zeitgenössische<br />

Architektur, Hafentradition<br />

und die neue Identität des Stadtteils. Zwischen<br />

Bestandsgebäude und neuer Wellenkrone<br />

entsteht auf 37 m Höhe eine<br />

öffentliche Plaza mit fantastischem Ausblick<br />

auf den Hafen, die <strong>HafenCity</strong>, die<br />

Elbe und die weitere Stadt.<br />

Das entkernte Speichergebäude wird<br />

als Parkhaus sowie als Backstage-Bereich<br />

und als Raum für musikpädagogische<br />

Angebote genutzt. Im gläsernen Neubau<br />

entstehen zwei Konzertsäle für 2.150 und<br />

für 550 Besucher. Schon mit ihren ersten<br />

Entwürfen für das Konzerthaus hatten<br />

die Architekten Herzog & de Meuron<br />

2003 international Aufsehen erregt. Beispiellos<br />

ist das Engagement der Hamburger<br />

Bürger: über 7.500 Spender und Stifter<br />

wurden bisher für die Unterstützung<br />

des Baus mobilisiert. Allerdings wird der<br />

städtische Finanzierungsanteil aufgrund<br />

von dramatischen Kostensteigerungen<br />

erheblich sein.<br />

science center<br />

Das Gebäude für ein weiteres kulturelles<br />

Leuchtturmprojekt entwarf Rem<br />

Koolhaas mit seinem Office for Metropolitan<br />

Architecture (OMA). Anfang<br />

2008 stellte der niederländische Architekt<br />

seinen überarbeiteten Entwurf für<br />

das Science Center vor. Wie ein stehender<br />

kantiger Ring ist das Bauwerk jetzt<br />

geformt, das seinen Standort direkt am<br />

Elbufer im Überseequartier finden soll.<br />

Als Symbol eines Tors zur Wissenswelt<br />

öffnet sich das Science Center nicht nur<br />

sinnbildlich zum Hafen und zur Stadt.<br />

Sein inhaltliches Konzept gleicht einem<br />

Weltbaukasten: Zehn naturwissenschaftliche<br />

Schwerpunktthemen werden<br />

hier spannend dargestellt und Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen<br />

verständlich gemacht. Das Ausstellungskonzept<br />

wurde 2006 in enger Kooperation<br />

mit Vertretern der Hochschulen, mit<br />

Hamburger und auswärtigen Fachleuten<br />

und Wissenschaftsjournalisten, Behörden<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

und der <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH von<br />

der Projektentwicklungsgesellschaft<br />

Groß + Partner entwickelt. Es sieht viele<br />

Hands-on-Exponate vor, die angefasst<br />

und ausprobiert werden dürfen. Durch<br />

dieses spielerische Erkunden und selbstständige<br />

Experimentieren wird Wissensvermittlung<br />

zu einem aufregenden<br />

Erlebnis.<br />

Ob das Science Center gebaut wird, ist<br />

allerdings offen. Nachdem der ehemals<br />

vorgesehene städtische Finanzierungsanteil<br />

von 46 Mio. Euro nicht mehr zur Verfügung<br />

steht und auch der Betrieb unter<br />

städtischer Regie nicht mehr als tragfähig<br />

erscheint, ist das Science Center völlig auf<br />

eine mäzenatische Finanzierung angewiesen,<br />

die zurzeit nicht absehbar ist.


54<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

55<br />

SOZIALE ENTWICKLUNG<br />

Der Vasco-da-Gama-Platz an der<br />

Dalmannkai-Promenade ist mit<br />

Basketballfeld und Außengastronomie<br />

ein Treffpunkt für Jung und Alt –<br />

und dabei nicht unumstritten<br />

Wohnen im Zentrum: die <strong>HafenCity</strong><br />

als Ort nachbarschaftlichen Zusammenlebens<br />

Mit ihren künftig rund 12.000 Einwohnern stärkt die <strong>HafenCity</strong> das innerstädtische Wohnen. Urbanität und<br />

nachbarschaftliches Zusammenleben ergänzen sich<br />

Kinderfreundliche <strong>HafenCity</strong>: Familien schätzen neben der Infrastruktur auch die Chance, Kinder und Beruf flexibel kombinieren zu können.<br />

