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TCP-IP verstehen - HAM-On-Air

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Mitteilungen aus dem Institut<br />

für Umwelttechnik<br />

Nonnweiler-Saar<br />

Dr. Schau<br />

DL3LH


<strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong><br />

Vorwort<br />

Das Internet ist das größte Netzwerk der Welt mit<br />

ca. 1.000.000 eigenständigen Computernetzen. Die<br />

Anzahl der Benutzer geht in die Millionen. Die<br />

genaue Anzahl der vernetzten Rechner lässt sich<br />

nicht genau ermitteln, da das Internet einen losen<br />

Verband unabhängiger Netzwerke darstellt. Es gibt<br />

keine zentrale Verwaltung, die über das Internet<br />

wacht. Anwender werden nicht registriert. So ist es<br />

nicht verwunderlich, dass unzensierte Nachrichten<br />

und Meinungen zu den verschiedenen Themen von<br />

Politik und Wissenschaft bis hin zu Sport, Kultur<br />

und Freizeit kreisen. Bis vor wenigen Jahren war das<br />

Internet die Domäne von Universitäten und anderen<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen um weltweit<br />

neueste Forschungsergebnisse austauschen zu<br />

können. Mit dem von US amerikanischen Vize<br />

Präsidenten Al Gore in Leben gerufenen<br />

Informations-Highway, begann das Internet seinen<br />

Siegeszug auch privaten Bereich. Nicht zuletzt<br />

durch das attraktive World Wide Web, das Internet-<br />

Dokumente multimedial aufbereitet und weltweite<br />

Verknüpfungen zulässt, konnte das Internet an<br />

Attraktivität gewinnen. Wer sich heute im Netz<br />

bewegt sollte ein paar Grundlagen kennen und vor<br />

allem berücksichtigen, dass er damit in die<br />

Öffentlichkeit tritt. Das Internet ist nicht anonym.<br />

1. Das <strong>TCP</strong>-Protokoll<br />

Das Transmission-Control-Protokoll (<strong>TCP</strong>) ist eine<br />

Vereinbarung darüber, auf welche Art und Weise<br />

Daten zwischen Computern ausgetauscht werden<br />

sollen. Alle modernen Betriebssysteme beherrschen<br />

<strong>TCP</strong> und nutzen es für den Datenaustausch mit<br />

anderen Rechnern. Das Protokoll ist ein zuverlässiges,<br />

verbindungsorientiertes Transportprotokoll<br />

in Computernetzen.<br />

Entwickelt wurde <strong>TCP</strong> von Robert E. Kahn und<br />

Vinton G. Cerf. Die Forschung dazu begann im<br />

Jahre 1973 und dauerte mehrere Jahre. Die erste<br />

Standardisierung von <strong>TCP</strong> erfolgte daher erst im<br />

Jahre 1981 als RFC 793. Bis heute gibt eine Reihe<br />

von Erweiterungen, die in neuen RFCs, eine Reihe<br />

von technischen Dokumenten zum Internet<br />

spezifiziert wurden.<br />

Im Unterschied zum verbindungslosen UDP<br />

(User-Datagram-Protocol) stellt <strong>TCP</strong> einen<br />

virtuellen Kanal zwischen zwei Endpunkten einer<br />

Netzwerkverbindung her. Auf diesen Kanal können<br />

dann in beiden Richtungen Daten übertragen<br />

werden, wie bei einem Telefon. <strong>TCP</strong> setzt in den<br />

meisten Fällen auf das <strong>IP</strong> (Internet Protokoll) auf,<br />

weshalb häufig auch vom <strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong> Protokoll die<br />

