vorarl BERG FREI 2010 - 2011 - Naturfreunde Vorarlberg
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<strong>vorarl</strong>berg.naturfreunde.at<br />
Ortsgruppe Bregenz<br />
60 Jahre Bienenkönigin<br />
Ein Bienenhäuschen in 1300 m Höhe, inmitten<br />
einer wunderschönen, als wildromantisch<br />
beschriebenen Bergwelt über<br />
Schwarzenberg. Dort kristallisierte sich vor<br />
60 Jahren die Arbeit der Bregenzer <strong>Naturfreunde</strong>.<br />
Sie bauten ihre Hütte, ein Projekt,<br />
das sie bis heute nicht losgelassen hat.<br />
Bodensee plus<br />
Wurden dort ursprünglich im Sommer<br />
Bienen gezüchtet, so nutzte man das Häuschen<br />
im Winter bereits früh für Schitourenkurse.<br />
Den Hüttenplänen kam entgegen,<br />
dass die Gegend ein beliebtes Ausflugsziel<br />
war und die Bregenzer ihren See<br />
so mit Bergwelt und alpiner Natur ergänzen<br />
konnten.<br />
Ein Hüttenprojekt ist weit mehr als nur ein<br />
Ausflugsziel. Der Erhalt, die Instand -<br />
haltung und die ständige Anpassung an<br />
veränderte Bedingungen zentrieren die Arbeit<br />
der Mitglieder um die Hütte wie die<br />
Bienenkönigin ihr Volk um sich. So ist die<br />
Hütte Treffpunkt für alle Generationen,<br />
für Wintersport und Sommerwanderung,<br />
für Ausflüge und Geselligkeit, wie auch die<br />
Organisation der handwerklichen Fähigkeiten<br />
und des Managements, weit über die<br />
gemeinsame Naturerfahrung, das angestrebte<br />
erholsame Naturerlebnis hinaus.<br />
Vereinsheim als alternative Tourismusinitiative<br />
Was ursprünglich nur eine Erweiterung<br />
einer Hütte war, das ist mit zunehmender<br />
Attraktivität zu einem Dauerbrenner geworden.<br />
Als „Anpassung an die Zeit“ wäre<br />
die Arbeit nur unzureichend beschrieben.<br />
Das „private Vereinsheim“ ist plötzlich<br />
einer veränderten öffentlichen Sichtweise<br />
ausgesetzt und gilt als eine touristische und<br />
wirtschaftliche Investition. Das ist für die<br />
<strong>Naturfreunde</strong> oft genug eine Zerreißprobe<br />
und völlige Umkehrung ihrer eigentlichen<br />
Vorstellungen. Aus der gemeinschaftlichen<br />
Selbstorganisation von Freizeitinteressen<br />
ist ein öffentliches Interesse geworden, das<br />
auch neue Kräfte zu mobilisieren notwendig<br />
macht.<br />
So ist das Hütten- und Wegewesen ein<br />
Beitrag zu einer touristischen Infrastruktur<br />
der Region, die ohne den besonderen alternativen<br />
Flair der Vereinshütte, ohne ihr, auf<br />
Eigenleistung, soziale und ökologische<br />
Verträglichkeit und individuelles Engagement<br />
aufgebautes Umfeld, nur schnöde<br />
Ökonomie wäre. Die Allgemeinheit kann<br />
so an den Leistungen der <strong>Naturfreunde</strong><br />
teilhaben.<br />
So wurden zwischen 2007 und 2009 rund<br />
42.000 Euro für eine neue Elektrifizierung<br />
verwendet. Was sich optisch nur in Lichtschaltern,<br />
Steckdosen und Beleuchtungskörpern<br />
zeigt, ist eine nachhaltiges Vitalisierung:<br />
eine Feuerleiter für den Notausstieg,<br />
eine Funk-Brandschutzmeldeanlage,<br />
der Umbau des Heizraumes, die Erneuerung<br />
der Gasleitungen. Für die Jahre <strong>2010</strong><br />
/11 sind schon die Schritte getan: Eine<br />
vollbiologische Vorzeige-Kläranlage kommt<br />
und die notwendigen Behördenverfahren<br />
laufen bereits. Die Hütte ist im Sanitärund<br />
Unterkunfts bereich „modern“. Die im<br />
Urzustand erhaltene Gaststube wirkt hingegen<br />
gerade dadurch überaus gemütlich.<br />
Sie steht für alle Gäste uneingeschränkt<br />
zur Verfügung. Die Forststraße ist in den<br />
Wintermonaten zur Rodelbahn umgebaut,<br />
sodass die Hütte für Familien auch in der<br />
kalten Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel<br />
bleibt.<br />
Das Glück des Engagements<br />
Das alles gelingt nicht nur mit umsichtiger<br />
Planung, dazu braucht es auch eine gute<br />
Portion Glück. Ein solches Glück ist die<br />
Pächterin Karoline Beck, weit und breit für<br />
die liebevolle Bewirtung der Gäste sowie<br />
für den Einsatz rund um die Hütte bekannt.<br />
Die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden,<br />
welche, für ein in <strong>Vorarlberg</strong>s Bergen ge -<br />
legenes Projekt, vom Vorsitzenden Peter<br />
Egger und seinem Team geleistet werden,<br />
sind ein Zeugnis für die Vitalität der Bregenzer<br />
<strong>Naturfreunde</strong>. Auch wenn die Hütte<br />
- als die Königin der Bregenzer <strong>Naturfreunde</strong><br />
- weiterhin ihre ganze Aufmerksamkeit,<br />
den Bienenfleiß der Mitarbeiter<br />
auf sich zu ziehen scheint, so gilt es auch,<br />
der sich ständig wandelnden Zukunft als<br />
allgemeiner Teil der großen Bewegung und<br />
als am Bodensee gelegene ur banen <strong>Naturfreunde</strong>gruppe<br />
zu widmen. Eine weitere<br />
Herausforderung der an Herausforderungen<br />
keineswegs armen Bregenzer <strong>Naturfreunde</strong>.<br />
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