Familien mit kleinen Kindern sind daher besonders stark vertreten<br />

Das Wohnungsangebot in der Hafen-<br />

City ist äußerst vielfältig. Es enthält in<br />

kleinräumiger Mischung Miet- und<br />

Eigentumswohnungen auf unterschiedlichen<br />

Preisniveaus, wobei das Spektrum<br />

vom Luxussegment bis zu öffentlich<br />

geförderten Wohnungen reicht und<br />

auch spezifische Bedarfe wie die von<br />

Musikern, Designern oder Senioren<br />

berücksichtigt. Große Bedeutung bei der<br />

Entwicklung des Wohnungsangebots<br />

der <strong>HafenCity</strong> haben auch Baugenossenschaften<br />

und Baugemeinschaften, die<br />

ein mittleres Preissegment bedienen<br />

und oftmals sehr wichtige Impulse für<br />

die Bildung von nachbarschaftlichen<br />

Strukturen setzen.<br />

Die Mieten liegen aufgrund des Hochwasserschutzes,<br />

der Gebäudegründung<br />

und der hohen ökologischen Standards<br />

zwar durchschnittlich um 2–3 Euro/m 2<br />

höher als in vergleichbaren frei finanzierten<br />

Neubauten der inneren Stadt,<br />

doch die Vielfalt an Konzepten, Preisniveaus<br />

und Architekturen überzeugt viele<br />

Menschen vom Leben in der Hafen-<br />

City. Dass viele Haushalte höhere Kosten<br />

in Kauf nehmen, liegt auch daran, dass<br />

die Nähe zu Arbeitsplätzen, Nahversorgung,<br />

Schulen und Freizeiteinrichtungen<br />

deutlich niedrigere Ausgaben für<br />

Mobilität und eine bessere Work-Life-<br />

Balance ermöglichen.<br />

faMilienfreunDliches<br />

wohnen<br />

Familien schätzen vor allem die Chance,<br />

Kinder und Beruf flexibel kombinieren zu<br />

können. Neben dem nahen Arbeitsplatzangebot<br />

trägt dazu die qualitätsvolle Kinderbetreuung<br />

bei, die seit der Eröffnung<br />

der Katharinenschule und der benachbarten<br />

Kindertagesstätte 2009 angeboten<br />

wird. Weitere vier Kindertagesstätten<br />

sind in der zentralen <strong>HafenCity</strong> in der Entwicklung.<br />

Der Anteil der Haushalte mit Kindern<br />

unter 18 Jahren liegt bei 12,8 Prozent, was<br />

dem Wert anderer innenstadtnaher<br />

Stadtteile entspricht. Besonders stark<br />

vertreten sind Familien mit kleinen Kindern.<br />

Insgesamt liegt der Anteil der Kinder<br />

unter fünf Jahren in der <strong>HafenCity</strong> bei<br />

5,1 Prozent, gegenüber 4,7 Prozent in<br />

Hamburg insgesamt. Die Quote der Single-Haushalte<br />

liegt mit 41,3 Prozent hingegen<br />

deutlich unter dem Hamburger<br />

Durchschnitt von 53,6 Prozent und sehr<br />

signifikant unter dem Durchschnitt der<br />

inneren Stadtteile, die zumeist über 60<br />

Prozent liegen.<br />

Infolge der Entwicklung weiterer attraktiver<br />

Wohnstandorte mit Qualitäten für<br />

alle Generationen, wie z. B. im Quartier<br />

Lohsepark und am Baakenhafen, wird die<br />

Nachfrage von Familien weiter zunehmen.<br />

Entsprechend werden in den nächsten<br />

Jahren ein Gymnasium, eine zusätzliche<br />

Grundschule sowie weitere Kitas<br />

entstehen. Besondere Bedeutung kommt<br />

zudem drei Spiel- und Gemeinschaftshäusern<br />

(Grasbrookpark, Lohsepark, Freizeitareal<br />

Baakenhafen) zu, deren Realisierung<br />

derzeit vorbereitet wird. Zudem<br />

wird am Strandkai ein Kinderkulturhaus<br />

integriert.<br />

faMilien, senioren<br />

unD Junge Paare<br />

Stark vertreten sind auch Paare im Alter<br />

von 50 plus, die sich nach dem Auszug<br />

ihrer Kinder neu orientieren, sowie Pensionierte,<br />

die sich gezielt für die <strong>HafenCity</strong><br />

als Alterswohnsitz entscheiden. Für<br />

das Aufschlagen eines neuen (wohn-)<br />

biografischen Kapitels wählen sie einen<br />

Lebensmittelpunkt, der Kulturangebote<br />

und ein sozial lebendiges Umfeld bietet.<br />

In direkter Nachbarschaft wohnen mitunter<br />

junge berufsorientierte Paare und<br />

Singles. Besonders reizvoll sind für die<br />

Bewohner auch die prestigeträchtige<br />

Wasserlage, die individuellen Wohntypologien<br />

sowie die gute Erreichbarkeit<br />

von Hauptbahnhof und Flughafen.<br />

eigeninitiative unD<br />

Dialog stärken<br />

Ob für Familien, Sportler oder Kulturliebhaber<br />

– in der <strong>HafenCity</strong> ist bereits eine<br />

anregende soziale Infrastruktur gewachsen.<br />

Viele Bewohner sind aktiv, sie organisieren<br />

zum Beispiel das virtuelle Bewohnerforum<br />

hafencityleben.de oder die von<br />

einem Bewohner in Eigenregie betriebene<br />

<strong>HafenCity</strong>-Zeitung (hafencity-news.de),<br />

regelmäßige Nachbarschaftstreffs, einen<br />

Trödelmarkt oder Sommer- und Hoffeste.<br />

Der Störtebeker SV bietet ein breites<br />

Sportprogramm, während mit dem Spielhaus<br />

<strong>HafenCity</strong> e. V. ein neuer Ort für Kinder<br />

entsteht.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH fördert<br />

die Identifikation der Bewohner mit dem<br />

Stadtteil, indem sie Initiativen unterstützt<br />

und den Dialog mit den Bewohnern<br />

sucht – sowohl im direkten Kontakt<br />

als auch z. B. über regelmäßige Informations-<br />

und Diskussionsveranstaltungen.<br />

Die <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH versteht<br />

es als Teil ihrer Aufgabe, die intensive<br />

Mischung verschiedener Nutzungen und<br />

sozialer Milieus nicht nur herzustellen,<br />

sondern auch dazu beizutragen, ihre nicht<br />

immer reibungsfreie Verknüpfung auszubalancieren.<br />

So wurden bei der Entwicklung<br />

von Grassbrookpark und Lohsepark<br />

Beteiligungsworkshops mit Schülern eingerichtet.<br />

Der Schülerbeirat beschäftigt<br />

sich in Form einer Zukunftswerkstatt<br />

aktiv mit den konkreten Anforderungen<br />

von Kindern und Jugendlichen an einen<br />

öffentlichen Stadtraum. In lebhaften Diskussionen<br />

werden Ideen gesammelt, diskutiert<br />

und über die Realisierungsphase<br />

bis hin zur Umsetzung begleitet.<br />

Schon seit 2009 besteht zur Stärkung<br />

der Mitverantwortung der Verein Netzwerk<br />

<strong>HafenCity</strong> e. V. Explizit versteht sich<br />

der Verein nicht als Instrument zur<br />

Umsetzung von Einzelinteressen, sondern<br />

sucht kooperative Lösungen für Alltagsfragen<br />

aller Bewohner und der<br />

Gewerbetreibenden. Darüber hinaus initiiert<br />

er Veranstaltungen und Feste,<br />

zunehmend auch im Zusammenwirken<br />

mit den umliegenden Stadtteilen. Damit<br />

trägt der Verein maßgeblich zum nachbarschaftlichen<br />

Miteinander bei – in der<br />

<strong>HafenCity</strong> und darüber hinaus.<br />

Zahlreiche Restaurants und Clubs laden immer<br />

häufiger auch zu kulturellem Programm ein


56<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

57<br />

ÖFFENTLICHE STADTRÄUME<br />

Die Stadt der Plätze, Parks und Promenaden<br />

Die <strong>HafenCity</strong> bereichert Hamburg um spannende Stadträume am und auf dem Wasser. Plätze, Promenaden und Parks<br />

sind nicht nur städtebauliche Klammer, sondern auch eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente<br />

Die öffentlichen Freiräume entlang des Wassers sind längst Treffpunkt von Besuchern und Orte für zahlreiche Veranstaltungen<br />

Die 2007 eröffneten Marco-Polo-Terrassen<br />

(7.800 m 2 ) werden von Grasinseln,<br />

Holzdecks und Bäumen kleinteilig strukturiert,<br />

sie wirken geschützt, grün und<br />

weich. Am Grasbrookhafen soll mittelfristig<br />

eine Sportbootmarina in privater<br />

Regie entstehen.<br />

Kaipromenaden verbinden diese abwechslungsreichen<br />

Stadträume miteinander.<br />

Der ebenfalls an einer Promenade liegende<br />

Vasco-da-Gama-Platz ist mit<br />

Basketballspielfläche und Außengastronomie<br />

ein beliebter Treffpunkt. Südlich<br />

der Marco-Polo-Terrassen erreicht man<br />

über den Großen Grasbrook und die<br />

öffentliche Passage im Unilever-Gebäude<br />

die neuen Elbterrassen.<br />

zu fuss von Der<br />

Binnenalster zuM Mag-<br />

DeBurger hafen<br />

Den Freiraumwettbewerb zur Gestaltung<br />

der zentralen <strong>HafenCity</strong> (Überseequartier<br />

und Magdeburger Hafen)<br />

gewannen die Architektin Beth Galí und<br />

ihr Büro BB + GG Arquitectes (Barcelona).<br />

Nach ihrem Entwurf sind die Promenade<br />

an der Osakaallee, der neue Dar-es-<br />

Salaam-Platz und der Vorplatz des<br />

Internationalen Maritimen Museums<br />

mit Granit-Natursteinplatten und Streifen<br />

aus Pflastersteinen belegt, die aus<br />

alten Kaiflächen recycelt wurden. Mit<br />

dem neuen Areal rund um den Magdeburger<br />

Hafen wachsen <strong>HafenCity</strong> und<br />

bestehende City zusammen. Binnenalster<br />

und Magdeburger Hafen sind lediglich<br />

900 m und damit nur wenige Gehminuten<br />

voneinander entfernt und über<br />

die zentrale „Domplatz-Achse“ verbunden.<br />

Innerhalb der <strong>HafenCity</strong> werden<br />

Überseequartier, Elbtorquartier und<br />

Brooktorquartier eng miteinander verknüpft<br />

– z. B. über die gegen Ende 2010<br />

neu eingeweihte Busanbrücke. An der<br />

Westseite des Magdeburger Hafens,<br />

entlang der Osakaallee, erstreckt sich<br />

eine bis zu 10 m breite Uferpromenade.<br />

Rampen, Treppen und grüne Böschungen<br />

führen vom Straßenniveau auf die<br />

historische Kaiebene. In den Höhen-<br />

Der 2011 fertiggestellte Dar-es-Salaam-Platz am nördlichen Ende des Magdeburger Hafens ist ein beliebter Ort des Verweilens<br />

