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PRAXISBEISPIEL PILOTPROJEKT ECOMAPPING EMAS EASY Der Ablauf von Ecomapping EMAS Easy lässt sich am besten anhand eines <strong>Beispiel</strong>s beschreiben. In der französischen Region Toulouse startete ein EMAS Easy-Pilotprojekt zur gemeinsamen ISO 14001- Zertifizierung über Ecomapping bei Kleinbetrieben. Regionale Organisationen der öffentlichen Hand sowie Konzeptinitiator Heinz-Werner Engel organisierten das Projekt gemeinsam und begleiteten die Betriebe bei der zwölfmonatigen Einführung eines Umweltmanagementsystems. Die Teilnehmer verpflichteten sich dazu, die benötigten Ressourcen bereitzustellen, einen Umweltbeauftragten zu ernennen sowie Projekterfahrungen mit den anderen Teilnehmern auszutauschen und zu veröffentlichen. Finanziert wurde das Projekt vom französischen Staat. ABLAUF DES ECOMAPPING EMAS EASY-VERFAHRENS • Erst-Check • Input-Output-Analysen • Mitarbeiterbefragung • Erzeugung prozessorientierter Daten durch Filter • Verbesserungsvorschläge, Maßnahmenplan und Aktionsprogramm • Betriebsinterne Audits • Auf Wunsch EMAS-Validierung oder ISO 14001-Zertifizierung 6
KATALIN HERNER »KMUs sind offen für umweltbezogene Fragen« ANALYSE ANHAND DER ECOMAPS Zu Beginn wurde ein Ecomapping durchgeführt. In einer eintägigen Schulung erhielten Vertreter der Betriebe Informationen zur ersten Umweltanalyse (Erst-Check). Anschließend führten die Betriebe diese vor Ort selbst durch. Sie nahmen Umweltverhalten und Arbeitsprozesse mithilfe der thematisch vorgegebenen Ecomaps unter die Lupe. Ecomapping arbeitet mit drei Bewertungsstufen: 1. großes Umweltproblem, Handlungsbedarf sofort 2. mittleres Problem, änderungsbedürftig 3. kritische Situation, Überwachung notwendig Die Betriebe ermittelten im Rahmen von Input- Output-Analysen ihre wichtigsten Stoffströme und führten eine Mitarbeiterbefragung zum Umweltklima im Unternehmen durch. EMAS Easy Die nun folgenden Umsetzungsschritte gehen über Ecomapping hinaus. Sie sind bereits Teil des Konzepts EMAS Easy: Mit Hilfe eines so genannten Filters (Flipo) wandelten die Projektteilnehmer ortsgebundene Informationen (z.B. Ölflecken auf dem Boden) in prozessorientierte (z.B. Lagerung und Handhabung von Öl) um. Die Organisationsstruktur definierten die Betriebe in der Matrix der Zusammenarbeit. Um die Zielerreichung zu messen, dokumentierten sie alle wichtigen Ergebnisse in einem Öko-Logbuch, das dreimonatlich zu aktualisieren ist. Im Anschluss formulierten und priorisierten sie Einzelziele und Maßnahmen und hielten diese auf den Ecomaps fest. Zudem definierten sie eine Reihe von Umweltindikatoren, um Erfolge messbar zu machen. Nach einer weiteren Schulung erstellten die Projektteilnehmer ihr betriebsspezifisches Aktionsprogramm. Es folgten ein Training für Kontrolle und Überwachung sowie eine Schulung für die interne Prüfung. Nun konnten betriebsinterne Audits stattfinden – die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. "Die Ungarische Vereinigung für Umweltmanagement (KÖVET) hat seit dem Jahr 2000 Trainings veranstaltet und Ecomapping als ein Werkzeug für KMUs zur Verfügung gestellt. Ziel war, deren Umweltbewusstsein und Umweltleistung zu verbessern. In diesem Zeitraum haben wir mehr als 700 Firmen in der Methodik ausgebildet und Ecomapping an 50 Standorten eingesetzt. KMUs sind offen für umweltbezogene Fragen. Aber Umweltmanagement wie sie es kennen ist zu kompliziert und erfordert zusätzliche finanzielle Mittel und Personal, das sie sich nicht leisten können. Aus diesem Grund sind die meisten Unternehmen offen für Ecomapping." Katalin Herner (Hungarian Association for Environmentally Aware Management) AUFWAND <strong>FÜR</strong> DIE UNTERNEHMEN • Der Leitsatz "10 Leute – 10 Tage Arbeit – 10 Seiten Papier" beschreibt kurz und bündig den geringen internen Aufwand der Firmen für Ecomapping. Schon nach 16 Monaten können sie über einen Gruppenansatz die EMAS-Validierung erreichen. • Die Werkzeuge zu Ecomapping stehen kostenlos im Internet zur Verfügung. Organisationen, die EMAS Easy nutzen, müssen aber Berater schulen und sich zu einer kleinen finanziellen Gegenleistung verpflichten, damit das Werkzeug weiterentwickelt und Schulungsmaterial bereit gestellt werden kann. Die kommerzielle Nutzung von Ecomapping und EMAS Easy unterliegt der Genehmigung von Konzeptinitiator Heinz-Werner Engel. • Die Zertifizierungskosten betragen etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Betrieb, wenn sich drei Betriebe einen Auditor teilen. Für die Beratungskosten, die durch einen Coach entstehen, gibt es bei einem Gruppenansatz staatliche Fördermittel. • Jedes Unternehmen muss für ein Ecomapping- Projekt einen internen Umweltbeauftragten und einen internen Auditor einsetzen. 7
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Seite 5: HEINZ-WERNER ENGEL »Standards der
Seite 9 und 10: CAROLINE PONCELET »Ansehen steiger
Seite 11: IMPRESSUM HERAUSGEBER •UmweltZent

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