Symposium Netz - Regens Wagner Absberg

Ich heiße Rita Lay und bin am 22.11.1982 in Rumänien
geboren. Im April 1990 sind wir nach Deutschland gegangen.
Ich bin 28 Jahre alt. Ich habe Prader-Willi-Syndrom, das
ist eine Essstörung. Acht Jahre bin ich in eine Sonderschule
gegangen. In der dritten Klasse bin ich auf eine Kur zum Abnehmen
gekommen. Da bin ich für ein paar Monate auf eine
normale Schule gegangen.
Als ich klein war, ist mein Gewicht hochgestiegen. Als ich
fünfzehn Jahre alt war, hat ein Genetiker gesagt, dass ich
Prader-Willi-Syndrom habe. Nach meiner Schulzeit bin ich in
München in die Ausbildung gekommen. Da hat es auch nicht
so gut geklappt mit meiner Esssucht.
Als ich siebzehn Jahre alt war, haben meine Freunde gesagt, in
Absberg sei eine Einrichtung für Leute mit Prader-Willi-Syndrom.
Ich habe es im April angeschaut und es hat mir gefallen.
Da habe ich mich angemeldet. Ich habe damals 156 Kilogramm
René der Erste. Ich möchte mich mit meinem
Künstlernamen, René der Erste, vorstellen. Ich bin 23 Jahre
alt und pinsle mit Hip-Hop. Musik und Malerei gehören für
mich zusammen. Auf meiner Musikanlage mit Mischpult
mische ich gerne verschiedenste Musikrichtungen und höre
sie gleichzeitig, das finde ich spannend. In der Schulzeit
bin ich mit Kunst in Kontakt gekommen. Meine Bilder sind
auch schon in einer Bank ausgestellt worden. Alle meine
Bilder waren nach einem Tag verkauft. Dabei habe ich richtig
gut Geld verdient. Von dem Geld habe ich mir selbst meine
Grundausstattung als Künstler gekauft.
Ich heiße Gerhard Treder und komme aus Berlin
und bin dreiundsechzig Jahre alt. Ich wohne in Absberg,
Griesbuckhaus Nr. 15 unten am Igelsbachsee, wo andere
Urlaub machen. Ich, Gerhard Treder, bin am 15.01.1948
in Berlin-Lichterfelde Süd geboren und habe meine Kindheit
und Schulzeit in Berlin in Heimen verbracht. Mit zwölf
Jahren bin ich nach Bruckberg in Mittelfranken gekommen,
dort habe ich meine Jugendzeit und mein Heranwachsen
im Heim erlebt. 1963 bin ich in der Heimkirche (Martinkirche)
konfirmiert worden. Es war am 15.05.63, Sonntag Exaudi.
Von 1970-1973 war ich in Obernzenn in einer Außenwohngruppe.
Ich habe dort in einer Schneiderei gearbeitet bei
Firma Folkert, wo Hosen und anderes gemacht wurden. Mit
zweiundzwanzig Jahren bin ich nach Spalt gekommen zu
einer Familie ins Haus. Ich war dort zweiunddreißig Jahre im
Haus und es war sehr schön gewesen bei den Leuten.
Hr. Schuhmann. Im Haus Schön war´s schön!
Wir haben auf der Freizeit verschiedenen Kunst-Stationen
gemacht. Erst haben wir gemalt, Striche und Kreise und
so. Dann haben wir mit so Kaninchen-Draht Figuren gemacht.
Da kam dann noch Zeitungspapier mit Kleister
drum rum. Als sie fertig waren haben wir sie in den Speisesaal
gestellt und dann für die Ausstellung da gelassen.
Die dritte Station, da haben wir Körperteile fotografiert.
Bevor wir heimgefahren sind haben wir Dias angschaut von
unseren Kunst-Stationen, unserem Kunstprojekt. Da haben
wir dann auch über unsere Skulpturen geredet und ich weiß
noch einige meinten, die von Petra Zabold sieht aus wie Bugs
Bunny, das war sehr lustig. Schön wars auf der Freizeit und
die Gegend da war auch schön, viele Berge und wir waren da
auch spazieren.
gewogen. Nach vier Jahren bin ich nach Gunzenhausen
gezogen. Dann ist eine Wohngruppe in Geiselsberg aufgemacht
worden. Ich habe gesagt, dass ich da hinziehen
möchte. Jetzt wiege ich noch 97,6 Kilogramm. Ich bin jetzt
unter hundert Kilogramm und ich freue mich sehr darüber.
Wir haben einen Wintergarten und einen riesengroßen
Garten. Wir haben Apfelbäume, einen Walnussbaum, einen
Rebenstock und Johannisbeeren. Um die kümmere ich mich
ganz gut. Ich gehe in eine Behindertenwerkstatt. Sieben
Jahre lang habe ich in der Spielzeugmontage gearbeitet.
Dann bin ich in die Kreativgruppe gewechselt. Ich mache
gute Tonarbeiten. Ich male sehr gerne. Meine Hobbies sind
Stricken, Häkeln, Basteln, Malen, Lesen, Fahrradfahren und
Schachspielen. Ich bin in einer Tanz- und Gymnastikgruppe.
Ich tanze gerne. Dann bin ich noch in einer Theatergruppe.
Das bin ich.
Ich male gerne Aktbilder, Landschaften und berücksichtige
auch Kundenwünsche. Ich verwende gerne Acrylfarben weil
sie schneller trocknen und leuchtender sind. Bei Ölfarben
ist der Vorteil, dass man den Pinselstrich sehen und sogar
fühlen kann.
Seit September 2010 wohne ich in Gunzenhausen. Ich arbeite
in der Landwirtschaft auf dem Müssighof. Da wird Ackerbau
und Viehzucht betrieben. Die Arbeit gefällt mir bis jetzt am
besten. Ich möchte gerne mal später in meinen eigenen
vier Wänden leben. Außerdem hätte ich noch gerne einen
eigenen Computer.
Ich habe in Spalt bei Firma Seidel gearbeitet in einem
ehemaligen Kino. Dort wurde Spielzeug und anderes hergestellt.
In den Jahren 1980 bis 2005 habe ich, Gerhard, in
Schwabach und Roth gearbeitet in der Lebenshilfe-Werkstatt.
Ich war dort Werkstattrat gewesen. Im April 2005 bin ich
nach Absberg gekommen zu Regens Wagner. Ich habe kurz
in der Außengruppe Franziskus gewohnt. Im Februar bin ich
umgezogen in eine Wohnung am Griesbuck, Haus Nr. 15, in
Absberg. Ich, Gerhard, arbeite schon fünf Jahre in den
Absberger Werkstätten in der Kreativgruppe mit Tonsachen
und anderen Arbeiten. In meiner Freizeit male ich gerne und
gehe spazieren in der Natur und in den Wald. Ich mache
Ausflüge, besuche Museen und gehe auf Treffen und Feiern.
Ich mache gerne bei Kunstprojekten mit. Ich, Gerhard,
wohne schon seit vier Jahren unten in meiner Wohnung im
Griesbuckhaus Nr. 15 in Absberg am Igelsbachsee, wo andere
Urlaub machen.
Rity Grzyb
Schön war´s in Schön. Ich hab Papier zugeklebt, gebastelt
und malen habe ich auch gemacht. Ich habe schwarz gemalt,
war schön.
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KÜNSTLERiNNEN