Eindrucksvoll lässt sich die hohe Bedeutung<br />

der Freiräume für die <strong>HafenCity</strong><br />

schon an wenigen Eckdaten ablesen: 25<br />

Prozent ihrer Landflächen, immerhin 28<br />

ha, werden zu öffentlichen Freiflächen.<br />

Die Freiflächen liegen durchweg als Parks<br />

oder Promenaden am Wasser; 10,5 km<br />

öffentliche Uferlinie entstehen. Die Wasserräume<br />

der Hafenbecken und Elbe sind<br />

zudem große Frischluftinseln und Sichträume.<br />

Zu den öffentlichen Freiräumen,<br />

die gut vernetzt und untereinander verbunden<br />

sind, kommen noch 13 Prozent<br />

private öffentlich nutzbare Freiflächen<br />

hinzu.<br />

MeDiterrane leichtigkeit<br />

Mit hafenstrenge<br />

Die großenteils fertiggestellten Stadträume<br />

der westlichen <strong>HafenCity</strong> wurden<br />

überwiegend vom Architekturbüro EMBT<br />

Arquitectes Associats (Barcelona) entworfen.<br />

Kunstvoll gestalteten die Planer das<br />

Wechselspiel von Wasser und Land, hafentypisch<br />

strengere Formen kontrastieren<br />

mit mediterranen, leichten Einflüssen.<br />

Zwei große, terrassierte Platzanlagen entstanden<br />

am Sandtorhafen und Grasbrookhafen.<br />

Die 2005 fertiggestellten Magellan-<br />

Terrassen (5.600 m 2 ) treppen sich auf<br />

mehreren Ebenen zum Wasser hinab. Mit<br />

eher harten Oberflächen besitzt dieser<br />

Amphitheater-ähnliche Platz einen urbanen<br />

Charakter mit vielen Nutzungsoptionen.<br />

Von ihm schweift der Blick über den<br />

2008 eröffneten Traditionsschiffhafen im<br />

Sandtorhafen. Dessen 5.800 m 2 große<br />

schwimmende Pontonanlage hebt und<br />

senkt sich mit den Gezeiten und bietet<br />

einen festen Liegeplatz für bis zu 30 historische<br />

Wasserfahrzeuge. Nachdem 2011 im<br />

benachbarten Quartier der 6.000 m 2 große<br />

Sandtorpark als erster grüner Park der<br />

<strong>HafenCity</strong> eröffnet wurde, ist dieses Freiraumensemble<br />

nun vollendet.<br />

Plätze, Promenaden und Parks sind in der <strong>HafenCity</strong> nicht nur städtebauliche Klammer, sondern eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente


58<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

59<br />

ÖFFENTLICHE STADTRÄUME<br />

sprung ist der NachhaltigkeitsPavillon<br />

Osaka 9 integriert, der seit 2011 einen<br />

Überblick über das Nachhaltigkeitskonzept<br />

der <strong>HafenCity</strong> bietet.<br />

Am Kopf des Magdeburger Hafens ist<br />

als wichtigstes Entree zur zentralen<br />

<strong>HafenCity</strong> der Dar-es-Salaam-Platz entstanden<br />

– ein attraktiver Ort mit Südausrichtung<br />

zum Hafenbecken und mit weiten<br />

Blicken bis zur Elbe. Die Leónbrücke<br />

verbindet den Platz mit der Brooktorkai-<br />

Promenade, die seit 2010 entlang des<br />

Germanischen Lloyd bis zur Ericusspitze<br />

mit dem Spiegel-Gebäude führt. Gestalterische<br />

Besonderheit ist hier ein 30 m<br />

langes „Steinsofa“. WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />

(Hamburg) gestalteten<br />

einen Großteil dieser Freiräume.<br />

Die Promenade Ericusspitze lädt als<br />

Fortsetzung der Brooktorkai-Promenade<br />

seit Herbst 2011 mit einer großzügigen<br />

Stufenanlage zum Wechsel der Ebenen<br />

ein. Am Ostufer des Magdeburger<br />

9<br />

A<br />

8<br />

7<br />

E<br />

10<br />

B<br />

1 2<br />

6<br />

Hafens entsteht bis Ende 2013 ein Gebäudeensemble<br />

mit einer Stadtloggia. Dieser<br />

zwei Stockwerke hohe Arkadenraum<br />

steht in enger Beziehung zu der vor ihm<br />

entstehenden Pierpromenade. Sie verbindet<br />

den Platz vor dem Kaispeicher B<br />

mit den Freiräumen an der <strong>HafenCity</strong><br />

Universität, da die Pier unter der Baakenbrücke<br />

nach Süden weitergeführt wird<br />

und so eine Verbindung ohne Straßenquerung<br />

zum Lohsepark, dem Baakenhafen<br />

und der Elbe ermöglicht. Ein neuer<br />

Anleger ermöglicht Barkassen seit Sommer<br />

2012, hier anzulanden.<br />

grosszügige grünunD<br />

sPielflächen<br />

3<br />

4<br />

C<br />

5<br />

Im Westen schafft der mit Hügeln, Bäumen<br />

und einer Spielwiese gestaltete<br />

Sandtorpark eine städtebauliche Klammer<br />

für verschiedenartige Nutzungen,<br />

indem sich die Materialien und die Bodengestaltung<br />

der Magellan-Terrassen auch<br />

auf den Freiflächen rund um den Park<br />

fortsetzen. Die seit April 2011 nutzbare<br />

Grünfläche wird auch von der angrenzenden<br />

Katharinenschule genutzt.<br />

Der 850 m 2 große Schatzinsel-Spielplatz<br />

am nahe gelegenen ViewPoint ist bereits<br />

seit 2008 für Kinder zugänglich. Mit der<br />

Fertigstellung des Grasbrookparks im<br />

Sommer 2013 wird er dort seinen endgültigen<br />

(und erweiterten) Platz finden.<br />

Doch nicht nur Kinder sind im 7.100 m 2<br />

großen Grasbrookpark willkommen. Für<br />

Erwachsene werden u. a. Picknicktische,<br />

Bänke und ein Spielfeld mit Trainingsgeräten<br />

integriert.<br />

Der lohsePark<br />

iM zentruM<br />

Der Lohsepark wird die mit 4 ha größte<br />

zusammenhängende Grünfläche der<br />

<strong>HafenCity</strong>. Wie ein grünes Band wird sich<br />

U<br />

D<br />

E<br />

Die öffentlichen Freiräume der <strong>HafenCity</strong> – hier der Sandtorpark – entstehen mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />

dieser „Central Park“ von Wasser zu Wasser<br />

ziehen: Die vom Büro Vogt Landschaftsarchitekten<br />

AG (Zürich) gestaltete<br />

Anlage erstreckt sich in Teilen schon<br />

ab 2013/14 vom Ericusgraben bis zur Elbe,<br />

insgesamt wird der Park spätestens 2019<br />

fertiggestellt. Großzügige Rasenflächen,<br />

über 500 neu gepflanzte Bäume und<br />

seitlich angeordnete Stadtterrassen, die<br />

die Erschließungsstraßen mit dem Park<br />

verbinden, werden den zentralen Park<br />

prägen. Ein integrierter Gedenkort erinnert<br />

an die während des Nationalsozialismus<br />

vom ehemaligen Hannoverschen<br />

Bahnhof deportierten Juden, Sinti und<br />

Roma.<br />

grüne insel iM osten<br />

Der hafencitY<br />

Neben diesen öffentlichen Stadträumen<br />

können in der <strong>HafenCity</strong> auch viele<br />

Privatflächen von Bewohnern, Beschäftigten<br />

und Besuchern genutzt werden.<br />

Denn öffentlicher und privater Grund<br />

sind eng miteinander verzahnt, für viele<br />

in Privatbesitz befindliche Flächen<br />

bestehen Gehrechte durchweg, oder –<br />

wie im Überseequartier – Rechte, vergleichbar<br />

denen auf öffentlichen Wegeflächen.<br />

So wird u. a. sichergestellt, dass<br />

Privatflächen zwischen einzelnen<br />

Gebäuden für Fußgänger sowie Radfahrer<br />

passierbar bleiben, die so ein engmaschiges<br />

Wegenetz und gut vernetzte<br />

Aufenthaltsflächen nutzen können.<br />

A Spiel- und Gemeinschaftshaus<br />

B Maritimer Wasserspielplatz<br />

C Picknick- und Liegewiese<br />

D StadtRAD-Station<br />

E Fahrradstellplätze<br />

1 Piratenschiff<br />

2 Wasserspielfläche<br />

(Fontänenhüpfer/Spritzdüsen/<br />

Wasserpilze)<br />

3 Schaukelschiff<br />

Nicht nur Kinder sind im neuen Grasbrookpark willkommen. Für Erwachsene stehen u. a. Picknicktische,<br />

Bänke und ein Spielfeld mit Trainingsge räten bereit (Eröffnung Mitte 2013)<br />