Rede ist. Aufgrund der enormen Vorteile und<br />

Eigenschaften wie: Datenverluste werden erkannt<br />

und automatisch behoben, Datenübertragung ist in<br />

beide Richtungen möglich, Netzüberlastung wird<br />

verhindert usw., daher ist <strong>TCP</strong> inzwischen das<br />

einzige sinnvolle Protokoll und hat die alten<br />

Protokolle wie NetBEUI oder <strong>IP</strong>X/SPX abgelöst.<br />

Beispielsweise wird <strong>TCP</strong> fast ausschließlich als<br />

Transportmedium für das WWW und für E-Mail<br />

und andere populäre Netzdienste verwendet.<br />

2. <strong>IP</strong>-Adressen<br />

Der Begriff <strong>IP</strong>-Adresse ist die Abkürzung für<br />

Internetprotokoll-Adresse. Die <strong>IP</strong>-Adresse entspricht<br />

der postalischen Adresse eines Geräts, das sich im<br />

Internet oder in einem lokalen <strong>IP</strong>-Netzwerk befindet.<br />

Um eine eindeutige Zustellung von Datenpaketen<br />

zu ermöglichen, muss sichergestellt sein, das jede<br />

<strong>IP</strong>-Adresse innerhalb des Internets oder eines<br />

lokalen <strong>IP</strong>-Netzwerks nur einmal vergeben ist. Die<br />

<strong>IP</strong>-Adresse besteht aus vier dreistelligen<br />

Zahlengruppen (z.B. 192.168.178.254). Jede<br />

Zahlengruppe kann Werte zwischen 000 und 255<br />

annehmen. Jede <strong>IP</strong>-Adresse enthält zwei<br />

Informationen: die Netzwerkadresse und die<br />

Computeradresse. Die beiden Informationen können<br />

nur dann aus einer <strong>IP</strong>-Adresse herausgelesen<br />

werden, wenn zusätzlich die Subnetzmaske<br />

angegeben ist. Es wird zwischen öffentlichen und<br />

privaten Adressen sowie zwischen fest und<br />

dynamisch vergebenen <strong>IP</strong>-Adressen unterschieden.<br />

Das Internetprotokoll ist das wichtigste Basisprotokoll<br />

für die Steuerung des Datenaustauschs in<br />

lokalen Netzwerken und im Internet. Das<br />

Internetprotokoll arbeitet verbindungslos, das heißt<br />

Datenpakete werden ohne vorherige Absprache vom<br />

Absender zum Empfänger geschickt. Die Angabe<br />

von Empfänger- und Absenderadresse in den<br />

Datenpaketen erfolgt anhand von <strong>IP</strong>-Adressen.<br />

Jeder Rechner hat eine eigene <strong>IP</strong>-Adresse, wie<br />

eine Hausnummer. Sie dient dazu einen Rechner in<br />

einem Netzwerk eindeutig zu kennzeichnen bzw. zu<br />

adressieren, da ein Netzwerk aus vielen kleinen<br />

Einzelnetzwerken (Subnetzen) besteht, die<br />

miteinander verbunden sind. Um dort einen Rechner<br />

(Host) zu finden, muss das Subnetz und die Adresse<br />

des Rechners im Subnetz bekannt sein.<br />

Daher besteht die <strong>IP</strong>-Adresse immer aus zwei<br />

Teilen. Ein Teil der das Subnetz und ein Teil der den<br />

Rechner (Host) kennzeichnet. <strong>IP</strong>`s sind derzeit noch<br />

32 Bit breit und bestehen aus 4 Oktetten zu je 8 Bit.<br />

Eine solche <strong>IP</strong>-Adresse ist bspw. 191.168.69.186<br />

oder auch 91.19.0.2.<br />

Jeder der 4 Zahlen, die durch einen Punkt<br />

getrennt werden, ist 8 Bit breit (2 8 = 256). Ein Oktett<br />

ist also ein Byte groß. Wie viele Bits für den<br />

2<br />

DL3LH, Walter


DL3LH<br />

Netzwerkanteil und für den Hostanteil verwendet<br />

werden, legen die Klassen fest. Klassen braucht man<br />

um Netzwerke verschiedener Größe aufbauen zu<br />

können.<br />

In einem Heimnetzwerk mit 2 oder 3 Rechnern<br />

braucht man nur die Klasse C für kleine Netzwerke.<br />

Bei großen Firmen mit einigen Tausend vernetzten<br />

Rechnern ist die Klasse B oder A gefragt.<br />

Bei einem Klasse A-Netzwerk wird nur das erste<br />

Oktett für den Subnetzanteil verwendet, mit den<br />

verbleibenden 24 Bit wird der Host gekennzeichnet.<br />

Das erste Bit lautet 0. Da weder der Subnetzanteil<br />

noch der Hostanteil aus nur Nullen oder Einsen<br />

bestehen darf, lautet der kleinste Subnetzanteil 1 und<br />

der größte 127. Dabei ist 2 7 - 1 = 127 eine weitere<br />

Ausnahme, <strong>IP</strong>-Adressen die mit 127 beginnen<br />

werden nur intern verwendet für so genannte<br />

Loopback-Adresse wie 127.0.0.1, die zum Testen<br />

des <strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong> Stacks dient. Insgesamt bleiben also 126<br />