4 Kletterpalmenwald mit Rutsche<br />

5 Doppelschaukel<br />

6 Drehscheibe<br />

7 Trampolin/Doppelwippe/<br />

Wackelschafe<br />

8 Weidentunnel mit Weidentipi<br />

9 Weg für Kinderfahrzeuge<br />

10 Pumpe/Matschtische/<br />

Großer Bagger<br />

Entlang der Elbe wird der Park an eine<br />

30 m breite Elbpromenade anknüpfen,<br />

die später entlang des Stroms bis nach<br />

Entenwerder führt. Diese integriert auch<br />

den Elberadweg. Der Freiraumwettbewerb<br />

für das Quartier Baakenhafen wurde<br />

2012 entschieden. Die Siegerentwürfe<br />

des Berliner Atelier Loidl überzeugten<br />

unter anderem mit einer grünen, künstlich<br />

angelegten, etwa 1,5 ha großen<br />

Spiel- und Freizeitinsel im Zentrum des<br />

familienorientierten Quartiers.<br />

Viele neue Wegebeziehungen und Aufenthaltsorte entlang des Wassers sind vor allem für Radfahrer und<br />

Fußgänger attraktiv – wie hier am Magdeburger Hafen und dem NachhaltigkeitsPavillon Osaka 9


60<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

61<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Neue Infrastruktur – Grundlage<br />

für die Stadtentwicklung<br />

Wassernähe, Bodenverhältnisse und Hochwasserrisiko stellen<br />

besondere Herausforderungen dar<br />

Die <strong>HafenCity</strong> ist von besonderen<br />

gebietsspezifischen Merkmalen geprägt:<br />

Das Gebiet ist eine mit Hafenbecken<br />

durchzogene, niedrig liegende Insel<br />

im Elbstrom. Voraussetzungen für eine<br />

urbane Nutzung sind daher neue externe<br />

und interne Verbindungen und Vernetzungen<br />

sowie der Hochwasserschutz.<br />

Als Herausforderung erweist sich die<br />

Ost-West-Lage der Speicherstadt, die sich<br />

wie ein Riegel zwischen <strong>HafenCity</strong> und<br />

City legt sowie die ebenfalls in Ost-West-<br />

Richtung verlaufenden Wasserzüge. Sie<br />

haben u. a. dazu geführt, dass eine leistungsfähige<br />

Anbindung an den öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) nur<br />

unterirdisch als U-Bahn gut funktioniert.<br />

Das Gebiet der <strong>HafenCity</strong> befindet sich<br />

zudem außerhalb der Hauptdeichlinie<br />

Hamburgs auf einem nicht hochwassergeschützten<br />

Niveau von 4–5,5 m ü. NN.<br />

Aufgrund der Lage in der Elbe muss sie<br />

Warftkonzept und Hochwasserschutz in der <strong>HafenCity</strong><br />

(am Beispiel Dalmannkai und Kaiserkai)<br />

gesondert und aufwendig gesichert werden:<br />

Über 3,1 km lang ist die Kante zur<br />

Elbe hin und insgesamt 10,5 km lang die<br />

Wasserkanten insgesamt, einschließlich<br />

der Hafenbecken.<br />

Das Areal der <strong>HafenCity</strong> wurde in der<br />

Vergangenheit als Industrie- und Hafengebiet<br />

geprägt. Mit dem Ausbau der<br />

modernen Hafenanlagen ab 1862 erhielt<br />

es seine charakteristische Prägung, die<br />

weitgehend bestehen geblieben ist:<br />

Hafenbecken und Kaimauern machen<br />

heute den typischen Charakter der<br />

<strong>HafenCity</strong> aus. An vielen Stellen, wie zum<br />

Beispiel am Sandtorkai und am Dalmannkai,<br />

ließ sich die historische Bausubstanz<br />

der Kaimauern teilweise erhalten und<br />

behutsam wiederherstellen. Neu gebaut<br />

werden die Kaimauern an den Stellen, wo<br />

sie bereits zu stark beschädigt sind oder<br />

wo es bisher noch keine gibt. Da die<br />

industrielle Nutzung des Gebiets ihre<br />

Geplante Verkehrserschließung<br />

in der <strong>HafenCity</strong><br />

Ein ebenso komplexes wie leistungsfähiges Verkehrssystem<br />

erschließt die <strong>HafenCity</strong>. Öffentliche Nahverkehrsdienste<br />

übernehmen dabei die Hauptrolle. Zentrale Verkehrsader ist<br />

die neue U-Bahnlinie U4, die hauptsächlich um ein dichtes<br />

Streckennetz für Linienbusse ergänzt wird<br />

Die Gebäude und Straßen in der <strong>HafenCity</strong> werden auf Warften gebaut. So ergibt sich eine neue Stadttopografie, wie hier das Beispiel für den Kaiserkai zeigt<br />

U-Bahn<br />

S-Bahn<br />

Bus<br />

Buslinie optional<br />

Fähre<br />

Barkassenanleger<br />

(nachrichtliche Darstellung)<br />

Hochwasserschutz (HWS)<br />

in der <strong>HafenCity</strong>: 8,30m NN<br />

höchster Hamburger<br />

Hochwasserstand 1976:<br />

6,45m NN<br />

Promenade: 4,50m NN<br />

Tidehub:<br />

Mittleres Tidehochwasser<br />

(MTHW): 2,10m NN<br />

Mittleres Tideniedrigwasser<br />

(MTNW): -1,50m NN<br />

Spuren hinterlassen hatte, musste an<br />

manchen Orten kontaminierter Boden<br />

saniert werden.<br />

hochwasserschutz<br />

hat oBerste Priorität<br />

Wichtige Voraussetzung für den Bau<br />

der <strong>HafenCity</strong> war und ist der Hochwasserschutz.<br />

Auf eine Eindeichung wurde<br />

bewusst verzichtet, denn für die gesamte<br />

127 ha große Landfläche des Stadtteils<br />

hätte sie bereits vollständig vor Realisierung<br />

der ersten Hochbauten hergestellt<br />

werden müssen. Ein zügiger Beginn der<br />

<strong>HafenCity</strong>-Entwicklung wäre dadurch<br />

nicht möglich gewesen, gleichzeitig hätte<br />

eine Eindeichung erhebliche Vorlaufkosten<br />

verursacht. Stadträumlich hätte<br />

ein Deich zudem den Stadtteil prägende<br />

Wasserbezüge verhindert.<br />

Stattdessen werden die neuen Gebäude<br />

und Straßen auf Warften gebaut: Diese<br />

Sockel bilden ein neues Höhenniveau von<br />

8–9 m ü. NN und schützen so vor Überflutung.<br />

Zudem bieten sie Raum für hochwassergeschützte<br />

Tiefgaragen. Promenaden<br />

und teilweise auch Plätze verbleiben<br />

dagegen auf dem bisherigen Niveau des<br />

Gebiets von etwa 4,5–5,5 m ü. NN, wodurch<br />

der enge Bezug zum Wasser erhalten wird<br />

und gut nutzbare öffentliche Räume hoher<br />

Qualität entstehen können.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt<br />

der Baugrund des Stadtteils dar. Die<br />

<strong>HafenCity</strong> befindet sich im Einflussbereich<br />

des Elbstroms, der sogenannten<br />

Elbmarsch. Ihre oberen Bodenschichten<br />

bestehen zumeist aus Klei und Geschiebemergel,<br />

die als sogenannte bindige<br />

Bodenschichten über eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />

verfügen und damit<br />

für schwere Lasten nicht tragfähig sind.<br />

Erst in tieferen Schichten befinden sich<br />

tragfähige Sande. Deswegen stehen alle<br />

Gebäude in der <strong>HafenCity</strong> auf Pfählen.<br />

Sie reichen in der Regel rund 20 m tief in<br />

den Erdboden und führen das auf ihnen<br />

lastende Gewicht in die tragfähigen<br />

Sandschichten ab.<br />

Im Straßenbau findet das sogenannte<br />

Vorbelastungsverfahren mit einer Überhöhung<br />

des Straßenkörpers auf ca. 10 m<br />

ü. NN seine Anwendung: Dabei drückt<br />

das Gewicht von aufgeschüttetem Sand<br />

zunächst den Wasseranteil aus den bindigen<br />

Bodenschichten heraus und<br />

erzeugt so einen für den Straßenbau<br />

geeigneten festen Untergrund. Wenn<br />

dieser Prozess abgeschlossen ist, wird<br />

der Sandkörper auf die Höhe des künftigen<br />

Straßenniveaus von ca. 7,5–8 m<br />

abgetragen, sodass anschließend Leitungen<br />

eingebracht und Straßen gebaut<br />

werden können.<br />

neue strassen<br />

unD Brücken<br />

Sämtliche Straßen werden auf einem<br />

hochwassergeschützten Niveau von mindestens<br />

7,5 bzw. 8,3 m ü. NN angelegt.<br />

Neue Brücken werden hochwassergeschützt<br />

gebaut bzw. alte Brücken saniert<br />

und angehoben. Eine Ausnahme von der


62<br />

HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN<br />

63<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Straßenerhöhung bildet der direkt zwischen<br />

<strong>HafenCity</strong> und Speicherstadt verlaufende<br />

Straßenzug. Eine Aufhöhung in<br />

der gesamten Breite des Straßenzugs Am<br />

Sandtorkai/westlicher Brooktorkai war<br />

aufgrund der angrenzenden Speicherstadt<br />

nicht möglich bzw. sinnvoll.<br />

Für die seltenen und zeitlich begrenzten<br />

Fälle einer Sturmflut werden neue hochwassergeschützte<br />

Zugänge zur <strong>HafenCity</strong><br />

hergestellt, etwa die Kibbelstegbrücke:<br />

Im Normalfall stellen sie eine attraktive<br />

Wegeverbindung für Fußgänger und<br />

Radfahrer dar, bei Hochwasser sind sie<br />

die sichere Zufahrt für Feuerwehr und<br />

Rettungsfahrzeuge. Über die Oberbaumbrücke<br />

sowie die Straßen Brooktorkai,<br />

Shanghaiallee und Überseeallee verläuft<br />

die zweite hochwassergeschützte Verkehrsachse<br />

zur deichgesicherten Innenstadt<br />

– diese ist auch im Hochwasserfall<br />

von privatem Verkehr nutzbar. Weitere<br />

hoch wassergeschützte Verbindungen<br />

werden mit der Großmarktbrücke und<br />

der Freihafenelbbrücke, die beide an die<br />

Versmannstraße anknüpfen, hergestellt.<br />

Zwar werden Straßen in der <strong>HafenCity</strong><br />

schon frühzeitig geplant; die Realisierung<br />

von Fahrbahndecken, Fuß- und Fahrrad-<br />

wegen oder Parkbuchten erfolgt trotzdem<br />

nur sukzessive und in enger Abstimmung<br />

mit dem Hochbau. Deshalb<br />

erhalten fast alle Fahrbahnen zunächst<br />

eine provisorische Deckschicht. Die endgültige<br />

Verschleißschicht wird erst nach<br />

Fertigstellung der umliegenden Hochbauten<br />

hergestellt, zusammen mit den<br />

Nebenflächen sowie den Radwegen bzw.<br />

Radfahrstreifen und Baumpflanzungen.<br />

Mit DeM auto oDer<br />

zu fuss in Die citY<br />

Anbindungen der <strong>HafenCity</strong> zur Hamburger<br />

Innenstadt stellen derzeit vier Straßenbrücken<br />

her. Die in Ost-West-Richtung<br />

verlaufende Straße Am Sandtorkai/Brooktorkai<br />

dient als zentrale nördliche Erschließungsachse<br />

der westlichen <strong>HafenCity</strong>. Von<br />

ihr aus wird auch der Verkehr in Richtung<br />

Süden aufgefächert; vor allem durch die<br />

Shanghaiallee und die Osakaallee. Ihre<br />

Fortsetzung führt direkt über die Kornhausbrücke<br />

und bildet die Verlängerung<br />

der Domplatz-Achse. Fußgänger gelangen<br />

in zehn Minuten vom Überseeboulevard<br />

über die Kornhausbrücke und den Domplatz<br />

bis zum Jungfernstieg.<br />

Die neue U-Bahnlinie U4 ist ein zentraler Mobilitätsbaustein der <strong>HafenCity</strong>. Im Dezember 2012 nahm sie ihren regulären Betrieb auf<br />

Die in den nächsten Jahren zu entwickelnde<br />

östliche <strong>HafenCity</strong> wird verkehrlich<br />

ebenso hervorragend erschlossen sein.<br />

Wichtigste Hauptverkehrsstraße wird die<br />

Versmannstraße, zusätzlich entstehen<br />

mehrere interne und externe Verbindungen.<br />

Eine neue Brücke im Osten wird die<br />

Versmannstraße über den Oberhafen und<br />

das Großmarktareal mit der Amsinckstraße<br />

verknüpfen, wodurch die <strong>HafenCity</strong> erheblich<br />

vom Durchgangsverkehr entlastet wird.<br />

Brücke üBer Den<br />

Baakenhafen sichert<br />

zügige entwicklung<br />

Eine neue Brücke über den westlichen<br />

Baakenhafen verbindet den nördlichen<br />

Teil des Quartiers Baakenhafen mit seinem<br />

Südteil. Die 170 m lange Brücke Baakenhafen<br />

West markiert einen weiteren<br />

wichtigen Meilenstein für die zügige Entwicklung<br />

der östlichen <strong>HafenCity</strong>, in der<br />

die vorbereitenden Arbeiten für die Infrastrukturmaßnahmen<br />

und schließlich den<br />

Wohnungsbau weiter voranschreiten.<br />

Mittelfristig kann die Straßenerschließung<br />

über die Elbe zum Kleinen Grasbrook<br />

weitergeführt werden.<br />

Radverkehrskonzept<br />

Straßenbegleitende Radwege<br />

Radfahrstreifen / Schutzstreifen<br />

Gemeinsame Geh- und Radwege<br />

Radfahrmöglichkeit<br />

Plätze / Promenaden<br />

Elberadweg<br />

Mischverkehr auf der Fahrbahn<br />

Fahrradstation<br />

Darstellungen außerhalb der <strong>HafenCity</strong><br />

nur nachrichtlich<br />

Ein dichtes Radwegenetz mit Fahrradwegen und -streifen zieht sich durch die <strong>HafenCity</strong>.<br />

Die Radwege werden immer besser auch mit der bestehenden Innenstadt vernetzt<br />

Darüber hinaus entstehen zahlreiche<br />

Fuß- und Fahrradwege, zwei Fußgängerbrücken<br />

sind über den Baakenhafen<br />

geplant. Ein geplanter Tunnel schafft frühestens<br />

ab 2017 eine Verbindung zwischen<br />

dem durch Gleise abgetrennten<br />

Oberhafenquartier und dem Quartier Am<br />

Lohsepark und mündet dann direkt. in<br />

den Nordost-Ausgang der U-Bahnstation<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität.<br />