Subnetze der Klasse A. Das ist sehr wenig, dafür<br />

gibt es aber pro Subnetz 2 24 2 = 16 777 214<br />

Adressen für die Hosts. Auch der Hostanteil darf<br />

nicht aus lauter Nullen oder Einsen bestehen, daher<br />

ist dieser Teil abzuziehen. Ein Klasse A-Netzwerk<br />

erkennt man also daran, das das erste Oktett<br />

zwischen 1 und 126 liegt oder binär 0000 0001 (1)<br />

bis 0111 1111 (127). Solche Netzwerke bekommen<br />

nur große Firmen zugeteilt.<br />

Bei Klasse B Netzwerken werden die beiden<br />

ersten Oktette zur Adressierung des Subnetzes ver -<br />

wendet. Damit lassen sich 2 14 = 16384 Subnetze<br />

und 2 16 -2 = 65534 Rechner (Hosts) darstellen. Die<br />

ersten beiden Bits des Subnetzanteils lauten immer<br />

10. Ein Klasse B Netzwerk erkennt man also daran,<br />

dass das erste Oktett zwischen 128 und 191 liegt<br />

oder binär 1000 0000 bis 1011 1111.<br />

Die kleinsten Netzwerke sind die der Klasse C.<br />

Sie verwenden die ersten drei Oktette für den<br />

Subnetzanteil und nur 8 Bit für den Hostanteil,<br />

wobei die ersten Bits immer 110 lauten. Damit gibt<br />

es 2 21 = 2 097 152 Subnetze mit je 256 - 2 = 254<br />

Hosts. Weder im Subnetz- noch im Hostanteil<br />

dürfen alle Bits 0 oder 1 sein. Der Wertebereich ist<br />

daher 192 bis 224 bzw. binär 1100 0000 bis 1101<br />

1111.<br />

Sind im Hostanteil alle Bits 0, so ist das die<br />

Subnetzadresse, damit lässt sich kein Host<br />

ansprechen. Sind alle Bits 1 nennt man das die<br />

Broadcast-Adresse. Damit werden alle Hosts im<br />

Subnetz angesprochen.<br />

3. Private <strong>IP</strong>-Adressen<br />

Private <strong>IP</strong>-Adressen sind für Computer und andere<br />

netzwerkfähige Geräte innerhalb von lokalen <strong>IP</strong>-<br />

Netzwerken vorgesehen. Hat ein Subnetz oder LAN<br />

(Local-Area-Network) keine Verbindung zum<br />

Internet, können beliebige Adressen verwendet<br />

werden. Besteht aber eine Verbindung zum Internet,<br />

müssen intern bestimmte Adressen verwendet<br />

werden, die sogenannten privaten <strong>IP</strong>-Adressen.<br />

Diese gelten dann nur im abgeschlossenen Netzwerk<br />

und sind über das Internet nicht erreichbar. Sie<br />

werden durch den Router nicht frei gegeben, werden<br />

also nicht geroutet. Für jede der oben definierten<br />

Klassen gibt es einen privaten Bereich:<br />

Adressraum: Bereich:<br />

10.0.0.0/8 10.0.0.1 bis 10.255.25.254<br />

172.16.0.0/12 172.16.0.1 bis 172.31.255.254<br />

192.168.0.0/16 192.168.0.1 bis 192.168.255.254<br />

Die Zahl hinter dem Schrägstrich gibt die Anzahl<br />

der Bits an, die das Subnetz bestimmen. Eine<br />

öffentliche <strong>IP</strong>-Adresse ist eine im Internet gültige<br />

<strong>IP</strong>-Adresse. Jeder Computer oder Router, der am<br />

Internet teilnimmt, muss über eine öffentliche <strong>IP</strong>-<br />

Adresse verfügen. Sie wird meist dynamisch<br />

während der Interneteinwahl mit dem<br />