Neu zu schaffende und bereits bestehende<br />

Verkehrswege führen in manchen<br />

Lagen der östlichen <strong>HafenCity</strong> zu einer<br />

erhöhten Lärmexposition. Beispielsweise<br />

an der östlichen Versmannstraße dominieren<br />

daher eher lärmunempfindliche<br />

Dienstleistungsnutzungen, die zugleich<br />

den Lärmschutz für die Wohnnutzung<br />

verbessern.<br />

uMweltfreunDlicher<br />

verkehr<br />

Die zentrale Lage der <strong>HafenCity</strong> lädt dazu<br />

ein, auf das Auto zu verzichten: Ihr weit<br />

verzweigtes Netz von Fuß- und Fahrradwegen<br />

ist außergewöhnlich engmaschig.<br />

Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann es<br />

sich an den Leihradstationen des Hamburger<br />

Fahrradleihsystems ausleihen.<br />

Wesentliche Voraussetzung, um die<br />

<strong>HafenCity</strong> mit ihrer dichten Nutzungsmischung<br />

und ihrer hohen Besucherfrequenz<br />

nachhaltig zu entwickeln, ist ein<br />

effizientes System des ÖPNV. Die neue<br />

U-Bahnlinie U4 ist daher ein zentraler<br />

Mobilitätsbaustein der <strong>HafenCity</strong>. Weiterhin<br />

gibt es ein dichtes Netz an Busstationen:<br />

Die Linie 6 verkehrt über die Straße<br />

Am Sandtorkai Richtung westliche<br />

<strong>HafenCity</strong> und Speicherstadt, die neue<br />

Buslinie 111 von den Landungsbrücken bis<br />

zur Shanghaiallee.<br />

eine neue u-Bahnline<br />

Im Dezember 2012 nahm die neue U4 an<br />

der Haltestelle Überseequartier ihren<br />

regulären Betrieb auf und verbindet die<br />

<strong>HafenCity</strong> seither auf direktem Weg mit<br />

der Haltestelle Jungfernstieg und dem<br />

Hauptbahnhof. Im Spätsommer folgt die<br />

Haltestelle <strong>HafenCity</strong> Universität, wenn<br />

die Hochschule mit ihren rund 2.000 Studenten<br />

gegen Ende 2013 den Betrieb auf<br />

ihrem neuen Campus im Elbtorquartier<br />

aufnimmt. Der von Senat und Bürgerschaft<br />

bereits beschlossene Weiterbau bis<br />

zu den Elbbrücken beginnt bereits 2013.<br />

Zusammen mit der Haltestelle <strong>HafenCity</strong><br />

Universität wird die Station Elbbrücken<br />

die neuen Quartiere mit ihren rund 2.800<br />

Wohnungen und ca. 18.000 Arbeitsplätzen<br />

effektiv anbinden. Insgesamt wird für<br />

die neue U4 nach dem Endausbau der<br />

<strong>HafenCity</strong> mit täglich ca. 35.000 Fahrgästen<br />

gerechnet. Zielsetzung ist es, mit dem<br />

Weiterbau auch eine Verknüpfung mit der<br />

S-Bahn herzustellen.<br />

Auch ein erster Fähranleger wurde<br />

bereits nahe der Elbphilharmonie errichtet.<br />

Zwei weitere sollen folgen – an der<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität und an den Elbbrücken.<br />

Dazu kommen verschiedene Barkassenanleger,<br />

u. a. im Magdeburger Hafen<br />

und im Baakenhafen.<br />

Planung und Bau der komplexen Infrastrukturmaßnahmen<br />

verantwortet die<br />

stadteigene <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH<br />

als Bauherrin (außer auf den privaten<br />

Grundstücken). Finanziert werden diese<br />

durch Grundstücksverkäufe im Planungsgebiet.<br />

Ausnahme ist die U4, die von der<br />

Hamburger Hochbahn AG geplant und<br />

realisiert wird. Ihre Finanzierung erfolgte<br />

über den Haushalt der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg sowie über Zuschüsse aus<br />

Bundesmitteln. Die Weiterführung wird<br />

allerdings vom „Sondervermögen Stadt<br />

und Hafen“ getragen. Die externe Anbindung<br />

der <strong>HafenCity</strong>, der geplante Umbau<br />

des Deichtorplatzes sowie der Bau von<br />

Brücken zwischen der <strong>HafenCity</strong> und<br />

anderen Stadtquartieren erfolgen wiederum<br />

über den städtischen Haushalt.


64 HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN<br />

65<br />

DATEN UND<br />

FAKTEN


66<br />

HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN 67<br />

<strong>HafenCity</strong>: Aus Hafen entsteht Stadt<br />

Gesamtfläche: 157 ha<br />

ehemaliges Hafen- und Industrieareal<br />

Erweiterung der Hamburger City-<br />

Fläche um 40 Prozent<br />

10,5 km neue Wasserpromenaden<br />

(inklusive Elbufer)<br />

3,1 km „Riverfront“ entlang der Elbe<br />

Entfernung vom Zentrum der<br />

<strong>HafenCity</strong> zum Rathaus: 800 m<br />

Dichte Nutzung für Büro, Wohnen,<br />

Einzelhandel, Bildung, Kultur und Freizeit<br />

Bebauungsdichte: 3,7–5,6<br />

Geschossflächenzahl (GFZ)<br />

Durchschnittliche Einwohnerdichte:<br />

95/ha<br />

Durchschnittliche Beschäftigtendichte:<br />

357/ha<br />

Gebäudeneubaufläche<br />

Bruttgeschossfläche (BGF) oberirdisch:<br />

2,32 Mio. m 2<br />

45.000 Arbeitsplätze, davon<br />

ca. 35.000 Büroarbeitsplätze<br />

6.000 Wohnungen<br />

für etwa 12.000 Bewohner


68<br />

HAFENCITY PROJEKTE | dATEN UNd FAKTEN 69<br />

Daten und Fakten<br />

Gesamtinvestitionsvolumen<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

Nutzungsverteilung der Landund<br />

Wasserflächen<br />

Nutzungsverteilung der Landflächen*<br />

in der <strong>HafenCity</strong><br />

Nutzungsverteilung der<br />

Gebäudeflächen<br />

ca. 10,4 Mrd. Euro (vorläufige Schätzung)<br />

Gesamtfläche: 157 ha<br />

Insgesamt 127 ha<br />

Insgesamt 2,32 Mio. m 2 BGF<br />

Privat<br />

ca. 8 Mrd.<br />

Euro<br />

ca.<br />

2,4 Mrd.<br />

Euro<br />

Öffentlich<br />

überwiegend aus dem „Sondervermögen<br />

Stadt und Hafen“<br />

Aus Grundstücksverkäufen werden<br />

etwa 1,5 Mrd. Euro erlöst. („Sondervermögen<br />

Stadt und Hafen“)<br />

Vom Sondervermögen nicht getragen<br />

werden der Neubau der U-Bahn (außer<br />

Verlängerung bis Elbbrücken) und<br />

öffentlicher Gebäude wie Universität,<br />

Schulen sowie die Elbphilharmonie und<br />

externe Straßenerschließungen der<br />

<strong>HafenCity</strong> (z.B. Deichtorplatzneubau<br />

und Domplatzachse)<br />

127 ha<br />

30 ha<br />

Wasserfläche<br />

davon 1,0 ha Pontons<br />

auf Wasserfläche<br />

Landfläche<br />

Verkehrsfläche<br />

24%<br />

Gebäudegrundfläche<br />

31%<br />

26,3 ha<br />

* ohne Quartier Oberhafen mit 8,9 ha<br />

und ohne Gleisanlage DB mit 0.9 ha<br />

33,9 ha<br />

28,1 ha<br />

13,8 ha<br />

7,8 ha<br />

Öffentliche<br />

Freifläche 25%<br />

öffentliche Plätze,<br />

Parks, Promenaden<br />

Private<br />

Freifläche 13%<br />

öffentlich<br />

zugänglich<br />

Private<br />

Freifläche 7%<br />

nicht öffentlich<br />

zugänglich<br />

Büro<br />

48%<br />

1.100.000<br />

m 2 BGF<br />

700.000<br />

m 2 BGF<br />

310.000<br />

m 2 BGF<br />

215.000<br />

m 2 BGF<br />

Nutzung für<br />

Wissenschaft, Bildung,<br />

Kultur, Freizeit und<br />

Hotel 13%<br />

Einzelhandel, Gastronomie,<br />

EG-Dienstleistungen 9%<br />

Wohnen 30%<br />

Die wichtigsten Entwicklungsschritte<br />

der <strong>HafenCity</strong><br />

Fertigstellung des Quartiers Sandtorpark/Grasbrook<br />

Masterplan-Beschluss des<br />

Hamburger Senats auf der Basis eines<br />

internationalen Wettbewerbs<br />

Eröffnung des Infocenters Kesselhaus<br />

Fertigstellung<br />

der Bebauung<br />

Am Sandtorkai<br />

Die ersten<br />

Bewohner ziehen<br />

in die <strong>HafenCity</strong><br />

Eröffnung des Internationalen<br />

Maritimen Museums und des<br />

Traditionsschiffhafens<br />

Die <strong>HafenCity</strong> wird zusammen<br />

mit der Speicherstadt ein<br />

eigener Stadtteil Hamburgs<br />

Fertigstellung des nördlichen Überseequartiers<br />

sowie des Quartiers Brooktorkai/Ericus<br />

Baubeginn des<br />

Elbtorquartiers<br />

Eröffnung der<br />

<strong>HafenCity</strong> Universität<br />

und der Elbarkaden am<br />

Magdeburger Hafen<br />

Betriebsaufnahme<br />

der Elbphilharmonie<br />

(geplant)<br />

Voraussichtliche<br />

Fertigstellung der<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

2017<br />

2003<br />

Bürgerschaftsbeschluss<br />

zur Realisierung der<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

Baubeginn des<br />

Hochbaus (SAP)<br />

Fertigstellung des<br />

ersten Gebäudes<br />

(SAP)<br />

Baubeginn des<br />

ersten Quartiers<br />

(Am Sandtorkai/<br />

Dalmannkai)<br />

Einführung des Umweltzeichens<br />

<strong>HafenCity</strong> für<br />

nachhaltiges Bauen<br />

Baubeginn des nördlichen<br />

Überseequartiers<br />

2009<br />

Fertigstellung des ersten<br />

Quartiers (Am Sandtorkai/<br />

Dalmannkai)<br />

Überarbeitung des<br />

Masterplans<br />

für die östliche<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

Eröffnung der<br />

U-Bahnlinie U4<br />

Baubeginn<br />

des zentralen<br />

Lohseparks und des<br />

Grasbrookparks<br />

Baubeginn des Quartiers<br />

Am Lohsepark<br />

2013/2014 Baubeginn<br />

Quartier Baakenhafen<br />

Baubeginn der Verlängerung<br />

der U4 bis an die<br />

Elbbrücken


70<br />

HAFENCITY PROJEKTE<br />

Straßenverzeichnis<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

Strassen<br />

Am Sandtorkai [C2/C3]<br />

Am Dalmannkai [C3]<br />

Am Kaiserkai [C/D3]<br />

Am Sandtorpark [C3]<br />

Baakenwerder Straße [E7]<br />

Brooktorkai [B4]<br />

Großer Grasbrook [C/D3]<br />

Hong-Kong-Straße [C4]<br />

Hübenerstraße [D3]<br />

Kirchenpauerstraße [E7]<br />

Koreastraße [C4]<br />

Osakaallee [C3]<br />

Poggenmühle [B4]<br />

San-Francisco-Straße [D3]<br />

Shanghaiallee [C4]<br />

Singapurstraße [C3]<br />

Steinschanze [C4]<br />

Stockmeyerstraße [B/C4]<br />

Tokiostraße [C3]<br />

Überseeallee [D4]<br />

Überseeboulevard [C3]<br />

Versmannstraße [D5–7]<br />

Zweibrückenstraße [F7–8]<br />

PLätze, Parks<br />

Baakenhöft [D4]<br />

Ericusspitze [B4]<br />

Grasbrookpark [D3]<br />

Lohsepark [C4–5/D5]<br />

Lohseplatz [C4]<br />

Magellan-Terrassen [C3]<br />

Marco-Polo-Terrassen [D3]<br />

Sandtorpark [C3]<br />

Strandhöft [D2]<br />

Vasco-da-Gama-Platz [D2]<br />

Brücken<br />

Baakenbrücke [D4]<br />

Busanbrücke [C4]<br />

Ericusbrücke [B4]<br />

Freihafenbrücke [F7]<br />

Kibbelstegbrücken [C3]<br />

Mahatma-Gandhi-Brücke [C1]<br />

Oberbaumbrücke [B4]<br />

Oberhafenbrücke [B5]<br />

Shanghaibrücke [C4]