Internetanbieter ausgehandelt. Der Internetanbieter<br />

weist die ausgehandelte <strong>IP</strong>-Adresse nur für die<br />

Dauer einer Internetsitzung dem Computer oder dem<br />

Router zu.<br />

Die zweite wichtige Angabe außer der <strong>IP</strong> -<br />

Adresse ist die Subnetzmaske. Mit ihr wird das<br />

Subnetz festgelegt, in dem sich der Rechner (Host)<br />

befindet. Um die Subnetzmaske zu <strong>verstehen</strong> ist die<br />

Grundkenntnis der binären Zahlen notwendig.<br />

4. Die Subnetzmaske<br />

Die Subnetzmaske gibt an, welcher Teil einer <strong>IP</strong>-<br />

Adresse die Netzwerkadresse ist und welcher die<br />

Computeradresse. Die Netzwerkadresse definiert das<br />

Subnetz.<br />

Die Rechnungen im Zehnersystem gestalten sich<br />

recht einfach. Beispielsweise bedeutet die Zahl 172,<br />

nehmen 1 mal 100, 7 mal die 10 und 2 mal die 1,<br />

dann summiere und es wird daraus 172.<br />

Im Binärsystem sind nur die Faktoren 0 oder 1<br />

gültig und die Positionswerte lauten der Reihe nach:<br />

128 64 32 16 8 4 2 1. So ist z.B. der<br />

Positionswert 16 vorhanden oder nicht vorhanden, je<br />

nachdem ob an dieser Stelle eine 0 oder 1 steht. Die<br />

Zahl 19 im dekadischen System lautet mit den<br />

obigen Platzhaltern 10011 und ausgerechnet 16 + 0<br />

+ 0 + 2 + 1 = 19.<br />

Die Subnetzmaske legt fest, wie viele Bits der<br />

<strong>IP</strong>-Adresse für den Subnetzanteil verwendet<br />

werden. Beim A-Klasse Netz wird nur das erste<br />

Oktett für den Subnetzanteil verwendet. Die<br />

Subnetzmaske lautet in diesem Fall 255.0.0.0 Die<br />

<strong>IP</strong>-Adresse wir mit der Subnetzmaske durch die<br />

Dr. Schau, DL3LH 3


<strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong><br />

UND Funktion verknüpft. Dabei wird Bit für Bit<br />

(Operand) miteinander verglichen. Diese UND<br />

Funktion verknüpft jeweils zwei Bits miteinander.<br />

Nur wenn beide Bit 1 sind ist das Ergebnis ebenfalls<br />

1. Ist ein Bit 0, dann ist das Ergebnis 0. (Wie bei der<br />

Reihenschaltung zweier Schalter). Die<br />

Wahrheitstabelle der UND Funktion zeigt die<br />

folgende Tabelle.<br />

UND 0 1<br />

0 0 0<br />

1 0 1<br />

Durch die UND Funktion fallen dann alle diejenigen<br />

Positionen der <strong>IP</strong>-Adresse weg, für die in der<br />

Subnetzmaske eine Null steht. Was übrig bleibt sind<br />

genau die Bits für den Subnetzanteil. Für die<br />

Klassen A, B, C sind die Standartsubnetzmasken<br />

A 255.0.0.0<br />

B 255.255.0.0<br />

C 255.255.255.0<br />

Beispiel 1<br />

<strong>IP</strong> - Adresse: 192.168.178.247<br />

Subnetzmaske: 255.255.255.0<br />

Die Belegung der ersten drei Oktetts in der<br />

Subnetzmaske gibt an, dass die ersten drei Zahlengruppen<br />

in der <strong>IP</strong>-Adresse das Netzwerk definieren.<br />

Es ergeben sich folgende Adressen:<br />

Netzwerkadresse des Subnetzes: 192.168.178.0<br />

Computeradresse im Subnetz: 192.168.178.247<br />

<strong>IP</strong>-Adressenpool im Subnetz: 192.168.178.0 -<br />

192.168.178.255. Die <strong>IP</strong>-Adressen 192.168.178.0<br />

und 92.168.178.255 sind reservierte Adressen.<br />

Somit stehen für die Vergabe an die Computer die<br />

Adressen 192.168.178.1 - 192.168.178.254 zur<br />

Verfügung und ist ein Klasse C-Netz.<br />

Beispiel 2<br />

<strong>IP</strong> - Adresse: 192.168.178.247<br />

Subnetzmaske: 255.255.0.0<br />

Die Belegung der ersten beiden Oktetts in der<br />

Subnetzmaske gibt an, dass die ersten beiden<br />

Zahlengruppen das Netzwerk definieren.<br />

Netzwerkadresse (Subnetz): 192.168.0.0<br />

Computeradresse im Subnetz: 192.168.178.247<br />

<strong>IP</strong>-Adressenpool im Subnetz: 192.168.0.0 -<br />

192.168.255.255 Die <strong>IP</strong>-Adressen 192.168.0.0 und<br />

192.168.255.255 sind reservierte Adressen. Somit<br />

stehen für die Vergabe an die Computer die<br />

Adressen 192.168.0.1 - 192.168.255.254 zur<br />

Verfügung und ist ein Klasse B-Netz.<br />

Doch gibt es auch Masken die nicht diesem<br />

Standard gehorchen wie 255.255.248.0. Die Anzahl<br />

der Bits für den Subnetzanteil kann beliebig variiert<br />

werden. Man muss nicht 8, 16 oder 24 Bit für den<br />

Subnetzanteil verwenden, es können auch 9, 10 oder<br />

mehr sein. Dieses Verfahren heißt Subnetting und<br />

hat folgenden Hintergrund.<br />

5. Subnetting<br />

Ein lokales <strong>IP</strong>-Netzwerk besteht aus einem Subnetz<br />

oder es ist aufgeteilt in mehrere Subnetze. Die<br />

Aufteilung in Subnetze wird beim Einrichten des<br />

lokalen <strong>IP</strong>-Netzwerks vorgenommen. Auch die<br />

Subnetze eines lokalen <strong>IP</strong>-Netzwerks sind <strong>IP</strong>-<br />

Netzwerke.<br />

Je größer ein Netzwerk ist, desto größer ist auch<br />

der Datenumsatz. Irgendwann erreicht die Belastung<br />

eine Grenze und das Netz bricht zusammen. Um das<br />

zu verhindern, wird das Netzwerk in viele kleine<br />

Netzwerke unterteilt: die Subnetze. Ein Subnetz<br />

enthält logischerweise weniger Rechner (Hosts).<br />

Daher ist das Datenaufkommen auch geringer.<br />

Subnetze werden mit Verbindungsgeräten wie<br />

Routern oder Bridges gekoppelt und stellen damit<br />

ein eigenes Netzwerksegment mit eigener<br />

Subnetzmaske dar. Man kann das Subnetting so weit<br />

treiben bis sich nur noch wenige Hosts im Segment<br />

befinden. Damit kommt es zu keinen oder nur zu<br />

wenigen Kollisionen und das Netzwerk wird besser<br />

ausgenutzt.<br />

Beim Subnetting werden Bits aus dem Hostanteil<br />

verwendet, um weitere Subnetze zu erzeugen.<br />

Dadurch gibt es weniger Hosts pro Subnetz, aber<br />

auch weniger Subnetze.<br />

6. DHCP<br />

DHCP ist die Abkürzung für Dynamic-Host<br />

Configuration-Protocol. DHCP ist ein Protokoll zur<br />

dynamischen Aushandlung von Betriebsparametern<br />

des <strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong>-Protokolls. Dabei greifen die Computer<br />