Neue<br />

Gröninger<br />

Stadthausbrücke<br />

cklerstraße<br />

zen<br />

n<br />

Anberg<br />

A<br />

Schaarsteinweg<br />

Hullstraße<br />

Alter Steinweg<br />

Ludwig-Erhard-Straße<br />

Teilfeld<br />

B<br />

U3<br />

Baumwall<br />

Michaelispassage<br />

BAUMWALL<br />

City-Sportboothafen<br />

C<br />

D<br />

1<br />

Herrengraben<br />

Herrengraben<br />

Schaartor<br />

Steinhöft<br />

Düsternstraße<br />

Admiralitätstraße<br />

Binnenhafenbr.<br />

Otto-Sill-Br.<br />

111<br />

Hanseatic<br />

Trade Center (HTC)<br />

Alsterfleet<br />

Herrlichkeit<br />

Kajen<br />

Admiralitätstraße<br />

Kajen<br />

Sandtorhafen<br />

Elbphilharmonie<br />

U3<br />

Rödingsmarkt<br />

Steintwietenhof<br />

Graskeller<br />

Steintwiete<br />

Deichstraße<br />

Am Sandtorkai<br />

Neuer Wall<br />

6<br />

RÖDINGSMARKT<br />

Binnenhafen<br />

HTC<br />

Kehrwiederfleet<br />

HTC<br />

HTC<br />

Görttwiete<br />

Willy-Brandt-Straße<br />

Cremon<br />

Hohe Brücke<br />

Kleiner Burstah<br />

Kehrwieder<br />

Adolphsbrücke<br />

Alter Wall<br />

Mönkedamm<br />

Mattentwiete<br />

Bei den Mühren<br />

Kehrwiedersteg<br />

(in Planung)<br />

Am Kaiserkai<br />

2<br />

Großer Burstah<br />

Hopfenmarkt<br />

A. d. Sande<br />

Wölberstieg<br />

Nikolaifleet<br />

Traditionsschiffhafen<br />

Brook<br />

Reimerstwiete<br />

Katharinenstr.<br />

Rathaus<br />

Börsenbrücke<br />

Neue Burg<br />

Zollkanal<br />

Grasbrookhafen<br />

STRANDKAI<br />

Große<br />

Johannisstraße<br />

Johannisstraße<br />

Trostbürcke<br />

Willy-Brandt-Straße<br />

Kibbelstegbrücken<br />

Schauenburgerstraße<br />

Brodschrangen<br />

Neß<br />

HAFE<br />

NCITY<br />

InfoCenter<br />

im Kesselhaus<br />

Marina<br />

(in Planung)<br />

U3<br />

Parkhaus Unilever<br />

ab 18.00 Uhr und am<br />

Wochenende<br />

ende<br />

Grimm<br />

111<br />

Großer Grasbrook<br />

RATHAUS<br />

Brook<br />

Hübenerstraße<br />

Rathausstr.<br />

Dornbusch<br />

Am Sandtorkai<br />

Domstraße<br />

Zippelhaus<br />

Pickhuben<br />

Brooksfleet<br />

Sandtorpark<br />

Speersort<br />

Alter<br />

Fischmarkt<br />

Domstraße<br />

Brandstwiete<br />

6<br />

6<br />

Neuer Wandrahm<br />

Grasbrookpark<br />

(im Bau)<br />

Skaterfläche<br />

Domplatz<br />

Schopenstehl<br />

Willy-Brandt-Straße<br />

St. Annenufer<br />

Singapurstr.<br />

Am Dalmannkai<br />

Tokiostr.<br />

Kreuslerstraße<br />

Speersort<br />

Curienstraße<br />

Kattrepel<br />

Kleine Reichenstraße<br />

Bei St. Annen<br />

Am Sandtorpark San-Francisco - Str.<br />

Heizwerk<br />

Überseeboulevard<br />

Hamburg Cruise<br />

Center <strong>HafenCity</strong><br />

Deichtorplatz<br />

I.-Ehre-<br />

Platz<br />

Dovenfleet<br />

Zollstraße<br />

Holländischer Brook<br />

Osakaallee<br />

Brooktorkai<br />

Burchardstraße<br />

U1<br />

Depenau<br />

Alter Wandrahm<br />

Dienerreihe<br />

Oberhafenbrücke<br />

Adolphsplatz<br />

Burchard-<br />

Platz<br />

Pumpen<br />

MEßBERG<br />

Zollkanal<br />

Holländisch- brookfleet<br />

Störtebeker<br />

Denkmal<br />

111<br />

Deichtorhallen<br />

Bouleplatz<br />

Vasco-<br />

Da-Gama-<br />

Platz<br />

Busanbrücke<br />

Überseeallee<br />

HAFENCITY<br />

HAMBURG<br />

GMBH<br />

U4<br />

ÜBERSEEQUARTIER<br />

Brooktorhafen<br />

Ericusbrücke<br />

HAFENCITY<br />

NACHHALTIG-<br />

KEITSPAVILLON<br />

LON<br />

OSAKA 9<br />

ÜBERSEEQUARTIER<br />

Magdeburger<br />

Hafen<br />

Science Center<br />

(in Planung)<br />

Hongkongstraße<br />

Steinstraße<br />

Altstädter Str.<br />

Burchardstraße<br />

Teerhof<br />

111<br />

Baakenbrücke<br />

Shanghaiallee<br />

Poggenmühle<br />

Koreastraße<br />

111<br />

Springeltwiete<br />

U1<br />

Johanniswall<br />

STEINSTRAßE<br />

Deichtortunnel<br />

St. -Katharinenkirche<br />

Mahatma-<br />

Gandhi-Brücke<br />

Shanghai-<br />

brücke<br />

Lohseplatz<br />

Überseeallee<br />

City-Hof-Passage<br />

Klosterwall<br />

Ericusgraben<br />

Stockmeyerstraße<br />

Lohseplatz<br />

(in Planung)<br />

<strong>HafenCity</strong><br />

Universität<br />

Katharinenfleet<br />

Katharinentwiete<br />

Magellan-<br />

Terrassen<br />

Marco-Polo-<br />

Terrassen<br />

Abriss<br />

(bis 2017)<br />

Lohsepark<br />

(in Planung)<br />

Altmannbrücke<br />

Altländer Straße<br />

Baakenhafen<br />

Hühnerposten<br />

Kehrwiederspitze<br />

Pulverturmsbrücke<br />

Niederbaumbrücke<br />

Binnenhafen- Brooksbrücke<br />

Großneumarkt<br />

Holzbrücke<br />

Kornhausbrücke<br />

Brooksbrücke<br />

Kannen-<br />

gießerort gießerort<br />

Wandrahmsteg<br />

Oberbaumbrücke<br />

Bodendenkmal<br />

U4<br />

Westerstraße<br />

Schultzweg<br />

Amsinckstraße<br />

Banksstraße<br />

HAFENCITY<br />

UNIVERSITÄT<br />

(Eröffnung 2013)<br />

(im Bau)<br />

Stadtdeich<br />

Münzstraße<br />

Besenbinderhof<br />

Norderstraße<br />

Högerdamm<br />

Banksstraße<br />

Versmannstraße<br />

Woltmanstraße<br />

(in Planung)<br />

(in Planung)<br />

Rosenallee<br />

Högerdamm<br />

Högerdamm<br />

Lippeltstraße<br />

Amsinckstraße<br />

Sonninstraße<br />

Amsinckstraße<br />

Banksstraße<br />

Stadtdeich<br />

Nordkanalstraße<br />

Albertstraße<br />

Nagelsweg<br />

Amsinckstraße<br />

Großmarktbrücke<br />

Versmannstraße<br />

Nordkanalstraße<br />

3 4 5 6 7 8<br />

San-Francisco - Str.<br />

Heinrich-Grone-Stieg<br />

Sachsenkamp<br />

Auf der Brandshofer Schleuse<br />

Wandalenweg<br />

Heinrich-Grone-Stieg<br />

Gotenstraße<br />

Frankenstraße<br />

Hammerbrookstraße<br />

Süderstraße<br />

Sachsenstraße<br />

Grüner Deich<br />

Heidenkampsweg<br />

Friesenstraße<br />

Billhorner Röhrendamm<br />

A<br />

B<br />

Heidenkampsweg<br />

C<br />

D<br />

Wendenstraße<br />

Hamm<br />

Billhorner Röhrendamm<br />

Brandshofer Deich<br />

ELBE<br />

Liegeplätze für Kreuzfahrtschiffe<br />

Schuppen 29<br />

(in Planung)<br />

Abriss bei<br />

Neubebauung<br />

Reginenstraße<br />

E<br />

F<br />

Vogelreth<br />

Werftstraße<br />

<strong>HafenCity</strong> Areal<br />

Gebäude in der <strong>HafenCity</strong><br />

im Bau / fertiggestellt<br />

Straße in Planung<br />

Bestandsstraße<br />

Bestandsgebäude<br />

Öffentliche Toilette<br />

U-Bahn<br />

© <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH / lab3 mediendesign Stand Februar 2013<br />

Bus<br />

Stadtrad<br />

Barkassenanleger<br />

Fährlinie<br />

Parkplatz<br />

Parkhaus<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Asiastraße<br />

Am Holthusenkai<br />

Abriss bei<br />

Neubebauung<br />

Kirchenpauerstraße<br />

Schumacherwerder<br />

Am Holthusenkai<br />

Abriss bei<br />

Neubebauung<br />

Baakenwerder Str.<br />

HALTESTELLE<br />

ELBBRÜCKEN<br />

(U4 in Planung)<br />

Rampenstraße Freihafen-Elbbrücke<br />

Zweibrückenstraße<br />

(in Planung)<br />

7 8<br />

Billhorner Brückenstraße<br />

Billhorner Brückenstraße<br />

E<br />

F<br />

Hardenstraße


BILDNACHWEIS<br />

Atelier Loidl Landschaftsarchitekten: S. 40<br />

BKK-3 Architekten: S. 18 unten links<br />

Dinse Feest Zurl Architekten: S. 34 unten links<br />

Bina Engel: S. 5<br />

Fotofrizz:<br />

S. 8/9, S. 16, S. 20, S. 24/25, S. 28, S. 32, S. 36, S. 39 oben, S. 42, S. 66/67<br />

Gewers & Pudewill: S. 35 unten rechts<br />

Hafen City Hamburg GmbH: S. 46, S. 60/61 alle, S. 63<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH/Astoc Architects & Planners: S. 12/13<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH/EMBT Architects/WES & Partner Landschaftsarchitekten: S. 58<br />

Thomas Hampel/ELBE & FLUT:<br />

Titel oben rechts, Titel Mitte links, Titel unten links & unten rechts, S. 4, S. 6/7, S. 11 unten, S. 14/15, S. 17,<br />

S. 18 oben & unten rechts, S. 19, S. 21 alle, S. 22, S. 23 oben, S. 26 alle, S. 27 oben, S. 29 unten, S. 30 alle, S. 31 oben,<br />

S. 34 oben, S. 37 oben alle, S. 43 oben, S. 44/45, S. 48 unten, S. 49, S. 50/51 alle, S. 52/53 alle, S. 54/54 alle,<br />

S. 56/57 alle, S. 59 alle, S. 62, S. 64/65, S. 70 alle<br />

Martin Kunze: S. 48 oben<br />

Michael Korol:<br />

Klappe innen, S. 10/11 oben, S. 23 unten, S. 27 unten, S. 29 oben, S. 33 unten, S. 37 unten, S. 39 unten, S. 43 unten<br />

Shigeru Ban Architects Europe: S. 41 oben<br />

Springer Architekten: S. 34/35 unten Mitte<br />

Störmer Murphy and Partners: S. 31 unten<br />

Studio Gang Architects: S. 41 unten links<br />

Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT GmbH: S 41 unten rechts<br />

Vogt Landschaftsarchitekten AG: S. 33 oben<br />

Reimer Wulf: S. 47<br />

Wilkinson Eyre/Happold: S. 38<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 Hamburg<br />

V. i. S. d. P.: Susanne Bühler<br />

Redaktion: André Stark<br />

Schlussredaktion: Oliver Holzweißig<br />

Design: lab3 mediendesign, Hamburg<br />

Druckerei: Langebartels & Jürgens, Hamburg<br />

19. Ausgabe, Hamburg, März 2013, © 2013 All rights reserved<br />

Die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen sind für die Allgemeinheit bestimmt; sie erheben<br />

weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit. Sie dürfen nicht zur Beurteilung<br />

von Risiken von Anlage- oder sonstigen geschäftlichen Entscheidungen im Zusammenhang mit<br />

dem Projekt <strong>HafenCity</strong> oder in Teilen davon verwendet werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

<strong>HafenCity</strong> Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 Hamburg<br />

Telefon: 040 - 37 47 26 - 0, Telefax: 040 - 37 47 26 - 26<br />

E-Mail: info@<strong>HafenCity</strong>.com, www.<strong>HafenCity</strong>.com<br />

<strong>HafenCity</strong> InfoCenter im Kesselhaus, Ausstellung und Café<br />

Am Sandtorkai 30, 20457 Hamburg, Speicherstadt<br />

Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />

Telefon: 040 - 36 90 17 99, Telefax: 040 - 36 90 18 16<br />

Osaka 9, <strong>HafenCity</strong> NachhaltigkeitsPavillon<br />

Osakaallee 9, 20457 Hamburg, <strong>HafenCity</strong><br />

Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />

Telefon: 040 - 37 47 26 60<br />

InfoPavillon Überseequartier<br />

Osakaallee 14, 20457 Hamburg, <strong>HafenCity</strong><br />

Öffnungszeiten: Di.–So. 10.00–18.00 Uhr, Mo. geschlossen<br />

www.ueberseequartier.de<br />

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Diese Publikation wurde auf umweltfreundlichem<br />

FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.<br />

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