eines lokalen <strong>IP</strong>-Netzwerks (DHCP-Clients)während<br />

des Startprozesses des Betriebssystems auf den<br />

DHCP -Server zu. Der DHCP-Server teilt jedem<br />

Client eine zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht<br />

vergebene <strong>IP</strong>-Adresse zu. Außerdem teilt der<br />

DHCP-Server dem Clienten die <strong>IP</strong>-Adressen der zu<br />

verwendenden DNS-Server und des Standard-<br />

Gateways mit. Bei der Vergabe der <strong>IP</strong>-Adressen<br />

greift der DHCP-Server auf einen vorgegebenen<br />

Pool von <strong>IP</strong>-Adressen zurück. Durch die zentrale<br />

Verwaltung der <strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong>-Betriebsparameter können<br />

Adresskonflikte durch versehentlich doppelt<br />

vergebene <strong>IP</strong>-Adressen verhindert werden.<br />

Netzwerkadresse (Subnetz): 192.168.0.0<br />

Computeradresse im Subnetz: 192.168.178.247<br />

4<br />

DL3LH, Walter


DL3LH<br />

<strong>IP</strong>-Adressenpool im Subnetz: 192.168.0.0 -<br />

192.168.255.255.<br />

Die <strong>IP</strong>-Adressen 192.168.0.0 und 192.168.255.255<br />

sind reservierte Adressen. Somit stehen für die<br />

Vergabe an die Computer die Adressen 192.168.0.1<br />

- 192.168.255.254 zur Verfügung.<br />

7. Ports<br />

Ein Port ist ein Teil einer Adresse, der Daten -<br />

segmente einem Netzwerkprotokoll zuordnet. Das<br />

ist z.B. <strong>TCP</strong>, UDP. In diesen Protokollen ist die<br />

Portnummer 16 Bit lang und kann daher Werte von<br />

0 bis 65535 annehmen. Für bestimmte Applikat -<br />

ionen werden feste Ports vergeben, Sie liegen<br />

zwischen 0 und 1023 und werden als Well-Known<br />

Ports bezeichnet. Zwischen 1024 und 49151<br />

befinden sich die Registered Ports.<br />

Anwendungshersteller können sich Ports für eigene<br />

Protokolle registrieren lassen. Das hat den Vorteil,<br />

dass eine Anwendung anhand der Portnummer<br />

identifiziert werden kann (bei IANA eingetragen).<br />

Die restlichen Ports von 49152 bis 65535 sind die<br />

Dynamic und/oder Private Ports. Diese lassen sich<br />

variabel einsetzen, da sie nicht registriert sind und<br />

damit keiner Anwendung zugehörig sind.<br />

Tauschen Computer untereinander Daten aus, so<br />

werden unterschiedliche Datenströme durch die<br />

Ports voneinander getrennt.<br />

Ports können für Dienste, die auf diese Ports<br />

zugreifen gesperrt oder gedrosselt werden. Bei<br />

Providern können bestimmte Dienste unbeliebt sein<br />

wie bspw. das File-Sharing, das es einen hohen<br />

Datenverkehr verursacht. Ports können auch mit<br />

einer Firewall gesperrt werden.<br />

Bei einer lokalen Firewall werden nur die<br />

tatsächlichen Ports freigegeben, alle anderen bleiben<br />

gesperrt. Damit werden die Angriffspunkte auf das<br />

geschützte Netz bzw. den gesicherten PC reduziert.<br />

Ein Server bietet seine Dienste immer über Ports an,<br />

wobei wie gesagt die Ports 0 bis 1023 fest vergeben<br />

sind. So läuft eine http Anfrage immer über Port 80,<br />

FTP über 21 usw. Die folgende Übersicht zeigt<br />

typische Portbelegungen:<br />

7 Echo<br />

20 FTP Data Channel<br />

21 FTP - Control Channel<br />

23 Telnet<br />

25 E-Mail Versand<br />

53 DNS<br />

80 HTTP<br />

110 POP 3<br />

139 NetBIOS-Session-Dienst<br />

3306 MySQL<br />

3389 RDP<br />

6667 ICR Chatserver<br />

Zusammen mit der <strong>IP</strong>-Adresse wird ein Socket<br />

gebildet, über das die Kommunikation stattfindet.<br />

Außer dem Ort des Servers, gegeben durch die <strong>IP</strong><br />

Adresse, wird auch der Dienst auf dem Server<br />

angegeben. Sockets stellen den Anwendungen<br />

Netzwerkfunktionen bereit.<br />

8. Hardware im Netz finden<br />

Um Hardware wie eine Netzwerkkarte anzusprechen<br />

ist eine eindeutige Adresse notwendig. Diese<br />

Adresse ist nicht die <strong>IP</strong>-Adresse, sondern die MAC -<br />

Adresse (Media Access Control).<br />

Die MAC-Adresse kennzeichnet sowohl den<br />

Hersteller als auch das Geräte eineindeutig. Sie ist<br />

6 Byte groß. Die ersten drei Bytes identifizieren den<br />

Hersteller, die restlichen 4 das Gerät.<br />

Das ARP Protokoll (Address Resolution<br />

Protocol) löst die <strong>IP</strong>-Adresse in die MAC Adresse<br />

auf und zwar mit einer Methode die Broadcasting<br />

genannt wird. ARP funktioniert nur in der eigenen<br />

Broadcast-Domain. Das ist das eigene Subnetz, in<br />

dem die Rundsendungen verschickt werden. Bei<br />

einem Remote-Host wird die MAC-Adresse des<br />

Routers verwendet.<br />

9. Routing<br />

Für das Routen, also das Leiten der Pakete durch die<br />

Netzwerke ist das <strong>IP</strong>-Protokoll zuständig. Damit die<br />

Pakete auf den richtigen Weg gebracht werden<br />

können, verfügt jeder Host über eine eigene Routing<br />

Tabelle, so auch Windows XP. Die Pakete werden<br />

auf verschiedenen Wegen zum Adressat gesendet<br />

und dort in der richtigen Reihenfolge wieder<br />

zusammengesetzt.<br />

Die Tabelle enthält Zielnetzwerke, die dem Host<br />

bekannt sind. Wird z.B. ein Paket an 80.x.x.x<br />

gesendet, sieht <strong>IP</strong> in der lokalen Routing-Tabelle<br />

nach, wohin diese Pakete gesendet werden sollen. Ist<br />

kein Zielnetzwerk eingetragen, wird das Paket an<br />

das Default Gateway gesendet. Die Routing-Tabelle<br />

enthält Einträge für einige Standard Routen. Die<br />

Tabelle besteht aus 5 Spalten. Die erste enthält die<br />

Zielnetzwerkadresse, die zweite die dazugehörige<br />

Subnetzmaske. Es folgt eine Gateway-Adresse, das<br />

ist die Zieladresse dieser Route, die Netzwerkkarte,<br />

über die gesendet werden soll, sowie eine Maßzahl<br />

für die Kosten, die Metrik, also die Anzahl der Hops<br />

bis zum Zielhost. Führen mehrere Routen zum Ziel,<br />

wírd die mit der kleinsten Metrix gewählt.<br />

Dr. Schau, DL3LH 5


<strong>TCP</strong>/<strong>IP</strong><br />

Host Routen haben die Subnetzmaske<br />

255.255.255.255. Dabei liegt die Interface <strong>IP</strong> im<br />

gleichen Subnetz wie die Netzwerkadresse. Die<br />

eigene Routing-Tabelle kann mit route print<br />

ausgeben werden. Dazu geht man unter Start<br />

Ausführen cmd ok im DOS Eingabefeld route<br />

print eingeben. Ein Beispiel zeigt das folgende<br />

Bild.<br />

DL3LH, Walter<br />

schau@rs-systems.info<br />

www.rs-systems.info<br />

6<br />

DL3LH, Walter


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